Workshop: Neue Märkte! Neue Konzepte? DGLR-Fachausschuss R1.1 Satelliten und Raumsonden Die Silicon Valley Unternehmen – allen voran Google – scheuen sich nicht in fremde und etablierte Geschäftsfelder mit neuen frischen Ideen vorzudringen. Die Automobilindustrie ist ein solcher Geschäftszweig, der massive Konkurrenz fürchtet. Aber auch die Raumfahrtnutzung könnte demnächst ein Paradigmenwechsel erfahren. OneWeb mit seinen geplanten 900 Kompaktsatelliten ist ein prominentes Beispiel, welches den klassischen Ansatz radikal auf den Kopf stellt. Darüber hinaus drängen immer mehr kleinere Unternehmen mit innovativen Ansätzen auf den Markt. Ein wesentliches Merkmal dieser neuen Ansätze ist die geringe Kostenvorgabe durch den Kunden, so dass Kompromisse mit etablierten Standards, insbesondere Zuverlässigkeit und Produktionsprozessen, an geeigneter Stelle geschlossen werden müssen. Neue Anforderungen an Produkt und Produktion bedingen daher ein Umdenken, weg vom klassischen Entwurfsweg. Diese neuen Ansätze satellitengestützter Raumfahrtanwendungen, ihre zukünftige Relevanz und der Einfluss auf die Satellitentechnik sollen in einem Workshop erörtern werden. Der Workshop möchte sich diesem Thema aus einer ganzheitlichen Perspektive widmen. Es werden daher Vorträge zu folgenden Gebieten gesucht: Marktanalyse und Marktbewertung: Ist OneWeb der konsequente Schritt nach Iridium und werden weitere Geschäftsfelder (Erdbeobachtung) mit Großkonstellationen nachziehen? Operations: Welche Herausforderungen stellen sich dem operationellen Betrieb, wenn eine Konstellation aus mehreren 100 Satelliten besteht. Space Debris: Wie ist das Risiko des vermehrten Weltraumschrotts bei Großkonstellationen einzuschätzen und welche Vorsichtsmaßnahmen können getroffen werden? Entwicklung, Integration und Test Philosophie: Angesichts der kurzen Lieferzeiten und der geringen Kosten ist zu erörtern, ob und inwieweit Kompromisse zu gängigen Standards eingegangen werden müssen. Geschichtliche Perspektive: 1992 hat der damalige NASA Chef, Daniel S Goldin, einen Paradigmenwechsel herbei rufen wollen, „Faster, Better, Cheaper“. Ist die momentane Entwicklung eine verbesserte Fortführung dieser Initiative? Die Satellitentechnik bedient die Kundenwünsche. Daher müssen Satellitenanbieter auf innovative Kundenanforderungen in etablierten Nutzungssegmenten marktwirtschaftlich reagieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Workshop findet im November an der TU Berlin statt, die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich. Um den potentiellen Referenten terminlich entgegenzukommen, wird der genaue Termin erst im August auf der Internetseite des DGLR bekannt gegeben. Für weitere Fragen und zur Vortragsanmeldung stehen Ihnen die Obleute des Fachausschusses R1.1 Satelliten und Raumsonden zur Verfügung. Dr. Bernard Lübke-Ossenbeck [email protected] Dr. Farid Gamgami [email protected]
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