Deutscher Raiffeisenverband e.V. Pariser Platz 3 10117 Berlin Telefon +49 30 8562 14-3 Telefax +49 30 8562 14-415 info @ drv.raiffeisen.de www.raiffeisen.de Deutscher Raiffeisenverband e.V. Verbindungsbüro Brüssel Rue du Luxembourg 47–51 1050 Brüssel Telefon +32 2 28540-50 Telefax +32 2 28540-59 Deutscher Raiffeisenverband e.V. Geschäftsbericht 2015 – Ausblick 2016 68. Jahrgang Besuchen Sie uns auf Geschäftsbericht 2015 Organisation der Verbandsgeschäftsstelle Präsident Manfred Nüssel Generalsekretär Dr. Henning Ehlers Geschäftsführerin RAin Birgit Buth Geschäftsführer Dr. Thomas Memmert Assistenz Raina Johannsohn 030 856214-501 Assistenz Marina Engelhardt 030 856214-502 Assistenz Mandy Sohr 030 856214-466 Assistenz Raina Johannsohn 030 856214-501 Geschäftsbereiche Dr. Henning Ehlers Finanzen Political Affairs, Agrargenossenschaften Dr. Volker J. Petersen -470 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Monika Windbergs M. A. -430 Assistenz Political Affairs, Presse Vera Rochanmonir -431 Vorstandsstab Cornelia Schröpfer M.A. -540 Online-Kommunikation, Lebensmittelrecht Mareen Curran M. Sc. -471 Getreide/Ölsaaten, Energie, Nachhaltigkeit RA Dipl.-Ing. agr. Guido Seedler -410 Betriebsmittel, Verkehr und Logistik Dr. Michael Reininger -533 Biotechnologie, Lebensmittelrecht, Saatgut Dr. Claudia Döring -440 Warenwirtschaft, Grain Club Nora Haunert M. Sc. -560 Marktstatistiken Dipl.-Ing. agr. Anna Tanneberger -535 Assistenz Ware Roswitha Hammer -521 OGG, Kartoffeln und Wein Dr. Christian Weseloh -401 Obst, Gemüse, Gartenbau (BVEO) Dr. Gertrud Burghard-Nink -402 Obst, Gemüse, Gartenbau (BVEO) Dipl. Kffr. Ilonka Form -405 Kartoffelwirtschaft, OGG Dipl.-Ing. agr. Suse-Katrin Jamrath -403 Weinwirtschaft Dipl.-Ing. agr. Peter Jung -404 Teamassistenz Julia Rother -400 Warenwirtschaft Kontakt: Tel. +49 30 856214-3, Telefax +49 30 856214-415, Mail: [email protected] oder jeweils [email protected], www.raiffeisen.de OGG, Kartoffeln und Wein Geschäftsbereiche Dr. Thomas Memmert Büro Brüssel, EU-Institutionen Dr. Thomas Memmert +32 2 28540-51 Assistenzen Odile Zeller +32 2 28540-52 Marcel Hofheinz +32 2 28540-54 Milchwirtschaft Dipl.-Ing. agr. Heinrich Schmidt -480 Milch-, Vieh- und Fleischwirtschaft René Kramer M. Sc. -481 Vieh- und Fleischwirtschaft Dr. Verena Schütz -467 Futterwirtschaft Carolin Babl B. Eng. -531 Teamassistenz Luise Luczkowski B. Sc. -534 Assistenz Julia Marjančević -468 Tierische Veredelung Impressum Geschäftsbereiche RAin Birgit Buth Recht und Steuer RAin Birgit Buth -465 Herausgeber: Deutscher Raiffeisenverband e.V. Assistenz Mandy Sohr -466 Redaktion: Monika Windbergs Personal und Organisation Dipl.-Ing. agr. Heinz-J. Bösing -411 Fotos: Fotolia, DRV Assistenz Heike Lehmann -412 Betriebswirtschaft und Statistik Dipl.-Kffr. Yvonne Mynkowiak -413 Satz, Druck und Weiterverarbeitung: Görres-Druckerei und Verlag GmbH Neuwied Rechnungswesen Dipl.-Betriebsw. Jana Paetsch -416 Zentrale Mia Buller -414 Drucklegung: 31. Mai 2016 Inhalt Vorwort 3 Das Jahr im Überblick 4 Umsatz- und Strukturentwicklung 9 Interessenvertretung in Europa 12 Brennpunkt Export 14 EU-Finanzmarktreformen und Warenterminbörsen 15 Glyphosat – eine unendliche Geschichte 16 Digitalisierung als große Chance und Herausforderung 17 Genossenschaften gehen in die Offensive! 18 Mitgliederkommunikation 19 DRV-Forum Tierische Veredelung 20 Wir transportieren Tierschutz 21 Raiffeisen-Stiftung 22 Warenwirtschaft 24 Futterwirtschaft 30 Milchwirtschaft 32 Vieh- und Fleischwirtschaft 34 Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft 37 Kartoffelwirtschaft 39 Weinwirtschaft 40 Agrargenossenschaften 42 Recht und Steuer 44 Lebensmittelrecht/Biotechnologie 45 Verkehr und Logistik 45 Betriebswirtschaft/Rahmenverträge 47 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 47 Agrarportal raiffeisen.com 48 ADG-Bildungsarbeit 49 Genossenschaftlicher Verbund 51 Internationale Zusammenarbeit 53 Gremien des Deutschen Raiffeisenverbandes 55 Anzahl der Raiffeisen-Genossenschaften 64 2 | DRV-Geschäftsbericht 2015 DRV-Geschäftsbericht 2015 Turbulente Märkte – preisbedingter Umsatzrückgang D as Wirtschaftsjahr 2015 war von deutlichen Preisrückgängen bei pflanzlichen und tierischen Rohstoffen sowie bei Futtermitteln und Mineralölprodukten ge- prägt. Insgesamt melden unsere 2.250 genossenschaftlichen Unternehmen einen Umsatzrückgang um 7,1 Prozent. Der Gesamtumsatz verringerte sich auf 61,7 Mrd. Euro. Einschneidend waren die Veränderungen in der Milchwirtschaft mit –16 Prozent, bei den Agrargenossenschaften (–9 %), der Sparte Vieh und Fleisch (–6,5 %) und in der Warenwirtschaft (–4,5 %). In vielerlei Hinsicht war 2015 ein Jahr der Extreme, der politischen Muskelspiele mit zum Teil bedrohlichen Eskalationen. Offensichtlich ist die Agrar- und Ernährungswirtschaft zum Spielball geopolitischer Auseinandersetzungen geworden. Handelssanktionen werden auf dem Rücken der deutschen Agrarbranche ausgetragen. Das spüren unsere Unternehmen bereits seit August 2014 als Folge des Russland-Importverbots. Die Konsequenzen wirken sich insbesondere negativ auf die Milch- und Fleischmärkte aus. In Ministergesprächen und Beratungen auf Fachebene setzen wir uns mit Nachdruck für marktentlastende Maßnahmen ein. Wir drängen auf den raschen, unbürokratischen Ausbau der Exportförderung. Erste Erfolge wurden erzielt. Aber damit geben wir uns nicht zufrieden. Die Intensivierung der Exportbeziehungen bleibt ganz oben auf der Agenda unseres politischen Engagements. Gleichwohl ist das Ausfuhrgeschäft nicht die einzig mögliche Antwort auf Marktturbulenzen. Es gilt, die genossenschaftlichen Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen risikoorientiert weiterzuentwickeln. Daran arbeitet der DRV gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen. Die Märkte stehen unverändert unter Druck. Bevor eine nachhaltige Erholung eintritt, muss erst das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf den nationalen und internationalen Märkten erreicht werden. Zwar dürften die Ausfuhren in den asiatischen Raum zulegen, eine spürbar anziehende Nachfrage zeichnet sich jedoch nicht ab. Auch ist eine Lockerung des russischen Importstopps angesichts der politischen Großwetterlage unwahrscheinlich. Wir danken unseren Mitgliedern und Gesprächspartnern in Politik, Administration und den Medien für Ihre Unterstützung, konstruktive Kritik und Ihr offenes Ohr. Wir sagen Dank für das Vertrauen, das Sie dem DRV und seinen Mitarbeitern entgegenbringen. Das gibt uns Rückhalt für die anspruchsvollen Aufgaben sowie Herausforderungen angesichts schwieriger Marktkonstellationen. Als Sprachrohr der landwirtschaftlichen Genossenschaften bleibt der DRV stets dicht am politischen Geschehen in Berlin und Brüssel. Manfred Nüssel Präsident Dr. Henning Ehlers Generalsekretär |3 4 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Das Jahr im Überblick: Spartenübergreifende Kompetenz Januar März DRV-Präsident Manfred Nüssel setzt sich beim Vorsitzenden des Präsident Nüssel nimmt an einem Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Energie, Dr. Peter Ramsauer, für Spitzengespräch der deutschen Milch- Nachbesserungen bei der nationalen Umsetzung der Energieeffizienzrichtlinie wirtschaft mit Bundesminister Christian ein. Der Gesetzesentwurf muss bei der Durchführung von Energieaudits praxis- Schmidt teil. Es besteht Konsens, dass die tauglich ausgestaltet werden. Angesichts fehlender Auditoren fordert der DRV staatliche Regulierung der Milcherzeugung eine Verlängerung der Umsetzungsfrist. wichtige Ziele verfehlt hat. Der Bundesminister lehnt bei der Superabgabe die Im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) findet ein Nutzung der Stundungsmöglichkeit ab, die Meinungsaustausch mit den Spitzenverbänden der Agrarwirtschaft zum Stand erheblichen bürokratischen Aufwand, auch der Exportförderung statt. Die Wirtschaftsvertreter, darunter DRV und BVEO, bei den Molkereigenossenschaften, aus- begrüßen die personelle Verstärkung zum Ausbau der Exportaktivitäten. Der gelöst hätte. DRV fordert mehr personelle Kontinuität in den Fachreferaten. Der DRV-Fachausschuss Vieh- und FleischDer DRV-Fachausschuss Genossenschaftlicher Agrarhandel kommt in Berlin wirtschaft spricht sich dafür aus, die zusammen. Der DRV informiert u. a. über Entwicklungen auf den Agrarmärkten, Öffentlichkeitsarbeit rund um die Nutz- die Aktivitäten rd. um die Internationale Grüne Woche und erläutert die tierhaltung auf der Internationalen Grünen Chancen einer Raiffeisen-Verbundkarte. Woche 2016 fortzuführen. In Sasbachwalden findet das erste DRV- Februar Jungwinzerforum statt. 30 genossenschaftliche Nachwuchswinzer tauschen In Berlin findet die Fruit Logistica statt. Die deutschen Obst- und Gemüse- sich über Aktivitäten und Projekte in ihren Erzeugerorganisationen sind erneut auf dem Gemeinschaftsstand der BVEO ver- Vereinigungen aus. treten. 45 Vermarkter stellen auf 1.200 Quadratmeter ihre Produktneuheiten vor. In Nürnberg führt der DRV die Fachtagung DRV und MIV führen ein Gespräch mit Vertretern des Bundeswirtschaftsminis- der Obst- und Gemüsegenossenschaften teriums (BMWi) über die fehlerhafte Einordnung der Milchwirtschaft bei der durch. Zentrale Themen sind die Er- Besonderen Ausgleichsregelung im EEG. Die Vertreter des Ministeriums zeigen schließung von Absatzmärkten, Strategien Verständnis für die Anliegen der Wirtschaft. Sie empfehlen jedoch, über die zur Bekämpfung der Kirschessigfliege Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (DG AGRI) Einfluss sowie die Auslotung von Verbesserungs- auf die federführende DG Wettbewerb zu nehmen. potenzialen in der Gemeinsamen Marktordnung. Auf Einladung des DRV findet ein Meinungsaustausch mit den in Berlin akkreditierten Agrarattachés statt. Präsident Nüssel erläutert u. a. die schwierige Lage auf den Agrarmärkten. Aus dem verstärkten Engagement der Genossenschaften im internationalen Agrarhandel ergeben sich neue Felder der Zusammenarbeit mit den Diplomaten. DRV-Geschäftsbericht 2015 |5 April Juni Beim Festakt zum 20-jährigen Bestehen der Bundesanstalt für Landwirtschaft Eine Delegation der Verbändeallianz Grain und Ernährung (BLE) in Bonn betont Generalsekretär Dr. Henning Ehlers, dass Club, in dem der DRV mitarbeitet, erläutert die Genossenschaften verlässliche und aktuelle Marktdaten für ihre unter- im Bundeskanzleramt die ablehnende nehmerischen Entscheidungen und damit für ihren wirtschaftlichen Erfolg Haltung gegenüber dem Vorschlag der EU- benötigen. Er verweist auf die fortschreitende Digitalisierung der Agrar- Kommission, zukünftig die Verwendung wirtschaft als wichtige Voraussetzung, um die Chancen auf globalen Märkten von GVO der Entscheidung durch die bestmöglich zu nutzen. Mitgliedstaaten zu überlassen. In Baden-Baden findet die DRV-Fachtagung Weinwirtschaft statt. Als Der Deutsche Raiffeisentag findet mit Schwerpunktthema diskutieren die Teilnehmer das Image der genossenschaft- über 350 Teilnehmern in Berlin statt. Das lichen Weinwirtschaft. Ihr Fazit lautet: Die Winzer- und Weingärtnergenossen- Thema des Wirtschaftsforums lautet: schaften haben ein hervorragendes Image und große Chancen, auch zukünftig „Agrarwirtschaft in der Dauerkritik – eine wichtige Rolle am deutschen Weinmarkt zu spielen. Genossenschaften gehen in die Offensive“. Der DRV und der Verein der Getreidehändler der Hamburger Börse beraten mit Vertretern des Bundesfinanzministeriums und BMEL die Ausführungsbestim- Der DRV nimmt gegenüber dem BMF mungen zu den Regeln für EU-Warenterminbörsen. Die Wirtschaft fordert Stellung zum Referentenentwurf zu den marktgerechte Definitionen von Finanzprodukten und Derivaten. Körperschaftsteuer-Richtlinien 2015. Zum Thema Genossenschaftliche Rückvergütung erfolgte eine gemeinsame Eingabe Mai durch DRV, BVR und DGRV. Ergänzend hat der DRV zur Besteuerung landwirtschaftli- Bei einer Tagung des BMEL in Berlin erläutert der DRV seine Position zum ange- cher Genossenschaften Position bezogen. strebten Freihandelsabkommen TTIP. Aus Sicht der Genossenschaften überwiegen die Chancen, die sich aus einem verbesserten Zugang auf den US-Markt Die vom DRV initiierte Arbeitsgruppe durch Abbau von Zöllen und nicht-tarifären Handelshemmnissen ergeben. „Energiedienstleistungsgesetz“ kommt in Berlin zusammen. Vertreter der Regional- Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand legt ihren Jahresbericht „Unternehmer- verbände und Mitgliedsunternehmen dis- tum stärken – Wohlstand sichern“ vor. Dies ist zugleich das Thema des kutieren aktuelle Fragen der innerbetrieb- Parlamentarischen Abends der zehn AG-Verbände, darunter der DRV. lichen Umsetzung dieser Vorgaben, mit denen die Energieeffizienz verbessert wer- In Berlin tagt das Dialogforum „Nachhaltigere Eiweißfuttermittel“, an dem Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels, des WWF und der Agrarverbände teilnehmen. Angesichts immer wieder auftretender Differenzen über die Ausrichtung des Forums stellen die Agrarverbände ihre weitere Mitwirkung infrage. Sie erwarten, dass alle Beteiligten die Wirtschaftlichkeit von Fütterungsmaßnahmen anerkennen. den soll. 6 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Juli September Das Kleinanlegerschutzgesetz tritt in Kraft. Der DRV hat sich gemeinsam mit dem In Brüssel findet eine Sondersitzung DGRV erfolgreich für eine Ausnahme der Genossenschaften von der neuen des Arbeitskreises Schweinefleisch Prospektpflicht für Nachrangdarlehen und sonstige Kapitalanlagen eingesetzt. der COPA-COGECA statt. Die Mitglieder aus den Mitgliedstaaten Angesichts gezielter Anfragen von Zulieferern des LEH zum Einsatz importierter skizzieren die schwierige Markt- Sojafuttermittel stimmen DRV und der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) ein situation in der Ferkelerzeugung gemeinsames Positionspapier ab. Abgelehnt werden einseitig festgelegte und Schweinemast. Hinsichtlich Ausschlusskriterien, die wissenschaftlich nicht abgesichert sind und sich insbeson- der erforderlichen Hilfsmaßnahmen dere gegen importierte, gentechnisch verbesserte Sojafuttermittel richten. wird keine Einigkeit erzielt. Die aktuelle Situation auf dem Milchmarkt, die Rolle der Politik und die Erschließung In einem Schreiben an die EU- neuer Absatzmärkte: Zu diesen Themen führt Präsident Nüssel ein ausführliches Handelskommissarin Cecilia Malm- Interview mit dem Bayerischen Wochenblatt. Eine klare Absage erteilt der Präsident ström legt Präsident Nüssel die Forderungen nach einem höheren Interventionspreis für Milch. Kernforderungen der genossenschaftlichen Milchwirtschaft zu den TTIP-Verhandlungen dar. Diese betreffen das amerikanische Einfuhrlizenzsystem und die gegenseitige August Anerkennung der Rechtsvorschriften für Bioprodukte und im Hygie- Der DRV begrüßt den Botschafter der Republik Argentinien zum Meinungsaustausch. nebereich. Im Mittelpunkt stehen die aus argentinischer Sicht schwer nachvollziehbaren Argumente, die die Brüsseler Kommission bewogen haben, die Re-Nationalisierung In Berlin tagt das Kuratorium der der GVO-Nutzung vorzuschlagen. Raiffeisen-Stiftung. Entschieden wird über zahlreiche Projekte sowie Der DRV gibt für seine Winzer- und Weingärtnergenossenschaften einen Leitfaden die Ausrichtung der Fördertätigkeit für die Umsetzung des Systems zur Genehmigung von Rebpflanzungen heraus. und die neuen Fristen für die Einreichung von Anträgen ab 2016. Der Ausschuss des Bundesmarktverbandes für Vieh und Fleisch, in dem der DRV mitarbeitet, berät die Schlachtung gravider Rinder. Die Mitglieder sprechen sich DRV und DVT veranstalten gemein- dafür aus, dass die Schlachtung von hochtragenden Tieren nicht akzeptabel ist. sam in Münster das zweite Ausnahmen bestehen lediglich bei gesundheitlichen Problemen oder in Gespräch zu Eiweißfuttermitteln Seuchensituationen. Die Datenerhebung am Schlachtband inklusive Rückmeldung an und Nachhaltigkeit. 40 Teilnehmer die Tierhalter soll fortgeführt werden. diskutieren mit Experten über Möglichkeiten, auf die steigenden Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels zu reagieren. DRV-Geschäftsbericht 2015 |7 Oktober Dezember Der DRV lehnt die Pläne des schleswig-holsteinischen Agrarministers ab, eine Beim BVEO-QS-Workshop in Berlin Abgabe auf Pflanzenschutzmittel zu erheben. Öffentlich weist der DRV darauf hin, informieren sich Qualitätsmanager dass eine Steuer die landwirtschaftliche Produktion verteuern und Anreize für illega- der Erzeugerorganisationen Obst le Importe schaffen würde. Dies gefährdet die Qualität pflanzlicher Erzeugnisse und und Gemüse über aktuelle Themen wirft die Branche im europäischen und internationalen Wettbewerb zurück. wie das Rückstandsmonitoring und die Freiwillige QS-Inspektion der Mit dem Leitfaden zur Lagerung und Abgabe von Gefahrstoffen hat der DRV als wei- Arbeits- und Sozialbedingungen. tere Arbeitshilfe eine Muster-Gefährdungsbeurteilung herausgegeben. Die Arbeitshilfe mit einer detaillierten Checkliste beschreibt, wie die Pflichten beim Beim Arbeitsschutz zu erfüllen sind. nimmt Dirk Niederstucke, DRV- COGECA-Business Forum Vizepräsident und Vorstandsvor„Big Data, Landwirtschaft 4.0 & Precision Farming – Wo geht die Reise hin?“: So lau- sitzender der Westfleisch SCE mbH, tet der Titel einer Tagung, die der DRV gemeinsam mit dem Bundesverband der an einem Runden Tisch zum Thema Maschinenringe, dem Bundesverband Lohnunternehmen, dem Deutschen „Governance in landwirtschaftli- Bauernverband und dem VDMA-Landtechnik in Berlin veranstaltet. 100 Teilnehmer chen Genossenschaften“ teil. Er informieren sich über aktuelle Angebote und Ziele der wichtigsten „Player“ im erläutert die Führungsstrukturen und Bereich Digitalisierung der Agrar- und Ernährungswirtschaft. die strategische Ausrichtung des Unternehmens. November Auf Initiative des DRV startet gemeinsam mit dem Kieler ife In Montabaur findet zum zweiten Mal das Fortbildungsformat „Das 1×1 des Informations- und Forschungszen- Saatguthandels” mit dem Schwerpunkt „Rechtsfragen” statt. Der DRV, die Akademie trum für Ernährungswirtschaft die Deutscher Genossenschaften ADG und drei Akademien des genossenschaftlichen Seminarreihe „Milchpreisabsiche- Verbundes organisieren den Workshop gemeinsam. 20 Teilnehmer erfahren, dass im rung über Warenterminmärkte“. Saatguthandel neben fachlichem Know-how rechtliches Wissen im Umgang mit Finanziell unterstützt wird die Kunden, Geschäftspartnern und Behörden unverzichtbar ist. Schulung durch die RaiffeisenStiftung. Ziel ist es, ehren- und Unter Leitung von GV-Vorstandsmitglied René Rothe tagt der DRV-Ausschuss hauptamtliche Entscheidungsträger Kommunikation bei der taz-Genossenschaft in Berlin. Die Mitglieder informieren sich für den Umgang mit dem Instrument über das redaktionelle Konzept der Tageszeitung und diskutieren mit Redakteuren. Warenterminbörse fit zu machen. Auf der Tagesordnung stehen zudem die ADG-Studie „Arbeitgeberattraktivität im genossenschaftlichen Agribusiness“ sowie die DRV-Kommunikationsoffensive. Der DRV führt in Berlin zum zweiten Mal das Forum Tierische Veredelung durch. Rd. 200 ehren- und hauptamtliche Vertreter aus den Sparten Milch, Futter sowie Vieh und Fleisch diskutieren aktuelle Fragen und Lösungsansätze für die Branche. Monika Windbergs 8 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Wussten Sie dass Landwirte mit Hilfe von GPS zentimetergenau aussäen? dass die Entsorgung von einer Tonne Hausmüll derzeit in vielen Kommunen teurer ist als eine Tonne Getreide? DRV-Geschäftsbericht 2015 |9 Umsatz- und Strukturentwicklung: Schlüsselrolle in der Vermarktung E inen spürbaren Umsatzrückgang verzeichnen die 10,6 Mrd. Euro. Der Umsatz der Vieh- und Fleischge- 2.250 Raiffeisen-Genossenschaften im Geschäfts- nossenschaften liegt mit 6,2 Mrd. Euro rd. 6,5 Pro- jahr 2015. Der Gesamtumsatz sank um 7,1 Prozent zent unter dem Vorjahresergebnis. auf 61,7 Mrd. Euro. Das Wirtschaftsjahr war von Ein Umsatzplus erwirtschafteten die Obst-, deutlichen Preisrückgängen bei Agrarrohstoffen so- Gemüse- und Gartenbaugenossenschaften (+1,8 %) wohl im pflanzlichen als auch tierischen Bereich und sowie die Winzergenossenschaften (+2,5 %). bei Betriebsmitteln wie Futtermittel sowie Mineralölprodukten geprägt. In den übrigen Sparten bleiben die Ergebnisse auf einem konstant hohen Niveau. Die genossenschaftliche Warenwirtschaft als umsatzstärkste Sparte erzielte 36,1 Mrd. Euro und Entwicklung in den Sparten lag damit 4,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Große Einbußen sind in der Milchwirtschaft festzu- Von den insgesamt 2.250 genossenschaftlich orga- stellen. Die 224 Milchgenossenschaften erwirtschaf- nisierten Unternehmen sind 963 im Agrarhandel und teten einen Gesamtumsatz von 12,4 Mrd. Euro. Dies in der Verarbeitung tierischer und pflanzlicher Er- entspricht einem Minus von rd. 16 Prozent und ist zeugnisse erfolgreich tätig. Sie stellen 42,8 Prozent der aktuellen schwierigen Marktlage geschuldet. Bei der im DRV organisierten Genossenschaften. 537 den 34 genossenschaftlichen Milchverarbeitern sank sonstige Genossenschaften teilen sich überwiegend der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr von 13,0 auf in die Arbeitsfelder Bioenergie, Wasser, Elektrizität, Umsatzstruktur der Genossenschaften 2015 nach Sparten Insgesamt 61,7 Mrd. Euro Jahresumsatz Weinwirtschaft 0,8 Mrd. Euro (1,4 %) Sonstige Genossenschaften 0,8 Mrd. Euro (1,3 %) Warenwirtschaft* 36,1 Mrd. Euro (58,4 %) Agrargenossenschaften 2,0 Mrd. Euro (3,2 %) Obst-, Gemüse-, Gartenbau 3,4 Mrd. Euro (5,5 %) Milchwirtschaft 12,4 Mrd. Euro (20,1 %) Vieh- und Fleischwirtschaft 6,2 Mrd. Euro (10,1 %) * einschl. Umsatzerlöse der Tochterunternehmen und Beteiligungen 10 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Brennerei, Fischerei, Kalthaus, Forst- und Holzwirt- ten und 19 Unternehmen fusionierten. In der Statis- schaft sowie Trocknung, Maschinen, Weide und tik sind zudem sechs Zugänge aufgeführt. Die zah- Pfropfreben- bzw. Rebenaufbau auf. lenmäßig stärkste der sieben Sparten bilden weiter- Die Bündelung der wirtschaftlichen Kräfte zu hin die 750 Agrargenossenschaften mit 33,3 Prozent noch leistungsfähigeren Einheiten ist die langjährige (Vj. 765). Zweitgrößte Sparte mit insgesamt 402 Ge- Konstante in der Entwicklung der Genossenschaf- nossenschaften und einem Anteil von 17,9 Prozent ten. Auch 2015 wurde dieser Prozess gezielt weiter (Vj. 424) ist die Warenwirtschaft. Hierzu zählen 112 vorangetrieben. Die Zahl der Raiffeisen-Genossen- Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft, sechs schaften verringerte sich um 66 auf 2.250. Ihren Ge- Hauptgenossenschaften inklusive DRWZ und 284 schäftsbetrieb eingestellt haben 45 Genossenschaf- Bezugs- und Absatzgenossenschaften. Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften der Raiffeisen-Organisation Mitglieder der regionalen Genossenschaftsverbände Genossenschaftsarten Alte Struktur Neue Struktur Veränderung absolut % 2001 2002 2003 2004 2005 20135 2014 2015 Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft 354 301 274 249 222 129 125 112 –13 –10,4 Bezugs- und Absatzgenossenschaften 473 458 430 418 409 300 293 284 –9 –3,1 Hauptgenossenschaften1 – – – – – 6 6 6 – – Milchgenossenschaften2 378 354 347 330 308 241 225 224 –1 –0,4 Vieh-, Fleisch- und Zuchtgenossenschaften2 144 141 130 127 124 95 92 88 –4 –4,3 Obst-, Gemüse-, Gartenbaugenossenschaften 125 121 117 114 107 91 88 84 –4 –4,5 Winzergenossenschaften2 256 238 236 232 224 173 169 165 –4 –2,4 Agrargenossenschaften 795 769 751 801 783 7734 765 750 –15 –2,0 1.075 1.012 974 940 921 577 553 537 –16 –2,9 Übrige Genossenschaften*3 Zentralen** Insgesamt 32 29 27 24 24 – – – 3.632 3.423 3.286 3.235 3.122 2.385 2.316 2.250 – –66 * Z. B. Brennerei-, Weide-, Bioenergie-, forst- und holzwirtschaftliche Genossenschaften, sonstige Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften sowie übrige DRV-Mitglieder ** Einschl. Einrichtungen auf Bundesebene 1 Ab 2006 einschl. DRWZ 2 Ab 2006 einschl. Zentralen 3 Ab 2005 einschl. Zentralen und sonstige Mitglieder 4 Ab 2006 einschl. Neuzugang des Fachprüfungsverbandes von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle 5 Ab 2009 Änderung der statistischen Erfassung der Genossenschaftsart in der Gruppe „Übrige Raiffeisen-Genossenschaften“ – –2,8 DRV-Geschäftsbericht 2015 Große Bedeutung des Außenhandels | 11 schaften mit ca. 513.000 Mitgliedschaften von Landwirten, Winzern und Gärtnern als Teilhaber an ge- Die Umsätze bei Agrarausfuhren sanken um 12 Pro- nossenschaftlichen Unternehmen eine führende Rol- zent auf 4,4 Mrd. Euro und damit etwas stärker als le ein. Sie sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der Gesamtumsatz. Erzeugnisse der Milch-, Vieh- und wichtiger Arbeitgeber, insbesondere im ländli- und Fleischwirtschaft stellen ca. 80 Prozent der Ge- chen Raum. Die Mitglieder bilden eine solide Basis, samtausfuhren, 2,8 Mrd. Euro entfallen allein auf um durch die gemeinsame Vermarktung ihre Ertrags- Milchprodukte. Wichtigste Handelspartner sind nach situation zu sichern und auszubauen. Statistisch be- wie vor die EU-Staaten mit einem Ausfuhranteil von trachtet ist jeder landwirtschaftliche Betriebsleiter in 80 Prozent. mindestens zwei Genossenschaften verankert. Die konstanten Beschäftigtenzahlen von rd. 82.000 Arbeitnehmern, darunter ca. 4.250 Auszubildende, un- Solide Mitgliederbasis terstreichen diese Position. Unter den rd. 280.000 landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland nehmen die Raiffeisen-Genossen- Yvonne Mynkowiak Anzahl der Genossenschaften 2015 nach Sparten Insgesamt 2.250 Unternehmen Weinwirtschaft 165 (7,3 %) Warenwirtschaft 402 (17,9 %) Milchwirtschaft 224 (10,0 %) Sonstige Genossenschaften 537 (23,9 %) Vieh- und Fleischwirtschaft 88 (3,9 %) Obst-, Gemüse-, Gartenbau 84 (3,7 %) Agrargenossenschaften 750 (33,3 %) 12 | DRV-Geschäftsbericht 2015 GAP/Handelspolitik/ Interessenvertretung in Europa D Abbau der Exportstützung schlüsse aus dem Jahr 2013 für die Periode 2014 bis Im Dezember 2015 fand in Nairobi die 10. WTO- 2020 grundsätzlich abgesteckt. Die von Agrarkom- Ministerkonferenz statt. Die 162 Mitgliedstaaten er- missar Phil Hogan zu Beginn seiner Amtszeit ange- zielten dort eine Einigung über die Beendigung der stoßene Diskussion zur Vereinfachung der GAP, vor direkten Exportstützung für Agrarprodukte. Danach allem im Hinblick auf das Greening der Direktzahlun- müssen die Industrieländer mit wenigen Ausnah- gen, ist in vollem Gang. Bislang hat sie noch nicht zu men unmittelbar auf die Gewährung von Export- weitergehenden Reformen geführt. Eine breiter an- erstattungen verzichten; die Entwicklungsländer gelegte Diskussion über die Ausrichtung der GAP, bis Ende 2018. Für andere indirekte Formen der nicht zuletzt im Kontext der erforderlichen EU- Subventionierung, vor allem Exportkredite, aber Finanzmittel, dürfte aber spätestens 2017 ohnehin auch Staatshandelsunternehmen und Nahrungs- wieder aufleben. mittelhilfen, sollen künftig strengere Regeln gelten, er rechtliche und finanzielle Rahmen für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist durch die Be- Aktuell sind die agrarpolitischen Diskussionen auf EU-Ebene sehr stark von der schwierigen die aber überwiegend noch erarbeitet werden müssen. Marktsituation, insbesondere bei Milch und Schwei- Das verabschiedete Paket zum Abbau der Ex- nefleisch, geprägt. Im Vordergrund stehen die erfor- portstützung im Agrarbereich ist aus Sicht des DRV derlichen Maßnahmen zur Stabilisierung der volati- grundsätzlich zu begrüßen, da es zu mehr Wettbe- len Agrarmärkte und Sicherung der Liquidität auf werbsgleichheit unter den Akteuren auf dem Welt- den landwirtschaftlichen Betrieben. Mehrheitlich markt beiträgt. Von der EU werden bekanntlich aus wird der eingeschlagene Kurs der Marktorientierung politischen Gründen bereits seit Längerem keine Ex- nicht grundsätzlich infrage gestellt. Aber kritische porterstattungen gewährt. Stimmen aus den Mitgliedstaaten und dem Europäi- Die WTO-Verhandlungen im Rahmen der schen Parlament werden lauter, die wieder ein stär- Doha-Runde sollen fortgeführt werden. In Anbe- keres Sicherheitsnetz im Rahmen der Marktordnung tracht des äußerst schleppend verlaufenden multila- fordern. Die EU-Kommission hat auf die neuen He- teralen Prozesses setzt die EU aber, wie viele andere rausforderungen u. a. mit der Einberufung einer 12- Staaten auch, verstärkt auf bilaterale Handelsab- köpfigen Task Force zu den landwirtschaftlichen kommen. Die Verhandlungen mit Südkorea, Vietnam Märkten reagiert. Diese hat Anfang 2016 ihre Arbeit und Kanada sind weitgehend abgeschlossen; ins- aufgenommen und soll bis Ende des Jahres den po- besondere mit den USA (TTIP), aber u. a. auch mit litisch Verantwortlichen Lösungsansätze vorlegen. Japan, dauern sie noch an. Auch mit den Mercosur- Auf der Agenda stehen u. a. Fragen einer besseren Staaten (Brasilien, Argentinien, Venezuela, Uruguay Preisabsicherung für die Erzeuger angesichts immer und Paraguay) werden nach einer längeren Pause volatilerer Märkte sowie der Lieferbeziehungen zwi- wieder Gespräche geführt. Ende Oktober 2015 hat schen den Landwirten und ihren Marktpartnern. Der die EU den Startschuss für die mögliche Aufnahme DRV bringt die Positionen seiner Mitgliedsgenossen- von Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen schaften intensiv in den Beratungsprozess ein. mit Australien und Neuseeland gegeben. DRV-Geschäftsbericht 2015 | 13 Im Gegensatz zu den USA und Japan, wo gute Exportmöglichkeiten für EU-Agrarprodukte bestehen, überwiegen sowohl bei den ozeanischen als auch bei den südamerikanischen Staaten im Hinblick auf Freihandelsabkommen die Bedenken der EU-Agrarwirtschaft. Diese Länder haben aufgrund Im Allgemeinen Verband der landwirtschaftlichen klimatischer und struktureller Bedingungen in eini- Genossenschaften der Europäischen Union (COGE- gen Produktbereichen eine sehr hohe Wettbewerbs- CA) sind die nationalen Genossenschaftsverbände fähigkeit, die sie bei Exporten auf den EU-Markt nut- fast aller EU-Mitgliedstaaten zusammengeschlossen, zen könnten. Dies betrifft bei Neuseeland und Aus- um in den relevanten Fragen gemeinsam die Inte- tralien v. a. Milchprodukte und Schaffleisch, bei den ressen des Sektors gegenüber den EU-Institutionen Mercosur-Staaten Rindfleisch und Zucker. Bei diesen zu vertreten. COGECA arbeitet in einem gemeinsa- sensiblen Produkten ist es geboten, dass die EU in men Sekretariat und einer breit angelegten Struktur den Verhandlungen über die Ausweisung von Zoll- von fachspezifischen Arbeitsgruppen eng mit dem quoten einen ausreichenden Außenschutz sicher- europäischen Bauernverband COPA zusammen. stellt. Der DRV verfolgt die handelspolitische Agen- Der DRV ist intensiv in die Gremienarbeit des da sehr aufmerksam und bringt seine Positionen bei europäischen Verbandes eingebunden und vertritt den Konsultationen auf europäischer und nationaler dort die Interessen der deutschen Raiffeisen-Genos- Ebene ein. senschaften. DRV-Präsident Manfred Nüssel bekleidete bis Ende 2015 das Amt eines Vizepräsidenten. Brüsseler Büro Im November 2015 wurde in seiner Nachfolge DRV-Geschäftsführer Dr. Thomas Memmert vom Das DRV-Verbindungsbüro befindet sich im „Deut- COGECA-Präsidium für die Periode 2016 bis 2018 schen Haus der Land- und Ernährungswirtschaft“. zum Vizepräsidenten gewählt. Unter dieser zentralen Adresse im Brüsseler Euro- COGECA bietet eine wichtige Plattform für paviertel arbeiten in einer Bürogemeinschaft wichti- den europaweiten Meinungs- und Erfahrungsaus- ge deutsche Agrarorganisationen in der Interessen- tausch der nationalen Genossenschafts-Organisatio- vertretung auf europäischer Ebene zusammen. Tä- nen. Eine wichtige Rolle spielen dabei Business-Fo- tigkeitsschwerpunkte des DRV-Verbindungsbüros ren, in denen regelmäßig strategische Fragen aus sind eine umfassende und zeitnahe Information der der Perspektive der genossenschaftlichen Unterneh- Raiffeisen-Organisation über relevante Entscheidun- men mit Unterstützung des DRV diskutiert werden. gen in Brüssel sowie die Interessenvertretung und kontinuierliche Kontaktpflege mit EU-Institutionen. Dr. Thomas Memmert 14 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Brennpunkt Export: Politische Unterstützung erforderlich D Neue Märkte professionell erschließen konnte dank der kontinuierlichen Präsenz der Unter- Insgesamt erwartet der DRV für die deutsche Ver- nehmen auf kaufkräftigen Drittlandmärkten ausge- edelungswirtschaft im dritten Jahr in Folge unter- baut werden. durchschnittliche Ergebnisse. Trotz intensiver Bemü- ie Wertschätzung für pflanzliche und tierische Erzeugnisse aus Deutschland ist ungebrochen und Dennoch stoßen die Unternehmen regelmä- hungen von behördlicher Seite und von den Unter- ßig an ihre Grenzen, da veterinärrechtliche bzw. phy- nehmen ist die Erschließung neuer Märkte 2016 nicht tosanitäre Handelshemmnisse den Marktzugang er- zu erwarten. Deshalb ist es umso wichtiger, intensiv schweren oder vollständig unterbinden. Die Bedeu- an der Öffnung weiterer Zielländer durch Abstim- tung und Notwendigkeit einer engen Verzahnung mung von Veterinärzertifikaten zu arbeiten. Der DRV auf internationalen Märkten unterstreichen nicht zu- hält daher seine Forderung nach politischer und ad- letzt die weitreichenden Auswirkungen des russi- ministrativer Unterstützung der Exportaktivitäten der schen Importembargos. Wirtschaft durch das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) aufrecht. Vertrauen schaffen Gemeinsame Aktivitäten ausbauen Es bedarf der langfristigen und intensiven Zusammenarbeit auf administrativer und wirtschaftlicher Die Erschließung von Exportmärkten hat auch für Ebene, um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und die Obst- und Gemüsegenossenschaften höchste damit einen kontinuierlichen Absatz sicherzustellen. Priorität. Hierzu wurden u. a. Arbeiten vorangetrie- Der internationale Handel stellt an der Ge- ben, bei denen das BMEL gemeinsam mit der Bran- samtproduktion Deutschlands insgesamt einen ge- che Gutachten für den Apfelexport in neun Zielländer ringen Anteil dar. Der nationale Handel und der Han- erstellt. Zukünftig muss die gute Zusammenarbeit del im EU-Binnenmarkt sind nach wie vor die wichti- zwischen dem BMEL, dem Julius Kühn-Institut und gen und mengenmäßig bedeutenden Märkte. Aller- der Wirtschaft als gemeinsame Aktivität weiter aus- dings ist der Drittlandabsatz für die Wirtschaftlichkeit gebaut und professionalisiert werden. Hierzu tragen der deutschen Veredelungswirtschaft und des Obst- auch eine koordinierte Organisation der beteiligten und Gemüsesektors ein unverzichtbarer Bestandteil. Behörden und der Wirtschaft sowie eine fundierte Aufgrund von unterschiedlichen Exportstra- wissenschaftliche Analyse als Grundlage für Risiko- tegien europäischer Nachbarländer, die bereits Er- analysen der Zielländer bei. folge bei der Erschließung neuer Märkte aufweisen können, kommt es zu Wettbewerbsverzerrungen. Dr. Gertrud Burghard-Nink/Heinrich Schmidt/Dr. Verena Schütz DRV-Geschäftsbericht 2015 | 15 EU-Finanzmarktreformen und Warenterminbörsen S eit mehr als fünf Jahren arbeitet die Europäische spekulative Aktivitäten, die nicht dem Hedging zuge- Union an der Reform ihrer Finanzmärkte. Die rechnet werden können, einen bestimmten Umfang neue EU-Richtlinie für Märkte über Finanzinstrumen- bzw. Anteil überschreiten, könnte das Unternehmen te (MiFID II) gilt seit Juni 2014. Diese enthält eine Rei- MiFID II unterfallen. he von Umsetzungsaufträgen, die bis 2017 in Kraft gesetzt werden sollen. Unverhältnismäßige Anforderungen MiFID II trifft neue Regelungen auch für den Umgang mit Warenderivaten. Das ist die Folge der Allerdings werden Unternehmen künftig wohl der politischen Diskussionen über Spekulationen mit Le- Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht bensmitteln während der letzten Hochpreisphase (BaFin) anzeigen müssen, wenn sie mit Warenderi- auf den Agrarmärkten. vaten umgehen. Zugleich müssen sie ggf. erklären, Im Berichtsjahr hat sich der DRV intensiv in dass sie diesen Derivatehandel als Nebentätigkeit die Diskussion über MiFID II eingebracht und die Be- einordnen. Die Gespräche mit der BaFin und der EU- lange des Agrarhandels mit Nachdruck vertreten. Kommission sind noch nicht abgeschlossen. MiFID II umfasst Warenderivate, soweit sie mit traditionellen Finanzprodukten vergleichbar sind. Die neuen Regelungen müssen praxisgerecht formuliert und angewendet werden. Es darf nicht dazu kommen, dass jeder, der in nur sehr ge- Wer ist betroffen? ringem Umfang mit Warenterminkontrakten umgeht, Meldungen bei der BaFin vorlegen muss. Dies Personen bzw. Unternehmen, die mit Warenderiva- wäre aus Sicht des DRV eine unverhältnismäßige ten handeln, fallen jedoch nicht in den Anwendungs- Anforderung. bereich dieser Richtlinie, wenn diese Tätigkeit eine Angesichts der Verschiebung des Inkrafttre- Nebentätigkeit zu ihrer Haupttätigkeit darstellt – die tens der Detailregelungen von MiFID II um ein Jahr eben nicht in der Erbringung von Finanzdienstleis- auf Anfang 2019 ist davon auszugehen, dass auch tungen besteht. das Jahr 2016 durch weitere intensive Diskussionen Aus Sicht der Agrarwirtschaft kommt der mit der Finanzaufsicht auf nationaler und EU-Ebene DRV zu der Bewertung, dass der Handel mit Waren- über eine sach- und praxisgerechte Anwendung der terminkontrakten zum Hedging von Preisrisiken neuen Regelung von MiFID II geprägt sein wird. nicht dazu führt, dass ein Unternehmen in den Anwendungsbereich von MiFID II fällt. Nur wenn rein Dr. Volker J. Petersen 16 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Glyphosat: eine unendliche Geschichte D as Verfahren ist im Prinzip detailliert geregelt: chemischen Pflanzenschutz abzuschaffen. Eine bei- Pflanzenschutzmittelwirkstoffe werden europa- spiellose Medienkampagne begann: Mit modernen weit genehmigt, anwendungsfertig formulierte – aber auch sehr fraglichen – Analysemethoden wur- Pflanzenschutzmittel von den nationalen Zulas- de Glyphosat in Getreideprodukten nachgewiesen, sungsbehörden. Gleiches gilt für Verlängerungen, im menschlichen Urin, in Muttermilch und schließ- die alle 10 bis 15 Jahre anstehen. In der EU-Pflanzen- lich auch im Bier. Und das in Konzentrationen, die schutz-Zulassungsverordnung 1107/2009 ist genau sich gesundheitsschädlich auswirken, wenn ein Er- festgelegt, welche Behörde wann was zu überprüfen wachsener täglich mehr als 1.000 Liter davon trinkt. hat und nach welchen Kriterien Entscheidungen ge- Auslöser der politischen Diskussion war je- troffen werden. Die europäischen Rechtssetzungs- doch eine Monografie der Krebsforschungsagentur instanzen, Europäisches Parlament und Rat, legen der Weltgesundheitsorganisation (IARC) mit dem Er- großen Wert auf wissenschaftlich nachvollziehbare gebnis, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserre- Bewertungen durch unabhängige Institutionen. gend sei; ein Attribut, das allerdings auch für Kaffee, Ausgerechnet der Wirkstoff Glyphosat – lan- Mate, Sonnenlicht und Schichtarbeit gilt. Einige Po- ge Zeit galt er als wirkungslos auf tierische Organis- litiker entzogen daraufhin den zuständigen Behör- men – geriet 2015 auf die Bühne der großen Politik den ihr Vertrauen, forderten immer weitere Gutach- und in den Fokus der Medien. Glyphosat wird seit ten. In den Bundestag und das EU-Parlament wur- etwa 40 Jahren als Totalherbizid eingesetzt. Es ver- den Anträge eingebracht, Glyphosat zu verbieten. hindert die Bildung von bestimmten aromatischen Aminosäuren. Deshalb stirbt die behandelte Pflanze Respekt eingefordert ab. Nur einige gentechnisch modifizierte Pflanzen sind resistent gegenüber Glyphosat. Im Soja- und Der DRV sieht den Versuch der politischen Einwir- Maisanbau kann dadurch die Unkrautbekämpfung kung auf das Genehmigungsverfahren mit größter deutlich vereinfacht werden. Der Wirkstoff selbst Sorge. Im Rahmen parlamentarischer Debatten droht baut sich in der Umwelt relativ schnell ab. die eigentliche Entscheidungsgrundlage – nämlich die fachliche Bewertung von Experten der zuständi- Die Dosis macht das Gift gen Behörden – unterzugehen. Dann würde die Zulassung zum Spielball von Lobby-Gruppen, Mei- 2015 standen routinemäßig eine Überprüfung der nungsumfragen und des politischen Populismus. Der Genehmigung und eine Verlängerung um weitere 15 DRV hat sich wiederholt für die Einhaltung der be- Jahre an. Dies rief sämtliche Organisationen auf den währten Entscheidungsstrukturen eingesetzt und Plan, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Landwirt- Respekt gegenüber den Behörden gefordert. schaft in ihrer heutigen Form und insbesondere den Dr. Michael Reininger DRV-Geschäftsbericht 2015 | 17 Digitalisierung als große Chance und Herausforderung M it den Möglichkeiten steigen die Ansprüche: chend geschützt? Der Beratungsbedarf ist hoch – Waren Datenverarbeitungs- und Übertra- Ansprechpartner ohne Eigeninteressen sind eher die gungskapazitäten vor wenigen Jahren noch teuer, Ausnahme. sperrig und äußerst empfindlich, erreicht die Leistung eines preisgünstigen Smartphones heute die Genossenschaftliche Dienstleistungen Rechnerkapazität der gesamten NASA zu Zeiten der ersten Mondlandung. Sensoren zur Positionsbe- Für genossenschaftliche Unternehmen sind die Aus- stimmung kosten nur wenige Cent. Auch Wetterda- wirkungen der Digitalisierung ungemein gravieren- ten, Daten zum Bodenzustand, zur Stickstoffversor- der. Elektronisch optimierte Prozesse können näm- gung der Pflanzen, über Pflanzenkrankheiten, Ernte- lich diverse Funktionen komplett infrage stellen, die mengen, zugelassene Pflanzenschutzmittel etc. kön- heute den Kern der genossenschaftlichen Dienstleis- nen für „kleines Geld“ ergänzt werden. tung prägen: Wie viel Pflanzenschutzberatung benötigt der digital optimierte Landwirt der Zukunft? Wird Daten sinnvoll verknüpfen es noch Verkaufsgespräche geben oder werden sämtliche Aufträge elektronisch abgewickelt? Zu wertvollen Informationen werden diese Rohda- Der Kleinelektronik-Handel macht deutlich, ten, wenn sie sinnvoll miteinander verknüpft werden: wie schnell Kunden dem stationären Handel den Rü- Mittels sogenannter Algorithmen werden komplexe cken kehren. Und der Internet-Handel wächst unauf- Systeme auf das Wesentliche vereinfacht, optimale haltsam. Genossenschaften müssen rasch ihre Kern- Reihenfolgen ermittelt und Prognosen erstellt. Be- kompetenzen ausbauen und die neuen Möglichkei- reits heute bieten zahlreiche Unternehmen Rechner- ten nutzen, bevor ihre Kompetenzen von Dritten leistung und Expertenwissen zur Verarbeitung von übernommen werden. Daten aus der Agrarwirtschaft an. Im Verbund – auch mit dem Bankensektor – Für viele Landwirte stellt sich die Frage nach können genossenschaftliche Unternehmen mehr dem effektiven Zusatznutzen der neuen Möglichkei- leisten als jedes Unternehmen für sich. Diese Stärke ten: Werden die Eigenheiten des Betriebes tatsäch- gilt es zu heben. Das gelingt am besten gemeinsam. lich berücksichtigt oder sind die neuen Erkenntnisse Daran arbeitet der DRV gemeinsam mit den Mit- unterm Strich belanglos? Ab welcher Betriebsgröße gliedsunternehmen. lohnt sich der Aufwand? Sind meine Daten ausrei- Dr. Michael Reininger 18 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Genossenschaften gehen in die Offensive! U nbestritten arbeiten die landwirtschaftlichen Ge- kampagne unter dem Motto „Wir öffnen Märkte“ nossenschaften in einer schwierigen Zeit des liegt mehr als 25 Jahre zurück. Zudem sinkt der Be- Umbruchs. Marktverwerfungen, aber auch eine an- kanntheitsgrad der Unternehmen. Dies wurde 2015 haltend kritische Debatte über die Leistungen der durch eine Umfrage im Auftrag des Baden-Württem- modernen Agrarwirtschaft fordern die Unterneh- bergischen Genossenschaftsverbandes bestätigt. men heraus. Das gilt für alle Sparten. Danach gaben 98 Prozent der Befragten an, die Volks- „Selbsthilfe“ hat vor 170 Jahren ein junger banken und Raiffeisenbanken zu kennen. Dagegen Bürgermeister aus dem Westerwald der Not leiden- kannte nur etwa die Hälfte Waren- und Dienstleis- den Landbevölkerung empfohlen. Diese Idee legte tungsgenossenschaften. das Fundament für starke, leistungsfähige Genossenschaften. 2018 jährt sich der 200. Geburtstag von DRV startet Mitgliederbefragung Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Zeitgleich feiert der Deutsche Raiffeisenverband sein 70-jähriges Beste- Ein positives Image lässt sich jedoch nicht am Reiß- hen. brett entwerfen. Um erfolgreich zu sein, muss das Gründe genug, um die Bedeutung und Errun- Image vor Ort von den Genossenschaften und ihren genschaften der Genossenschaften im ländlichen Verantwortlichen selbst gelebt werden. Aber: Welche Raum einer breiten Öffentlichkeit bewusst zu ma- Botschaften und Themen wollen die Unternehmen chen. Dass dieser Anspruch von den DRV-Mitglie- kommunizieren? Wie wollen sie von ihren Mitglie- dern getragen wird, zeigten die lebhaften und inten- dern und Kunden wahrgenommen werden? siven Diskussionen auf dem Raiffeisentag 2015 rund Fragen wie diese soll vorab eine Mitglieder- um das Thema „Agrarwirtschaft in der Dauerkritik – befragung des DRV klären. Ehren- und hauptamtliche Genossenschaften gehen in die Offensive“. Führungskräfte als wichtige Botschafter genossenschaftlicher Werte werden in den kommenden Wo- Raus aus der Defensive chen zu ihren Kommunikationsprioritäten und ihrem Selbstverständnis befragt. Auf Basis der Umfrage- Für die Notwendigkeit einer gemeinsamen Image- ergebnisse werden dann Kernbotschaften für eine Offensive sprechen einige Fakten: Die Agrar- und Er- Image-Offensive der ländlichen Genossenschaften nährungswirtschaft hat sich in den letzten Jahren zu mit Blick auf das „Raiffeisen-Jahr 2018“ festgelegt. einem handfesten Gesellschaftsthema entwickelt. Mit dieser Offensive, die das Ansehen der Genossen- Die sich verschärfende Kritik stellt auch die Grund- schaften bei Landwirten und Verbrauchern fördern werte der genossenschaftlichen Unternehmen soll, belebt der DRV die Idee der Selbsthilfe neu. massiv infrage. Genossenschaften nehmen hierbei bisher eine Defensivhaltung ein. Die letzte Image- Cornelia Schröpfer DRV-Geschäftsbericht 2015 | 19 Mitgliederkommunikation: Passgenaue Service-Angebote D ie DRV-Mitgliederinformation in Form des nahe- einflussreiche Kommunikationsplattform um Nutzer. zu täglich versandten Newsletters hat sich in der Die Konkurrenz war immer groß und wird durch Mitgliederkommunikation bewährt. Das Medium „Instagram“ und „Snapchat“ noch härter. Doch be- umfasst Gesetzesvorhaben und -vorgaben, Kenn- ruflich wird weiterhin vorwiegend Twitter genutzt. zahlen zu Produktion und Handel bis hin zu Informa- Dies war auch der Anspruch des DRV, als er vor knapp tionen aus dem genossenschaftlichen sowie agrar- vier Jahren auf der Plattform startete, anders als z. B. und ernährungswirtschaftlichen Umfeld. auf Facebook, wo es vorwiegend um die private Dar- Der Vorteil liegt allerdings nicht nur in der stellung und Profilierung geht. Der DRV vereint auf Fülle aktueller Nachrichten, sondern vor allem in der seinen vier Twitterkanälen zu den verschiedenen The- Passgenauigkeit zu den individuellen Informations- men DRV-News, Agrarpolitik, Rohstoffmärkte und Zu- bedürfnissen. Eine überwältigende Mehrheit der kunftstechnologien mittlerweile fast 2.000 Follower. Abonnenten hat die Möglichkeit genutzt, sich aus Die Vernetzung innerhalb der Raiffeisen-Organisation den vielfältigen Genossenschafts- und Themenbe- als auch mit der Öffentlichkeit, der Politik und den reichen den persönlichen Newsletter zusammenzu- Journalisten hat stark zugelegt. stellen. Service auf allen Ebenen Sie wollen den täglichen DRV-Newsletter erhalten? Einfach anmelden: www.raiffeisen.de/registrieren Der DRV bietet seinen Mitgliedern darüber hinaus Mustertexte und Formulare, Rahmenverträge beispielsweise für Hotels, Telefonanbieter und andere Bereiche an. Zudem werden Mitglieder mit betriebs- Herzlichen Glückwunsch, Twitter! wirtschaftlichen Auswertungen für ihre unternehmerischen Planungen bedient. Die Informationen sind Vor zehn Jahren begann Twitter, mit Nachrichten aus online im Mitgliederbereich und bei den zuständigen 140 Zeichen die Welt zu erobern. Seitdem buhlt die Fachkollegen abzurufen. Hauptstadtnotizen Seit Anfang 2015 versendet der DRV monatlich an Multiplikatoren in den Gremien politische Hintergrundanalysen zu den Verbandsaktivitäten auf nationaler und europäischer Ebene. Das Feedback zu den „Hauptstadtnotizen“ ist durchweg positiv. Mareen Curran 20 | DRV-Geschäftsbericht 2015 DRV-Forum Tierische Veredelung: Neues Format kommt gut an D as DRV-Forum Tierische Veredelung bot im No- Die Marktexperten der EU-Kommission und vember 2015 bereits zum zweiten Mal eine Infor- der DZ BANK zeigten Trends und Entwicklungen auf. mations- und Kommunikationsplattform für genos- Die anhaltend und massiv unter Druck stehenden Er- senschaftliche Unternehmer des Haupt- sowie Eh- zeuger- und Vermarktungspreise sowie das große renamts der drei Sparten Milch-, Futter- sowie Vieh- europäische und globale Angebot, das auf eine und Fleischwirtschaft. schwache Nachfrage trifft, wurden ebenfalls erör- Die zahlreichen gemeinsamen Themenfelder sowie die vielfach sehr ähnlich gelagerten Heraus- tert. Allerdings konnten die Marktexperten nicht die erhofften positiven Signale aufzeigen. forderungen haben den DRV 2014 bewogen, die ehemals getrennt stattfindenden Fachtagungen für die Drei fachspezifische Foren jeweilige Sparte in ein gemeinsames Forum zu überführen. Die überaus positive Resonanz bestätigt die- Die fachspezifischen Themen wurden in drei paral- se Entscheidung: Die fast 200 Teilnehmer des Fo- lelen Fachforen intensiv erörtert. Im Vieh- und rums 2015 schätzen das neue Format und begrüßen Fleischbereich stand die Vermeidung von Antibioti- die enge Vernetzung. karesistenzen und das staatliche Monitoringsystem sowie die Entwicklung der Initiative Tierwohl im Fo- Anforderungen an den Sektor meistern kus. Im Fachforum Milch tauschten sich die Teilnehmer über die Eigenkapitalsituation in Molkereigenos- Beim zweiten DRV-Forum in Berlin standen die ge- senschaften sowie den rechtlichen Rahmen aus und sellschaftlichen Erwartungen an die moderne Tier- diskutierten mögliche Ausgestaltungen. Insekten als haltung im Mittelpunkt, insbesondere die Positionie- Proteinquelle der Zukunft? An diesem Thema waren rung der Experten des wissenschaftlichen Beirats für die Vertreter der Futterwirtschaft sehr interessiert. Agrarpolitik im Bundesministerium für Ernährung Allerdings stellt diese Entwicklung in naher Zukunft und Landwirtschaft. Sie hatten im März 2015 das keine marktbedeutende Alternative dar. Hierfür sind Gutachten „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptier- noch zahlreiche notwendige Rahmenbedingungen ten Nutztierhaltung“ veröffentlicht. zu schaffen. Die genossenschaftlichen Unternehmen Das DRV-Forum Tierische Veredelung stellt müssen ihren Weg zwischen neuen wissenschaftli- auch in Zukunft den genossenschaftlichen Bran- chen Erkenntnissen und den gesellschaftlichen Er- chentreff in der Hauptstadt dar. Interessante Re- wartungen finden. Dabei gilt es, stets die wirtschaft- ferenten wurden bereits für den 30. November und liche Perspektive im Blick zu halten und zu sichern. 1. Dezember 2016 verpflichtet. Wir freuen uns auf Der Spagat zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist Ihre Teilnahme! schwierig und scheint bisweilen unüberwindbar. Dr. Verena Schütz DRV-Geschäftsbericht 2015 | 21 Wir transportieren Tierschutz: Erfolgsgeschichte geht weiter D as Kommunikations-Tool „Wir transportieren wurde, mit aus der Taufe gehoben. Ein herzlicher Tierschutz“ zeigte sich im vierten Jahr in Folge Dank gilt allen, die „Wir transportieren Tierschutz“ auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Ber- finanziell, materiell und durch den persönlichen Ein- lin. Auch im Januar 2016 zog ein grüner Tiertrans- satz unterstützen. porter – diesmal zur Verfügung gestellt von der Raiffeisen-Viehvermarktung Harpstedt-Branstorf- Ab in die Regionen Twistringen eG – mehr als 30.000 Messebesucher in seinen Bann. Sie waren erstaunt über den realisti- Die Verbraucherkommunikation wird auch wieder in schen Einblick in einen Tiertransport und den damit den Regionen fortgesetzt. Einerseits werden mit ge- vollzogenen Perspektivwechsel. Die Ansprache der zielten Aktionen Schüler und Fachschüler angespro- unterschiedlichen Verbrauchergruppen von Schü- chen. Anderseits steht weiterhin die Öffnung für ein lern bis hin zum Fachpublikum stand im Mittelpunkt breites Publikum im Vordergrund der Auftritte. Im des diesjährigen IGW-Auftritts. Rahmen der Veranstaltungen zum Tag des offenen Hofes, beim ErlebnisBauernhof mobil, aber auch auf In den Dialog treten regionalen Verbraucher- und Fachmessen, werden Transporter mit offener Ladeklappe mit dem Motto Die neu gestalteten Informationssäulen sowie die „Wir transportieren Tierschutz“ zu finden sein. Filmprojektion des Transports von Schweinen er- Der Informationsstand und das erforderliche leichterten den Einstieg in die zahlreichen Gesprä- Equipment werden weiterhin vom DRV kosten- che. Die Vielschichtigkeit der Themen rund um die frei für regionale Veranstaltungen zur Verfügung moderne Nutztierhaltung und der tägliche Umgang gestellt. Interessenten wenden sich direkt an in der Praxis wurden erneut von Praktikern sowie [email protected], Tel. +49 30 856214-467. den erstmals eingesetzten AgrarScouts vermittelt. Der DRV hat diese Idee, die zur Erfolgsgeschichte Dr. Verena Schütz 22 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Raiffeisen-Stiftung: Förderung mit aktuellem Bezug D ie Raiffeisen-Stiftung hat einen neuen InternetAuftritt entwickelt, der seit Anfang 2016 online ist. Unter der bekannten Adresse www.raiffeisenstiftung.de präsentiert sich die Stiftung in modernem Gewand: Der Auftritt räumt Reportagen über einzelne Förderprojekte viel Platz ein. Dadurch wird das breite Spektrum der Raiffeisen-Stiftung deutlich und Interessierte erhalten wertvolle Anregungen für eigene Initiativen und Förderanträge. Das auf vier nossenschaftlicher Unternehmen zu erhöhen, ist aus Säulen fußende Förderprogramm ist übersichtlich Sicht der Raiffeisen-Stiftung nicht nur eine Frage der dargestellt. Beispielhaft werden Ideen für Förderpro- Gleichstellung, sondern auch des bestmöglichen jekte skizziert und um downloadbare Antragshinwei- Ressourceneinsatzes. Im Berichtsjahr wurden ver- se ergänzt. Komplettiert wird der Auftritt mit aktuel- schiedene Seminare finanziell unterstützt, die quali- len Meldungen aus dem Stiftungswesen und Wis- fizierte Frauen motivieren und dazu beitragen, ihnen senswertem rund um die Historie sowie den Gre- den Weg in die genossenschaftlichen Gremien zu mien der Stiftung. ebnen. 2015 wurden zahlreiche Projekte gefördert, darunter eine Initiative, bei der 1.500 Schüler aus Preisabsicherung über Warenterminmärkte 37 Schulen Agrargenossenschaften mit Tierhaltung als Arbeitgeber kennengelernt haben. Die Agrarge- Die Raiffeisen-Stiftung hat zudem aktuelle Entwick- nossenschaften in Ostdeutschland sind in besonde- lungen der einzelnen Warenbereiche im Blick. Seit rem Maße vom Fachkräftemangel betroffen und 2015 fördert sie gemeinsam mit der Landwirtschaft- können ihre Ausbildungsplätze nur unzureichend lichen Rentenbank die Seminarreihe „Milchpreisab- mit geeigneten Schulabgängern besetzen. Das 2016 sicherung über Warenterminmärkte“, die der DRV fortgeführte Projekt begeistert Schüler in der An- zusammen mit dem Kieler ifo Institut für Ernährungs- fangsphase ihrer Berufsorientierung gezielt für die wirtschaft in den Regionen anbietet. Vor dem Hin- Landwirtschaft und die vielfältigen Ausbildungs- tergrund der Herausforderungen des liberalisierten möglichkeiten. Dabei werden auch die Potenziale Milchmarktes werden ehren- und hauptamtliche des genossenschaftlichen Verbundes für den berufli- Molkereivertreter mit der Warenterminbörse als In- chen Werdegang thematisiert. strument zur Risikoabsicherung vertraut gemacht. Ziel der Schulungen ist es, dass die Teilnehmer am Frauen in Führungspositionen Ende der Veranstaltung sowohl die Chancen als auch die Risiken von Milchtermingeschäften kennen und Mit der Förderung von Frauen greift die Raiffeisen- die Kompetenz besitzen, Kontrakte zu handeln. Zu- Stiftung ein weiteres aktuelles Thema auf: Seit 2016 dem sollen die Teilnehmer zukünftig die Informati- sind zahlreiche Unternehmen gesetzlich verpflichtet, onsmöglichkeiten der Terminbörse für die Milch- 30 Prozent der Aufsichtsratsposten mit Frauen zu be- preisbildung nutzen können und qualifiziert sein, um setzen. Der Anteil weiblicher Führungskräfte in länd- die Möglichkeiten und Grenzen der Umsetzung in lichen Genossenschaften liegt bislang deutlich unter genossenschaftlichen Molkereien einzuschätzen. dem Durchschnitt in anderen Wirtschaftszweigen. Den Anteil von Frauen in leitenden Positionen ge- Dr. Claudia Döring DRV-Geschäftsbericht 2015 | 23 Wussten Sie dass Warengenossenschaften rd. 50 Prozent des Getreides erfassen, reinigen, lagern und aufbereiten? dass Molkereigenossenschaften rd. 66 Prozent der deutschen Milch verarbeiten? 24 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Warenwirtschaft: Märkte sind gut versorgt Ernte und unmittelbar danach auf ein Fünfjahres- Getreide tief, zogen wieder etwas an, gaben erneut nach und Weltweit wurde 2015/2016 mit knapp 2 Mrd. t (ohne verharrten auf einem äußerst niedrigen Niveau. Reis) zum dritten Mal in Folge eine sehr gute Getrei- Für 2016 gehen Experten erneut von einer deernte eingefahren. In der EU-28 wurde mit insgesamt guten Getreideernte aus. Abzuwarten 308 Mio. t weniger Getreide geerntet als im Vorjahr bleibt, welche Auswirkungen die historisch niedri- (329 Mio. t). Allerdings liegt dieses Ergebnis noch gen Aussaatflächen für Sommerweizen in den USA deutlich über dem fünfjährigen Durchschnitt von rd. und die Witterung in den kommenden Monaten ent- 300 Mio. t. Die Mengen überraschten den Markt. Ins- falten werden. Sollte es dadurch zu Einbußen kom- besondere aufgrund des trockenen, extrem heißen men, muss berücksichtigt werden, dass der Markt Sommers wurde zunächst von einer Ernte teilweise insgesamt sehr gut versorgt ist. In Europa wird mit unter 300 Mio. t ausgegangen. Im Ergebnis haben rd. 308 Mio. t erneut eine gute Ernte erwartet. Um Gerste und Weizen überzeugt, lediglich der Körner- den Markt spürbar zu entlasten, kommt dem Export mais musste aufgrund der Trockenheit insbesondere zentrale Bedeutung zu. Dieser läuft allerdings deut- in Frankreich und Deutschland deutliche Verluste hin- lich schwächer als im Vorjahr. Vor diesem Hinter- nehmen. In Deutschland wurde mit 48,8 Mio. t eine grund hat sich der DRV erfolgreich dafür eingesetzt, in der Summe ebenfalls überraschend gute Ernte dass Deutschland ein Marktzugangsverfahren für eingefahren. Gerste und Weizen nach China eröffnet. Darüber hi- Die großen Mengen hatten massive Auswirkungen auf die Notierungen an den Warenter- naus hat der Verband sein Angebot an Marktinformationen weiter optimiert. RA Guido Seedler minbörsen. So fielen sie beim Weizen während der Weltgetreideproduktion und -verbrauch (ohne Reis) (in Mio. t; von 2000/01 bis 2014/15; Vorschätzung 2015/16) Verbrauch Produktion Bestandsänderung zum Vorjahr 2.500 2.000 1.803 1.648 1.500 1.476 1.453 1.498 1.485 1.503 1.447 1.543 1.481 1.619 1.606 1.595 1.687 1.599 1.804 1.737 1.774 1.828 1.861 1.803 1.793 1.699 1.627 1.862 1.760 2.010 2.042 2.002 1.936 2.006 1.988 36 18 2014/15 2015/16 1.000 500 66 0 –20 –8 –56 –68 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 26 –11 –41 2005/06 2006/07 65 74 30 –41 –14 –7 2010/11 2011/12 2012/13 –500 Quellen: IGC 01.04.2016, DRV 2016 2004/05 2007/08 2008/09 2009/10 2013/14 DRV-Geschäftsbericht 2015 | 25 und die wiederum hohen Erntemengen bei Soja die Ölsaaten Notierungen insgesamt erneut unter Druck gesetzt. Weltweit wird 2015/2016 bei Ölsaaten mit einer Allerdings schnitten sie in der Summe besser ab als Erntemenge von rd. 527 Mio. t gerechnet. Damit im Jahr 2014/2015. Große Bedeutung für die Zukunft werden zum dritten Mal in Folge mehr als 500 Mio. t des Rapsanbaus hat darüber hinaus die Frage, wie eingefahren. Allerdings liegt das Ergebnis erstmals die europäische Biokraftstoffpolitik fortgeschrieben seit zwei Jahren unter dem Vorjahresniveau von wird bzw. ob neue Absatzmärkte für Öle gefunden 537 Mio. t. Der Erntemenge steht ein Verbrauch von werden. Hier zeichnen sich insbesondere aus Klima- 526 Mio. t gegenüber, sodass sich die Endbestände schutzgesichtspunkten Veränderungen zulasten des erneut positiv entwickeln dürften. Der weitaus über- europäischen Rapsanbaus ab. Deshalb setzt sich der wiegende Anteil der Ernte entfällt wie in den Vor- DRV weiterhin gemeinsam mit anderen Branchen- jahren auf Sojabohnen. Hier wird erneut mit einem verbänden dafür ein, dass ein erfolgreicher Rapsan- Rekordergebnis auf Vorjahresniveau in Höhe von bau möglich bleibt. 320 Mio. t gerechnet. In der EU sind 2015 insgesamt RA Guido Seedler knapp 31 Mio. t (Vj. 34,8 Mio. t) Ölsaaten geerntet worden, davon 21,5 Mio. t Raps. In Deutschland wurde mit 5,0 Mio. t eine durchschnittliche Ernte einge- Saatgut bracht. Die Entwicklungen auf dem Rapsmarkt wer- Die EU-Kommission hat den umstrittenen Vorschlag den weiterhin von den Rohöl- und Sojamärkten be- zur Novellierung des europäischen Saatgutrechts stimmt. Hier haben die niedrigen Preise beim Rohöl endgültig zurückgezogen. Der DRV hatte kritisiert, Weltölsaatenproduktion und Entwicklung von Verbrauch und Beständen (in Mio. t und %, von 2000/01 bis 2015/16) Endbestände Bestände zu Verbrauch Verbrauch Produktion 600 60 % 537 527 쎲 517 쎲 526 504 50 % 500 424 400 383 314 325 334 쎲 311 쎲 324 쎲 328 13,2 % 15,0 % 300 338 쎲 368 394 쎲 386 405 쎲 394 391 쎲 402 404 쎲 399 468 쎲 474 쎲 492 40 % 쎲 466 쎲 447 쎲 338 30 % 19,1 % 200 12,9 % 460 쎲 446 446 16,2 % 17,2 % 19,1 % 13,7 % 17,7 % 17,7 % 15,7 % 17,0 % 14,3 % 14,3 % 10 % 100 0 20 % 15,7 % 14,2 % 40 2000/01 43 2001/02 49 46 60 66 75 63 58 75 85 66 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 Quellen: USDA 04/2016, DRV 2016 67 2012/13 77 2013/14 92 2014/15 89 2015/16 0% 26 | DRV-Geschäftsbericht 2015 dass das erklärte Ziel, das Saatgutrecht zu vereinfa- gutbereichs auf Schloss Montabaur durchgeführt. In chen und zu harmonisieren, verfehlt wurde. Darüber der zweitägigen Veranstaltung wurden schwer- hinaus hätten nach Auffassung des DRV die vorge- punktmäßig Rechts- und Vertragsfragen beleuchtet. sehenen Ausnahmeregelungen von der verpflichten- In Abstimmung mit den genossenschaftlichen Un- den Sortenzulassung die Grundsätze des Saatgut- ternehmen und den Akademien wird der DRV weite- rechts außer Kraft gesetzt. re Veranstaltungen anbieten. Dr. Claudia Döring Mit dem sogenannten „Vogel-Urteil“ hat der Europäische Gerichtshof 2015 eine wichtige Entscheidung zur Nachbauregelung getroffen. Er stellt Pflanzenschutz fest, dass nachbauende Landwirte grundsätzlich zur Zahlung der Nachbaugebühr bis zum 30. Juni des be- 2015 wurden weniger Pflanzenschutzmittel einge- treffenden Wirtschaftsjahres verpflichtet sind, ohne setzt als im Vorjahr. Der Umsatz ging im Handel um dass es hierzu einer Aufforderung bedarf. An der un- rd. 5 Prozent zurück. Bei einigen Produkten wurden befriedigenden Rechtslage, dass der nachbauende Lagerbestände aufgebaut. Landwirt nur dann zu Auskünften verpflichtet ist, Im Rahmen der PAMIRA-Sammelaktion wur- wenn der Züchter über entsprechende Anhaltspunk- den insgesamt 2.900 t gespülte, restentleerte Pflan- te verfügt, ändert jedoch auch das „Vogel-Urteil“ zenschutz- und Flüssigdünger-Verpackungen ange- nichts. nommen und verwertet, entsprechend dem Verbrauchsrückgang etwas weniger als im Vorjahr. Gesetzliche Aufzeichnungspflichten Wichtiges Thema im Handel war das Ende des Übergangszeitraums zur Einführung der Sach- 2015 ist der Druck auf die Aufbereiter gewachsen. kunderegelung. Trotz anderslautender Beteuerun- Die Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH (STV) hat gen werden die nationalen Vorgaben der Pflanzen- beim Landgericht Detmold eine einstweilige Verfü- schutz-Sachkundeverordnung in jedem Bundesland gung erwirkt, die es einem Aufbereiter untersagt, unterschiedlich umgesetzt: Fortbildungszeiträume, Saatgut aufzubereiten, ohne den Sortennamen auf- Abgrenzung der Beratung, Anforderungen an Fort- zuzeichnen. Nach Auffassung des DRV genügt hin- bildungsveranstaltungen etc. gegen die Auszeichnung „Sorte unbekannt“ den Das mediale Interesse gilt seit Anfang 2015 Pflichten, sollte der Landwirte die Angabe verwei- einer routinemäßigen Prüfung im Rahmen der wei- gern. Da eine einstweilige Verfügung keine abschlie- teren Genehmigung eines seit Langem eingesetzten ßende rechtliche Klärung beinhaltet, bleibt nunmehr Herbizidwirkstoffs. Hier wird versucht, den detail- das Hauptsacheverfahren abzuwarten. liert geregelten, auf wissenschaftlich fundierten Der DRV hat 2015 sein Fortbildungsangebot Fakten basierten Zulassungsprozess politisch und für die Saatgutwirtschaft fortgesetzt und gemein- medial auszuhebeln. Der DRV unterstützt die unab- sam mit der Akademie Deutscher Genossenschaften hängigen Bewertungs- und Zulassungsbehörden. ADG sowie den Regionalverbänden erneut ein bundesweites Seminar für Nachwuchskräfte des Saat- Dr. Michael Reininger DRV-Geschäftsbericht 2015 | 27 ihren Landwirten vielerorts passgenaue Dünger- Düngemittel mischungen an. Die zunehmende Digitalisierung in Im Wirtschaftsjahr 2014/15 stieg der Absatz von Mi- der Landwirtschaft ermöglicht zudem die exakte neraldüngern (einschließlich Düngekalk) um 1,1 Pro- Ausbringung entsprechend den Ergebnissen aus zent und erreichte 5,34 Mio. t. Während sich – lt. Sta- Bodenuntersuchungen. tistischem Bundesamt – der Aufwand je Hektar land- Der DRV unterstützt seine Mitglieder u. a. wirtschaftlich genutzter Fläche bei Kalkdüngern von durch die Herausgabe von Broschüren und Über- 166 auf 160 kg verringerte, wurden mehr Phosphat- sichten zur regelkonformen Lagerung und Abgabe (19 nach 17 kg) und Stickstoffdünger (108 nach 100 von Düngemitteln. Gemeinsam mit den regionalen kg) ausgebracht. Mit 27 kg blieb der Aufwand bei Ka- Genossenschafts-Akademien organisiert der DRV lidüngern nahezu unverändert. Analog zu den höhe- entsprechende Seminare. ren Nährstoffmengen stiegen die Ausgaben der Dr. Michael Reininger Landwirtschaft für Handelsdünger um 9 Prozent. Für das laufende Wirtschaftsjahr 2015/16 werden deutlich geringere Absatzmengen erwartet. Agrartechnik Im Vorfeld der neuen Düngeverordnung werden Mineraldünger zunehmend durch gehandelte und über Mit der angespannten wirtschaftlichen Situation in größere Entfernungen transportierte Wirtschafts- der Landwirtschaft wurde auch die Lage in der Land- dünger ersetzt. technik schwieriger: Viele Landwirte beschränken Mittelfristig ist deshalb mit vermindertem, je- ihre Investitionen auf ein Minimum. Die Werkstatt- doch deutlich gezielterem Einsatz von Mineraldün- auslastungen sind davon allerdings kaum betroffen. gern zu rechnen. Die Warengenossenschaften bieten Bei zunehmend komplexen Arbeitsgeräten führt Entwicklung des Inlandsabsatzes an Düngemitteln in Deutschland (in Tsd. t Nährstoff und Ausgaben der Landwirtschaft in Mio. Euro) Kalk CaO (–3,8 %) Kali K2O (+0,6 %) Phosphat P2O5 (+6,1 %) Stickstoff N (+8,8 %) Ausgaben der Landwirtschaft (+9,0 %) 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 Quellen: Statistisches Bundesamt: Düngemittelversorgung – Fachserie 4 Reihe 8.2 – Wirtschaftsjahr 2014/2015 und frühere Ausgaben 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 28 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Die Zahl der Straßentankstellen nahm 2015 kein Weg am qualifizierten Fachpersonal in den erneut leicht ab. Zum Jahresende waren 14.176 Stra- Raiffeisen-Werkstätten vorbei. Allerdings steigen die Anforderungen rasant. Der Techniker muss nicht nur mobil, zeitlich ßentankstellen (Vj. 14.209) am Markt tätig. Die Zahl der Autobahntankstellen blieb mit 355 konstant. flexibel und motiviert sein, er braucht auch immer Im Bereich Energierecht hat sich der DRV er- mehr Wissen über pflanzenbauliche Besonderhei- folgreich für eine Verlängerung der Übergangsfris- ten und IT-Prozesse. Die Agrartechnik ist schließlich ten im neuen Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz einge- die Speerspitze der Digitalisierung in der Landwirt- setzt. In der Arbeitsgruppe „Energiedienstleistungs- schaft. gesetz“ hat der DRV praktikable Lösungen entwiZwischenzeitlich werden nahezu alle Ma- ckelt, wie die gesetzlichen Vorgaben zur Implemen- schinen mit Sensoren ausgerüstet, die Daten über tierung eines Energieaudits bzw. Energiemanage- die Maschine selbst, den Zustand der Flächen und mentsystems umgesetzt werden können. über Erntemengen erfassen. Einfache Anwendun- RA Guido Seedler gen – wie Lenkautomatik und Mineraldüngerdosierung – sind zwischenzeitlich Standard. Das weckt Begehrlichkeiten nach komplexeren Systemen. Noch nicht gelöst sind die Probleme aufgrund der eingeschränkten Kompatibilität verschiedener Systeme und die Furcht vor Datenmissbrauch. Dr. Michael Reininger Energiehandel/Energierecht Absatzentwicklung wichtiger Energieprodukte (Kalenderjahre; in Tsd. t) Flüssiggas Schmierstoffe Heizöl, schwer Heizöl, leicht Dieselkraftstoff E10-Kraftstoff Eurosuper Super Plus Normal Der weltweite Energiebedarf steigt trotz der gegenwärtigen Schwäche der Weltwirtschaft kontinuier- Ottokraftstoffe lich. Allerdings war der Markt durch eine Fortsetzung des bereits im zweiten Halbjahr 2014 einsetzenden Preisverfalls bei Rohöl auf ein teilweise historisch 120.000 100.000 niedriges Niveau gekennzeichnet. Hauptursachen waren insbesondere steigende Fördermengen in den 80.000 OPEC-Staaten und die Aufhebung der Handelssanktionen gegenüber dem Iran. In diesem Marktumfeld konnte sich der In- 60.000 40.000 landsabsatz von Mineralölprodukten mit 102,3 Mio. t auf Vorjahresniveau behaupten. Der für den genos- 20.000 senschaftlichen Energiehandel sehr wichtige Absatz an leichtem Heizöl verringerte sich 2015 um rd. 3,7 Prozent auf 16,2 Mio. t. Damit setzte sich der drastische Einbruch nicht fort. 0 1995 2000 2005 2010 2012 Quellen: Amtliche Mineralöldaten des BAFA 12/2015, DRV 2016 2013 2014 2015 DRV-Geschäftsbericht 2015 | 29 Wussten Sie dass in Deutschland die Krankheits- und Kurkosten höher sind als die Ausgaben für Nahrungsmittel? dass mehr als 267 Millionen Schweine, Puten und Hähnchen von den Maßnahmen der Initiative Tierwohl profitieren? 30 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Futterwirtschaft: Getrübte Stimmung in der Branche D ie Mischfutterproduktion in Deutschland ver- einer stagnierenden bis leicht rückläufigen Nachfra- zeichnete im Jahr 2015 einen Rückgang um –2,5 ge aus. Einzig beim Geflügelfutter wird ein modera- Prozent auf insgesamt 23,4 Mio. t. Die angespannte tes Wachstum prognostiziert. Es ist weiterhin mit Situation auf den Fleisch- und Milchmärkten ließ rückläufigen Produktionszahlen, vor allem im Rin- noch höhere Einbußen befürchten. Der Rückgang ist der- und Schweinebereich zu rechnen. vor allem auf sinkende Mischfutterproduktionen im Rinder- und Schweinebereich zurückzuführen Position zu alternativen Eiweißfuttermitteln (–2,5 % bzw. –1,2 %). Im Geflügelsektor konnte die Futterwirtschaft hingegen die Produktionsmengen Die Forderungen einer Substitution insbesondere auf Vorjahresniveau halten. von importierten, überwiegend gentechnisch ver- Anhaltend niedrige Erzeugerpreise führen besserten Sojafuttermitteln durch alternative, euro- insgesamt zu einer getrübten Stimmung in der päische Eiweißträger kommen nicht zuletzt durch Veredelungswirtschaft. Die Tierbestände wurden eigens von Unternehmen initiierte Nachhaltigkeits- nicht weiter aufgestockt. Bei Milchleistungsfutter programme immer stärker in der Futtermittelbranche drückten die gute Grundfuttersituation und die an. Die genossenschaftlichen Unternehmen stellen schlechten Auszahlungspreise deutlich auf den Ab- sich bereits den Herausforderungen der Vermarktung satz. Insgesamt stagnierte der Mischfutterabsatz in und Verwertung von derzeit meist noch geringen diesem Segment, trotz Ausdehnung der Milcherzeu- Mengen an Eiweißfuttermitteln aus heimischem gung. Angesichts der anhaltend schwierigen Markt- Anbau. Sie bieten ihren Kunden bedarfsgerechte lage bei den Milch- und Schweinefleischerzeugern Lösungen an. werden unsichere Absatzmärkte das Mischfutterge- Grundsätzlich besteht die Bereitschaft, diese schäft weiterhin belasten. Der DRV geht für 2016 von Futtermittel aufzunehmen, zu handeln und zu ver- Mischfutterherstellung nach Tierarten in Deutschland – Auswahl (in Tsd. t) Mischfutterproduktion gesamt in 2015: 23,4 Mio. t 2012 2013 2014 2015 10.000 9.653 9.544 9.678 9.537 8.000 6.000 6.653 6.824 7.033 6.919 4.000 4.049 4.057 4.070 4.114 2.000 2.110 2.137 2.264 2.296 0 Rinder/Kälber Quelle: BLE Schweine Mastgeflügel Nutzgeflügel DRV-Geschäftsbericht 2015 | 31 werten, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt und -analysen zu erheben. Hier wird von der Verbän- sind. Eine pauschale Substitution von „gvo“-Soja de-Allianz angestrebt, gegen einen Gebührenbe- durch alternative Eiweißquellen wird von den Ge- scheid ein Musterverfahren in Absprache mit dem nossenschaften als nicht sinnvoll bewertet und ist Land Schleswig-Holstein und einem ausgewählten nur langfristig, schrittweise und unter bestimmten Futtermittelunternehmen durchzuführen. Nach Er- Voraussetzungen umsetzbar. Diesen Standpunkt hat halt des Bescheids kann Widerspruch eingelegt wer- der DRV im Positionspapier „Verwertung alternati- den. Es besteht eine Chance, dass die Gebühren- ver Eiweißfuttermittel“ formuliert. erhebungen in Schleswig-Holstein für unzulässig erklärt werden. Schulterschluss gegen Kontrollgebühren Der DRV geht davon aus, dass weitere Bundesländer dem Beispiel Niedersachsens und Schles- Gegen die seit Sommer 2014 in Niedersachsen er- wig-Holsteins folgen. Nordrhein-Westfalen be- hobenen Gebühren für Routinekontrollen im Futter- absichtigt die Veröffentlichung der Allgemeinen mittelbereich gingen eine Reihe von Agrarverbän- Verwaltungsgebührenordnung für den Lebens- und den, u. a. DRV und DVT, gemeinsam gerichtlich vor. Futtermittelsektor noch im ersten Halbjahr 2016. Im Herbst 2015 sprach sich das Verwaltungsgericht Oldenburg in einem Urteil gegen die pauschale Ge- Ausblick bührenerhebung bei Routinekontrollen von Futtermittelunternehmen aus. In drei Pilotverfahren wurde Um den zunehmenden Herausforderungen der Märk- zwar festgestellt, dass das Land grundsätzlich be- te gebündelt entgegentreten zu können und die Inte- rechtigt sei, Gebühren zu erheben. Allerdings muss ressensvertretung für die Mitgliedsunternehmen zu die Höhe der Gebühren den tatsächlichen Kontroll- stärken, wurde im April 2016 die Kooperation des aufwand widerspiegeln. Die betroffenen Verbände Deutschen Raiffeisenverbandes und des Deutschen stimmten der Einleitung der Berufung beim Ober- Verbandes Tiernahrung vereinbart. Ziel ist es, Dop- verwaltungsgericht für das Land Niedersachsen in pelarbeit zu vermeiden und den jeweiligen Mitglie- Lüneburg zu. Somit werden die Verhandlungen fe- dern einen größtmöglichen Nutzen zu bieten. Vor derführend durch den DVT weitergeführt. allem die Interessenvertretung entlang der Wert- Im Januar 2016 beschloss das Land Schles- schöpfungskette wird weiter gestärkt. wig-Holstein ebenfalls Gebühren für Inspektionen der Futtermittelunternehmen sowie Probenahmen Carolin Babl 32 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Milchwirtschaft: Anhaltend schwierige Lage F ür die Milcherzeuger und ihre Molkereien war Erstmals seit 2009 wurde wieder Magermilchpulver 2015 ein sehr schwieriges und herausforderndes zur Intervention angekauft. Zudem wurden im Herbst Wirtschaftsjahr. Der Markt war nach vorübergehen- von der EU Gelder für ein Liquiditätshilfsprogramm der leichter Stabilisierung im ersten Quartal äußerst bereitgestellt, das in Deutschland als Zuschüsse für schwach. Der Umsatz der genossenschaftlichen Kredite umgesetzt wurde. Der DRV hat sich eingehend mit der Situation Molkereiunternehmen ging vor allem preisbedingt um rd. 16 Prozent auf 12,4 Mrd. Euro zurück. am Milchmarkt befasst, u. a. als Sachverständiger an Die Erzeuger- und Produktpreise bewegten einer Anhörung im Deutschen Bundestag teilge- sich auf sehr niedrigem Niveau. Auslöser waren nommen und ein Positionspapier veröffentlicht so- weltweit hohe Anlieferungen in Kombination mit der wie Stellung gegenüber Politik, Administration und Kaufzurückhaltung Chinas und der Erdöl expor- Medien bezogen. In der EU-Milchpolitik ist am Kurs tierenden Länder sowie das russische Importverbot der Marktorientierung festzuhalten. Eine Rückkehr für europäische Agrarprodukte. zu mengensteuernden Maßnahmen lehnt der DRV Nachdem das Milchaufkommen zum Jahres- ab, da sie in offenen Märkten nicht mehr in der Lage beginn wegen der zum Ende der Milchquotenrege- sind, Milchpreise positiv zu gestalten. Maßnahmen lung drohenden hohen Superabgabe sowohl in der für eine gezielte Absatz- und Exportförderung zur Er- EU als auch in Deutschland noch unter der Vorjah- schließung neuer Märkte sowie der Abbau von Han- reslinie lag, wurde diese bald durchbrochen. Insge- delshemmnissen werden vom DRV ausdrücklich be- samt erhöhten sich die Anlieferungen der deutschen grüßt. Erzeuger an die Molkereien um 0,3 Prozent auf Wiederholt hat der DRV rechtliche Vorgaben 31,5 Mio. t. Das Milchaufkommen in der EU-28 stieg und externe Einflussnahme auf die genossenschaftli- 2015 mit einem Plus von 2,5 Prozent auf 152,2 Mio. t che Milchlieferbeziehungen entschieden abgelehnt. deutlicher an. Hier zeigten vor allem Irland, Polen Auch künftig müssen die Mitglieder selbst hierüber und die Niederlande beträchtliche Zuwachsraten. entscheiden. Für Modifikationen bietet der bestehen- Angesichts der internationalen Vernetzung de Rechtsrahmen ausreichende Gestaltungsmög- führte auch in Deutschland die Schwäche am globa- lichkeiten, die von den Genossenschaften bei Bedarf len Milchmarkt zu fallenden Erlösen. Die Erzeuger- genutzt werden können. Der DRV hat auch darauf preise lagen im ersten Quartal noch bei rd. 30 Cent, hingewiesen, dass veränderte Lieferbeziehungen gaben dann mit den sinkenden Markterlösen weiter nicht geeignet sind, den Gesamtmarkt und die ge- nach. Im Jahresdurchschnitt wurden nur noch 29,29 genwärtigen globalen Marktprobleme zu lösen. Cent/kg bei 4,0 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß erreicht. Dies ist ein Rückgang von 22 Prozent oder QM-Milch und Nachhaltigkeit 8,3 Cent gegenüber dem Vorjahr. In den Gremien des QM-Milch e.V. hat der DRV maß- DRV bezieht Stellung geblich mitgewirkt. Der QM-Milch-Standard wurde einer Revision unterzogen und zu einer aktualisierten Die zunehmend angespannte Marktlage führt für die Version 2.0 weiterentwickelt. Die Änderungen berück- Milch erzeugenden Betriebe zu wachsenden wirt- sichtigen neue gesetzliche Vorgaben, die Anpassung schaftlichen Problemen. Die EU-Kommission reagier- und Ergänzung einzelner Kriterien und rücken die The- te darauf mit Verlängerung der Interventionszeiträu- men Tiergesundheit und Tierwohl in den Fokus. Der me und der Ausweitung der Privaten Lagerhaltung. überarbeitete Standard trat zum Anfang 2016 in Kraft. DRV-Geschäftsbericht 2015 | 33 Zum 1. Oktober 2015 wurde eine aktualisierte entwicklung und den Exportmöglichkeiten ab. Wie Futtermittelvereinbarung umgesetzt. Hier werden Erfahrungen zeigen, reagiert die Milchproduktion neben Herstellern auch Futtermittelhändler in das erst mit Zeitverzug auf die Preisentwicklung. In den System einbezogen und eine internationale Zusam- ersten Monaten haben die Milcherzeuger jedoch auf menarbeit mit GMP+ International verankert. Einen die sinkenden Erlöse mit einer Ausweitung ihrer Pro- Schwerpunkt der Arbeit des QM-Milch e.V. stellte die duktion reagiert, um fallende Umsätze zu kompen- Entwicklung des Nachhaltigkeitsmoduls dar. Die Ar- sieren. Mit Blick auf die weltweite Nachfrage ist eine beiten mit wissenschaftlicher Begleitung durch das Ausweitung der Importe nach China möglich, die Thünen-Institut sind soweit abgeschlossen, dass das Aufhebung des russischen Importstopps allerdings Modul 2016 in einer Pilotphase umgesetzt wird. im laufenden Jahr nicht absehbar. National hat der Lebensmittelhandel deutliche Senkungen seiner Einkaufspreise durchgesetzt, was zu weiter fallen- Perspektiven 2016 den Milchpreisen führt. Weiterhin stehen die nationalen und globalen Milch- Die für viele Milcherzeuger wirtschaftlich kri- märkte massiv unter Druck. Diese Lage bringt inzwi- tische Lage steht im Fokus der milchpolitischen De- schen zahlreiche Milcherzeuger in Existenznöte. Die batten auf nationaler und EU-Ebene. Der DRV wird Molkereigenossenschaften sich hier weiterhin positionieren. Bei allen Maßnah- erwarten ein sehr schwieriges Jahr. men, die zur notwendigen Unterstützung der Milch- Die Weltmarktpreise sind im bisherigen Jah- erzeuger ergriffen werden, ist darauf zu achten, dass resverlauf auf das niedrigste Niveau seit 2009 abge- sie nachhaltig und zielgerichtet wirken. Die Diskus- stürzt. Die Verkäufe von Magermilchpulver an die In- sionen haben gezeigt: Einfache und rasch wirkende tervention werden sich fortsetzen. Lösungen gibt es nicht. Eine Marktstabilisierung und -erholung im Heinrich Schmidt Jahresverlauf hängt vor allem von der Anlieferungs- Milchwirtschaftliche Daten für Deutschland und die Europäische Union Deutschland in 1.000 t / 2015 teilweise vorläufig Europäische Union 28 2014 2015 +/– Vj. % 2014 2015 +/– Vj. % Milchkuhbestand (1.000 Stück)* 4.296 4.285 – 0,3 23.320 23.403 0,4 Milchanlieferung 31.389 31.495 0,3 148.482 152.172 2,5 5.030 4.980 – 1,0 31.604 31.159 – 1,4 490 517 5,5 2.007 2.092 4,2 Herstellung von: Konsummilch Butter Käse 2.298 2.321 1,0 8.867 8.996 1,5 Kondensmilch 427 412 – 3,5 1.037 1.015 – 2,1 Magermilchpulver 357 400 12,0 1.540 1.665 8,1 * November- bzw. Dezember-Zählung Quellen: BLE, EU-Kommission 34 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Vieh- und Fleischwirtschaft: Angebot übersteigt Nachfrage D ie 93 genossenschaftlichen Vieh- und Fleisch- Schlachtaufkommens auf knapp 59,3 Mio. Tiere ver- unternehmen verzeichneten 2015 aufgrund des zeichnet. Mit 5,56 Mio. t lag es 0,8 Prozent über der deutlichen Rückgangs der Preise für Schlacht- Vorjahresmenge und verfehlte nur knapp den schweine Umsatzeinbußen von 6,7 Prozent auf Höchststand des Jahres 2011 von 5,6 Mio. t. Die 6,2 Mrd. Euro. Preise für Schlachtschweine der Handelsklasse E lagen im Durchschnitt mit 1,40 Euro/kg SG um 15 Cent Märkte für Rind- und Schweinefleisch unter dem Vorjahresdurchschnitt und somit unter dem durchschnittlichen Niveau des Jahres 2010. Der Rinderbestand blieb von Mai 2015 bis zur Zäh- Der deutsche Export von Schweinefleisch lung im November 2015 mit 12,64 Mio. Tieren und -erzeugnissen blieb im Jahresvergleich stabil (–0,1 %) weitgehend stabil. Die Zahl der Rinder hal- (+0,4 % auf 2,68 t). Die Ausfuhren in EU-Mitglied- tenden Betriebe war mit 151.175 im Jahr 2015 insge- staaten gingen um 4,6 Prozent auf 1,94 Mio. t zurück. samt konstant, parallel gingen die Milchkuhhaltun- Die gen um 2 Prozent zurück. In Deutschland wurden (359.880 t), Niederlande (306.211 t), Großbritannien 1,5 Prozent weniger Rinder geschlachtet (3,55 Mio. (172.506 t), Tiere) und die Menge ging um 0,9 Prozent auf (138.888 t), sind mit 72,5 Prozent die wichtigsten 1,11 Mio. t zurück. Mit 3,78 Euro/kg SG lag der Preis Handelspartner. Die Ausfuhren in Drittlandstaaten für Fleisch von männlichen Jungbullen R3 im Jah- konnten um 16,4 Prozent auf 735.431 t gesteigert resdurchschnitt um 5 Prozent über dem Vorjahres- werden. Asiatische Staaten wie China (341.244 t), wert. Auch die Kuhpreise R3 lagen mit durchschnitt- Südkorea (69.809 t), Hongkong (72.337 t) und die lich 3,11 Euro/kg SG (+2,3 %) über dem Vorjahresni- Philippinen (59.070 t) sind die wichtigsten Ab- veau. Die Kuhschlachtungen gingen im Jahresver- nehmer. EU-Mitgliedstaaten, Polen insbesondere (175.953 t) und Italien Dänemark gleich um 3,9 Prozent auf 1,2 Mio. Stück zurück, die Schlachtmenge reduzierte sich um 2,9 Prozent auf Weitreichende Folgen 371.800 t. Die Ausfuhren von deutschem Rindfleisch Das anhaltende Importembargo u. a. für Rind- und und Rindfleischerzeugnissen sanken 2015 um Schweinefleisch sowie weitere Fälle der Afrikani- 6,5 Prozent auf 405.095 t deutlich. Dies liegt vor schen Schweinepest im Baltikum und Polen ermög- allem am erheblich schwächeren Handel im EU-Bin- lichen derzeit keinen Handel mit Russland. Immerhin nenmarkt (–7,2 %), verursacht durch geringere Han- konnte die Steigerung des Schweinefleischexports delsmengen nach Frankreich, Italien, Österreich und nach Asien im Jahr 2015 einen mengenmäßigen Schweden. Allerdings stellt der Binnenmarkt mit ei- Marktausgleich schaffen. Dies gilt jedoch nicht in Be- nem Exportanteil von 86,7 Prozent den wichtigsten zug auf die Wertmäßigkeit. Zudem setzten Produk- Absatzmarkt dar. Die Ausfuhren in Drittländer redu- tionssteigerungen in der EU, vor allem in Spanien zierten sich um 1,1 Prozent auf 53.355 t. (+6,6 %), die Schlachtungen gesamt (46,38 Mio. Der Schweinebestand lag laut Novemberzäh- Stück) sowie Steigerungen in den weltweit wichtigs- lung um 2 Prozent unter dem Mai-Ergebnis ten Schweinefleisch produzierenden Ländern den in- (27,5 Mio. Tiere). Der Strukturwandel in der Schwei- ternationalen Handel weiter unter Druck. Das wach- nehaltung setzte sich weiter fort. Die Zahl der sende Angebot konnte nicht durch eine äquivalente Schweine haltenden Betriebe nahm um 0,6 Prozent Nachfrage am Markt aufgenommen werden. Dieser ab. In der Fleischproduktion wurde ein Anstieg des Trend setzt sich 2016 fort. DRV-Geschäftsbericht 2015 | 35 Initiative Tierwohl gestartet Sektor bleibt unter Druck Im April 2015 meldeten sich über 4.360 Schweine Das Voranschreiten der Blauzungenkrankheit, insbe- haltende Betriebe mit mehr als 25,5 Mio. Tieren bei sondere in Frankreich Richtung Nord-Ost, stellt auch der Initiative an. Diese hohe Bereitschaft der Be- zunehmend für Rinder-, Schaf- und Ziegenhalter in triebsleiter setzt ein deutliches Signal. Die Quote be- Deutschland eine Bedrohung dar. Bereits eingeleitete standener Erst-Audits von mehr als 94 Prozent belegt freiwillige Impfmaßnahmen können aufgrund derzeit die akribische Auseinandersetzung mit den Anfor- unzureichender Impfstoffverfügbarkeit keinen aus- derungen der Initiative. Allerdings reichte das vom reichenden Schutz erzielen. Lebensmitteleinzelhandel (LEH) bereitgestellte Fi- Die Afrikanische Schweinepest stellt nach nanzvolumen nicht aus, um alle Betriebe in die wie vor eine große Gefahr für den Wild- und Haus- Initiative aufzunehmen. Dies wäre nur durch eine schweinebestand in Deutschland und den gesamten Verdoppelung des Einzahlungsbetrags von 4 auf Sektor dar. Ein neues Monitoring bei Wildschweinen 8 Cent/kg realisierbar gewesen. Durch die Beteili- soll einen möglichen Ausbruch frühzeitig erkennen. gung weiterer Partner auf Stufe des LEH sowie durch Gerade bei diesen Tieren gestaltet sich die Eindäm- frei gewordene Rückstellungen konnten im Frühjahr mung der Seuche als schwierig. 2016 erstmals rd. 300 Betriebe von der Warteliste nachrücken. Insgesamt erwartet der DRV für die deutsche Veredelungswirtschaft im dritten Jahr in Folge un- Der Handlungsbedarf in Sachen Tierwohl ist terdurchschnittliche Ergebnisse. Trotz intensiver aus gesellschaftlicher Sicht groß. Das unterstrichen Bemühungen von behördlicher Seite und den Unter- auch die Experten des im Frühjahr 2015 veröffent- nehmen, ist die Erschließung neuer Absatzmärkte lichten WBA-Gutachtens „Wege zu einer gesell- im Jahr 2016 nicht zu erwarten. Dennoch muss wei- schaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“. Die Auto- terhin intensiv an der Öffnung weiterer Märkte – u. a. ren sehen ausschließlich durch weitreichende Um- durch Abstimmung von Veterinärzertifikaten – ge- strukturierungen eine Zukunftsfähigkeit des Sektors. arbeitet werden. Der DRV hält daher seine Forde- Allerdings bleiben viele Punkte unklar bzw. sind rung nach politischer und administrativer Unterstüt- nicht ausreichend konkretisiert. Dies stellte der DRV zung der Exportaktivitäten der Wirtschaft durch das in seiner Stellungnahme zum Gutachten heraus. Bundeslandwirtschaftsministerium aufrecht. Tierseuchenmanagement der Nutztierhaltung geht unvermindert weiter. Das Die Debatte um die Gesellschaftsfähigkeit Verbot der Schlachtung hochtragender Tiere sowie Die Bekämpfung des BHV-1-Virus konnte 2015 deut- der Bericht zum Ausstieg aus der betäubungslosen lich vorangetrieben werden. Weitere Bundesländer, Ferkel-Kastration werden die Diskussionen weiter darunter Niedersachsen, erhielten den Status „BHV- anheizen. Der DRV hat in enger Abstimmung mit sei- 1-Virus frei“. Die noch fehlenden fünf Bundesländer nen Mitgliedern Handlungsoptionen zur Reduktion haben ebenfalls den Antrag in Brüssel gestellt. Al- der Schlachtung hochgravider Rinder erarbeitet. In lerdings ist insbesondere für Nordrhein-Westfalen, Bezug auf die Ferkel-Kastration bleibt festzuhalten, aufgrund einer noch zu hohen Anzahl an Regenten, dass alle Alternativen offen bleiben müssen. Dazu der Zeitpunkt der Statusänderung nach wie vor offen. hat sich der DRV auch in einer Stellungnahme ein- Für den Handel mit Rindern zwischen Bundesländern deutig positioniert. bedeutet dies weitere Einschränkungen. Dr. Verena Schütz 36 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Deutsche Versorgungsbilanz für Fleisch (in 1.000 t Schlachtgewicht) Einfuhr Ausfuhr Verbrauch darunter menschl. Verzehr** SVG % Brutto eigenerzeugung insg.* leb. Tiere insg.* leb. Tiere insg. insg. kg/Kopf Rind- und Kalbfleisch 1.180,6 414,9 14,2 482,6 52,1 1.074,9 737,4 9,0 109,8 Schweinefleisch 5.067,2 1.164,8 635,1 2.354,7 174,5 4.337,9 3.127,6 38,0 116,8 Schaf- und Ziegenfleisch 31,7 42,3 1,6 8,7 0,4 66,4 44,2 0,5 47,7 Pferdefleisch 3,0 1,2 0,5 0,3 1,2 3,3 2,1 0,03 93,0 6.282,5 1.623,2 651,3 2.846,3 228,3 5.482,5 3.911,3 47,5 114,6 607,2 101,1 64,2 702,3 21,9 48,3 12,6 0,2 1.258,1 1.775,0 814,9 116,0 783,8 340,6 1.581,4 941,0 11,4 112,2 59,6 74,5 0,7 16,4 0,2 118,1 79,7 1,0 50,4 8.724,2 2.613,7 832,1 4.348,8 591,0 7.230,3 4.944,5 60,0 120,7 2014 Hauptfleischarten Innereien Geflügelfleisch Sonstiges Fleisch*** Fleisch insgesamt Einfuhr Ausfuhr Verbrauch darunter menschl. Verzehr** SVG % Brutto eigenerzeugung insg.* leb. Tiere insg.* leb. Tiere insg. insg. kg/Kopf Rind- und Kalbfleisch 1.177,3 430,0 17,0 463,0 62,0 1.099,3 754,2 9,1 107,1 Schweinefleisch 5.091,5 1.050,0 624,0 2.380,0 145,0 4.240,5 3.057,4 36,9 120,1 Schaf- und Ziegenfleisch 31,3 46,5 1,7 8,8 0,4 70,2 46,7 0,6 44,6 Pferdefleisch 2,9 1,2 0,5 0,3 1,2 3,1 2,1 0,02 93,2 6.303,1 1.527,7 643,2 2.852,1 208,6 5.413,2 3.860,3 46,5 116,4 612,9 99,0 59,0 704,5 18,9 47,5 12,3 0,2 1.291,2 1.795,8 828,5 113,2 762,2 364,8 1.610,5 958,3 11,6 111,5 54,8 77,0 0,5 16,5 0,3 115,5 78,0 0,9 47,5 8.766,6 2.532,2 815,9 4.335,3 592,6 7.186,7 4.908,9 59,2 122,0 2015 vorläufig Hauptfleischarten Innereien Geflügelfleisch Sonstiges Fleisch*** Fleisch insgesamt * einschl. lebende Tiere, Fleisch, Fleischwaren und Konserven ** nach Abzug von Knochen, Futter, industrieller Verwertung und Verlusten *** darunter Wild, Kaninchen Quelle: BLE DRV-Geschäftsbericht 2015 | 37 Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft: Meilenstein erreicht D Exportmärkte erschließen schaft stiegen 2015 um 1,8 Prozent auf 3,4 Mrd. Im Jahr 2015 erreichte der DRV zusammen mit der Euro. Bundesvereinigung der Erzeugerorganisation Obst ie Umsätze der 84 Unternehmen der genossenschaftlichen Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirt- Die Branche ist weiterhin intensiv bestrebt, und Gemüse e.V. (BVEO) durch die Vertragsunter- neue Absatzmärkte in Drittländern, insbesondere in zeichnung mit dem Julius Kühn-Institut einen Mei- Asien zu erschließen, um die Folgen des russischen lenstein. Die vertraglich vereinbarte Erstellung von Importstopps auszugleichen. Mit Einführung des Gutachten dient den Zielländern zur Risikoabschät- Mindestlohns haben die Produzenten und Erzeuger- zung bei der Einschleppung möglicher Schadorga- organisationen erhöhte Lohnkosten zu verkraften. nismen. Inzwischen wurden die Gutachten für China, Der DRV hat sich gegenüber der Politik im Schulter- Vietnam und Indien abgeschlossen und über das schluss mit befreundeten Verbänden für Ausnahme- Bundeslandwirtschaftsministerium an die Zielländer regelungen für Saisonarbeitskräfte in der Landwirt- weitergeleitet. schaft eingesetzt. Die Regionalität genießt in der Ver- Weitere Gutachten sollen bis Herbst 2016 marktung bei den Verbrauchern gleichbleibend fertiggestellt werden. Gemeinsam mit dem Bundes- höchste Priorität. Somit haben deutsche Produkte ausschuss Obst und Gemüse (BOG) wurde die eine gute Position am Markt. Erstellung einer Leitlinie für den Export in Zusammenarbeit mit dem BMEL in Angriff genommen, um Hitze und Dürre prägten den Obstmarkt eine Professionalisierung bei Exportvorhaben zu erreichen. Nach den Rekordernten des Vorjahres fiel die Obsternte in den deutschen Anbaugebieten 2015 deutlich Fruit Logistica kleiner aus. Ausschlaggebend dafür ist die starke Trockenheit in Kombination mit einer lang anhalten- Der Gemeinschaftsstand im Design der Verbraucher- den Hitzeperiode. Gestützt durch ebenfalls kleinere kampagne „Deutschland – Mein Garten.“ war wie Mengen bei Konkurrenzprodukten aus europäischen gewohnt auf der Fruit Logistica 2015 und 2016 in Hal- Herkunftsgebieten lagen die Preise deutlich über Vor- le 20 zu finden. In keiner anderen Halle ist die deut- jahresniveau. sche Obst- und Gemüsewirtschaft so stark vertreten Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hat wie hier. Die Deutschlandhalle präsentierte die Viel- sich der deutsche Gemüsemarkt erholt. Allerdings falt der heimischen Erzeugung vom Apfel über die war das Marktwachstum ausschließlich preisbe- Tomate bis hin zur Zucchini. Die German Fruit Tra- dingt. Die Inlandsernte fiel kleiner aus und die Ein- ders Night gilt inzwischen als der internationale kaufsmengen der Verbraucher stagnierten. Branchentreff der Obst- und Gemüsewirtschaft, deren Vertreter jedes Jahr zur Weltleitmesse des Frisch- Zierpflanzenmarkt schwächelte fruchthandels nach Berlin reisen. Die Mitwirkung von Bundesminister Christian Schmidt und kontinuierlich Nachdem sich der Markt für Blumen und Zierpflan- steigenden Teilnehmerzahlen zeigen, wie wichtig die zen 2014 erholte, entwickelte er sich im Berichtsjahr Kontaktanbahnung zwischen deutschen und auslän- rückläufig. Aufgrund der schwachen Entwicklungen dischen Ausstellern, Kunden, Lieferanten, aber auch der Topfsegmente schrumpfte das Marktvolumen. Verbänden ist. 38 | DRV-Geschäftsbericht 2015 DRV-Fachtagung Insgesamt wurden 31 Pressemitteilungen durch das Pressebüro für deutsches Obst und Ge- Vom 20. bis 22. März 2016 fand in Hamburg die müse versendet. Es wurden 5.436 Beiträge medial 65. Fachtagung für Obst- und Gemüsegenossen- (Print und online) gezählt. Die Webseite kommt im schaften des DRV statt. 70 Vertreter der Genossen- Durchschnitt auf 23.132 Besuche pro Monat und auf schaften diskutierten über die politischen und wirt- Facebook hat „Deutschland – Mein Garten.“ mittler- schaftlichen Herausforderungen der Branche ange- weile 5.225 Fans. sichts volatiler Märkte, anhaltender Handelshemmnisse und sinkenden Konsums. Schwerpunktthemen 5 am Tag e.V. waren die „GMO – Gemeinsame Marktordnung“ und die Erschließung neuer Exportmärkte. Dazu standen Die EU-geförderte Maßnahme „Einfach gut leben“ Fachleute Rede und Antwort. richtet sich an Schüler und Berufstätige. Mit der Online-Handelsbörse „frucht@arbeitsplatz“ macht „5 Auf großer Sommertour am Tag“ das Angebot von frischen Äpfeln und Co. am Arbeitsplatz einfach möglich. Hier präsentieren Die Mission war klar definiert: Obst und Gemüse aus sich die Lieferanten, die Unternehmen unkompliziert Deutschland sollte für die Verbraucher digital erleb- per Abonnement mit Obst und Gemüse versorgen. bar gemacht werden. Auf seiner Sommertour war Auch der DRV bietet diesen Service seinen Mitarbei- ein Reporter stets auf der Suche nach spannenden tern seit über einem Jahr an. Bei dem Projekt „Pflanz’ Geschichten rund um die Erzeugerorganisationen dir dein Schulbrot“ bringt „5 am Tag“ Schüler mit (EO) der BVEO. Im Juli 2015 wurden 28 EOs und ihre der gemeinsamen Pflege eines Beetes auf spieleri- Erzeuger in neun Bundesländern besucht. Ihnen wur- sche Art in Kontakt mit Obst und Gemüse. de bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Dabei hielt der Reporter medial fest, dass Obst und Gemüse Veranstaltungsausblick aus Deutschland so vielfältig ist wie seine Erzeuger und Anbauregionen. Die Video-Clips wurden täglich Das bewährte Ernteschätzkolloquium Prognosfruit für die Verbraucher im Web bereitgestellt. Sie sind findet 2016 vom 3. bis 5. August in Hamburg statt. auf der Kampagnenseite, dem YouTube-Kanal Zuletzt war Deutschland 2003 Gastgeber. Hier wer- www.deutsches-obst-und-gemuese.de/youtube und den die ersten Ernteschätzungen für Äpfel und Bir- auf Facebook abrufbar. nen in der EU bekannt gegeben. Ausrichter sind in Im Jahr 2015 stand bei „Deutschland – Mein diesem Jahr die BVEO, die Agrarmarkt Informations- Garten.“ alles unter dem Motto „Tradition neu ent- GmbH und der BOG gemeinsam mit der World Apple decken“. Denn traditionelle und heimatverbundene and Pear Association sowie dem europäischen land- Speisen liegen voll im Trend. Auch die Bedeutung ei- wirtschaftlichen und genossenschaftlichen Dachver- ner ausgewogenen Ernährung ist in den vergange- band COPA-COGECA. Die Organisatoren erwarten nen Jahren stark gewachsen. Die Initiative griff diese rd. 250 Kernobstexperten aus der EU sowie aus Län- Trends auf und brachte generationsübergreifend dern der südlichen Hemisphäre und den USA. Verbraucher mit Freude an frischem Obst und Gemüse zusammen. Dr. Gertrud Burghard-Nink/Ilonka Form/Dr. Christian Weseloh DRV-Geschäftsbericht 2015 | 39 Kartoffelwirtschaft: Anbau wurde eingeschränkt K artoffeln wuchsen 2015 unter regional unter- ist der Marketingbeirat, in dem der DRV die Interes- schiedlichen Witterungsbedingungen heran. Im sen der genossenschaftlichen Kartoffelunternehmen Süden und Südosten Deutschlands gab es im Früh- vertritt. Der Beirat hat für die kommenden Jahre die jahr zu viel Regen, dann folgten Hitze und Trocken- Werbekampagne „Kartoffel – entdecke ihre Stärke!“ heit. Im Norden dagegen blieben die hohen Tempera- beschlossen. Mit einem Maßnahmenmix aus Online- turen aus. Je nach Beregnungsmöglichkeit fielen die Medien soll die Zielgruppe – Menschen bis 30 Jahre Erträge regional dementsprechend sehr unterschied- und junge Familien – über die Vielseitigkeit von Kar- lich aus. Die Kartoffelernte konnte insgesamt nicht an toffeln informiert und interessiert werden. die Rekordergebnisse 2014 anknüpfen. Deutschland- Der DRV hat sich 2015 für eine praktikable weit betrug diese 10,4 Mio. t und lag mit rd. 11 Pro- Umsetzung der Pflanzkartoffelverordnung einge- zent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Das langjähri- setzt. Leider ist es nicht gelungen, EU-einheitliche ge Mittel (2009 bis 2014) wurde um knapp 6 Prozent Normen zu etablieren und damit im Sinne von unterschritten. Neben Wetterkapriolen war ursächlich Transparenz und Klarheit für alle Marktbeteiligten für die geringere Ernte auch die Entscheidung vieler ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Erzeuger, die Anbauflächen einzuschränken. Kartoffeln wurden auf einer Fläche von Erste Markterkundungsreise in die USA 236.700 ha und somit 3,3 Prozent unter der Vorjahresfläche angebaut bzw. 5,5 Prozent unter dem Auf Antrag des DRV fand erstmals eine Markterkun- mehrjährigen Durchschnitt. Aufgrund von Wasser- dungsreise in die USA statt. Das Bundesministerium mangel war mit 438,1 dt/ha auch der Ertrag geringer für Ernährung und Landwirtschaft unterstützte die als 2014, entspricht aber dem mehrjährigen Mittel. Reise im Rahmen des Exportförderungsprogramms. Die Teilnehmer erhielten interessante und grundlegende Informationen zum US-amerikanischen Kar- Kartoffel – entdecke ihre Stärke! toffelmarkt von Experten vor Ort. Zudem konnten in Im Berichtsjahr wurde die Kartoffel-Marketing GmbH den Staaten Illinois, Colorado und Idaho Betriebe (KMG) gegründet. Ziel der KMG ist die Förderung von der Züchtung bis zur Abpackung und Aufberei- des Absatzes und des Images von Kartoffeln aus tung besichtigt werden. Deutschland, um damit den Speisekartoffelkonsum Suse-Katrin Jamrath/Dr. Christian Weseloh zu beleben. Das zentrale Gremium der Gesellschaft Entwicklung der Kartoffelwirtschaft in Deutschland 1990 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Gesamtertrag, Mio. t 14,0 10,1 11,8 10,7 9,7 11,6 10,4 Anbaufläche, Tsd. ha 548,4 254,4 258,7 238,3 242,8 244,8 236,7 Ertrag, dt/ha 256,0 398,8 457,6 447,5 398,3 474,2 438,1 71,5 64,5 56,8 64,5 58,7 57,7 58,1 Verbrauch, kg/Kopf Quellen: AMI, Statistisches Bundesamt 40 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Weinwirtschaft: Systemwechsel steht bevor D er Strukturwandel in der genossenschaftlichen 2014. Die Menge liegt 1 Prozent über dem langjähri- Weinwirtschaft setzte sich im Weinwirtschafts- gen Mittel. Zu berücksichtigen ist, dass in den jahr 2014/2015 fort. Die Zahl der dem DRV ange- Durchschnitt der letzten zehn Jahre fünf unterdurch- schlossenen Winzer- und Weingärtnergenossen- schnittliche Ernten eingerechnet wurden. Die Win- schaften reduzierte sich auf 160, davon betreiben zer- und Weingärtnergenossenschaften haben rd. 92 Unternehmen eine eigene Kellerwirtschaft. Die 2,8 Mio. hl gelesen. Der heiße, trockene Sommer hat Rebflächen konnten zum überwiegenden Teil in der Pilzkrankheiten und die Schäden der Kirschessigflie- genossenschaftlichen Vermarktung gehalten wer- ge begrenzt. In den meisten Regionen fielen die er- den. Die genossenschaftliche Weinproduktion belief forderlichen Niederschläge rechtzeitig vor der Reife- sich auf 2,67 Mio. hl. Dies entspricht einem Anteil phase. Warme, sonnige Tage und kühle Nächte sorg- von ca. 30 Prozent an der Gesamterzeugung in ten für eine gute Aromaausprägung der Trauben. Deutschland. Der Umsatz der Winzer- und Weingärt- Insgesamt wurde eine mengenmäßig zwar nergenossenschaften blieb 2015 mit rd. 840 Mio. durchschnittliche, aber qualitativ herausragende Euro gegenüber dem Vorjahr stabil. Die Unterneh- Ernte mit exzellenten Weinen aller Prädikatsstufen men sind in allen Distributionskanälen – Direktab- eingelagert. In den Standardqualitäten präsentieren satz, Gastronomie, Fachhandel, Lebensmitteleinzel- sich die Jungweine bei prächtigen Alkoholgehalten handel, Discount und Export – erfolgreich tätig. Der sehr fruchtig. Sie zeigen intensive Aromen so- DRV hat erneut einen lukrativen Rahmenvertrag für wie eine harmonische, belebende Fruchtsäure. Da- die Entsorgung von Verkaufsverpackungen aus- mit entsprechen sie den Ansprüchen der Kunden gehandelt. und Konsumenten. In den Premiumsegmenten Bundesweit wurde 2015 eine Weinernte von bieten die deutschen Winzer- und Weingärtner- rd. 9,03 Mio. hl eingefahren. Das ist ein Minus von genossenschaften gehaltvolle und langlebige Spit- 2 Prozent gegenüber der durchschnittlichen Lese zenweine. Entwicklung der Winzergenossenschaften Weinwirtschaftsjahr Anzahl Mitglieder Weinbergfläche Weinerzeugung Umsätze insgesamt mit eigener Kellerwirtschaft in Tsd. in ha in Mio. hl in Mio. hl in Mio. Euro 1960/1961 543 441 56 19.109 2,00 1,42 122,35 1970/1971 497 252 61 31.769 3,00 2,16 264,48 1980/1981 342 192 67 34.935 1,67 3,09 650,38 1990/1991 314 171 68 37.148 3,04 3,62 693,35 2000/2001 245 147 58 30.441 3,01 3,30 774,34 2010/2011 188 111 49 32.002 2,14 2,97 789,53 2013/2014 169 96 44 28.607 2,35 2,76 776,00 2014/2015 160 92 43 28.033 2,67 2,70 770,06 Datenquelle: DRV-Weinwirtschaftsjahr; Statistischer Bericht DRV-Geschäftsbericht 2015 | 41 Neunten Gesetz zur Änderung des Weingesetzes ist DRV-Jungwinzerforum eine Ausweitung der Rebfläche von jeweils 0,3 Pro2015 startete der DRV eine Initiative zur Förderung zent der Gesamtrebfläche für die Jahre 2016 und und Vernetzung genossenschaftlich organisierter 2017 festgeschrieben. Mit der Bevorzugung der Steil- Jungwinzer. Im März trafen sich 25 Jungwinzerinnen lagen in Abhängigkeit zur Hangneigung wurde eine und Jungwinzer aus allen genossenschaftlich ge- der zentralen Forderungen des DRV im Gesetz ver- prägten Anbaugebieten zum ersten DRV-Jungwin- ankert. Ebenfalls begrüßt der DRV das einstufige An- zerforum in Sasbachwalden. Der Nachwuchs präsen- tragsverfahren, das bei der Bundesanstalt für Land- tierte die Konzepte ihrer Jungwinzervereinigungen wirtschaft und Ernährung (BLE) angesiedelt ist. Dies sowie die Jungwinzerweine. war im Gesetzentwurf zunächst nicht vorgesehen. DRV-Fachtagung ge nach neuen Rebflächen ist. Da zudem die Be- Es bleibt abzuwarten, wie groß die Nachfraantragung neuer Flächen allen Interessierten offenDie DRV-Fachtagung für Winzergenossenschaften steht, kommt es zu einem Wandel der deutschen fand 2015 in Baden-Baden statt. Experten aus Wis- Weinbaupolitik. Denn zukünftig kann in allen Bun- senschaft, der genossenschaftlichen Weinwirtschaft desländern Weinbau betrieben werden. Der DRV plant 2016 die Weiterführung des und den Medien diskutierten über das Bild der Win- Jungwinzerforums sowie einen Internationalen Ge- zergenossenschaften in der Öffentlichkeit. nossenschaftskongress im Rahmen der Fachmesse INTERVITIS INTERFRUCTA HORTITECHNICA, die Autorisierung von Rebpflanzungen vom 27. bis 30. November in Stuttgart stattfindet. Zum 1. Januar 2016 lief der europäische Anbaustopp Peter Jung/Dr. Christian Weseloh für Rebflächen nach mehreren Jahrzehnten aus. Im Weinerzeugung insgesamt und genossenschaftlicher Anteil (in Mio. hl) genossenschaftliche Weinerzeugung Weinerzeugung insgesamt 12,00 10,00 10,26 10,01 9,15 9,99 9,13 9,23 8,92 9,10 9,20 9,01 8,41 8,00 6,91 6,00 4,00 3,34 2,95 2,82 3,12 2,95 2,70 2,00 2,72 2,13 2,65 2,35 2,67 2,77 0 2004/05 2005/06 Quelle: DRV-Weinwirtschaftsjahr 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 10-JahresDurchschnitt 42 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Agrargenossenschaften: Auf angespannten Märkten behauptet D ie 750 dem DRV angeschlossenen Agrargenos- ren fast verdoppelt. Ursachen dafür waren optimis- senschaften blicken auf ein ausgesprochen tische Ertragserwartungen aufgrund der guten schwieriges Wirtschaftsjahr zurück. Die seit Ende Agrarmarktsituation, aber auch zunehmende Kauf- 2014 sinkenden Erzeugerpreise treffen vor allem die interessen von außerlandwirtschaftlichen Investo- tierische Veredelung. Die Erlösrückgänge betragen ren, die angesichts des niedrigen Zinsniveaus neue im Durchschnitt der Produktionsrichtungen rd. Anlagemöglichkeiten suchen. 9 Prozent. Entlastungen bei den Aufwendungen für Betriebsmittel, wie Futtermittel und Energie, konn- Entwurf eines Agrarstrukturgesetzes ten die Rückgänge nicht auffangen. Der Umsatz der Gruppe liegt bei rd. 2 Mrd. Euro. In dieser ange- Das Vordringen außerlandwirtschaftlicher Investoren spannten Situation ist die Agrarpolitik gefordert, den in Ostdeutschland hat Sorgen hinsichtlich der weite- Betrieben bei der Bewältigung dieser extremen ren Entwicklung der ohnehin anders geprägten Marktkrise zu helfen. Agrarstruktur ausgelöst. Sachsen-Anhalt hat darauf mit dem Entwurf eines Agrarstrukturgesetzes rea- Anstieg der Pacht- und Kaufpreise giert. Ziel ist es, die Entwicklung der Betriebsgrößen stärker zu kontrollieren und zu reglementieren, das Im politischen Umfeld waren die Agrargenossen- Vordringen außerlandwirtschaftlicher Investoren ein- schaften insbesondere von den Diskussionen über zudämmen und den bodenmarktpolitischen Instru- den Anstieg der Pacht- und Kaufpreise für landwirt- menten stärker Geltung zu verschaffen. schaftliche Flächen und die Aktivitäten nichtlandwirt- DRV, FPV und Genossenschaftsverband ha- schaftlicher Investoren betroffen. In den 25 Jahren ben sich mit Blick auf die Interessen und Entwick- seit der Wiedervereinigung haben agrarstruktur- lung der Agrargenossenschaften solchen Über- politische Zielsetzungen und Maßnahmen kaum eine legungen entschieden entgegengestellt. Die Folgen Rolle gespielt. Das vorhandene bodenmarktrecht- für die Agrargenossenschaften wären erhebliche liche Instrumentarium ist seit der Föderalismus-Re- Unsicherheiten bei ihrer weiteren strukturellen und form von 2006 weitgehend in die Zuständigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung, die zu Planungs- Bundesländer übergegangen. Weder auf Ebene des unsicherheiten und Investitionsrisiken führen. Mit Bundes noch auf Ebene der Länder gibt es agrar- Blick auf die Landtagswahlen im März 2016 hatte strukturpolitische Ziele, die den heutigen Bedingun- Sachsen-Anhalt den Gesetzentwurf zunächst zurück- gen gerecht werden. Die Kauf- und Pachtpreise ha- gestellt. Es ist jedoch zu erwarten, dass diese Dis- ben sich in vielen Regionen in den letzten zehn Jah- kussionen wieder aufleben werden. Dr. Volker J. Petersen DRV-Geschäftsbericht 2015 Wussten Sie dass ein Kilo Katzenfutter mehr kostet als ein Kilo Kotelett? dass die Verbraucher für einen Liter Mineralwasser oft mehr bezahlen als für einen Liter Milch? | 43 44 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Serviceleistungen: Mehrwert für die Mitglieder Recht und Steuer Weitere Schwerpunkte waren die Auftraggeberhaftung nach Mindestlohngesetz und die Gebüh- Im Jahr 2015 standen kartellrechtliche Fragen im Vor- ren für anlasslose Kontrollen im Futtermittel- sowie dergrund der DRV-Aktivitäten. Insbesondere das kar- Pflanzenschutzmittel- und Saatgutbereich. Zu diesen tellrechtskonforme Verhalten, nicht zuletzt ausgelöst Themen wurden Mustererklärungen als Hilfestellun- durch Untersuchungen des Bundeskartellamtes, gen herausgegeben. Zusammen mit der ADG hat wurde intensiv diskutiert und in Gutachten überprüft der DRV zudem ein Seminar zum Saatgutrecht ver- sowie in Verhaltensleitfäden niedergelegt. anstaltet, das auf sehr positive Resonanz gestoßen Ein weiteres wichtiges Thema war wiederholt der Verbraucherschutz. Aufgrund eines Urteils ist und Anfang 2016 eine Inhouse-Schulung in einem DRV-Mitgliedsunternehmen zur Folge hatte. des Bundesgerichtshofes muss künftig beim telefonischen Verkauf von Energieträgern, vor allem Heiz- Auslegungsvorschriften der Verwaltung öl, eine Widerrufsbelehrung erfolgen. Zusammen mit den ohnehin vorhandenen Informationspflichten Steuerlich haben 2015 weniger neue Gesetzgebungs- entsteht nun zusätzlicher bürokratischer Aufwand. verfahren, sondern vielmehr Auslegungsvorschriften Zudem sind die Unternehmen erheblichen Preisrisi- der Verwaltung zu bestehenden Gesetzen die Arbeit ken auf den volatilen Energiemärkten ausgesetzt, die des DRV bestimmt. So wurden zu den geplanten Kör- sie allein schultern müssen. Der DRV hat den Unter- perschaftssteuerrichtlinien 2015 umfangreiche Ein- nehmen die notwendigen Musterdokumente zur gaben zum Themenkomplex landwirtschaftliche Ge- Verfügung gestellt. nossenschaften und gemeinsam mit BVR und DGRV Aufgrund gemeinsamer Eingaben sowohl zur genossenschaftlichen Rückvergütung an das von DRV als auch DGRV konnten Erleichterungen in Bundesministerium der Finanzen gerichtet. Die 2016 der Gesetzgebung zum Kapitalanlagegesetzbuch erfolgte Verabschiedung zeigt, dass zwei Änderungs- und zum Kleinanlegerschutzgesetz erreicht werden. wünsche berücksichtigt wurden. Nach Kapitalanlagegesetzbuch wird die Genossen- Weiterhin hat ein geplanter bundeseinheitli- schaft, die nach Satzung uneingeschränkt Beteili- cher Erlass zum elektronischen Kirchensteuerab- gungen eingehen kann, nun von der BaFin nicht zugsverfahren in Abstimmung mit dem GdW Ende mehr als anmeldepflichtiger Investmentfonds einge- 2015 zu Eingaben gegen die Ausweitung der bisheri- stuft. Das mit dem Kleinanlegerschutzgesetz geän- gen Auffassung der Finanzverwaltung geführt. derte Vermögensanlagegesetz sieht hinsichtlich der Das seit mehr als zwei Jahren diskutierte Pro- Prospektpflicht bei Nachrangdarlehen eine Ausnah- blem der gewerbesteuerlichen Hinzurechnung von me für Genossenschaften vor. Die Informationen Entgelten für die Nutzung von Mehrwegsteigen be- rund um Nachrangdarlehen einschließlich der Merk- schäftigt den DRV und die BVEO weiterhin. Anfang blätter und Musterverträge hat der DRV an die Neu- 2016 erfolgte gemeinsam mit dem deutschen regelungen angepasst und den Mitgliedern zur Ver- Fruchthandelsverband eine Eingabe an das BMF. fügung gestellt. Der Ausblick auf 2016 zeigt, dass die Markt- Satzungsanpassungen wurden zudem in al- und Preisschwäche in der Milchwirtschaft zu genos- len betroffenen Sparten aufgrund der neuen Aner- senschafts- und kartellrechtlichen Diskussionen kennung nach Agrarmarktstrukturgesetz notwendig. führt, die die Arbeit des DRV maßgeblich prägen. Auch hierzu hat der DRV den Mitgliedern die notwendigen Änderungen an die Hand gegeben. RAin Birgit Buth DRV-Geschäftsbericht 2015 Lebensmittelrecht/Biotechnologie | 45 tierische Produkte ausgeweitete Kennzeichnung unzureichend wäre und die Anwendung von Gentechnik 2015 hat der DRV sein Serviceangebot nochmals er- entgegen den Marktrealitäten ausschließlich mit der weitert: Mit dem Format „Lebensmittelrecht kom- Milch-, Fleisch- und Futtermittelproduktion in Verbin- pakt“ werden die Mitglieder im Monatsrhythmus dung bringen würde. über alle DRV-Meldungen aus dem Lebensmittelrecht und der Ernährungspolitik, ergänzt um Wis- Herkunftskennzeichnung senswertes rund um das Thema Lebensmittel, online informiert. Die EU-Kommission hat 2015 die Ergebnisse einer Folgenabschätzung zur verpflichtenden Herkunfts- Lebensmittelbetrug auf der Spur kennzeichnung von Milch, Milch als Zutat in Milchprodukten sowie anderer Fleischsorten als Rind-, Der DRV begrüßt, dass das BMEL einen Beirat „Le- Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Geflügelfleisch vor- bensmittelbetrug“ berufen hat. Darin arbeiten Ex- gelegt. Sie teilt darin die Position des DRV, dass das perten aus Behörden, Verbänden und Einrichtungen, Kosten-Nutzen-Verhältnis eine verpflichtende Her- die sich mit der Sicherheit und Überwachung von kunftskennzeichnung nicht rechtfertigt. Die freiwilli- Lebensmitteln befassen, interdisziplinär zusammen. ge, bereits heute praktizierte Herkunftskennzeich- Ziel ist, ein nationales Frühwarnsystem zu entwi- nung hingegen kann eine angemessene Option sein, ckeln, mit dem Lebensmittelbetrug und Verbraucher- die für die Unternehmen und Behörden keinen Mehr- täuschung frühzeitig aufgedeckt und am besten ver- aufwand bedeutet. Verbraucher sind zwar an Her- hindert werden können. Der Beirat ist beim Bundes- kunftsangaben bei Milch und Milchprodukten inte- amt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicher- ressiert, doch ihre Bereitschaft, für diese Informatio- heit angesiedelt, das als nationale Kontaktstelle in nen zu zahlen, ist begrenzt. das europäische Netzwerk zum Austausch über die In Abwägung aller Faktoren und zur besseren Bekämpfung von Lebensmittelbetrug eingebunden Rechtssetzung wird die freiwillige Herkunftskenn- ist. zeichnung in Kombination mit den bereits bestehenden verpflichtenden Kennzeichnungen als Lösung Gentechnik-Kennzeichnung abgeschlossen vorgeschlagen. Dr. Claudia Döring Die Bundesregierung hat im Agrarpolitischen Bericht klargestellt, dass die Pflichtkennzeichnung gentechnisch veränderter Lebens- und Futtermittel auf EU- Verkehr und Logistik Ebene abschließend geregelt ist und sich für die Ausweitung der Kennzeichnung auf Milch und Fleisch In Deutschland wurden 2015 mehr Güter transpor- keine ausreichende politische Unterstützung findet. tiert als je zuvor. Nach Angaben des Statistischen Damit hat sie von ihrer im Koalitionsvertrag darge- Bundesamtes stiegen das Aufkommen gegenüber legten Absicht Abstand genommen, für eine ver- dem Vorjahr um 1,1 Prozent auf 4,5 Mrd. t und die pflichtende Kennzeichnung tierischer Lebensmittel Leistung um 0,8 Prozent auf 662 Mrd. tkm. Damit einzutreten, die unter Einsatz gentechnisch verän- wuchs der Güterverkehr im dritten Jahr in Folge. derter Futterpflanzen erzeugt wurden. Der DRV hatte Auf Deutschlands Straßen wurden 1,9 Pro- diese Absicht wiederholt kritisiert, da eine allein auf zent mehr Güter transportiert, zudem stiegen die 46 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Transportentfernungen. Die Eisenbahn verlor ein Maximale Flexibilität erforderlich Prozent Tonnage, gewann jedoch – aufgrund der größeren Entfernungen – bei der Transportleistung Bei zeitunkritischen Transporten von Getreide, Fut- 1,5 Prozent hinzu. Die Binnenschifffahrt verlor so- termitteln und Düngemitteln sind Schiene und Was- wohl Mengen als auch Transportentfernungen. Der serstraße dennoch im Vorteil, und zwar ökonomisch Rückgang der Verkehrsleistung um rd. 6 Prozent ist und ökologisch. Warengenossenschaften haben ihre insbesondere auf Niedrigwasser und havarie- Umschlageinrichtungen deshalb gezielt an Schienen bedingte Behinderungen zurückzuführen. und Wasserstraßen errichtet. Dies erfordert allerdings maximale Flexibilität in Zeiten von Niedrig- Weg von der Schiene wasser, Kanalsperrungen und Eisenbahnstreiks. Trotz massiver Ausdehnung der Mautpflicht (seit Juli für Vereinfachungen bei den Reinigungserfordernis- 2015 auf weitere Bundesstraßen, seit Oktober 2015 sen in der Binnenschifffahrt (CDNI) eingesetzt. Er- auf Lkw ab 7,5 t) gewinnt der Verkehrsträger Straße heblicher Informationsbedarf besteht auch bezüg- unvermindert Anteile am Modal Split hinzu: Inzwi- lich der regelkonformen Lagerung von Gefahrstof- schen werden fast 72 Prozent der Verkehrsleistung fen. Der DRV hat – gemeinsam mit Spezialisten aus mit dem Lkw abgewickelt. Die Binnenschifffahrt lei- den Hauptgenossenschaften, der R+V und der Be- det unter einer älter werdenden Flotte und erhebli- rufsgenossenschaft – eine Reihe von Broschüren er- chen Problemen bei der Erneuerung der Infrastruktur arbeitet. Die Veröffentlichungen auf der DRV-Home- (Schleusen). Auch die Bahn verlagert ihr Angebot page erfreuen sich größter Beliebtheit. Der DRV hat sich im Berichtsjahr wiederholt zunehmend weg von der Schiene. Dr. Michael Reininger Gütertransportleistung verschiedener Verkehrsträger 1995 bis 2015 in Mrd. Tonnenkilometer 700 Straßenverkehr 600 (+1,4 %) 500 71,7 % 400 300 Eisenbahnverkehr 200 (+1,5 %) 7,3 % 100 Binnenschifffahrt (– 6,1 %) 8,4 % 0 Rohrleitungen (Rohöl) (+1,0 %) 1995 2000 2005 Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur 2010 2015 DRV-Geschäftsbericht 2015 | 47 Betriebswirtschaft Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Zu den Dienstleistungen des DRV für seine Mitglieder Das Wirtschaftsforum beim Deutschen Raiffeisentag zählen u. a. Betriebsvergleiche und der Abschluss von stand 2015 unter dem anspruchsvollen Motto Rahmenverträgen. Am Betriebsvergleich „Raiffeisen- „Agrarwirtschaft in der Dauerkritik – Genossenschaf- Märkte“ 2014/2015 beteiligten sich 82 Märkte aus dem ten gehen in die Offensive“. Mehr als 350 Verant- gesamten Bundesgebiet mit einem Umsatzvolumen wortliche aus genossenschaftlichen Unternehmen, von 89,2 Mio. Euro. Wirtschaft, Politik und Medien erlebten spannende Die gegenüber den Vorjahren um 5 Prozent Rededuelle und brachten sich engagiert in die Dis- gestiegene Beteiligung belegt das Interesse der Mit- kussionen ein. Der DRV hatte die gesamte Wert- glieder an aktuellen Ergebnissen. Sie bieten nach wie schöpfungskette von den Genossenschaften über ge- vor eine gute Voraussetzung, ähnlich strukturierte sellschaftliche Gruppen bis hin zur schwarz-grünen Märkte nach Umsatzgrößenklasse, Sortiments- Politik auf eine Bühne gebracht. Das Veranstaltungs- schwerpunkten, Markterfolg, regionalem Bezug und format stieß auf überaus positive Resonanz. Marktfläche segmentiert auszuwerten. Marke Raiffeisen stärken Neue Rahmenverträge Im Dialog wurden Gemeinsamkeiten herausgestellt, Die bereits 2014 abgeschlossenen neuen Rahmen- z. B. was die Wertigkeit von Lebensmitteln und die verträge erfreuen sich zunehmender Nachfrage. Dies Zukunftsthemen globalisierter Agrarhandel, Digita- betrifft die Vereinbarung mit Microsoft, die den DRV- lisierung, Innovationen und Tierwohl betrifft. Das war Mitgliedern den Bezug von Software zu Konditionen und ist die Basis für die Meinungsbildung, jenseits ermöglicht, die sonst ausschließlich Großunterneh- ideologischer Grenzen und medialer Verkürzungen. men vorbehalten sind. Daran knüpft der DRV in seiner internen und exter- Der Vertrag mit TeleCash wurde um weitere nen Kommunikation an. Im Mittelpunkt der Interes- drei Jahre verlängert. Er beinhaltet nunmehr auch senvertretung stehen die Umsetzung praxisgerech- den kostengünstigen Einsatz von Terminals, die mit ter Konzepte für eine zukunfts- und wettbewerbs- neuester Technik, zum Beispiel einer berührungslo- fähige Agrar- und Ernährungswirtschaft. sen Zahlungsmöglichkeit, ausgestattet sind. Damit Mit überzeugenden Praxisbeispielen und Ini- werden sie künftigen Anforderungen der Kreditwirt- tiativen werden sich die landwirtschaftlichen Ge- schaft gerecht. nossenschaften mehr Gehör und Rückendeckung in Die ausgesprochen hohe Bereitschaft der Gesellschaft, Politik und den Medien verschaffen. DRV-Mitglieder, mit TeleCash zusammenzuarbeiten, Dabei setzt der DRV neben der klassischen Presse- unterstreicht die Wirtschaftlichkeit der Dienstleistun- und Öffentlichkeitsarbeit verstärkt auf die Informati- gen. Weitere Rahmenverträge bestehen mit Bitzer onskanäle in sozialen Netzwerken zur Stärkung der (Getreideabrechnungs-Software) und Zauner & Part- Marke Raiffeisen. ner (Fuhrpark-Management) sowie Telekom und Vodafone. 2016 prüft der DRV den Abschluss weite- Gefragter Meinungsführer rer Rahmenverträge. Die schwierige Situation auf dem Milchmarkt, die Heinz-Joachim Bösing Rolle der Politik, die Erschließung neuer Absatzmärk- 48 | DRV-Geschäftsbericht 2015 te, TTIP und Warenterminbörsen: Zu diesen und wei- sche und europäische Agrarwirtschaft. Priorität hat teren Themen führte Präsident Manfred Nüssel In- für den DRV die Erschließung neuer Märkte, z. B. in terviews mit Journalisten. In einem Pro- und Contra- der Islamischen Republik Iran. Beitrag „Soll die Andienungspflicht abgeschafft wer- Monika Windbergs den?“ für top agrar unterstrich der Präsident, dass die Andienungspflicht den Milcherzeugern insbesondere in Zeiten starker Preisschwankungen Planungs- Agrarportal raiffeisen.com sicherheit bietet. Denn der Vollablieferungspflicht steht die Vollannahmepflicht der Molkereigenossen- 2015 hat die Internetfirma raiffeisen.com konsequent schaften gegenüber. Dies sind zwei Seiten einer Me- mit der Umsetzung zahlreicher Raiffeisen-Apps be- daille, die sowohl positiv auf das unternehmerische gonnen. Durch den Einsatz eines selbst program- Handeln der bäuerlichen Mitglieder als auch auf das mierten App-Baukastens werden die Kosten für eine der Molkereigenossenschaften wirken. native Firmen-App auf 1.000 bis 2.000 Euro begrenzt. Im App-Baukasten können die Genossenschaften Weitere Märkte erschließen kostenlos schnuppern und sich ihre App nach eigenen Wünschen inhaltlich und optisch zusammenstel- Im Gespräch mit der agrarzeitung begrüßte Präsident len. Basis ist die nationale Raiffeisen24-App, deren Nüssel die Aussage von Bundesminister Christian vielfältige Inhalte kostenfrei in die eigene Firmen- Schmidt, dass trotz föderaler Strukturen die Zusam- App übernommen werden können. Herzstück jeder menarbeit über alle Verantwortungsebenen hinweg Kunden-App ist allerdings der individuelle Zugriff bundesweit funktionieren muss, wenn Deutschland auf Belege (Lieferscheine, Rechnungen, Kontrakte seine Rolle als wichtige Agrarexportnation weiterhin etc.), die dem Landwirt in einem passwortgeschütz- erfolgreich wahrnehmen will. Für weitere Marktöff- ten Bereich jederzeit zur Verfügung stehen. nungen in Drittländern, so Nüssel, sind viele Mosaiksteinchen erforderlich, die passgenau ineinan- Futter per App bestellen dergreifen müssen. Diesbezüglich sieht er in Deutschland noch Verbesserungspotenzial. Wichtigste Nutzeranwendung in Sachen Belege ist die Bestellfunktion Futter24, mit der Landwirte per Klare Zeichen gesetzt Fingertipp das Futter bei ihrer Genossenschaft vor Ort bestellen. Die App ist derzeit bei rd. 20 Ortsge- In der Lebensmittel Zeitung begrüßte Generalsekre- nossenschaften im Testeinsatz. Weitere 10 bis 20 Fir- tär Dr. Henning Ehlers die große Bereitschaft der men werden im Laufe des Jahres folgen. Bei konse- Landwirte und aller Wirtschaftsbeteiligten, die Initia- quenter Nutzung dieser App-Funktion könnten bis tive Tierwohl weiter nach vorne zu bringen, um damit 2020 ein Drittel aller Futterbestellungen per App ein- ein klares Zeichen für eine tiergerechtere Nutztier- gehen. Zusammen mit der GWS Münster wurde da- haltung zu setzen. An die Verbraucher appellierte er, für eine direkte Schnittstelle im Warenwirtschafts- ihre verbalen Forderungen nach mehr Tierwohl an system gevis erarbeitet. Eine Anbindung von der Ladentheke einzulösen. AMIC + SAP ist ebenfalls möglich. Gemeinsam mit Mit dem Informationsdienst Agra-Europe einigen Viehgenossenschaften wird an einer App sprach der Generalsekretär über die massiven Aus- Vieh24 gearbeitet, die sich mit den wöchentlichen wirkungen des Russland-Embargos auf die deut- Schlachtviehanmeldungen beschäftigt. Die beste- DRV-Geschäftsbericht 2015 hende Handyschlagkartei Acker24 soll um die neuen | 49 Ehrenamt in Genossenschaften Anforderungen im Düngebereich ergänzt werden. Fazit: Viele Genossenschaften erreichen ihre Genossenschaftliche Gremien nutzen intensiv die For- Landwirte mittlerweile leichter über Handy-Apps als mate der ADG zur unternehmensspezifischen Qualifi- über die klassischen PC-Webseiten. Wer insbeson- zierung von ehrenamtlichen Aufsichtsräten und Vor- dere mit den jungen Landwirten erfolgreich kommu- ständen. Die Auseinandersetzung mit strategischen nizieren möchte, wird um die Etablierung einer eige- Fragestellungen bildet einen Schwerpunkt. Für 2016 nen Kunden-App nicht herumkommen. hat die ADG ein spezielles und individuelles Angebot für ehrenamtliche Mandatsträger zum „Megatrend Dr. Heiner Stiens Digitalisierung“ entwickelt. ADG-Bildungsarbeit Ausbau des Individualbereichs Die Vorbereitung auf die Prüfung zum Handelsfach- 2015 wurde ein erweitertes Individual-Angebot zur un- wirt wird nach wie vor erfolgreich in der Akademie ternehmensspezifischen Begleitung konzipiert, das Deutscher Genossenschaften ADG durchgeführt. Die auf dem genossenschaftlichen Grundgedanken „Hilfe weiterführenden Programme Management-Training, zur Selbsthilfe“ beruht. Mit erweiterten Kompetenzen Geschäftsleiter-Qualifikation und FUTUR wurden begleitet die ADG ihre Kunden ab 2016 noch profes- auch im zweiten Jahr nach der Neukonzeption stark sioneller bei Veränderungs- und Transformationspro- nachgefragt. Wie bei allen ADG-Programmen liegt zessen. Schwerpunktthemen sind Führung, Personal- der Schwerpunkt auf der konsequenten Anwendung management und Unternehmenskultur. und dem Transfer der vermittelten Inhalte in die berufliche Praxis. So entwickelt jeder Teilnehmer der Akademische Qualifikation Geschäftsleiter-Qualifikation oder des FUTUR eine Strategie für den eigenen Verantwortungsbereich Auch 2015 haben neue Studierende die berufsbeglei- oder die gesamte Genossenschaft. tenden Bachelor-Studiengänge „Management & Han- Die Teilnehmer lernen, eine Genossenschaft del“ sowie „Management & Agrarhandel“ an der ADG zukunftsorientiert aufzustellen und zielführende un- Business School begonnen. Für Absolventen mit ei- ternehmerische Entscheidungen zu treffen. Für nem ersten akademischen Abschluss bietet die ADG Fachkräfte werden weiterhin Qualifizierungspro- Business School den berufsbegleitenden Master- gramme mit Abschlusszertifikat angeboten. Einzel- studiengang „General Management“ an. seminare zu diversen Themen runden das Angebot für Fach- und Führungskräfte ab. René Borresch 50 | DRV-Geschäftsbericht 2015 dass die deutschen Privathaushalte 2015 rd. 20 Mrd. Euro für Obst, Gemüse und Kartoffeln ausgaben, davon entfielen rd. 15 Mrd. Euro auf frische Produkte. Wussten Sie dass die Winzer- und Weingärtnergenossenschaften rd. ein Drittel der deutschen Weinernte verarbeiten? DRV-Geschäftsbericht 2015 | 51 Genossenschaftlicher Verbund: Erfolgreich durch Kompetenz DZ BANK Gruppe und Rückversicherung) um 4,6 Prozent auf 15,0 Mrd. Euro. Die R+V Lebens- und Pensionsversicherer er- Die DZ BANK Gruppe hat 2015 ihre erfolgreiche Ent- zielten im Inland Beitragseinnahmen von 7,4 Mrd. wicklung fortgesetzt und erreichte nach IFRS ein Er- Euro (+6,4 %), die R+V Krankenversicherung 468 Mio. gebnis vor Steuern von 2,45 Mrd. Euro. Das Ergebnis Euro (+9,9 %). In der Schaden-/Unfallversicherung liegt um 14,4 Prozent unter dem Rekordwert des konnte R+V erneut deutlich um 4,3 Prozent auf 5,0 Vorjahres (2,87 Mrd. Euro), jedoch weiterhin auf Mrd. Euro wachsen. einem außerordentlich hohen Niveau. Es wird vor allem von der positiven Entwicklung in der gesamten Bausparkasse Schwäbisch Hall AG DZ BANK Gruppe getragen und unterstreicht die erfolgreiche gemeinsame Marktbearbeitung mit den Die Bausparkasse Schwäbisch Hall hat ein erfolgrei- Volksbanken und Raiffeisenbanken. Die Bilanzsum- ches Jahr hinter sich. Im klassischen Geschäftsfeld me der DZ BANK Gruppe lag Ende 2015 bei 408 Mrd. Bausparen schloss der Marktführer 900.000 Bauspar- Euro (Vj. 403 Mrd. Euro). verträge über ein Volumen von rd. 35 Mrd. Euro ab – ein Plus von 12,8 Prozent. Insgesamt betreut die WGZ BANK Bausparkasse derzeit mehr als 8,5 Mio. Verträge mit einer Gesamtbausparsumme von gut 286 Mrd. Euro. Die WGZ BANK Gruppe übertraf mit einem Operati- Die Baufinanzierung als zweites Geschäftsfeld stieg ven Ergebnis von 346,6 Mio. Euro (nach IFRS) das um 6,8 Prozent auf 14,4 Mrd. Euro. Das dritte Ge- gute Vorjahresergebnis um 12,6 Prozent. In der WGZ schäftsfeld „Weitere Vorsorge“ lag mit 3,9 Mrd. Euro BANK AG stieg das Ergebnis vor Steuern (HGB) leicht über dem Vorjahresergebnis. Damit erreichte um 9,1 Prozent auf 266,1 Mio. Euro. Mit einer Cost In- die Gesamtvertriebsleistung ein Volumen von come Ratio von 47,6 Prozent in der Gruppe und 48,4 51,1 Mrd. Euro. Prozent in der AG schneidet die WGZ BANK im Branchenvergleich nach wie vor überdurchschnittlich gut DG HYP ab. Die Bilanzsumme der WGZ BANK Gruppe (IFRS) sank um 5,1 Mrd. Euro auf 89,8 Mrd. Euro und in der Die DG HYP hat sich im Geschäftsjahr 2015 positiv WGZ BANK AG um 0,5 Mrd. Euro auf 47,8 Mrd. Euro. entwickelt und mit einem Volumen von rd. 5,7 Mrd. Die Kapitalbasis wurde durch Gewinnthesaurierung Euro (Vj. 4,9 Mrd. Euro) ihr bisher bestes Neuge- weiter gestärkt. Zum Jahresultimo 2015 lag die Kern- schäftsergebnis in der gewerblichen Immobilienfi- kapitalquote bei 14,6 Prozent und damit deutlich über nanzierung erzielt. In der FinanzGruppe hat DG HYP der von der EZB vorgegebenen Mindestgröße. die Zusammenarbeit mit ihren Partnerbanken erfolgreich intensiviert. Das Gemeinschaftskreditgeschäft R+V Gruppe mit Volksbanken und Raiffeisenbanken stieg auf 2,8 Mrd. Euro (Vj. 2,6 Mrd. Euro). Grundlage der er- Mit einem deutlichen Beitragszuwachs in allen Spar- folgreichen Entwicklung ist der stetige Ausbau der ten hat die R+V Versicherung ihre Erfolgsgeschichte gemeinsamen Geschäftsbeziehungen und die fortgesetzt. In Deutschland stiegen die gebuchten partnerschaftliche Kreditvergabe. Derzeit arbeitet die Bruttobeiträge der R+V Gruppe (Erstversicherung/ DG HYP mit mehr als 400 Genossenschaftsbanken HGB) um 5,7 Prozent auf 12,8 Mrd. Euro. Insgesamt in der gewerblichen Immobilienfinanzierung vertrau- erhöhte sich das Prämienvolumen der Gruppe (Erst- ensvoll zusammen. 52 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Münchener Hypothekenbank eG VR Leasing Gruppe Die Münchener Hypothekenbank eG erzielte 2015 Die VR Leasing Gruppe ist Anbieterin einfacher und erneut ein Rekordergebnis. Der Zins- und Provisi- passgenauer Finanzierungslösungen für den regio- onsüberschuss verbesserte sich um 40 Prozent auf nal verwurzelten Mittelstand. Sie hat sich neu aus- 154,7 Mio. Euro. Die Bilanzsumme erhöhte sich zum gerichtet und konzentriert sich auf die Bedürfnisse 31. Dezember 2015 um 1,8 Mrd. auf 38,1 Mrd. Euro. der Genossenschaftsbanken und ihrer mittelständi- Insgesamt sagte die Bank Immobiliendarlehen in ei- schen Kunden. Das Auslandsgeschäft sowie das Au- nem Volumen von 4,9 Mrd. Euro zu (+9,3 %). In der toflotten- und Immobilienleasing-Geschäft werden Finanzierung von privaten Wohnimmobilien stieg seitdem zurückgeführt (Nicht-Kerngeschäft). Die Pro- das Volumen nochmals um 6,5 Prozent auf 3,6 Mrd. duktpalette umfasst Leasing, Miete, Mietkauf, Kredit, Euro. In der gewerblichen Immobilienfinanzierung Factoring und Zentralregulierung. 2015 hat sich das – inklusive Geschäft mit Wohnungsunternehmen – Kerngeschäft zufriedenstellend entwickelt. Die Pro- steigerte die Bank das Neugeschäft um 18 Prozent visionen an die Genossenschaftsbanken konnten um auf 1,3 Mrd. Euro. Für ihre Emissionsarbeit wurde 13 Prozent stark gesteigert werden. Im Factoring und die Münchener Hypothekenbank erneut als bester in der Zentralregulierung bewegten sich die Umsatz- Emittent von Covered Bonds und Pfandbriefen aus- volumina auf Vorjahresniveau. Insgesamt war das gezeichnet. Geschäftsjahr noch einmal geprägt von Sondereffekten aus dem Nicht-Kerngeschäft in Ungarn und Union Investment Gruppe führte nach IFRS zu einem Ergebnis vor Steuern von 0,3 Mio. Euro. Union Investment ist weiter gewachsen: Mit einem Nettoneugeschäft von 26,2 Mrd. Euro verzeichnete DG VERLAG eG die Fondsgesellschaft ein Rekordergebnis. Das verwaltete Vermögen stieg auf 260,8 Mrd. Euro. Das in- Der Deutsche Genossenschafts-Verlag eG (DG VER- stitutionelle Geschäft legte erheblich zu und konnte LAG) ist das Kompetenzcenter für Lösungen, Services mit einem Nettoabsatz von 18,2 Mrd. auf 147,7 Mrd. und Produkte des genossenschaftlichen Verbundes. Euro verwaltetes Vermögen gesteigert werden. Das gesamte Leistungsangebot unter dem Dach Nachgefragt wurden vor allem Hochzins-, DG VERLAG ist darauf fokussiert, nachweisbar zur Wandel- und Nachranganleihen sowie Verbriefun- Erhöhung des Marktanteils sowie wesentlich zur gen, Aktienstrategien und Immobilieninvestments. Senkung der Cost Income Ratio seiner Mitglieder und Des Weiteren gewinnen nachhaltige Aspekte im in- Kunden beizutragen. 2015 erzielte das Unternehmen stitutionellen Geschäft an Bedeutung. einen Gesamtumsatz vor Erlösschmälerungen und Im Privatkundengeschäft konnte der Absatz vor genossenschaftlicher Rückvergütung von 163,6 mit netto 8 Mrd. Euro das vierte Jahr in Folge gestei- Mio. Euro. Der Mitgliederumsatz lag bei rd. 151 Mio. gert werden. Mit einem Volumen von 113,1 Mrd. Euro. Ende 2015 waren 442 Mitarbeiterinnen und Mit- Euro gehört Union Investment zu den erfolgreichs- arbeiter sowie 17 Auszubildende beschäftigt. Der ten Anbietern in Deutschland. DG VERLAG wird von 1.124 Mitgliedern getragen. DRV-Geschäftsbericht 2015 | 53 Internationale Zusammenarbeit: Effizient, nachhaltig und produktiv Internationale Zusammenarbeit, Erfahrungsaus- CAK, der u. a. über 4.000 landwirtschaftliche Genos- tausch und Wissenstransfer gehören zu den traditio- senschaften repräsentiert. Die meisten dieser Genos- nellen Stärken deutscher Genossenschaften und senschaften arbeiten derzeit ineffizient oder haben spielen eine zentrale Rolle in den Beratungsaktivitä- ihre Geschäftstätigkeit eingestellt. ten des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisen- Das Potenzial, deren Leistungsfähigkeit und verbandes (DGRV). Vor allem mit Finanzierung des den wirtschaftlichen Erfolg wieder zu steigern, ist Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammen- groß. Durch moderne Managementtechniken, ver- arbeit und Entwicklung (BMZ) und auch des Bundes- besserte Kontrollstrukturen sowie Mitarbeiterqualifi- ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zierung kann die Wettbewerbsfähigkeit und damit (BMEL) unterstützt der DGRV erfolgreich den Aufbau der Nutzen für die überwiegend kleinbäuerlichen genossenschaftlicher Strukturen in Partnerländern Genossenschaftsmitglieder erhöht und deutlich aus- weltweit. gebaut werden. Lebensbedingungen verbessern Fokus Molkereigenossenschaften Die Projekte des DGRV leisten nachweislich einen Das Projekt, das durch das BMEL gefördert wird, Beitrag zur Verbesserung der Wirtschafts- und Sozi- trägt dazu bei, dass CAK zusammen mit anderen ge- alstrukturen, zur Steigerung von Einkommen und da- nossenschaftlichen Einrichtungen in die Lage ver- mit zur Minderung der Armut bzw. Verbesserung der setzt wird, bedarfsorientierte Dienstleistungen und allgemeinen Lebensbedingungen in den Partnerlän- Qualifizierungsangebote für Fach- und Führungskräf- dern. Von großer Bedeutung und unverzichtbarer Be- te anzubieten. Der Fokus liegt zunächst auf Molke- standteil erfolgreicher Projektarbeit ist die Unterstüt- reigenossenschaften, da diese gute Voraussetzungen zung durch genossenschaftliche Unternehmen und haben, funktionierende Strukturen zu etablieren und Verbände in und aus Deutschland, indem z. B. Exper- sich im Wettbewerb zu behaupten. teneinsätze (Langzeit/Kurzzeit), Hospitationen und Fachbesuche ermöglicht werden. Auf mittlere Sicht leisten die so unterstützten Genossenschaften einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Produktivität, Effizienz und Nachhaltig- Projektbeispiel Kenia keit der Landwirtschaft sowie zur Stärkung des ländlichen Raumes in Kenia. Seit Oktober 2014 kooperiert der DGRV mit dem nationalen kenianischen Genossenschaftsverband Andreas Kappes 54 | DRV-Geschäftsbericht 2015 dass es weltweit über 800 Millionen Genossenschaftsmitglieder in über 100 Ländern gibt? Wussten Sie dass die Genossenschaftsidee gute Chancen hat, 2016 in die internationale UNESCO-Liste als Weltkulturerbe aufgenommen zu werden? dass fast 100 Prozent aller deutschen Landwirte, Winzer und Gärtner Mitglied in einer oder mehreren Genossenschaften sind? DRV-Geschäftsbericht 2015 | 55 Gremien des Deutschen Raiffeisenverbandes Präsidium* Manfred Nüssel Präsident Deutscher Raiffeisenverband e.V., Berlin Michael Bockelmann Verbandspräsident Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg Dr. Alexander Büchel Vorstandsmitglied Genossenschaftsverband Bayern e.V., München Dr. Friedrich Caspers Vorstandsvorsitzender R+V Versicherung AG, Wiesbaden Peter Erlebach Vorstandsvorsitzender Deutscher Genossenschafts-Verlag eG, Wiesbaden Johannes Freundlieb Verbandsdirektor Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg Uwe Fröhlich Präsident Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V., Berlin Dr. Roman Glaser Verbandspräsident Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Stuttgart Folkert Groeneveld Vorstandsvorsitzender VR-Bank in Südniedersachsen eG, Dransfeld Dr. Clemens Große Frie Vorstandsvorsitzender AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster Wolfgang Kirsch Vorstandsvorsitzender DZ BANK AG, Frankfurt Benedikt Langemeyer Aufsichtsratsmitglied DMK Deutsches Milchkontor eG, Bremen Wilfried Lenschow Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender Agrargenossenschaft Bartelshagen I e.G., Marlow Prof. Klaus Josef Lutz Vorstandsvorsitzender BayWa AG, München Gerhard M. Meier Hauptgeschäftsführer Bayernland eG, Nürnberg Dirk Niederstucke Vorstandsvorsitzender WESTFLEISCH SCE mbH, Münster Dr. Eckhard Ott Vorstandsvorsitzender Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V., Berlin René Rothe Verbandsdirektor Genossenschaftsverband e.V., Hannover Joachim Rukwied Präsident Deutscher Bauernverband e.V., Berlin Dr. Josef Schwaiger Sprecher der Geschäftsführung DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Bremen Werner Schwarz Präsident Bauernverband Schleswig-Holstein e.V., Rendsburg Karl Voges Vorstandsmitglied Landgard eG, Straelen Dieter Weidmann Vorstandsvorsitzender Württembergische WeingärtnerZentralgenossenschaft eG, Möglingen Claus-Peter Witt Vorstandsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer Uelzena eG, Uelzen Dr. Cornelia Wustmann Vorstandsvorsitzende Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle Wolfgang Zoll Vorstandsvorsitzender Viehvermarktungsgenossenschaft Nordbayern eG, Kitzingen N.N. Akademie Deutscher Genossenschaften ADG, Montabaur N.N. Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Köln N.N. Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster 56 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Präsidialausschuss* Manfred Nüssel Präsident Deutscher Raiffeisenverband e.V., Berlin Michael Bockelmann Verbandspräsident Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg Dr. Clemens Große Frie Vorstandsvorsitzender AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster Dirk Niederstucke Vorstandsvorsitzender WESTFLEISCH SCE mbH, Münster Claus-Peter Witt Vorstandsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer Uelzena eG, Uelzen * Wahlperiode 1. Juli 2011 bis 30. Juni 2016 Fachausschüsse Wahlperiode 1. Juli 2012 bis 30. Juni 2017 Warenwirtschaft Dr. Ewald Glaser ZG Raiffeisen eG, Karlsruhe Dr. Clemens Große Frie AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster Prof. Klaus Josef Lutz BayWa AG, München Reinhard Stieglitz Raiffeisen Waren GmbH, Kassel N.N. Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Köln DRV-Geschäftsbericht 2015 | 57 Genossenschaftlicher Agrarhandel Grit Worsch Vorsitzende Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg eG, Dannenberg/Elbe Michael Eißler Stellv. Vorsitzender BAG-Hohenlohe-Raiffeisen eG, Schwäbisch Hall Dr. Ingo Böning Raiffeisen-Warengenossenschaft Wesermarsch eG, Ovelgönne Berthold Brake Agri V Raiffeisen eG, Borken-Burlo Franz Breiteneicher Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land, Taufkirchen Dr. Andreas Eisen Genossenschaftsverband e.V., Berlin Johannes Freundlieb Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg Dr. Ewald Glaser ZG Raiffeisen eG, Karlsruhe Marco Gottschalk Raiffeisen Landbund eG An- und Verkaufsgenossenschaft, Niedernwöhren Folkert Groeneveld VR-Bank in Südniedersachsen eG, Dransfeld Wolfgang Grunwitz Raiffeisen-Warengenossenschaft Tangerhütte eG, Tangerhütte Dr. Klaus A. Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München Alfons Hofbauer Raiffeisen Waren GmbH Oberbayern Südost, Fridolfing Dr. Ansgar Horsthemke Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Stuttgart Corinna Hübert Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle Alfred Kraus Raiffeisen-Handels-GmbH Rottal, Rotthalmünster Jan-Bernd Krieger Raiffeisen Westfalen Nord eG, Hörstel Paul Linz Raiffeisen Bezug+Absatz eG Bad Waldsee, Bad Waldsee Axel Lohse STADER SAATZUCHT eG, Stade Günter Lonnemann Raiffeisenagrar, Ankum Armin Pfeil Raiffeisen Waren GmbH & Co. Betriebs KG, Alsfeld Hans-Gerd Pützstück Raiffeisen-Erzeugergenossenschaft Bergisch Land und Mark eG, Leverkusen Christoph Reents GS agri eG, Schneiderkrug Dr. Albert Romberg AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster Marius Scholten Raiffeisen-Südwestfalen eG, Halver Arno Schoppe Raiffeisen-Warengenossenschaft Niedersachsen Mitte eG, Schweringen Dr. Klaus-Dieter Schumacher BayWa AG, München Andreas Selmayer Raiffeisenbank Hallertau eG, Rudelzhausen Dr. Alois Splonskowski Raiffeisen Rhein-Ahr-Eifel Handelsgesellschaft mbH, Euskirchen Reinhard Stieglitz Raiffeisen Waren GmbH, Kassel Berthold Walter BAGeno Raiffeisen eG, Bad Mergentheim N.N. Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Köln N.N. Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster 58 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Milchwirtschaft Claus-Peter Witt Vorsitzender Uelzena eG, Uelzen Gerhard M. Meier Stellv. Vorsitzender Bayernland eG, Nürnberg Martin Boschet Hohenloher Molkerei eG, Schwäbisch Hall Johannes Freundlieb Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg Roland Frölich Arla Foods Deutschland GmbH, Upahl Peter Hartmann Bayerische Milchindustrie eG, Landshut Dr. Klaus A. Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München Ralf Hinrichs Molkerei Ammerland eG, Wiefelstede-Dringenburg Dr. Johannes Klaus Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Stuttgart Thomas Knocks Genossenschaftsverband e.V., Hannover Karl Laible Milchwerke Schwaben eG, Ulm Karin Mattes Agrarbetrieb Bielatal eG, Pfaffroda Dr. Josef Schwaiger DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Bremen Carsten Weber Agrarprodukte Ludwigshof eG, Ranis Ludwig Weiß Milchwerke Oberfranken West eG, Meeder N.N. Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster DRV-Geschäftsbericht 2015 Vieh- und Fleischwirtschaft Rudolf Festag Vorsitzender Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh im Raum Osnabrück eG, Georgsmarienhütte Detlef Schlichting Stellv. Vorsitzender Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh ZNVG eG, Neumünster Johann Auer Erzeugergemeinschaft Südostbayern eG, Pocking Wilhelm Behrens Viehvermarktung Walsrode-Visselhövede eG, Walsrode Sebastian Brandmaier Viehvermarktungsgenossenschaft Oberbayern-Schwaben eG, Waldkraiburg Dr. Klaus A. Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München Matthias Hogrefe Viehvermarktung Grafschaft Hoya eG, Asendorf Dr. Johannes Klaus Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Stuttgart Karsten Klokkers Viehvermarktung Uelsen eG, Uelsen Heinrich Krieger Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh im Oldenburger Münsterland eG, Bakum Dirk Niederstucke WESTFLEISCH SCE mbH, Münster Stefan Nießing Agri V Raiffeisen eG, Raesfeld Dr. Rainer Pflugfelder Viehzentrale Südwest GmbH, Stuttgart Heribert Qualbrink WESTFLEISCH SCE mbH, Münster Stefan Reinke Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg Hans-Wolfgang Richter Genossenschaftsverband e.V., Hannover Bernd Terhalle Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh Hümmling eG, Lorup Paul Uppenkamp Raiffeisen Beckum eG, Beckum Florian Warkentin Viehvermarktung Große Aue-Hunte eG, Varrel Martin Wesselmann Raiffeisen Viehvermarktung GmbH, Ennigerloh-Enniger Patrick Wilkens Raiffeisen-Viehvermarktung Harpstedt-Barnstorf-Twistringen eG, Twistringen Stefan Willenborg Erzeugergemeinschaft für Qualitätstiere Syke-Bassum eG, Syke Wolfgang Zoll Viehvermarktungsgenossenschaft Nordbayern eG, Kitzingen N.N. Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster | 59 60 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft Karl Voges Vorsitzender Landgard eG, Straelen Dr. Bernd Falkenau Stellv. Vorsitzender Erzeugerorganisation Dresdener Obst e.G., Dohna Steffen Aurich Markendorf Obst e.G., Frankfurt/Oder Christiane Bell BayWa AG, München Markus Bieser OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG, Oberkirch Johannes Bliestle Reichenau-Gemüse eG, Reichenau Johannes Eiken Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG, Mutterstadt Dr. Klaus A. Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München Sebastian Herbel Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG, Griesheim Christoph Hövelkamp Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG, Vechta-Langförden Dr. Ansgar Horsthemke Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Stuttgart Björn Kirchner Absatzgenossenschaft „Fahner Obst“ eG, Gierstädt Klaus Koch Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg Hans Lehar OGA Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden eG, Bruchsal Martin Ley VOG Vereinigte Großmärkte für Obst und Gemüse Rheinhessen eG, Ingelheim Dirk Matuszewski Gartenbauzentrale Papenburg eG, Papenburg Michael Meier Altländer Obst eG, Jork Jürgen Nüssle WOG Württembergische Obstgenossenschaft Raiffeisen eG, Ravensburg Dr. Svea Pacyna-Schürheck Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Straelen Dr. Reinhard Pauw Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer e.V., Bonn Christian Pielken vitfrisch – Gemüse-Vertrieb eG, Soest Achim Poetschke Gartenbauzentrale Main-Donau eG, Gundelfingen Stefan Reinke Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg Wolfram Rink Erzeugergroßmarkt Thüringen-Sachsen-Spreewald eG, Laasdorf Thomas Schlich Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Straelen Albrecht Stein vitfrisch Gemüse-Vertrieb eG, Neckarsulm Dr. Egon Treyer Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG, Friedrichshafen DRV-Geschäftsbericht 2015 | 61 Weinwirtschaft Dieter Weidmann Vorsitzender Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft eG, Möglingen Henning Seibert Stellv. Vorsitzender Moselland eG Winzergenossenschaft, Bernkastel-Kues Siegfried Boy Weinbauverband Saale-Unstrut e.V., Gleina Gerhard Brauer Ruppertsberger Winzerverein Hoheburg eG, Ruppertsberg Ulrich M. Breutner Werbegemeinschaft Württembergischer Weingärtnergenossenschaften eG, Möglingen Markus Ell Oberkircher Winzer eG, Oberkirch Wendelin Grass DIVINO Nordheim Thüngersheim eG, Nordheim Otto Guthier Bergsträßer Winzer eG, Heppenheim Dr. Klaus A. Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München Hermann Hohl Weinbauverband Württemberg, Weinsberg Dr. Ansgar Horsthemke Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Stuttgart Bernhard Idler Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft eG, Möglingen Frank Jentzer Deutsches Weintor eG, Ilbesheim Albert Kallfelz Wachtenburg Winzer eG, Wachenheim Norbert Kießling Bezirkswinzergenossenschaft Wonnegau eG, Monsheim Klaus Koch Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg Dr. Götz Reustle Felsengartenkellerei Besigheim eG, Hessigheim Paul E. Ritter Winzergemeinschaft Franken eG, Kitzingen Kilian Schneider Badischer Weinbauverband e.V., Freiburg Dr. Peter Schuster Badischer Winzerkeller eG, Breisach N.N. Badischer Winzerkeller eG, Breisach N.N. Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster N.N. Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster 62 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Agrargenossenschaften Dr. Cornelia Wustmann Vorsitzende Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle Dirk Bensmann AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster Dr. Andreas Eisen Genossenschaftsverband e.V., Berlin Dr. Bernd Falkenau Erzeugerorganisation Dresdener Obst e.G., Dohna Kerstin Fröhlich Kriebitzscher Agrargenossenschaft eG, Kriebitzsch Lars Furkert Agrar-Genossenschaft „Bobritzschtal“ Oberbobritzsch e.G., Bobritzsch-Hilbersdorf Frank Groß Agrargenossenschaft Ranzig eG, Tauche Henry Hartmann Produktivgenossenschaft „Altmark“ eG, Neuferchau Jörg Kamprad Agrargenossenschaft Querfurt e.G., Querfurt Sylvio Key Agra-Milch eG, Frohndorf Dr. Wolfgang Krüger Deutscher Bauernverband e.V., Berlin Wilfried Lenschow Agrargenossenschaft Bartelshagen I e.G., Marlow Hans-Günter Naumann Terra eG Agrargenossenschaft, Sömmerda Brigitte Roost-Krüger Agrargemeinschaft Holthusen eG, Holthusen René Rothe Genossenschaftsverband e.V., Hannover Fred Schulze Agrargenossenschaft Hoher Fläming e.G., Rädigke Dr. Danilo Stephan DZ BANK AG, Berlin Reinhard Stieglitz Raiffeisen Waren GmbH, Kassel N.N. DRV-Fachausschuss Milchwirtschaft DRV-Geschäftsbericht 2015 | 63 Wussten Sie dass aus dem Ertrag von 1 Hektar Raps bis zu 2.000 Liter feines Speiseöl gepresst werden können? dass ein Pkw rd. 30.000 km zurücklegen kann mit Biodiesel aus 1 Hektar Raps? 64 | DRV-Geschäftsbericht 2015 Auf einen Blick: Anzahl der Raiffeisen-Genossenschaften Nach Genossenschaftsarten und Verbandsgebieten Genossenschaftsart Frankfurt Oldenburg Stand: 31. Dezember 2015 Münster Karlsruhe München Halle Insgesamt % Kredit mit Warengeschäft 16 3 8 23 62 – 112 5,0 Bezug und Absatz 92 40 60 45 42 5 284 12,6 2 – 2 1 1 – 6 0,3 Milchverarbeitung 15 1 3 6 9 – 34 1,5 Milchlieferung 15 1 2 15 123 – 156 6,9 Sonstige milchwirtschaftl. Unternehmen 11 2 – 4 17 – 34 1,5 32 22 9 1 5 – 69 3,1 8 1 3 – 7 – 19 0,9 24 2 6 12 20 – 64 2,8 Blumen 5 – 5 9 1 – 20 0,9 Winzer2 32 – 8 119 6 – 165 7,3 Agrargenossenschaften 585 – – – – 165 750 33,3 Sonstige Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften 158 17 35 124 188 6 528 23,5 Brennereigenossenschaften 34 3 – – 58 – 95 4,2 Fischereigenossenschaften 23 2 – 1 – – 26 1,2 Forst- und Holzwirtschaftliche Genossenschaften 6 – – 12 15 – 33 1,5 Bioenergiegenossenschaften – 1 1 – – 2 4 0,2 Trocknungsgenossenschaften – 1 – 4 29 – 34 1,5 Maschinengenossenschaften 27 1 5 10 9 – 52 2,3 Weidegenossenschaften 7 – 5 4 48 – 64 2,8 Pfropfreben-/Rebenaufbaugenossenschaften – – – 2 – – 2 0,1 6 1 – 1 – 1 9 0,4 Hauptgenossenschaften1 Vieh und Fleisch2 Zucht Obst und Gemüse darunter: Übrige DRV-Mitglieder2 Insgesamt 1 2 Einschl. DRWZ Einschl. Zentralen 1.001 90 141 360 481 177 2.250 100,0 Organisation der Verbandsgeschäftsstelle Präsident Manfred Nüssel Generalsekretär Dr. Henning Ehlers Geschäftsführerin RAin Birgit Buth Geschäftsführer Dr. Thomas Memmert Assistenz Raina Johannsohn 030 856214-501 Assistenz Marina Engelhardt 030 856214-502 Assistenz Mandy Sohr 030 856214-466 Assistenz Raina Johannsohn 030 856214-501 Geschäftsbereiche Dr. Henning Ehlers Finanzen Political Affairs, Agrargenossenschaften Dr. Volker J. Petersen -470 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Monika Windbergs M. A. -430 Assistenz Political Affairs, Presse Vera Rochanmonir -431 Vorstandsstab Cornelia Schröpfer M.A. -540 Online-Kommunikation, Lebensmittelrecht Mareen Curran M. Sc. -471 Getreide/Ölsaaten, Energie, Nachhaltigkeit RA Dipl.-Ing. agr. Guido Seedler -410 Betriebsmittel, Verkehr und Logistik Dr. Michael Reininger -533 Biotechnologie, Lebensmittelrecht, Saatgut Dr. Claudia Döring -440 Warenwirtschaft, Grain Club Nora Haunert M. Sc. -560 Marktstatistiken Dipl.-Ing. agr. Anna Tanneberger -535 Assistenz Ware Roswitha Hammer -521 OGG, Kartoffeln und Wein Dr. Christian Weseloh -401 Obst, Gemüse, Gartenbau (BVEO) Dr. Gertrud Burghard-Nink -402 Obst, Gemüse, Gartenbau (BVEO) Dipl. Kffr. Ilonka Form -405 Kartoffelwirtschaft, OGG Dipl.-Ing. agr. Suse-Katrin Jamrath -403 Weinwirtschaft Dipl.-Ing. agr. Peter Jung -404 Teamassistenz Julia Rother -400 Warenwirtschaft Kontakt: Tel. +49 30 856214-3, Telefax +49 30 856214-415, Mail: [email protected] oder jeweils [email protected], www.raiffeisen.de OGG, Kartoffeln und Wein Geschäftsbereiche Dr. Thomas Memmert Büro Brüssel, EU-Institutionen Dr. Thomas Memmert +32 2 28540-51 Assistenzen Odile Zeller +32 2 28540-52 Marcel Hofheinz +32 2 28540-54 Milchwirtschaft Dipl.-Ing. agr. Heinrich Schmidt -480 Milch-, Vieh- und Fleischwirtschaft René Kramer M. Sc. -481 Vieh- und Fleischwirtschaft Dr. Verena Schütz -467 Futterwirtschaft Carolin Babl B. Eng. -531 Teamassistenz Luise Luczkowski B. Sc. -534 Assistenz Julia Marjančević -468 Tierische Veredelung Impressum Geschäftsbereiche RAin Birgit Buth Recht und Steuer RAin Birgit Buth -465 Herausgeber: Deutscher Raiffeisenverband e.V. Assistenz Mandy Sohr -466 Redaktion: Monika Windbergs Personal und Organisation Dipl.-Ing. agr. Heinz-J. Bösing -411 Fotos: Fotolia, DRV Assistenz Heike Lehmann -412 Betriebswirtschaft und Statistik Dipl.-Kffr. Yvonne Mynkowiak -413 Satz, Druck und Weiterverarbeitung: Görres-Druckerei und Verlag GmbH Neuwied Rechnungswesen Dipl.-Betriebsw. Jana Paetsch -416 Zentrale Mia Buller -414 Drucklegung: 31. Mai 2016 Deutscher Raiffeisenverband e.V. Pariser Platz 3 10117 Berlin Telefon +49 30 8562 14-3 Telefax +49 30 8562 14-415 info @ drv.raiffeisen.de www.raiffeisen.de Deutscher Raiffeisenverband e.V. Verbindungsbüro Brüssel Rue du Luxembourg 47–51 1050 Brüssel Telefon +32 2 28540-50 Telefax +32 2 28540-59 Deutscher Raiffeisenverband e.V. Geschäftsbericht 2015 – Ausblick 2016 68. Jahrgang Besuchen Sie uns auf Geschäftsbericht 2015
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