Freiheit - Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg

AusgAbe 2 / 2016
sommer
ELAN
Evangelisch-Lutherische Ansichten und Nachrichten
Magazin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe
Freiheit
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser!
Sommer – das bedeutet für viele von Ihnen Ferien,
freie Zeit und die Freiheit, allerhand jenseits der
Zwänge des Alltags zu tun. „Freiheit“ haben wir aus
diesem sommerlichen Grund als Thema für diese
Ausgabe des ELANs gewählt.
Was aber hat es mit dieser Freiheit denn überhaupt
auf sich? Wann begegnet sie uns? Wo wünschen wir
sie uns? An welchen Stellen haben wir sie einfach,
ohne uns ihrer überhaupt bewusst zu sein?
Und: wie ist es, wenn ich diese Freiheit bedroht
sehe? Wenn ich sie gar verliere? Viele Aspekte haben
wir aufgegriffen.
Lassen Sie sich auf den folgenden Seiten von Margot
Käßmann etwas zur „Freiheit eines Christenmenschen“ erzählen, die eine zentrale Schrift Luthers ist.
Landesbischof Karl-Hinrich Manzke hingegen hat
mit „Die Gedanken sind frei“ eines seiner Lieblingslieder aufgegriffen, um sich mit dem Freiheitsbegriff
auseinander zu setzen.
Christoph Oppermann, einst stellvertretender
Chefredakteur bei den Schaumburger Nachrichten,
plädiert für mehr Pressefreiheit auch in unseren regionalen Strukturen. Und der Wunsch nach Freiheit
war es, der Aman dazu brachte, aus seiner Heimat
Eritrea zu fliehen. Für einen gewissen Zeitraum
hingegen wird den Insassen der Nienburger Jugendarrestanstalt die Freiheit genommen. Dort haben
wir uns umgesehen. Wie viel Freiheit Patienten im
Maßregelvollzug bekommen sollen, ist ein weiterer
Aspekt. Schließlich gibt es auch noch die leichten
Seiten der Freiheit – frei vom Alltag im Urlaub oder
frei beim Flug über den Wolken.
Wir sind so frei, wünschen Ihnen eine wundervolle
Sommerzeit und viel Vergnügen mit diesem ELAN.
Foto: ©kd
Es grüßt Sie herzlich Ihr Redaktions-Team
www.LKSL.de
Ulrich Hinz, Karin Droste, Beate Ney-Janßen – Redaktion ELAN
Freiheit
Inhalt
2
3
4
5
6
8
9
10
11
12
13
14
16
17
18
19
20
21
21
22
22
25
Vorwort
Freiheit
Von der Freiheit eines Christenmenschen
Fluch und Segen der Freiheit
Versklavung auf unbestimmte Zeit
Freigänger
Nachteinschluss um 19.45 Uhr
Du stellst meine Füße auf weiten Raum
Von der Freiheit über den Wolken ...
Die Gedanken sind frei
Endlich frei.
Ich bin Gottes Kind!
Seien Sie so frei
Pippi Langstrumpf in groß
Religionsfreiheit
Frühjahrstagung der Landessynode
Wise Guys
Jahresempfang 11. August 2016
Wußten Sie schon, dass...
Maybachs bundesweite CSU
Termine und Veranstaltungen
Freud und Leid
ELAN
Zeitung der Evangelisch-Lutherischen
Landeskirche Schaumburg-Lippe
-Landeskirchenamt-Pressestelle
Bahnhofstraße 6 | 31675 Bückeburg
Internet: www.lksl.de
E-Mail: [email protected]
Verantwortlich: Ulrich Hinz
Layout/Design: Karin Droste
Einband: Fotos © Karin Droste (kd)
Das Gefühl der Freiheit - mal ist es groß
und stürmisch- löst eine Welle der Begeisterung in mir aus. Wenn ich auf dem
Pferd sitze, in Schottland, ein unendlich
langer Strand vor uns, ich gebe die Zügel
frei, mache mich leicht, und wir fliegen
dahin. Schneller als ich allein es je sein
könnte. Weiter als mein Atem je reichen
würde. Und ich fühle mich frei. Das
Gefühl der Freiheit kann aber auch so
anders sein. Still. Ruhig. Und ganz tief.
Wenn ich nach Hause komme. Und nach
getaner Arbeit durchatmen kann und
frei habe.
Wann fühlen Sie sich frei? Wo? Und bei
wem?
Machte man eine Umfrage, würden die
schönsten Geschichten erzählt werden.
Aber mit dem Gefühl ist es ja so eine
Sache. Tatsächlich bin ich ja nicht nur
frei, wenn ich auf dem Pferd sitze oder
Feierabend habe. Freiheit ist so Facettenreich. Ich bin ein freier Mensch. Kann
freie Entscheidungen treffen. Meinen
Beruf konnte ich, im Gegensatz zu vielen
Menschen früherer Generationen, frei
wählen. Ich kann frei reisen – auch das
kann nicht jeder Mensch auf dieser Welt.
Und doch ist meine Freiheit auch begrenzt. Ich bin ich. Meine Begabungen
sind nur begrenzt. Nicht jeden Beruf
hätte ich ausüben können. Und für so
manches Hobby habe ich kein Talent.
Meine Geduld und Liebe sind begrenzt.
Meine Lebenszeit ist begrenzt. Ich bin
nicht nur ein freier Mensch. Und gerade,
wenn ich darüber nachdenke, wo meine
Grenzen sind, dann merke ich: allein bin
ich begrenzter als in der Gemeinschaft
mit anderen. Ohne das Pferd wäre ich
nie so schnell gewesen, so weit gekommen und hätte mich nie so frei gefühlt.
In einem Team mit anderen zusammenzuarbeiten, eröffnet jedem ganz neue
Möglichkeiten. Einer profitiert von den
Begabungen der anderen. Mein Horizont
und meine Möglichkeiten werden erweitert. In Gemeinschaft mit dem anderen
wird mir eine Freiheit geschenkt, die ich
alleine nicht habe.
Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist
des Herrn ist, da ist Freiheit.
Und so erlebe ich es auch in meinem
Glauben. Meine Eltern haben mir dadurch, dass sie mich zum Konfirmandenunterricht geschickt haben – was sich
zunächst nicht besonders nach Freiheit
anfühlte – die Freiheit gegeben, den
Glauben kennen zu lernen.
Geistliches Wort
Ich fühle mich von Gott geliebt und umarmt. Mit dem inneren Blick auf Jesus
Christus, erhalte ich Fähigkeiten, die mir
allein schwer fallen: von Jesus Christus
erfahre ich, was es heißt meinen Nächsten zu lieben, zu vergeben und gewinne
Glaubensgeschwister.
In der christlichen Gemeinschaft darf
ich in aller Freiheit meine Begabungen
entdecken und sie werden von anderen
gefördert.
Menschen sind mir mit christlicher
Nächstenliebe begegnet und haben mir
die Freiheit gegeben, auch Fehler zu
machen.
Beim Lesen der Bibel, im Gespräch mit
anderen Menschen, beim Beten und
beim Feiern von Gottesdiensten werden
meine eigenen Grenzen, meine eigene
begrenzte Sicht auf die Welt, erweitert
durch die Perspektive des Glaubens.
Der Geist des Herrn, also der Geist Jesu
Christi, seine Gesinnung, schenkt mir
Freiheit in vielerlei Perspektive:
Die Freiheit, ich zu sein. Und die Freiheit,
mich zu verändern.
Die Freiheit, Gebote anzunehmen zu
meinem Wohl und zum Wohle der Gemeinschaft. Gleichzeitig die Freiheit, nicht
alles zu eng zu sehen und Fehler machen
zu dürfen.
Die Freiheit, allein auf einen Berg zu gehen und zu beten. Und die Freiheit, in die
Gemeinschaft der Christen einzutauchen.
Das Leben in Freiheit ist mit Sicherheit
kein Automatismus. Es erfordert Mut,
sich seiner Freiheit zu bedienen und
Verantwortung zu übernehmen.
Man muss sich aufs Pferd wagen. Und
auch, wenn man mal runter fällt, wieder
aufsteigen.
Nora Vollhardt, Vikarin
3
Von der Freiheit eines Christenmenschen
Von Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann
M
artin Luthers Freiheitsverständnis ist in seiner Schrift
„Von der Freiheit eines
Christenmenschen“ großartig in der
berühmten Doppelthese zum Ausdruck
gebracht: „Ein Christenmensch ist ein
freier Herr über alle Dinge und niemandem Untertan. Ein Christenmensch ist
ein dienstbarer Knecht aller Dinge und
jedermann Untertan.“ In Glaubens- und
Gewissensfragen ist jeder Mensch frei.
Das war als Erkenntnis ein
ungeheurer Durchbruch
hin zu den Freiheiten
unserer Demokratie: Religionsfreiheit, Rede- und
Meinungsfreiheit. Luther
erkennt, dass der Glaube
weder durch Dogma
noch durch Konvention
oder Ordnung irgendeinem Zwang unterliegen
kann. Nein, ich selbst
soll die Bibel lesen, mein
Gewissen an der Schrift
schärfen und so meinen
Glauben bilden. Niemand
kann da Zwang ausüben,
weder Papst noch Kirche, weder Famillienvater
noch Dorfgemeinschaft.
Weil ein Christenmensch im Glauben
für sich selbst für immer genug hat und
geistlich in der Fülle leben kann, ist er
frei, den anderen zu lieben und für ihn
da sein zu können. Noch einmal Luther in
der 27. These: „Und obgleich er nun ganz
frei ist, soll er sich wiederum williglich zu
einem Diener machen, seinem Nächsten
zu helfen, mit ihm verfahren und handeln, wie Gott an ihm durch Christus
gehandelt hat, und das alles umsonst,
vor Gott oder Strafe Gutes tun. Ich tue
es dankbar und aus freien Stücken in
Verantwortung für die Nächsten, die
meine Hilfe brauchen. Das ist die Denkbewegung Luthers: von der grandiosen
Freiheit im Glauben zu seiner Umsetzung
im Da-Sein für den anderen. Freiheit geht
nicht nur nicht ohne Verantwortung,
sondern auch nicht ohne Liebe. So sehr
der Mensch eine persönliche Gottesbeziehung hat, gilt auch: Im reformatorischen Sinne gibt es keine
Freiheit nur für mich allein.
Solche individualistische
Freiheit meint der Libertinismus unserer Tage.
Reformatorisch gesehen
gibt es Freiheit stets nur
mit anderen zusammen,
ganz gleich, wer sie sind.
Soziale Verantwortung
entsteht, indem ich mich
anderen zuwende, den
Schwächeren, den Nächsten. Das tue ich nicht, weil
ich dadurch gute Werke
vollbringe, mit denen ich
mir Sündenvergebung erarbeite. Nein, es geht um
die Entfaltung meines eigenen Lebens, meiner Freiheit und um Abarbeitung
eines Helfersyndroms,
das sich Selbstbestätigung
aus der Not anderer holt.
Dienstbarer Knecht bin
ich durch sachliche Unterstützung, die darauf
achtet, was der andere
braucht und ihm im Sinne
der Hilfe zur Selbsthilfe das
verschafft, was er selbst
benötigt, um wieder für
sich selbst verantwortlich
leben zu können.
Foto: (c) ekd J.Baumgart
Warum aber ist ein Christenmensch ein dienstbarer Knecht aller Dinge
und jedermann Untertan?
Weil er in der Liebe an
die anderen Menschen
gewiesen ist! In der Liebe
ist der glaubende Mensch
stets für die anderen da.
Daher lebt der Christenmensch – so Luther im
26. Punkt seiner Schrift
– „nicht allein in seinem
Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann
Leibe, sondern auch unter
Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017
anderen Menschen auf
Entscheidend ist, dass LuErden. Darum kann er ihnen gegenüber ohne etwas anderes darin zu suchen als ther – wie die anderen Reformatoren
nicht ohne Werke sein; er muss mit ih- göttliches Wohlgefallen....“
auch – diese Grundbewegung des
nen ja zu reden und zu schaffen haben,
Christlichen nicht nur auf den einzelnen
wie wohl ihm keins derselben Werke zu Die Liebe erfüllt das Gesetz Gottes, aber Menschen bezogen hat, sondern immer
Rechtschaffenheit und Seligkeit notwen- sie tut es nicht aus Angst vor Strafe, auch auf das Gemeinwesen. Deshalb
dig ist. Darum soll seine Absicht in allen Fegefeuer und Hölle. Das war ja das, werden Sozialkassen errichtet, etwa in
Werken frei und nur darauf gerichtet wogegen Luther antrat: Vor Gott ist Leisnig als Modell für andere Gemeinden
sein, dass er damit den anderen Leuten mein Leben nicht durch meine Taten 1523 eine Kastenordnung.
diene und nützlich sei, nichts anderes zu rechtfertigen. Gott hat mein Leben
sich vorstelle, als was den anderen not- schon längst gerechtfertigt durch Gnade.
Margot Käßmann
wendig ist.“
Insofern muss ich auch nicht aus Angst
4
christenmenschen
Fluch und segen der Freiheit
Autoren-Ehepaar Marion und Derek Meister berichtet
D
Sein eigener Chef beziehungsweise seine
eigene Chefin zu sein, das hat eine Menge für sich, meinen Marion und Derek
Meister. Beide leben sie diese Freiheit
seit ihrem Studium und möchten sie
auch nicht missen.
Sie ist staatlich geprüfte Animatorin,
er staatlich geprüfter Film- und Fernsehdramaturg. In diesen Berufsfeldern
arbeiten sie allerdings beide schon eine
Weile nicht mehr, sondern haben sich
jeder für sich und auch gemeinsam darauf verlegt, Bücher zu schreiben. Ganz
unterschiedliche Genres haben sie schon
bedient. Mittelalter-Krimis und eine Jugendbuchreihe mit Anflügen von Science
Fiction stehen von Derek Meister im
Regal. Eine Kinderbuchreihe hat Marion
Meister veröffentlicht. Aktuell arbeitet
jeder für sich an Krimi-Reihen. Während
Marion Meister die schönen Seiten des
Landlebens mordsmäßig darstellt, lässt
Derek Meister seinem Hang zu detaillierten Beschreibungen blutrünstiger Taten
freien Lauf. Nebenbei arbeiten sie gemeinsam an einer weiteren Kinderbuchreihe, die sie in die unendlichen Weiten
des Weltalls entführt. Allein in diesem
Jahr werden fünf Bücher von ihnen in
unterschiedlichen Verlagen erscheinen.
Das erfordert eine Menge Kreativität
und Fantasie, mit der beide reich gesegnet sind. Ebenso erfordert es aber
auch eine Menge Disziplin. Ein Buch mit
mehreren hundert Seiten schreibt sich
eben nicht mal so am Küchentisch, will
konzipiert sein, einen nachvollziehbaren Handlungsfaden haben und soll so
geschrieben sein, dass es später auch
Leser findet. Die Einschätzung, ob es
später eine ausreichende Leserschar
geben wird, die solch ein Buch zu einem
kommerziellen Erfolg macht, liegt bei
den Verlagen. So steht also vor dem
eigentlichen Schreiben eines Buches die
FreiberuFler
Foto: (c) bnj
ann arbeiten, wenn es mir
gefällt. Mich von keinem Chef
antreiben lassen. Nicht von
Betriebsabläufen abhängig sein. „Blau
machen“ ganz nach Lust und Laune. Welcher Arbeitnehmer hat nicht schon
einmal davon geträumt? Die Alternative zum Dasein eines Arbeitnehmers
ist die Freiberuflichkeit – deren Segen,
aber auch Fluch das Autoren-Ehepaar
Marion und Derek Meister ganz genau
kennt.
Suche nach einem Verlag, der es auch
drucken will und bereit ist, ein angemessenes Honorar zu zahlen.
Das baut manchmal doch einen gewissen
Druck auf. Denn, wie Marion Meister
sagt: „Freiheit ist nicht sicher.“ Sie, ihr
Mann, die beiden Söhne müssen von
dem leben, was sie in ihrer Freiberuflichkeit schaffen. Läuft es gut, dann purzeln
die Aufträge, werden aus Exposés Bücher
und die Kasse stimmt. Findet sich aber
für noch so gute Ideen kein Verlag, dann
kommt eben auch kein Geld ins Haus.
Das hat das Ehepaar so noch nicht zu
spüren bekommen. Dass sie beide aber
nicht einfach die Hände in den Schoß
legen können, wissen sie ganz genau.
Selbstdisziplin ist das A und O in ihrer
Freiberuflichkeit.
Manchmal, sagt Derek Meister, würden
andere Eltern sie darum beneiden, dass
sie morgens ihre Kinder gemeinsam
zum Kindergarten bringen könnten. Das,
meint er, sei eine der kleinen Freiheiten,
die sie sich nehmen. Dass sich beide
danach aber in ihrem Haus in ihre jeweiligen Arbeitszimmer zurückziehen, auf
Konzentration schalten und die „freien“
Stunden ohne Kinder nutzen, um ihre
Bücher zu schreiben, würden jene Eltern
nicht sehen. Ebenso wenig wie sie sehen,
dass an den Nachmittagen umschichtige
Kinderbetreuung auf dem Plan steht und
eben auch spät abends noch gearbeitet
wird – dann, wenn die Kinder schlafen.
Oder an den Wochenenden wie auch
im Urlaub. Freiheit ist, auch dann zu
arbeiten.
Was die Freiheit außerdem mit sich
bringt, ist eine Vielzahl an Arbeitsstellen.
„Wir sind nicht nur Autoren“, sagt Marion Meister, „wir sind auch Steuerberater,
Buchhalter, leiten Rechnungsabteilung
und Mahnwesen, sind Reinigungskräfte,
unsere eigene Marketingabteilung und
Pressesprecher.“
Dass sie stolz auf das sind, was sie sich
aufgebaut haben, ist gut nachvollziehbar.
Ebenso meinen sie aber, dass auch eine
gute Portion Glück dazu gehört, so wie
sie in der Freiberuflichkeit leben zu können. Missen möchten sie beide dieses
Leben nicht – lieber disziplinieren sie
sich selbst immer wieder, statt sich von
anderen disziplinieren zu lassen. (bnj)
5
„Versklavung auf unbestimmte Zeit“
Zwölfjähriger verlässt seine Familie und seine Heimat
„Greta, hängst du bitte deine Jacke an
die Garderobe? Und hilfst mir dann, den
Tisch zu decken?“
Das macht Greta, denn sie ist mit ihren
fünf Jahren schließlich schon groß.
Es ist Wochenende. Eben war sie mit
ihrer Mutter, ihrem Vater und den beiden kleineren Geschwistern auf einem
Spielplatz. Jetzt soll sie kleine Pflichten
erfüllen. Nach dem Abendbrot wird sie
dann ihren Schlafanzug anziehen, wird
von Papa ins Bett gebracht, bekommt
eine Geschichte vorgelesen. „Das war
ein supertoller Tag!“, wird sie kurz
vorm Einschlafen glücklich sagen. Greta
wächst in Frieden und Freiheit auf. Hier,
in Deutschland, wo sie geboren wurde.
Amans Pflichten waren andere, als er
fünf Jahre alt war. Da ist er täglich mit
anderen Kindern aus seiner kleinen Stadt
in die Berge gegangen und hat Ziegen
und Rinder gehütet. Das ist Aufgabe der
kleineren Kinder, die andere Arbeiten
noch nicht so gut übernehmen können.
Mit seiner Mutter und drei kleineren
Geschwistern hat er zusammen gelebt.
Seinen Vater hat er kaum jemals gesehen. Der war schon damals zum Militär
eingezogen worden. Wie viele weitere
Menschen aus der kleinen Stadt auch.
Aman hat eigentlich Glück gehabt. Weil
nur sein Vater zum Militär musste. Genauso hätte es auch noch seine Mutter
treffen können. Dort, in Eritrea, wo
Aman geboren wurde.
Eritrea, das ist ein kleines Land an der
Ostküste Afrikas. Das Rote Meer an der
einen Seite. Grenzen zu Somalia, zum
Sudan und zu Äthiopien an der anderen. Sechs Millionen Menschen leben
dort. Rund 360.000 Eritreer sind auf der
Flucht. Wie Aman.
6
Aus einem Artikel der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 13. Oktober 2015:
„Ein UN-Bericht über Eritrea aus diesem
Sommer liest sich wie ein Bericht aus der
Hölle. Er basiert zu großen Teilen auf
Schilderungen von Flüchtlingen, denn
die Menschenrechtsbeauftragte der Vereinten Nationen für Eritrea wurde nicht
ins Land gelassen. Der Bericht spricht
von Tötungen, willkürlichen Verhaftungen, Folter und Vergewaltigungen. Menschen werden in Straflager, Erdlöcher
oder Schiffscontainer gesperrt, heißt
es dort.
Von willkürlichen Verhaftungen sind
einige Unglückliche betroffen, vom
Militärdienst hingegen jeder einzelne
Eritreer. Er (der Militärdienst) ist der
wichtigste Fluchtgrund. Im UN-Bericht
wird er als ‚Versklavung auf unbestimmte Zeit’ beschrieben; Männer
und Frauen zwischen 18 und 50 Jahren
können jederzeit eingezogen werden.
So hat die Diktatur die absolute Kontrolle über ihre Bürger. Der offizielle
Grund für die Massenmobilisierung
lautet: eine drohende äthiopische
Invasion.“
Seit Aman Ziegen gehütet hat, sind
zehn Jahre vergangen.
Zehn Jahre, in denen er zunächst in
Eritrea ab und zu die Schule besucht
hat. In denen er eine Ausbildung als
Möbeltischler abgeschlossen hat.
Eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker
begonnen. In denen sein Vater immer
beim Militär war. In denen er wusste,
dass diese „Versklavung auf unbestimmte Zeit“, wie es in dem Artikel in
der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung’
heißt, auch ihm droht.
Zwölf Jahre war er alt, als er beschloss,
dem zu entfliehen. Er wollte nicht zum
Militär. Zu viele böse Geschichten hatte
er darüber gehört. So böse Geschichten,
dass er sich eines Morgens wie an jedem
Tag von seiner Mutter verabschiedete.
Zur Arbeit, wie an jedem Tag, ist er aber
nicht gegangen. Stattdessen zu drei
Freunden, mit denen er die gemeinsame
Flucht beschlossen hatte. Der Sudan war
ihr erstes Ziel. Zu Fuß machten sie sich
auf den Weg.
„Wir hatten kein Geld. Nichts außer
unseren Kleidern. Um in den Sudan
zu kommen, sind wir immer ein Stück
gegangen und haben uns dann Arbeit
auf den Feldern besorgt. Immer, wenn
wir etwas Geld verdient hatten, sind wir
weiter gezogen.“
Straßen mussten die Freunde meiden,
denn dort konnten sie von der Polizei
aufgegriffen werden. Denjenigen, die
versuchen zu fliehen, weiß Aman, ergeht es schlecht, wenn sie geschnappt
Foto: (c) bnj
W
as bringt einen Zwölfjährigen dazu, seine Familie,
seine Heimat, alles, was er
hat und kennt, zu verlassen und sich auf
eine gefahrvolle Reise zu begeben? Für
Aman*, der in Eritrea geboren wurde,
war es der drohende Militärdienst, der
von der UN als „Versklavung auf unbestimmte Zeit“ beschrieben wird. Seine
eigene Geschichte, die vermutlich vielen
anderen Flüchtlings-Geschichten ähnelt,
hat Aman erzählt.
werden. Kinder und Jugendliche werden
zur Zwangsarbeit in Bergwerke gebracht.
Jenseits der Straßen lauerten andere Gefahren. Giftschlangen etwa. Und Leoparden. Der Bruder eines Freundes wurde
das Opfer eines solchen Raubtiers.
Die Freunde schafften es aber bis zu dem
Gebirge, das die Grenze zwischen Eritrea
und dem Sudan ist. Sie kommen auch
über dieses Gebirge – das fast so hoch
ist wie die Alpen.
Es gelingt ihnen, einen Schlepper zu
finden, sie treiben das Geld dafür auf.
36 Flüchtlinge sind es schließlich, die
dieser Schlepper in einem Toyota PickUp
dicht gedrängt, nicht nur neben- sonAmAn
dern auch aufeinander stapelt, um sie
nach Khartoum zu bringen.
Eigentlich dauert solch eine Reise anderthalb Tage. Aman und die anderen
sind fünf Tage unterwegs. Auf zahlreichen Umwegen, um nicht aufgegriffen
und wieder zurück nach Eritrea gebracht
zu werden.
In Khartoum hat Aman einen Onkel.
Der hilft ihm, erneut Geld zu verdienen
und sucht einen weiteren Schlepper
für ihn. Nach Libyen soll Amans Reise
weitergehen. Was bedeutet: quer durch
die Sahara.
dem Aman entkommen will. Und bringt
alle in ein Camp.
Das wusste ich. Aber ich wollte trotzdem
weg. Alles ist besser als Eritrea.“
Camp. Dieses Camp besteht aus einer
großen Halle. In der alle dicht gedrängt
nebeneinander die Tage verbringen
müssen. Flüchtende aus sechs afrikanischen Ländern sind dort. Manchmal gibt
es etwas zu essen. Manchmal etwas zu
trinken. Von den Menschen aus Somalia, sagt Aman, sind viele gestorben. Sie
waren vorher dem Hungertod schon
sehr nah.
Die italienische Küste ist schon in Sicht,
als ein großes Schiff nahe an dem
Schlauchboot vorbei fährt. Die Bugwelle des Schiffes lässt das Boot kentern.
Aman fällt ins Wasser. Die Schiffsbesatzung rettet ihn und viele andere auch.
Aber nicht alle. Manche sterben kurz
vor Europa.
Fünf lange Monate sitzt Aman in dieser
Halle fest. Bis eines Nachts viele der
Flüchtlinge gemeinsam handeln, sich
gegen eine der Wände stemmen. Die
schließlich nachgibt. Jeder ist sich
selbst der Nächste in den folgenden
Minuten. Nur noch raus. Weg aus diesem „Camp“. Wer laufen kann, läuft.
Auch wenn er merkt, dass manche
schon gestürzt sind. Dass Menschen
am Boden liegen, über die sie trampeln, um sich selbst zu retten.
Das ist eine der schlimmsten Erinnerungen von Aman. Dass auch er
gelaufen ist. Über die, die am Boden
lagen. Das hat er in Kauf genommen.
Wollte nur noch raus.
Er kommt heraus. Er kommt weiter.
Wieder irgendwie. Ist in Libyen,
kommt bis Tripolis. Wieder in ein
Camp. Dort ist es nicht gar so schlimm.
Er darf einen Onkel anrufen, der in der
Schweiz lebt. Der Onkel hilft. Bezahlt
den nächsten Schlepper. Den Schlepper, der Aman von Afrika nach Europa
bringen soll. Über das Mittelmeer.
Nach Italien. In einem Schlauchboot.
Dort, in der Gluthitze der Sahara, gelten wieder andere Regeln. Dort sind
paramilitärische Truppen aus etlichen
Ländern - aus dem Sudan, aus Libyen,
aus Ägypten - unterwegs auf der Suche
nach solchen wie Aman.
Finden sie einen Flüchtlings-Transport,
so nehmen sie alle mit. Die Flüchtlinge
werden zum Handelsgut. „Seht her“,
können sie den Regierungen sagen, „ihr
schafft es nicht, die Flüchtlinge einzufangen. Die Schlepper zu überlisten. Wir
schon!“ So bieten sie Regierungen ihre
Dienste an. Eine dieser paramilitärischen
Gruppen greift den Transport an, mit
AmAn
Die Bilder von diesen Schlauchbooten
sind um die Welt gegangen. Sie sind
nicht neu. Sie sind nicht sicher. Sie sind
überladen - mit viel zu vielen Menschen.
In solch ein Boot setzt sich Aman. Die
Fahrt von Tripolis bis Italien wird fünf
Tage dauern. Essen, Trinken, Schwimmwesten – nichts davon gibt es für die
Menschen, die in diesem Boot sitzen.
Wie Aman können viele von ihnen nicht
schwimmen.
„Ich wusste, dass ich auf dem Weg sterben kann. Das habe ich schon gewusst,
als ich zu Hause aufgebrochen bin. Dass
es gefährlich ist. Sehr gefährlich. Dass
ich vielleicht eine Chance von 50 Prozent
habe, lebend nach Europa zu kommen.
Das Schiff legt in Italien an. Wieder ein
Camp. Drei Tage für Aman, um sich
von den Strapazen der Bootsfahrt zu
erholen. Dann soll er registriert werden. Seine Fingerabdrücke abgeben. Er
weiß, was das bedeutet: dann muss er
in Italien bleiben. Doch das will er nicht.
Ein weiterer Onkel lebt in Deutschland.
Dort will auch er hin. Bevor er registriert
wird, nimmt er Reißaus und macht sich
auf den Weg nach Rom.
Mailand ist seine nächste Station. Dann
München. Wo er seinen Onkel trifft. Wo
er sich registrieren lässt. Im September
2015.
Aman ist nun 14 Jahre alt. Zwei Jahre ist
er auf der Flucht gewesen.
Als das, was hier „unbegleiteter minderjähriger Flüchtling“ genannt wird, kommt
er zunächst in ein Aufnahmelager in
Gießen. Dort gefällt es ihm. Er mag die
Stadt. Er findet Freunde. Und wenn auch
nicht alle nett zu ihm sind, so ist es doch
viel, viel besser als alles zuvor.
Der nächste Wechsel kommt einige
Monate später. Im Landkreis Nienburg
nimmt ihn ein Ehepaar bei sich zu Hause
auf. Dort lebt er jetzt, seit Dezember
2015. Besucht die Schule. Hat angefangen, in seiner Freizeit Fußball zu spielen.
Hat in den vergangenen Ferien ein Praktikum in einem Kfz-Betrieb gemacht. Das
weiß er schon, dass er genau solche Arbeit machen möchte. Und er weiß auch,
dass er in Deutschland bleiben will. Nach
Eritrea will er nicht zurück, will nicht die
„Versklavung auf unbestimmte Zeit“, die
ihm dort droht.
An die Menschen hier hat er, der Flüchtling, einen Appell: „Bitte, habt Geduld
mit mir! Helft mir bitte, damit dieses
Land mein Zuhause wird!“ (bnj)
* Name von der Redaktion geändert
7
Freigänger
Maßregelvollzug - Erfahrungen mit dem Freigang
W
ie viel Freiheit soll denjenigen zugestanden werden,
die als Patienten im Maßregelvollzug sind? Und unter welchen
Voraussetzungen soll sie ihnen gewährt
werden? Seit im April bekannt wurde,
dass es vermutlich ein Patient des Bad
Rehburger Maßregelvollzugszentrums
war, der im Herbst 2015 die 23-jährige Judith T. während eines Freigangs
ermordete, wird von vielen Stellen eine
Einschränkung dieser Freiheit gefordert,
sollen Mauern erhöht und Zäune errichtet werden. Eine Diskussion, die ihre
Berechtigung hat, bei der der Einzelne
aber nicht aus dem Blick geraten darf.
Ein Beispiel für andere Erfahrungen mit
dem Freigang.
Song dazu geschrieben, sich als Musiker
und als Vorleser beteiligt. Dieses Mal
ist seine Rolle noch größer. Wieder
ein Song, wieder szenisch mitspielen,
aber nun ist er auch in die Textarbeit
involviert.
Die übrigen Vorleser sind zwischen 13
und 18 Jahren alt, Paddy 33 Jahre. Als
Jugendlicher kann er also nicht mehr
unbedingt bezeichnet werden. Und auch
ansonsten ist er irgendwie anders. „Bunte Haare und Tattoo“ – so hat er sich in
einem Song beschrieben. Ein Punk vom
Scheitel bis zur Sohle. Anders ist er auch,
weil er Patient im Bad Rehburger Maßregelvollzug ist. Ein suchtkranker Straftäter
also, dessen Taten in Zusammenhang mit
Dabei sein und in dieser Gruppe mitarbeiten kann er nur, weil er Freigang
hat. Und weil er diesen Freigang bei
etlichen Gelegenheiten vorher auch
schon bekommen hat. Im Jahr zuvor ist
er noch oft von einem Mitarbeiter des
Maßregelvollzugs begleitet worden,
nachdem der Stolperstein-Arbeitskreis
auf ihn aufmerksam geworden war und
ihn gebeten hatte, einen Punk-Song
beizusteuern. Da hatte er auch noch
feste Zeiten, zu denen er wieder in Bad
Rehburg sein oder zumindest zum Alkohol- und Drogentest erscheinen musste.
Das ist nach und nach gelockert worden.
Mittlerweile steht seine Entlassung an.
Er hat ein Zimmer in einer WG gefunden,
sucht jetzt Arbeit.
Foto: (c) bnj
Das ist allerdings nicht so einfach, wenn
man die Vorgeschichte von Paddy hat
und so aussieht wie er. Einige Rückschläge hat er schon hinnehmen müssen, hat
darüber auch schon mal gemeint, den
Kopf in den Sand stecken zu müssen. Und
versucht es dann doch wieder. Auf seiner
Lederjacke steht nun „100 % Punk, 0 %
Alkohol“ – seine neue Lebenseinstellung,
sagt er. Er träumt von einem Wohnwagen, den er irgendwo abstellt, mit dem er
bei Bedarf anderswo hinziehen kann, der
ihm die Freiheit gibt, die er sich wünscht,
der aber auch ein fester Ort ist, an den er
sich zurückziehen kann. Als Straßenpunk
in Hauseingängen möchte er nicht mehr
schlafen.
Mittagszeit in der Evangelischen Akademie Loccum. Eine Gruppe Jugendlicher
sitzt an einem Tisch. Sie sind für zwei
Tage in der Akademie um eine szenische
Lesung vorzubereiten. „Flüchtlinge seit
der NS-Zeit“ sind das Thema, für den
Rehburg-Loccumer Arbeitskreis Stolpersteine bereiten sie die Lesung vor. Mit
am Tisch sitzt Paddy, ein festes Mitglied
des Teams mit Erfahrung in dem, was sie
erarbeiten wollen. Schon im Jahr zuvor
hat er bei einer ähnlichen Lesung mitgemacht, damals zur Euthanasie. Hat einen
8
dieser Sucht stehen und der deshalb zur
Therapie in Bad Rehburg eingewiesen
wurde. Die Jugendlichen wissen das
und deren Eltern auch. Gestört hat sich
niemand daran. Sie mögen Paddy, der
etwas schräg ist, der kein Blatt vor den
Mund nimmt und damit manche fruchtbare Diskussion anstößt. Lustig ist er
außerdem. Sie lachen viel gemeinsam,
auch wenn ihr Thema eigentlich sehr
ernst ist. Dem Jungen aus Eritrea, der
zu der Gruppe gehört, bringt Paddy das
Trommeln bei.
Manche Perspektiven hat Paddy geändert, seit er vor rund zwei Jahren in den
Maßregelvollzug gekommen ist. Die
Therapie dort, die oft als nervig empfundenen Gespräche in scheinbar endlosen
Sitzungen, auch der Freiheitsentzug
und die Beschränkungen, mit denen er
leben musste, haben Wirkung gezeigt.
Daraus hat er Lehren gezogen und das
will er kein zweites Mal haben. Was er
weitermachen will, das sind aber solche
Dinge wie die szenische Lesung, sich
ehrenamtlich und sozial engagieren. Die
Erfahrung, mit einer Gruppe etwas zu
erarbeiten, das Anerkennung bekommt
und auch noch Wirkung zeigt, ist neu für
ihn. Und fühlt sich gut an. Möglich war
das nur durch den Freigang. (bnj)
FreiGänGer
Nachteinschluss um 19.45 uhr
Jugendarrest in Niedersachsen
I
hre Freiheit können selbst 14-Jährige
schon einbüßen, wenn ein Richter
für sie Jugendarrest verhängt. Fünf
Jugendarrestanstalten gibt es in Niedersachsen, eine davon ist mitten in der
Nienburger Innenstadt.
Montagvormittags ist besonders viel los
hinter der Eingangstür. Denn meistens
sind es Montage, an denen die Jugendlichen ihren Arrest antreten sollen. Einige
junge Männer sind bereits angekommen,
haben an der Tür geklingelt, haben gehört, wie aufgeschlossen wurde, sind
hinein gegangen, und haben dann erlebt, wie die erste von vielen Türen für
die nächsten Tage oder Wochen hinter
ihnen wieder abgeschlossen wurde. Mit
der Freiheit ist es hier vorbei. Mit dem
Klicken des Schlosses müssen sie sich für
Tage oder Wochen auf ein grundsätzlich
anderes Leben einstellen.
Dienstleiter Peter Schubert* sagt, dass
es in der Einrichtung ein respektvoller
lockerer Umgang miteinander sei. Unwohl ist den jungen Menschen dennoch,
deren persönliche Sachen gerade durchsucht, die gleich zur Personenkontrolle
in einen Nebenraum geführt werden.
Eine Einschränkung des „lockeren Umgangs“ führt Schubert allerdings auch an:
„Bis auf das Gefühl, eingesperrt zu sein.“
Er meint damit den Nachteinschluss in
den Arresträumen, jeden Abend um
19.45 Uhr. Die Arresträume, das sind
Zimmer mit sehr geringem Komfort.
Ein Bett, ein Schrank, eine Nasszelle.
Fenster, die oft zu hoch liegen, um
herausschauen zu können. Und Gitter
davor. Ihre Zeit vertreiben können sich
die Jugendlichen in diesen Arresträumen
nur mit Büchern oder ihren eigenen Gedanken. Handy und Internet – alles das
ist verboten. Wer in Kontakt zur AußenJuGendArrest
Foto: (c) bnj
„Manche brüsten sich damit. Die kommen hier ganz lässig an mit der Zigarette
im Mund. Andere stehen da mit Tränen
in den Augen.“ Gerd Meier* hat schon
so manchen Jugendlichen an der Tür in
Empfang genommen. Er ist einer von
elf Vollzugsbeamten der Jugendarrestanstalt, die zwischen Kreishaus und
Media-Markt liegt und in der 600 bis 800
Jugendliche jährlich einen Arrest von bis
zu vier Wochen verbüßen müssen.
welt treten will, muss sehr altmodische
Wege wählen: Briefe zu schreiben ist
erlaubt. Und auch in der anstaltseigenen
Bücherei dürfen sie sich bedienen, um
die Stunden zu überbrücken, in denen sie
allein in ihrem Arrestraum eingesperrt
sind. „Mancher hat hier das erste Buch
seines Lebens gelesen“, sagt Sozialarbeiterin Linda Engelke*.
Sie begegnet jedem der Jugendlichen,
die in die Einrichtung kommen. Ein
Gespräch mit ihr gehört zu den Verfahrensabläufen bei der Aufnahme. Anhand
des Gesprächs und der Akte erstellt
Engelke für jeden Jugendlichen einen
Förderplan, der Empfehlungen enthält
für die Zeit des Arrests und auch für
die Zeit danach. Im Arrest bekommen
sie so manches – das fängt mit einem
strukturierten Tagesablauf an und
geht weiter über Schulunterricht und
handwerkliche Angebote - wie etwa in
der anstaltseigenen Holzwerkstatt - bis
hin zu sozialem Training. Denkanstöße
sollen dort gegeben werden, sagt Engelke, etwa zum Umgang mit Alkohol
und Drogen. „Manche der Jugendlichen
sind beeindruckt von dem, was sie hier
bekommen“, sagt sie, „bei einigen haben
wir das sichere Gefühl, dass wir sie hier
voraussichtlich nicht wieder sehen wer-
den.“ Das ist schließlich auch der Sinn
und Zweck des Arrests. Diejenigen, die
auf richterlichen Beschluss für eine Weile
dort eingesperrt werden, sollen überdenken, ob so etwas wirklich eine Option
für sie ist, sollen reflektieren, weshalb sie
dort gelandet sind. Im günstigsten Fall
kommen sie einsichtig wieder heraus.
Wer dort landet, der ist üblicherweise
kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die
Richter, sagt Engelke, wählten den Arrest
meistens nur dann, wenn alle anderen
Möglichkeiten schon ausgeschöpft seien.
Permanente Schulschwänzer gehören
ebenso zu den Arrestanten, wie auch
solche, die Diebstähle begangen haben,
gewalttätig geworden sind oder gegen
das Betäubungsmittel-Gesetz verstoßen
haben. Der Jugendarrest, auch darauf
weist Engelke hin, sei zwar ein harter
Einschnitt, aber nicht mit einem Aufenthalt in einer Justizvollzugsanstalt gleichzusetzen. Dieses hier, sagt sie, sei eine
erzieherische Maßnahme, die später
in keinem Führungszeugnis auftauche.
Ihre Freiheit werde den jungen Männern
zwar für eine Weile genommen – Wege
für das Leben danach aber nicht verbaut,
sondern neue Wege aufgezeigt. (bnj)
*Namen von der Redaktion geändert
9
Du stellst meine Füße auf weiten raum
U
Freiheit vom Alltag
rlaub ist Freiheit vom Alltag.
Es darf mal anders laufen als
sonst. Ich bin frei von allem
und zu allem. Daher tut ein Tapetenwechsel den meisten gut, um neue
Eindrücke und Perspektiven zu gewinnen. Das muss nicht viel Geld kosten!
Hauptsache, mal rauskommen aus
dem gewohnten Trott und den nur zu
bekannten Räumen. Es gibt noch so viel
mehr zu erleben!
gegesprächen. Das Freiheitsgefühl hört
schnell auf, wenn die Ferienwohnung zu
klein ist, die Vollpension nicht schmeckt
oder die Zimmereinrichtung nicht zu
einem passt. Das führt oft zu Streit
unter den Reisenden, besonders bei
schlechtem Wetter, wenn man zu eng
aufeinander hockt.
Dann kann es gut tun, sich nach der
Freiheit auszustrecken, die Gott einem
schenkt.
Wem es am Strand zu voll, zu sonnig
oder im Watt unheimlich ist, der streift
vielleicht gerne mit seinem Hund durch
Wernerwald und Küstenheide. Paradiesisch schön, wenn im August dort alles
lila blüht. Genau das suchen Menschen
im Urlaub: Ein Stück vom Paradies!
Mehr Menschen als sonst zieht es daher
auch in eine Kirche. Einfach mal so dort
sitzen und die Stille genießen, den Blick
schweifen lassen und vielleicht etwas
von dieser anderen Dimension wahrnehmen, die im Alltag so oft aus dem Blick
gerät. „Du stellst meine Füße auf weiten
Raum!“ heißt es in Psalm 31,9b.
Foto: (c) privat
Im Urlaub ist Zeit, nach diesem „Du“ Gottes zu fragen, in einer Kirche über ihn ins
Gespräch zu kommen oder auch mit ihm
zu reden. In die Gästebücher, die in den
offenen Kirchen ausliegen, schreiben
viele Urlauber ihre Dank- und Bittgebete.
Hier ist Raum dafür, hier können Glücksmomente dankbar erinnert und Sorgen
ausgedrückt werden. Gott hört zu!
Die Nordseeküste rund um Cuxhaven
bietet vielen Menschen weiten Raum.
Hier können sie den Begrenzungen des
Alltags entfliehen. Sie können Urlaub
in der Preiskategorie gestalten, die zu
ihnen passt. Camper sind hier genauso
zu finden wie Wander- und Fahrradtouristen in Jugendherbergen, Pferdeliebhaber auf Bauernhöfen, Kurgäste
in Sanatorien, Ferienwohnung-Mieter,
aber auch Pensions- und Hotelgäste
vom einfachen Zimmer bis zum 5-Sterne–Luxus-Ambiente.
Wie wichtig die passende Unterkunft
für das seelische Wohlbefinden ist, höre
ich als Urlauberpastorin oft in Seelsor10
Weiten Raum finden Urlauber in der
Natur: „Himmel, Erde, Luft und Meer
zeugen von den Schöpfers Ehr!“ – beginnt ein beliebter Choral.
Wer im Sommer nach Cuxhaven kommt,
geht oft als erstes an den Strand, zieht
die Schuhe aus und läuft bei Niedrigwasser ins Watt hinaus. Das ist Freiheit pur!
Den weichen Meeresboden unter den
Füßen spüren, die Vogelstimmen um
sich herum, den unendlichen Horizont
vor Augen mit den großen Schiffen, die
wie Spielzeug aussehen, den Wind im
Gesicht. So wird der Kopf frei!
Aber auch die Urlauber hören anders zu,
wenn sie an Gottesdiensten und anderen
Veranstaltungen der Urlauberseelsorge
teilnehmen. Der Gesang der Urlauber ist
kräftiger, die Erwartungshaltung an die
Predigt aufgeschlossener als in der Heimatgemeinde. Viele sind am Urlaubsort
bereit, kirchlich auch mal etwas Neues
auszuprobieren: eine andere Konfession,
eine Gute-Nacht-Geschichte, Pilgerwanderung oder Strandandacht, einen
Bibliolog, eine persönliche Segnung, ein
Seelsorgegespräch etc. Manch einer ist
überrascht, wie stark er von dem bewegt
ist, was er hört und sieht. Plötzlich ist
da eine neue Idee von dem, was Leben
sein kann. Die Relationen rücken sich
wieder zu Recht. Was vorher groß und
wichtig erschien, schmilzt zusammen
und eröffnet Raum für das, wozu Gott
einen gedacht und ins Leben gerufen
hat. Es lohnt sich, diesen Frei-Raum zu
entdecken!
Pastorin Maike Selmayr,
Ev. Urlauberseelsorge Cuxhaven-Hadeln
urlAubsFrei
Von der Freiheit über den Wolken ...
Im Gespräch mit der Pilotin Gina Kassel
Ihr Mann und ihre Familie standen
schon immer voll und ganz hinter
ihrem Wunsch, Pilotin zu werden. Sie
unterstützen sie, wo sie nur können.
Ihre engsten Freunde akzeptieren
es, dass sie häufig bei Treffen nicht
dabei sein kann oder wegen einer
spontanen Einsatzplanänderung
kurzfristig absagen muss. Eine echte
Freundschaft halte so etwas aber aus
und man würde schnell merken, wer
wahre Freunde seien.
Die heute 33-jährige LufthansaPilotin Gina Kassel ist 2006 nach
ihrer Ausbildung an der Lufthansa
Flight Training School in Bremen und
Phoenix/Arizona in das Berufsleben
als Pilotin eingestiegen.
Obwohl vielen der Pilotenberuf noch
als typische Männerdomäne gilt,
wird Gina Kassel von männlichen
Kollegen absolut geschätzt und akzeptiert. Sicherlich trüge dazu auch
ein professionelles Auftreten bei.
Auch Passagiere reagieren in der
Mehrzahl positiv darauf, wenn Sie
mitbekommen, dass eine Pilotin das
Flugzeug steuert. „Allerdings kam es
auch einmal vor“, erinnert sich Gina
Kassel, „dass ein Fluggast aussteigen
wollte, als er gesehen hat, dass eine Frau
im Cockpit sitzt.“ Schließlich sei er dann
aber doch mitgeflogen und habe sich
beim Aussteigen sogar für den schönen
Flug bedankt.
Es könne auch schon einmal zu Verwechslungen kommen. Wenn man zum
Beispiel im Winter einen Mantel über
der Uniform trägt, ist es für Außenstehende schwer zu unterscheiden, ob man
es mit jemandem vom Flugbegleitungspersonal oder von der Cockpit Crew zu
tun hat.
Pilotin
Viel häufiger allerdings werde sie auf
der Zugfahrt zum Dienst oder auf der
Fahrt nach Hause angesprochen und
nach Umsteigeverbindungen gefragt,
da die Leute sie aufgrund der ähnlichen
Uniform für eine Zugbegleiterin halten.
Auf die Frage, ob sich ihr Traum vom
Fliegen erfüllt hat, antwortet Gina Kassel
spontan und überzeugend mit Ja. Die
Faszination für die Fliegerei sei bei ihr
auch nach 10 Jahren Berufspraxis immer
noch genauso groß wie zu Beginn. „Es
Auf die Frage, welche Bedeutung für sie
Reinhard Mays Lied „Über den Wolken“
hat, sagt Gina Kassel: „Er spricht mit
seinem Lied einem Flieger aus dem Herzen. Immer wenn ich dieses Lied höre,
bekomme ich direkt wieder Sehnsucht
und denke an ein besonders schönes
Flugerlebnis.“ Für Gina Kassel persönlich bedeutet die „Freiheit über den
Wolken“ in über 10 Kilometern Höhe
den Blick über den Horizont und auf die
Welt unter sich schweifen zu lassen. Sie
fühle sich nirgendwo anders so frei wie
in der Luft. „Aus fliegerischer
Sicht ist zwar alles klar geregelt
und da gibt es wenig Freiheiten.
Dennoch bewegt man sich mit
einem Flugzeug durch die Luft
– und dieses Gefühl bedeutet
Freiheit pur.“
Foto: (c) privat
B
ei ihrem ersten Flug war sie
gerade einmal 1 Jahr alt. Ihre
Eltern flogen mit ihr und ihrem
Bruder in den Urlaub auf die Kanaren.
Schon als Kind war sie fasziniert von
der Fliegerei. Mit 12 Jahren wusste Gina
Kassel, dass sie Pilotin werden wollte.
Schon früh interessierte sie sich für
Technik. Sie wollte die Welt entdecken,
und es reizte sie die Aussicht auf den
Arbeitsplatz mit der schönsten Aussicht
auf die Erde und in den Himmel.
ist für mich nach wie vor der schönste
Job der Welt!“
So wie in jedem anderen Beruf bringe
natürlich auch dieser einige Nachteile
mit sich. Die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf sei eine Herausforderung,
aber machbar. Da auch ihr Mann berufstätig ist, wäre die Ausübung ihres
Berufes ohne die Unterstützung der
Großeltern äußerst schwierig. Von
ihrem sehr anspruchsvollen und hochverantwortungsvollen Beruf schaltet
Gina Kassel am besten mit ihrer Familie
ab. Ihre Kinder brächten sie sofort auf
andere Gedanken.
Am liebsten fliegt sie Strecken,
die über Grönland führen. Sie
sei immer wieder fasziniert
von der eisigen Schönheit und
Unberührtheit dieses Landes.
Weil sie es liebt, ferne Länder zu
entdecken und fremde Kulturen kennenzulernen, bevorzugt
sie natürlich den Einsatz auf
der Langstrecke. Wunderbar
wäre es, wenn sie einmal auf
dem Airway (Luftstraße) “L888“
nach Asien fliegen könne, der
direkt über das Himalaya-Gebirge führt. „Die Aussicht muss
gigantisch sein.“ Wenn sie dann
noch einmal den A 380 steuern könnte, dann hätten sich
nahezu alle ihre fliegerischen
Träume erfüllt.
Nach der gefährlichsten Situation befragt, berichtet Gina Kassel von einem Flug während ihrer Ausbildung mit
einer einmotorigen Beechcraft Bonanza
auf dem Weg nach El Paso. „Plötzlich
brachte der Motor keine Leistung mehr
und wir mussten mitten in der Wüste auf
einer Schotterpiste notlanden.“
Und das „schönste Erlebnis beim Fliegen ist, wenn man die Passagiere trotz
aller Widrigkeiten sicher von A nach B
gebracht hat. Und natürlich die vielen
schönen Sonnenuntergänge!“ (uh)
11
Die gedanken sind frei
Z
u meinen Lieblingsliedern gehört
das Lied „Die Gedanken sind
frei“. Als das Lied erstmals in
schriftlicher Form in den Umlauf kam,
gegen Ende des 18. Jahrhunderts, war
es gefährlich, diesen Text zu besitzen.
Und es war durchaus gefährlich, dieses
Lied zu singen. Man vermutet, dass es
um 1780 erstmals auf Flugblättern in
den Umlauf kam. Hoffmann von Fallersleben hat es in seiner Liedsammlung
unter dem Titel „Aus dem Munde des
Volkes“ 1842 veröffentlicht. „Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten? Kein
Mensch kann sie wissen, kein Jäger
erschießen.“
Dieses Lied hat in Zeiten der europäischen Freiheitsbewegung Menschen
Kraft und Mut gegeben, sich gegen
übergriffige Autoritäten aufzulehnen.
Zu meinen ersten Opernerfahrungen
gehört eine Aufführung von Ludwig van
Beethovens Oper ‚Fidelio‘. In dieser Oper
wird den europäischen Freiheitsbewegungen ein Denkmal gesetzt. Auf dem
Höhepunkt dieser Oper tritt der Chor
der Gefangenen auf, der Chor singender
Menschen, die aus den Gefängnissen
sich befreit haben und die süße Freiheit
12
Foto: (c) kd
Die Kultur der Freiheit!
genießen. „Und sperrt man mich ein in
finstere Kerker, das sind alles vergebliche
Werke; denn meine Gedanken zerreißen
die Schranken und Mauern entzwei,
die Gedanken sind frei.“ Nur noch die
Älteren in unseren Breiten können sich
an die Zeit erinnern, als mit dem Ende
des Nationalsozialismus die Freiheit der
Rede und des Denkens neu gewonnen
werden musste. Wir Jüngeren, nach dem
2. Weltkrieg geborenen, sind in Mitteleuropa mit den selbstverständlichen
Errungenschaften individueller Freiheit
aufgewachsen. Wenn man von Kind an
gewohnt ist, dass man beinah alles denken und sagen kann, ohne dafür bestraft
oder in Kerker gesteckt zu werden, wenn
man von Kind auf an gewohnt ist, dass
Verantwortungsträger öffentlich und
direkt kritisiert werden können, dann
kann man beinahe vergessen, dass es in
den meisten Ländern dieser Erde nach
wie vor gefährlich ist, die Mächtigen zu
kritisieren.
Persönliche Freiheit ist und bleibt ein
hohes Gut. Das auch in Gesellschaften
zu vergessen, die wie die unsrige Freiheitsrechte garantiert, wäre fahrlässig.
In der Geschichte Deutschlands sind
die individuellen, das heißt persönliche
Freiheitsrechte noch nie so entfaltet
gewesen wie in unseren Tagen. Wodurch
ist denn Freiheit heute „bei uns gefährdet“? In unseren Breiten nicht dadurch,
dass Herrscher auftreten, die die Freiheit
einschränken wollen. Wir leben nicht
in einem Land, Gott sei Dank, in dem
Journalisten gefährdet sind, die die Regierenden kritisieren. Die Gefährdung
der Freiheit bei uns liegt eher darin, dass
wir die individuelle Freiheit übertreiben.
Wenn das Ausleben der eigenen Freiheit
dazu führt, andere zu verachten und den
Respekt vor ihnen zu verlieren, ist die
Freiheit gefährdet. Ein völlig schrankenloser Umgang mit der eigenen Freiheit
und dem Ausleben der eigenen Freiheit
kann Menschen gefährden. Schon im
Umgang mit Genussmitteln, die uns
beinahe jederzeit und überall zur Verfügung stehen, Grenzen zu finden, ist das
Geheimnis eines verantwortungsvollen
Umgangs mit Freiheit. Zu wissen, wann
man den Fernseher und Computer abstellen muss, um das Gespräch in der
Familie nicht zu versäumen, gehört zu
einem klugen Umgang mit der eigenen
Freiheit. Insofern ist die Realisierung der
Freiheit gebunden an die Klugheit, ihr
selbst Grenzen zu setzen. Eine offene
Kultur der Freiheit wird deshalb nur
dann bestehen können, wenn sie ihre
Arroganz ablegt und stattdessen mehr
gesundes Selbstbewusstsein gewinnt.
Im Inneren einer offenen Gesellschaft
wie der unseren werden wir lernen
müssen, mit verschiedenen Kulturen und
ihren Herausforderungen umzugehen –
und zwar ohne alles gut zu finden, was
anders ist. Wir werden lernen müssen,
Toleranz zu üben, die gerade mit der
begründeten Setzung von Grenzen und
dem Festhalten an eigenen, bewährten
Lebensformen den anderen und sich
selbst ernst nimmt. Maßvoll zu bleiben
im Umgang mit der eigenen Freiheit und
der eigenen Selbstverwirklichungsmöglichkeit ist der kulturelle Beitrag jedes
Einzelnen, um die Errungenschaften der
Freiheit nicht zu gefährden, sondern für
die Zukunft zu bewahren.
Dr. Karl-Hinrich Manzke,
Landesbischof
GedAnken
„endlich frei. Dank dem allmächtigen gott
bin ich endlich frei!“
FreiheitskämPFer
am Ende die Gesellschaft verändern und
ein bisschen gerechter und lebenswerter
machen.
Als King 1929 geboren wird, gibt es zwar
die formelle Gleichheit der Hautfarben
in den USA, aber die Realität, vor allem
in den Südstaaten, sieht ganz anders
aus. Schwarze sind in jeder Beziehung
benachteiligt, werden schlechter bezahlt
als Weiße, leben in überteuerten, aber
heruntergekommenen Wohnungen,
haben in Bussen und Restaurants besondere „Ecken“, in denen sie sitzen dürfen.
Es gibt im Süden kaum einen schwarzen
Studenten an den Unis. Kein Wunder:
schwarze Kinder werden nicht oder
unzureichend beschult. Jede Begegnung
mit der Öffentlichkeit, bei einer Behörde,
gegenüber der Polizei, im Gesundheitswesen wie in vielen christlichen Kirchen,
ist für Schwarze ein Kampf, und oft ist er
aussichtslos.
King kann das nicht unwidersprochen
lassen. Er studiert Soziologie an der einzigen Schwarzen vorbehaltenen (!) Hochschule der Südstaaten und kommt mit
den kritischen Geistern der Geschichte
in Berührung. Die großen Soziologen und
Philosophen beflügeln und bestätigen
seinen Glauben, dass Gott die Menschen
gleich geschaffen habe und sie deshalb
gleich behandelt werden müssen. Bereits in seiner ersten Gemeinde wird
der Pfarrer zum Bürgerrechtler, der sich
vehement gegen die Unterdrückung
seiner Gemeindeglieder einsetzt.
1955 organisiert King den gewaltlosen
Widerstand beim Boykott der Verkehrsbetriebe in Memphis. Die schwarze
Bürgerrechtlerin, Rosa Parks, war zuvor
verhaftet worden, weil sie einen Platz im
Bus nicht frei machen wollte, der Weißen
vorbehalten war. Länger als ein Jahr
boykottierten die Schwarzen daraufhin
die Busbetriebe. Nicht zuletzt wegen
des Verdienstausfalls der Unternehmer
kommt es 1956 zu einem Gesetz, das
die Rassentrennung in den
öffentlichen Verkehrsbetrieben aufhebt. Ein erster
Sieg. Er bestätigt King und
seine Mitstreiter weiterzumachen, obwohl es zwei
Bombenanschläge auf das
Pfarrhaus gibt und obwohl
einzelne Bundesstaaten
und der fremdenfeindliche
Ku-Klux-Klan ihm das Leben
schwer machen. Wegen Bagatellen wird
der Prediger verhaftet und in ein Gefängnis gebracht, in dem der Klan herrscht.
Die Gefahren, die ihm dort drohen, werden bewusst in Kauf genommen. Seine
Rettung ist die Wahl Kennedys zum Präsidenten der USA. Von da an ändert sich
das öffentliche Klima und der Ruf nach
Gerechtigkeit und Gleichheit findet zunehmend Gehör. Gleichwohl bleiben die
Gegner wachsam. Zu groß ist ihre Angst,
Privilegien an die Schwarzen zu verlieren. Am 4. April 1968 wird Martin Luther
King von James Earl Ray erschossen. Die
Wirkung des Baptistenpredigers, die
Kraft seiner Worte, lassen bis heute die
Diskussion nicht verstummen, ob nicht
offizielle Stellen hinter dem Mörder
Kings gestanden haben. Den Mächten
des Bösen, die er nicht aus den Augen
lassen wollte, war die Freiheit des Glaubens, die sich Martin Luther King nahm,
zu furchtlos, zu mutig, zu eindringlich.
Unter allen Geschwistern im Glauben nicht nur unter den Predigern - wünsche
ich mir, dass von dieser Freiheit etwas
wach bleibt in einer Welt, die zu allem
Bösen fähig ist - aber auch zu allem
Gutem.
Axel Sandrock
Grafik: (c) kd
D
ieses Zitat aus einem alten
amerikanischen Spiritual hat
Martin Luther King ans Ende
seiner 1963 gehaltenen Rede gesetzt,
die jene berühmten, gebetsartig eingeleiteten Sätze: „I Have a Dream“ enthält.
Nur wenige Jahre später, 1968, wurde
der Baptistenpfarrer King von seinen
Gegnern umgebracht und dieselben
Worte kamen auf seinen Grabstein:
„Free at last, free at last. Thank God
Almithy, I’m Free at last.“
Es ist der Zusammenhang, den diese
Worte zwischen beiden Ereignissen
herstellen, der mich an Martin Luther
King fasziniert und ihn für mich zu einem
großen Freiheitskämpfer macht. Eine
Freiheit, die im Glauben gründet und
deshalb nicht für sich selbst da ist, nicht
der eigenen Person und ihren Interessen
gilt, sondern die jene große Hoffnung
in sich trägt, dass die Welt versöhnter,
gerechter, friedlicher werden könne,
als sie es damals, 1963, war und heute
immer noch ist.
Kings Freiheit entspringt dem Glauben,
dass kein Gotteskind irgendeine Macht
der Erde fürchten muss, weil es den Tod
nicht fürchten muss. Wer glaubt, dass er
am Ende frei sein wird, die Einladung in
den Himmel anzunehmen, der ist bereits
hier, mitten im Leben, frei, dem Bösen zu
widerstehen und Träume zu träumen,
die jenen Horizont weit überschreiten,
den die Realität zu setzen scheint und
vor dem sie zur Not mit Gewalt Respekt
einfordert.
Diese Realität, die Rassentrennung und
-diskriminierung (verteidigt übrigens
auch in und durch die großen christlichen Kirchen!), krasse Ungerechtigkeit,
die Verweigerung von Bildung und Lebenschancen für die Schwarzen bedeutet, ist alltäglich spürbar im Amerika der
50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Sie
kann einen christlichen Prediger nicht in
Ruhe lassen und sie kann ihn auch nicht
darüber im Unklaren lassen, was das
Böse ist und zu wie viel Bösem Menschen
fähig sind. Die Freiheit, mit der dieser
Mann seine Stimme erhebt, träumt ihn
nicht einfach in eine andere Welt „hinüber“, aber sie erlaubt sich, die Macht
des Bösen träumend zu durchdringen.
Sie lässt ihn zum Kämpfer mit dem Wort
werden, der jeden Widerstand ermutigt,
wenn er gewaltlos bleibt und auf diese
Weise Massen in Bewegung setzt, die
13
„Ich bin gottes Kind!“
Isi-Doreen Knigge, 51 Jahre aus Wiersen/
Auetal, an MS und Parkinson erkrankt,
mehr als 90% Schwerstbehindert, ist
eine ganz besondere Frau, die sich mit
ihrem Alltag arrangiert hat. Jeden Tag
ist sie auf zahlreiche Medikamente angewiesen. Schmerzen kann sie gar nicht
mehr richtig lokalisieren.
Wir sitzen in ihrem Wohnzimmer und
die gute Laune, die sie verbreitet, ist
ansteckend. Sie ist nicht die Frau mit
der Krankheit, die von Leid geplagt uns
aus ihrem Nähkästchen erzählt. Nein,
Isi nimmt ihr Schicksal zwar in Kauf,
aber lebt ihr Leben, soweit die Kräfte es
14
täglich zulassen. Als Tischlerin versucht
sie immer noch ihre Ideen umzusetzen.
Allerdings dauert Manches länger und
Vieles geht gar nicht mehr, sagt sie.
Manchmal sei sie wie ihr Fahrrad ohne
Sattel.
Stolz zeigt sie uns ein derzeitiges Projekt. Sie baut sich eine Schwingtür für
Ihre Werkstatt im Haus. Und auch die
ist voller Ideen gestaltet. Eingefräste
Bahnen für Gewichte sollen die Türflügel
automatisch schließen und Buntglasscheiben sollen den Flur erleuchten. So
kann sie mit ihren Gehhilfen einfach in
ihr „Laboratorium“ ein- und ausgehen.
Während wir wieder auf dem Sofa sitzen
und Isi aus ihrem Leben plaudert, klingelt das Telefon. Weiter redend lässt sie
sich vom Sofa auf den Fußboden fallen
und kriecht auf allen Vieren durch das
Wohnzimmer, um an die Ladestation des
Telefons zu gelangen. Für Isi ist das normal. „Wenn die Kräfte mal nicht wollen,
dann suche ich mir meinen Weg.“
Diese lebensbejahende Frau freut sich,
wenn sie Kindern ihre Fähigkeiten mit
Holz näher bringen kann. Jugend und
Soziales müsse man tatkräftig unterstützen, und deshalb sind ihr solche
Bastelstunden in ihrem Haus besonders
wichtig.
Ideenlos ist Isi keinesfalls. Wir staunen,
was ein Mensch mit diesen Einschränkungen an Willenskraft und Durchsetzung aufbringt. Sie baute sich eine
Terrasse, „Ihr Ufo“, oder eine Rampe
Foto: ©kd
D
er Alltag ist für einen gesunden
Menschen nichts Besonderes. Wie ist es aber, wenn eine
Krankheit das Leben selbst in täglichen
Dingen beschwerlich macht? Wenn
Freiheit eingeschränkt ist, Hoffnung
schwindet und man auf Wunder vergeblich wartet.
Wir möchten Ihnen von einem ganz
besonderen Besuch zum Jahreswechsel
erzählen. Von einer Frau, die uns allen
etwas ganz Anderes aufzeigt.
Foto: ©kd
Die täglichen Dinge des Lebens...
Gottes kind
Foto: ©kd
Letztes Weihnachten wollte sie unbedingt einen Weihnachtsbaum. Leider
konnte sie sich nicht selbst um einen
Christbaum aus der Natur kümmern
und wieder gab ihr Wunsch die Kraft
für eine neue Idee. Im Haus lagen noch
Regenschirme. Aus diesen baute sie
einen imposanten Weihnachtsbaum mit
Christkugeln und Lichtern. Alles mit ihren
Gehhilfen unter der Decke über Seil und
Umlenkrollen zugänglich aufgehängt.
„Man muss sich selbst wahrnehmen
und zur Ruhe kommen. Und mein ´KlautBaum` ist der erste Weihnachtsbaum, wo
man den Stamm geklaut hat.“
Gottes kind
Die ELAN Redaktion kennt Isi schon sehr
lange. Früher war sie ein stillerer und
nachdenklicher Mensch, oft mit einem
Lächeln auf den Lippen. Heute ist sie viel
offener und extrovertierter geworden
und ihr herzliches Lachen ist ein täglicher
Begleiter, der den Lebensmut nicht fallen
lässt. Genauso wie Hell und Dunkel sich
ergänzen.
Isi möchte allen Lesern noch etwas mit
auf den Lebensweg geben:
„Ich habe zwar wenig Kraft, aber Einiges
an Energie. Das gebe ich Euch gern!“
Karin Droste
Foto: ©kd
zu ihrer Eingangstür mit Zugbrücke zum
Schuppen und das alles von ihr liegend
auf einem Holzrollbrett gebaut.
Hoffnung und Wunder ist für sie eine
große Bereicherung in ihrem Leben.
Mal bezeichnet sie sich als Heidin und
mal als orthodoxe Lutheranerin und löst
den scheinbaren Widerspruch dadurch
auf, dass sie ein Kirchenlied von Kindheit
auf begleitet hat: „Ein feste Burg ist
unser Gott…“. Sie sei lutherisch erzogen
worden, fühle sich sogar als orthodoxe
Lutheranerin und hauptsächlich sehe sie
sich aber als „ein Kind Gottes“.
Und wie es der Moment wollte, sangen
wir die ersten beiden Strophen. Mittlerweile ist sie im Kirchenchor in ihrer Gemeinde herzlich aufgenommen worden
und ist eine große Stimmbereicherung
für alle.
15
seien sie so frei
Christoph Oppernmann
J
Journalisten nerven. Häufig jedenfalls.
Vor allem, wenn sie im Lokalen Belangloses veröffentlichen. Dann langweilen
sie ihre Kundschaft gelegentlich sogar.
Die Folge von irrelevanter Berichterstattung sind mangelnde Akzeptanz in der
Kundschaft, daraus folgend mangelnde
Relevanz - eine Negativspirale mit absehbarem Ende.
Journalisten nerven viel zu selten. Vor
allem im Lokalen, und vor allem wenn es
gilt, im allerengsten Umfeld - im eigenen
Dorf, im Verein, in der Kirchengemeinde,
in der Kommunalverwaltung - über Fragwürdiges und Anstößiges zu berichten,
sind, mag jeder für sich selbst bewerten,
aber im Wesentlichen gilt hierzulande
common sense, dass Pressefreiheit
nicht anzutasten ist und Journalisten
ihre Arbeit machen sollen.
Pressefreiheit eignet sich hervorragend
als Lackmustest für den Zustand einer
Gesellschaft. Dementsprechend oft
kommt dieser Indikator zur Anwendung,
wenn wir unseren Blick auf Länder wie
die Türkei und Russland, auf Vorgänge
wie den arabischen Frühling justieren
wollen. Gibt es freie Presse? Wem
gehören Zeitungen und Sender? Wie
viele Journalisten sind als Folge ihrer
Berufsausübung in Haft? Die Antworten
darauf bilden zwar auf keinen Fall ein
vollständiges Bild von einem Land, einer
Gesellschaft, einem politischen und sozialen Prozess, weisen aber unverkennbar
die Richtung.
über Fehlverhalten und Misswirtschaft,
über Fehlentwicklungen und Vetternwirtschaft. Nahezu jeder Leser dieser
Zeilen wird der Forderung zustimmen,
dass der VW-Abgasskandal sofort und
restlos aufgeklärt werden muss. Das
sollte schon deshalb von öffentlichem
Interesse sein, weil einerseits viele
Mitarbeiter des Automobilherstellers
betroffen sind und andererseits das
Land Niedersachsen zu den großen
Anteilseignern gehört. Öffentliches
Geld, öffentliches Interesse - das klingt
schlüssig. Würde aber auch nahezu jeder
Leser der Forderung nach rascher und
restloser Aufklärung zustimmen, wenn
es nicht um die VW-Affäre ginge sondern um Trennung von und Abfindung
für einen Kirchenamtspräsidenten, um
Gewehre, die einem lokalen Schützenverein gestohlen wurden, um die Frage,
Foto: (c) c. Oppermann
ournalisten nerven. Häufig jedenfalls. Vor allem, wenn sie Recht
haben oder etwas veröffentlichen wollen, das aus Sicht der Urheber besser im Verborgenen bliebe. Zu
verfolgen ist das aktuell mit unschöner
Regelmäßigkeit in Tageszeitungen oder
T V-Nachrichten, wenn es um neue
Ideen des türkischen Präsidenten Recep
Tayyip Erdogan geht und dessen Sicht
auf sich selbst, ebenso im Falle fragwürdiger Politik-Praktiken des russischen Präsidenten Wladimir Putin und
Kreml-kritischer Berichterstattung. Wie
"lupenrein demokratisch" diese beiden
16
wie ein Geschäftsführer ein namhaftes
Unternehmen nur drei Monate nach
Ausscheiden des Insolvenzverwalters
erneut gegen die Wand fahren kann?
Wenn es darum geht, wer sich mit EUFördergeld und einem windigen Konzept
für ein "kulturelles Leuchtturmprojekt"
die Taschen vollgestopft hat, wer dabei
zugesehen hat, wer dabei geholfen hat?
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass
Journalisten für derlei Recherche und
Veröffentlichungen eher Ermittlungsverfahren riskieren als Anerkennung
ernten. Jammern darüber steht uns
nicht zu, denn niemand muss begeistert
sein, wenn er bei einem Fehler ertappt
wird. Wer Wert auf eine Vielzahl von
Freunden legt, sollte sich bei Facebook
anmelden, aber nicht Journalist werden.
Pressefreiheit erschöpft sich nicht darin,
dass Journalisten in Berlin, Hannover,
Göttingen, Stadthagen und Bückeburg
unbehelligt über Fehlgriffe, Irrtümer,
Ungeschicklichkeiten und Ungerechtigkeiten von türkischen oder russischen
Präsidenten schreiben dürfen. Sie
ist streng genommen erst dann nennenswert, wenn Journalisten in Berlin,
Hannover, Göttingen, Stadthagen und
Bückeburg über Kriminelles und Fragwürdiges in Berlin, Hannover, Göttingen,
Stadthagen und Bückeburg schreiben
können - unbehelligt.
Hermann Oppermann, Gründer der
Wunstorfer Zeitung, hat einmal formuliert, dass es bedeutend schwieriger sei,
eine Zeitung mit 1000 Lesern zu leiten
als eine mit 10.000. Die Probleme, die
sich aus großer Nähe zwischen Journalisten, Lesern und Recherche ergeben,
machen beiden Seiten zu schaffen. Wer
Pressefreiheit schaffen und erhalten will,
damit Journalisten über Missstände in
der Türkei, in Russland und andernorts
schreiben können, sollte auch vor der
eigenen Tür kehren lassen. Alles andere
wäre Heuchelei. Dann zeigt sich, wie
offen eine Gesellschaft wirklich ist.
Christoph Oppermann
stv. Chefredakteur Göttinger Tageblatt
Sie erreichen den Autor unter
[email protected] und
via Twitter unter @tooppermann
PresseFreiheit
Pippi Langstrumpf in groß
R
so machen, einrichten, hinrücken, dass
sie einem selbst gefällt. Nichts ist zu groß
oder eben klein. Piraten werden kalt
gemacht, Pferde in die Luft gestemmt
und Spaghetti mit der Schere gegessen.
Alle anderen Ansprüche und Meinungen
vor der Tür zu der Gefällt-mir-Welt bleiben draußen. Denn hier ist kein Platz für
Freiheit nimmt, trägt eben auch die Konsequenzen. So ist das als Erwachsener.
Bedenkenträger, Bremser und Abwarter.
Hier wird gedacht und gemacht.
Sich die Freiheit zu nehmen, wieder
aufzumachen und umzudenken – das ist
Pippi Langstrumpf in groß.
Doch was spricht gegen die Freiheit im
Kopf? Denken wir uns doch kunterbunt
durch Limonadenbäume, Löcher in den
Socken und Taka-Tuka-Land. Denn die
Schranken im eigenen Denken sind stark.
Foto: (c) privat Meinsen
ote Haare, Sommersprossen,
immer unterwegs, wild und
zügellos: Pippi Langstrumpf
prägt bis heute Generationen. Das
Mädchen aus den Geschichten von Astrid Lindgren ist eine Ikone. Ohne Eltern
lebt sie das Leben, wie es eben kommt.
Keine Regeln, keine Verbote, sie hat die
absolute Freiheit. Ohne Sorgen schläft
sie am Abend ein, auch wenn gemeine
Menschen schon durch ihren Garten
schleichen. Mit einem Lachen bestreitet
sie ihren Alltag – ihre Freunde immer in
Sichtweite. Kleiner Onkel, Herr Nilsson,
Annika und Tommy: Ein Apfelschimmel,
ein Äffchen und die Nachbarskinder sind
die einzigen liebevollen Kurskorrekturen
in Pippi Langstrumpfs kunterbuntem
Kinderleben.
„Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Diese Liedzeile kennt jeder. Und
dieser Satz hat Sprengkraft. Sich die Welt
PiPPi lAnGstrumPF
Das ist radikal und sicher schmerzhaft –
nämlich für alle die, die draußen bleiben
müssen. Aber wer kennt das nicht, den
tiefen Wunsch, diese ewige Rücksicht
einmal sein zu lassen. Den Abwasch
stehen lassen, die Bürotür zu machen
und den Kegelabend sausen lassen. In
den Himmel schauen, abhauen oder
einfach nur in der Hetze des Alltags
stehen bleiben. Aber da sind die Familie,
die Kollegen und Freunde. Wer sich die
„Ich mach mir die Welt, wie sie mir
gefällt.“ Darin steckt Kraft – wer sein
eigenes Denken hinterfragt, die Perspektiven wechselt und immer wieder
die Schubladen im Kopf durchlüftet, der
schafft Platz. Für jede Menge Freiheit.
Für sich selbst.
Ines Langhorst
17
religionsfreiheit
Von Udo Di Fabio
A
rtikel 4 unseres Grundgesetzes
schützt die Freiheit des Glaubens sowie die des religiösen
und weltanschaulichen Bekenntnisses.
Glauben, Bekenntnis und Gewissen sind
fundamentale Freiheiten. Der Glaube an
Gott und von der Idee der Welt steht für
die transzendente Sinnfindung des Menschens, die ihm Richtung und Maß verleiht als eine Bedingung der Urteilskraft.
Vor drei Jahrzehnten hätte vermutlich in
der Religionsfreiheit niemand mehr das
Potenzial zur gesellschaftlichen Erregung vermutet.
Wie ein lange ausgekühlter Vulkan erinnerte man
sich schemenhaft an eine
Geschichte der religiösen
Bürgerkriege. In der Bundesrepublik vor der Wiedervereinigung war das
Feld längst befriedet. Die
beiden großen christlichen
Kirchen vereinten in den
achtziger Jahren immer
noch über 80 % der Bundesbürger in ihren Reihen.
Der Trend zur Säkularisierung mag unübersehbar
gewesen sein, aber zwischen den Konfessionen
einer s ei t s und hin zur
säkularen Weltanschauung
andererseits waren keine
großen Konflikte zu vermelden.
Foto: (c) privat
Doch heute ist vieles anders. Die Gesellschaft ist
deutlicher fragmentiert,
leichter erregbar. Die offene
Welt scheint eine Schere
aufgehen zu lassen. Da
sind diejenigen, die von der
Globalisierung profitieren und dann die
anderen, die Nachteile sehen oder Sorge
um die Zukunft haben. Aufkommende
Ängste haben auch etwas zu tun mit
der Einwanderung von Menschen aus
dem islamischen Kulturraum. Unser
Land verändert sich, es wird anders,
vielfältiger, weniger homogen. Das kann
man mit guten Gründen als herausfordernde Bereicherung empfinden. Und
doch man muss nicht jede Interpretation
des Korans und nicht jede islamische
Verhaltensregel als Bereicherung der
eigenen Kultur erblicken, sondern darf
sich auch Gedanken machen um die Zukunft der Gleichberechtigung von Mann
und Frau, um den Fortbestand einer
toleranten und liberalen Gesellschaft.
Jede Öffnung ist Chance, aber auch Experiment. Wir wissen noch recht wenig
über die islamischen Menschen, von
denen viele bereits auch als Staatsbürger zu diesem Land gehören und einen
Teil des Staatsvolkes ausmachen. Eine
selbstbewusste Gesellschaft wird hier
optimistischer sein, als eine verzagte.
18
Gleichwohl können Gefühle kultureller
Überfremdung die Ursache für auch
politisch übersetzte Ängste sein, die mit
ihren populistischen Vereinfachungen
inzwischen auch die Religionsfreiheit
in die Arena eines Kampfes um die Verteidigung der Identität stellen. Manche
möchten die Glaubensfreiheit notfalls
für alle Religionen zurücknehmen, damit
hier keine kulturelle Landnahme unter
diesem Banner erfolge. Auch die Religionsfreiheit sei kein Super-Grundrecht,
das alles andere relativiert.
Daran ist richtig, dass es überhaupt
keine absoluten Grundrechte gibt, weil
jede Freiheit sich mit der Freiheit der
anderen und mit einer öffentlichen
Friedensordnung vertragen muss, ohne
die das freie, aufrechte Leben nicht
möglich wäre. Schon Luther wusste,
wie Augustinus ein Jahrtausend zuvor,
was der Christenmensch der staatlichen
Ordnung als Friedensgarant schuldet.
Diese Ordnung aber bleibt nur legitim,
wenn sie neutral ist. Man darf die Fragen
nicht in die falsche Richtung drängen. Die Verfassung garantiert die
Freiheit und steckt jeder Freiheit
Grenzen, auch der Religionsfreiheit. Wer in antireligiösem Affekt
einen Gottesdienst stört, obwohl
ungestörte Religionsausübung Verfassungsrang hat, der zeigt seine
Intoleranz und ruft nach Grenzsetzung durch den Rechtsstaat. Die
grundgesetzliche Ordnung verleiht
auch kein Mandat, den Bau von
Moscheen zu unterbinden, wenn
sie von religiösen Gemeinschaften
in diesem Land als Bekenntnis ihres
Glaubens gewollt sind.
Die Achtung vor dem Glauben des
Anderen endet erst, wenn es unter
dem Mantel der Glaubensfreiheit
zum Rechtsbruch, zu Gewalt oder
Zwang kommt. Sollte irgendeine
Religion rechtswidrigen Zwang
auf ihre Mitglieder ausüben oder
Ungläubige aggressiv bekämpfen,
dann könnte sie sich dafür nicht auf
die Religionsfreiheit berufen. Das
gilt für jede Glaubensüberzeugung,
es gilt letztlich für jede Freiheit. Das
verfassungsrechtliche Minimum
an Toleranz für Andersdenkende
und Andersgläubige muss auch
jeder glaubensethischen Selbstgewissheit abverlangt werden. Vielfalt und
Unterschiede lassen sich leben, wenn
die Regeln der wechselseitigen Achtung
eingehalten werden: Dafür steht das
Grundrecht der Glaubens- und Religionsfreiheit.
Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio,
Richter des Bundesverfassungsgerichts a. D.
(Zweiter Senat)
reliGionsFreiheit
Frühjahrstagung der Landessynode
Am 21. Mai 2016 in Lindhorst
Bericht des Landesbischofs
Nach einem Rückblick auf den Entwicklungsprozess „Zukunftskonferenz“ sowie
der Darstellung seiner Erfahrungen und
Beobachtungen bei Visitationen von
Kirchengemeinden und Einrichtungen
gab Landesbischof Dr. Manzke eine
Einschätzung zur landeskirchlichen
Flüchtlingsarbeit ab. Er lobte das großartige persönliche Engagement vieler
Menschen im Schaumburger Land, die
sich durch ihren Einsatz der unbedingten Verantwortung der Kirche für diese
Aufgabe stellen.
Negative Entwicklungen habe er bisher
„nur sehr am Rande“ beobachtet. Doch
wisse er, „dass sich in der Flüchtlingshilfe
engagierende Personen durchaus mit
sehr kritischen und heftigen Bemerkungen auseinandersetzen müssen.“
Schließlich dankte der Landesbischof
Frau Christa Harms, die seit Anfang
März als Koordinatorin der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit im Bereich der
Landeskirche tätig ist, für ihr großartiges Engagement bei der Vernetzung
bestehender Unterstützerkreise sowie
der Entwicklung und Organisation von
Qualifizierungsangeboten.
Abschlussbericht Zukunftskonferenz
Als Sprecher der Lenkungsgruppe der
Zukunftskonferenz skizzierte Pastor Ulrich Hinz im Rückblick den Prozessverlauf
der Zukunftskonferenz seit Januar 2011.
Stellvertretend für die weit mehr als 80
Personen aus der Landeskirche, die am
Entwicklungsprozess aktiv teilgenommen haben, erinnerten sich Sabine Bulthaup (Wölpinghausen) und Eckhard Ilsemann (Nienstädt) an den inspirierenden
Auftakt in Loccum und den Schwung,
synode
den der Entwicklungsprozess von dort
aus bis in die Kirchengemeinden hinein
gebracht hat. Den Mitgliedern der Landessynode, die mit ihren Beschlüssen
zur Umsetzung entwickelter Projekte
in der Praxis sowie mit haushaltsrelevanten Entscheidungen mit zum Erfolg
beigetragen hätten, zollte Hinz großen
Respekt. „Sie haben nicht nur mutig
entschieden, sondern in wegweisenden
Beschussfassungen wurde ein gutes
Maß an Gottvertrauen und ebenso an
großem Verantwortungsbewusstsein
erkennbar.“
Synodenpräsident
Klaus-Dieter Kiefer
stellte abschließend fest, dass mit
diesem Zukunftsprozess deutlich
werden sollte,
„dass die Gestaltung christlicher
Gemeinschaft nicht
„von oben“ verordnet, sondern aus
den Gemeinden
heraus gestaltet
wird.“ Das in einzelnen Projekten
bisher Entwickelte
und teilweise sogar
Verstetigte ermutige dazu, auch in
Zukunft die Kirche unter den gegebenen
Bedingungen und Herausforderungen
weiter zu entwickeln.
Segnung eingetragener gleichgeschlechtlicher Partnerschaften
Auf Anregung aus der schaumburglippischen Pastorenschaft wurde der
theologische Ausschuss der Synode
im November 2014 damit beauftragt,
Vorschläge für einen Meinungsbildungsprozess zu dieser Frage zu erarbeiten.
Die Landessynode beauftragte nun den
Landeskirchenrat in Zusammenarbeit
mit dem Theologischen Ausschuss einen
Beratungsgang in Gang zu setzen zu
der Frage, ob „in der Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe für gleichgeschlechtliche Paare in eingetragenen
Lebenspartnerschaften grundsätzlich
eine nichtöffentliche Segnung und/
oder eine Segnung als ein öffentlicher
Gottesdienst möglich sein“ soll. Im Verlauf des Beratungsganges soll im Herbst
2016 eine Fachtagung für Kirchen- und
Gemeinde leitende Personen organisiert
und anschließend die Beratungen in Gemeindekirchenräten/Kirchenvorständen
und in den Pfarrkonferenzen fortgesetzt
werden. Erste Ergebnisse sollen nach
Möglichkeit auf der Frühjahrstagung
2017 der Landessynode vorgelegt werden. Synodenpräsident Klaus-Dieter
Kiefer äußerte seine Erwartung, dass die
Landessynode noch bis zum Ende dieser
Legislaturperiode im Jahre 2018 einen
endgültigen Beschluss fassen werde.
Foto: (c) kd
D
ie 8. Tagung der XIX. Landessynode der Ev.-Luth. Landeskirche
Schaumburg-Lippe begann am
21. Mai mit einem Abendmahlsgottesdienst in der St. Dionysius Kirche und
wurde im Evangelischen Gemeindehaus
fortgesetzt. Nach der Begrüßung durch
Synodenpräsident Klaus-Dieter Kiefer
und Grußworten von Oberkirchenrat
Dr. Oliver Schuegraf von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (VELKD) und vom Direktor
des Ev.-Luth. Missionswerks in Niedersachsen (ELM), Pastor Michael Thiel,
folgte der Bericht des Landesbischofs.
Zukunft der Tagungsstätte Pfarrhof
Bergkirchen
Da die Jahresabschlüsse des Pfarrhofes
in den zurückliegenden Jahren hohe
Defizite ausgewiesen haben, hat die Landessynode in der Vergangenheit bereits
mehrfach über die Zukunft der landeskirchlichen Tagungsstätte diskutiert.
2013 wurde das Landeskirchenamt von
der Synode beauftragt, die finanziellen
Erfordernisse für Investitionen darzustellen, die nötig sein würden, um einen
sinnvollen Betrieb zukünftig sicherzustellen. Alternativ sollten die Kosten für
die Aufgabe dieser Einrichtung ermittelt
werden. Dies bekräftigte die 2014 neu
konstituierte Synode. Nach Darstellung
der bisherigen Bemühungen um die Zukunft des Pfarrhofes Bergkirchen durch
das Landeskirchenamt votierten die
Synodalen nun mehrheitlich für eine
Fortführung der Verhandlung über den
Verkauf der Tagungsstätte. (uh)
19
Wise guys unplugged
Fotos: (c) K.Droste
Als Abschluss des Festprogramms anlässlich des 400-jährigen Bestehens der Bückeburger Stadtkirche fand
am 9. April 2016 in derselben das Konzert "Wise Guys unplugged" mit über 1000 Konzertbesuchern statt.
20
Aus der lAndeskirche
Jahresempfang 11. August 2016
Bitte
v
rken!!
e
m
r
o
1
Im Rahmen der landeskirchlichen Jahresempfänge wird traditionell das Engagement von Menschen gewürdigt, die
durch ihren persönlichen Einsatz
einen wichtigen Beitrag in Kirche
und Gesellschaft einbringen.
ugust
1. A
Am 11. August lädt die Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe zu ihrem
6. Jahresempfang um 17 Uhr in die
Bückeburger Stadtkirche ein.
Als Festredner wird der Bischof
der Evangelisch-Lutherischen
Kirche Ungarns, Dr. Tamás Fabiny (Budapest) in Anlehnung
an das diesjährige EKD-Jahresthema „Reformation und
die Eine Welt“ zum Thema
„Europa, das Christentum
und die Eine Welt. Verantwortung in einer globalisierten Welt“ sprechen. Seit
2010 gehört Bischof Dr. Tamás
Fabiny dem Rat des Lutherischen
Weltbundes (LWB) an und zählt zu
einem seiner 7 Vizepräsidenten mit
Zuständigkeit für Mittel-Ost-Europa.
In diesem Jahr sollen Personen und Initiativen geehrt werden, die sich in
kirchlichen und anderen
gesellschaftlichen Bezügen
um Partnerbeziehungen zu
Menschen in anderen Kulturen bemühen.
Musikalisch wird der Jahresempfang u.a. von "Musica Del Paradiso"
und der Büsching-Street Big-Band
Stadthagen begleitet.
Wußten sie schon, dass...
Die Synode der Ev.-Luth. Landeskirche
Schaumburg-Lippe hatte den Juristen
Christian Frehrking am 11. Februar 2016
auf einer außerordentlichen Synodaltagung einstimmig (bei 1 Enthaltung) zum
neuen Präsidenten des Landeskirchenamtes in Bückeburg gewählt.
Foto: Brot für die Welt.
Wiederentdeckung des Wunderkornes
Projektbeispiel 2015/16 (Brot für die Welt)
Nachbericht:
Aus den Dörfern des Projektes in Peru gibt
es Erfreuliches zu berichten. Die Ernte und
die Erträge von Quinoa, Tarwi-Bohnen und
Kartoffeln konnten deutlich gesteigert werden. So konnte beispielsweise der Ertrag
der örtlichen Kartoffelsorten von 6.397 auf
9.139 kg/ha gesteigert werden.
Die Obstanbauflächen wurden um 3 Hektar
erweitert und der Anbau mit der PhysalisFrucht und der Passionsfrucht „Tumbo“
diversifiziert. Dadurch kann der Vitaminbedarf besser abgedeckt werden und eine
ausgewogene Ernährung der Kleinbauernfamilien sichergestellt werden.
(aus einem aktuellen Bericht des Projektpartners
DIACONIA, Übersetzung Brot für die Welt)
Aus der lAndeskirche
Christian Frehrking
Das Führungsteam im Bückeburger
Landeskirchenamt ist wieder komplett.
Am 1. Juni hat Christian Frehrking (43)
seinen Dienst in Bückeburg angetreten.
Der neue Präsident der landeskirchlichen Verwaltungsbehörde wurde von
Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke,
Mitgliedern der Kirchenleitung und den
Mitarbeitenden im Landeskirchenamt
herzlich willkommen geheißen.
Der Jurist Frehrking war seit 2000 als
Justiziar bei der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
(VELKD) in Hannover tätig gewesen. Mit
seiner Berufung zum Oberkirchenrat
der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) im Jahr 2007 wurde ihm zugleich
das Amt des Stellvertretenden Leiters
des Amtes der VELKD übertragen.
Offiziell wird Christian Frehrking am Freitag, den 30. September 2016 mit einem
Gottesdienst in das Amt des Präsidenten
des Landeskirchenamtes eingeführt.
21
Termine und Veranstaltungen
e Csu
t
i
e
w
s
e
d
n
bu
„maybachs tirische unterhaltung) “ sen
sa
CVJM-Mein
iläum des
b
(Christlich
Ju
5
2
1
arett zum
b
a
K
n
e
h
6
c
Kir
en)
urg-Meins
ember 201
Sept cken 5, 31675 Bückeb
.
6
1
,
g
a
t
i
e
Fr
en Brü
irche (Zu d
Meinser K
Uhr
Beginn: 19 r
Uh
erbeten.
Einlass: 18
ine Kollekte
g wird e
Am Ausgan
enkabaretiche Kirch
re
lg
ie
o
rf
e
it
swe
e zeigt, w
Der bunde n Maybach-Menged
it
e
h
in
E
de
r vo
e gelingen
tist Ingma
in
e
ie
d
tt
,
re
e
a
ll
b
a
d Ka
Spaß für
Kirche un
d
Ein großer
.
n
e
n
Treiben un
n
ö
k
irchliches
bilden
k
f
ss
u
u
a
m
k
i
c
li
e
b
en B
wollen. Da
einen neu
is wagen
n
Kirchgänd
n
r
e
tä
ig
rs
iß
e
e
fl
in
e
Selbstv
r
e
d
ozio bibelfest o
ngen des S
ru
h
ü
sf
man nicht
u
A
ft
en herzha
m über die
Kabarettist
ger sein, u
d
n
u
n
e
g
olo
logen, The
önnen.
k
zu
lachen
einfach singen
Wie leite ich gemeinsames Singen an?
Dieser Anfängerkurs richtet sich an alle, die gerne mit anderen singen.
Sie werden an vier Abenden befähigt, Lieder und Kanons anzustimmen
und mit einfachen Mitteln eine Gruppe in die Mehrstimmigkeit zu führen.
Termine: jeweils Montag 17.10. / 24.10. / 7.11. / 14.11. 2016
Zeit: 19.00 – 21.30 Uhr
Ort: Alte Lateinschule an der St. Martini-Kirche,
Am Kirchhof 5, 31655 Stadthagen
Kosten: Kursgebühr 25,00 € inklusive Material
Voraussetzungen:
Singerfahrung, Notenkenntnisse, Das Spielen eines Instrumentes ist hilfreich, aber keine Voraussetzung. Ab 16 Jahre.
6 – max. 15 Teilnehmer/innen
Kursinhalt: Vorbereitung des Liedmaterials, Lieder anstimmen und Zeichen/Einsätze geben, Vorstellung verschiedener Liedformen: Lieder,
Choräle, Kanons etc., umfangreiche Materialsammlung, Konzeption eines
„Offenen Singens“, weiterführende Praxis-Tipps, Abschluss mit einem
gemeinsam gestalteten „Offenen Singen“, Handout und Zertifikat.
Kursleitung: Christiane Hrasky
Anmeldung beim Ev. Chorverband Niedersachsen-Bremen:
Sigrun Dehnert-Hammer: [email protected],
Tel.: 05121 6971 – 470
Informationen zum Kurs:
Christiane Hrasky, Landeskantorin des ECNB
E-Mail: [email protected],
Tel.: 040 – 55 89 31 31
www.christiane-hrasky.de
oder bei Christian Richter, Tel.: 05721-897153,
E-Mail: [email protected]
Stadtkirche Bückeb
urg
Musikalische Vera
nstaltungen
Sonnabend, 02. Ju
li | 11 Uhr
„Orgelmusik zur Ein
kehr“
Orgel: Kai Kupschus
, Sulingen. Werke
von
Johann Sebastian
Bach u.a. Der Ein
tritt ist frei.
Sonnabend, 06. Au
gust | 11 Uhr
„Orgelmusik zur Ein
kehr“
Orgel: Siebelt Meie
r, Bückeburg. Wer
ke von
Johann Sebastian
Bach u.a. Der Ein
tritt ist frei.
Sonnabend, 27. Au
gust | 18 Uhr
„Festliche Bläserse
renade“
mit dem Bückebur
ger Posaunenchor
. Leitung:
Kantor Siebelt Meie
r. Der Eintritt ist fre
i.
Sonnabend, 03. Se
ptember | 11 Uhr
„Orgel, Trompete
& Sopran“
Sopran: Sarah David
ovic, Detmold; Tro
mpete:
Guntram Sellinger;
Orgel: Kantor Siebe
lt Meier.
Der Eintritt ist fre
i.
Freitag, 16. Septem
ber | 19 Uhr
„Lange Nacht der
Kultur“
mit Chor-, Bläserund heiterer Orge
lmusik
Sonnabend, 17.Se
ptember | 20 Uhr
Abschlusskonzer t
der „1. Schaumbu
rger
Orgelwoche“. Orge
l: Prof. Mat thias Ne
umann,
Bayreuth. Der Ein
tritt ist frei.
Sonntag, 29. Sept
ember | 16 Uhr
„Sinfonie der Enge
l“
Konzer t für „Blockf
löte & Klavier, mit
HansJürgen Hufeisen. De
r Eintritt ist frei.
Sonnabend, 01. Ok
tober | 11 Uhr
„Chormusik zur Ein
kehr“
Kammerchor „JPS“
, Leitung: Siebelt M
eier
Werke von Chilcot
t, Trotta, Matsush
ita u.a.
Der Eintritt ist fre
i.
Sonnabend, 05. No
vember | 11 Uhr
„Orgel & Oboe“
Oboe: Ulrike Köhle
r, Orgel: Siebelt M
eier
Der Eintritt ist fre
i.
einfach singen ist eine Kooperation des Evangelischen Chorverbandes Niedersachsen-Bremen mit Vision Kirchenmusik. Das Ausbildungs-Konzept wurde entwickelt
durch Wiebke Corleis, Christiane Hrasky und Ulf Pankoke.
22
termine und VerAnstAltunGen
Termine und Veranstaltungen
1. „Schaumburger Orgelwoche“
vom 11. bis 18. September 2016
Im September 2016 findet zum ersten Mal eine “Schaumburger Orgelwoche”
im Bereich der Landeskirche Schaumburg-Lippe, des Kirchenkreises Grafschaft
Schaumburg und des Landkreises Schaumburg statt. In den Kirchen des Schaumburger Landes gibt es viele interessante und hörenswerte Orgeln zu entdecken.
Die „Schaumburger Orgelwoche“ soll Kinder, Jugendliche und Erwachsene
einladen, diese Instrumente zu hören und zu erleben und die große Vielfalt der
Orgel als Musikinstrument wahrzunehmen.
Der Auftakt der Orgelwoche mit einer Orgelfahrradwanderung und einem
hochkarätig besetzten Orgelkonzert findet zeitgleich mit dem bundesweiten
„Tag der Orgel“ statt, der seit einigen Jahren regelmäßig am „Tag des Offenen
Denkmals“ veranstaltet wird.
St. Martini-Kirche
Stadthagen
Musikalische Vera
nstaltungen
Sonntag, 19. Juni
| 11 Uhr
Kinderchormusica
l „König David“
von Thomas Riegle
r.
Kinderchöre an St
. Mar tini, König-D
avid-Band
Samstag, 23. Juli
| 16 und 17 Uhr
Konzer t im Mauso
leum
Alon Sariel (Laute
und Cit tern). Konz
er t des
Renaissancevereins
Stadthagen. Konzer
t mit
Eintritt. Platzreser
vierungen ab Anfa
ng Juli im
i-Punkt Stadthagen
.
Sonntag, 17. Juli |
18 Uhr
Tillmann Benfer (V
erden)
 Sonntag, 11.9.
„Orgeln erfahren“ - Orgelfahrradfahrt in Zusammenarbeit mit dem
Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC)
Treffpunkt: 12 Uhr am Marktplatzbrunnen in Stadthagen
Besichtigung der Orgelwerkstatt Bente in Helsinghausen - Orgelvorführung und Kaffeetrinken in Bad Nenndorf - 18 Uhr Konzert in der
St. Martini-Kirche Stadthagen mit Prof. Wolfgang Zerer (Hamburg)
 Montag, 12.9.
„Orgel ganz persönlich“ - kostenlose Schnupperstunden an der
Orgel
An diesem Tag besteht die Möglichkeit, bei den Kantoren der Region
eine Orgelstunde zu nehmen.
 Dienstag, 13.9.
„Offene Orgel“ - Tag der Orgelführungen I
Angebote für Kinder und Erwachsene in vielen Kirchen der Region
 Mittwoch, 14.9.
„Die Nacht“ - Orgel trifft Texte
Von Schülerinnen und Schülern verfasste Texte werden von einem
Schauspieler rezitiert und mit Orgelmusik in Beziehung gebracht.
Veranstaltungsort: Obernkirchen
 Donnerstag, 15.9.
„Offene Orgel“ - Tag der Orgelführungen II
Angebote für Kinder und Erwachsene in vielen Kirchen der Region
 Freitag, 16.9.
a) „Peter Pan“-Projekt - Texte, Pantomime und Tanz für Kinder
Veranstaltungsorte: Hessisch Oldendorf und Rinteln
b) Stummfilmvorführung („Nosferatu“, 1922) mit Orgelimprovisationen. An der Kern-Orgel spielt Prof. Emmanuel Le Divellec
(Hannover). St. Martini-Kirche Stadthagen, 21 Uhr
 Samstag, 17.9.
a) Orgelkurs für nebenamtliche Organistinnen und Organisten
mit Prof. Matthias Neumann (Hamburg / Bayreuth)
St. Nikolai-Kirche Rinteln, ab 10 Uhr
b) Abschlusskonzert der „1. Schaumburger Orgelwoche“ mit Prof.
Matthias Neumann. Stadtkirche Bückeburg, 20 Uhr
Sonntag, 31. Juli |
18 Uhr
Christoph Koerbe
r (Gießen)
Sonntag, 14. Augu
st | 18 Uhr
Daniel Maurer (St
raßburg)
Sonntag, 28. Augu
st | 18 Uhr
Christian Richter (St
adthagen)
Freitag, 16. Septem
ber | 21 Uhr
Stummfilm und Or
gelimprovisation im Rahmen
der “1. Schaumbu
rger Orgelwoche“
An der Kern-Orgel:
Emmanuel Le Dive
llec (Hannover)
Sonntag, 23. Okto
ber | 17 Uhr
“Der Augenblick ist
mein” - Musik und
Rezitation
Johann Jacob Frob
erger (*1616) und
Andreas
Gr yphius (*1616)
im Dialog
Cembalo: Enno Ka
stens (Freiburg),
Rezitation: NN
Mittwoch, 26. Ok
tober | 19.30 Uhr
Einführung in das
Oratorium “Die let
zten Dinge”
von Louis Spohr
in der Alten Lateins
chule, Am Kirchho
f 5 in
Stadthagen
Sonntag, 6. Nove
mber | 17 Uhr
Louis Spohr: Die let
zten Dinge - Orator
ium für
Chor, Soli und Orch
ester (1825/26)
Claudia Reinhard,
NN, Hans Jörg Mam
mel, Manfred Bit tner
St. Mar tini-Kantore
i, Vokalensemble
Stadthagen
Orchester L’arco Ha
nnover auf klassisc
hen Instrumenten
Leitung: Christian
Richter
Ausführliche Informationen ab Anfang August in einem Flyer
und im Internet: lksl.de und www.stmartini-stadthagen.de
termine und VerAnstAltunGen
23
Termine und Veranstaltungen
"bläsergottesdienst CVJm meinsen"
Bläsergottesdienst anlässlich des 125-jährigen Bestehens des CVJM-Meinsen e.V.
Sonntag, 18. September 2016,
um 10.30 Uhr in der Meinser Kirche
(Zu den Brücken 5, 31675 Bückeburg-Meinsen)
Musikalische Leitung: Klaus-Peter Diehl, Bundessekretär für Posaunenarbeit im CVJM-Westbund
Mitwirkende: Posaunenchöre aus der Landeskirche, aus der Partnergemeinde Ruppendorf (Osterzgebirge), aus dem CVJM Westbund sowie
Aktive und Ehemalige des CVJM-Posaunenchores Meinsen
Predigt: Jürgen Paschke, Direktor des Theol.-päd. Seminars Malche in Porta
Westfalica
Im Anschluss Speisen und Getränke auf dem Meinser Pfarrhof
und im Evangelischen Gemeindehaus Meinsen.
Informationen bei Dieter Wilharm-Lohmann, Tel.: 0171-8687275
dtag
n
e
g
u
J
en- und
d
n
a
m
r
h und
Konfi
inen Teic t für
le
m
k
u
m
a
e
d
B
Or
Schlltoe sJasgdschloss Bapuiemlamnlaitgen ist derfridöehalileches Fest
ein
Das a
nd
und S
meinsam paß haben u
n Grüne
e
g
ll
o
ir
t
w
n
S
nm
de
,
a
e
n
v
d
r
E
feie
nd
ag, an
Kirche u achen
f
diesen T
u
a
t
s
16 Lu
gend m
3.09.20
0
sche Ju roßes Team
,
li
g
e
a
g
t
s
Sam . 17.30 Uhr
Ein g
t
a
wollen. /-innen bereite
14 bis c
r
e
eit
h en
r Mitarb deen, spor tlic e
h
c
li
t
m
li
ie
ta
un
hr ein b
nd haup
tiven Sp
ehren- u r, um mit krea und vielem me
vo
Snacks
.
den Tag
rungen, eine zu stellen
e
d
r
o
f
s
B
ie
d
Herau
uf
ramm a
Jahre
tes Prog
he ab 12 tenpreis)
c
li
d
n
e
g
en: Ju
lbstkos
eingelad flegung zum Se t
p
Herzlich
r
e
am
keine (V desjugendpfarr
Kosten:
n
Team La farramt!!
Leitung:
mP
: In Eure
Kontakt
La fint
Oper v a giardin
o
in eine n Wolfgan iera
g
r konz
er tant Amadeus
Gesan
en
M
gs
Giulia solisten un Fassung vo ozar t
na Ret
d S p re
n Julia
ali
ch
n
Bettin
a Geye (Musikalisc er, musica e Votteler,
assolu
he Lei
r (Szen
ta
tu
ische
Einrich ng)
Termi
tung)
n:
S
St. Nik a 24.9., 19 U
hr,
Kar ten olai-Ki
r
(ab 15
c
h
e
Alle G
.
Rintel
eschä 6.2016)
n
f tsste
0575
ll
1 /1 4
02 222 en der Spar
k
asse S
c
haum
bu
rg ,
Schloß Baum
kd
Foto: (c)
Sonntag, 19. Juni 2016 | 18 Uhr
Strömkarlen - die talentierten Musiker aus Dresden besingen die Edda Sagen - sagenhaft!
24
Sonntag, 26. Juni 2016 | 20.30 Uhr
Cannailllen - Bagage aus Bielefeld bringen auf der
Naturbühne Don Quichote zur Aufführung.
Schloß Baum - Tel.: 05702/791 | www.ejw-shg.de
termine und VerAnstAltunGen
Freud und leid
Haushalter, geb. Hartinger, 78 Jahre;
Erna Habedank, geb. Coordes, 94 Jahre;
Ursula Henke, geb. Böhlhoff, 87 Jahre;
Wilma Christine Schwarz, geb. Rösener,
80 Jahre; Petra Schulz, 61 Jahre; Boris
Kütemeier, 44 Jahre; Hannelore Hecht,
81 Jahre; Sophie Brinkmann, geb. Nagel, 94 Jahre; Heinz Bürcher, 75 Jahre;
Rosemarie Beißner, geb. Wendorff, 79
Jahre; Gerhard Ostermeier, 75 Jahre;
Heinz Brandt, 89 Jahre; Kurt Ptack, 75
Jahre; Manfred Unruh, 86 Jahre; Barbara
Eickmann, geb. Kusche, 90 Jahre; Lothar
Westphal, 68 Jahre; Dieter Kunstic, 74
Jahre; Hinrich Rademacher, 56 Jahre;
Karoline Steege, geb. Pook, 97 Jahre;
Brigitte Heine, geb. Hahn, 85 Jahre; Wilhelm Buchmeier, 85 Jahre; Burkhard
Kastning, 58 Jahre; Wolfgang Ballstaedt,
71 Jahre; Waltraud Metzlaff, geb. Jonas,
89 Jahre; Lilli Heße, geb. Getzschmann,
80 Jahre; Maria Aldag, geb. Sanktjohanser, 93 Jahre.
KIRchspIel AltenhAgen-HAgenBURg
Taufen: Fabian Kühn (aus Sachsenhagen);
Oskar Dieter Ludwig Schulz.
Trauungen: Andreas und Tatjana Lampe,
geb. Aust; Oliver, geb. Berg, und Lisa
Bartholdy.
Beerdigungen: Irmgard Diele, geb. Rakelbusch, 87 Jahre; Irma Schick, geb.
Peißrich, 95 Jahre; Ilse Steinberg, geb.
Onnen, 92 Jahre; Theresia Borcherding,
geb. Grün, 78 Jahre.
KIRchspIel BAD EIlsen
Taufen: Piet und Joris Bichtemann, Bad
Eilsen; Clemens Nowak, Luhden.
Beerdigungen: Karoline Rinne, geb. Büthe, 100 Jahre; Gisela Bormann, geb.
Klages, 79 Jahre; Petra Andrea Zikoll, 51
Jahre; Friedel Watermann, 82 Jahre; Ilse
Lübke, geb. Dehne, 87 Jahre; Monika
Möller, geb. Bokeloh, 75 Jahre; Marion
Noçon, geb. Haussig, 94 Jahre; Heinrich
Hartmann, 89 Jahre; Elfriede Pape, geb.
Hohmeyer, 80 Jahre; Manfred Freitag,
81 Jahre; Reinhard Bergmeier, 85 Jahre;
Heinrich Barkhausen, 97 Jahre; Wolfgang
Hahne, 77 Jahre; Wilhelm Etzbach, 81
Jahre.
KIRchspIel FRIlle
Taufen: Felicia Joana Rösener, Frille; Gianna Zilke, Frille; Mina Amandi, Wietersheim; Emilian Alexander von Heesen,
Frille.
Trauungen: Dr. Christoph und AnnaFranziska Carstensen, geb. Liebig, Zürich.
Beerdigungen: Karl Schütte, Wietersheim, 92 Jahre; Marie Eichhorn, geb.
Otte, Wietersheim, 91 Jahre.
KIRchspIel BeRgkIRchen
Taufen: Emily Korn, Bergkirchen; Lia
Beier, Wölpinghausen.
Beerdigungen: Wolfgang Fach, Bergkirchen, 74 Jahre; Lina Grote, geb. Rohrsen, Bergkirchen, 81 Jahre; Ilse Bövers,
geb. Bicknäse, Wölpinghausen, 86 Jahre; Ewald Beifuß, Winzlar, 100 Jahre;
Wolfgang Stelling, Sachsenhagen, 64
Jahre; Rolf Kremer, Bergkirchen, 79 Jahre;
Friedrich-Wilhelm Nölke, Wiedenbrügge,
89 Jahre; Michael Pommer, Wölpinghausen, 54 Jahre; Karoline Stahlhut, geb. Kastning, Wölpinghausen, 88 Jahre; Irmgard
Ulrich, geb. Moehring, Düdinghausen, 86
Jahre; Inge Tampe, geb. Richard, Winzlar, 88 Jahre; Gertrud Rodewald, geb.
Schweier, Düdinghausen, 96 Jahre; Alwin
Bock, Wölpinghausen, 81 Jahre; Erna
Krassel, geb. Schweer, Winzlar, 87 Jahre;
Friedrich Wilharm, Wölpinghausen, 85
Jahre.
KIRchspIel GRossenheIDoRn
Taufen: Marie Paulina Brunner, Janik
Volkmann, Joris Bruchwald.
Beerdigungen: Wilhelm Nölke, 93 Jahre;
Irene Seelinger, geb. Schierwater, 93 Jahre; Helmut Suffrian, 73 Jahre; Ekkehard
Michalke, 76 Jahre; Ottomar Waschkowski, 75 Jahre; Lina Sommerfeld, geb.
Kuhlmann, 92 Jahre; Hiltrud Fink, geb.
Nülle, 87 Jahre.
KIRchspIel LAUenhAgen
Taufen: Linnea McClure, Stadthagen;
Mia Schwarze, Niederwöhren; Maximilian Rose, Suthfeld; Louisa Marie Friedel,
Lauenhagen; Emilia Estefania Martha
Meyer, Lauenhagen.
Trauung: Alexander Wille und Sabrina,
geb. Mensching, Hohnhorst.
Goldene Hochzeit: Wilhelm Krull und
Helga, geb. Kammeyer, Lauenhagen.
Beerdigungen: Fritz Schöttker, Lauenhagen, 74 Jahre; Marie Völkening, geb.
Eickmann, Lauenhagen, 88 Jahre; Harry
Woyke, Lauenhagen, 74 Jahre; Karoline
Mensching, geb. Hagemeier, 90 Jahre;
Friedrich Probst, Lauenhagen, 85 Jahre.
KIRchspIel BückeBURg
Taufen: Enyo Hansch, Jasper Liepold,
Akram Zakaria, Alireza Hayati, Mojtaba
Teymuri, Henry Nagel, Lea-Sophie Mann,
Emanuel Sonnet, Benjamin Sonnet, Lanna Dobschanski, Natalie Dobschanski,
James Mut, Julian Egbert, Arina Beck,
Anneli Volk, Finn Lattwesen, Maximilian Picht, Jonas Lüdke – getauft in Kleinenbremen, Ian Kerkmann – getauft in
Luhden, Samu Nottebrock – getauft in
Sachsenhagen, Bastian Pohl – getauft
in Petzen.
Trauungen: Timo Liepold und Nina, geb.
Gattermann; Jan-Hendrik Hansch und
Viktoria, geb. Gorte; Andreas Siegmund
und Irina, geb. Mai; Michael Schmidt und
Saskia, geb. Meier.
Beerdigungen: Otto Bigalke, 88 Jahre;
Ralf Rainer Schröder, 74 Jahre; Renate
KIRchspIel LInDhoRst
Foto: (c) kd
Taufen: Lasse Christian Stüber, Matthis
Böhnke, Emily Ludewig, Mika Noa
Kretschmer.
Trauung: Dennis und Laura Herda, geb.
Martin.
Beerdigungen: Rudolf Dopheide, 84 Jahre; Elli Thürnau geb, Nitsch, 94 Jahre;
25
Freud und leid
Roswitha Braun geb. Meisel, 56 Jahre;
Wilhelm Junge, 85 Jahre; Magdalene
Rohrsen, geb. Schirmer, 89 Jahre; Brigitte
Haverland geb. Hildebrandt, 82 Jahre;
Günther Insinger, 78 Jahre; Irma Wilhelm, geb. Wöhlmann, 93 Jahre; Dieter
Wöstmann, 80 Jahre.
re, Evesen; Gerhard Fauth, 66 Jahre, Nienstädt; Karl Stahlhut, 87 Jahre, Petzen.
KIRchspIel PollhAgen
Taufen: Marieke Spiess, Pollhagen; Mattis Tiedemann, Nordsehl.
Trauung: Daniel Wendlandt und Sandra,
geb. Quast, Nordsehl.
Diamantene Hochzeit: Heinz Dralle und
Elfriede, geb. Windheim, Pollhagen.
Beerdigungen: Heinrich Abel, Pollhagen
81 Jahre; Hildegard Schewe, Pollhagen
66 Jahre; Wilhelmine Janzen, Pollhagen
92 Jahre.
KIRchspIel MeeRBeck
Taufen: Jan Theo Berends, Fil-Lennart
Bredemeier, Clemens Fabian König, Laurenz Wilharm, Felix Ahnefeld, Ida Marie
Schmidt, Dylan Mazur, Glenna Mazur,
Bosse Heinrich Bischoff.
Trauungen: Sebastian und Sandra Handierk, geb. Krause. Andreas und Alina
Blaaß, geb. Roßlau.
Beerdigungen: Irmgard Conrad, geb.
Hainke, 93 Jahre; Hanna Kuhlmann-Hausmann, geb. Kuhlmann, 84 Jahre; KlausPaul Franke, 74 Jahre; Lore Wilkening,
geb. Thiemann, 75 Jahre; Waltraut Bürgel, geb. Vogel, 93 Jahre; Ernst Reinking,
75 Jahre; Karoline Banser, geb. Engelking,
90 Jahre; Wilhelm Bokeloh, 66 Jahre; Rolf
Ostermeier, 62 Jahre; Manfred Klinkert,
79 Jahre; Regina Wallbaum-Schmalz,
geb. Wallbaum, 54 Jahre; Ernst Auhage, 87 Jahre; Günter Wemhöfer, 81 Jahre; Gerd Wischermann, 63 Jahre; Ernst
Blanke, 83 Jahre; Karoline Jordan, geb.
Krömer, 93 Jahre; Günter Spier, 64 Jahre.
KIRchspIel PRoBsthAgen
Taufen: Connor und Lennox Jerke, Vornhagen.
Trauungen: Alexander Björn und Ina
von Oertzen, geb. Harkopf, Hamburg;
Simon und Jvonne Topp, geb. Kristkowitz, Lüdersfeld; Annalena und Ramon
Kindermann, geb. Kassner, Stadthagen.
Goldene Hochzeiten: Friedrich und Renate Möller, Probsthagen; Willi und Ursula Wilkening, Lüdersfeld.
Beerdigungen: Engel von Fersen, geb.
Scheibe, Lüdersfeld, 95 Jahre; Heinrich
Siebörger, Lüdersfeld, 84 Jahre; Erich
Kappmeier, Probsthagen, 74 Jahre.
KIRchspIel SAchsenhAgen
KIRchspIel MeInsen
Taufen: Hannah Straub, Meinsen; Tilda
Gottschalk, Thalwil, Schweiz; Fiona Elisabeth Gindel, Düsseldorf; Clara Naya
Falch, Minden; Logan Star,Atlanta, Georgia, USA; Linus Philip Runge, Meinsen;
Johannes Gerd Boenke, Warber;
Ida Prasse, Meinsen.
Diamantene Hochzeit: Wilhelm Reese
und Sophie, geb. Brinkmann, Meinsen
Beerdigungen: August Roddau, 84 Jahre, Rusbend; Irmgard Völkening,89 Jahre, Stadthagen; Renate Menneking, 71
Jahre, Obernkirchen; Ilse Stahlhut, 87
Jahre, Warber; Wilhelmine Breier, 90
Jahre, Warber; Karoline Henze, 94 Jahre,
Warber; Philippine Rusche, 89 Jahre,
Rusbend.
Taufen: Dustin Brandes, Sachsenhagen; Samu Nottebrock, Bückeburg, Elias
Reichl, Sachsenhagen; Mathilda Sobeck,
Sachsenhagen.
Goldene Hochzeit: Platz, Udo und Sigrid,
geb. Brinkop, Sachsenhagen.
Diamantene Hochzeit: Ziegler, Günther
und Erika, geb. Krause, Sachsenhagen.
Beerdigungen: Erika Miede, geb. Meier,
90 Jahre, Sachsenhagen; Lore Rohrsen,
geb. Hellmer, 84 Jahre, Auhagen; Engel
Scheive, geb. Woltert, 88 Jahre, Wölpinghausen; Monika Speidel, geb. Thake,
72 Jahre, Hannover; Gerhard Ziemainz,
88 Jahre, Sachsenhagen, Johanne Gerberding, geb. Schütze, 96 Jahre, Sachsenhagen; Wolfgang Stelling, 64 Jahre,
Sachsenhagen; Ellen Rehkopf, geb. Witte,
78 Jahre, Sachsenhagen.
KIRchspIel PetZen
KIRchspIel SülBeck
Taufen: Sebastian Häder, Petzen; Bastian Pohl, Bückeburg; Leonhard Simon,
Berenbusch; Luisa Wittemeier, Minden.
Trauung: Lynn Pawelczyk und Michael,
geb. Baraczewski, Röcke.
Goldene Hochzeiten: Georg Reich-Sander und Anna, geb. Schneider, Berenbusch; Herbert Weizenkorn und Sieglinde, geb. Burger, Röcke; Georg Völkel und
Elli, geb. Schlag, Nordholz.
Diamantene Hochzeiten: Gerhard Mierau und Irmgard, geb. Vogt, Röcke; Heinrich Wehrmann und Lore, geb. Behrens,
Röcke; Ernst Luhmann und Lina, geb.
Lange, Berenbusch.
Beerdigungen: Fritz Büscher, 95 Jahre,
Röcke; Willi Meyer, 97 Jahre, Evesen;
Siegrid Jajcygrat, geb. Homeier, 83 Jahre,
Röcke; Renate Franke, geb. Busch, 65 Jah26
Taufen: Tjorven Beißner, Liekwegen;
Leevke Groschewski, Liekwegen; Mika
Panten, Nienstädt; Tom Jason Schwanke, Liekwegen, Maximilian Benjamin
Schwanke, Liekwegen; Desiree Zschoch,
Liekwegen; Louis Erxleben, Sülbeck; Eleana Jolie Kramer, Nordsehl; Joris Berbuir,
Nienstädt; Tammo Berbuir, Nienstädt;
Jonathan Runge, Wunstorf; Juna Broandt, Nienstädt.
Goldene Hochzeit: Herbert und Edelgard
Bokelmann, Liekwegen.
Beerdigungen: Heinz Busche, 81 Jahre,
Stewart Amey, 83 Jahre, Elisabeth Müller, 94 Jahre, Gerhard Fauth, 66 Jahre,
Heinrich Rinne, 88 Jahre, Willi Seiger, 74
Jahre, Anna Koller, 90 Jahre.
Foto: (c) kd
Freud und leid
KIRchspIel StADthAgen
Trauungen: Katharina und Thorben Kiepke, Ahe; Julia und Fabian Sasse, Steinbergen.
Goldene Hochzeit: Ingeborg und Peter
Eicker, Steinbergen.
Diamantene Hochzeiten: Hannelore
und Wilhelm Möller, Buchholz; Erna und
Helmut Lange, Steinbergen.
Eiserne Hochzeit: Hildegard und Herbert
Möller, Steinbergen/Fahrenplatz.
Beerdigungen: Ingrid Kuhlmann, Buchholz, 75 Jahre; Hilde Kohlmeier, Ahe, 84
Jahre; Edith Büthe, Engern, 84 Jahre;
Gerda Purath, Ahe/Neelhofsiedlung, 95
Jahre; Marie Dürkopf, Buchholz, 78 Jahre;
Erich Hille, Steinbergen, 86 Jahre; Gertrud Maas, Steinbergen, 88 Jahre; Edith
Tebbe, Bad Eilsen, früher Steinbergen,
94 Jahre; Inge Ebeling, Engern, 75 Jahre;
Helene Gomolzig, Steinbergen, 85 Jahre;
Margret Bornemann, Buchholz, 78 Jahre;
Herbert Sengstock, Ahe, 81 Jahre; HansJürgen Semel, Steinbergen, 67 Jahre;
Hildegard Siegel, Steinbergen, 91 Jahre;
Lina Tegtmeier, Steinbergen, 76 Jahre;
Gerda Möller, Steinbergen, 88 Jahre.
Taufen: Sara-Lieselotte Ziehms; Maja
und Mathis Neuhoff; Lene Voß; Rosalie
Knopf; Lion Tajo Schulz; Luciana Cosma Shiva Bemmann; Delia und Tristan
Teubener < Stadthagen; Charly Schulz,
Niedernwöhren; Lena Kaden, Hespe;
Jonathan Kurok, Lauenhagen.
Trauungen: Steffen Kreusel und AnnaLena , geb. Witte; Denis Helming und
Manuela, geb. Gerland.
Goldene Hochzeit: Jürgen Hoffmann und
Karin , geb. Emme.
Beerdigungen: Ida Tegtmeier, geb. Newe,
86 Jahre; Alfred Tegeler, 85 Jahre; HansJoachim Brandt, 71 Jahre; Else Röhrkaste,
88 Jahre; Ulrich Hitzemann, Nienstädt,
59 Jahre; Irmgard Dobslaff, geb. Liedtke,
91 Jahre; Nelli Müller, 65 Jahre; Friedrich
Wagener, 79 Jahre; Heinz Palm, 86 Jahre;
Hannelore Gronschel, geb. Becker, 79
Jahre; Gertrud Hille, geb. Vehling, 89
Jahre; Maria Dühring, geb. Voracek, 100
Jahre; Heinz Hothan, 75 Jahre; Caroline
Röwer, geb. Lutter, 91 Jahre; Elsa Lucks,
geb. Warnecke, 89 Jahre; Margarete
Kurth, geb. Kollmorgen, 80 Jahre; Emmi
Hasse, geb. Kirch-höfer, Seelze, 89 Jahre;
Werner Zeissig, 95 Jahre; Inge Sauthoff,
geb. Knoke, Seelze, 81 Jahre; Reinhard
Hellwig, 67 Jahre; Elfriede Strauß, geb.
Schäfer, 88 Jahre; Elfriede Rode, geb.
Struck-mann, 86 Jahre; Viktor Rifel, 69
Jahre; Hans-Joachim Brandt, 68 Jahre;
Gisela Grundmann, geb. Homeier, 78
Jahre; Renate Krey, geb. Habekost, 75
Jahre; Minna Hartford, geb. Spenner,
88 Jah-re; Heinrich Rohrßen, 84 Jahre;
Walter Tietze, 81 Jahre; Edith Wolff, geb.
Keitz, 94 Jahre; Ewald Hille, 87 Jahre;
Heinrich Schommerloh, 75 Jahre; Günther Lübke, 74 Jahre; Gerhard Heine,
85 Jahre; Friedrich Molthahn, 86 Jahre;
Karl-Heinz Pommerening, 66 Jahre; Karoline Schmidt, geb. Kramer, 97 Jahre;
Trauthild Lenz, geb. Ahrens, 73 Jahre;
Erwin Knickmeier, 75 Jahre; Anneliese
Thurau, 60 Jahre; Jörg Wildhagen, 43
Jahre; Elisabeth Gestrich, geb. Ast, 90
Jahre; Wilhelm Bartels, 91 Jahre; Günter Lübke, 74 Jahre; Auguste Vehling ,
geb. Senne, 93 Jahre; Bernd Wildhagen,
Obernkirchen, 57 Jahre; Alice Schultz,
geb. Bauer, 93 Jahre; Artur Neubauer,
73 Jahre; Horst Hanke, 62 Jahre; Lieselotte Wente, geb. Wirth, 92 Jahre; HeinzWerner Kerkmann, 48 Jahre; Heinrich
Schönbeck, 101 Jahre; Frieda Auschner,
geb. Olexa, 88 Jahre; Anni Schäfer, geb.
Lüppes, 94 Jahre; Hannelore Nestroy,
geb. Fonfara, 87 Jahre; Heidemarie Obadic, geb. Knieling, 58 Jahre; Ella Reuther,
geb. Schulz, 93 Jahre; Hildegard Kerl, geb.
Wöbbeking, 90 Jahre.
KIRchspIel SteInhUDe
Taufen: Tamia Jasmin Baal, Steinhude;
Fiete Hans Wilfried Bareither, Steinhude;
Laila Rutetzki, Haste.
Goldene Hochzeiten: Günter Barbara
und Erika, geb. Möller.Dieter Thiele und
Rosemarie, geb. Warmbold.
Diamantene Hochzeit: Heinrich Rusche
und Anni, geb. Dralle.
Eiserne Hochzeit: Wolfgang Rennert und
Dörchen, geb. Meuter.
Beerdigungen: Hilka Schönebeck, geb.
Biester, 78 Jahre; Rudi Ridder, 86 Jahre; Hans-Georg Bünger, 92 Jahre; Ilse
Link, geb. Hamann, 89 Jahre; Gertrud
Schmid, geb. Fricke, 96 Jahre; Karl-Friedrich Haßelmeyer, 82 Jahre; Anni Rusche,
geb. Dralle, 83 Jahre; Kurt Müller, 85
Jahre; Manfred Bubbel, 74 Jahre.
KIRchspIel WenDthAgen
Taufen: Louisa Steinbrück, Reinsen;
Emma Sophie Bork, Wendthagen; Richard Busche, Wendthagen.
Beerdigungen: Siegried Bremer, geb.
Bredemeier, Hörkamp-Langenbr., 71
Jahre; Martha Borchert, geb. Becker,
Stadthagen, 86 Jahre; Erika Matthäus,
geb. Leschkus, Hörkamp-Langenbr., 71
Jahre; Dieter Fasold, Wendthagen, 83
Jahre; Annelore Albes, geb. Homeier,
Wendthagen, 74 Jahre.
KIRchspIel SteInBeRgen
Taufen: Michaela Gneist, Buchholz; Leonard Rüstenberg, Buchholz; Lea-Sophie
Rüstenberg, Buchholz; Leona Hans,
Steinbergen; Lilli Rose Meier, Steinbergen; Lino Labuhn, Steinbergen; Joshua
Wilke, Engern; Jannis Karg, Engern.
Foto: (c) kd
27
echse
l
n
..
.
ach mal d
f
in
w
ve
erspekt
P
i
ie
E