Hochschule Merseburg Praktikum Verfahrenstechnik Wärmeübergangskoeffizient in turbulenter Strömung Dies ist einer der der aufwändigsten und umfangreichsten Versuche, entsprechend sollte Ihre Vorbereitung sein… 1. Versuchsziel und Aufgabenstellung In mathematischen Modellen für Wärmeübertragungsprozesse mit turbulent strömenden Medien wird zur Beschreibung der Kinetik der Wärmeübertragungskoeffizient benutzt. Informationen über die Größe dieses Koeffizienten in Abhängigkeit von seinen Einflussgrößen können experimentell gewonnen und z. B. in Form von Kriteriengleichungen verallgemeinert dargestellt werden. 1.1 In diesem Praktikumsversuch soll der Wärmeübergangskoeffizient für turbulente Gasströmung durch beheizte Rohre in Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindigkeit, dem Rohrdurchmesser experimentell bestimmt werden. Die gefundene Abhängigkeit ist mit Hilfe der bekannten Ähnlichkeitskriterien des Wärmeübergangs mathematisch zu beschreiben. Die Versuchsdaten sind gemeinsam in einem Diagramm darzustellen und mittels Regressionsrechnung auszuwerten. Beispielsweise mittels Trendlinie in Excel. Dabei hat die Ausgleichsrechnung für jedes Rohr einzeln sowie für alle Versuche zusammen, zu erfolgen. Der Korrelationskoeffizient (Excel Bestimmtheitsmaß) soll zur Beurteilung der Genauigkeit der gefundenen Gleichungen genutzt werden. Ein Vergleich mit den Koeffizienten (a=0,023; b= 0,4) aus der Literatur ist sowohl im Diagramm als auch verbal vorzunehmen. 1.2 Als Ansatz für die Kriteriengleichung wird genutzt: Nu = a (Re² Pr)b. Darin sind die Stoffwerte für die arithmetisch gemittelte Lufttemperatur einzusetzen. Bei der Umrechnung der Messwertesätze in die entsprechenden Wärmeübergangskoeffizienten dürfen die Wärmetransportwiderstände auf der Wasserseite und in der Rohrwand nicht vernachlässigt werden. Der auf der Wasserseite ist mit der Kriteriengleichung und den Koeffizienten a=0,023; b= 0,4 beschreibbar. 2. Beschreibung der Anlage und Hinweise zum Betreiben (Hierzu siehe Messstellenliste Technologisches Schema Anhang 2 Alfa.pdf) 2.1 Ein Luftstrom kann aus dem Druckluftnetz entnommen werden. Mittels Ventil und Schwebekörperdurchflussmesser kann er in gewünschter Größe eingestellt werden. Er kann wahlweise durch drei warmwasser-mantelbeheizte Rohre unterschiedlichen Durchmessers geleitet werden, wobei seine Ein- und Austrittstemperatur gemessen wird. Danach entweicht er ins Freie. Der Warmwasserstrom kann wahlweise durch die Mantelräume der 3 Versuchsapparate strömen, bevor er zum Versuch WUP geführt wird. 2.2 Für jeden Rohrdurchmesser sind wenigstens je 5 Niveaus der Luftgeschwindigkeit zu untersuchen. Dabei ist zu beachten, dass in allen Versuchen der turbulente Strömungsbereich nicht verlassen wird. Die Geschwindigkeitsbereiche bei den einzelnen Durchmessern sollen sich wenigstens z. T. überdecken, damit auch Einzelaussagen über diese beiden Einflussgrößen möglich werden. X:\Praktika\Thermische VT\WUK_alpha_BAC.doc 2.3 Sicherheit und Arbeitsschutz Vorsicht bei den heißen Rohrleitungen (max. 60 °C) Betriebsparameter der Anlage, insbesondere des Luftvolumenstromes immer beobachten. Ventile langsam öffnen und schließen. Produktweg muss immer offen sein, bei Umschaltung erst den neuen Weg auf- und dann zudrehen! 3. Versuchsvorbereitung Woran erkannt man den stationären Zustand des Versuchsprozesses? Erläutern Sie den Prozess der WÜ an der ebenen Wand. Wovon wird er beeinflusst? Stellen Sie die Bilanz für ein Versuchsrohr auf und benennen Sie die notwendigen Größen. Berechnen Sie die Dichte, kin. Viskosität und die Wärmeleitfähigkeit von Wasser bei TT,MM °C Beispiel: Versuchstag ist der 21.11. 21,11 °C Versuchstag ist der 07.12. 7,12 °C Anhang 1: Konstruktionsdaten der Versuchsapparate “Wärmeübergangskoeffizient” Innenrohr Mantel WÜ1 L = 800 mm di = 17,3 mm da = 21,3 mm Di = 29,7 mm Da = 33,7 mm WÜ4 L = 800 mm di = 29,7 mm da = 33,7 mm Di = 44,3 mm Da = 48,3 mm WÜ6 L = 400 mm di = 17,3 mm da = 21,3 mm Di = 29,7 mm Da = 33,7 mm Anhang 2: Messstellenliste Bezeichnung Messgröße TI 1...12 (außer 3) Lufttemperaturen Messgerät NTC Anz.fehler 0,01 K Luftstrom Schwebekörperdurchflussmesser 4 % v. MBE Wasserstrom Turbinenzähler 2,0 % v. MBE Überdruck vor U-Rohr 1 mm WS Luftdurchflussmesser Eine Umrechnung der angezeigten Volumenströme der Luft von Kalibrierbedingungen des Messgerätes auf Betriebsbedingungen ist mit der idealen Gasgleichung notwendig. FI FI PDI Anhang 3: Stoffwerte Luft im Bereich 10 ... 60 °C Gaskonstante spezifische Wärmekapazität kinematische Viskosität (m²/s) Wärmeleitfähigkeit (kJ/m h K) 0,29 kJ/kg K 1,005 kJ/kg K = 1,3323 10-5 + 8,71 10-8 T+ 1,02 10-10 T² = 0,0876 +2,4610-4 T + 1,1210-7 T ² Wasser im Bereich 20 ... 60 °C Dichte (kg/m³) = 1005,7 - 0,375 . T spezifische Wärmekapazität 4,185 kJ/kg K kinematische Viskosität (m²/s) =exp (-13,2883-0,02806 T + 1,123 10-4 T²) Wärmeleitfähigkeit (kJ/m h K) = 2,0107 + 0,00761 T - 3,347 10-5 T² Legierter Stahl XBCrNiMoTi18.11 Wärmeleitfähigkeit (kJ/m h K) = 56 X:\Praktika\Thermische VT\WUK_alpha_BAC.doc T in (°C) T in (°C) T in (°C) T in (°C) T in (°C)
© Copyright 2024 ExpyDoc