SWR2 MANUSKRIPT ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE SWR2 Tandem Fluchtpunkt Libanon Zwei junge Syrerinnen im Exil Von Sophie Garke Sendung: Montag, 11. Juli 2016 um 10.05 Uhr Redaktion: Karin Hutzler Regie: Maria Ohmer Produktion: SWR 2016 Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Service: SWR2 Tandem können Sie auch als Live-Stream hören im SWR2 Webradio unter www.swr2.de oder als Podcast nachhören: http://www1.swr.de/podcast/xml/swr2/tandem.xml Mitschnitte aller Sendungen der Redaktion SWR2 Tandem sind auf CD erhältlich beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden zum Preis von 12,50 Euro. Bestellungen über Telefon: 07221/929-26030 Bestellungen per E-Mail: [email protected] Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? 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[And I really miss the walls of my school.] Übersetzerin 2: Ich vermisse alles. Meine Schule, die Leute, mit denen ich zusammen gelebt habe, unser Haus, den Fluss. Und besonders meine drei Freundinnen. Ich habe nichts mehr von ihnen gehört. Atmo 03: Yvonne Interviewatmo Yvonne O-Ton 03, 7’’: It’s hard to answer this question, because nowhere is like home actually. Übersetzerin 1: Nirgendwo ist es wie zu Hause. In Atmo 02: noch ein Tor fällt, Kinderjubel (kurz frei stehend) Yvonne O-Ton 04, 27“: Actually I ask myself every day. What I am doing? Like you start to question many things in your life... as if suddenly you’re born or you’re on another planet and you try to understand what’s happening. And every two, three month something new is happens. So we are like always confronting new conditions. We’re trying to adapt to new ways, try to find our ways how we gonna live. 2 Übersetzerin 1: Ich frage mich jeden Tag: Was mache ich hier? Du fängst an, viele Dinge in deinem Leben in Frage zu stellen. Es ist, als ob du noch mal auf die Welt kommst oder plötzlich auf einem anderen Planeten landest. Du versuchst zu verstehen, was passiert. Aber alle zwei, drei Monate ändert sich etwas. Wir sind immer wieder mit neuen Bedingungen konfrontiert. Wir versuchen dann von neuem, uns anzupassen und Wege zu finden, wie wir leben können. Atmo 04: Muezzin, Glocken, Demo Erzähler: Beirut, Libanon. Ein kleines Land am Mittelmeer mit viereinhalb Millionen Einwohnern. Seit Beginn des Bürgerkriegs im großen Nachbarland Syrien hat der Libanon knapp anderthalb Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen. Eine immense Herausforderung für ein Land, das halb so groß ist wie Hessen. Unter ihnen sind zwei junge Frauen: Yvonne und Zoulaykah. Yvonne ist Christin, 28 Jahre alt. Sie hat Architektur in Damaskus und Beirut studiert. Eine schlanke, junge Frau. Helle Haut, blondiertes Haar. Yvonne O-Ton 05, 36“: (ev. technisch „nach außen legen“ damit es zur Atmo passt) I am here from Aleppo. I came here like four years ago to have my studies at the American University of Beirut. I wanted to be close to my parents - like Lebanon is close to Syria so I can visit them in the weekends or in the holidays. And American University is one of the best ones in the Middle East. My family remained in Aleppo ‘til like the beginning of the war and then they came to Lebanon because it’s so dangerous. And then they went to Cairo. Übersetzerin 1: Ich komme aus Aleppo. Vor vier Jahren bin ich nach Beirut gezogen, um an der Amerikanischen Universität zu studieren. Ich wollte in der Nähe meiner Eltern bleiben. Der Libanon ist nicht weit weg von Syrien und so konnte ich sie am Wochenende oder in den Ferien besuchen. Außerdem ist die Amerikanische Universität eine der besten im Nahen Osten. Meine Familie blieb bis Kriegsausbruch in Aleppo, dann kamen sie auch in den Libanon, weil es in Syrien zu gefährlich wurde. Später sind sie nach Kairo gegangen. Atmo 01: Bourj Hammoud Atmo Seitenstraße, Schule Zoulaykah O-Ton 06, 20”: My name is Zoulaykah. I’m from Syria and I live here in Lebanon for four years. I’m studying Highschool - Online school. And I am in eighth grade. My favorite subject is math and I like to write and read also. 3 Übersetzerin 2: Ich heiße Zoulaykah. Ich komme aus Syrien und lebe seit vier Jahren hier im Libanon. Ich studiere an einer Online- Highschool und bin in der achten Klasse. Mein Lieblingsfach ist Mathe; ich schreibe und lese gerne. Atmo 01: Bourj Hammoud Atmo + MUSIK 01 b: Erzähler: Zoulaykah ist 15 Jahre alt. Sie sitzt auf dem Dach des Adventist Learning Center einer von Amerikanern gegründeten Schule für syrische Flüchtlinge im Süden Beiruts. 2011 floh sie mit ihren Eltern und Geschwistern aus der vom IS besetzten Stadt Rakka im Norden Syriens. Bis sie zwölf Jahre alt war, konnte Zoulaykah die Grundschule im Adventist Learning Center besuchen. Ihre Mutter hat dort eine Anstellung als Schulassistentin gefunden. Die Kinder kommen auf das Dach zum Mittagessen, Fußballspielen oder um sich um die Kräuterbeete zu kümmern, die sie selbst angelegt haben. Alexis Hurd-Shires ist die Direktorin der Schule. Alexis Hurd-Shires O-Ton 07, 45’’: Feasibly if somebody started from the very beginning at six years old they could stay with until they’re twelve. So at sixth grade or twelve years old - whichever comes first - it’s time for them to move on. Some of them were able to get into private schools through the help of donors and sponsors. Some other ones are doing a school here in Lebanon. It’s still very difficult even with their English education now. The schools are not very willing to let them in. Most of the kids that left from here - who are in school - are going to second shift education which is targeted only at Syrians. It’s not the Lebanese curriculum. It’s not the same academic standard. And then we have some of the kids - primarily girls - who just aren’t in school at all which is really very disappointing, but what can we do?! Übersetzerin 3: Wenn ein Schüler mit sechs Jahren zu uns kommt, kann er bei uns bleiben, bis er zwölf Jahre alt ist. Also ab der sechsten Klasse oder dem zwölften Lebensjahr - je nachdem was zuerst erreicht ist - wird es Zeit für die Kinder, an eine andere Schule zu wechseln. Einige unserer Schülerinnen und Schüler haben es mithilfe von Sponsoren geschafft, eine Privatschule zu besuchen. Andere gehen auf libanesische Schulen. Das ist aber immer noch sehr schwierig - trotz ihrer Englischkenntnisse. Die Schulen hier nehmen sie ungern auf. Die meisten Kinder, die die Schule fortsetzen, versuchen es über ein spezielles Bildungsangebot für syrische Kinder. Das deckt sich aber nicht mit dem libanesischen Lehrplan. Es bietet nicht denselben akademischen Standard. Vor allem Mädchen gehen gar nicht mehr zur Schule. Das ist wirklich sehr enttäuschend. Aber was sollen wir machen?! (Yvonne O-Ton 08, 34”: It’s just like now for the Syrians each one is trying to find his or her own way to live. We don’t have a country; we don’t have somewhere to go to. And we don’t know 4 what the future will bring [because every two, three days a new story happens]. Let’s say many people went to Golf, Arab Golf cities at the beginning of the crisis. And suddenly they’re not letting any Syrian get in. Übersetzerin 1: Jeder einzelne von uns Syrern versucht jetzt irgendwie seinen Weg zu machen. Wir haben kein Land mehr, keinen Ort, an den wir gehen können. Niemand kann sagen, was die Zukunft bringt. Am Anfang der Krise konnten noch viele Leute in die Städte der Golfstaaten flüchten, aber plötzlich ließen sie niemanden mehr rein.) Atmo 06: Stare und Muezzingesang (frei stehen lassen + unter folg. O-Ton Yvonne) Yvonne O-Ton 09, 34“: Yeah, I came here. I finished my masters. And now I’m working. It wasn’t easy at all to find a job here especially with the new rules in Lebanon to not allow any foreigners to work. They think that many Syrians are here and it causes them problems. They claim that effects the electricity consumption, the water, to be employed also. But at the same time not all the people who came here are refugees. Some people they are working, they are educated, they open new businesses. Übersetzerin 1: Ich bin nach Beirut gekommen, um meinen Master-Abschluss zu machen. Jetzt arbeite ich. Es war schwierig, einen Job zu finden. Das liegt vor allem an den neuen Regelungen der libanesischen Regierung. Ausländern ist das Arbeiten kaum noch erlaubt. Viele Libanesen denken, dass sehr viele Syrer hier leben und das Probleme verursacht. Dass der Strom- und Wasserverbrauch steigt und auch die Arbeitslosigkeit. Aber nicht alle, die her gekommen sind, sind Flüchtlinge. Manche arbeiten, sind gebildet und eröffnen neue Geschäfte. Atmo 07: Interview Zoulaykah, Dachatmo Zoulaykah O-Ton 10, 23“: My father is working and he gets money, so we can give the rent. He is driver. He works from five till eleven or twelve - night. And my mom is working too. She is a school assistent. And she is sick to. She has a problem with her blood. Every day she needs to take a lot, a lot of medicine for her blood. Übersetzerin 2: Mein Vater arbeitet und verdient Geld, so können wir die Miete zahlen. Er ist Fahrer und arbeitet von fünf bis elf oder zwölf Uhr nachts. Meine Mutter arbeitet auch, als Assistentin hier an der Schule. Aber sie ist oft krank. (Sie hat ein Problem mit ihrem Blut.) Jeden Tag muss sie deswegen viele Medikamente einnehmen. Atmo 05 Interview Alexis Hurd-Shires 5 Alexis Hurd-Shires O-Ton 11, 50’’: The families that we have here are actually not the families that in Syria were poor. These are families who had savings, people from middle class, upper middle class homes who thought: ‘I could go to Beirut and I can make a life for myself.’ But then when they arrived and they realised the huge difference in cost of living and the huge difference in how far money actually went … you know they went through their money very quickly and now find themselves in very poor circumstances. But when you ask these kids: ‘What do you miss most from your home?’ They were telling me: ‘I miss my I-pad, I miss my laptop …’ like all these things wealthy people have in this part of the world. But when you think about it these guys they have fathers who are business man that travelled all over the world. They were shop owners. They were all kinds of different much more well to do families Übersetzerin 3: In Syrien waren diese Familien nicht arm. Es waren Leute mit Ersparnissen. Die dachten: ‘Ich kann nach Beirut gehen und mir dort ein neues Leben aufbauen.’ Aber dann stellten sie fest, dass die Lebenshaltungskosten viel höher sind. Ihr Geld war schnell verbraucht und jetzt sind sie verarmt. Aber wenn du die Kinder fragst: ‚Was vermisst du von Zuhause?’ sagen sie: ‘Mir fehlt mein IPad, mein Laptop…’ all die Dinge, die wohlhabende Leute haben. Das sind Kinder, deren Väter Geschäftsmänner waren, die um die Welt flogen. Denen gehörten Läden. Atmo 05: Interview Alexis Hurd-Shires + MUSIK 02 Aphex Twin „White Blur 2“ (‘Select. Ambient works II’) (ab Anfang mit Schnitt auf Ende der Musik) Erzähler: Iraker, Palästinenser, Syrer oder Armenier – ihre Herkunft spielt keine Rolle: Für Flüchtlinge gibt es im Libanon nur wenig Verdienstmöglichkeiten. Arbeitgeber dürfen Jobs nur unter strengen Auflagen vergeben und eigentlich nur in der Landwirtschaft, in Reinigungsberufen oder auf dem Bau. Die meisten Flüchtlinge arbeiten deshalb schwarz. Ein Asylrecht gibt es im Libanon nicht. Allerdings konnten Syrer bis Ende 2014 ungehindert ins Land einreisen. Anfang 2015 aber wurden umfassende, neue Gesetze beschlossen. Alexis Hurd-Shires O-Ton 12, 36’’: There was a period of time where they put some sort of law against the Syrians that every one had to be in … every woman and child had to be inside house by five o’clock and every man by seven - unless he had specific permission. I don’t know what they were worried about or what they were trying to do but living is an up and down kind of thing. You know you have people coming and yelling at you because you can’t pay the rent. You have parents who are sick. You have kids who watch their parents go out and struggle day after day to maintain a job in an unfair job market. You know there are always 50 other people willing to take your job and do it for less. 6 Übersetzerin 3: Im Sommer 2014 wurde gegen die Syrer schon eine Art Gesetz erlassen. Frauen und Kinder sollten nach fünf Uhr und Männer nach sieben Uhr abends nicht mehr auf der Straße sein - es sei denn, sie hatten eine Sondererlaubnis. Ich weiß nicht, worum man sich sorgte oder was damit erreicht werden sollte. Das Leben hier ist ein Auf und Ab. Leute brüllen dich an, weil du die Miete nicht zahlen kannst. Es gibt kranke Eltern. Es gibt Kinder, die sehen, wie ihre Eltern jeden Tag um ihre Arbeit kämpfen. Denn da stehen immer schon 50 andere Leute, die deinen Job für noch weniger Geld machen würden. Atmo 08: Donnergrollen, auströpfelnder Regen, Beirut Erzähler: Im Libanon befinden sich die Syrer auf sicherem Territorium. Doch die beiden Nachbarländer haben eine lange, konfliktreiche Geschichte. Ab 1976 - kurz nach Beginn des libanesischen Bürgerkriegs - wurden syrische Soldaten im Land stationiert. Sie sollten ursprünglich eine vereinbarte Waffenruhe zwischen den verfeindeten, libanesischen Milizen gewährleisten. Doch die Truppen verübten Massaker und dienten Baschar al Assads panarabischen Machtansprüchen. Die letzten syrischen Posten zogen erst 2005 ab. Vielen Libanesen fällt es schwer, diese noch junge Geschichte zu vergessen und den zahlreichen Flüchtlingen ohne Vorurteile gegenüber zu treten. Yvonne O-Ton 13, 22“: They say that we were not really nice with them at that time. So they still have these feelings towards us: ‘Oh, you did that to us when the war happened.’ In all cases we are not really welcome here. Still at the same time many people they’re really nice and they try to help. Übersetzerin 1: Die Libanesen sagen, dass wir Syrer früher nicht nett zu ihnen waren. ’Ihr habt uns Übles angetan im Krieg!’ … Jedenfalls sind wir nicht besonders willkommen. Natürlich gibt es trotzdem viele Leute, die sehr nett sind und versuchen, uns zu helfen. Atmo 01: Bourj Hammoud Atmo: Seitenstraße, Schule Zoulaykah O-Ton 14, 22“: For me I don’t care if the people like me or no - because I don’t receive the help from them. I just work for myself. Even when I walk I hear a lot of bad things. This is why I don’t care if they welcome us or no because we are working hard on ourselves. We want to be … we want to have a successful life. Übersetzerin 2: Mir ist es egal, ob die Leute mich mögen oder nicht. Ich bekomme keine Hilfe von ihnen. Durch kleine Jobs verdiene ich auch schon Geld. 7 Wenn ich die Straße lang gehe, höre ich viel schlechtes Gerede. Ich kümmere mich nicht darum, ob sie uns willkommen heißen oder nicht. Wir wollen einfach ein erfolgreiches Leben führen. Alexis Hurd-Shires O-Ton 15, 12’’: When you go places and people ask you like - Are Syrian or are you Lebanese? - all the kids now lye. They tell them: we’re Lebanese and so that they can be left in peace. (That is not a fun situation for kids to be in.) Übersetzerin 3: Wenn du gefragt wirst, bist du Syrer oder Libanese, lügen die Kinder mittlerweile alle. Sie sagen, sie seien Libanesen, damit man sie in Ruhe lässt. (Das ist keine angenehme Situation für Kinder.) Yvonne O-Ton 16, 28’’: I always try to hide that I’m Syrian. Sometimes I try to change my accent but it doesn’t (… yeah…) really work. They always know that I’m not Lebanese. Like because I am educated they kind of accept it more than if I was a worker, a Syrian worker. Übersetzerin 1: Ich bemühe mich immer zu verheimlichen, dass ich Syrerin bin. Manchmal versuche ich, meinen Akzent zu ändern. Aber das funktioniert nicht. Sie merken immer, dass ich keine Libanesin bin. Aber im Vergleich zu einem syrischen Arbeiter erfahre ich trotzdem mehr Akzeptanz. Atmo 03: Yvonne Interview + MUSIK 03: Aphex Twin „2KThr“ (‚Drukqs’) (unter Erzähler und folgendem O-Ton Yvonne) Erzähler: Yvonne hat einen international agierenden Arbeitgeber gefunden. Das war für sie die einzige Möglichkeit, eine Anstellung als Architektin zu finden. Ihre 50-StundenWoche ist allerdings alles andere als komfortabel. Zudem gibt es für Syrer im Libanon die Pflicht, jedes Jahr ein neues Visum zu beantragen – das ist teuer und kann immer auch abgelehnt werden. Yvonne O-Ton 17, 54’’: I finished my studies and then I had to renew my residency permit. And it took me like four month going back and forth - almost like every day to check about my status, and I don’t get any answers about my state. And I was kind of illegal, because I have no residency permit and I don’t know where to go. My city is in war. I was kind of feeling in danger like: what will I do? And I am an educate person and they don’t consider this, they don’t care about it. After four month of suffering I got a residency permit, but it’s just for one year. After one year I don’t know what I will do. Or some new rules will be issued. And then I have to think again, where I will go, if I stay or I leave or I don’t know what to do. 8 I have no support, like I am by myself. I have no state. Nothing. I am really by myself and I have to fight. Übersetzerin 1: Ich hatte mein Studium beendet und musste meine Aufenthaltsgenehmigung verlängern lassen. Es war ein viermonatiges Hin und Her. Beinahe täglich bin ich zur Behörde, um mich über meinen Status zu informieren, aber ich bekam keine Auskunft. So war ich illegal hier. Ich hatte ja keine Aufenthaltsgenehmigung mehr. Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte. In Aleppo war ja Krieg. Ich habe eine gute Ausbildung, aber das hat sie gar nicht interessiert. Nach vier Monaten des Bangens gaben sie mir endlich die Aufenthaltserlaubnis. Aber die gilt nur für ein Jahr. Was ich dann mache, weiß ich nicht. Vielleicht gibt es wieder neue Regeln und ich muss überlegen, ob ich bleibe oder gehe. Ich bekomme keine Unterstützung. Ich habe kein Heimatland mehr. Ich bin auf mich allein gestellt und muss kämpfen. Atmo 09: Autofahrt, im Hintergrund leises Radio auf Arabisch, Sendersuche Erzähler: Über zwei Jahre lang konnte Yvonne die nach Kairo geflohenen Eltern und die Schwester nicht besuchen: In Ägypten gab es ein Einreiseverbot für Syrer. Yvonne O-Ton 18, 15“: They always say: ‚Oh, we have the same. This is happening. The same way we are treated from the Egyptian government, same way as Lebanese government. So they are facing the same problems that I am facing. Übersetzerin 1: Meine Eltern sagten mir immer: ‚Bei uns ist es genauso. Wir werden von der ägyptischen Regierung so behandelt, wie du von der libanesischen.’ Yvonne O-Ton 19, 41“: Yeah, I have my two grandmothers and I have still some cousins there. One grandmother she left to live on the coast in Latakia, because it’s safer there. And the other one stayed there because she is saying: I’m not gonna leave my city no matter what will happen. I gonna dye in this city. But living condition there is very harsh and I’m always expecting to hear bad news from my city. So the young people they feel like it’s better for them to leave and they’re trying their best to leave the city. Übersetzerin 1: Meine beiden Großmütter und einige Cousins sind noch in Syrien. Eine Großmutter ist an die Küste nach Latakia gezogen, weil es dort sicherer ist. Die andere ist in Aleppo geblieben. Sie sagt: ‚Ich werde meine Stadt nicht verlassen - egal, was passiert. Ich werde hier sterben.’ 9 Aber die Lebensbedingungen dort sind unglaublich hart. Ich erwarte immer, dass mich schlechte Nachrichten aus Aleppo erreichen. Die jungen Leute denken, dass es besser für sie ist zu fliehen. Sie versuchen alles, um die Stadt zu verlassen. Atmo 07: Interview Zoulaykah, Dachatmo Zoulaykah 20, 27“: My Mom’s cousin now he lives in Germany for six month. And he said, he really likes Germany and the people there and everything there. And he said: ‘Please come there, please come.’ But we don’t have anyway to go. He said: ‘Now I’m continuing my studies in university.’ And now he got a girlfriend there and engaged and everything was fine for him. A Germany girlfriend. Übersetzerin 2: Der Cousin meiner Mutter lebt jetzt in Deutschland. Deutschland gefällt ihm sehr. Er sagt: ‘Kommt her.’ Aber für uns gibt es keine Möglichkeit. Er sagt: ‘Ich kann jetzt mein Studium an der Uni fortsetzen.’ Alles ist gut für ihn. Er hat eine deutsche Freundin. Sie sind verlobt. Yvonne O-Ton 21, 23’’: I don’t really have specific plans but I have to think about my future, for my career, for my life because staying doesn’t make me feel better. It’s not my city and they don’t let me feel that I can stay here. I feel like I am unwanted here. Übersetzerin 1: Ich habe keine konkreten Pläne, aber ich muss über meine Zukunft, mein Leben nachdenken, denn hier zu bleiben, gibt mir ein ungutes Gefühl. Beirut ist nicht meine Stadt. Ich fühle mich hier unerwünscht. Atmo 03 ausblenden unter MUSIK 04 a: Re: „Duce“ (ab 1:00) Erzähler: Unter die Gedanken an die Zukunft mischen sich auch immer wieder die Erinnerungen, an das, was Yvonne und Zoulaykah erlebt haben … und an das, was verloren ging. Zoulaykah O-Ton 22, 49“: We had to move from our state because it was very horrible. Three busses they moved. And the first bus - some of them were killed by the governments soldiers. And the third one … we were in the middle … and the third one was behind us. It was killed by people that were against the government. And we had to stay in the same place for two hours. We couldn’t move any step. So we had to stay and we prayed, prayed really from inside of my heart to go out and to not be killed by some of them. And then we stayed for two hours. We don’t know anything. We just saw people are killing each other. And then we decided to move and we came here to Lebanon. 10 Übersetzerin 2: Wir mussten aus Syrien fliehen, weil es so furchtbar geworden war. Drei Busse sind aus Rakka abgefahren. Mehrere Leute aus dem ersten Bus wurden von Regierungssoldaten getötet. Und die Leute im dritten Bus, der hinter uns fuhr, wurden von Regierungsgegnern umgebracht. Wir waren in dem Bus in der Mitte. Man hat uns angehalten. Zwei Stunden mussten wir warten. Ich konnte nur beten, dass wir da raus kommen und uns keiner von denen tötet. Wir wussten nicht, was geschieht. Wir haben nur Leute gesehen, die sich gegenseitig umbringen. Dann konnten wir weiter fahren. So sind wir in den Libanon gekommen. Yvonne O-Ton 23, 32’’: Like one of my friends told me: ‘Okay now I’m talking to you from Aleppo but maybe tomorrow you won’t hear my voice because I might be dead. Because I can expect anyone that will kill me - like snipers, bombs, everything is so expectant. And I already had this sad accident that happened with my uncle who was killed in his place. And he had nothing to do with what was happening. He was just in his shop selling things and then just a random bomb came and killed him. Übersetzerin 1: Ein Freund sagte mal zu mir: ‘Heute spreche ich mit dir aus Aleppo. Aber morgen schon kannst du meine Stimme vielleicht nicht mehr hören. Ich könnte tot sein. Ich muss immer damit rechnen, dass ich sterbe. Scharfschützen, Bomben - man muss auf alles gefasst sein.’ Es gab bereits diesen traurigen Unfall, bei dem mein Onkel ums Leben gekommen ist. Er war einfach nur in seinem Laden, als eine Bombe einschlug und ihn tötete. Erzähler: Yvonne hat ihre Heimatstadt Aleppo das letzte Mal im Jahr 2012 gesehen. Große Teile der Altstadt gehörten zum UNESCO Weltkulturerbe. Mittlerweile ist das alte Aleppo fast vollständig zerstört. Immer wieder wurde die Stadt belagert, die Einwohner nahezu ausgehungert. Yvonne O-Ton 24, 21’’: It’s really, really hard. They have no internet, no water, no electricity. Some people from the countryside they’re coming to city because many houses are empty. They can take these house and stay in it. So the citizens themselves they’re not there anymore. Übersetzerin 1: Es ist wirklich schlimm. Die Menschen haben kein Wasser und keinen Strom. Leute vom Land kommen in die Stadt, weil es viele leerstehende Häuser gibt. Sie besetzen diese Häuser und wohnen darin. Zoulaykah O-Ton 25, 14“: It makes it worse than before. I would not would like to see them. Because I cannot see like to kill people and to cut hands and to do a lot of horrible things with people that god doesn’t like. 11 Übersetzerin 2: Es wird immer schlimmer. Ich kann nicht zurück. Ich will nicht sehen, wie der IS tötet, Hände abhackt, Menschen grausame Dinge antut, die Gott verabscheuen würde. Erzähler: Zoulaykahs Heimatstadt Rakka ist eine Hochburg des sogenannten Islamischen Staats. Zoulaykah O-Ton 26, 20“: Half of my big family they died. Half of them they died in war. Some of them went to Germany, to Europe. Some of them they went to Turkey. They stayed in Turkey because they are afraid to cross the water and go to Europe. And some of them they stayed in Syria with this horrible people - ISIS. Übersetzerin 2: Die Hälfte meiner großen Familie wurde im Krieg getötet. Einige sind nach Deutschland gegangen oder in die Türkei. Manche sind in der Türkei geblieben, weil sie Angst hatten, das Meer zu überqueren, um nach Europa zu kommen. Und einige sind immer noch in Syrien - bei diesen furchtbaren Menschen vom Islamischen Staat. Erzähler: Ob sie Kontakt hat zu den Freunden und Angehörigen, die noch in Syrien leben? Zoulaykah O-Ton 27, 19“: Few, sometimes not at all. Sometimes they don’t have good internet. They have to go to places where they have internet and they have to pay a lot of money. They are afraid to tell anything about ISIS of cause if they heard them they gonna do bad things to them. Übersetzerin 2: Selten. Sie müssen an bestimmte Orte gehen, wo es Internet gibt, und da bezahlt man viel Geld. Sie haben Angst, etwas über den IS zu sagen. Wenn jemand sie hören würde, könnte ihnen Schlimmes angetan werden. Yvonne O-Ton 28, 38’’: If someone will tell me like: the war is finished you can go back now or tomorrow. I am really scared because all the people I know, they left. And I feel like the city is empty. Also seeing these buildings where I used walk. Everything is destroyed. It makes me really feel bad, because I have the old memory about Aleppo that was really nice, flourishing, people walking the street, nice buildings. All that is gone now. And this idea really scares me a lot. Übersetzerin 1: Wenn mir jemand sagen würde: ‚Der Krieg ist vorbei. Du kannst jetzt nach Hause gehen’, hätte ich Angst, weil alle, die ich kenne, fort sind. Die Stadt wäre leer für mich. Die Gebäude, die Straßen, durch die ich früher gelaufen bin - alles ist zerstört. Das würde sich schrecklich anfühlen. Ich habe ja die alten Erinnerungen an das 12 schöne, blühende Aleppo. Das gibt es nicht mehr. Diese Vorstellung macht mir große Angst. Erzähler: Auch in Rakka wurden Gebäude und Monumente zerstört. Doch am schlimmsten ist für Zoulaykah die bis heute andauernde Terrorherrschaft des IS. Eine besonders perfide Strategie der Terrormiliz ist die Indoktrination von Kindern. Um sie abzustumpfen gegenüber physischer Gewalt und um ihnen gleichzeitig Angst vor den drakonischen Strafen des IS einzuimpfen, zwingt man sie manchmal, bei öffentlichen Hinrichtungen und Verstümmelungen dabei zu sein. Zoulaykah O-Ton 29, (31“): They’re taking small children with them like 15, 14, 13 - because they’re teenagers and they can get to their minds very easily - especially who don’t have a good family. This is why you can see a lot of children are fighting with them. They give them the comfortable life that the children they really dram about: ‘Ah, I have a very big car. I have a lot of money and I have a very rich house. [I am very rich now and I just have to give them … what …?!’] Übersetzerin 2: Sie nehmen Kinder auf, 15-, 14-, 13-Jährige, weil man sie leichter beeinflussen kann. Besonders diejenigen, die aus keiner guten Familie stammen. Deshalb kämpfen so viele Kinder an der Seite der Islamisten. Sie bieten ihnen ein angenehmes Leben, von dem diese Jugendlichen träumen: ein großes Auto, viel Geld, ein teures Haus. MUSIK 05 (eventuell weiterhin mit Atmo 07/Atmo 01 im Hintergrund?!) Münir Nurettin Beken „Taksim (Makam Suzidil)“ (bereits geschnitten: Anfang + 01:46) Erzähler: Der Ausstieg aus dem IS bedeutet Hochverrat. Abtrünnige werden ermordet. Zoulaykah ist ein religiöser Mensch. Sie kommt aus einer muslimischen Familie, liest aber auch in der Bibel. Zoulaykah O-Ton 30, 14“: (When) they saw the bible they not gonna be happy for me and they would kill my family. And this is the thing that I don’t like it. For me I like to be allowed to do whatever I want, to worship whatever I want, to read whatever book I want. Übersetzerin 2: Wenn sie mich mit der Bibel sehen würden, würden sie mich und meine Familie töten. Das kann ich nicht verstehen. Ich möchte tun und glauben können, was ich will und jedes Buch lesen, das ich möchte. Erzähler: Als 15-jähriges Mädchen müsste Zoulaykah in Rakka außerdem fürchten, mit einem Kämpfer des Islamischen Staats zwangsverheiratet zu werden. 13 Aber trotzdem beschließen immer wieder Flüchtlinge, zurückzukehren - selbst wenn der Islamische Staat ihre Region beherrscht. Alexis Hurd-Shires O-Ton 31, 52’’: The family that just left two weeks ago their youngest daughter was terrified - and she was a student here - terrified to go, because she said: ‘You know, our village may be safe but we have to go through the area where Daish is.’ And she told me in great detail what will happen, like: ‘If anything in your clothing is out of place then they will beat the male relative who is accompanying you and then that male relative has to then beat you. And so she was so scared like, you know: ‘What if they stop us? What if they try to steel from us? What if we don’t know all the rules and then, you know, we’re not wearing something a certain way or they see a piece of skin or they see a hair. And then they beat my brother because of me and then my brother has to beat me. And if the brother doesn’t be me, she said, then they’ll kill him. So there’s a lot of fear about actually getting there. Once they’ll get there - if they know that their area is safe - they’re not so much worried about that. It’s the passing through the area where Daish is that they’re worried about. Übersetzerin 3: Die jüngste Tochter der Familie, die vor zwei Wochen abgereist ist, war eine Schülerin von uns. Sie hatte entsetzliche Angst. Sie sagte: ‘Ja, vielleicht ist unser Dorf sicher, aber wir müssen durch das IS-Gebiet.’ Sie erzählte mir detailliert, was passieren könnte: ‘Wenn irgendwas an deiner Kleidung in Unordnung ist, verprügeln sie den männlichen Verwandten, der dich begleitet. Und dieser männliche Verwandte muss danach dich schlagen.’ Deshalb hatte sie riesige Angst: ‘Was, wenn sie uns anhalten? Was, wenn sie versuchen uns zu bestehlen? Was, wenn wir nicht alle Regeln kennen? Wenn wir eine bestimmte Kleidung nicht auf eine bestimmte Weise tragen? Oder sie sehen ein Stück Haut oder Haar. Dann schlagen sie meinen Bruder wegen mir und der muss dann mich schlagen. Und wenn mein Bruder mich nicht schlägt, töten sie ihn.’ Viele haben große Angst, zurückzukehren. Wenn sie angekommen sind und wissen, dass ihre Region sicher ist, machen sie sich nicht mehr so viele Sorgen. Aber vor der Reise durch die vom IS besetzten Gebiete haben sie Angst. Atmo 01: Bourj Hammoud Atmo: Seitenstraße, Schule Erzähler: Zoulaykah wünscht sich, dass ein sicheres Land ihre Familie aufnehmen wird. Die Chancen allerdings stehen schlecht. Von den geschlossenen Grenzen in Europa haben die Flüchtlinge gehört, aber die Ausweglosigkeit im Libanon lässt sie oft verzweifeln. Auf legale Einreiseverfahren wartet man Jahre. Zoulaykah O-Ton 32, 25“: My father he wanted to take us back to Syria, but really we kneeled to him and said: ‘Please don’t take us.’ And he said: ‘Ah, maybe I’ll take you to Turkey and from Turkey to Europe.’ But we don’t know how to swim and really we don’t know if we’re gonna survive in the water or no. So we’re praying that we don’t go back and that we go outside somewhere else but not with the water, not cross the water. 14 Übersetzerin 2: Mein Vater wollte mit uns nach Syrien zurück. Wir haben ihn angefleht, es nicht zu tun. Dann wollte er uns in die Türkei bringen und von dort nach Europa. Aber wir können nicht schwimmen und wissen nicht, ob wir im Meer überleben würden. Deshalb beten wir, dass wir nicht zurück gehen und irgendwo anders hin können aber nicht übers Wasser! Erzähler: Zoulaykahs Eltern haben immer wieder Probleme, die Miete in Beirut aufzubringen. Die Jobs, die der Vater findet, sind kurzfristig und unterbezahlt. Sie träumt davon, in einem Land zu leben, in dem ihre Eltern eine fair bezahlte Arbeit finden, sie und ihre Geschwister die Schule beenden und einen Beruf erlernen können. Atmo 01 + MUSIK 04 b Re: „Duce“ (ab 02:24, vielleicht letzter Satz in Yvonne’s O-Ton trocken) Zoulaykah O-Ton 33, 20’’: To be honest it depends on what I need. ‘Cause sometimes when I feel sick I say I gonna be a doctor. Sometimes when I really want to help people who don’t have schools I say I gonna be a teacher. And when I see someone is not judging well I want to be a judger so I can judge well and justice. Übersetzerin 2: Mein Berufswunsch hängt davon ab, was ich selbst gerade brauche. Wenn ich mich krank fühle, möchte ich Ärztin werden. Wenn ich sehe, dass die Menschen keine Schulen haben, will ich als Lehrerin arbeiten. Und wenn ich höre, dass ungerecht geurteilt wird, möchte ich Richterin sein. Dann könnte ich gute und gerechte Urteile fällen. Yvonne O-Ton 34, 38’’: Okay, the destruction that happened is really sad - on many levels: the destruction of buildings and also the social structure and the economy that is destroyed. If you like it’s a hopeless case. But at the same time I don’t want to think this way, because we can do some changes to make it better than it was, in a way. Because I am an architect and I am an urban designer I really love - if the war will end one day - to try to build what was destroyed. I want to see my city again. I would love to rebuild it. Übersetzerin 1: Die Städte, das soziale Leben in Syrien und auch die Wirtschaft sind zerstört. Man könnte sagen: Syrien ist ein hoffnungsloser Fall. Andererseits will ich so nicht denken. Wir können etwas verändern und es auf eine Weise vielleicht sogar besser machen, als es war. 15 Als Architektin und Stadtplanerin würde ich gern - wenn der Krieg eines Tages vorbei ist - das wieder aufbauen, was zerstört wurde. Ich möchte meine Stadt wieder sehen! (Musik Ende) Es wäre wunderbar, sie wieder aufzubauen! 16
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