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19.7.2016
Ravensburg: Durchs Boxen Selbstvertrauen tanken
LOKALES
18.07.2016 (Aktualisiert 19:15 Uhr)
Von Maximilian Kroh
Durchs Boxen Selbstvertrauen
tanken
Das „Interkulturelle Frauenboxen“ in der Champ Sportakademie begeistert die Teilnehmer
Die Boxerinnen beim „Interkulturellen Frauenboxen“ geben beim Training Gas. (Foto: Maximilian Kroh )
Ravensburg / sz Boxhandschuhe an und ab zum Training, hat es am Donnerstag zum letzten
Mal für 14 Mädchen aus sieben Nationen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren geheißen. Sie
haben an den zehn Trainingseinheiten des „Interkulturellen Frauenboxen“ der
Ravensburger Champ Sportakademie teilgenommen.
„Boxtraining stärkt Körper, Geist und Persönlichkeit“, sagt Trainer Jürgen Hauser. „Das
wollen wir mit unserem Training vermitteln.“ Gemeinsam mit Martin Bräuning vom
Christlichen Jugendwerk Deutschland hat er das Projekt ins Leben gerufen. „Wir wollen
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Ravensburg: Durchs Boxen Selbstvertrauen tanken
Teilnehmer unterschiedlichster Herkunft zusammenbringen und auch einen Ort der
interkulturellen Begegnung schaffen“, erklärt Bräuning. Herkunft, Nationalität und
Religion sollen dabei keine Rolle spielen. Die Ziele, die sich die beiden gesetzt haben, sind
klar: „Einerseits wollen wir damit Vorurteile abbauen, vor allem aber möchten wir den Spaß
am Boxen und am gemeinsamen Training weitergeben.“ Das interkulturelle Frauenboxen
ist auch für den erfahrenen Boxtrainer Jürgen Hauser eine ganz besondere Einheit:
„Ansonsten trainiere ich gemischte Gruppen, hier sind nur Frauen dabei.“
Eine Extrawurst gibt es für diese Frauen allerdings nicht. „Wir machen hier ganz normales
Boxtraining“, versichert Hauser. Kurz nach 15 Uhr trudeln die ersten Teilnehmerinnen in der
Boxschule ein. Hauser und Bräuning begrüßen sie alle mit Namen. Pünktlich um halb vier
geht es los. Die Boxhandschuhe bleiben zunächst noch im Schrank, auf dem Plan steht erst
mal boxspezifisches Aufwärmtraining. Die Muskeln und Gelenke müssen mobilisiert
werden, um Verletzungen vorzubeugen. Hauser macht die Übungen vor, gibt außerdem
Kommandos und Tipps. „Immer in Bewegung bleiben“, heißt es da, „Behaltet den Rhythmus
bei.“ Die Nachwuchsboxerinnen, aber auch die beiden Trainer, haben schon beim
Aufwärmen sichtlich Spaß.
Nachdem alle aufgewärmt sind, ziehen sich die Mädchen ihre Boxhandschuhe an, dann
geht es an die Boxsäcke. Intervalltraining steht an, „zum Austoben und Pulshochbringen“,
wie Hauser erklärt. In der Praxis heißt das: Die Boxerinnen dürfen auf ihre Boxsäcke
einprügeln. In immer längeren Intervallen, mit immer mehr Schlägen. Trainer Hauser
peitscht sie dabei zusätzlich an, kitzelt die letzten Kräfte aus seinen Schützlingen heraus.
Zum Abschluss gibt es noch ein Partnerprogramm, Übungen und Schlagabfolgen zu zweit.
„Die Mädels sollen Selbstbewusstsein tanken und sich selbst einzuschätzen lernen“, stellt
Hauser klar. Nach anderthalb Stunden ist das Training vorbei. Die Boxerinnen erhalten nun
noch ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme. „Es hat mir riesig Spaß gemacht“, sagt
Janice Leyh. „Ich überlege mir, mit dem Boxen weiterzumachen, hier kann ich meinen Frust
rauslassen.“ Gamze Aydar fasst das interkulturelle Frauenboxen wie folgt zusammen: „Wir
sind viele Leute, alle sind anders, aber alle tun das Gleiche: boxen.“
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