Baufinanzierung bleibt günstig: Immobilienkäufer können weiter auf Niedrigzinsen setzen Liebe Immobilien-Interessierte, die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen sind im Juni erstmals unter null gefallen und bewegen sich seit dem Brexit-Referendum deutlich im negativen Bereich. Wenn es darum geht, Vermögen mit angemessenen Renditen anzulegen, sind sichere Staatsanleihen nicht mehr erste Wahl. Auch aus diesem Grund interessieren sich zurzeit viele Privatanleger für den Kauf einer Wohnimmobilie – sei es als Anlageobjekt oder zur Eigennutzung. Das extrem niedrige Zinsniveau kommt Immobilienkäufern entgegen. Zuletzt lagen die durchschnittlichen Bauzinsen für Darlehen mit fünf- bis zehnjähriger Zinsbindung bei nur 1,7 Prozent, und es ist denkbar, dass Baugeld sogar noch etwas günstiger wird. Dazu trägt nicht zuletzt die EZB mit ihrer Nullzinspolitik und umfangreichen Anleihekäufen bei. Günstiges Baugeld macht die Neuanschaffung einer Immobilie erschwinglich. Kunden, die über eine Anschlussfinanzierung nachdenken, profitieren ebenfalls: Mit einem Forward-Darlehen können Sie bis zu vier Jahre vor Ablauf der Sollzinsbindung eine neue Finanzierung zu festen Konditionen vereinbaren und sich so frühzeitig attraktive Bauzinsen sichern. Niedrige Zinsen erleichtern auch die Sanierung von bestehendem Wohneigentum, zum Beispiel für altersgerechtes Wohnen. Wir informieren Sie gern über interessante Förderprogramme der KfW-Bank für den altersgerechten Umbau, die mit einem langfristigen Bankdarlehen kombiniert werden können. Unser vierteljährlicher Marktausblick Baufinanzierung gibt Ihnen einen Überblick über die Entwicklung der Zinsen und des Wohnungsmarktes in Deutschland. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre! Ihr Christoph Zschaetzsch Marktausblick Baufinanzierung Immobilienmarkt Deutschland Q3/2016 24.6.2016 2016 Zinsen deutscher Banken Wohnbaudarlehen mit 5-10-jähriger Zinsbindung (letzter Monatswert) 1,7% Inflation (Ausblick gg. Vj.) 0,6% Wirtschaftswachstum (Ausblick gg. Vj.) 1,7% Arbeitslosenquote (Ausblick, Jahresdurchschnitt) 6,3% Ausblick Ende 2016 Quelle: Deutsche Bank Research 1 Dynamisches Inlandswachstum % gg. Vj. 4 2 — Insgesamt dürfte die robuste Binnenkonjunktur das BIP 2016 um 1,7% gg. Vj. erhöhen. Wachstumstreiber bleiben der private Konsum (+1,8%), Staatsausgaben (2,8%) und Investitionen. Dabei erwarten wir ein etwas stärkeres Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen (+3,2%) als der Bauinvestitionen (+3,0%). 0 -2 -4 -6 1992 1996 2000 2004 Inlandswirtschaft 2008 2012 2016 Nettoexporte — Im ersten Quartal wuchs das BIP mit 0,7% gg. Vq. Ursächlich hierfür waren das milde Wetter, der niedrige Ölpreis und der schwache Euro. Im zweiten Quartal erwarten wir aufgrund von gegenläufigen Entwicklungen ein Wachstum von nur 0,1% gg. Vq. BIP Quellen: Statistisches Bundesamt, Deutsche Bank Research 2 Gestiegene Ölpreise dürften Inflation steigen lassen % gg. Vj. 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 -1,0 08 09 10 Kern 11 12 Nahrung 13 14 15 Energie 16 — Ausgehend von einer negativen Teuerungsrate im April (-0,1% gg. Vj.) hat die Inflation im Mai 2016 leicht angezogen (+0,1%). Für das Gesamtjahr erwarten wir eine Inflation von 0,6% gg. Vj., vor allem verursacht durch das jüngste Anziehen der Energiepreise. — Im Jahr 2017 dürfte sich die Inflation normalisieren (+1,5%). Aufgrund der hohen Ölpreisschwankungen bleibt die Prognoseunsicherheit jedoch hoch. Wahrscheinlich wird das „unter, aber nahe 2%“-Inflationsziel der EZB wieder nicht erreicht. So bewegt sich die Kerninflationsrate seit mehreren Jahren um rund 1%. 17 Gesamt Quellen: Statistisches Bundesamt, Deutsche Bank Research Bauzinsen weiterhin günstig 3 % 8 6 4 2 0 -2 00 02 04 06 10J Bunds 08 10 5-10J Bauzinsen 12 14 16 3M Euribor — Dank der Ausweitung des EZB-Anleihekaufprogrammes auf EUR 80 Mrd. pro Monat sind die Renditen für 10jährige Bundesanleihen auf neue Rekordtiefstände gefallen – teilweise notierten sie negativ. Aktuell liegen sie bei rund 0,1% und am Jahresende erwarten wir wieder höhere Renditen (0,4%). Die EZB dürfte aufgrund der niedrigen Inflation die Geldpolitik weiter lockern. In den nächsten Monaten erwarten wir eine Verlängerung der Dauer des Aufkaufprogrammes von aktuell März 2017 auf September 2017. — Mit 1,7% im März 2016 sind die Bauzinsen (5-10-jährige Zinsbindung) niedrig. Aufgrund der lockeren Geldpolitik der EZB ist mit leicht fallenden Zinsen zu rechnen. Quellen: EZB, Deutsche Bank Research Autor Jochen Möbert | [email protected] | Tel.: +49 69 910-31727 Internet http://dbresearch.de Marktausblick Baufinanzierung 4 Monatliche Baugenehmigungen Tausend Wohnungen 60 40 20 — 2015 wurden 247.700 Wohnungen fertiggestellt. Dies ist ein Plus von 1% gegenüber dem Vorjahr. Angesichts eines geschätzten jährlichen Baubedarfs von 400.000 Wohnungen wuchs der Nachfrageüberhang. Die zahlreichen Hindernisse – knappes Bauland, striktere regulatorische Vorgaben, Fachkräftemangel und steigende Baukosten – lassen keine schnelle Ausweitung des Wohnangebots erwarten. So dürfte der Abbau des Nachfrageüberhangs noch Jahre dauern. 0 79 82 85 88 91 94 97 00 03 06 09 12 — Für das Jahr 2016 dürfte es zumindest eine Beschleunigung der Fertigstellungen geben. Bis April wurden rund 117.000 Baugenehmigungen – ein Plus von 32,8% gg. Vj. – erteilt. 15 Wohngebäude mit 1 Wohnung Wohngebäude mit 2 Wohnungen Wohngebäude mit 3 oder mehr Wohnungen Quellen: Statistisches Bundesamt, Deutsche Bank Research 5 Wohneigentum weiter erschwinglich linke y-Achse: 2005=100, rechte y-Achse % 150 6 125 5 100 4 75 3 50 2 25 1 0 0 05 06 07 08 09 10 11 12 Zinsen (rechts) Einkommen 13 14 15 16 Hauspreise Erschwinglichkeit Quellen: Bundesbank, Deutsche Bank Research 6 2016 Preisprognose: Wohnungen, Bestand % gg. Vj. 9 6 3 0 A-Städte B-Städte C-Städte D-Städte — Wohneigentum ist nach wie vor erschwinglich. Der bundesweite Erschwinglichkeitsindex hat sich seitwärts bewegt, da steigende Hauspreise einerseits und die positive Einkommensdynamik und die fallenden Bauzinsen andererseits sich ausgleichen. — Auch in den kommenden Monaten dürften die Hauspreise weiter ansteigen, die Bauzinsen eher nachgeben und die Wohnungsfinanzierung daher erschwinglich bleiben. Hinweis: Im Hinblick auf Preise und Wirtschaftskraft bestehen große regionale Divergenzen. Entsprechend variieren die Erschwinglichkeiten. Erschwinglichkeit=Kosten des Immobilienerwerbs (inkl. Finanzierungskosten) in Relation zum verfügbaren Haushaltseinkommen pro Kopf, d.h. je niedriger der Wert, desto erschwinglicher die Wohnung. — 2016 dürfte der Nachfrageüberhang im Wohnungsmarkt weiter steigen. Entsprechend dürften die Preise weiter steigen. Wir prognostizieren eine bundesweite Preissteigerung um 6% gg. Vj. — In den größten Städten (A-Städte) und B-Städten (Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Essen, Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Mannheim, Münster, Nürnberg, Wiesbaden) erwarten wir eine durchschnittliche Steigerung der Wohnungspreise von rund 7 ½% gg. Vj. Für die Wohnungspreise in den C-Städten erwarten wir im Durchschnitt ein Plus von 6 ¼% und für die D-Städte 3 ½%. Quelle: Deutsche Bank Research © Copyright 2016. Deutsche Bank AG, Deutsche Bank Research, 60262 Frankfurt am Main, Deutschland. Alle Rechte vorbehalten. Bei Zitaten wird um Quellenangabe „Deutsche Bank Research“ gebeten. Bei Zitaten wird um Quellenangabe „Deutsche Bank Research“ gebeten. Die vorstehenden Angaben stellen keine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers wieder, die nicht notwendigerweise der Meinung der Deutsche Bank AG oder ihrer assoziierten Unternehmen entspricht. Alle Meinungen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die Meinungen können von Einschätzungen abweichen, die in anderen von der Deutsche Bank veröffentlichten Dokumenten, einschließlich Research-Veröffentlichungen, vertreten werden. Die vorstehenden Angaben werden nur zu Informationszwecken und ohne vertragliche oder sonstige Verpflichtung zur Verfügung gestellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Angemessenheit der vorstehenden Angaben oder Einschätzungen wird keine Gewähr übernommen. In Deutschland wird dieser Bericht von Deutsche Bank AG Frankfurt genehmigt und/oder verbreitet, die über eine Erlaubnis zur Erbringung von Bankgeschäften und Finanzdienstleistungen verfügt und unter der Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) steht. Im Vereinigten Königreich wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG, Filiale London, Mitglied der London Stock Exchange, genehmigt und/oder verbreitet, die von der UK Prudential Regulation Authority (PRA) zugelassen wurde und der eingeschränkten Aufsicht der Financial Conduct Authority (FCA) (unter der Nummer 150018) sowie der PRA unterliegt. In Hongkong wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG, Hong Kong Branch, in Korea durch Deutsche Securities Korea Co. und in Singapur durch Deutsche Bank AG, Singapore Branch, verbreitet. In Japan wird dieser Bericht durch Deutsche Securities Inc. genehmigt und/oder verbreitet. In Australien sollten Privatkunden eine Kopie der betreffenden Produktinformation (Product Disclosure Statement oder PDS) zu jeglichem in diesem Bericht erwähnten Finanzinstrument beziehen und dieses PDS berücksichtigen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen.
© Copyright 2024 ExpyDoc