Sei wieder M eine glatte Mannigfaltigkeit der Dimension m, sei p

GRUNDLAGEN DER ANALYSIS, TOPOLOGIE UND GEOMETRIE (WWU 2016)
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24. A BLEITUNGEN VON F UNKTIONEN UND GLATTEN A BBILDUNGEN
Sei wieder M eine glatte Mannigfaltigkeit der Dimension m, sei p ∈ M und v ∈ Tp M.
Dann definieren wir die Ableitung einer Funktion f , die auf einer Umgebung von p
definiert und glatt ist, in Richtung von v, indem wir eine Karte (U, φ) um p wählen, als
Dv f := D( f ◦ φ−1 )φ(p) v(φ) ∈ C.
Für jede andere Karte (V, ψ) um p ergibt sich nach Kettenregel
D( f ◦ ψ−1 )ψ(p) v(ψ) = D( f ◦ ψ−1 )ψ(p) D(ψ ◦ φ−1 )φ(p) v(φ) = D( f ◦ φ−1 )φ(p) v(φ) .
{z
}
|
=v(ψ)
Wir bemerken:
(D1) Für jede Kurve ω ∈ T p M kann man die Ableitung Richtung ω̇(0) ohne Karte
bilden, indem man die Funktion f ◦ ω in 0 ableitet:
Dω̇(0) f = D( f ◦ φ−1 )φ(p) ω̇(0)(φ) = D( f ◦ φ−1 )φ(p) (φ ◦ ω)0 (0) = ( f ◦ ω)0 (0).
(D2) Ist auch g eine um p glatte Funktion, so folgt aus (D1) und der Produktregel
Dv ( f g) = f (p)Dv g + g(p)Dv f .
(D3) Offenbar hängt Dv f nur von f |W für beliebig kleine Umgebungen W von p ab.
(D4) Der Vektor v(φ) und somit v ist durch Dv vollständig bestimmt, denn
(φ)
Dv φi = D(φi ◦ φ−1 )φ(p) v(φ) = vi ,
| {z }
x7→xi
also v(φ) = (Dv φ1 , . . . , Dv φm ).
Bemerkung 24.1. Eine Derivation auf C∞ (M) in p ist eine lineare Abbildung δ : C∞ (M) →
C mit δ( f ) = f (p)δ(g) + g(p)δ( f ) für alle f , g ∈ C∞ (M). Solche Derivationen bilden
alg
einen Untervektorraum von Hom(C∞ (M), C), den wir mit Tp M bezeichnen. Man kann
alg
zeigen: Die Abbildung Tp M → Tp M, v 7→ Dv , ist ein linearer Isomorphismus.