Informationen - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK
◊ WERKSTATTGESPRÄCHE ◊
Zur Diskussion: Ausstellungen ◊ Bücher ◊ Projekte ◊ Thesen
Gesprächsleitung: Prof. Dr. Ulrike Gleixner
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Vortrag am 23. Juni 2016 um 14.15 Uhr
Die Diarien des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg
(1599–1656). Ausarbeitung und wissenschaftliche
Erschließung einer digitalen Edition
Marcus Baumgarten und Alexander Zirr (Wolfenbüttel)
Ort: Seminarraum Zeughaus, Herzog August Bibliothek, Schlossplatz 12, 38304 Wolfenbüttel
Interessierte aus dem Haus wie von außerhalb sind herzlich eingeladen ([email protected]).
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Die digitale Edition der Tagebücher Fürst Christians II. aus dem Zeitraum von 1621 bis 1656 erschließt eine quantitativ wie qualitativ einzigartige Quelle zur deutschen und europäischen Geschichte
während der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Sie eröffnet Einblicke in Leben und Wirken eines
mindermächtigen und reformierten Reichsfürsten während und kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg.
Kriegserleben oder innerdynastische Auseinandersetzungen um die Teilhabe an der Herrschaft werden darin ebenso behandelt wie reichskonstitutionelle, konfessionelle oder zeremonielle Fragen. Die
Tagebücher leuchten sogar in höchst private Bereiche, von Familie und Freundschaft bis hin zur
Traumwelt. Sie bieten damit Ansatz für eine Vielzahl von Forschungsinteressen und -kontexten.
Das Werkstattgespräch gibt ein erstes Fazit der dreijährigen Pilotphase des auf 12 Jahre angelegten
DFG-Langzeitprojekts, das in Kooperation mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. durchgeführt wird. Bearbeitet wurden die 32 Tagebuchmonate von Januar 1635 bis August 1637, die reichspolitisch geprägt waren durch den Abschluss, die Umsetzung und letztlich das Scheitern des Prager
Friedens. Der Vortrag soll einen Einblick in die Umsetzung der Edition geben und anhand einiger
inhaltlicher Beispiele auf mehreren thematischen Ebenen mögliche Forschungsansätze skizzieren.
Marcus Baumgarten studierte Germanistik und Philosophie an der Technischen Universität Braunschweig. Nach Beschäftigungen dort bzw. bei der Lessing-Akademie in Wolfenbüttel ist er seit 2011
Mitarbeiter der HAB und wirkte in unterschiedlichen Projekten mit. Im Projekt „Digitale Edition und
Kommentierung der Tagebücher Fürst Christians II.“ ist er für die technischen Belange zuständig.
Alexander Zirr studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Politikwissenschaft, Historische Hilfs- und
Archivwissenschaften an der Universität Leipzig und promovierte dort zur schwedischen Besetzung
Leipzigs im Dreißigjährigen Krieg (1642–1650). Seit 2010 in verschiedenen Projekten an der HAB tätig,
ist er seit Februar 2016 der wissenschaftliche Bearbeiter der „Christian-Tagebücher“ auf Wolfenbütteler
Seite.
Nächstes Werkstattgespräch: 21. Juli 2016, 14.15 Uhr im Seminarraum im Zeughaus.
Franziska Bauer
Friedensdichtungen im vormodernen Europa