Kindergarten-ABC Freier KiGa in den Walddörfern e.V.

Liebe Eltern,
nun liegt es vor euch: unser Kindergarten-ABC. Erinnert ihr euch daran, wie es
entstanden ist? Gemeinsam haben wir auf einem langen Bogen Begriffe in alphabetischer
Reihenfolge gesammelt, die zu unserem Kindergarten gehören; Begriffe aus der
Waldorfpädagogik, aus dem Alltag im Kindergarten, Begriffe, die Regeln und das „so ist
es hier bei uns“ beschreiben, Begriffe, die dabei helfen sollen, sich zurecht und
einzufinden und die zu einem tieferen Verständnis führen sollen.
Diese Begriffe wurden auf Karteikarten geschrieben und von einigen fleißigen Helfern,
Erzieherinnen, Kindergarteneltern, auch Ehemaligen, bearbeitet und schließlich zu
diesem Leitfaden zusammengefügt. Er ist somit in erster Linie von Eltern für Eltern
gemacht und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sicherlich sind auch Dinge
festgehalten, die sich wandeln können, und damit ist klar, dass sich auch dieses ABC mit
uns wandeln wird. Zunächst wünschen wir euch jedoch eine vergnügliche Lesezeit und
hoffen, dass wirklich jede Leserin und jeder Leser etwas entdeckt, was er vorher noch
nicht wusste.
Über Rückmeldungen freut sich das Redaktionsteam
Karin Zäschke, Christine Schröder und Kathrin Albers
Unser Kindergarten-ABC
A wie...
Angebote
Wir sind ein waldorforientierter Kindergarten und setzen uns zusammen aus einer
privaten Spielgruppe für die „Kleinen“ und einer Kindergartengruppe für die „Großen“.
In der Spielgruppe werden Kinder ab zweieinhalb Jahren an drei Vormittagen (Di, Mi,
Do) in der Zeit von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr von zwei Erzieherinnen betreut. Den
pädagogischen Schwerpunkt bilden die Ablösung von den Eltern sowie grundlegende
Regeln beim gemeinsamen Spielen.
Die Kindergartengruppe besteht aus maximal 23 Kindern, für die es eine fünfstündige
tägliche Betreuung gibt und damit auch den Anspruch auf staatliche Unterstützung
durch den Kita-Gutschein. Die Kinder werden von Frau Hanisch und Frau Marx bis zum
Schuleintritt betreut. Im Mittelpunkt der Pädagogik steht das einzelne Kind, das in
seiner Individualität wahrgenommen und in der Entwicklung seiner Persönlichkeit
unterstützt wird. Am Ende der Kindergartenzeit steht die Schulreife. Damit sind
Themen wie Soziales Lernen, Förderung der Selbständigkeit, regelhaftes Verhalten,
Förderung der Feinmotorik, der Grobmotorik und der Sprache Bestandteile des
Kindergartenalltags. Unser Kindergarten ist vorschulanerkannt und bietet den Kindern
im letzen Kindergartenjahr durch die Vorschularbeit von Frau Hanisch eine gute
Vorbereitung auf die Schule.
Kinder und Eltern beider Gruppen sind mit den Erzieherinnen und Angestellten der
Kindergarten. Feste werden gemeinsam gefeiert und vorbereitet und auch die
Putztermine werden gemeinsam wahrgenommen. Die Integration neuer Eltern, ein
herzliches Aufnehmen der Spielgruppeneltern in die Kindergartengemeinschaft ist eine
soziale Aufgabe im täglichen Miteinander jedes einzelnen. Für Spielgruppeneltern und
Kindergarteneltern gibt es das gleiche Stimmrecht, die gleichen Rechte und Pflichten.
Für Kinder ab fünf Jahren bietet Frau Hanisch donnerstags in der Zeit von 15-16 Uhr
Kindertanzen an.
Abholen und Bringen der Kinder
Spätestens um 9.00 Uhr sollen alle Kindergartenkinder im Kindergarten sein. Um 12.45
Uhr werden die Kinder pünktlich von den Eltern oder einer vorher benannten Person
abgeholt werden. Holt jemand anderes als die Erziehungsberechtigten das Kind ab, so
wird dies auf einer Karte des Infosystems vermerkt.
Anthroposophie
Die Anthroposophie entstand im 20. Jahrhundert als eine neue Philosophie vom
Menschen, der „Weisheit“ (sophie) vom Menschen. Ihr Begründer ist Rudolf Steiner
(1861-1925). Sein Anliegen war es, das spirituelle und kreative Vermögen des Menschen
der individuellen Selbsterkenntnis zugänglich zu machen. Er zeigte wissenschaftliche,
künstlerische, religiöse, esoterische und lebenspraktische Wege auf, sich und den Gang
der Erd- und Menschheitsentwicklung sinnstiftend zu verstehen. In unserem
Kindergarten finden sich viele Elemente aus der anthroposophischen Lehre wieder: z.B.
der Rhythmus im Tages-, Wochen-, oder Jahresablauf, die Sing- und Kreisspiele,
unterschiedliche Sinneserfahrungen über das Arbeiten mit verschiedenen
Naturmaterialien oder die Eurythmie. Ziel einer anthroposophisch orientierten
Pädagogik ist es, die Kinder ganzheitlich in ihrer Persönlichkeit zu entwickeln und das
Kind zu unterstützen, eigenverantwortlich, selbstbewusst und vielseitig interessiert auf
die Welt zu schauen und sie anzunehmen. Der natürliche Spiel- und Nachahmungstrieb
der Kinder wird im Kindergarten gezielt zur Willensbildung angesprochen. Hier kann das
Kind seine eigenen Fähigkeiten erleben, seine Stärken und auch Schwächen kennen
lernen und sich im sozialen Kontakt mit den Kindern und Erzieherinnen üben.
Advent
Eine besonders erlebnisreiche und geheimnisvolle Zeit ist die Adventszeit. Advent heißt
Ankunft (lat.: advenire – ankommen). Die Adventszeit ist die Zeit der Vorfreude, der
Erwartung und für die Kinder die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten.
Im Kindergarten wählen die Erzieherinnen bewusst aus der Fülle der Anregungen für die
Gestaltung der Adventszeit solche aus, die in ihrer Symbolik etwas „Werdendes“
enthalten und nicht schon Erfüllung spiegeln. Vor Jahren schrieben die Erzieherinnen in
einem Elternbrief: „In der heutigen Zeit ist die Gefahr groß, dass diese Festzeit ihren
Charakter verliert und durch die Fülle an Schmuck und materiellen Kaufgütern
veräußerlicht und die Kinder am Weihnachtsabend bereits erschöpft und „satt“ sind.
Weniger ist oft mehr! Vermeiden Sie in dieser Zeit Besuche mit ihren Kindern in
Kaufhäusern!“
In der Adventszeit kommt der Nikolaus auch in den Kindergarten (siehe Nikolaus). Den
Höhepunkt und Abschluss der Adventszeit bildet das Krippenspiel (siehe Krippenspiel).
Adventsgärtlein
Zu Beginn der Adventszeit wird von den Eltern liebvoll das Adventsgärtlein vorbereitet.
Dies ist ein Brauch, der vor vielen Jahren in einer heilpädagogischen Einrichtung
entstanden und mittlerweile fester Bestandteil eines jeden Waldorfkindergartens ist.
Im Kindergartenraum wird auf dem Boden eine Spirale aus Tannengrün ausgelegt, in
deren Mitte eine Kerze steht. In stimmungsvoller, inniger Atmosphäre gehen die Kinder
begleitet von einer Erzieherin und ausgerüstet mit einer Kerze in die duftende
„Tannenspirale“ hinein. Dort entzünden sie an der großen Kerze ihr Licht und stellen es
an eine durch einen Stern markierte Stelle in das Tannengrün. Den Stern nehmen sie
auf ihrem Weg aus der Spirale heraus mit. Sie tragen somit dazu bei, dass es in der
dunkelsten Zeit des Jahres hell wird. Es wird langsam heller im Raum, wärmer,
duftender; und auch hell in unseren Herzen. Begleitet wird dieser feierliche Vorgang
ausschließlich durch Singen aller Eltern, der Musik des Kinderorchesters oder durch
Stille.
Die Spirale ist ein uraltes Symbol, das in vielen Kulturen zu finden ist, und den Weg der
Menschenseele zu sich selbst beschreibt.
Aquarellbilder malen
Einmal in der Woche werden mit Aquarellfarben Bilder in den drei Grundfarben – blau,
rot, gelb - gemalt. Die Technik ist nass in nass, d.h. das Papier ist feucht und die Farben
sind verdünnt. Zur Vorbereitung ziehen sich die Kinder selbstständig Schürzen an,
binden sich gegenseitig die Schleife und versehen die Blätter mit ihren Namen. Im
Mittelpunkt steht das Farberleben. Die Kinder können sich ganz in die Farben
versenken, ihnen nachspüren und der Phantasie freien Lauf lassen. Erst die
Vorschulkinder werden von Zeit zu Zeit zu gegenständlichem Malen angeregt.
Aufsichtspflicht
Während der Kindergartenzeit haben die Erzieherinnen die Aufsichtspflicht über die
Kinder. Sie beginnt mit der persönlichen Übergabe der Kinder an die Erzieherin. Auf
dem Hin- und Heimweg tragen die Eltern die Verantwortung, wie auch während der
Feste und der gemeinsamen Ausflüge.
B wie..
Bauernhoffahrt
Die Bauernhoffahrt gehört zu den Höhepunkten des Abschlussjahres im Kindergarten.
Im Frühjahr verreisen die Vorschulkinder mit den Erzieherinnen von Freitag bis
Samstag. Gemeinsam mit den Kindern wird diese Reise während der Vorschularbeitszeit
vorbereitet. Freude und Spannung wachsen und tatsächlich wachsen auch alle Kinder
durch dieses besondere und von Geheimnissen umrankte Erlebnis; bisher haben alle
Kinder diese unvergessliche Fahrt mitgemacht, ohne dass jemand heimwehgeplagt
abgeholt werden musste!
Basar
Mit den Vorbereitungen für unseren kindergarteninternen Basar beginnt eine besondere
und geheimnisvolle zeit für alle Spielgruppen- und Kindergarteneltern. In
kleinengemischten Gruppen je nach Interesse und Begabung treffen sich Mütter und
Väter ab September zum gemeinsamen Basteln, Werkeln, Kochen und Backen. Es werden
schöne Geschenke für Kinder und Erwachsene hergestellt. So sind in den letzten Jahren
wunderbare Filzarbeiten, Jahreszeitenpüppchen, Bauernhöfe, Kinderschürzen,
Puppenstuben, Spielständer, Ritterrüstungen, verschiedene Dekorationen und
Schmuckstücke entstanden. Ein Ordner mit gesammelten Ideen ist im Kindergarten
einzusehen. Am Vorabend des Basars trifft sich die Aufbautruppe und dekoriert den
Kindergarten mit den fertigen Werkstücken, die, gut verpackt und mit Preisvorschlägen
versehen, in der Woche vor dem Basartermin abgegeben wurden.
Am Basarnachmittag treffen sich dann endlich alle Spielgruppen und Kindergarteneltern
ohne Kinder zu einem gemütlichen Kaffeetrinken. Kuchen, Kekse, sogar Torten sowie
heiße Getränke werden von den Eltern mitgebracht und bilden ein köstliches Buffet.
Nach der Eröffnung des Basars durch die erste Vorsitzende wird gemeinsam musiziert,
gesungen, und gelacht. Die ausgestellten Arbeiten werden bestaunt und schließlich nach
festgeschriebener Vorgehensweise käuflich erworben: bei mehreren Interessenten pro
Ausstellungsstück entscheidet das Los, es gibt kein Vorkaufsrecht bei den eigenen
Stücken und hat man ein schönes Stück erworben, so tritt man beim nächsten
Losverfahren zurück und gibt den anderen eine Chance, ebenfalls reich bestückt nach
Hause zu gehen.
An diesem schönen und geselligen Nachmittag haben vor allem die neuen Eltern
Gelegenheit, sich gegenseitig, den Vorstand und die Erzieherinnen besser kennen zu
lernen.
Braaker Mühle
Der Ausflug zur Braaker Mühle im Herbst läutet die Erntezeit im Jahreslauf ein. Vor
Ort treffen sich die Kindergartenkinder mit einem Elternteil oder einer anderen
Begleitperson mit den Erzieherinnen. Aufgeteilt in zwei Gruppen können die Kinder die
Mühle besichtigen und erfahren, wie die Mühle arbeitet. Anschließend dürfen die Kinder
die zuvor bestellten Brote selber einkaufen. Zum Abschluss gibt es ein Picknick mit dem
guten Braaker Mühlenbrot.
Buchausleihe
Es gibt im Kindergarten eine kleine Elternbibliothek, in der Bücher aus den Bereichen
Waldorfpädagogik/Pädagogik, Ratgeber sowie Basteln und Werken ausgeliehen werden
können. Alte, nicht mehr aufgelegte Schätze sind darunter, genau wie hochaktuelle
Neuauflagen, die auch „Männerthemen“ abdecken. Man trägt sich für die Ausleihe in das
kleine dort ausliegende Büchlein mit Ausleihdatum, Titel des Buches und dem Namen ein,
notiert ebenfalls, wann das Buch zurückgegeben wurde.
C wie ...
Chemie
damit putzen wir nie.
D wie...
Dreikönigsspiel
Um den Dreikönigstag am 6. Januar herum wird im Kindergarten mit dem Dreikönigsspiel
begonnen. Ähnlich wie das Krippenspiel ist dies ein Singspiel, mit dem die Ankunft der
Heiligen Drei Könige und die Flucht nach Ägypten von den Kindern szenisch dargestellt
werden. Mehrmals wöchentlich und in einfacher Verkleidung spielt jedes Kind jede Rolle
mindestens ein Mal.
E wie...
Einsatzplan
Der Einsatzplan, vom Vorstand erstellt und zu Beginn des Kindergartenjahres
ausgegeben, regelt die Elternmitarbeit. Aufgelistet werden die Feste mit den
dazugehörigen Aufgaben, denen mehrere Familien zugeordnet werden. Immer ist ein
erfahrener Elternteil für die Koordination und den reibungslosen Ablauf der Aufgaben
zuständig (in der Aufgabenliste fett gedruckt). Der Einsatzplan sorgt dafür, dass der
Kindergarten und die Feste so schön sind und bleiben. Es ist also ganz wichtig, dass sich
jede Familie, die einen Termin nicht wahrnehmen oder nicht komplett abdecken kann,
rechtzeitig einen Tauschpartner sucht.
Jede Familie hat ca. drei „größere“ Einsätze im Jahr; z.B. ein Fest oder den Basar aufoder ab zu bauen, zwei Putz- und Wäschedienste und ca. zwei Blumendienste.
Im Keller liegt bei den Putzutensilien ein laminierter gelber Plan aus, auf dem alle
anfallenden Aufgaben vermerkt sind. Die Regelung für den Wäsche- und Blumendienst
gibt es für jede Familie zu Beginn des Kindergartenjahres schriftlich von der zweiten
Vorsitzenden.
Elternmitarbeit
Wir, die Eltern, sind durch unsere Vereinsmitgliedschaft die Träger des Kindergartens
und damit in der Verantwortung, diesen zu erhalten und zu pflegen. Somit dient die
Elternmitarbeit der Instandhaltung der Räumlichkeiten und des Gartens sowie der Vorund Nachbereitung unserer Feste. Kleinere Reparaturen können ebenso wie
Malerarbeiten von Eltern übernommen werden.
Vor dem Hintergrund der Waldorfpädagogik steht bei uns das soziale Miteinander im
Mittelpunkt. Durch das gemeinsame Tun wird das Miteinander gefördert. Die Eltern
lernen sich gruppenübergreifend (Kindergarten/Spielgruppe) und bestenfalls „im
Ganzen“ mit Mutter, Vater und Geschwistern kennen. Austausch erfolgt und
Kommunikation wird ermöglicht. Es besteht Gelegenheit, Fragen zu stellen, den
Kindergarten in seinem Prozess zu verstehen, Alltagsprobleme anzusprechen, neue
Kontakte her zu stellen. Außerdem lernen die Eltern zum Beispiel beim Putzdienst die
Spielsachen durchs „In– die- Hand- nehmen“ kennen, können nachspüren, was ihre Kinder
am Vormittag machen. Das wiederum ermöglicht eventuell ganz neue Gespräche zu
Hause beim Abendbrot. Zu fast allen „Einsätzen“ können die Kinder mitgenommen
werden. Ausgenommen sind die Auf -und Abbauten der Feste, da den Kindern bei diesen
Arbeiten viel von dem Zauber des Festes genommen wird. Durch das Miterleben, dass
die Eltern gerne im Kindergarten sind, sich interessieren, die Dinge wertschätzen und
pflegen mögen erfährt das einzelne Kind ganz viel Wertschätzung.
Elternabende
Im Laufe des Kindergartenjahres finden der Begrüßungselternabend durch die
Erzieherinnen, ein Eurythmieelternabend mit Frau Merten (nach Bedarf alle zwei
Jahre), ein EA für die Vorschuleltern im Januar sowie ein themenorientierter
pädagogischer Elternabend statt. Der Vorstand lädt zu diesen EA ein, eröffnet diese
und versorgt kurz die Eltern mit Neuigkeiten, bevor die Gestaltung des jeweiligen
Abends an die Erzieherinnen abgegeben wird.
Elterngespräche
Ein Mal pro Jahr bieten die Erzieherinnen jeder Familie ein einstündiges Gespräch über
das Kindergartenkind an. In diesen Gesprächen geht es um die Entwicklung des Kindes,
über das, was es im Kindergarten von sich zeigt, um das Verhalten in verschiedenen
Situationen. Es können Wünsche oder Probleme besprochen werden. Die
Elterngespräche finden immer dienstags von 13.30 Uhr bis 14.30 Uhr mit beiden
Erzieherinnen, jedoch ohne das Kindergartenkind(!)statt.
Erntedankfest
Auch bei uns im Kindergarten wird Erntedank gefeiert als Höhepunkt der Erntezeit.
Vorher haben die Kinder die Braaker Mühle besucht, selber im Kindergarten gemahlen
und gebacken, einen Erntetisch gestaltet, thematisch gemalt und geknetet. Sie haben
Gemüse betrachtet, gekostet und geschnitten als Vorbereitung für die köstliche
Erntesuppe, die während des Erntedankfestes gemeinsam gegessen wird. Das Fest
beginnt mit dem Erntespiel der Kinder, es folgt die Verkostung der Suppe mit
selbstgebackenen Broten und schließlich die Feier: Es gibt einen von Vätern betreuten
Feuerkorb, über dem Stockbrot gebacken werden kann sowie verschiedene Stationen,
an denen die Kinder aktiv werden können. Zum Abschluss wird gemeinsam gesungen.
Eurythmie
Mittwochs ist Eurythmietag. Nach dem Frühstück kommt Frau Merten, eine
Eurythmistin, die die Kinder mitnimmt auf eine Reise in die Phantasie. Kleine
Geschichten werden erzählt, Reime rhythmisch gesprochen und durch Bewegungen
nacherlebt.
Eurythmie ist eine Bewegungskunst mit Gebärden- und Lautbildung. Das gesprochene
Wort als Reim wird über die Bewegung sichtbar gemacht. Die Kinder sind hier voll in der
Nachahmung, sie verwandeln sich in die aufgehende Sonne oder den sanft fallenden
Regen, in den Vogel, der durch die Luft gleitet oder den Zwerg, der sich unter einem
Busch versteckt, sie werden zum Schmied oder zum Bauern, bearbeiten das harte
Metall oder holen die Ernte ein. Dadurch erfahren die Kinder Öffnung nach außen und
dann wieder Geborgenheit in ihrem Inneren. Die Eurythmie hat für die Kinder sowohl
entwickelnde als auch heilende Wirkung. Für die Eurythmie benötigen die Kinder
Eurythmieschuhe sowie ein Eurythmiehemd, das sie im Kindergarten bekommen.
F wie ...
Ferien
Die Spielgruppe hat immer in den Hamburger Schulferien geschlossen.
Der Kindergarten schließt 20 Tage im Kalenderjahr. Diese Tage verteilen sich auf 15
Tage im Sommer (die ersten drei Wochen der Hamburger Schulferien), auf die
Brückentage (evtl. Mai und Oktober), sowie auf die Tage um Weihnachten herum.
Die Erzieherinnen nehmen möglichst ihren Urlaub in den Ferien, da viele Kinder dann
ebenfalls eine Pause gebrauchen oder die Zeit mit schulpflichtigen Geschwistern
genießen. Daher werden die Ferienzeiten immer von nur einer Erzieherin abgedeckt.
Sind mehr als zehn Kinder zu betreuen, so kommt eine Aushilfskraft hinzu.
Feste im Jahreslauf
Alle christlichen Feste des Jahres werden so gefeiert, dass die Kinder aktiv daran
teilnehmen können und sich in ihrem Tun ein Abbild des Geschehens wieder findet: z.B.
Osterstecken; Laternenbasteln –und laufen am St. Martinstag; durch die Adventsspirale
gehen; eine Weihnachtskrippe aus Bienenwachs kneten und in ein kleines Moosgärtlein
setzen,...
Freispiel
Das Freispiel ist ein Teil des Kindergartenalltages. Die Kinder wählen ihre Spielpartner,
das Spielmaterial und den Spielinhalt selbst aus. Es ist eine Zeit, in der die Kinder im
Spiel beobacht werden können. Die Erzieherinnen unterstützen Kinder, die
Schwierigkeiten haben, stehen bei Konflikten helfend zur Seite und haben Zeit zur
Förderung einzelner Kinder. Im Freispiel werden die Kinder vor allem angeregt,
Eigeninitiative zu entwickeln und sich in der Selbständigkeit zu üben. Sie lernen,
Konflikte alleine zu lösen und bestehende Grundregeln zu akzeptieren.
Frühstück
Montags werden im Kindergarten gemeinsam mit den Kindern Brötchen gebacken.
Mittwochs gibt es duftenden Hirsebrei („... es riecht nach Eurythmie!“), donnerstags ist
Rohkosttag und freitags Müslitag. Das Gemüse für den Rohkosttag wird von zwei sich
abwechselnden Müttern bei dem Stand vom Hof Ehlers auf dem Volksdorfer
Wochenmarkt gekauft. Für Müslitag bringt jedes Kind am Freitag ein Stück Obst (bitte
möglichst Bio-Anbau) mit.
Am Dienstag ist Waldtag: die Kinder bringen ein gesundes Frühstück (ein herzhaft
belegtes Vollkornbrot, klein geschnittenes Obst und Gemüse, Trockenfrüchte) mit
einem warmen Getränk je nach Witterung mit. Das im Kindergarten zubereitete Essen
ist aus biologischem Anbau.
G wie...
Garten
Unser Garten wurde von den Eltern liebevoll angelegt. Die Kinder können sich im
Gärtnern üben, im Holzhaus spielen, die Wasserpumpe und die kleine Kletterwand
nutzen. Besonders die Pumpe ist beliebt, die Kinder dürfen mit Wasser spielen,
matschen und einen kleinen Bach fließen lassen. Nach dem Spielen im Garten räumen die
Kinder alle Gerätschaften selbstständig wieder auf.
Gartenwochenende
Zwei Mal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, findet an einem Samstag ein Gartentag
statt. Jede Familie nimmt an einem dieser Tage teil, siehe Einsatzplan. Der Gartentag
beginnt um 10 Uhr und endet für alle Teilnehmenden, wenn alle Arbeiten verrichtet sind.
Über die Pflege der Beete und das Schmücken des Gartens mit neuen Stauden und
einjährigen Blühern hinaus betreffen die Arbeiten die Gestaltung des
Kindergartengeländes und die Erhaltung und Pflege des Bestandes. Es werden zum
Beispiel Zäune erneuert, Fenster gestrichen, Hecken geschnitten, Sandkistensand
ausgetauscht, Möbel geölt sowie Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt. Dabei
geht es lebhaft zu: Gern gesehen sind die kompletten Familien mit beiden Elternteilen
und allen Kindern. So kann nicht nur richtig etwas geschafft werden, sondern man kann
die Kinder in ihren Familien wahrnehmen und sich kennen lernen. Für das leibliche Wohl
wird je nach Gusto des Organisationsteams ein Buffet organisiert.
Geburtstag
Der Geburtstag ist ein besonderer Tag für jedes Kind, der auch bei uns festlich
gestaltet wird.
An diesem Tag sind die jeweiligen Eltern für das komplette Frühstück für alle Kinder
und Erzieherinnen zuständig. Kuchen, Brötchen oder Brezel, Gemüse und Obst in
Variationen, Spieße, Salate oder Quarkspeisen- willkommen ist alles. Sprecht Mütter an,
die bereits ein Geburtstagskind im Kindergarten hatten und tauscht gerne bewährte
Rezepte. Einige findet ihr in diesem Ordner.
Gefühle
Die Kinder sollen lernen, ihre Gefühle wahrzunehmen und zu äußern. Im Spiel mit
anderen Kindern werden Gefühle neu entdeckt und verarbeitet. Auch Konflikte gehören
zum Kindergartenalltag. Gefühle des Schmerzes, der Enttäuschung und Wut werden
erlebt. Hierbei ist es wichtig, dass sich das Kind in allen Situationen von den
Erzieherinnen und von der Gruppe angenommen fühlt.
Gullibo
So wird liebevoll das Hochbett im Kindergarten genannt, von den Kindergartenkindern
oftmals auch „Gulliboot“. Gullibo war einst der Produktname des Herstellers. Das
Hochbett, ausgestattet mit Steuerrad und einem angehängten Körbchen zum Beladen,
lädt immer drei Kinder in die obere Etage zum Spielen ein. Es bietet verschiedene
Spielstätten durch das Benutzen von Decken, Kissen, Wäscheklammern und
Spieltüchern und sorgt damit gleichzeitig für Rückzugsmöglichkeiten. Es regt an, weiter
und größer zu bauen und ermöglicht das Zusammenspiel mehrerer Kinder.
H wie...
Handwerkerfasching
Die Handwerkerzeit findet in den Wochen um Rosenmontag statt und findet ihren
Abschluss im Handwerkerfaschingsfest. Während der Handwerkerzeit lernen die Kinder
intensiv verschiedene Handwerke kennen. Es wird getischlert, genäht und Papier
hergestellt. Die Arbeit des Schuhmachers, des Hutmachers, der Waschfrau und des
Bäckers werden erlebt. In dieser Zeit sind die Kinder manchmal ein wenig verkleidet,
immer jedoch besonders fleißig.
Am Rosenmontag dürfen alle Kinder als Handwerker verkleidet in den Kindergarten
kommen. Waschfrauen waschen emsig Wäsche in einem großen Waschkübel, Köche
haben ihre Backutensilien dabei, Bauarbeiter und Bergarbeiter hämmern und klopfen,
Maler kommen mit einem bunten Malerkittel.
Homöopathie im Notfall
Es gibt im Kindergarten eine homöopathische Notfallapotheke. Bei kleineren
Verletzungen können die Erzieherinnen den Kindern, wenn die Eltern dies wünschen und
auf der Karteikarte des Kindes vermerkt haben, den Kindern Globuli verabreichen.
Informationen an der Tür
Die Türen der Toiletten im Kindergarteneingang
Infosystem
Um allen Kindern einen ruhigen, konzentrierten Start im Kindergartenraum zu
ermöglichen, haben wir uns darauf verständigt, wichtige Informationen, die nicht sofort
ausgesprochen werden müssen, den Erzieherinnen schriftlich zukommen zu lassen. Dafür
hängt gegenüber der Eingangstür ein aus Stoff gefertigter Wandbehang mit drei
Taschen. Dort finden sich ein Stift und Blankozettel. In der untersten Tasche werden
die Nachrichten gesammelt (z.B. Heute holt der Opa ab, Bitte um ein Gespräch oder
einen telefonischen Rückruf).
Jahreszeiten im Kindergarten
Mit allen Sinnen erleben die Kinder die Jahreszeiten im Kindergarten, verdeutlicht
durch die Feste. Die Jahreszeiten mit ihren unterschiedlichen Charakteren und
Qualitäten lassen sich bei Wind und Wetter im Garten oder dienstags im Wald erleben.
Der Wechsel zeigt sich auch im Kindergarten:
Der von den Eltern mitgebrachte Blumenstrauß begrüßt alle Hereinkommenden, dort im
Eingangsbereich findet sich auch der Jahreszeitentisch im ersten Fenster.
Fensterbänke und die Tische im Kindergarte werden ebenfalls von den Erzieherinnen
liebevoll jahreszeitlich dekoriert.
K wie...
Kita-Gutscheine
Zurzeit haben alle dreijährigen Kinder einen Anspruch auf eine fünfstündige Betreuung
in einem Kindergarten. Hiefür erhalten die Eltern einen Kita-Gutschein von der Behörde
für Jugend und Familie. Die Familien beteiligen sich einkommensabhängig mit einem
Eigenanteil in Höhe von 27 bis 192 Euro.
Die Formulare für die Beantragung der Gutscheine verwaltet der Schriftführer.
Beantragt wird der Gutschein beim Jugendamt, im besten Fall drei Monate bevor er
benötigt wird, da die Bearbeitung manchmal lange dauert. Er kommt dann per Post ins
Haus und wird umgehend und vollständig dem Kassenwart ins Fach gelegt.
Kleiderfrage
Die Kleidung der Kinder sollte ihr Spiel nicht behindern oder einschränken. Die Kinder
spielen täglich draußen, dies gilt es, zu berücksichtigen.
Als feste Kindergartenausstattung sollen an der Garderobe des Kindes eine Regenjacke
und eine Regenhose/Matschhose hängen und Gummistiefel stehen. Jedes Kind sollte
auch Wechselkleidung (Unterhose, Strümpfe, Hose, Pullover) zur Verfügung haben, da
die vorhandene Wechselkleidung oft nicht gern angezogen wird. Feuchte oder nasse
Kleidung wird zum Trocknen immer mit nach Hause genommen. Ansonsten gilt: Schön ist,
was dem Kind gefällt!
Kletterwand
Eine von Eltern gebaute Kletterwand lädt die Kinder im Aussenglände ein, ihre
Geschicklichkeit und Mut zu erproben!
Kneten mit Bienenwachs
Im Kindergarten wird mit reinem, ungefärbtem Bienenwachs geknetet. Portionsweise
wird es in angewärmtes Wasser gelegt, durch die Körperwärme des Kindes jedoch wird
es erst so geschmeidig, dass damit geknetet werden kann. Der Umgang mit diesem
Material erzeugt ein Echo im Kind, löst Freude aus und bestätigt das eigene Tun. Nicht
nur das Material wird weich und warm, warm werden auch die Kinderhände und die
Wangen röten sich. Das ganze Kind ist gefordert. Es werden alle sinne angesprochen.
Die Atmosphäre ist geprägt von Ruhe, Konzentration und Anerkennung. Schöpferische
Phantasie.
Königsjahr
Im letzten Kindergartenjahr befinden sich die sog. Vorschulkinder im Königsjahr. Ab
August nehmen sie die Rolle der Großen ein und werden ermuntert, Kleineren beim
Schnüren der Schuhe, Schleife binden und anziehen zu helfen. Sie übernehmen
Verantwortung beim Tisch auf- und abdecken, wenn sie mit Kleineren in den Wald ziehen
und die Straße überqueren. Sie dürfen besondere Werkarbeiten verrichten und Weben.
Alle Anforderungen und Aufgaben, die eine Vorschule stellt, werden in alltägliche
Kindergartensituationen eingebunden. Nach dem Tag der Drei Heiligen Könige beginnt
die „richtige“ Vorschularbeit. Montags und freitags dürfen die Vorschulkinder mit Frau
Hanisch im Spielgruppenhaus einer Geschichte lauschen, Gesprächsregeln erlernen,
nacherzählen, ein Epochenheft gestalten und vieles mehr.
Krankheit
Wenn dein Kind krankt ist, muss es bitte im Kindergarten entschuldigt werden. Dies
geht persönlich während der Telefonsprechzeit von 7.45 bis 8.15 Uhr oder als
Nachricht auf dem Anrufbeantworter oder du benachrichtigst eine andere Familie. Für
meldepflichtige Krankheiten wird ein Attest benötigt.
Krippenspiel
Während der Adventszeit wird im Kindergarten mehrmals wöchentlich das Krippenspiel
gespielt. Es ist ein szenisches Singspiel über Christi Geburt. Verschiedene Rollen mit
einfachen Verkleidungen werden von den Kindern gespielt: Maria, Josef, Hirten, Ochs
und Eselchen, Schäfchen, Engel, Wirtsleute. Jedes Kind darf jede Rolle mindestens ein
Mal besetzen. Am letzten Kindergartentag vor den Weihnachtsferien werden die Eltern
zum Zuschauen eingeladen.
L wie...
Literaturempfehlungen
Sehr zu empfehlen für die Hausbibliothek sind folgende Bücher:
•
•
Goebel, W. und M. Glöckler: Kindersprechstunde, Stuttgart 2008. Dies ist ein
ärztlicher und pädagogischer Ratgeber, der Familien in Gesundheit und Krankheit
unterstützen kann.
Kutik, C. und Ott-Heitmann: Das Jahreszeitenbuch, Stuttgart 2004. Dies ist
ebenfalls ein Begleiter für die gesamte Familie durch das Jahr. Das Buch enthält
viele wertvolle Anregungen zu praktischen Tätigkeiten mit den Kindern, gibt
Tipps zur Gestaltung der Jahresfeste und beinhaltet Informatives, Lieder,
Geschichten und Rezepte.
Lernen
Ohne das Lernen in den Vordergrund zu stellen, so lernt jedes Kind doch stetig im
Kindergartenalltag zu jeder Zeit ganz grundlegende Dinge: im Umgang mit den anderen
Kindern und den Erzieherinnen lernt es Sozialverhalten, Rücksichtnahme und Toleranz
und einen angemessenen Umgang mit Konfliktsituationen. Es lernt beim arbeiten mit
Schere, Nadeln, Werkzeug und anderen Materialien zu handwerken. Es lernt
Verantwortung zu übernehmen, indem es den Tisch deckt oder abräumt, im Garten
aufräumt oder seine Arbeitsflächen sauber macht. Die Kinder erwerben Fähigkeiten und
Fertigkeiten über das Rollenspiel, die Sing- und Kreisspiele, oder bei verschiedenen
Aufführungen, z.B. dem Krippenspiel.
M wie...
Medien
Medien, wie Bücher, Hörspiele, Musikkassetten, Fernseher, Computer, etc. sind
Bestandteil unseres Alltages, daher müssen Kinder lernen, verantwortungsbewusst mit
ihnen umzugehen. Folgendes gilt es zu bedenken: Das Gehirn von Kindern kann etwa bis
zum dritten Lebensjahr Bilder aus dem Fernsehen (egal ob pädagogisch wertvoll oder
nicht) noch nicht adäquat verarbeiten. Studien belegen, dass Fernsehkonsum vor dem
dritten Lebensjahr spätere Schulleistungen signifikant verschlechtert (Archieves of
Pediatric an Adolecent Medicine 2005; 159:619-625). Aber auch ältere Kinder sind mit
der raschen Abfolge der Bilder häufig noch überfordert. Außerdem können sie noch
nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Lesen wir den Kindern
altersgerechte Bücher vor, können sie in ihrer Phantasie selber Bilder erzeugen, die zu
ihrer Entwicklung passen. Kinder lernen die Welt am Besten kennen, wenn viele Sinne
angesprochen werden: sie tasten, fühlen, schmecken, riechen, nutzen Hände und Füße,
entwickeln sich im sozialen Miteinander nicht im passiven Konsum vor dem Fernseher
oder Kassettenrecorder bzw. CD-Player.
Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung ist das höchste Organ in unserem Verein.
Anträge müssen schriftlich formuliert dem Vorstand eine Woche vorher gegeben
werden.
N wie ...
Nachbarn
Wie in jedem Wohngebiet, so haben auch wir Nachbarn, auf die es Rücksicht zu nehmen
gilt. Direkt neben dem Kindergarten (auf der Seite der kleinen Wiese) betreuen
Tagesmütter kleine Kinder, die einen Mittagsschlaf halten. Daher ist es sehr wichtig,
dass unsere Kinder beim Abholen nicht mehr auf dem Kindergartengelände toben,
sondern möglichst rasch den Heimweg ansteuern. Bitte parkt auf keinen Fall, auch nicht
nur „ganz ganz kurz“, die Einfahrten unserer Nachbarn zu. Sie werden kurzfristig als
Parkplätze für die Eltern der Tageskinder benötigt, die oft noch sehr klein sind und
getragen werden müssen.
Nikolaus
St. Nikolaus, Bischof von Myra, lebte im 4. Jahrhundert und war wegen seiner Güte,
Frömmigkeit und seiner Wohltätigkeit bekannt. Vielerorts wurde er auch als Beschützer
der Seeleute und Schiffer verehrt. Auf Bräuche, in denen der Nikolaus in Gestalt
auftritt und tadelnd oder moralisierend auf die Kinder zu geht, wird im Kindergarten
ganz verzichtet. Eher lebt in diesen Tagen die Legende vom hilfsbereiten Nikolaus, der
Menschen, vor allem Kinder, mit Äpfeln, Mandeln und Honigkuchen beschenkt. Am
Morgen des 6. Dezembers finden die Kindergartenkinder einen gefüllten Sack auf der
Terrasse mit diesen Gaben, die nach zelebriertem Bestaunen zum Frühstück verarbeitet
wird. Alles wird im Kindergarten aufgegessen.
O wie ...
Ostern
Die Osterzeit im Kindergarten ist geprägt vom Staunen über die Natur. Die Kinder
erleben die Auferstehung im Beobachten des Keimvorganges. Sie säen gemeinsam mit
den Erzieherinnen Ostergras aus und beobachten das Keimen der Samen. Sie erfreuen
sich an den ersten Frühblühern im Garten, an den frischen grünen Blättern im Wald. Das
Staunen als religiöses Gefühl ersetzt die biblische Geschichte, auf die ganz verzichtet
wird.
Ein Märchen, das gut in die Osterzeit passt, da es ebenfalls von Verwandlung und
Auferstehung handelt, ist das Märchen vom Froschkönig.
P wie ...
Parken
Bitte parkt eure Autos in der Ringsraße nur auf der Seite des Kindergartens. Alle vier
Räder müssen auf der Straße stehen, nicht auf der kürzlich angebrachten Befestigung
des Grabens. Das Gehwegstück vor dem Kindergartentor sowie die Einfahrten sind tabu!
Auch im Meiendorfer Weg darf gegenüber der Haltestelle, also auch ganz in
Kindergartennähe, gehalten werden.
Paten
Den „neuen“ Eltern wird vom Vorstand ein Pate zugeordnet. Dies ist ein Elternteil, der
seine Erfahrungen gerne an die Neuen weitergibt und bei Problemen und Fragen
jederzeit Ansprechpartner ist.
Pforte
Bitte achtet darauf, dass die Pforte zum Kindergartengelände immer geschlossen ist.
R wie...
Rhythmus
Die rhythmische Gliederung des Kindergartenalltags ist ein Bestandteil der
Waldorfpädagogik. Es gibt den Jahresrhythmus, der durch die Jahreszeiten mit ihren
Festen erlebbar wird, den Wochenrhythmus und den Tagesrhythmus, der sich immer
wiederholt.
S wie...
Sankt Martin
Der 11. November ist ein Gedenktag für den Ritter Martin von Tours, der an diesem Tag
im Jahre 397 gestorben ist. In den Legenden wird Martin als frommer, sich zum
Christentum bekennender Mann beschrieben, der durch seine Nächstenliebe und
Bescheidenheit auffiel und mit einem Bettler seinen Mantel teilte. Diese Geschichte
lebt im Kindergarten in den Wochen vor und nach dem Martinstag und findet sich
wieder in der erzählten Abschlussgeschichte, in Liedern und in einem einfachen
Rollenspiel. In dieser Zeit werden aufwendig und liebevoll Laternen von den Kindern
gebastelt, die am Martinstag in die Dunkelheit getragen werden. Verdeutlicht wird
damit der Prozess, den jeder von uns in dieser Jahreszeit durch macht: das helle Licht
des Sommers noch in Erinnerung, gebündelt, geschützt in der Laterne, will von uns ins
Dunkle gebracht, geschenkt werden. Diese Gedanken, diese innere Haltung des
Erwachsenen gestalten das Fest für die Kinder und lässt es zu einem bleibenden
Eindruck werden.
Wichtige Infos:
• Bitte das Auto nicht direkt vor dem Kindergarten parken und weder auf dem
Hin- oder Rückweg am Kindergarten vorbei gehen, Es könnte sonst zu
ungeplanten Begegnungen mit Sankt Martin kommen.
• Wir treffen uns pünktlich um 16.30 Uhr unter der Eiche auf der Wiese im Park.
• Dort warten wir auf Sankt Martin während wir alle singen. Bitte während des
Wartens und des Laternenumzuges keine Privatgespräche führen, genießt den
Gesang oder die Stille!
• Wenn St. Martin eingetroffen ist, begrüßt er die Kinder und zündet ihre
Laternen an. Die Erzieherinnenholen die Kinder, auch die Geschwisterkinder,
dazu ab und bringen sie zu den Eltern zurück.
• Der Laternenumzug beginnt, sobald alle Laternen angezündet sind.
•
•
Die Kinder gehören im Wald in die Nähe ihrer Eltern, auch große
Geschwisterkinder dürfen nicht alleine im dunklen Wald (vor-)laufen.
Zum Abschluss des Laternenumzuges finden wir uns auf der Waldwiese in
Kindergartennähe um ein Kürbislicht herum ein. Mit einem Lied verabschieden wir
uns von Sankt Martin, der zurück in den Wald geht. Die von den Eltern
gebackenen Martinsgänse werden verteilt. Die Kinder dürfen einen Stern von der
Wiese aufsammeln. Ein Gute -Nacht-Lied wird gemeinsam gesungen
Sankt Michael
St. Michael kämpft mit dem Drachen und tritt ihm unter seine Füße. Er besiegt ihn
dadurch, dass er ihn in Schach hält. Er tötet ihn nicht. Das erfordert ausdauernden Mut
und Wachsamkeit, denn er muss sich ständig auf die neuen Herausforderungen einlassen
und abwägen: was schadet, wie weit kann ich den Widersacher zulassen, wie weit
brauche ich das „Böse“, um mich weiterzuentwickeln? Daher kommt auch das Bild des
Michael mit der Waage in der Hand.
Schulkindergruppe
Die Schulkindergruppe hat eine lange Tradition in unserem Kindergarten. In den
Sommerferien erhalten die Kinder, die kurz vor ihrer Einschulung stehen, noch ein Mal
Post aus dem Kindergarten mit der Einladung zur Teilname an allen Festen (die Eltern
die Einladung zum Basar), sowie die Einladung zur ersten Schulkindergruppe. Ein Mal im
Monat treffen sich die Schulkinder mit Frau Hanisch im Kindergarten in der Zeit von
15. 00 bis 17.30 Uhr, um von der Schule zu erzählen, gemeinsam zu basteln und zu
spielen. Die Kinder erleben, wie groß sie nun sind und wie klein die Stühle im
Kindergarten werden, sie wachsen langsam aus dem Kindergarten heraus.
Singen
Gerne Singen wir Eltern der Spielgruppe und des Kindergartens gemeinsam vor den
Jahresfesten die Lieder des Kindergartens.
Sommerfest
Das Sommerfest ist der Höhepunkt der Sommerzeit im Kindergarten und gleichzeitig
das Abschlussfest der Vorschulfamilien.
Soziales Miteinander
Beim gemeinsamen Spielen, Basteln, Lernen und auch Streiten können sich die Kinder im
sozialen Kontakt ausprobieren. Die Kinder sollen lernen, ihr Gegenüber zu akzeptieren,
Konflikte auch untereinander zu lösen, anderen Kindern zu helfen, Rücksicht und
Toleranz zu üben. Dies ist eine große Herausforderung für jedes Kind. Die
Erzieherinnen unterstützen die Kinder in diesem Prozess, indem sie immer wieder selber
Vorbild sind und die Kinder anregen, selbst aktiv zu werden, wenn es Konflikte gibt. Nur
so lernen die Kinder, selbstbewusst und eigenverantwortlich im sozialen Miteinander zu
handeln.
Stammtisch
In regelmäßig unregelmäßigen Abständen treffen sich Eltern zum Austauschen und
geselligem Miteinander zum Beispiel im Bistro des Koralle-Kinos. Jede Mutter oder
Vater kann eine Einladung zum Stammtisch aushängen, die den Termin mit Uhrzeit und
Ort beinhaltet.
T wie ...
Tag der offenen Tür
In der zweiten Januarhälfte öffnen wir an einem Freitagnachmittag unsere Türen für
interessierte Eltern. Diese werden durch den Vorstand und einige Eltern mit Kaffee,
Kuchen und allen wichtigen Informationen versorgt. Fotowände mit Eindrücken aus dem
Kindergartenalltag, den Festen, oder der Bauernhoffahrt vermitteln ein erstes Bild. Ein
Puppenspiel oder das Spinnen werden von den Erzieherinnen vorgeführt. Infomaterial
und das Kindergarten ABC liegen aus. In gemütlicher Atmosphäre können sich
interessierte Eltern in eine Liste eintragen und sich je nach Alter des Kindes für die
Spielgruppe oder den Kindergarten vormerken lassen.
U wie ...
Übergang der Spielgruppenkinder in den Vormittag
In den Sommerferien erhalten die (ehemaligen)Spielgruppenkinder Post von Frau
Hanisch und Frau Marx: Die Einladung zum ersten Kindergartentag. Nach der
Schließzeit in den ersten drei Wochen in den Sommerfeien werden die Kinder paaroder grüppchenweise in den Vormittag „eingewöhnt“. Viele „Große“ sind noch in den
Ferien und die neuen Kindergartenkinder haben viel Zeit und Ruhe, sich mit den neuen
Räumlichkeiten, den Erzieherinnen, den neuen Abläufen und Regeln vertraut zu machen.
Je nach Situation und Bedürfnis des Kindes können die Eltern in enger Absprache mit
den Erzieherinnen ihr Kind im Kindergarten begleiten.
V wie ...
Vorschulkinder
siehe Königsjahr
Vorstand
Als eingetragener Verein wird der Kindergarten durch den ehrenamtlichen Vorstand mit
mindestens vier und höchstens sechs Mitgliedern vertreten. Dieser verwaltet den
Kindergarten finanziell, ist verantwortlich für Einstellungen, Vertretungen, pflegt
Schriftverkehr mit Ämtern und Behörden und koordiniert die Elternarbeit. Der
Vorstand wird auf 1 Jahr gewählt.
Verabredungen
Wenn die Kinder sich verabreden möchten, ist es schön, das in Ruhe von zu Hause aus
telefonisch und nicht im Kindergartenvorraum im Mittagsgewusel zu tun. Manchmal
brauchen die Kinder doch etwas anderes als mittags angenommen. Auch geraten einige
Kinder in Stress, wenn sie mitbekommen, wer sich alles mit wem, wann, wo und wozu
trifft.
W wie...
Waldtag
Einmal in der Woche, am Dienstag, gehen die Erzieherinnen mit den Kindern nach der
ritualisierten Morgengestaltung samt Kneten mit Bienenwachs ab ca. zehn Uhr in den
Wald. Dort wird finden das Frühstückspicknick und das Freispiel statt.
An diesem Tag bringen die Kinder ein gesundes Frühstück (Brot, Gemüse, Obst und
zuckerfreies Getränk) von zu Hause mit. Dieses kommt zusammen mit einer
Sitzunterlage in einen Kinderrucksack, den die Kinder gut tragen können. Es empfiehlt
sich, einen Rucksack mit kleinem Brustgurt zu kaufen, damit die Träger nicht von den
Schultern rutschen. Die Kinder sollen an diesem Tag warm und wetterfest gekleidet
sein.
Waldorforientiert
Wir sind ein waldorforientierter Kindergarten. Aufgrund der Entstehungsgeschichte
sind wir nicht im Verzeichnis der Freien Waldorfschulen und Kindergärten eingetragen.
Unsere Erzieherinnen sind Waldorferzieherinnen und die Grundsätze der
Waldorfpädagogik finden sich im Kindergartenalltag im Bewusstsein, in der Gestaltung
und Organisation sowie im täglichen Miteinander wieder. Unterschiede zum
Waldorfkindergarten sind z.B. der Verzicht auf die täglichen Reigen und die Öffnung
für einige wenige Spielzeug, die nicht aus Naturmaterialien hergestellt sind, z.B.
Spielzeugautos.
Wochenrhythmus
Der Ablauf der Woche ist ritualisiert und hilft den Kindern, sich zu orientieren. So wie
es im Leben verschiedene verlässlich wiederkehrende Rhythmen gibt (Jahreszeiten, Tag
und Nacht, Atemrhythmus, etc.) so wird im Kindergarten durch den rhythmischen
Tages- und Wochenablauf dem Kind ein verlässliches Umfeld geboten. Hier finden sich
immer wiederkehrende, gestalterische Elemente, Reigen, jahreszeitliche Lieder und
Fingerspiele, Märchen, das regelmäßige Freispiel und schließlich unser täglicher
gemeinsamer Frühstücksablauf. Die Art des Frühstücks und Gestaltung des Vormittags
sind an den jeweiligen Wochentag gebunden:
Montag: Brötchen backen.
Dienstag: Kneten mit Bienenwachs & Waldtag.
Mittwoch: Eurythmie & Hirsebrei mit Apfelmus
Donnerstag: Wollebilder legen & Turnen & Rohkost
Freitag: Aquarellbilder malen & Müslitag
Wollebilder legen
Aus ungesponnener, in verschiedenen Farben erhältlicher Schurwolle, die dünn
auseinandergezupft, zart und durchlässig wirkt, lassen sich Bilder legen, die ständig neu
verwandelbar sind. Je dünner die Wolle auseinandergezupft wird (diese Fähigkeit
erfordert von den Kindern Fingerspitzengefühl, spricht somit die viel zitierte
Feinmotorik an), desto besser haftet sie auf der Filzplatte, desto schöner mischen sich
die Farben und desto größer ist die Tiefenwirkung.
Z wie ...
Zum guten Schluss: wir wünschen euch allen viele positive und inspirierende
Momente im Kindergarten, fröhliche Herzen und ein warmes Bauchgefühl. Zögert
nicht, Eltern, den Vorstand oder die Erzieherinnen anzusprechen, wenn ihr Fragen
habt oder irritiert seid. Nur wenn wir gut miteinander im Gespräch sind, können wir
alle wachsen und unseren Kindern den Raum im Kindergarten schaffen, den sie für
ihre Entwicklung gebrauchen.