Statistisches Bundesamt Pressemitteilung vom 15. Juli 2016 – 249/16 Ehescheidungen nahmen 2015 um 1,7 % ab WIESBADEN – Im Jahr 2015 wurden in Deutschland 163 335 Ehen geschieden, das waren 1,7 % weniger als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ging den Scheidungen in der Regel eine vorherige Trennungszeit der Ehepaare von einem Jahr (82,9 %) oder von drei Jahren (15,8 %) voraus. 51 % der Scheidungsanträge stellten die Ehefrauen, 41 % die Männer. Die übrigen Anträge wurden von beiden gemeinsam gestellt. Diese Anteile variieren mit dem Vorhandensein minderjähriger Kinder: Bei den gut 81 000 Trennungen von Paaren ohne minderjährige Kinder reichten die Frauen 50 % der Anträge ein, bei Scheidungen mit vier oder mehr betroffenen Kindern waren es dagegen 60 %. 2015 waren von der Scheidung ihrer Eltern insgesamt rund 132 000 minderjährige Kinder betroffen. Die Trends zur längeren durchschnittlichen Ehedauer wie auch zum höheren Durchschnittsalter der Geschiedenen setzen sich weiter fort. Die 2015 geschiedenen Ehen hatten im Durchschnitt etwa 15 Ehejahre bestanden. Für die 1990 Geschiedenen war die durchschnittliche Ehedauer noch dreieinhalb Jahre kürzer gewesen (11,5 Jahre). Seit 1990 ist der Altersdurchschnitt der Geschiedenen – auch als Folge des späteren Heiratens – um fast acht Jahre angestiegen (für Männer auf gut 46 Jahre und für Frauen auf gut 43 Jahre). Der endgültige Anteil an Scheidungen für einen Eheschließungsjahrgang kann erst nach Ablauf einer längeren Zeitspanne bestimmt werden. So beträgt die Scheidungsrate nach 25 Jahren für die im Jahr 1990 geschlossenen Ehen 393,2 Scheidungen je 1 000 Ehen. Da auch in den folgenden Jahren voraussichtlich noch Ehen dieser Kohorte geschieden werden, wird der Anteil der durch Scheidungen beendeten Ehen nach 30 oder 40 Jahren noch höher liegen. Dagegen beschreibt die sogenannte zusammengefasste ehedauerspezifische Scheidungsziffer die aktuellen Scheidungsverhältnisse. Dabei werden die Ehen einbezogen, die in den letzten 25 Jahren geschlossen und im aktuellen Jahr geschieden Herausgeber: © Statistisches Bundesamt, Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellennachweis gestattet. Kontakt: Telefon: +49 (0)611 / 75-34 44 Telefax: +49 (0)611 / 75-39 76 [email protected] www.destatis.de Servicezeiten: Mo - Do: 8.00 – 17.00 Uhr Fr: 8.00 – 15.00 Uhr Postanschrift: 65180 Wiesbaden Deutschland Statistisches Bundesamt Pressemitteilung vom 15. Juli 2016 – 249/16 – Seite 2 wurden. Nur wenn das Scheidungsverhalten über 25 Jahre hinweg genauso gewesen wäre wie im betrachteten Jahr, würde nach 25 Jahren ein entsprechender Anteil an Ehen geschieden sein. 1990 hatte diese Ziffer 273,8 Scheidungen je 1 000 Ehen mit einer Dauer von 0 bis 25 Jahren betragen. 2015 lag sie bei 347,1. Bei allen Berechnungen, die sich auf Eheschließungsjahrgänge oder geschlossene Ehen beziehen, ist zu berücksichtigen, dass sich Anzahl und Zusammensetzung dieser Ehepaare auch durch Wanderungen und Tod eines Partners verändern. Geschiedene Ehen in Deutschland nach ausgewählten Merkmalen und Jahren 1990 154 786 1995 169 425 92 664 142 292 39,5 2005 201 693 99 250 156 389 2014 166 199 84 042 2015 163 335 82 019 Jahr 1 Insgesamt betroffene minderjährige Kinder Und zwar durchschnittliches Alter der geschiedenen Männer Frauen Jahre 38,5 35,7 mit minderjährigen Kindern Anzahl 80 713 118 340 durchschnittliche Ehedauer zusammengefasste ehedauerspezifische Scheidungsziffer1 11,5 273,8 36,8 12,1 308,6 43,0 40,3 13,6 403,7 134 803 45,9 42,9 14,7 353,6 131 749 46,3 43,3 14,9 347,1 Summe der ehedauerspezifischen Scheidungsziffern, die sich als geschiedene Ehen eines Eheschließungs- jahrgangs je 1 000 geschlossene Ehen desselben Jahrgangs für die Ehedauer von 0 bis 25 Jahren ergeben. Weitere Auskünfte gibt: Reinhold Zahn, Telefon: +49 (0) 611 / 75 22 42, www.destatis.de/kontakt © Statistisches Bundesamt, Pressestelle, Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht
© Copyright 2024 ExpyDoc