Ausgabe 2 | 16 Magazin für ein gesundes Berufsleben BGW mitteilungen Pflege Mit herausforderndem Verhalten umgehen Arbeitsunfall Worauf Versicherte und Unternehmen achten müssen Risiko Nadelstich: Wie sich Infektionen wirksam vorbeugen lässt Werkstätten Aus der Praxis: Neue Wege für den Arbeitsschutz Editorial Editorial Gegen die Verharmlosung „Nur ein kleiner Kratzer … Wird schon nichts weiter passiert sein.“ Handelt es sich um eine Nadelstichverletzung, ist der Ausgang leider nicht immer so glimpflich wie erhofft. Deshalb müssen Stich- und Schnittverletzungen konsequent vermieden werden. Wie das geht, lesen Sie in unserem Titelthema (Seite 6 bis 9). Das Fazit: Im Zusammenspiel von Technik, Organisation und Personal lassen sich gesundheitliche Risiken wirksam minimieren. Unverzichtbar dafür ist, dass alle Beschäftigten wissen, wie sie mit scharfen und spitzen Ins trumenten sicher umgehen und wie sie vorhandene Sicherheitsgeräte handhaben müssen. Mit einer einmaligen Information ist das nicht getan: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz beruhen darauf, dass sie im Alltag gelebt werden. „Nur ein kleiner Kratzer“ sollte genauso wenig in Kauf genommen wie im Fall der Fälle verharmlost werden. Das heißt zum einen: möglichst regelmäßig informieren und gemeinsam reflektieren, was zur Vermeidung getan werden kann. Zum anderen müssen Unfälle, die nicht verhindert werden konnten, ernst genommen werden: „Warum ist das passiert?“ ist die Frage, die unmittelbar nach Versorgung der Betroffenen gestellt werden sollte – damit es nicht wieder vorkommt. Diese Überlegungen spannen im Übrigen einen Bogen weit über das Thema Nadelstichverletzungen hinaus. Sie sind ein Musterbeispiel dafür, wie Betriebe handeln können und müssen, um ihrer Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten gerecht zu werden. Glauben Sie mir: Der Aufwand ist meist weitaus geringer als befürchtet – und er macht sich in jeder Hinsicht bezahlt. Ihr Prof. Dr. Stephan Brandenburg Hauptgeschäftsführer der BGW 2 BGW mitteilungen 02 | 2016 Inhalt Infektionsschutz Demenz Arbeitsunfall Nadelstichverletzungen bergen Risiken – besser also, es kommt erst gar nicht dazu. Was zur Sicherheit der Beschäftigten beiträgt. Seite 6–9 Menschen mit Demenzerkrankungen zeigen oft „herausforderndes Verhalten“, das Pflegende belastet. Wie beiden Seiten geholfen werden kann. Seite 12–14 Von durchgangsärztlichen Praxen bis Verband buch und Unfallanzeige: Was nach einem Arbeitsunfall wichtig ist. Seite 18–19 4 Kongresse zum Gesundheitsschutz im medizinischen Beruf 5 Versicherungsschutz bei Betriebsausflügen 5 BGW-Symposium „Gewalt und Aggression am Arbeitsplatz“ AKTUELL Notiert TITELTHEMA 6–9Nadelstichverletzungen: Hintergründe, Risiken, Prävention Gesund im Betrieb 9 10–11 Gute Praxis: So setzt sich eine Werkstatt für den Arbeitsschutz ein 12–14 Themenfeld „Umgang mit Gewalt und Aggression“: Sonderfall Demenz Bestandsaufnahme in Sachen Demografie IHRE BGW 15Beitragsbescheide für das Jahr 2015 16–17Rückblick: Geschäftsjahr 2015 der BGW 18–19Tipps und Informationen zum Vorgehen nach einem Arbeitsunfall 20Medizinische Rehabilitation: Wie es nach der Akutphase weitergehen kann Service 21–22 Medien, Veranstaltungen rätsel 23 Preisrätsel Impressum Herausgegeben von: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) Postfach 76 02 24, 22052 Hamburg Pappelallee 33/35/37, 22089 Hamburg Tel.: (040) 202 07 - 0 Fax: (040) 202 07 - 24 95 Verantwortlich: Prof. Dr. Stephan Brandenburg, Hauptgeschäftsführer der BGW Redaktionsleitung: Torsten Beckel Redaktion: Anja Hanssen Assistenz: Sabine Kühn Kontakt zur Redaktion: Tel.: (040) 202 07 - 27 27 E-Mail: [email protected] Grafisches Konzept und Umsetzung: in.signo GmbH, Hamburg Produktionsservice: schulz + co Titelbild: BGW/Werner Bartsch Druck: NEEF+STUMME, Wittingen Versand: interabo, Hamburg Erscheinungsweise: 4x jährlich/quartalsweise Nachdruck: nach Absprache mit der Redaktion und mit Quellennachweis möglich Adressänderungen: Per Fax: Adressaufkleber und Änderungswunsch an (040) 202 07 - 27 96 Im Internet: www.bgw-online.de/mitteilungen → Abo und Service Per E-Mail: [email protected] Bitte geben Sie Ihre Bezugsnummer an: Siehe Adressaufkleber Ihrer Zeitschrift, Zeile *10874# IhreNummer #...* Die „BGW mitteilungen“ sind das offizielle Mitteilungsblatt der BGW. Die Bezugskosten sind im Mitgliedsbeitrag enthalten. ISSN 1869-7844 BGW mitteilungen 02 | 2016 3 Aktuell notiert Zwei waren schon – zwei kommen noch: Mit vier Fachkongressen nimmt die BGW 2016 den Gesundheitsschutz in der ambulanten medizinischen Versorgung in den Blick. Noch buchbar sind das BGW forum Süd am 10. und 11. Juni in München sowie das BGW forum Ost am 4. und 5. November in Dresden. Im Jahr 2016 richten sich die Fachkongresse der BGW an die Bereiche der ambulanten medizinischen Versorgung. Verschiedene Fachgebiete, gemeinsame Themen, erfolgreiche Vernetzung – so könnte eine Kurzbeschreibung des Kongresskonzepts lauten. Auch wenn die Zielgruppen von Apotheken über ärztliche und psychotherapeutische Praxen bis hin zu Hebammen und Entbindungspflegern weit gefasst sind, finden alle etwas für sich im Programm. Grundlagen für die Gesundheit im Betrieb Viele der Workshops und Themenforen gehen auf grundlegende Faktoren eines erfolgreichen Gesundheitsschutzes ein, zum Beispiel Kommunikation und Führung. Weiterhin geht es um Themen wie Gefährdungsbeurteilung, Hygiene, Hautschutz, Rückengesundheit und Gefahrstoffmanagement. Dazu werden auch Unterstüt- 4 BGW mitteilungen 02 | 2016 zungsangebote vorgestellt – für Unternehmensleitungen, Beschäftigte und Fachleute aus Arbeitsschutz und Betriebsmedizin. Psychische Belastungen und Burn-out-Prävention Ein besonderes Augenmerk ist auf psychische Belastungsfaktoren gerichtet: Wie können sie identifiziert und erfasst werden? Wie sieht eine entsprechende Gefährdungsbeurteilung aus? Welche Maßnahmen können getroffen werden? Ein Podiumsgespräch gibt auf jeder Veranstaltung Gelegenheit, von Skisprunglegende Sven Hannawald und Prof. Dr. Matthias Burisch sowohl persönliche als auch wissenschaftlich fundierte Informatio- nen zum Themenfeld Burn-out zu erhalten. Hannawald, der selbst von Burn-out betroffen war, erklärte dazu im Vorfeld: „Unternehmen müssen lernen, auch auf ihre besonders motivierten und talentierten Leute zu achten und nicht nur zu denken, dass die ja sowieso alles schaffen.“ Burn-out-Experte Prof. Dr. Burisch verwies auf Handlungsmöglichkeiten der Unternehmen: „Man kann davon ausgehen, dass Arbeitsfreude, Selbstvertrauen und Wertschätzung die stärksten Faktoren sind, die sowohl Produktivität als auch Gesundheit beeinflussen. Da ist Organisationsentwicklung gefragt. Das kann mit IT-gestützten Ablaufvereinbarungen für den allseits gehassten Papierkrieg anfangen, muss aber unbedingt auch Teamentwicklung sowie die Verbesserung von Führung und Kommunikation beinhalten.“ Ganz in diesem Sinne bieten die beiden noch ausstehenden Kongresse der Reihe BGW forum vielfältige Anregungen für die betriebliche Praxis. Nico Mohnke Jetzt buchen! Die Teilnahmegebühr für die inhaltlich gleichen Veranstaltungen in München (10./11. Juni) und Dresden (4./5. November) beträgt jeweils 60 Euro. Programm, Buchung und Informationen zu Fortbildungspunkten: www.bgwforum.de Fotos: BGW/Florian Arvanitopoulos, Joy Kröger, Kröger + Gross, Medien und Meer, in.signo; fotolia/Jrgen Flchle, pressmaster, WavebreakMediaMicro, Tommaso Lizzul, Tyler Olson; GettyImages/Terry Vine, Westend61 Kongresse: Wissen zum Gesundheitsschutz vertiefen Aktuell notiert Versichert beim Betriebsausflug Wichtig ist, dass die Veranstaltung allen Beschäftigten der Firma oder – in einem Großbetrieb – der Abteilung offensteht. Ferner muss der Ausflug von der Geschäftsführung offiziell unterstützt werden. Sozialversicherungsexpertin der BGW. „Deshalb sind sie im Hinblick auf den Unfallversicherungsschutz der betrieblichen Tätigkeit gleichgestellt.“ Der Versicherungsschutz beim Betriebsausflug beginnt grundsätzlich wie bei einem normalen Arbeitstag mit dem Verlassen des Hauses. Er umfasst den direkten Hinweg, die offizielle Veranstaltung selbst und den direkten Rückweg nach Hause. Oft sitzt allerdings nach dem eigentlichen Programm, etwa nach dem gemeinsamen Essen, noch ein Teil der Belegschaft länger zusammen. „Das fällt dann in den Bereich der privaten Freizeitgestaltung und ist nicht über die Berufsgenossenschaft versichert“, erläutert die Expertin. „Unklarheiten lassen sich hier vermeiden, indem der Zeitrahmen des offiziellen Teils von vornherein festgelegt wird oder indem die Firmen- oder Abteilungsleitung die Veranstaltung irgendwann vor Ort ausdrücklich abschließt.“ „Betriebsausflüge sollen die Verbundenheit zwischen der Belegschaft und der Unternehmensleitung fördern“, erklärt Sandra Kollecker, Sandra Bieler Illustration: fotolia/Hans-Jörg Nisch Ob Radtour, Stadtrallye oder Dampferfahrt: Betriebsausflüge stehen unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Aber nicht alles, was Berufstätige gemeinsam mit Kolleginnen oder Kollegen unternehmen, gilt als Betriebsausflug. Symposium zur Gewalt am Arbeitsplatz Mit welchen Strategien können Betriebe Aggressionen und Gewalt gegen Beschäftigte vorbeugen? Antworten bietet das dritte Symposium „Gewalt und Aggression am Arbeitsplatz“ der BGW, das am 17. und 18. November 2016 in Dresden stattfindet. Mit herausforderndem Verhalten umgehen, Übergriffe verhindern, Betroffenen helfen – das Handlungsfeld „Umgang mit Gewalt“ bringt vielfältige Herausforderungen mit sich. Ansatzpunkte vermittelt das Symposium in Vorträgen, Workshops und Diskussionen, zum Beispiel zu diesen Themen: zz Aufbau eines Deeskalationsmanagements zz Rolle der Führungskräfte zz rechtliche Aspekte zz Angebote und Leistungen der BGW zz Bedeutung einer psychologischen Erstbetreuung zz Umgang mit traumatisierten Mitarbei terinnen und Mitarbeitern zz interkulturelle Konflikte Branchenwissen und Praxishilfen Drei Branchenforen beleuchten, was Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen besonders bewegt. Ein eigener Strategieworkshop für Wohlfahrtsverbände geht zudem auf Managementthemen sowie aktuelle Fragestellungen im Zusammenhang mit der Flüchtlingshilfe ein. Das Symposium richtet sich insbesondere an Verantwortliche auf Unternehmensseite, betriebliche Interessenvertretungen sowie Akteurinnen und Akteure im Arbeitsschutz. Auch die Praxis kommt nicht zu kurz: So können die Teilnehmenden geeignete Deeskalationstechniken kennenlernen – jeweils speziell für Werkstätten, ambulante beziehungsweise stationäre Pflege, Kliniken und Rettungsdienste, Berufsbetreuung und Sozialarbeit. Die Teilnahmegebühr für das Symposium beträgt 75 Euro; wer auch die Workshops am Nachmittag des zweiten Tags besucht, zahlt insgesamt 100 Euro. Weitere Informationen zum Programm sowie Anmeldeunterlagen unter: www.bgw-online.de/ goto/gewalt-symposium Falk Melching Mehr wissen BGW mitteilungen 02 | 2016 5 Titelthema Risiko Nadelstich Tipp Informationen und Hilfestellungen bietet die BGWBroschüre „Risiko Nadelstich. Infektionen wirksam vorbeugen“. Darin finden sich auch Praxistipps, Checklisten und ein Leitfaden zum Vorgehen bei potenziell infektiösen Verletzungen oder Kontaminationen. Mit der Bestellkarte in diesem Heft anfordern oder unter www.bgw-online.de, Suche: M612. 6 BGW mitteilungen 02 | 2016 Fotos: BGW/Werner Bartsch, Kröger+Gross; MEV; www.sicheres-krankenhaus.de Ein wesentliches Einfallstor für Infektionen am Arbeitsplatz sind Nadelstichverletzungen, eine der häufigsten Verletzungsarten im Gesundheitsdienst. Ihr Risiko wird vielfach unterschätzt; Fälle werden nicht gemeldet oder erfasst. Was sollten die Beteiligten bedenken und wie können Unternehmen vorgehen? Titelthema Pflegekräfte sind die am häufigsten betroffene Berufsgruppe bei Schnitt- und Stichverletzungen. entsprechende Impfangebot ist damit ein wichtiges Thema für die arbeitsmedizinische Vorsorge im Betrieb. Die Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz liegt beim Arbeitgeber beziehungsweise bei der Arbeitgeberin: Sie haben den Schutz vor Nadelstichverletzungen und Infektionsgefahren sicherzustellen – im Zentrum steht dabei die Gefährdungsbeurteilung. Die Pflichten werden in der Biostoffverordnung und in der Technischen Regel für biologische Arbeitsstoffe (TRBA) 250 konkretisiert. Eines vorweg: Es muss kein Stich mit einer Nadel sein. Als Nadelstichverletzung wird jede Stich-, Schnitt- und Kratzverletzung der Haut durch stechende oder schneidende Instrumente bezeichnet, die mit Material von Patientinnen und Patienten oder Bewohnerinnen und Bewohnern verunreinigt sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Wunde blutet oder nicht. Wann es passiert Die meisten gemeldeten Fälle treten im Zusammenhang mit chirurgischen Tätigkeiten – auch ohne Berücksichtigung von Nähen – sowie bei der Entsorgung auf, gefolgt von Injektionen und Blutentnahmen. Die Gefährdung erstreckt sich auf das ärztliche und pflegerische Personal genauso wie auf medizinische Fachangestellte, Reinigungskräfte oder andere Berufsgruppen der Ver- und Entsorgung. Besonders betroffen sind Pflegekräfte – ihnen sind 50 bis 75 Prozent der Unfälle zuzuordnen. Wie kommt es zu Stich- und Schnittverletzungen? Die häufigsten Ursachen: zz Es werden konventionelle Produkte eingesetzt, die sich nach Gebrauch nicht sichern lassen, obwohl Sicherheitsgeräte für diesen Einsatz beschafft werden könnten. zz Das Instrument wurde nicht unmittelbar nach Gebrauch entsorgt. zz Das Instrument wurde nicht in einem dafür geeigneten Abfallbehälter entsorgt. zz Der Kanülenabwurfbehälter war überfüllt. zz Die Kanüle wurde auf die Schutzkappe zurückgesteckt (Recapping). Bislang wurden Nadelstichverletzungen oft nicht zuverlässig dokumentiert oder gemeldet – Schätzungen zufolge lag die Dunkelziffer bei 50 bis 90 Prozent. Inzwischen ist es allerdings verpflichtend, ein innerbetriebliches Meldesystem zu etablieren. Warum Handeln wichtig ist Bei Stich- und Schnittverletzungen können Erreger wie Hepatitis-B- und -C-Viren oder HIV zu ernst zu nehmenden Erkrankungen führen. Um zumindest einer Ansteckung mit Hepatitis B vorzubeugen, ist eine Immunisierung sehr sinnvoll: Das Was getan werden kann Abhilfe schaffen beispielsweise die folgenden Maßnahmen: zz Verletzungsgefährdende Tätigkeiten mit Infektionsgefahr werden mit Sicherheitsgeräten durchgeführt. zz Die Arbeitsabläufe werden mit dem Ziel optimiert, die Verletzungsgefahr so weit wie möglich auszuschließen. Dazu sollten alle möglichen technischen, organisatorischen und personenbezogenen Maßnahmen ausgeschöpft werden. zz Die Arbeitsumgebung wird so auf die Arbeitsabläufe abgestimmt, dass Schnittoder Stichverletzungen vermieden werden. zz Vorgesetzte achten darauf, dass spitze oder scharfe Instrumente sicher verwendet werden. Was Verantwortliche klären sollten • Wie groß ist das Risiko, eine Infektionskrankheit zu entwickeln? • Was muss ich tun, um das Risiko für Stichverletzungen zu minimieren? • Wie funktioniert eine Gefährdungsbeurteilung zur Vermeidung von Stich- und Schnittverletzungen? • Welche technischen, organisatorischen und personenbezogenen Maßnahmen schützen? • Welche Sicherheitsgeräte kommen infrage? • Welche Anforderungen müssen Sicherheitsgeräte erfüllen? • Wie werden sie ausgewählt? • In welchen Arbeitsbereichen und für welche Tätigkeiten sind sie vorzusehen? • Wie werden Beschäftigte informiert und geschult? • Wie werden Stich- und Schnittverletzungen erfasst und ausgewertet? BGW mitteilungen 02 | 2016 7 Titelthema Sicherheitsgeräte können Risiken zuverlässig minimieren. zz www.sicheres-krankenhaus.de Informationsportal mit Verzeichnis sicherer Produkte im Menüpunkt „Tools“ zz www.infektionsfrei.de Website rund um den Infektionsschutz im Gesundheitsdienst (Humanmedizin) Die Einführung von Sicherheitsprodukten rechnet sich: Studien ergaben, dass die Kosten für Diagnostik, Behandlung und Arbeitsausfall nach einer Stichverletzung durchschnittlich 500 Euro betragen. Hinzu kommen Kosten für die serologische Kontrolle und gegebenenfalls auch für eine Postexpositionsprophylaxe. zz Beschäftigte werden unterwiesen und haben genügend Zeit und Ruhe, bereitgestellte spitze oder scharfe Instrumente sicher anzuwenden. zz Recapping ist verboten. zz Das Tragen doppelter Handschuhe bildet einen zusätzlichen Schutz gegen materialbedingte Perforation. zz Die wirksamste Prävention ist, Arbeitsverfahren und Arbeitsmittel zu wählen, die spitze und scharfe medizinische Instrumente überflüssig machen. Je nach Tätigkeit können beispielsweise nadelfreie Infusionssysteme, Rundkörpernadeln, stumpfe oder Kunststoffkanülen zum Einsatz kommen. Ist dies nicht möglich, sind Arbeitsgeräte mit Sicherheitsmechanismen einzusetzen, die die Gefährdung minimieren. Foto: BGW/Kröger+Gross Was Sicherheitsgeräte leisten 8 Wo eine erhöhte Infektionsgefährdung oder Unfallgefahr besteht, müssen zwingend Sicherheitsgeräte eingesetzt werden. Das ist der Fall: zz bei der Behandlung und Versorgung von Personen, die nachweislich durch pathogene Erreger infiziert sind zz bei der Behandlung fremdgefährdender Patientinnen und Patienten zz im Rettungsdienst zz in der Notfallaufnahme zz in Krankenhäusern und Krankenstationen des Justizvollzugs BGW mitteilungen 02 | 2016 Sicherheitsgeräte sind auch bei anderen Verrichtungen unverzichtbar, wenn durch mögliche Stichverletzungen eine Infektionsgefahr bestehen kann – insbesondere bei Blutentnahmen, bei jeglicher Punktion zur Entnahme von Körperflüssigkeiten oder beim Legen von Gefäßzugängen. Bei anderen Tätigkeiten ist das Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung maßgebend. Sind für definierte Anwendungen allerdings keine Sicherheitsgeräte auf dem Markt, die den Anforderungen genügen – das kann zum Beispiel im Bereich Dialyse der Fall sein –, können unter Beachtung angepasster Sicherheitsmaßnahmen weiterhin herkömmliche Systeme verwendet werden. Sicherheitsgeräte können das Risiko von Nadelstichverletzungen aber nur dann wirkungsvoll verringern, wenn bei der Anwendung eine Berührung mit spitzen oder scharfen Teilen der Instrumente ausgeschlossen ist. Dafür gibt es zwei unterschiedliche Bauprinzipien – aktiv und passiv. Bei aktiven Systemen kann ein Restrisiko bestehen, wenn vergessen wird, den Sicherheitsmechanismus zu betätigen; bei passiven Systemen wird dieser automatisch ausgelöst. Warum es nicht ohne Information und Schulung geht Ein wesentlicher Aspekt beim Schutz vor Nadelstichverletzungen ist, dass Was für den Erfolg wichtig ist Kanülen nach Gebrauch nicht in die Schutzkappe zurückgesteckt werden – • Spielregeln aufstellen: Alle arbeiten nach gleialso dass es kein Recapping gibt. chen Vorgaben – die Basis dafür kann die Auch darf der SicherheitsmechanisBGW-Broschüre „Risiko Nadelstich“ sein mus von Geräten nicht durch Mani• Fehlerkultur etablieren: aus Unfällen lernen pulation außer Kraft gesetzt werden. • Sicherheitsgeräte auf die Tagesordnung setzen Umso wichtiger sind somit Geräteunterweisungen mit intensiver SchuMittlerweile gibt es ein breites Angebot lung und Information der Anwenderinnen von Sicherheitsgeräten. Ob die verschieund Anwender, insbesondere wenn neue denen Produkte den Kriterien der TRBA Produkte zum Einsatz kommen. Daneben 250 in gleicher Weise entsprechen und wie stellen schriftliche Betriebsanweisungen sie sich handhaben lassen, sollte allerpraktische Arbeitshilfen für alle Beteilig dings im Einzelfall geprüft werden. Hilften dar. Sie beschreiben die auftretenden Gefahren und erforderliche Schutzmaßreiche Informationsquellen dafür sind nahmen. unter anderem: Gesund im Betrieb Was tun in Sachen Demografie? Alle im Unternehmen sollten wissen, dass auch beim Einsatz von Sicherheitsgeräten ein Infektionsrisiko bestehen kann. Nicht zuletzt deshalb sind Spritzenabwurfbehälter konsequent zu nutzen. Sie sollten so nah wie möglich am Verwendungsort aufgestellt werden, dürfen nicht umgefüllt werden und müssen sicher transportiert werden. Was bei Unfällen zu tun ist Eine wirksame Unfallverhütung beruht auch auf Erkenntnissen aus vorangegangenen Nadelstichverletzungen. Es gilt also: lückenlos erfassen und systematisch auswerten. So lassen sich geeignete Maßnahmen zur Verbesserung ableiten. Passiert trotzdem etwas, kann zügiges und sachgerechtes Handeln die Wahrscheinlichkeit einer Infektion minimieren. Betroffene sollten deshalb umgehend eine Durchgangsärztin oder einen Durchgangsarzt aufsuchen. In großen Einrichtungen besteht in der Regel die Möglichkeit, zur Betriebsärztin, zum Betriebsarzt oder in die Notfallambulanz zu gehen. Nach: Broschüre „Risiko Nadelstich“ Dass demografische Entwicklungen Unternehmen unter Druck setzen können, dämmert längst nicht nur Personalabteilungen. Mit dem BGW Demo-Check lässt sich erkunden, was konkret zu tun ist. Eine Bestandsaufnahme der demografischen Situation im Unternehmen können Verantwortliche mit dem Online-Instrument der BGW selbst vornehmen: Wird auf einen ausgewogenen Altersmix geachtet, gibt es Probleme bei der Nachwuchsgewinnung, wie steht es um die Fort- und Weiterbildung, wie ist die gesundheitliche Situation der Beschäftigten? Insgesamt fünf Handlungsfelder werden anhand von kurzen Aussagen mit Bewertungsmöglichkeiten durchleuchtet: zz Personalführung und Rekrutierung zz Arbeitsorganisation und -gestaltung Im Internet zz Qualifizierung und Kompetenzentwicklung zz Führung und Unternehmenskultur www.bgw-online.de/bgw-demo-check zz Gesundheit und Arbeitsschutz Zu jedem Handlungsfeld gibt es Infoseiten mit Links zu Materialien und Unterstützungsangeboten. Hat man den eigenen Betrieb bewertet, zeigt eine Übersicht den Handlungsbedarf auf. Auf einen Blick wird dabei auch klar, welche Durchschnittswerte andere Unternehmen im Vergleich erreichen („Benchmark“). Das neue Instrument basiert auf dem Demo-Check Pflege, der auf das Förderprojekt „demogAP“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zurückgeht und jetzt von der BGW branchenübergreifend umgesetzt wurde. Zur Nutzung ist eine einmalige Registrierung auf der Website der BGW erforderlich; später genügt ein einfaches Log-in, um die Bearbeitung fortzusetzen oder die Analyse zu wiederholen. Wer möchte, kann auch ein PDF erstellen und ausdrucken. Zusatzangebot: Altersstruktur analysieren Die BGW hat für ein Forschungsprojekt zur Prävention von Unfällen mit Blutkontakt einen Online-Fragebogen erarbeitet, der auch für die individuelle Dokumentation genutzt werden kann. Die verletzte Person kann damit den Vorfall beschreiben: Tätigkeit, Arbeitsdauer und Pausen vor der Verletzung, genutztes Instrument, Schutzausrüstung, Ursache und Umgang mit der Verletzung. Der ausgefüllte Fragebogen lässt sich ausdrucken. Die eingegebenen Daten werden von der BGW anonym ausgewertet. Der Fragebogen kann als Grundlage für die betriebsinterne Dokumentation von Stich- und Schnittverletzungen nach TRBA 250 genutzt werden. www.bgw-online.de/goto/blutkontakt Vorbereiten oder ergänzen lässt sich die Selbstbewertung mit einem zweiten frei verfügbaren Instrument: Die BGW Altersstrukturanalyse 3.0 ermöglicht es, in wenigen Minuten die Altersstruktur der Beschäftigten einzuschätzen und die weitere Entwicklung zu prognostizieren. Finden sich dabei kritische Punkte, lohnt es sich, danach mit dem BGW Demo-Check genauer hinzuschauen. Stephan Köhler Foto: BGW/Eva Häberle Wie ein BGW-Fragebogen bei der Erfassung von Unfällen hilft BGW mitteilungen 02 | 2016 9 Gesund im Betrieb Fotos: Osnabrücker Werkstätten; fotolia/tolgatezcan Werkstatt auf neuen Wegen 10 Für viele Unternehmen ist das Thema Arbeitsschutz ein klar defiFall sind wir gefragt, die Gefährdungsbeurteilungen neu zu dennierter Aufgabenbereich. Der wirtschaftliche Kernauftrag ist fest ken.“ Die Messlatte ist hoch, da man sich vorgenommen hat, nicht umrissen, mögliche Gefährnur das gesetzlich vorgedungsquellen können weitschriebene Minimum zu erfüllen, sondern deutlich gehend routiniert anhand Was tun, wenn komplexe Strukturen Standarddarüber hinauszugehen – der gesetzlichen Vorgaben zum Wohl der Menschen erfasst und aufbereitet werlösungen erschweren? Die Osnabrücker Werkvor Ort. Und vor allem solden. Nicht so bei den Osnastätten setzen auf diejenigen, die hier tätig sind: len diese selbst für den Arbrücker Werkstätten, deren Portfolio vom Handwerk der beitsschutz sensibilisiert Alle einzubinden bringt den Arbeitsschutz voran. Tischlerei und Schlosserei werden. über den großen Bereich Verpackung und Montage „Gerade unser Anspruch bis hin zu Dienstleistungen wie Gartenbau und Gastronomie an gelebte Vielfalt ist es, der uns dazu bewegt, neue Wege zu gereicht. 460 angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten hen“, erklärt Ralf Dedden, der das Thema federführend bei den Osnabrücker Werkstätten verantwortet. „In den letzten Jahren hier gemeinsam mit weit mehr als 2.000 Menschen mit Behindehabe ich immer wieder erlebt, dass die Kolleginnen und Kollegen rungen – den beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – bei den regelmäßigen Arbeitssicherheitsbefragungen in Bedrängan Großaufträgen. nis gerieten. Denn entweder bezogen sich die Fragen gar nicht auf ihren Arbeitsbereich – der sieht eben in einer Tischlerei ganz anKönnen Standard-Formulare diese Vielfalt vollständig erfassen? ders aus als im Gartenbau – oder bei unklaren Fragestellungen „Nein“, sagt Jens-Oliver Greie, der die Osnabrücker Werkstätten in wurde aus der Gewohnheit heraus einfach willkürlich etwas angeFragen des Arbeitsschutzes berät. „Zu unterschiedlich sind sowohl kreuzt.“ die Mitarbeitenden als auch die Arbeitsumgebungen. In diesem BGW mitteilungen 02 | 2016 Gesund im Betrieb kann, vermag ein anderer die Körperspannung nicht allzu lange zu halten. „Hier ist individuelle Maßarbeit gefragt“, erklärt Carsten Bublies, Gruppenleiter im Intensivbereich. „Das Einbeziehen der beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat in vielen Bereichen sehr gut geklappt. Sie haben nicht nur gelernt, sich und ihre Ideen zur Arbeitssicherheit einzubringen, sondern auch, die Ergebnisse aktiv im Arbeitsalltag umzusetzen.“ Je mehr Einzelne persönlich in den Prozess einbezogen werden, desto höher sei später ihre Bereitschaft, bestimmte Maßnahmen einzuhalten. Deshalb wurden einige Gespräche zwischen den Gruppenleitungen und den Menschen mit Behinderungen geführt. Die Ergebnisse flossen in die Gefährdungsbeurteilung ein. Details hinterfragen und thematisieren Sicheres Arbeiten ist das Ziel der Osnabrücker Werk stätten. Alle werden dabei einbezogen. Beteiligung hat System Seit nunmehr über einem Jahr haben die Osnabrücker Werkstätten daher eine Richtung eingeschlagen, mit der sie auch anderen Unternehmen ein Beispiel sein wollen. „Wir haben den doch enormen Zeit- und Arbeitsaufwand gern in Kauf genommen, um die unterschiedlichen Arbeitsplatzsituationen hinsichtlich der Sicherheit bestmöglich zu durchleuchten“, betont Dedden. „Zunächst gab es intensive Schulungen, der Schwerpunkt lag auf der Selbstreflexion zum eigenen Arbeitsbereich. Weiter vertieft wurden die so gewonnenen Erkenntnisse dann in Treffen der Gruppenleitungen mit gleichem Arbeitsauftrag. So hat jede einzelne Gruppe schließlich ganz individuelle Prozesse und Richtlinien für sich erarbeitet. Ergebnis ist eine auf die jeweilige Arbeitssituation zugeschnittene Matrix, die sich flexibel anpassen lässt, beispielsweise bei produktionsbedingten Veränderungen.“ Erfasst werden einzelne Gefährdungen mitsamt der Höhe des jeweiligen Risikos genauso wie Schutzmaßnahmen und deren Wirksamkeit. Auch Zuständigkeiten und Kontrollen sind auf einen Blick zu erkennen. Ein Beispiel für das, was sich so erreichen lässt, findet sich in der Werkstatt in Hilter: „Vorher ist uns nie aufgefallen, dass der Lärmpegel durch eine Pressvorrichtung im Raum extrem hoch war. Das zeigte sich erst, als wir für jeden Standort ein Lärmkataster erstellt haben. Jetzt haben wir sie mit einem Holzmantel umkleidet“, erzählt Bublies. Für seine Gruppe gab es außerdem eine neue Akus tikdecke. Und die Denkweise hat sich verändert: „Wir gehen inzwischen bewusster mit dem Thema Arbeitsschutz um. Bei den Treffen der Kolleginnen und Kollegen aus dem Intensivbereich ergeben sich immer wieder neue Anregungen und Ideen.“ Die kommen auch aus der „Virtuellen Werkstatt“, einem Online-Angebot der BGW für den Bereich Werkstätten und Rehabilitation. Es gebe einen guten Überblick über spezifische Gefährdungen und Handlungsmöglichkeiten in den einzelnen Arbeitsbereichen wie der Holzwerkstatt, der Küche und so weiter, betont man in Osnabrück. Klar ist den Beteiligten in den Werkstätten nun auch, dass Verantwortungsbereiche nicht an der Tür zum Gruppenraum enden. So müssen beispielsweise gängige Arbeits- und Pausenwege in die Überlegungen einbezogen werden: Mal geht es um eine Begleitung zum Bus oder einen Handlauf, mal gilt es, Reinigungs- und Lösungsmittel möglichst sicher zu verwahren. Nachfragen erwünscht! Den externen Berater Jens-Oliver Greie freut, dass das Unternehmen schon so viel erreicht hat – vor allem mit Blick auf die Sensibilisierung für den Arbeitsschutz. Das kann Ralf Dedden bestätigen: „Das Bewusstsein ist ein ganz anderes geworden. Vor einigen Jahren hat mich als Verantwortlichen für Arbeitsschutz niemand nach Hilfe gefragt, wenn sich ein Arbeitsablauf verändert hat oder neue Aufträge reingekommen sind. Inzwischen klingelt das Telefon bei mir fast jede Woche.“ Carsten Bublies ergänzt: „Wir alle sehen unseren Arbeitsbereich jetzt mit anderen Augen – und wir beziehen, wann immer möglich, unsere beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein.“ Im Internet Osnabrücker Werkstätten/BGW Doch auch die beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderungen sollten aktiv in den Prozess der Arbeitsschutzoptimierung einbezogen werden. Auf den ersten Blick keine einfache Aufgabe angesichts unterschiedlicher Voraussetzungen: Während die eine sich beispielsweise nur kurz auf die Arbeit konzentrieren Osnabrücker Werkstätten: www.os-hho.de/arbeit/werkstaetten Virtuelle Werkstatt der BGW: www.bgw-online.de/virtuelle-werkstatt BGW mitteilungen 02 | 2016 11 Gesund im Betrieb Wie Pflege mit herausforderndem Verhalten umgehen kann Aggressivität, Schreien, zielloses Herumwandern: Menschen mit Demenzerkrankungen zeigen oft „herausfordernde Verhaltensweisen“. Wo Pflegekräfte diese nicht verstehen oder als störend empfinden, sich vielleicht angegriffen fühlen oder gefährdet werden, kommt es zu Belastungen. Chancen für beide Seiten bietet ein Eingehen auf die Bedürfnisse der betroffenen älteren Menschen. Wie gepflegt werden soll, beschreibt das Pflegekonzept einer Einrichtung: Leitbild, Pflegeverständnis, Pflegemodell. Bieten Handlungsgrundlagen wie diese Pflegenden auch bei herausforderndem, gar aggressivem Verhalten der Pflegebedürftigen Orientierung, entstehen weniger Reibungspunkte. Da außerdem die Zahl Demenzkranker steigt, wird es immer wichtiger für ambulante wie stationäre Pflegebetriebe, ihren Beschäftigten Hilfestellungen für den Pflegealltag an die Hand zu geben. Schon seit 2006 liegen dazu die im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit erarbeiteten „Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz in der stationären Altenhilfe“ vor. Auf ihnen können individuelle Pflegekonzepte aufbauen. Das Warum verstehen Die Rahmenempfehlungen basieren auf dem Ansatz der „Verstehenden Diagnostik“ mit der Ausgangsfrage: Warum zeigen Menschen mit Demenz ein bestimmtes Verhalten? Zunächst wird also die Perspektive der Betroffenen eingenommen: Was drücken sie mit ihrem Verhalten aus? Erst wenn darauf strukturiert Antworten gefunden wurden, lassen sich geeignete Maßnahmen einleiten, 12 BGW mitteilungen 02 | 2016 so die Prämisse. Pflegebausteine können unter anderem Erinnerungspflege, die Sinne ansprechende Methoden wie Basale Stimulation sowie Bewegungsförderung sein, ergänzt um ein gezieltes Handeln, falls es zu akuten psychiatrischen Krisen kommt. Beispiel: Wie Verstehen hilft Jeden Mittag wird Frau Herold unruhig, manchmal stößt sie die Pflegekräfte von sich. Bei Gesprächen des Pflegeteams mit ihren Angehörigen stellt sich heraus, dass sie lange Zeit mittags ihre Kinder und Enkel bekocht hat. Geblieben ist offenbar das Gefühl, dass sie noch etwas vorbereiten müsse. Seit sie schon vor Beginn der Essenszeit abgeholt wird und sich beim Eindecken der Tische beteiligen kann, ist sie viel ruhiger. Pflegewissenschaftlerin Dr. Daniela Holle vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) erforscht, wie sich ein solches auf Verstehen und Verständnis beruhendes Vorgehen in der Praxis umsetzen lässt: „Es geht vor allem darum, das herausfordernde Verhalten und mögliche Auslöser systematisch zu erfassen und zu beschreiben: Was genau wurde beobachtet? Wann ist das zum ersten Mal aufgetreten? Gab es kurz zuvor ein besonderes Ereignis? Tritt das Verhalten ge- wöhnlich in bestimmten Situationen auf? Anhand dieser Beobachtungen reflektieren die Pflegekräfte in Fallbesprechungen Erklärungsansätze und entwickeln Vorgehensweisen.“ Dass das funktioniert, hat Holle bereits in Studien gezeigt: Wo nach solchen Prinzipien gepflegt wird, lässt sich demnach herausforderndes Verhalten von Menschen mit Demenz deutlich reduzieren – bei gleichbleibender Lebensqualität. Pflegende wiederum fühlen sich weniger belastet. Gesund im Betrieb »Wir haben den Mut, unkonventionelle Wege zu gehen.« Sabine Hallier-Bahnsen (ASB Sozialeinrichtungen Hamburg) Dr. Sascha Schmidt (BGW) Handeln können – Entlastung erfahren Dr. Sascha Schmidt, selbst Pflegewissenschaftler und als BGW-Aufsichtsperson in Pflegeeinrichtungen unterwegs, kann das gut nachvollziehen: „Wer subjektive Beweggründe für ein bestimmtes Verhalten versteht, erkennt oft ganz neue Handlungsmöglichkeiten, an die vorher gar nicht zu denken war.“ Dabei werden nicht nur potenzielle körperliche Gefährdungen vermieden, sondern vor allem auch psychische Belastungen reduziert. Angesichts des erhöhten Burn-out-Risikos und weiterer gesundheitlicher Beeinträchtigungen, die bei Pflegekräften in Zusammenhang mit herausforderndem Verhalten Pflegebedürftiger feststellbar sind, ist das ein wesentlicher Baustein für den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. „Wer zielgerichteter handeln kann, wird das höchstwahrscheinlich als Entlastung erleben. Zusätzlich steht das Wohlergehen der Demenzkranken im Mittelpunkt – das wiederum entspricht dem eigenen Anspruch der Pflegekräfte, gut zu pflegen, und vermeidet Frustrationen.“ Umsetzung im Pflegealltag sichern Dafür müsse aber zunächst einmal eine gute Basis geschaffen werden, sagt Sabine Hallier-Bahnsen. Sie ist in der Abteilung Soziale Dienste der ASB Sozialeinrichtungen (Hamburg) GmbH für das Qualitätsmanagement zuständig und betont: „Sehr wichtig ist, dass die Kommunikation innerhalb der eigenen Berufsgruppe und über sie hinaus gelingt. Damit gewinnen multiprofessionelle Fallbesprechungen immer mehr an Bedeutung.“ Es gebe eine Vielzahl guter Leitfäden für den Umgang mit Menschen mit Demenz – entscheidend sei die Umsetzung im pflegerischen Alltag. »Es geht vor allem darum, das herausfordernde Verhalten und mögliche Auslöser systematisch zu erfassen und zu beschreiben.« Dr. Daniela Holle (DZNE) Hallier-Bahnsen kennt einen wesentlichen Schlüssel zum Erfolg aus eigener Erfahrung: Beteiligung. So wirkten alle 17 ASB Sozialstationen in Hamburg an der Entwicklung der hauseigenen Leitlinien mit. Pflege- und Leitungskräfte beschrieben deren Bedeutung auch noch einmal in eigenen Worten – unter anderem: „Wir suchen nach dem Grund von herausforderndem Verhalten.“ – „Wir erzwingen kein für uns sinnvolles Verhalten.“ – „Wir haben den Mut, auf der Suche nach der Lösung für ein Problem zu experimentieren und auch unkonventionelle Wege zu gehen. Es gibt kein generelles Richtig und Falsch im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen.“ Ein umfassendes Schulungs- und Fortbildungsprogramm sorgt nun dafür, dass die Leitlinien dauerhaft mit Leben gefüllt werden können. Kompetenzen gezielt entwickeln Sabine Gregersen freut dieses systematische Vorgehen. Aus den vielen Projekten und Studien, die sie ausgewertet, begleitet oder durchgeführt hat, weiß die BGW-Psychologin, wie sehr es darauf ankommt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubeziehen. „Sie müssen die Möglichkeit haben, ihre Sichtweisen zu verdeutlichen und zu reflektieren.“ Wo Empfindungen und Reaktionen der Pflegenden bewusst hinterfragt werden, lasse sich auch Unterstützungsbedarf leichter erkennen, sagt Gregersen. „Die Krux ist, Kompetenzen der Beschäftigten bedarfsgerecht zu entwickeln. Was brauchen sie wirklich? Wie kann geschult werden, ohne dass das neu erworbene Wissen gleich wieder verpufft? Wie passt das alles in einem übergreifenden Personalentwicklungskonzept zusammen?“ BGW mitteilungen 02 | 2016 Fotos: BGW; privat; fotolia/Ingo Bartussek; Illustration: fotolia/nikolya »Wer zielgerichteter handeln kann, wird das höchstwahrscheinlich als Entlastung erleben.« 13 Gesund im Betrieb Mehr wissen • Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz in der stationären Altenhilfe: www.bmg.bund.de, Suche: Rahmenempfehlungen Demenz • Informationen zum Umgang mit Gewalt Gregersen hat – wie ihr Kollege Schmidt – besonders den betrieblichen Gesundheitsschutz im Visier. „Mit den entsprechenden Schlüsselqualifikationen lassen sich nicht nur pflegerische Aufgaben besser bewältigen, sondern es werden auch persönliche Ressourcen gestärkt. Dies kann wiederum wie ein ‚Schutzwall‘ gegen psychische Belastungen wirken.“ Einrichtungen, die an solchen Themen arbeiten wollen, empfiehlt sie das Beratungsangebot „BGW Personalkompetenz“ mit 15 Trainingsbausteinen zur Gesundheitsförderung durch Personalentwicklung. halten im Rahmen von Demenzerkrankungen in den Blick zu nehmen. Parallel sollte das Themenfeld Umgang mit Gewalt und Aggressionen übergreifend im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung bearbeitet werden, rät Dr. Sascha Schmidt. „Belastungen und Gefährdungen entstehen ja auch in anderen Zusammenhängen. Einiges, was generell für die Prävention von Übergriffen gilt, hilft auch beim Umgang mit Demenzerkrankten. Zum Beispiel die Anwendung deeskalierender Kommunikationstechniken: Diese können Beschäftigte in Deeskalationstrainings erlernen.“ Ob Pflege- oder Personalkonzepte: Es zahlt sich aus, nicht nur herausforderndes Ver- Anja Hanssen und Aggressionen auf der Website der BGW: www.bgw-online.de/gewalt • Informationen zum Beratungsangebot „BGW Personalkompetenz“ für Unternehmen: www.bgw-online.de, Suche: Personalkompetenz • Veranstaltungstipp: BGW-Symposium „Gewalt am Arbeitsplatz“ am 17. und 18. November in Dresden (siehe Seite 5) Tipp: Die BGW unterstützt die Ausbildung von innerbetrieblichen Deeskalationstrainerinnen und -trainern unter bestimmten Bedingungen finanziell. Weitere Infos: www.bgw-online.de/goto/deeskalation DEMENZ in Zahlen Bis zu 1,6 Millionen Menschen sind heute in Deutschland an Demenz erkrankt. Hauptrisikofaktor für das Auftreten der meisten Demenzformen ist das Alter. Während in der Altersgruppe der 65- bis 70-Jährigen weniger als 3 Prozent an »Die Krux ist, Kompetenzen der Beschäftigten bedarfsgerecht zu entwickeln.« Sabine Gregersen (BGW) 14 BGW mitteilungen 02 | 2016 Fünfte, mit 90 Jahren bereits jeder Dritte betroffen. Die Zahl demenziell erkrankter Menschen könnte sich bis zum Jahr 2050 verdoppeln. Diese und weitere Informationen zum Themenfeld Demenz: www.bmg.bund.de/demenz Fotos: privat; fotolia/Ocskay Bence einer Alzheimer-Demenz erkranken, ist im Alter von 80 Jahren ungefähr jeder Ihre BGW : Gut zu wissen keine Beitragsbescheide für das Jahr 2015 Die BGW erwirtschaftet Gew inne. Sie legt lediglich real entstandene Kosten um. Die Beitragsberechnung erfolgt daher immer rück wirkend für das abgelaufene Kalenderjahr. Die BGW-Beiträge für das Jahr 2015 sind – nach der Beitragssenkung im Vorjahr – stabil geblieben. Die individuellen Bescheide wurden im April versandt. So berechnen sich die Beiträge: individuelle Beitragshöhe = Entgelte der Versicherten (Löhne und Gehälter)* X Gefahrklasse (Maß für das Unfallrisiko im jeweiligen Gewerbe) X Beitragsfuß (jährlich neu berechneter Wert, abhängig vom Finanzbedarf der BGW) 1.000 Beitragsfuß für das Jahr 2015: • 2,06 für gemeinnützige, kirchliche oder mildtätige Unternehmen (Vorjahr: 2,06) • 2,18 für alle anderen Unternehmen (Vorjahr: 2,19) = Warum gibt es zwei Werte für den Beitragsfuß? Dies hängt mit den Fremdlasten zusammen, die die BGW im Rahmen der gesetzlich geregelten Lastenverteilung zwischen den Berufsgenossenschaften finanzieren muss. Gemeinnützige Unternehmen sind von einem Großteil dieser Fremdlasten befreit. Im Vergleich zu anderen Sozialversicherungen schlagen die BGW-Beiträge nur sehr gering zu Buche. 100 Euro Entgelt der Versicherten werden 41 Cent bis 2,11 Euro Beitrag fällig. Sonderfall Wohlfahrtspflege: Seit einigen Jahren fällt für Unternehmen, die einem Spitzenverband der Wohlfahrtspflege angehören, eine Ausgleichsumlage an. Mit ihr werden die Entschädigungsleistungen für unentgeltlich beziehungsweise ehrenamtlich Tätige möglichst gerecht verteilt. Für das Jahr 2015 beträgt der Beitragssatz 10 Cent auf 1.000 Euro Entgelt (Vorjahr: 9 Cent). Weitere Informationen und Kontakt : itraege sow ie zz Internet: www.bgw-online.de/be g www.bgw-online.de/versicherun s- und Beitragsfragen: rung iche Vers für er umm icen zz Serv Telefon (040) 202 07 - 11 90 bgw-online.de zz E-Mail: beitraege-versicherungen@ Termin: Bis 15. Mai muss der Zahlungseingang von Beiträgen und Beitragsvorschüssen bei der BGW erfolgt sein. Tipp: Nicht verpassen, da sonst ein Säumniszuschlag anfällt! Achtung: Bei den persönlichen Versicherungen (freiwillige oder Höherversicherung) von Unternehmerinnen und Unternehmern sowie deren Partnerinnen und Partnern entfällt der Versicherungsschutz nach zwei Monaten Zahlungsverzug. Mai 15 Illustrationen: flaticon/Freepik Pro * Entgelte: Bei den persönlichen Versicherungen steht an dieser Stelle der Beitragsformel die jeweilige Versicherungssumme. BGW mitteilungen 02 | 2016 15 Ihre BGW Schlaglichter 2015 Angebote zum Erfahrungsaustausch BGW in Zahlen Vernetzt Sicherheit und Gesundheit lassen sich am besten in den Betrieben verankern, wenn alle Beteiligten wissen, wie und warum sie sich engagieren sollten. Der Austausch untereinander sowie mit Fachleuten spielt dabei eine wichtige Rolle. Ein Grund mehr für die BGW, den Dialog zu fördern – beispielsweise mit entsprechenden Schulungskonzepten und Unterstützungsangeboten, Netzwerkarbeit mit Betrieben und Verbänden, Messeauftritten und Veranstaltungen. So diskutierten auf dem BGW forum 2015 über 1.000 Teilnehmende den Gesundheitsschutz in der Altenpflege. Aber auch der Austausch im Kleinen ist wichtig. Deshalb hat die BGW 2015 unter anderem ein Haut-Blog gestartet – Nutzwert inklusive; mitmischen unter https://hautblog.bgw-online.de ausdrücklich erwünscht. Gefördert Teilhabe und Inklusion Wie alle Menschen gleichberechtigt am gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilhaben können, ist eine Frage, mit der sich die BGW intensiv beschäftigt. Zum einen geht es darum, Menschen nach Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten mit allen geeigneten Mitteln den Weg zurück zu ebnen. Zum anderen ist Menschen mit Behinderungen grundsätzlich eine umfassende Teilhabe zu ermöglichen. Ein Arbeitsschwerpunkt der BGW ist dabei die Mobilitätsförderung, ist Mobilität doch der Schlüssel zu einem selbstständigen und unabhängigen Leben. Mehr dazu, unter anderem zum Trainingsprogramm „Kompetent mobil“: www.bgw-online.de/sicherebefoerderung 630.073 Unternehmen + 1,20 % 114.894 + 0,92 % 16 BGW mitteilungen 02 | 2016 waren Ende 2015 bei der BGW versichert – 7.510 Unternehmen mehr als im Vorjahr Dazu gehörten: 722.161 Betriebsstätten + 1,44 % + 3,20 % 7.976.888 Personen/ Versicherungsverhältnisse meldepflichtige Versicherungsfälle wurden erfasst Im Einzelnen: 71.959 Arbeitsunfälle – 0,12 % 30.239 Wegeunfälle + 3,53 % 12.696 Verdachtsfälle auf eine meldepflichtige Berufskrankheit + 0,84 % Voraussichtlich Ende Juni wird der ausführliche Jahresbericht 2015 der BGW erscheinen. Wer möchte, kann bereits die Zusendung im Abonnement vor- oder abbestellen: und Themen www.bgw-online.de/ jahresbericht Online-Hilfen für Betriebe Verlinkt Online recherchieren, lernen, bestellen, aber auch rechtlichen An forderungen nachkommen und Meldungen abwickeln: All das geht mit den digitalen Informations- und Serviceangeboten der BGW. Im Zentrum steht ein umfassender Webauftritt, der kontinuierlich ausgebaut wird: www.bgw-online.de. Die Kurzbilanz 2015: zz durchschnittlich 325.000 Besuche pro Monat, 15 Prozent mehr als im Vorjahr zz 86.500 registrierte Nutzerinnen und Nutzer (+50 Prozent) zz drei neue oder ergänzte Online-Handlungshilfen zur Gefährdungsbeurteilung (Friseurhandwerk, Kindertagesstätten sowie Rehabilitation und Werkstätten) zz neue Online-Fortbildungsangebote unter www.bgw-lernportal.de, Filme auf www.youtube.com/user/bgwonline und vieles mehr Informationsoffensive zum Umgang mit Gewalt Herausforderndes oder aggressives Verhalten, tätliche Übergriffe – Ausprägungen von Gewalt richten sich auch gegen Beschäftigte. Weil Unternehmen sich ihrer Verantwortung stellen müssen, macht die BGW auf vielen Kanälen auf das Handlungsfeld aufmerksam: was zu regeln ist, wie sich Übergriffen vorbeugen lässt, was Deeskalation bewirken kann, wo Betroffene und Betriebe Hilfe bekommen. Seit Anfang 2015 bietet die Web-Rubrik www.bgw-online.de/gewalt einen Überblick. Hinzu kommen Veranstaltungen, Beratung und Qualifizierung sowie vielfältige Veröffentlichungen (siehe auch Seite 12–14). Welche Berufskrankheiten wurden gemeldet? 23,3 % 57,3 % bezogen sich auf die Wirbelsäule (–3,52 %) 7,0 % der Verdachtsfälle betrafen Hauterkrankungen (+0,59 %) gingen auf Infektionskrankheiten zurück (–12,23 %) 8,8 % Sonstige 3,6 % waren Atemwegserkrankungen (+5,49 %) Die Gesamtzahl der meldepflichtigen Verdachtsfälle ist annähernd gleich geblieben. Es gab jedoch weniger Wirbelsäulenerkrankungen – hier machen sich die Präventionskampagnen der letzten Jahre zur Rückengesundheit bemerkbar. Bei den Infektionskrankheiten ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen, wobei vor allem Verschiebungen zwischen den verschiedenen Krankheiten erfolgten, bei häufig geringen Fallzahlen. BGW mitteilungen 02 | 2016 Illustration: fotolia/feralchildren, Andrey Popov; Fotos: Joy Kröger, Werner Bartsch, Bianca Hobusch, Dag von Boor Aufgeklärt 17 Ihre BGW Ein Arbeitsunfall: So geht es weiter Ein Sturz im Betrieb, eine Stichverletzung, ein Verkehrsunfall auf dem Weg zur Arbeit – so etwas passiert trotz aller Vorsicht. Das Vorgehen bei schweren Unfällen am Arbeitsplatz – Erste Hilfe, Rettungskette – sollte betriebsintern geregelt sein. Doch auch bei leichten Arbeits- oder Wegeunfällen gilt es, darauf zu achten, dass der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung greift. Was ist ein Arbeitsunfall? Kurz gesagt: ein Unfall, der während der Arbeit oder auf dem direkten Weg zur und von der Arbeit geschieht. Warum ist es wichtig, Arbeitsunfälle als solche zu erfassen? Weil die Versicherten dann von den umfassenden Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung profitieren – anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung lautet hier das Ziel: Hilfe mit allen geeigneten Mitteln. Worauf müssen Beschäftigte bei einem Unfall achten? Bei Arbeitsunfällen greift das „berufsgenossenschaftliche Heilverfahren“, das von sogenannten Durchgangsärztinnen und -ärzten eingeleitet wird. Die BGW empfiehlt deshalb, direkt eine durchgangsärztliche Praxis aufzusuchen. Die Zuständigen dort kennen sich bestens mit Unfallverletzungen aus, sind gut vernetzt und können schnell die nächsten Schritte in die Wege leiten. Entsprechende Adressen finden sich beispielsweise im Branchenbuch oder in der Online-Datenbank der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) unter http://lviweb.dguv.de. Diese Informationen müssen auch im Betrieb deutlich wahrnehmbar bekannt gemacht werden. Wer nach einem Unfall auf dem Arbeitsweg ins Krankenhaus gebracht wird, sagt am besten so früh wie möglich Bescheid, dass es auf dem Weg zur oder von der Arbeitsstätte passiert ist. Und auch das Unternehmen sollte möglichst zeitnah von dem Unfall in Kenntnis gesetzt werden. Was muss das Unternehmen tun? Hier kommt es auf zwei Punkte an: Erstens sind alle Unfälle – auch die, die glimpflich ausgegangen sind – im Verbandbuch des Betriebs zu dokumentieren. Zweitens müssen alle Unfälle, die zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Kalendertagen führen, vom Betrieb der BGW gemeldet werden („Unfallanzeige“). 18 BGW mitteilungen 02 | 2016 Ihre BGW Tipp stichverletzungen mit Blutkontakt – Nadel n Fragebogen zu Unfällen ividuellen Dokumentatio der BGW hilft bei der ind d un llen Ein Online-Fragebogen sfü ite 9). Au ntakt (mehr dazu auf Se von Unfällen mit Blutko oto/blutkontak t e/g e.d lin -on : ww w.bgw zur Prävention beitragen Wie erfolgt die Unfallanzeige des Unternehmens bei der BGW? bgw-online.de Die Meldung kann per Online-Unfallanzeige über die Website der BGW erfolgen – das Formular ist auch als PDF verfügbar. Möglich ist zudem die frühzeitige Meldung per Telefon oder formlos schriftlich bei der zuständigen BGW-Bezirksverwaltung. Für alle Meldewege gilt eine Frist von drei Tagen. Parallel meldet in der Regel auch das behandelnde ärztliche Personal den Unfall. >> Unfallanzeige online und BGW-Kontaktdaten: www.bgw-online.de/goto/unfallanzeige Beim Ausfüllen der Unfallanzeige ist anzugeben, dass die betriebliche Interessenvertretung (Betriebs- beziehungsweise Personalrat oder Mitarbeitendenvertretung) von dem Sachverhalt Kenntnis genommen hat. Erfolgt dies nicht, kann es später zu Rückfragen der BGW kommen. Außerdem muss das Unternehmen die Sicherheitsfachkraft und den Betriebsarzt oder die Betriebsärztin über die Unfallanzeige informieren. Versicherte, für die eine Anzeige erstattet wird, sind darauf hinzuweisen, dass sie eine Kopie verlangen können. Warum sollten auch scheinbar harmlose Unfälle betriebsintern erfasst werden? Entscheidend ist das Wörtchen „scheinbar“: Denn selbst aus einem Kratzer könnte sich später möglicherweise eine langwierige gesundheitliche Beeinträchtigung ergeben. Damit nachvollziehbar ist, wie es dazu kam, und somit der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung greift, sollten Beschäftigte auch diese „Bagatellen“ im Unternehmen melden, sodass sie im Verbandbuch erfasst werden können. >> Verbandbuch kostenlos bestellen oder Vorlage online nutzen (siehe auch Seite 22): www.bgw-online.de, Suche: Verbandbuch Mehr wissen Was leistet die BGW im Fall der Fälle? Informationen, Filme, ein Glossar und Antworten auf wichtige Fragen bietet die Website der BGW: www.bgw-online.de/rehabilitation Illustrationen: fotolia/eve, milosdizajn; Nachbearbeitung: in.signo GmbH Was ist bei der Unfallanzeige zu beachten? Christian Frosch, Anja Hanssen BGW mitteilungen 02 | 2016 19 Ihre BGW Foto: fotolia/Picture-Factory Gut versorgt genesen Gesundheitlich wieder auf die Beine zu kommen, hat bei Unfallverletzungen und Berufskrankheiten für die Betroffenen Priorität. Der medizinischen Rehabilitation gilt dementsprechend das erste Augenmerk im Rahmen der berufsgenossenschaftlichen Rehabilitationsleistungen. Auch nach der Akutphase wird den Versicherten dabei mit allen geeigneten Mitteln geholfen. Die gesetzliche Unfallversicherung hat den Auftrag, alles zu tun, was geeignet ist, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Versicherten wiederherzustellen. Für die Betroffenen bedeutet dies, dass sie umfassende und oftmals über die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehende Hilfe erhalten. Abgestufte Therapiemaßnahmen Die physiotherapeutische beziehungsweise krankengymnastische Behandlung bildet die erste Stufe der möglichen Übungsbehandlungen. Ist erkennbar, dass diese Standardtherapie nicht ausreicht oder nur verzögert zum angestrebten Rehabilitationsziel führt, kommt die erweiterte ambulante Physiotherapie (EAP) zum Einsatz oder – als dritte Stufe – die berufsgenossenschaftliche stationäre Weiterbehandlung (BGSW). Darüber hinaus sind in einer vierten Stufe noch weitere stationäre Maßnahmen für besonders komplexe Fälle möglich. Die Reihenfolge der Stufen ist nicht fix; einzelne Therapiemaßnahmen höherer Stufen können im Rahmen des Reha-Managements auch gezielt ausgewählt werden. Der individuelle Therapie- und Rehabilitationsbedarf wird in einem sogenannten Reha-Plan festgehalten, der regelmäßig fortgeschrieben und bei Bedarf angepasst wird. Die erweiterte ambulante Physiotherapie Bei der EAP geht es vor allem um die Funktionsverbesserung und -wiederherstellung. Sie ist beispielsweise angezeigt nach Gelenkteilversteifungen oder Gelenkersatz, komplexen Gelenkverletzungen mit verzögerter Mobilisierbarkeit, Muskelschwächen oder -funktionsstörungen. Aufeinander abgestimmte ambulante einzel- und gruppentherapeutische Maßnahmen ergänzen sich hierbei zu einem umfassenden täglichen Trainingsprogramm. 20 BGW mitteilungen 02 | 2016 Die berufsgenossenschaftliche stationäre Weiterbehandlung Die BGSW greift in der Regel bei schweren Schädel-Hirn-Verletzungen, Amputationen großer Gliedmaßen, Verletzungen großer Nervenbahnen, ausgedehnten Verbrennungen oder schweren Handverletzungen. Sie wird jedoch auch bei Verletzungsmustern der EAP eingesetzt, wenn zur Optimierung des Rehabilitationserfolgs ambulante Leistungen nicht ausreichend oder nicht möglich beziehungsweise nicht durchführbar sind. Außerdem können gravierende Begleiterkrankungen eine BGSW erfordern. Das besonders intensive Training mit therapeutischen und gegebenenfalls arbeitsbezogenen Maßnahmen findet unter ständiger ärztlicher Verantwortung und unter Mitwirkung besonders geschulten Personals nach einem ärztlichen Behandlungsplan statt und wird daher stationär durchgeführt. Die Maßnahmen im Rahmen der BGSW reichen von Physio- bis zu Ergotherapie sowie psychosozialer Betreuung und umfassen bei bestimmten Verletzungen zudem Logopädie oder Psychotherapie. Ziel ist, dass der Gesundheitszustand gebessert, berufliche Kompetenzen wiedererlangt und vorhandene Ressourcen mobilisiert werden. In der Regel werden die Versicherten – vor allem Schwerverletzte – von einer Reha-Managerin oder einem Reha-Manager der BGW begleitet und unterstützt, um optimale Voraussetzungen für eine schnelle und erfolgreiche Rehabilitation zu schaffen. Susanne Hirschbiegel Mehr zum Thema Rehabilitation www.bgw-online.de/rehabilitation Service Die BGW hält ein breites Medienangebot für die versicherten Unternehmen und Beschäf tigten bereit: Schriften, CDs, Plakate, Aushänge und mehr. Neue Medien stellen wir an dieser Stelle vor – sie können in der Regel über die Bestellkarte in der Heftmitte kostenlos angefordert werden. Außerdem finden Sie hier Tipps zu Veranstaltungen sowie Angeboten im Internet. Stets auf dem Laufenden sind Sie mit der Website der BGW: www.bgw-online.de. Aktuelle Veranstaltungen werden dort zeitnah angekündigt. Die meisten Medien stehen als PDFDokumente zum Download zur Verfügung: www.bgw-online.de/medien. Medien Veranstaltungen SERVICE Internet Tiermedizin: Handlungshilfe bei Biss-, Schnitt- und Stichverletzungen Foto: BGW/Medien und Meer Kommt es bei der Behandlung von Tieren zu Bissverletzungen von Beschäftigten in tierärztlichen Praxen, muss schnell klar sein, was zu tun ist. Ähnliches gilt für Stich- oder Schnittverletzungen, beispielsweise durch benutzte Kanülen oder Skalpelle. Die BGW hat jetzt einen Aushang für Praxen erstellt, der über die nächsten Schritte informiert: Auf einen Blick sind Sofortmaßnahmen und Anlaufstellen ersichtlich. Mit der Bestellkarte anfordern oder online ansehen und bestellen: www.bgw-online.de, Suche: TP-Hh-6. +++ Aus dem Terminkalender der BGW +++++ Fachleute treffen +++ Mai 2016 2.–4. Hebammenkongress, Hamburg – Kongress des Deutschen Hebammenverbands 12. Junge Pflege Kongress, Bochum – Treffpunkt für den Pflegenachwuchs mit Verleihung des Junge Pflege Preises 25.–28. Juni 29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegie e.V., Hamburg – die BGW informiert vor Ort über das Angebot „Kompetent mobil“, das die Mobilitätskompetenz von Menschen mit Behinderungen fördert BGW mitteilungen 02 | 2016 21 Service qu.int.as tagt Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldeschluss ist der 15. August. Mehr zum Programm und zur Anmeldung: www.bgw-online.de/quintas-tagt +++ Termine +++ Juni 2016 8.–10. Traumatische Ereignisse sind verstörende Ausnahmen vom Alltagsgeschehen. Sie passieren selten, doch sie belasten Betroffene stark. Eine Handlungshilfe der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) geht der Frage nach, welche Vorbereitungen Betriebe für den Ernstfall treffen können: schwere Unfälle, Gewalttaten, Beschäftigte, die Angst oder Entsetzen erleben … Denn je eher mögliche Traumatisierungen erkannt werden, desto zielgerichteter kann geholfen und somit langen Ausfallzeiten vorgebeugt werden. Die DGUV Information 206-017, „Gut vorbereitet für den Ernstfall! Mit traumatischen Ereignissen im Betrieb umgehen“, ist verlinkt über www.bgw-online.de/gewalt-veroeffentlichungen. Verbandbuch – Verletzungen und Erste Hilfe dokumentieren Sobald es im Betrieb zu einer Verletzung gekommen ist und womöglich Erste Hilfe geleistet wurde, sind diese Informationen schriftlich zu erfassen und fünf Jahre lang aufzubewahren. Nicht festgelegt ist, in welcher Form dokumentiert wird – als Kartei, digital oder mithilfe einer Vorlage wie dem „Verbandbuch“ der BGW. Letzteres wurde nun neu aufgelegt: Ein Meldeblock mit Einzelseiten zum Abreißen macht die Dokumentation ganz einfach. Daten zur verletzten Person, zum Unfallhergang, zur Schwere der Verletzung und zu Erste-Hilfe-Maßnahmen können schnell eingetragen und anschließend an zentraler Stelle vertraulich aufbewahrt werden. So bleibt auch der Datenschutz gewährleistet. Ergänzend steht ein ausfüllbares PDF-Dokument zur Verfügung. Meldeblock bestellen oder Vorlage herunterladen: www.bgw-online.de, Suche: U036. BGW forum Süd, München – Fachkongress zum Gesundheitsschutz im Beruf (siehe Seite 4) 10.–11. Hauptstadtkongress, Berlin – mehrere Fachkongresse zu Medizin und Pflege; die BGW ist mit einem Messestand vertreten und bringt ein Plenum in das Deutsche Ärzteforum ein. Unter dem Titel „Junge Ärztinnen und Ärzte im Fokus“ werden deren Arbeitsbedingungen in Kliniken unter die Lupe genommen 22 BGW mitteilungen 02 | 2016 Juli ts aktuell unter Weitere Termine: ste eranstaltungen ww w.bgw-online.de/v Fotos: fotolia/ant236, imagesetc Am 15. September findet in Hamburg eine Fachtagung für qu.int.as-zertifizierte und -interessierte Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen statt. Einen Tag lang dreht sich alles um Qualitätsmanagement mit integriertem Arbeitsschutz (qu.int.as), das Zertifizierungsangebot der BGW. Geboten werden Vorträge, Foren und Diskussionen mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis. Die Teilnehmenden erhalten zudem Gelegenheit, Fragen zu stellen, eigene Erfahrungen einzubringen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Die Themen sind unter anderem: zz Aufbau und Effizienzsteigerung eines qu.int.as-Systems zz Beteiligung der Beschäftigten zz qu.int.as und betriebliches Gesundheitsmanagement zz Erfüllung von Arbeitsschutzanforderungen zz Rechtssicherheit und Haftung zz Neuerungen bei der zugrundeliegenden Qualitätsnorm und den MAAS-BGW Mit traumatischen Ereignissen im Betrieb umgehen PreisrÄtsel angebl. Körper- Hoheitsausgebiet strahlung ugs.: Greisin Postsendung Ausflug, Wanderung Hauptschlagader jetzt Hautpflegemittel, Salbe höchster Berg der Alpen u. Europas 9 3 städt. Verkehrsmittel (Kurzw.) inhaltslos Körperorgan nordeurop. Binnenmeer 5 Halbinsel Ägyptens 7 8 Fett von Meeressäugern, Fischen 10 Verfasser von Werbeslogans Woll-, Garnkugel Zart-, Feingefühl Suppenschüssel 4 Hab-, Raffsucht Nestorpapagei Abenteuerfilmheldin: ... Croft Spielkartenfarbe zuvor, zunächst Kindeskind Ausruf des Schmerzes 2 Aufgussgetränk Vorderasiat 6 WahrsageKartenspiel 3 4 5 6 Lösen Sie das Rätsel und schicken Sie uns das Lösungswort mit der beigefügten Postkarte (Heftm itte). Mit ein wenig Glück gewinnen Sie einen unserer Preise. 2. Preis: Anhängerinnen des Clean Chic, aufgepasst: Der Shopper aus der Serie „Milla“ bietet klare Linien, butterweiches Rindsleder und natürliche Optik. Ob als Aufbewahrung für einen Laptop, zum Einkaufen oder unterwegs auf Reisen – der Shopper erweist sich als vielseitiges Accessoire, das dank seiner Zurückhaltung optisch mit jedem Stil harmoniert. ® die Stadionwelle: La ... 2 Foto: Picard Lederwaren GmbH & Co. KG Schafrasse vermuten Vervielfältigungszahl Kleiderschädling Ölpflanze antikes Volk im Iran oberflächl. liebenswürdig ugs.: heran Holzsplitter 7 Foto: United Salon Technologies GmbH fertig, bereit Der als Testsieger ausgezeichnete Bodenstaubsauger MY 7118 von SEVERIN ist besonders leise und überzeugt durch eine exzellente Staubaufnahme. Dank der vier mitgelieferten Premiumdüsen verfügt das Gerät über eine starke Saugleistung auf Teppichen, Polstern und Hartböden, sodass sich auch Tierfreundinnen und -freunde über ein sauberes Zuhause freuen dürfen. 1 Schlagzeugzubehör (Jazz) 1 1. Preis: Truppenunterkunft Hautfalte am Auge Nachlassempfänger Foto: SEVERIN Elektrogeräte GmbH Nachahmer Rätsel s1017-22 8 9 Einsend 10 eschlus s: 016 3 0 .0 6 . 2 Teilnahmebedingungen: Bitte schicken Sie die richtige Lösung bis zum angegebenen Einsendeschluss an die BGW · Kommunikation · Redaktion BGW mitteilungen · 22079 Hamburg. Dazu können Sie die Karte „Post an die BGW“ in diesem Heft nutzen. Beschäftigte der BGW und ihre Angehörigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Teilnahme über Gewinnspielvereine, automatisierte Dienste und sonstige Dienstleistungsunternehmen ist nicht zulässig. Unter mehreren richtigen Lösungen entscheidet das Los. Es werden nur Einsendungen berücksichtigt, in denen die Anschrift des Teilnehmers oder der Teilnehmerin und das richtige Lösungswort (keine Mehrfachnennungen) angegeben sind. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung von Sachpreisen erfolgt nicht. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Alle Preise sind gestiftet und nicht aus Mitgliedsbeiträgen finanziert. 3.–5. Preis: Die neue ATELIER GRAPHITE Rundbürste von TONDEO zaubert langanhaltendes Volumen und schwungvolle Locken. Dank einer neuartigen Kombination aus Graphit-Beschichtung des Bürstenkörpers, antistatischen Nylonborsten und Hightech-Oberfläche leitet die komplette Bürste Elektrostatik effektiv ab und verhindert so die Aufladung der Haare. BGW mitteilungen 02 | 2016 23 www.bgw-online.de Postvertriebsstück C 10874 . Gebühr bezahlt Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) . 22079 Hamburg Tiermedizin Humanmedizin Zahnmedizin Dialyse Apotheken Labore Geburtshilfe Psychotherapie BGW-Fachkongresse zum Gesundheitsschutz im Beruf Die Kongressreihe BGW forum widmet sich im Jahr 2016 der ambulanten medizinischen Versorgung. An jeweils zwei Tagen gibt es praktische Handlungshilfen für einen gesunden Berufsalltag in verschiedenen Tätigkeitsbereichen. Die Veranstaltungen sind von einigen Kammern und Verbänden auch als berufliche Fortbildungsmaßnahme anerkannt. Foto: in.signo; istockphoto/skynesher Zwei Termine sind noch buchbar – das Programm ist identisch: zz 10./11. Juni – BGW forum Süd, München zz 4./5. November – BGW forum Ost, Dresden unter Jetzt anmelden .de! m w w w.bg wforu
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