Bis ins hohe Alter in Bewegung Rudolf Karrasch gibt in Barrien zertifizierte Gesundheitskurse für Senioren Über das Seniorenturnen kam Rudolf Karrasch erstmals mit dem Gesundheitssport-Angebot des TSV Barrien in Berührung. Das ist mittlerweile fast 30 Jahre her. 30 Jahre, in denen er sich in diesem weiten Feld des Gesundheitssports weiter ausbilden ließ. Aus dem Mitturner wurde ein Vorturner, der sich auf sportliche Angebote für Ältere spezialisierte. Inzwischen leitet er im TSV Barrien die Kurse „Gesundheitssport für Ältere – Fit und gesund im hohen Alter 75 plus“, „Fitness-Gymnastik 65+“ und „Pilates als Gesundheitssport für Ältere“. Vor wenigen Tagen verlängerte der Deutsche Olympische Sportbund in Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer das zertifizierte Sportangebot von Rudolf Karrasch für weitere zwei Jahre. Inzwischen bietet er diese Übungsstunden mittwochs und donnerstags auch in vier Gruppen im Barrier DRK-Altenheim an. Ein ganz spezielles Angebot hat er für Menschen entwickelt, die nicht mehr beschwerdefrei stehen oder gehen können oder eine Gehhilfe benötigen. „Es ist nicht so, dass sie mit der Gehhilfe in meine Übungsstunden kommen und die Halle anschließend tanzend verlassen“, lacht der Übungsleiter. Aber er kann den Damen und Herren mit seinen Übungen helfen, ihre Beweglichkeit zu erhalten, möglicherweise auch zu verbessern. Es sind teilweise einfach anmutende Übungen, die oft auch auf dem Stuhl im Sitzen vollzogen werden. Vor allem geht es um Koordination von Bewegungen. Es erfordert hohe Konzentration wenn beispielsweise der rechte Arm und das linke Bein oder umgekehrt gleichzeitig angehoben oder im Kreis bewegt werden soll. Die Teilnehmer machen Fingerübungen, jonglieren Bälle oder Stäbe, heben die Ferse an und wippen oder stehen auf einem Bein. Dabei dürfen sie sich auch festhalten. „Aber nicht am Nachbarn. Der hat genug mit sich selbst zu tun“, lacht Gertrud Weßling. - Ihren Humor über ihre kleinen Gebrechlichkeiten haben sie nicht verloren, es wird viel gelacht und Rudolf Karrasch muss seine Schützlinge zwischendurch auch schon mal auffordern eine Übung fortzusetzen. Sie arbeiten mit Bällen, mit dem Terraband und anderen Handgeräten und dazu spielt Musik. Mit dem „Hohenfriedberger Marsch“ beginnen die Übungen, und dann folgen die Schlager aus jener Zeit, als es noch keinen Gesundheitssport gab: René Carol, Friedel Hensch und die Cypris oder Catharina Valente. „Uns macht das unheimlich viel Spaß“, erklärt Horst Rohdenburg, der an den Rollstuhl gefesselt ist, der sich aber nach Kräften bemüht, alle Übungen mitzumachen und der diese Gymnastikstunde, jeweils montags von 14.30 bis 15.30 Uhr in der Gymnastikhalle an der Rathausstraße nicht missen möchte. Gäste, die einmal in eine der Übungsstunden reinschnuppern möchten, sind herzlich willkommen. Und wer meint, er sei dafür zu alt, sollte sich ein Beispiel an einer Turnschwester nehmen, die inzwischen 92 Jahre alt ist.
© Copyright 2024 ExpyDoc