aktuelle Ausgabe - f-bb Forschungsinstitut Betriebliche Bildung

Kompetenzen von Asylsuchenden
und Flüchtlingen
InfoForum
Forschungsinstitut
Betriebliche Bildung (f-bb)
Position
„Nicht die Fehler früherer Einwanderungswellen wiederholen!“ In
der Debatte darum, wie die Integration von Asylsuchenden und
Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt gelingen kann, weisen
Akteure aus Arbeitsverwaltung
und Wirtschaft darauf hin, dass
der Zustrom vieler Tausender
dem Arbeitsmarkt weit mehr
bringen kann als weitere Helferinnen und Helfer in der
Gastronomie oder im Bereich
der wirtschaftsnahen Dienstleistungen. Die Chancen sind
prinzipiell gut. Flüchtlinge treffen auf einen grundsätzlich aufnahmebereiten
Arbeitsmarkt.
Fachkräfte werden in vielen Branchen gesucht.
Allerdings entsprechen die ausgewiesenen Qualifikationen der
Ankommenden nicht immer dem
hiesigen Bedarf. Manche Flüchtlinge haben altersbedingt noch
keine berufliche Ausbildung absolviert, bislang in Bereichen gearbeitet, die in Deutschland von
geringer Bedeutung sind, oder
(noch) nicht das benötigte Qualifikationsniveau erreicht. Sie für berufliche Ausbildung zu gewinnen,
ist perspektivisch der beste Weg
zur Arbeitsmarktintegration.
Davon zu unterscheiden ist die
Gruppe derer, die bereits fundierte arbeitsbezogene Kompetenzen
mitbringen. Vielfach gehörten sie
in ihren Herkunftsländern zur
qualifikatorischen Mittelschicht,
können jedoch ihre Kompetenzen
nicht über Zertifikate nachweisen.
Was diesem Personenkreis den
Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert, ist weniger die mangelnde fachliche Eignung als der
Umstand, dass Kompetenzen
nungsverfahrens nicht genutzt
werden können.
Was wird also benötigt? Besonders
an zwei Stellen besteht dringender
Handlungsbedarf (vgl. Grafik, S. 2):
Vorab werden Clearing-Verfahren
benötigt, die im Sinne eines realistischen Erwartungsmanagements
individuell feststellen, welche der
drei „Säulen“ – Anerkennung (a)
akademischer oder (b) beruflicher
Qualifikationen und (c) Erfassung
Die Erfassung arbeitsbezogener
Kompetenzen ist der erste Schritt
zur Arbeitsmarktintegration von
Asylsuchenden und Flüchtlingen.
nicht formal zertifiziert wurden. Man schätzt, dass rund
75 Prozent der Asylsuchenden
und Flüchtlinge vornehmlich en
passant gelernt haben – am Arbeitsplatz, durch Beistelllehre.
Vielleicht wurde dies durch nonformale Angebote bei Bildungsträgern oder im Militär ergänzt.
In jedem Fall fehlen belastbare
Nachweise, so dass auch die Regularien des deutschen Anerken-
informell oder non-formal erworbener Kompetenzen – jeweils in Betracht kommt. Institutionell könnte
das Clearing entweder an den
Anerkennungsberatungsstellen angesiedelt sein oder in den Beratungsprozess der Bundesagentur
für Arbeit integriert werden.
Für die dritte Säule werden Kompetenzfeststellungsverfahren benötigt, die valide erheben und
dokumentieren, was die Asylsuchenden und Flüchtlinge bereits
können, in welchen Bereichen sie
eingesetzt werden können und
wollen und welche qualifikatorischen Lücken noch geschlossen
werden müssen, um einen Berufsabschluss zu erreichen.
Es existiert bereits eine Vielzahl
erprobter
Kompetenzfeststellungsverfahren. Aus den
Besonderheiten der Zielgruppe ergibt sich jedoch eine Reihe spezifischer Anforderungen:
»» Im Mittelpunkt sollten arbeitsbezogene Kompetenzen
stehen, die für Arbeitstätigkeiten in deutschen Betrieben benötigt werden.
»» Die Verfahren müssen möglichen Defiziten der Teilnehmenden bei vorberuflichen
Kompetenzen wie Literalität,
Medienkompetenz, Methodenkompetenz und Deutschkenntnissen Rechnung tragen. Es
sind daher Formate zu verwenden, bei denen sich, z.B. durch
die Verwendung visueller Elemente, die Beherrschung nicht
vorauszusetzender Kulturtechniken so weit wie möglich erübrigt. Textdokumente müssen
in den Herkunftssprachen der
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1
Kompetenzen von Asylsuchenden und Flüchtlingen
Die Erhebung arbeitsbezogener
Kompetenzen mittels technologiebasierter Testverfahren birgt große
Potenziale. Sie werden dem Umstand gerecht, dass viele Flüchtlinge in kurzer Zeit in den Arbeitsmarkt integriert werden wollen
und sollen. Standardisierte Prozesse ermöglichen das Zusammenwirken vieler Akteure und
Institutionen. Handlungssituationen, die betriebliche Einsatzfähigkeit gut widerspiegeln, können
mit geringem Aufwand abgebildet
werden.
Prozessmodellierung Arbeitsmarktintegration von Asylbewerbern und Flüchtlingen
Clearing
Anerkennungsberatung
Zeugnisbewertung
durch die ZAB
formaler Abschluss, reglementierter
Beruf
Dokumente
vorhanden
Brückenmaßnahmen
fehlende
Dokumente
Qualifikationsanalyse
Gleichwertigkeitsprüfung
keine
Unterschiede
wesentliche
Unterschiede
Ausgleichsmaßnahmen
Anpassungsqualifizierung
Anerkennung der
Gleichwertigkeit:
Gleichwertigkeitsbescheid
nur informelle und non-formale
Lernprozesse
Testung von:
Berufs- und
ArbeitsTätigkeitsfähigkeit
feldern
Sprachkompetenzen
Studium, nicht reglementierter Beruf
berufsspezifischer
Kompetenztest
Empowerment
Flüchtlinge vorliegen.
»» D
ie Methodik muss Validität
mit Praktikabilität verbinden.
Sie darf sich nicht auf reine
Wissensabfragen beschränken
und muss eine verlässliche
Fremdbeurteilung ermöglichen.
Arbeitsproben wären hierfür
prinzipiell geeignet, kommen
aber aus Ressourcengründen
und aufgrund von Validitätsproblemen (Verfügbarkeit arabischsprachiger Beobachter)
nicht in Betracht.
Dokumentation
von Potenzialen und
Defiziten
z. B.
Teilqualifikationen
berufsspezifischer
Kompetenztest
Arbeitsmarktintegration/Berufsabschluss
Werden solche Tests institutionell
verankert und in Beratungsstrukturen eingebettet, schaffen sie die
Grundlage für gezielte Vermittlung
in Beschäftigung oder die Auswahl
geeigneter Qualifizierungsstrategien und leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, informell oder
non-formal erworbene Kompetenzen sichtbar und verwertbar
zu machen.
Dr. Ottmar Döring
Florian Neumann
Die Tests werden nicht nur in deutscher, sondern auch in arabischer,
englischer und französischer Sprache angeboten und sind darüber
hinaus mit zahlreichen visuellen
Elementen versehen. Die Bereitstellung erfolgt zunächst in Papierform, später auch Tablet basiert.
Das macht es möglich, Videos einzubinden, was die Darstellung betrieblicher Handlungssituationen
erleichtert.
und besteht aus rund 60 Multiple-Choice-Fragen zu typischen
Arbeitssituationen. In der Ergebnisdokumentation wird die Handlungsfähigkeit der Testperson – getrennt
nach betrieblichen Handlungsfeldern – anhand einer dreistufigen
Skala ausgewiesen. Diese Darstellung ermöglicht Aussagen über die
Vermittlungsperspektiven und den
verbleibenden Qualifizierungsbedarf der Probanden.
Informationen zum Projekt finden
Sie unter www.f-bb.de (Projekte >
Weiterbildung).
Katrin Kräck
Dr. Wolfgang Wittig
Kompetenzchecks für Flüchtlinge
Im Projekt „Kompetenzchecks für
Flüchtlinge – ein Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in der bayerischen Wirtschaft“ erarbeitet das
f-bb im Auftrag des Bayerischen
Staatsministeriums für Wirtschaft
und Medien, Energie und Technologie und der Vereinigung der
Bayerischen Wirtschaft (vbw) ein
Instrument zur Erfassung von berufsbezogenen Kompetenzen von
Asylsuchenden und Flüchtlingen
in mehreren Berufsbereichen. Der
Test ist Teil der Initiative IdA („IdA –
Integration durch Ausbildung und
Arbeit“) von vbw, Regierung und
Regionaldirektion Bayern. Ziel des
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Kompetenzchecks ist eine erste
fachliche Standortbestimmung,
um die Integration der Zielgruppe
in adäquate betriebliche Tätigkeitsfelder oder bedarfsgerechte Qualifizierungsmaßnahmen zu unterstützen. Entwickelt werden Tests
für die Bereiche Metallbe- und -verarbeitung, Elektrotechnik, Lager
und Logistik sowie Garten- und
Landschaftsbau. Bei einem überschaubaren zeitlichen Bearbeitungsaufwand (Testdauer: ein bis
zwei Stunden) sollen so Fähigkeiten von Asylsuchenden und
Flüchtlingen verlässlich eingeschätzt werden.
Jeder Test gliedert sich in mehrere Abschnitte, die betrieblichen
Handlungsfeldern entsprechen
und separat ausgewertet werden,
www.f-bb.de
Beratung und Qualifizierung für Flüchtlinge und Asylsuchende im Förderprogramm IQ
Für Flüchtlinge und andere Personengruppen mit Migrationshintergrund, die im Ausland einen formalen Berufsabschluss erworben
haben, ist die Anerkennung ihrer
Qualifikationen ein Schlüsselfaktor für eine bildungsadäquate
Arbeitsmarkintegration in Deutschland. Rechtliche Grundlage sind
die Anerkennungsgesetze des
Bundes und der Länder, die eine
Anerkennung ausländischer Be-
rufsabschlüsse unabhängig vom
Aufenthaltstitel ermöglichen. Mit
dem Förderprogramm „Integration
durch Qualifizierung (IQ)“ wurde
eine Unterstützungsstruktur für
Anerkennungsinteressierte
geschaffen, die durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert wird.
Die Möglichkeit, individuelle Beratung bei der Anerkennung zu
erhalten, steht auch Flüchtlingen
mit formalem Abschluss offen:
In bundesweit etwa hundert IQ
Beratungsstellen können sie sich
kostenlos zu Fragen der Anerkennung und der Qualifizierung informieren lassen. Im weiteren Anerkennungsprozess unterstützt IQ
durch passgenaue Qualifizierungsangebote, um bei Bedarf
fachliche Lücken zu schließen.
Dass die Angebote des Förderprogramms IQ auch von Flüchtlingen
wahrgenommen werden, zeigen
erste Zahlen aus dem Monitoring der IQ Fachstelle „Beratung
und Qualifizierung“ am f-bb: Im
Zeitraum von Juni 2015 bis April
2016 wurden etwa 6.000 Personen beraten, die nach ihrem
Aufenthaltsstatus der Gruppe der
Asylsuchenden und Flüchtlinge
zuzuordnen sind. Im Jahr 2015
nahmen etwa 400 Menschen mit
Fluchthintergrund an IQ Qualifizierungen teil. Am häufigsten wurden
Beratungen und Qualifizierungen
zu den Berufsabschlüssen Ingenieur/in, Lehrer/in und Arzt/Ärztin
genutzt.
Für 2016 wird mit einem Anstieg
der Fallzahlen gerechnet.
Weitere Informationen finden sich
unter www.netzwerk-iq.de.
Friederike Deuschle
Übergang junger Flüchtlinge in Ausbildung fördern
Alters- und Qualifikationsstrukturen der Gruppe der Asylantragsteller/innen in Deutschland können
zunehmend besser eingeschätzt
werden. 2015 gehörten etwa 27
Prozent aller volljährigen Asylerstantragsteller/innen der Altersgruppe der 18- bis 22-Jährigen an.
Ein hoher Anteil der kürzlich Zugewanderten befindet sich damit im
berufsschulpflichtigen Alter. Auch
was die vorhandenen Bildungsressourcen angeht, wird die Lage
etwas klarer: Über 50 Prozent der
Syrerinnen und Syrer, die bei der
Betrachtung nach Herkunftsländern (HKL) 2015 die größte Gruppe der Erstantragsteller/innen
darstellten, besitzen eine höhere
Schulbildung (vgl. Diagramm).
Die hohe Zuwanderung insbesondere junger Menschen lässt
grundsätzlich ein hohes Bildungsund Beschäftigungspotenzial erwarten, das in Zusammenarbeit
verschiedener Akteure weiterentwickelt werden kann. Insbesondere die duale Berufsausbildung
bietet Chancen der beruflichen
Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration für junge, anerkannte
Asylbewerber/innen und Geduldete
mit guter Bleibeperspektive.
Diese Potenziale können nur
genutzt werden, wenn Akteure
am Übergang Schule-Beruf, die
Jugendliche begleiten oder beschäftigen wollen, über hinreichende Informationen, z.B. zu
administrativen Prozessen und
gesetzlichen Regelungen, verfügen. Benötigt werden Projekte zur
systematischen Integration junger Flüchtlinge in eine duale Be-
rufsausbildung. Institutionen wie
Kammern, Verbände, Agenturen
für Arbeit und Kommunen sollten
regionalen Akteuren im Rahmen
geplanter Aktivitäten aktuelle Informationen in der Breite zugänglich machen und insbesondere
zur Netzwerkbildung beitragen.
Saskia Gagern
Alexander Rausch-Jaretzke
* Die Zahl der Asylerstanträge lag 2015 bei etwa 442.000 (BAMF: Aktuelle Zahlen zu Asyl 5/2016). Davon machten rund 300.000 Personen Angaben zu sozialen Komponenten („SoKo-Daten“),
darunter etwa 114.000 Syrerinnen und Syrer (Rich, A.-K.: Asylantragsteller in Deutschland im Jahr 2015. Sozialstruktur, Qualifikationsniveau und Berufstätigkeit, Ausgabe 3|2016 der Kurzanalysen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg 2016).
3
4
Kompetenzen von Asylsuchenden und Flüchtlingen
Interview mit Bertram Brossardt
Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw)
Was sind in Ihren Augen die entscheidenden Faktoren dafür, dass eine
schnelle und nachhaltige Integration
von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
gelingen kann?
Wie wir aus unseren eigenen
IdA-Projekten („IdA – Integration
durch Ausbildung und Arbeit“)
wissen, sind die entscheidenden
Faktoren für eine erfolgreiche Integration der konsequente Erwerb
der deutschen Sprache und eine
frühzeitige Überprüfung der Kompetenzen der Flüchtlinge. Natürlich spielen auch die gesetzlichen
Rahmenbedingungen eine große
Rolle. Die im bundesweiten Integrationsgesetz geplanten Neuerungen bei der Beschäftigung
und der Integration in Ausbildung
und Arbeit bringen viele Erleichterungen, es gibt aber weiterhin
Handlungsbedarf. So fordern wir
zum Beispiel noch mehr zweijährige Ausbildungsberufe sowie eine
verstärkte Nutzung der Teilqualifizierung. Auch braucht es einen
noch stärker geöffneten unmittelbaren Zugang zur Zeitarbeit. Bei
allen Anstrengungen müssen wir
aber weiterhin die Integration von
Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
realistisch betrachten: Kurzfristig
wird nur für weniger als zehn Prozent aller Flüchtlinge der Eintritt
in den Arbeitsmarkt möglich sein.
Die vbw engagiert sich in vielfältiger
Weise bei der Arbeitsmarktintegration
von Flüchtlingen. Welche Schwerpunkte
setzen Sie?
Mit unserem Maßnahmenpaket
IdA haben wir zwölf Projekte ins
Leben gerufen, mit denen wir
Zugewanderte in Ausbildung und
Arbeit vermitteln. Im Mittelpunkt
der Projekte stehen Sprachförderung, Kompetenzüberprüfung und
Praktika. Wir stellen passgenau
für jede Alters- und Zielgruppe
die entsprechenden Instrumente
bereit. Wichtigste Aufgabe und
zugleich größte Herausforderung
ist es, den Spracherwerb der Asylbewerber sicherzustellen. Darum
werden die Teilnehmer unserer
Projekte in intensiven Kursen dabei unterstützt, schnellstmöglich
die deutsche Sprache zu erlernen, insbesondere auch mit Blick
auf die Berufssprache. Einen weiteren Schwerpunkt setzen wir bei
der Kompetenzüberprüfung. Je
früher wir die Kompetenzen und
Qualifikationen der Teilnehmer
kennen, desto besser können
wir einschätzen, in welchem Bereich sie auf dem Arbeitsmarkt
eingesetzt werden können und
wie passgenau qualifiziert werden
muss. Ein weiterer Baustein sind
Praktikumseinsätze in den Unternehmen. Praktika sind ein idealer
Weg, um die bayerische Arbeitswelt kennenzulernen und sich
auf eine Ausbildung oder eine
Beschäftigung
vorzubereiten.
Des Weiteren setzen wir auf eine
kontinuierliche und intensive Betreuung der Asylbewerber durch
persönliche Coaches. Auch dieser
Faktor trägt wesentlich zum Erfolg
unserer Projekte bei. Außerdem
bieten wir ein umfangreiches Beratungsangebot für Unternehmen
an, um bei allen Fragen rund um
die Beschäftigung von Asylbewerbern zu unterstützen.
Das Interview führte
Florian Neumann
ZUM WEITERLESEN
Publikationen
Buchreihe Wirtschaft und Bildung
Döring, O.; Müller, B.; Neumann, F.:
Potenziale erkennen – Kompetenzen
sichtbar machen. Chancen für Menschen mit Migrationshintergrund,
Bertelsmann
Stiftung
(Hrsg.).
Gütersloh 2015
Band 71
Migrantinnen und Migranten an Hochschulen. Hochschulzugang, Studium
und Arbeitsmarktintegration. Döring,
O.; Itskovych, Y.; Weizsäcker, E. (2014)
ISBN: 978-3-7639-5519-0
W. Bertelsmann Verlag, 19,90 €
Gaylor, C.; Schöpf, N.; Severing, E.:
Wenn aus Kompetenzen berufliche
Chancen werden. Wie europäische
Nachbarn informelles und non-formales Lernen anerkennen und nutzen. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.).
Gütersloh 2015
IMPRESSUM
1
4
Fachartikel
Adacker, M.; Benzer, U.; Döring, O.:
Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten der Anerkennung ausländischer
Berufsabschlüsse.
Investition
in
eine gute Zukunft. In: Weiterbildung
(2016), Heft 3, S. 34 – 37
Döring, O.; Severing, E.: Anmerkungen
zur Erfassung der beruflichen Kompetenzen von Flüchtlingen. In: berufsbildung (2016), Heft 158, S. 34 – 36
In: Genkova, P.; Ringeisen, T. (Hrsg.):
Handbuch Diversity Kompetenz:
Gegenstandsbereiche. Wiesbaden
2016, S. 1 – 13
Döring, O.; Hauck, S.; Hoffmann, J.:
Stand und Perspektiven der Anerkennungsberatung zu ausländischen Berufsabschlüssen. In: Ayan, T. (Hrsg.):
Anerkennung ausländischer Qualifikationen: Forschungsergebnisse und
Praxisbeispiele. Köln 2015, S. 25 – 38
Forschungsinstitut Betriebliche
Bildung (f-bb)
Hauck, S.; Hoffmann, J.: Zugang zum
Arbeitsmarkt – die Potenziale von
Menschen mit Migrationshintergrund
nutzen. Diversity Kompetenz in der
beschäftigungsorientierten Beratung.
Das Forschungsinstitut Betriebliche
Bildung (f-bb) ist eines der großen
Forschungsinstitute zur beruflichen
Aus- und Weiterbildung in Deutschland. Es ist als gemeinnützige
GmbH verfasst und hat Standorte
in Nürnberg, Berlin, Chemnitz,
Hamburg, Magdeburg, München
und Potsdam. Das f-bb ist nach DIN
ISO 9001:2008 zertifiziert.
Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH ∙ Rollnerstraße 14 ∙ 90408 Nürnberg ∙ [email protected]
Herausgeber (V.i.S.d.P.): Prof. Dr. Eckart Severing ∙ Kostenlose Bestellung unter: www.f-bb.de ∙ Juli 2016
02
2016
f-bb aktuell
Aktuelles aus dem
Forschungsinstitut
Betriebliche Bildung (f-bb)
Zehn Jahre Masterstudiengang „Organisations- und Personalentwicklung“
Der gemeinsam vom f-bb und
dem Lehrstuhl für Pädagogik I
der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg angebotene
berufsbegleitende Master-Studiengang „Organisations- und Personalentwicklung“ feierte im Mai
sein zehnjähriges Jubiläum. Seit
Bestehen absolvierten 146 Studierende den interdisziplinär ausgerichteten Studiengang, der mit
dem international anerkannten
Master of Arts (M.A.) abschließt.
Am 7. Mai ließen in Erlangen
Alumni und aktuell Studierende,
Dozenten/innen, Koordinatorinnen
und Hilfskräfte zehn Jahre Studiengang Revue passieren. Unter die
Schar der Gäste mischten sich
auch die beiden Studiengangsleiter Prof. Dr. Michael Göhlich
(FAU) und Prof. Dr. Eckart Severing (f-bb). Auf dem Programm
standen ein Gastvortrag von Dr.
Astrid Schreyögg und Workshops
zu aktuellen personalpolitischen
Themen. Darüber hinaus gab es
Raum für den Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden. Mit
Verbesserung des strukturellen Übergangsmanagements – Materialien zu „REGIO Prof-Netz“
Seit 2015 hat das f-bb in Bayern sieben regionale Workshops für Akteure am Übergang Schule-Beruf – wie
Berufseinstiegsbegleiter/innen und Ausbildungsverantwortliche aus Betrieben – organisiert. Das Projekt
wird durch das bayerische Arbeitsministerium aus Mitteln des Arbeitsmarktfonds gefördert. Workshop-Ergebnisse und Materialien, wie z.B. Wissenslandkarten zum regionalen Ausbildungsmarkt, sind abrufbar
unter www.f-bb.de (Projekte > Ausbildung und Bildungsplanung).
einem musikalisch untermalten
Festessen im Wassersaal der
Orangerie klang das Jubiläum aus.
Am 1. Oktober 2016 startet der
elfte Studienjahrgang.
Weitere Informationen finden Sie
unter www.master-oepe.de.
02
2016
f-bb aktuell
Die Automobilbranche braucht medienkompetente Ausbilder/innen
Der technologische Wandel in
der Automobilbranche ist zunehmend durch die Informatisierung
von Arbeit und Technik geprägt.
Dies kommt beispielsweise in der
Entwicklung alternativer Antriebssysteme und in der „Car Connectivity“ zum Tragen. Für Beschäftigte
entlang der gesamten Prozesskette ist schon heute kontinuierliches berufsbegleitendes Lernen
unerlässlich. Digitale Lehr-Lernkonzepte, die mobiles und arbeitsplatznahes Lernen ermöglichen
und den Umgang mit innovativen
Medien trainieren, bieten hierfür
einen idealen Handlungsrahmen.
Digitale Medien werden jedoch
in der Aus- und Weiterbildung im
gewerblich-technischen Bereich
noch deutlich seltener eingesetzt
als im Dienstleistungssektor. Ein
wichtiger erster Schritt ist die
Qualifizierung des Ausbildungspersonals für die adäquate Nutzung digitaler Medienangebote.
Das f-bb, die Innung des Kfz-Gewerbes Berlin und die AUDI AG arbeiten seit April 2016 im Projekt
„MobiMeTech“ zusammen, das
die Stärkung von Medien- und
medienpädagogischer Kompetenz
bei Ausbildenden der Automobilbranche zum Ziel hat. Die Zielgruppe soll nachhaltig in die Lage
versetzt werden, neue Medien in
der Ausbildungspraxis zu nutzen.
Hierfür wird eine Schulungsmaßnahme (mit Online- und OfflineElementen) konzipiert und vom
Herbst 2016 an in einer Pilot-
maßnahme getestet. Eine Praxisphase zur Erprobung digitaler
Lehr-Lernangebote im Lern- und
Arbeitsumfeld (z.B. Handwerksbetrieb, Industrie, Kfz-Innung)
schließt sich an.
Gefördert wird das Verbundprojekt
durch das Bundesministerium für
Bildung und Forschung. Weitere
Informationen unter www.f-bb.de
(Projekte > Weiterbildung).
BetonQuali – Digitales Weiterbildungskonzept für Geringqualifizierte in der Betonbranche
Die Betonindustrie weist einen
hohen Anteil geringqualifizierter
Beschäftigter auf. Da die Anforderungen an die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter aufgrund der
technologischen Entwicklung stetig steigen, entsteht ein Qualifizierungsbedarf, der durch bisherige
Weiterbildungsangebote nicht gedeckt werden kann. Dieser Herausforderung stellt sich das Projekt BetonQuali. Es entwickelt und
erprobt einen neuen Qualifizierungsansatz, der über den Erwerb
von Teilqualifikationen den Weg
zum Berufsabschluss „Verfahrensmechaniker/in in der Steine- und
Erdenindustrie“ eröffnen soll.
Projektpartner des f-bb sind der
Bundesverband der Deutschen
Transportbetonindustrie, VDZ, das
Berufsförderungswerk für die Beton- und Fertigteilhersteller, die
Forschungsgemeinschaft Transportbeton und S & P Consult.
Aufsetzend auf eine in der Betonbranche bereits etablierte Informations- und Qualifizierungsplattform
werden neue Lernmodule und
Tools zur Erfassung und Dokumen-
tation vorhandener Kompetenzen
entwickelt, um passgenaue, am individuellen Erfahrungswissen anknüpfende Qualifizierungswege
zu eröffnen. Das f-bb wird das didaktische Konzept (einschließlich
eines Online-Lernmoduls zum Aufbau von Medienkompetenz) entwickeln, Maßnahmen zur Förderung
von Akzeptanz und Motivation der
Adressaten/innen konzipieren,
ein Qualifizierungskonzept für die
Lernprozessbegleiter/innen erstellen und Evaluationsaufgaben
übernehmen.
BetonQuali wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
gefördert und soll als Best-Practice-Beispiel für die Integration
digitaler Lehr-/Lernmedien in der
beruflichen Weiterbildung dienen.
Weitere Informationen finden Sie
unter www.f-bb.de (Projekte >
Weiterbilung).
VERANSTALTUNG
Am 26. September 2016 findet beim Projektpartner AUDI AG in Ingolstadt die Abschlusstagung des Projekts „Qualifizierung älterer Beschäftigter in der Automobilbranche für den Umgang mit Hochvoltfahrzeugen“
statt. Neben Fachvorträgen zu den Themen Elektromobilität und Digitalisierung steht die Vorstellung des im Projekt entwickelten Qualifizierungskonzepts auf dem Programm. Der Einsatz der entwickelten digitalen Lernmodule in der Aus- und Weiterbildung wird unmittelbar in der
Lern-Arbeitsumgebung, an Fahrzeugen in der Werkstatt und im Lernlabor,
IMPRESSUM
demonstriert. In einer Plenumsdiskussion wird der veränderte Qualifizierungsbedarf in Industrie und Handwerk erörtert.
Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte aus Unternehmen der Automobilbranche (z.B. Zulieferern, Handel, Servicebetrieben), Bildungsdienstleister und Weiterbildungspersonal, Verbände, Kammern und die
Fachöffentlichkeit. Anmelden können Sie sich über unsere Website
(www.f-bb.de > Veranstaltungen).
Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH ∙ Rollnerstraße 14 ∙ 90408 Nürnberg ∙ [email protected]
Herausgeber (V.i.S.d.P.): Prof. Dr. Eckart Severing ∙ Kostenlose Bestellung unter: www.f-bb.de ∙ Juli 2016