Überzeugen durch Selbsterkenntnis, Selbstbewusstsein und

Überzeugen
Überzeugen durch Selbsterkenntnis, Selbstbewusstsein
und Selbstvertrauen
Natürlich ist das Vorstellungsgespräch eine klassische mündliche Test- und Prüfungs­
situation, auf die Sie sich sehr gut vorbereiten können. Investieren Sie Zeit und
­Gedanken für Ihre Vorbereitung. Die folgenden drei Bausteine bilden dabei eine solide
Ausgangsbasis:
1. Selbsterkenntnis
2. Selbstbewusstsein
3. Selbstvertrauen
1. Selbsterkenntnis – zu Ihren Kenntnissen, Fähigkeiten und Ihrer Wesensart
Die Herausforderung besteht darin, den potenziellen Arbeitgeber von Ihrer
Leistungsfähigkeit zu überzeugen. Mehr als alles andere interessiert diesen, welchen
Gewinn es ihm bringen wird, wenn er Sie einstellt. Seien Sie also auf die Frage: »Was
können Sie für mich / uns, für das Unternehmen tun?« vorbereitet. Ziehen Sie vorab
eine Bilanz Ihrer Fähigkeiten (Kompetenzen) und Stärken, und fragen Sie sich, welche
Erfahrungen und Eigenschaften Sie für die angestrebte Position besonders ­qualifizieren.
Welche vier bis fünf Persönlichkeitsmerkmale sollten Sie vermitteln, welche sind
von spezieller beruflicher Relevanz und wie können Sie diese mit Beispielsituationen
glaubhaft belegen?
Wir haben für Sie unter www.berufsstrategie-plus.de verschiedene Merkmallisten
hinterlegt.
2. Selbstbewusstsein – zu den Spielregeln
Im Vorstellungsgespräch ist es notwendig, selbstbewusst aufzutreten. Diese Sicherheit wird auch durch das Bewusstsein über die eigenen Fähigkeiten und Motive beeinflusst. Bedenken Sie, dass weder übersteigertes Selbstwertgefühl noch übertriebene
Bescheidenheit auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind.
Stellen Sie dabei weniger Ihre Person und Kompetenz als Ihre Leistungen in den
Vordergrund und geben Sie so dem Entscheidungsträger das Gefühl, dass sein Unternehmen davon profitiert, wenn man sich für Sie entscheidet.
3. Selbstvertrauen – zu Ihrer Selbstwirksamkeit
Die Erfolgsaussichten Ihrer Bewerbung verbessern sich entscheidend, wenn Sie ein
stabiles Selbstvertrauen haben. Sie erlangen dieses durch ein sicheres Gefühl darüber,
was die eigenen Fähigkeiten, Ihre Kompetenzen und insbesondere Ihre Leistungsmöglichkeiten anbetrifft, und durch eine Kenntnis der Spielregeln des Arbeitsmarktes.
Die Beschäftigung mit dem, was Sie können, wollen und anzubieten haben, läuft
ja nun schon eine Weile. Jetzt geht es darum, wie Sie diese Erkenntnisse angemessen
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Das Vorstellungsgespräch
dem potenziellen Einsteller gegenüber vermitteln. Geben Sie einem Arbeitsplatzanbieter das Gefühl, dass er mit Ihrer Unterstützung seine Probleme besser lösen kann. Und
verdeutlichen Sie ihm, welchen Gewinn es ihm bringt, wenn er sich für Sie entscheidet.
Grundlage für die Einstellungsentscheidung ist, wenn Sie erst einmal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden sind, in der Regel etwa zu 60 Prozent Ihre Persönlichkeit, zu 25 Prozent Ihre Leistungsmotivation und nur noch zu etwa 15 Prozent
Ihre fachliche Kompetenz.
Ihre überzeugenden Botschaften
Wie bereits bei der Erstellung Ihrer Bewerbungsunterlagen liegt Ihre Herausforderung
darin, zu überlegen, wer und wie Sie sind und wie Sie dies dem potenziellen Arbeitgeber vermitteln. Schauen Sie sich noch einmal die Merkmale an, die Sie sich bereits in
der Übung ab S. 22 erarbeitet haben. Schreiben Sie sich nach Abschluss Ihrer Überlegungen eine Art persönliches »Drehbuch«. Beschreiben Sie Ihre wesentlichen Merkmale, Eigenschaften, Charakterzüge, die Sie vermitteln wollen und die von beruflicher
Relevanz sind, und notieren Sie sich, wie Sie diese glaubhaft belegen können. Dabei gilt
es, sich auf das Wesentliche zu beschränken, also Hauptmerkmale herauszuarbeiten
und nicht etwa ganze Listen von vermeintlich supertoll klingenden Adjektiven auswendig zu lernen und dann im Vorstellungsgespräch »runterzurattern«.
Angenommen, Sie wären Gründer einer neuen Partei und wollten andere für Ihre
politischen Ziele begeistern. Auch in diesem Fall müssten Sie sich gut überlegen, durch
welche Argumente Sie potenzielle Wähler überzeugen können, Sie, Ihre neue Partei
zu wählen, statt die Stimme einer anderen, etablierten Partei zu geben. Nicht sehr viel
anders ist Ihr Problem als Bewerbungskandidat. Wie gelingt es Ihnen, in wenigen kurzen Sätzen auf den Punkt zu bringen, wofür Sie stehen und was man davon hat, Sie
auszuwählen?
Wie wollen Sie argumentieren?
Das Vorstellungsgespräch ist für Sie die besondere Herausforderung, sich selbst und
Ihr Leistungsangebot Ihrem Gegenüber überzeugend darzustellen, ja, sogar dafür zu
werben. Was sind Ihre Argumente (Verkaufs-, Überzeugungs-Botschaften, Ich-Aus­
sagen), warum sollen sich die Arbeitsplatzanbieter und Personalauswähler für Sie als
den besten Kandidaten entscheiden? Womit wollen Sie die Entscheider überzeugen?
Bitte notieren Sie innerhalb der nächsten drei Minuten hier (oder auf einem Stück
Papier) Ihre Argumente:
Ihre wesentlichen
Merkmale
Ihre Argumente
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