PRESSEMITTEILUNG Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Wismarsche Straße 152 19053 Schwerin Tel.: 0385 521339-0 Fax : 0385 521339-20 E-Mail : [email protected] Internet: www.bund.net/mv V.i.S.d.P.: Corinna Cwielag Schwerin, 20.06.2016 (26-16) Achtung, Sperrfrist, 21.06.2016 Miese Fahrradwege melden Gesucht: Radwege ins Nichts, Radwege als Parkflächen, Radwege mit Spalten in Reifenbreite BUND und SVZ starten Aktion zur Verbesserung des Fahrradverkehrs Gemeinsam mit der Schweriner Volkszeitung startet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am 21.06.2016 eine Aktion, die schlechte Radwege anprangern soll. Über eine online-Karte können miese Bedingungen für das Fahrradfahren gemeldet werden. Radwege ins Nichts, Löcher, Spalten, Buckel, zugeparkte Radwege, verwirrende Schilder oder und ähnliche Probleme können direkt verortet werden. Der BUND will diese Hindernisse für Fahrradfahrer an Städte, Gemeinden und Verkehrsplaner des Landes melden und die Verantwortlichen auffordern, endlich mehr in die Radverkehrsinfrastruktur zu investieren. BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag: „Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre war noch nie so hoch wie aktuell, Autoabgase gefährden unsere Gesundheit. Gerade bei kurzen Wegstrecken ließe sich viel CO2 aber auch Zeit sparen, wenn mehr Menschen das Fahrrad nehmen und auf das Auto verzichten. Zwischen vielen Dörfern aber auch im Pendlerumfeld der Städte fehlen aber Radwege oder enden im Wald wie zum Beispiel zwischen Schwerin und Crivitz. Der Radfahrer darf dann unter lebensgefährlichen Umständen auf der Bundesstraße weiter fahren oder muss sich Waldwege suchen. Das tut niemand im Alltag!“ In den Städten wird laut BUND viel zu wenig für die Verbesserung der städtischen Radwegenetze getan. Straßen und Parkplätze würden dagegen reichlich ausgebaut. „Oft sind Einkaufszentren nur unter Gefahr mit dem Fahrrad zu erreichen. In Innenstädten wird zu wenig Rücksicht auf den Fahrradverkehr genommen. Fahrräder sind dort selten gut anzuschließen, es gibt vor allem Autostellplätze. Ausgebaut werden vorwiegend touristische Rundwander-Radwege. Der BUND fordert, dass vor allem der Radwegebau mit Relevanz für den Alltagsverkehr Priorität haben muss!“ so Corinna Cwielag vom BUND. Tatsächlich besteht in Mecklenburg-Vorpommern ein hoher Bedarf an Lückenschlüssen. In der Vergangenheit wurde der Radwegebau nicht gut unter den Gemeinden abgestimmt. So wurden häufig Radwege gebaut, die an den Ortsgrenzen endeten. Besonders in ländlichen Gebieten im Nahbereich von 8 km kann der Radverkehr einen erheblichen Verkehrsanteil übernehmen. Es geht dabei um sichere Schulwege, Naherholung aber auch um Grundversorgungsleistungen wie Einkauf oder Behörden- und Arztbesuche. Corinna Cwielag, BUND: „Offenbar sind Radwege kein Entwicklungsziel. Von den geplanten fast 50 Millionen Euro für straßenbegleitende Radwege zwischen 2007 und 2014 sind nur 25,4 Millionen verwendet worden. Für die Erneuerung und den Neubau von Land- und Gemeindestraßen wurden im selben Zeitraum dagegen 214,3 Millionen Euro ausgegeben!“ Seit 2015 gibt es nach Information des BUND gar keine Förderung mehr für den Um- und Ausbau von Landesstrassen. Jetzt sollen ausschließlich Radwege mit vordringlicher Relevanz für den Tourismus gefördert werden. Für die Städte gibt es Förderungen für Radwege nur noch als Verbund mit weiteren Maßnahmen. „Aktuell sind davon im ganzen Land nur zwei innerstädtische Fahrradprojekte geplant. Wir fordern deshalb, dass nur verkehrstechnische Projekte im Rahmen der nachhaltigen Stadtentwicklung gefördert werden, die auch den innerstädtischen Radwegebau einschließen. Nur Änderungen oder kleine Verbesserungen bei der Straßenführung und Lärmreduktion reichen nicht.“, so Corinna Cwielag von BUND, „Bürger und Bürgermeister müssen Druck machen, um den Ausbau und die Verbesserung von Fahrradwegen voran zu bringen!“ Zugang zur online-Karte für miese Fahrradwege: http://www.bund-mv.de/ Für Rückfragen: Corinna Cwielag, BUND-Landesgeschäftsführerin, T.: 0385 5521339-0 oder 0178 5654700
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