Die Facehen einer neuen transna)onalen Schweiz

DieFace(eneinerneuen
transna.onalenSchweiz
Mar$naKamm,Soziologin/
Germanis$n,Zürich
ReferatzurAbschlusskonferenz:
«Grenzüberschreitungen:Migra.onundLiteraturausder
Perspek.vederLiteratursoziologie»
WWTF-Projekt
«LiteratureontheMove»
Wien,20.–21.Juni2016
1. Einleitung
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BesonderheitderSchweiz:VierSprachenundvier
Literaturen
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BesonderheitendesliterarischenFeldes:
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UniverselleAnerkennungdurchAnerkennunginden
benachbarten,sprachlichenGrossräumen
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ErschwerteAnerkennungvonAutoren/-innenmit
Migra.onshintergrund
Quelle:DanielRothenbühler,Be4naSpoerriundMar9naKamm(forthcoming):Die
FaceBeneinerneuentransna9onalenSchweiz.In:WiebkeSievers,SandraVlasta(Hrsg.):
Emergenceandrecogni.onofimmigrantandethnicminoritywriterssince1945:fourteen
na.onalcontextsinEuropeandbeyond.
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DieVerbreitungdervierLandessprachenin
derSchweiz
2.HistorischerKontext
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SchweizaufdemWegvom
Auswanderungs-zumEinwanderungsland
Entwicklungennachdem2.Weltkrieg
ZuwanderungvonArbeitskrä]eninden
70erund80erJahrendes20.
Jahrhunderts
DiversitätderHerkun]sländerinden
letztensechzigJahren.
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3. SchreibanreizeundneueStrukturen
imliterarischenFeld
ErsteSchriWederÖffnung:
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FörderpreisefürSchreibendemit
Migra.onshintergrundinden1980erJahren
NeueLiteraturzeitschri]enabAnfangder
1990erJahreinderfrz.sprachigenSchweiz
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4.NeueS$mmenamRande
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„Peregrinação“(1983–1989),Zeitschri]mitliterarischen
undkunstkri.schenBeiträgenfürportugiesische
Emigranten/-innen
DragicaRajčić,kroa.scheIntellektuelle,alsVertreterinder
sogenannten«Gastarbeiterliteratur»
ÁgotaKristófausUngarnfeiertErfolgevorallemimAusland
(Paris)
AndréKaminski,derinGenflebendepolnisch-jüdische
Schri]steller(1923–1991)erhältspäteAnerkennung.
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5.EineLiteraturderMigra$onentsteht
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Mi(eder1980erJahre:FünfAutorenmachendie
doppelteZugehörigkeitzumLandihrerEltern,
Italien,unddemLebeninderSchweizzumThema
EsgehtumKindheit,FamilieundIden.tät–die
FragederMigra.onistehersekundär
Endeder1990erJahrewirddiese‘mul.kulturelle
Iden.tät’mitdemBegriffderMigra.onsliteratur
verknüp].
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5.EineLiteraturderMigra$onentsteht
DasneuePhänomenderMigra$onsliteratur
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Migra.onsliteraturalsLiteraturvonimmigrierten
AutorenundAutorinnentri(alsgesellscha]liches
Phänomenabden1980erund1990erJahrenauf
Grund:Fluchtmigra.onundderexponen.elle
Ans.egderAsylgesuchebedingenaufpoli.scher
EbeneunterdemneuenBegriffderMigra.oneine
veränderteglobalePerspek.vederZuwanderung.
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5. EineLiteraturderMigra$onentsteht
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VeränderterBlickderLiteraturkri.kund
Literaturwissenscha]aufAutoren/-innenmit
Migra.onshintergrund
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StärkerePräsenzvonAutoren/-innenmit
Migra.onshintergrundinderÖffentlichkeit,wiezumBeispiel
andenSolothurnerLiteraturtagenvon1997
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Au]ri(der«fün]enLiteratur»derSchweizander
FrankfurterBuchmesseimHerbst1998
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6.«Secondos»und«Secondas»
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Ab1991:Autoren/-innentretenandieÖffentlichkeit,
derenSchaffenals«Secondo-Literatur»bezeichnetwird
Selbstzuschreibungals«Secondo/Seconda»:Die
doppelteZugehörigkeitwirdnichtalsMangel,sondern
alsIden.tätsvorteilhervorgehoben
«Secondo-Literatur»vondenAutorenundAutorinnen
alsambivalentes«Dis.nk.onszeichen»wahrgenommen
–wiedasEin-undAusschlussmarkierendeE.ke(der
«Migra.onsliteratur».
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LesunganderBuchBaselunterdemThema«Secondosund
Sautschinggen–gibtesdienoch?»imJahr2012
Genera.onenunterschied:linksFrancescoMicieli,rechtsPatricMarinoander
BuchBasel2012(Bild:AlexanderPreobrajenski)
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7.WegezuröffentlichenAnerkennung
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Seitden1990erJahren:Autoren/-innenmit
Migra.onshintergrunderhaltenhochkarä.ge
Literaturpreise(z.B.Adelbert-von-ChamissoPreis)
Inderfrz.sprachigenSchweiz:Sieübernehmenwich.ge
Tä.gkeiteninVerlagen,gründenZeitschri]enoder
bekleidenbedeutendeÄmter
DieneuenAutoren/-innenmeldensichab2000zuWort,
wasBeurteilungundUmgangmitdemunscharfenBegriff
«Migra.onsliteratur»anbelangt.
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8. ZögernundVerspätunginakademischen
Untersuchungen
GeringesEchoindenakademischenLiteraturwissenscha]en
derbeidenLandessprachen
Ø  ErsteUntersuchungenausDeutschland,Frankreich,USA
Ø  WesentlicheAnstössedurchinterna.onaleTagungenund
Kongresse(2000–2010)
Ø  Erstewissenscha]licheRezep.onder«Migra.onsliteratur»
durchzweiProjekteinderfrz.sprachigenSchweiz
Ø  BestandsaufnahmezurLiteraturderMigra.onals
transna.onaleLiteraturimJahr2010(Kammetaltri,
UniversitätNeuenburg).
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9.Wirkung
ImliterarischenFeldderSchweizsindAutoren/-innen
mitMigra.onshintergrundabMi(eder1990erJahre
unübersehbargeworden(Bannerträger/-innender
beidengrösserenLiteraturenderSchweizimIn-und
Ausland)
Ø  ImakademischenBereichistdieseRezep.onnicht
adäquat.Wissenscha]licheBeiträgestammennur
vereinzeltvonSchweizerUniversitätenund
Hochschulen.
Ø  BeiträgeundIni.a.venkommenausdemAuslandoder
vonAutoren/-innen,dienicht(mehr)ineineUniversität
eingebundensind.
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9.Wirkung
Annahme:Literaturwissenscha]licheAbteilungenund
Ins.tutehaltensichinkommenderZeitweiterhinandie
als«Spitzenwerke»kanonisiertenTexte
Ø  MöglicherWegderAuseinandersetzung:
Lehrstuhlinhaber/-innenbefassensichmitErschliessung
neuerForschungsfelder(vgl.dasSNF-Projekt
«Hybridisierungs-undUniversalisierungstendenzenin
derdt.undfrz.sprachigenLiteraturderSchweiz)
Ø  GrössereSensibilitätfürdieTransna.onalitätder
LiteraturderSchweiz
Ø  «Kolektüren»mitthema.schundstrukturell
entsprechendenLiteraturenderganzenWelt.
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9. Wirkung
GertMa(enklo(anderTagungOdyssee2001inBern:
«IndergrossenLiteraturwerdendieSpurenderKriegevon
deneneinerweltweitenWanderungsbewegungdurchmischt
undüberlagert,wieesseitderVölkerwanderungkeine
vergleichbaregab…»
und…
«inderTatlässtsichschwervorstellen,dassdieKünstees
ohneBedeutungsverlustüberstünden,wennsiesichdiesem
ThemadesJahrhundertsversagenwürden.»
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10.Kontakt
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