Der Visionär: Eine Ausstellung feiert Édouard Manet Feuilleton NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT WWW.SÜDDEUTSCHE.DE HF1 (SZ) Der Fußball wird gern als Sinnbild der Gesellschaft begriffen. Das ist grundsätzlich in Ordnung. Auch Deutschland braucht seit der Abschaffung der D-Mark Gemeinschaft stiftende Phänomene, und da bildet ein Mannschaftssport eine fabelhafte Basis. Aber es gilt für den Fußball wie für jedes Gemeinwesen: Seine Sicherheit muss verteidigt werden. Was ist passiert? Zum zweiten Mal ist es zu einer Invasion von Fußballfeldern durch massenhaft auftretende Insekten gekommen. Jahrhundertelang lebten Nachtfalter, Biene und Mensch in friedlichem Desinteresse nebeneinander her, wenn es um Fußball und dessen Versammlungsorte ging. Plötzlich, binnen weniger Tage, mischt sich die eine Schwarmintelligenz ins Spielgeschehen der anderen ein. Soziologen würden feststellen, dass sich Nachtfalter und Bienen in das Fußballspiel einbringen wollen. Kinder würden sagen: Sie wollen mitspielen. Normale Menschen würden sagen: Schaltet doch mal das Licht im Stadion aus. Doch so einfach ist das nicht, liebe Zoologen. In Paris beim Finale der Europameisterschaft war das Flutlicht in der Nacht zuvor aus Angst vor Terrorangriffen angelassen worden, genauso wie die flimmernde Bandenwerbung, Millionen Nachtfalter der Gattung „Autographa Gamma Eule“ – klingt das nicht wie ein neuer Roman von Dietmar Dath? – fühlten sich davon angezogen und flogen in blitzsauberer Formation zum Stadion St. Denis. Der Rest ist bekannt, der verletzte Ronaldo weinte bitterlich und eine Gamma Eule kuschelte sich dabei empathiegeladen an sein Trikot. So kameradschaftlich ging es in Guayaquil bei einem Spiel der ersten ecuadorianischen Fußballliga nicht zu. Die Bienen, die dort in großen Gruppen auftraten, kamen bei Tageslicht angeschwirrt; ihre Mission war nicht friedlich, sie war – fußballerisch ausgedrückt – auf Pressing ausgerichtet, auf Attacke, die richtig wehtut. Fußballtrainer würden nun sagen: Alles richtig gemacht, ihr Stechbienen. Borussia Dortmund zum Beispiel praktizierte diese unangenehme Spielweise über Jahre erfolgreich in einem passenderweise schwarzgelb designten Bienendress, was die Dortmunder als stilvoll, ihre gepiesackten Gegner dagegen als geschmacklos empfanden. Aber der Erfolg gab den Dortmunder Arbeitsbienen recht. Auch in Ecuador trugen die Insekten den Sieg davon, indem sie alle Spieler aus dem Stadion jagten. Die Dortmunder waren bislang immer gnädiger und ließen den unterlegenen Gegner bis zum Schlusspfiff auf dem Platz verweilen. Aber wenn Bienen künftig öfter auf ihrer Teilnahme am Fußball bestehen wollen, dann muss der Fußball reagieren. Spieler, hört auf, wild zu fuchteln, und lauft nicht kreischend davon! Lasst euch auf den Angstgegner ein, als sei er ein Verbündeter. Denn dass Mensch und Insekt bereit sind, miteinander Sport zu machen – ist das nicht ein bestechender Gedanke? HEUTE MÜNCHEN, DIENSTAG, 19. JULI 2016 72. JAHRGANG / 29. WOCHE / NR. 165 / 2,60 EURO Schwere Panne im Onlinebanking Kunden von Comdirect konnten fremde Konten einsehen München – Bei der Onlinebank Comdirect hat es ein massives Datenschutz-Problem gegeben. Kunden, die sich am Montagmorgen auf ihr Konto einloggten, befanden sich plötzlich auf dem Konto eines anderen Nutzers. Sie konnten dort Daten wie den Kontostand oder Aktienpositionen anderer Kunden einsehen. Stundenlang war das Bankgeheimnis bei Comdirect praktisch aufgehoben. Die Direktbank war für eine halbe Stunde online nicht mehr erreichbar, erst gegen Mittag lief das System wieder. Ursache für die Panne war kein Hackerangriff, sondern ein internes Problem, räumte die Bank ein. Die Comdirect hatte in der Nacht davor neue Daten auf die Computer ihrer Kunden überspielt, danach trat der Fehler auf. „Der Fehler ist durch eine besondere Konstellation entstanden, die im Detail technisch sehr kompliziert ist“, sagte eine Sprecherin. Er sei am Nachmittag behoben gewesen und werde nicht mehr vorkommen. „Mehrere Tausend Kunden“ seien betroffen, sie würden umgehend informiert. Die Sprecherin betonte, dass keinem Kunden ein finanzieller Schaden entstanden sei. sz Wirtschaft Trauernde geben vor der Kocatepe-Moschee in Ankara einem Opfer das letzte Geleit. Unter den Toten der Putsch-Nacht waren 145 Zivilisten. FOTO: AFP/DIMITAR DILKOFF Europa warnt Erdoğan vor Todesstrafe Die EU-Außenminister drohen dem türkischen Staatschef mit Konsequenzen, sollte er sein Vorhaben wahr machen. Für die Bundesregierung würde dies „das Ende der Beitrittsverhandlungen bedeuten“ von daniel brössler und luisa seeling Brüssel/München – Die Europäische Union will den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan von einer weiteren Aushöhlung der Demokratie und der Wiedereinführung der Todesstrafe abhalten. „Kein Staat kann Mitglied der Europäischen Union werden, wenn er die Todesstrafe einführt“, warnte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Montag in Brüssel. Noch deutlicher wurde die Bundesregierung. „Wir lehnen die Todesstrafe kategorisch ab. Ein Land, das die Todesstrafe hat, kann nicht Mitglied der Europäischen Union sein“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Sollte die Todesstrafe in der Türkei eingeführt werden, werde dies „das Ende der Beitrittsverhandlungen bedeuten“. Erdoğan hatte die Europäer mit der Ankündigung alarmiert, mit der Opposition über die Wiedereinführung der Todesstrafe sprechen zu wollen. Die Entscheidung darüber dürfe nicht zu lange hinausgezögert werden, „da diejenigen, die in diesem Land gegen den Staat putschen, einen Preis dafür zahlen müssen“. Die EU-Außenminister riefen die türkische Führung zum „Respekt für die Verfassung und Rechtsstaatlichkeit“ auf. Mit einer demokratischen Türkei wolle man weiter zusammenarbeiten. US-Außenminister John Kerry wies darauf hin, dass die Türkei auch als Nato-Mitglied an demokratische Prinzipien gebunden sei. Zur Forderung Erdoğans nach einer Auslieferung des Predigers Fethullah Gülen sagte Kerry, dafür gebe es „einen sehr formellen Prozess“. Nötig sei ein Auslieferungsersuchen, das „Beweise, nicht Beschuldigungen enthält“. Die türkische Führung behauptet, der in den USA lebende islamische Prediger stehe hinter dem Putschversuch von Freitagabend. Teile der Armee hatten erklärt, sie hätten die Macht im Land übernommen. Der Putschversuch wurde jedoch binnen weniger Stunden niedergeschlagen. 208 Menschen kamen nach offiziellen Angaben ums Leben, unter ihnen 145 Zivilisten. Die türkische Regierung ging auch am Montag gegen mutmaßliche Putschbeteiligte vor. Seit Samstag sind nach offiziellen Angaben mehr als 13 000 Staatsbedienstete suspendiert worden, darunter 2745 Justizbeamte und fast 8000 Polizisten. Nicht in der Zahl der Suspendierungen enthalten sind Wohin steuert die Türkei? Rache: Erdoğans Anhänger wollen mit dessen Gegnern abrechnen Seite 2 Heimat Almanya? Auch die Deutschtürken sind tief gespalten Seite 4 Minarett und iPhone: Der Putsch in Zeiten mobiler Kommunikation Feuilleton die mehr als 6000 Soldaten, die Premier Binali Yıldırım zufolge bislang verhaftet wurden. Insgesamt habe es mehr als 7500 Festnahmen gegeben. In Istanbul zog die Regierung 1800 zusätzliche Spezialkräfte der Polizei zusammen. Der Polizeichef der Stadt habe den Befehl gegeben, unbekannte Hubschrauber ohne Vorwarnung abzuschießen. In der Nacht zu Montag patrouillierten im gesamten Luftraum der Türkei F16-Kampfflugzeuge. In mehreren Städten des Landes gingen erneut Anhänger Erdoğans auf die Straße. Dabei kam es Berichten zufolge zu Ausschreitungen. In der Stadt Konya hätten AKP-Anhänger versucht, ein von christlichen Aramäern bewohntes Viertel zu stürmen. Polizisten hätten das verhindert, fünf Aramäer seien aber verletzt worden. Die Nachrichtenagentur DHA meldete, auch in Malatya sei es in einem alevitisch geprägten Viertel zu Spannungen gekommen. Die Seite Drei Eine Frau bekommt 13 Kinder – und tötet acht von ihnen, ohne dass jemand etwas bemerkt 3 Meinung Nur mit Einheit und Vernunft können die Franzosen den Terror entwaffnen 4 Politik Hunger und Not treiben Zehntausende Venezolaner ins Nachbarland Kolumbien 7 Panorama Der Pokémon-Hype führt zu vielen kuriosen Vorfällen 8 Wirtschaft Bei Icelandair, der größten isländischen Fluggesellschaft, trauten sie ihren Augen nicht: Während der Woche der FußballEM, in der die Kicker auch gegen England gewannen, schnellten die Buchungen im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 300 Prozent in die Höhe. Besonders stark sei das Interesse aus Deutschland gewesen, sagt ein Sprecher der Fluggesellschaft: „Solche Zuwächse haben wir bisher noch nie gesehen.“ Auch aus anderen europäischen Ländern habe man mehr Buchungen verzeichnet, aber die Begeisterung für die auch durch ihr „Huh!“-Schrei-Ritual im Gedächtnis gebliebenen Fußballer habe in Deutschland die größte Wirkung. Die von Vulkanen und Gletschern bedeckte Insel erlebt einen Touristenboom, der in ganz Europa seinesgleichen sucht. So stieg die Zahl der ausländischen Gäste von 488 000 im Jahr 2010, als der Eyjafjallajökull das Land bekannt machte, auf 1,3 Millionen 2015. Das entspricht jährlichen Mallorca des Nordens Die Fußball-EM lockt noch mehr Touristen nach Island Zuwachsraten zwischen 20 und 30 Prozent. Die Deutschen sind nach den USA und Großbritannien die stärkste Gästegruppe. 2015 brachte der Tourismus erstmals mehr Devisen ein als die AluminiumHerstellung oder die Fischerei. Alles bestens also für das Land, das 2008 knapp am Staatsbankrott vorbeigeschrammt ist? Nicht ganz. Denn Infrastruktur und Umwelt können mit der großen Nachfrage nach Urlaub nicht ganz Schritt halten. In den Sommermonaten gibt es viel zu wenige Hotelzimmer, weshalb nun viele Wohnungen speziell in Reykjavík über Internetplattformen wie Airbnb an Touristen vermietet werden. Das trieb die Mieten für die Einheimischen in die Höhe, in den vergangenen fünf Jahren stiegen sie um 30 Prozent. Zurzeit sind mehrere große Hotels in der Hauptstadt im Bau. Touristisch viel genutzte Straßenverbindungen wie etwa jene zwischen dem Gullfoss-Wasserfall und dem meistbesuchten Geysir sind immer noch zweispurig, erst diesen Sommer wird mit der Verbreiterung begonnen. An vielen Touristenattraktionen gibt es oft keine gute Besucherlenkung mit Holzstegen, sodass die Touristen langsam wachsende Moose und Flechten zertrampeln. Was die Politik verschlafen hat, versucht die nationale Tourismusorganisation mit halbernst gemeinten Filmchen auf der eigenen Website abzumildern. In der „Iceland Academy“ lernen Touristen, dass sie zum Fotografieren nicht auf offener Straße stehen bleiben, nicht wild campen oder auf der kargen Vegetation herumtrampeln sollen. „Werden wir zum Mallorca des Nordens?“, fragte die Schriftstellerin Kristín Marja Baldursdóttir im Radio. Die Diskussion ist hochgekocht, seitdem Zeitungen darüber berichtet haben, dass wegen des Mangels an Toiletten Touristen ihre Notdurft sogar am Thingvellir verrichtet haben. Der Versammlungsplatz unter freiem Himmel ist Nationalheiligtum, da er seit dem Mittelalter als eine Art Parlament der Wikinger diente. Wer von den Fußball-Wikingern inspiriert in diesem Sommer auf die Insel reisen möchte, der wird kaum noch einen Flug oder ein Hotelbett bekommen. „Alle Hotels sind komplett voll“, sagt eine Sprecherin von Reykjavík Tourismus. Und betont, wie schön der Winter auf der Insel sei. Da sei noch was frei. hans gasser Daimler lässt den Prototyp eines Roboter-Busses durch Amsterdam fahren 15 IOC berät über Olympia-Ausschluss Russlands Medien, TV-/ Radioprogramm Forum & Leserbriefe München · Bayern Rätsel Traueranzeigen 27,28 13 26 27 19 Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur belegt staatlich gelenkte Manipulationen im Sport Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München; Telefon 089/2183-0, Telefax -9777; [email protected] Anzeigen: Telefon 089/2183-1010 (Immobilien- und Mietmarkt), 089/2183-1020 (Motormarkt), 089/2183-1030 (Stellenmarkt, weitere Märkte). Abo-Service: Telefon 089/21 83-80 80, www.sz.de/abo A, B, F, GR, I, L, NL, SLO, SK: € 3,40; dkr. 26; £ 3,20; kn 29; SFr. 4,80; czk 96; Ft 920 21029 4 190655 802602 München – In Russland gab es lange Zeit staatlich gesteuertes Doping – das ist das Ergebnis des offiziellen Untersuchungsberichts für die Welt-Anti-Doping-Agentur. Das 97-seitige Dokument, das der kanadische Jurist Richard McLaren am Montag vorstellte, belastet das russische Sportministerium schwer. Es soll die Manipulationen so gesteuert und kontrolliert haben, dass die russischen Athleten bei Dopingproben nicht erwischt wurden. Der Geheimdienst FSB und das Zentrum für Sport in Russland hätten an den Manipulationen ebenso mitgewirkt wie die Anti-Doping-Labore in Moskau und in Sotschi. Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, sprach in einer DIZdigital: Alle Alle Rechte Rechte vorbehalten vorbehalten –- Süddeutsche Süddeutsche Zeitung Zeitung GmbH, GmbH, München München DIZdigital: Jegliche Veröffentlichung Veröffentlichungund undnicht-private nicht-privateNutzung Nutzungexklusiv exklusivüber überwww.sz-content.de www.sz-content.de Jegliche ersten Reaktion von einem „erschreckenden und beispiellosen Angriff auf die Integrität des Sports“. Für diesen Dienstag wurde kurzfristig eine Telefonkonferenz der IOC-Exekutive anberaumt. Bei dieser soll es auch um „vorläufige Maßnahmen und Sanktionen“ mit Blick auf Rio 2016 gehen – mit anderen Worten: um einen möglichen Olympia-Ausschluss Russlands. McLarens Team hatte 57 Tage lang ermittelt. Sie befragten Zeugen, durchsuchten Festplatten, rekonstruierten gelöschte Dokumente und vollzogen Urin-Proben nach. Alle Ergebnisse, so McLaren, seien wissenschaftlich belastbar und speisten sich aus mehreren Quellen. Im Kern bestätigen sie die Angaben des Kronzeugen Gri- gorij Rodschenkow, des ehemaligen Leiters des Moskauer Anti-Doping-Zentrums. Rodschenkow, der in die USA geflüchtet ist, hatte im Mai der New York Times offenbart, bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi sei der kontaminierte Urin russischer Sportler im Anti-Doping-Labor gegen sauberen Urin derselben Sportler getauscht worden. McLaren fand Belege für diese Behauptung. An elf Dopingproben, die von russischen Sportlern eingesammelt worden waren, fanden sie Spuren, die darauf schließen ließen, dass die Behälter manipuliert worden waren. In vielen Proben sei ein hoher Salzgehalt aufgefallen, was für einen Probenaustausch spreche. Die Methode für das unauffällige Öffnen und spätere Wiederverschließen der Dopingproben sei vom Geheimdienst entwickelt worden, so ein weiteres Ergebnis des Reports. Jurij Nagornych, der stellvertretende Sportminister, habe in dem Programm eine Schlüsselrolle gespielt, das nach den Winterspielen 2010 in Vancouver initiiert worden war und mit der Fälschung von Resultaten in Anti-Doping-Laboren in Moskau begann. Dass Sportminister Witalij Mutko von all dem nichts mitbekommen habe, sei „unvorstellbar“, so McLaren bei der Präsentation des Berichts in Toronto. Namen gedopter russischer Medaillengewinner enthält der Report von McLaren nicht. rené hofmann Sport Göring-Eckardt gegen Koalitionsaussagen Berlin – Katrin Göring-Eckardt, die CoVorsitzende der Grünen-Fraktion, lehnt Koalitionsaussagen vor Wahlen strikt ab. „Die Zeiten vom Wünsch-dir-was sind vorbei“, sagte sie der Süddeutschen Zeitung. „Man kann sich nicht mehr vor Wahlen auf Wunschkoalitionen festlegen: Es braucht eine neue Offenheit der demokratischen Parteien.“ Die Grünen wollten aus eigener Kraft heraus stark werden, nicht, indem sie sich an einen Partner anhängten. Göring-Eckardt übte scharfe Kritik am früheren Spitzenkandidaten Jürgen Trittin. Dieser hatte seiner Partei am Wochenende geraten, auf Rot-Rot-Grün zu setzen. „So ein altes Lagerdenken ist überholt“, betonte die Grünen-Politikerin. steb Seite 5 EU hilft Milchbauern mit 500 Millionen Euro Brüssel – Milchbauern und andere Landwirte in Schwierigkeiten erhalten 500 Millionen Euro von der Europäischen Union. Ein entsprechendes Hilfspaket präsentierte EU-Agrarkommissar Phil Hogan den Ministern in Brüssel. Um das Überangebot an Milch in den Griff zu bekommen und die Preise zu stabilisieren, will die EU 150 Millionen Euro an Milcherzeuger zahlen, die ihre Produktion drosseln. Die übrigen 350 Millionen Euro gehen an die EU-Staaten zur weiteren Verteilung, davon der größte Betrag von knapp 58 Millionen Euro an Deutschland. Die Bundesregierung könnte diese Summe mit eigenen Mitteln noch verdoppeln. sz Seite 4, Wirtschaft Fahrdienstleiter von Bad Aibling angeklagt Traunstein – Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat fünf Monate nach dem schweren Zugunglück von Bad Aibling Anklage gegen den Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn erhoben. Die Ermittler schließen technisches Versagen aus. Sie werfen dem Mann fahrlässige Tötung in zwölf Fällen und fahrlässige Körperverletzung in 89 Fällen vor. Der Mann sitzt seit April in Untersuchungshaft. Er soll auf seinem Handy ein Fantasy-Rollenspiel gespielt haben und ließ davon abgelenkt beide Züge auf die eingleisige Strecke fahren. Wann der Prozess am Traunsteiner Landgericht beginnt, steht noch nicht fest. sz Bayern Dax ▲ Dow ▲ Euro ▲ Xetra 17 Uhr 10082 Punkte N.Y. 17 Uhr 18547 Punkte 17 Uhr 1,1064 US-$ + 0,13% + 0,15% + 0,0031 DAS WETTER ▲ TAGS 32°/ 11° ▼ NACHTS Überwiegend sonnig, im Norden und Osten sind im Tagesverlauf dichte Wolken möglich. Hier kann es zu Schauern kommen, örtlich kann es auch gewittern. Die Temperaturen liegen zwischen 22 und 32 Grad. Seite 13 Die SZ gibt es als App für Tablet und Smartphone: sz.de/plus
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