Das Wort ‚Wunder` fiel

P R E S S E M I T T E I L U N G vom 26. Juni 2016
Miriam Pielhau bei HIT RADIO FFH:
„Das Wort ‚Wunder‘ fiel“
Schauspielerin Miriam Pielhau (41) war am heutigen Sonntag (26. Juni, 9 bis
12 Uhr) zu Gast in der HIT RADIO FFH-Sendung „Silvia am Sonntag“. In der
Talk-Show sprach sie über ihre Krebserkrankungen, das Zusammenspiel von
Schul- und Alternativ-Medizin, ihren Bezug zu Gott („Ich bin gläubig“), wie sehr
ihre Tochter ihr half. Miriam Pielhau sagte bei FFH: „Das Wort ‚Wunder‘ fiel bei
meinen Ärzten, weil es eine absolut unwahrscheinliche Entwicklung war.“
Miriam Pielhau wurde in Heidelberg geboren, zog mit ihren Eltern nach Bad
Berleburg an der hessischen Grenze in Nordrhein-Westfalen, als sie 13 Jahre
alt war. Sie war Moderatorin unter anderem bei Radio Siegen, wurde als Chefredakteurin bei NBC Europe mit dem „Grimme Online Award“ ausgezeichnet.
2004 überlebte sie die Tsunami-Katastrophe in Thailand, weil sie auf einem
Tauchausflug war, 2008 bekam sie die Diagnose Brustkrebs, erkrankte im Januar 2015 an Leberkrebs, ihre Genesung war im Februar 2016. Im Mai 2012
wurde sie Mutter einer Tochter, im Juni 2013 wurde die Trennung von ihrem
Ehemann bekannt. Im März erschien ihr Buch „Dr. Hoffnung: Die Geschichte
eines Wunders“. Miriam Pielhau zu FFH: „Ich wollte ein Buch schreiben, das
Mut macht. Über den Krebs, im Buch ja ‚K.‘ genannt, hinaus. Es geht generell
um Krisen im Leben. Ich bin felsenfest überzeugt, dass wir mitmachen können, eigentlich auch müssen, wenn es ums Heilen geht. Wir können ganz viel
selbst machen und fühlen uns dadurch auch nicht so ausgeliefert.“ Pielhau
weiter: „Das Wort ‚Wunder‘ fiel bei meinen Ärzten, weil es eine absolut unwahrscheinliche Entwicklung war. Laut Statistik würde es mich heute nicht
mehr geben.“
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Auf die Frage von FFH-Moderatorin Silvia Stenger, woher sie die Kraft genommen hat, sagte Miriam Pielhau: „Der große irdische Faktor ist ganz klar
mein Kind. Bei der Diagnose war sie keine zwei Jahre alt. Da konnte ich nicht
aufgeben. Sterben war keine Möglichkeit, die ich in Betracht ziehen wollte.
Und dann das Überirdische: Ich habe einen großen Bezug zu Gott. Ich bin
gläubig. Ich habe dann häufig das Zwiegespräch gesucht. Manchmal auch
stirnrunzelnd, weil da war ja schon einiges, was ich überstehen musste. Das
hat meine Kraft gestärkt.“
Über ihre zweite Erkrankung sagte Miriam Pielhau bei FFH: „Es war kein
Rückfall, es war eine völlig neue Erkrankung, sechs Jahre nachdem ich den
ersten Krebs besiegt hatte. Ich wusste von meiner Ersterkrankung die ganzen
Fragen: Warum ich? Warum schon wieder? Die bringen nichts. Am weitesten
bringt es, zu akzeptieren und dann zu kämpfen. Augen zu, Ärmel hochkrempeln und durch.“ Pielhau weiter: „Bei der Ersterkrankung habe ich ganz viele
äußere Dinge geändert, jetzt vielmehr von innen heraus. Ich habe gelernt,
mein Bauchgefühl wahrzunehmen. Es ist sehr hart das zu sagen, aber ohne
diesen Herrn K. wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Und ich bin heute deutlich
glücklicher und gelassener, als vor zwei oder drei Jahren. Ich habe wie eine
Art Metamorphose durchlaufen, so ein bisschen Raupe und Schmetterling.
Immer Hand in Hand mit meiner Tochter als Mutter.“
Miriam Pielhau erzählte im FFH-Gespräch, warum sie den Krebs „Herr K.“
nennt: „Wenn man etwas beim Namen nennt, dann zollt man ihm Respekt.
Eine positive Form der Aufmerksamkeit. Und diesen Respekt wollte ich der
Krankheit nicht zollen. Herr K. Ist gekommen, aber nicht, um zu bleiben.“
Über Ärzte sagte Miriam Pielhau bei FFH: „Wenn kein Vertrauen zum Arzt da
ist, dann kannst du es vergessen. Das ist auch für die Heilung so wichtig. Und
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in der Kommunikation Arzt zu Patient geht so viel schief. Für viele Menschen
sind sie die Halbgötter in Weiß – das heißt, was der Arzt sagt, ist Gesetz. Und
wenn der Arzt einmal kurz die Stirn runzelt, dann beginnt bei Patienten Kino
im Kopf: ‚Oh Gott, es ist schlimm‘. Ärzte haben einen wahnsinnigen Druck. Hut
ab vor ihrer Leistung. Es kann allerdings sein, dass ein Arzt eine absolute Koryphäe ist, aber im Patientendienst an der falschen Stelle. Ich bin wirklich gesegnet mit Ärzten, aber Kommunikation wurde früher überhaupt nicht gelehrt.
Erst seit fünf bis zehn Jahren wird darauf geachtet. Deshalb muss man als
Patient bei Unsicherheiten sofort nachfragen. Nicht mit dem Gefühl der Niedergeschlagenheit nach Hause gehen. Jeder Heilungsverlauf ist anders. Und
das kann total helfen.“
Pielhau weiter im FFH-Talk: „Es gibt ja diese Spontanheilungen, die sich keiner erklären kann. Da gibt es sogar eine Internetseite und da war ich oft.
Krebsgeschichten, die gegen alle Statistik gut ausgegangen sind. Ich habe
auch extra nicht gelesen, welche Nebenwirkungen die Medikamente haben.
Erst dann, wenn ich was gemerkt habe, habe ich meine Ärztin darauf angesprochen. Und die meinte dann: ‚Eine der Nebenwirkungen.‘ Die Medikamente sind heute wirklich viel besser geworden. Eine Chemotherapie im Jahre
2016 hat nichts mehr mit einer Chemotherapie 1996 zu tun. Ich bin joggen
gegangen, habe meinen Alltag bewältigt, habe ganz normal gegessen – trotz
vier unterschiedlicher Chemos. Das kriegt man hin und das ist eigentlich eine
gute Nachricht. Ich bin ja jemand, der die Schulmedizin in jeder Form genutzt
hat. Dazu Alternativmedizin, Psychotherapie und meinen eigenen inneren
Arzt. Alle vier habe ich in ein Boot geholt. Ich bin allen Ärzten dankbar, sie haben miteinander geredet. Ich bin gesund, das kann man sagen. Ich habe auch
eine Grundüberzeugung, dass es so bleibt. Was habe ich denn für eine Option? Ich kann in angstvoller Erwartung jetzt mein Leben leben und mit zitterndem Herzen auf den nächsten Rückschlag warten. Oder ich sage: das war‘s
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jetzt. Das war ein ordentlicher Ritt, das will und das werde ich nicht mehr haben.“
„Silvia am Sonntag – der Talk“: Sonntags spricht FFH-Moderatorin Silvia
Stenger zwischen 9 und 12 Uhr mit Promis. Infos auch auf www.FFH.de.
Rückfragen:
Dominik Kuhn T.: 06101-988330, 0171-47 26 393, [email protected]
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