EINLADUNG Wem gehört die Welt? - ALLE-WELT

EINLADUNG
Wem gehört die Welt?
Kolonialismus, Missionierung & Co
Wem gehört die Welt? Diese Frage stellte
sich für die europäischen Großmächte nicht,
als sie im 15. Jahrhundert begannen die
Welt
in
Besitz
zu
nehmen.
Die
Missionierung wurde als Rechtfertigung für
die Landnahme und die Unterwerfung der
ansässigen Bevölkerung geführt. Das Ziel
war die wirtschaftliche Ausbeutung der
Kolonien.
Die erste Phase der Kolonialisierung
begann mit den Reisen von Christoph
Kolumbus. Es entstand ein Dreieckshandel
zwischen den Europäern und ihren Kolonien
in Amerika und Afrika bei dem Zucker,
Kaffee, Baumwolle, Tabak, Elfenbein und
vor allem Sklaven gehandelt wurden. Mit
dem Verbot des Sklavenhandels 1807
verloren die Kolonialmächte erstmals ihr
Interesse an weiteren Eroberungen.
In
der
zweiten
Hochphase
des
Kolonialismus, Ende des 19. Jahrhunderts,
kam es zum Wettlauf um die Aufteilung
Afrikas.
Neben
wirtschaftlichen
Gewinnerwartungen und der Sicherung
künftiger
Rohstoffbasen
spielten
Machtrivalität
und
Prestigefragen
im
Zeitalter des Imperialismus eine wichtige
Rolle. 1914 befand sich über die Hälfte der
Weltbevölkerung unter direktem kolonialen
Einfluss.
Der Kolonialismus und seine vielfältigen
Auswirkungen sind bis heute spürbar und
Gegenstand vieler filmischer Auseinandersetzungen, sowohl von Seiten der
Kolonisten aber auch von den ehemalig
Kolonisierten. Einige äußerst spannende
Beispiele möchten wir Ihnen in unserer
Staffel „Wem gehört die Welt?“ vorstellen.
Das AlleWeltKino zeigt
ausgewählte Spielfilme
am ersten Montag im Monat
▪ von fremden und gefährdeten Kulturen
▪ mit Einführung und Einladung zum Nachgespräch.
Das Alle Welt Kino
▪ lässt Menschen ihre Geschichte erzählen
▪ lädt ein zum Schauen und Nachdenken
▪ lässt fremde Kulturen zur Sprache kommen.
Veranstaltende:
Wem gehört die Welt?
Kolonialismus,
Missionierung & Co
. Evangelische Erwachsenenbildung
Mainz
. Katholisches Bildungswerk Mainz
. Kath. und Ev. Hochschulgemeinde
. medien.rlp - Institut für Medien
und Pädagogik e.V.
. Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
. Volkshochschule Mainz
. Weltladen Unterwegs
Montags um
Informationen: 06131 253-280
Wir senden Ihnen gerne das Programm auch
per Mail zu.
Registrieren Sie sich einfach unter:
www.alleweltkino.de
19:30 Uhr
im Kino Palatin
Hintere Bleiche 6 – 8,
55116 Mainz
Eintritt: 4,50 € - Ermäßigt: 3,50 €
www.alleweltkino.de
P RO G R A M M
Wem gehört die Welt?
Kolonialismus, Missionierung & Co

03. Oktober 2016
Der Schamane und die Schlange
EL ABRAZO DE LA SERPIENTE
R:. Ciro Guerra, Kolumbien 2015
Amazonas, Anfang des 20. Jahrhunderts: Der
Schamane Karamakate wird gebeten, den
deutschen Forscher Theodor Koch-Grünberg
zu heilen. Doch dafür müssen sie im Urwald
die geheimnisvolle Yakruna-Pflanze finden.
Etwa 30 Jahre später sucht der Botaniker
Richard Evans Schultes ebenfalls Karamakate auf. Auch er ist auf der Suche nach
der Yakruna. Karamakate, der mittlerweile
den Zugang zur spirituellen Welt verloren hat,
macht sich noch einmal auf den Weg auf dem
Amazonas. In „Der Schamane und die
Schlange“ ist die Perspektive des ursprünglichen Kolonialtextes verkehrt: Im Film geht
es um die kolonialen Erfahrungen des Indios;
die weißen Reisenden sind lediglich Statisten.

07. November 2016
Bloody Sunday
R:. Paul Greengrass, Großbritannien/Irland 2002
Der Protestant Ivan Cooper ist Abgeordneter
im nordirischen Parlament und bemüht sich
um die Aussöhnung zwischen Protestanten
und Katholiken. Er hat den Vorsitz einer
Bürgerrechtsbewegung, die am 30. Januar
1972 einen friedlichen Protestmarsch in der
nordirischen Stadt Derry plant. Cooper hofft
auf einen friedlichen Marsch. Doch trotz der
gewaltfrei geplanten Aktion befürchtet der
kommandierende Offizier der britischen
Armee Ausschreitungen von „Hooligans“
und bereitet seine Einsatzkräfte auf den
bewaffneten Ernstfall vor. Im Verlauf des
Protestzuges kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und
Militärpolizei; als die Soldaten mit scharfer
Munition schießen, eskaliert der Konflikt
vollends.

05. Dezember 2016
Das koloniale Missverständnis
LE MALENTENDU COLONIAL
Jean-Marie Teno, D/F/Kamerun 2004
Im Jahr 1828 mit der Absicht gegründet, die
christliche Botschaft zu verbreiten, war die
Rheinische Missionsgesellschaft schon
nach kurzer Zeit aktiv in die koloniale
Unterwerfung Afrikas verstrickt. In ihren
Augen waren der Missionsgedanke und die
Kolonialpolitik eng miteinander verbunden.
Die Geschichte dieser Gesellschaft und ihr
widersprüchliches Engagement erkundet
der kamerunische Filmemacher Jean-Marie
Teno in seinem Dokumentarfilm auf der
Reise durch die ehemaligen deutschen
Kolonien. Auf den Spuren der Missionare
reist Téno von Wuppertal über Südafrika,
Namibia, Kamerun und Togo wieder zurück
nach Wuppertal.

09. Januar 2017
Aguirre, der Zorn Gottes
Werner Herzog, Deutschland 1972
Peru im 16. Jahrhundert: Eine Gruppe
spanischer
Eroberer
sucht
im
Amazonasgebiet nach dem sagenhaften
Goldland "El Dorado". Unterführer Lope de
Aguirre wird mit einem Trupp zur
Erkundung
und
Nahrungssuche
ausgesandt. Tagelang quälen sich die
Männer mit dem Floß auf dem Amazonas
vorwärts. Doch Auguirre denkt gar nicht
daran, zum Haupttrupp zurückzukehren,
sondern
erzwingt
eine
Rebellion.
Größenwahnsinnig
erklärt
er
den
spanischen König Philipp II. für abgesetzt
und nennt sich selbst den „Zorn Gottes".
Mit seinen Soldaten lässt er sich
flussabwärts treiben. Hunger, Fieber und
Mord dezimieren die Truppe. Ein Erfolg
der Expedition wird immer unwahrscheinlicher, jedoch ist der point of no
return längst überschritten - Halluzination
und Wirklichkeit beginnen sich zu
vermischen.

Im Februar 2017 wird die Staffel fortgesetzt mit weiteren Filmen zum Thema
Wem gehört die Welt?
Kolonialismus, Missionierung & Co