Meteonorm 7.1 - Weltweite Satellitendaten in 8 km Auflösung Jan Remund und Stefan C. Müller Fabrikstrasse 14, 3012 Bern, Schweiz Tel.: +41 313072626, Fax: +41 313072610 E-Mail: [email protected] Internet: www.meteotest.ch Zusammenfassung In Meteonorm 7.1 stehen Satellitendaten weltweit in 8 km Auflösung zur Verfügung. Das Paper beschreibt die Datenquellen und die dafür benötigten Algorithmen. Die Grundlage für die neuen Strahlungskarten sind fünf geostationäre Satelliten sowie Bodenmessungen von rund 1700 Stationen. Für Afrika wurden die Daten des CMSAF1 (DWD) verwendet. Für das Gebiet von Europa die hoch aufgelösten Karten der MeteoSchweiz2. Amerika wird mit den beiden Satelliten GOES-E und GOES-W abgedeckt. Asien und Australien wurden mittels Meteosat VISSR und MTSAT berechnet (die letzten beiden weisen eine etwas schlechtere Datenqualität auf, Abbildung 2). Ausserhalb von Afrika und Europa werden Satellitenbilder jeder dritten Stunde ausgewertet (für die Berechnung des Monatsmittels ergibt dies eine genügend grosse Stichprobe). Die Perioden sind ebenfalls unterschiedlich: für Afrika wurde die Periode 1986 – 2005 verwendet (CMSAF); für Europa 2004 – 2010 (MeteoSchweiz). Für den Rest der Welt wurden die Satellitendaten zwischen 2009 und 2013 verwendet (nur die neuste Generation der Satelliten wurde einbezogen). Nach der Berechnung der reinen Satellitenkarte wurden die Daten an die Meteonorm-Bodendaten angepasst, indem die Differenzen zwischen den beiden Datengrundlagen an den Messstationen räumlich interpoliert und zur Satellitenkarte addiert wurden. Die neue Karte wird mit den Vorgängerversionen (Abbildung 1) verglichen. Sie weist eine deutlich verbesserte Qualität auf. 1 2 http://wui.cmsaf.eu/safira/action/viewHome?menuName=HOME_CMSAF_WUI http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de/forschung/publikationen/alle_publikationen/stoeckli_r__2013.html Daten Abbildung 1 zeigt die Globalstrahlungskarte der Meteonorm 7, welche auf einer Mischung von Satelliten- und Bodendaten der Periode 1986 – 2005 beruht. Abbildung 1: Globalstrahlungskarte der Meteonorm Version 7.0 (www.meteonorm.com). Die neue Karte beruht auf den gleichen Datenquellen. Die Bodendaten wurden seither leicht ergänzt und aufdatiert. Die Satellitendaten wurden weitgehend neu berechnet. Dazu wurden die Satellitenbilder von fünf geostationären Satelliten verwendet (Abbildung 2). Abbildung 2: Die fünf verwendeten geostationären Satelliten. Mit Ausnahme des Meteosat SEVIRI Satelliten standen alle drei Stunden ein Bild zur Verfügung. Vom Meteosat wurden die stündlichen Bilder ausgewertet. Zudem wurden auch die bereits auf Strahlung umgerechneten Daten dieses Satelliten vom DWD (CMSAF) und von der MeteoSchweiz (Heliomont) einbezogen. Letztere Datenquelle wurde bereits in der Version 7.0 der Meteonorm berücksichtigt. Methode Die Globalstrahlungsdaten wurden mittels Heliosat-Methode berechnet (Cano et al., 1986). Die Trübung wurde basierend auf der Klimatologie von Remund und Domeisen (2010) berechnet. Es wurden nur Monatskarten in 8 km Auflösung gespeichert und zu mehrjährigen Mittelkarten aggregiert. Die 6 Satellitenkarten wurden zusammengefügt. Dabei wurden allfällige Sprünge zwischen den Bildern geglättet. Die Satellitendaten wurden danach an die langjährigen Bodendaten angepasst. In einem ersten Schritt wurden die Differenzen an den Standorten der langjährigen Messungen bestimmt. In einem zweiten Schritt wurden diese räumlich mit der shepard’s gravity Methode (Zelenka et al, 1992) interpoliert. Im dritten Schritt wurde die Differenzkarte zur Satellitenkarte addiert um das korrigierte Bild zu erhalten. Resulte Die folgenden drei Abbildungen zeigen einen Ausschnitt der Juli-Karte für die Insel Hokkaido (Nordinsel von Japan). Abbildung 3 zeigt die Karte der Version 7.0 mit einer Auflösung von 30 km. Abbildung 4 zeigt die Karte der Version 7.1 mit einer Auflösung von 8 km, die nur auf Satellitendaten basiert ist. Abbildung 5 zeigt die Karte der Meteonorm 7.1 inkl. Berücksichtigung der Bodendaten. Die höhere Auflösung bringt gerade für gebirgige Gegenden namhafte und sichtbare Vorteile. Abbildung 3: Globalstrahlung Julimittel; Meteonorm Version 7.0 inkl. Bodendaten. Abbildung 4: Globalstrahlung Julimittel; Meteonorm Version 7.1 ohne Bodendaten. Abbildung 5: Globalstrahlung Julimittel; Meteonorm Version 7.1 inkl. Bodendaten (schwarze Punkte). Referenzen D. Cano, J.M. Monget, M. Albuisson, H. Guillard, N. Regas, L. Wald, A method for the determination of the global solar radiation from meteorological satellite data, Solar Energy, Volume 37, Issue 1, 1986, Pages 31-39, ISSN 0038-092X, http://dx.doi.org/10.1016/0038-092X(86)90104-0. (http://www.sciencedirect.com/solarenergy/article/pii/0038092X86901040) Remund, J. and Domeisen D., 2010: Aerosol optical depth and Linke turbidity climatology. IEA SHC Task 36 report. http://meteonorm.com/fileadmin/user_upload/publications/ieashc36_report_TL_AOD _climatologies.pdf Zelenka, A., G. Czeplak.,V. D'Agostino, J. Weine., E. Maxwell., R. Perez, M. Noia, C. Ratto and R. Festa (1992): Techniques for supplementing solar radiation network data, Volume 1-3. IEA Report No.IEA-SHCP-9D-1. ___________________________________________________________________ Notizen
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