Pressemitteilung - Deutscher Verein für öffentliche und private

20. Juni 2016
Pressemitteilung
Altersarmut
vermeiden
–
arbeitende
Strafgefangene
in
die
Rentenversicherung einbeziehen
Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. fordert Bund und Länder auf,
den
Weg
für
eine
Einbeziehung
von
Strafgefangenen
in
die
gesetzliche
Rentenversicherung frei zu machen. Die meisten Gefangenen arbeiten während der
Haft. Sie erwerben heute aber dafür keine Rentenansprüche. Damit ist Altersarmut
insbesondere bei langen Haftstrafen vorprogrammiert.
Berlin - Seit letztem Jahr befasst sich die Justizministerkonferenz der Länder mit der Rente
für Strafgefangene. Der Deutsche Verein nimmt dies zum Anlass, dieses lange
vernachlässigte
sozialpolitische Thema
in
die
Öffentlichkeit zu
rücken.
In
seinen
Empfehlungen zur Einbeziehung von arbeitenden Strafgefangenen in die gesetzliche
Rentenversicherung ruft er den Gesetzgeber und die Länder dazu auf, den Weg für eine
Einbeziehung von Gefangenen in die gesetzliche Rentenversicherung frei zu machen. Arbeit
wird in der Haft zugewiesen und nicht durch einen Arbeitsvertrag eingegangen. Deshalb greift
die gesetzliche Rentenversicherung erst, wenn eine gesetzliche Regelung dies vorsieht. Die
Länder müssen zustimmen, da sie für den Strafvollzug zuständig sind.
„Der Strafvollzug wird vom Gedanken der Resozialisierung geleitet“, so Johannes Fuchs,
Präsident des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. „Wer seine Haftzeit
verbüßt hat, soll sich möglichst schnell wieder in die Gesellschaft eingliedern können. Dazu
gehört auch, dass Gefangene bereits in ihrer Haftzeit arbeiten und sich Ansprüche auf eine
soziale Absicherung erarbeiten können. Der Bundestag und die Länder müssen hier ihrer
Verantwortung endlich möglichst zeitnah nachkommen.“, so Fuchs.
P re s s e k o n t a k t : B e a t e Ma ri a Ha g e n ,
R e f e re n t i n V e re i n s - u n d Mi t g l i e d e r we s e n , P res s e - un d Ö f f e nt l i c hk ei t s ar b ei t
M i c h a e l k i rc h s t r a ß e 1 7 / 1 8  1 0 1 7 9 B e r l i n  T el e f o n 0 3 0 6 2 98 0 - 6 1 4  T el ef a x 03 0 62 9 80 -1 5 0
p r e s s e @ d e u t s c h e r - v e r e i n . d e  www. d e u t s c h e r - v e rei n. d e
Im Jahr 1980 ist eine diesbezügliche gesetzliche Regelung zur Rentenversicherung für
Gefangene an einer mangelnden Einigung von Bund und Ländern gescheitert.
Die Empfehlungen sind abrufbar unter: https://www.deutscher-verein.de/de/uploads/empfehlungenstellungnahmen/2016/dv-7-16-rentenversicherung.pdf
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und
Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer und von den Vertretern der Wissenschaft
für alle Bereiche der sozialen Arbeit und der Sozialpolitik. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und
Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der
Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
P re s s e k o n t a k t : B e a t e Ma ri a Ha g e n ,
R e f e re n t i n V e re i n s - u n d Mi t g l i e d e r we s e n , P res s e - un d Ö f f e nt l i c hk ei t s ar b ei t
M i c h a e l k i rc h s t r a ß e 1 7 / 1 8  1 0 1 7 9 B e r l i n  T el e f o n 0 3 0 6 2 98 0 - 6 1 4  T el ef a x 03 0 62 9 80 -1 5 0
p r e s s e @ d e u t s c h e r - v e r e i n . d e  www. d e u t s c h e r - v e rei n. d e