Tue es, genauso!

Ruhr und Mark
Dekanate Märkisches Sauerland, Unna, Hagen-Witten
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Tue es, genauso
Musical „Der barmherzige Samariter“ von Schülern der Hermann-Löns-Schule aufgeführt
Hagen. Auch bei der siebten
Aufführung spürt der Zuschauer, dass die elf Darsteller und Darstellerinnen mit
Begeisterung dabei sind. Ihre
Freude trägt sich bis zu den
Zuschauern, die jetzt in der
Christ-König-Gemeinde das
Musical „Der barmherzige
Samariter“ sahen. Eltern, Geschwister und Interessierte
dankten den jungen Künstlern mit stehendem Applaus.
von Meinolf Steinhofer
Mehr als über ein halbes Jahr
übten dafür die Schüler (zehn
Mädchen und ein Junge) der
Hermann-Löns-Grundschule.
Einmal in der Woche trafen
sie sich nach dem Unterricht
unter der fachkundigen Anleitung von Sabine Cramer. Sie
hatte die Texte und die moderne Musik über den Adonia
Verlag bestellt und die Rahmenhandlung in eine moderne Form gebracht.
Manchmal traf sie sich zur
Einzelarbeit mit den Schülerinnen auch vor dem Unterricht, sodass die Beteiligten
textsicher wurden. Auch das
Einüben der Lieder gehörte
dazu. „Alles freiwillig“, betont
die Mutter, die selbst „musikalisch unterwegs“ ist. Sie ist
Leiterin der Musical AG an der
genannten Schule und bringt
inzwischen die Erfahrung von
drei weiteren ähnlichen Darbietungen ein; u. a. von „David und Goliath“.
Das jetzige Stück beginnt
mit der Frage der Tochter des
Tuchhändlers: „Wie komme
ich in den Himmel und wer ist
mein Nächster?“ Die Mutter
greift die Frage auf und erzählt
Wesen in weißen Gewändern kamen und stellen sich schützend um den Verletzten – bis ein BarmherFoto: Kolossa
ziger hinzukommt und konkrete „Erste Hilfe“ leistet. das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Der Erste, der
bei dem Überfallenen vorüberkommt, ist kein Geistlicher,
sondern ein Geschäftsmann,
der zu sich selbst sagt: „Wenn
ich helfe, versaue ich mir ja
den guten Anzug.“ Außerdem
käme er in Zeitnot, weil sein
geplanter Termin platzen würde. Mit dem Gedanken: „Es
kommt sicher noch jemand
vorbei“, geht er weiter.
Der Zweite, der zupacken
könnte, traut sich nicht: „Ich
mache mich besser aus dem
Staub, bevor ich hier auch
noch überfallen werde.“ Der
Dritte nun hört auf sein Herz,
wuchtet den Verletzten auf einen Esel und bringt ihn in eine Herberge, zahlt dem Wirt
Pflegegeld im Voraus und verspricht, einige Zeit später nach
dem Verletzten zu schauen. So
findet die Tochter eine Antwort auf ihre eingangs gestellte Frage, wer ihr Nächster sei.
Allerdings bei der Frage, ob
der freche Nachbarjunge dazugehört, der ihr immer wieder ein Bein stellt, bleiben ihr
dann doch noch Zweifel.
Der Chor greift das Thema
zum Schluss auf und ruft dem
Publikum zu: „Just, do it“. Tue
es, genauso. Tue es einfach.
Dann, wenn es notwendig ist.
Die Zuhörer verstanden und
klatschten mit. Und sie folgten der Aufforderung der jungen Leute, für die Kindertafel
in Hagen zu spenden. Es kam
einiges Geld zusammen.
Übrigens: Die junge Truppe
betet vor ihren Auftritten. Ein
kurzes, frei gesprochenes Gebet. Dies könnte ein Grund
für das Gelingen sein.
Der Dom · Nr. 28 · 10. Juli 2016
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