"Halle gegen Rechts" feiert sechsten Geburtstag

"HALLE GEGEN RECHTS" FEIERT SECHSTEN GEBURTSTAG
Am 17. Juni jährt sich zum sechsten Mal die Gründung von „Halle gegen Rechts
– Bündnis für Zivilcourage“ im Jahr 2010. Nach wie vor werde man in Halle als
zivilgesellschaftliche Kraft gebraucht, so das Bündnis.
„Wir streiten für die Verwirklichung einer gerechten, demokratischen
Gesellschaft, die auf den Werten Freiheit, Gleichheit und Solidarität
basiert. Wir stellen uns gegen rassistische, antisemitische und
homosexuellenfeindliche Diskriminierung und Ausgrenzung genauso wie gegen
autoritäre Propaganda, die rechtspopulistische Akteure als Lösung für
herbeigeredete oder tatsächliche existierende Krisen präsentieren“, so
Sprecher Christoph Starke.
Die jüngsten Ergebnisse der „Mitte“-Studie, die seit einem Jahrzehnt die
Verbreitung extrem rechter Einstellungen in Deutschland erforscht, weisen auf
eine Zunahme von Ressentiments gegenüber Muslimen, Flüchtlinge sowie Sinti
und Roma hin, beklagt das Bündnis. Auch in Halle würden sich diese
Entwicklungen zeigen. So habe die Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt
des Vereins Miteinander im letzten Jahr 69 rechts motivierte gewalttätige
Angriffe in der Stadt registriert, etliche davon gegen Sinti und Roma.
Begleitet werde dies von einer Flut an Hasskommentaren in Sozialen Netzwerken
und auf rassistischen Hetzblogs. „Der gemeinsame Nenner der hier handelnden
Akteure – ob Neonazis oder selbsternannte intellektuelle Rechte – ist das
Ziel einer ethnisch homogenen Gesellschaft, gegliedert in strenger Hierarchie
und ohne Platz für Individualität und Selbstbestimmung.“
Die Ideologie der extremen Rechten und ihre Folgen in der Stadt Halle seien
eine reale Bedrohung für
etliche Menschen darstellt, die nicht in das beschränkte Weltbild einer
völkischen Gemeinschaft passen. „Wir werden uns weiterhin auf verschiedenen
Ebenen diesen Tendenzen entgegenstellen – sei es in den jährlich
stattfindenden Bildungswoche, auf Diskussions- und Gedenkveranstaltungen oder
mit lautstarken Protesten auf der Straße.“
Möglich sei das Engagement nur dank der Hilfe verschiedener Gruppen und
Organisationen. Neue Unterstützer seien hinzugekommen, so der Humanistische
Regionalverband Südliches Sachsen-Anhalt e.V., Gruppe Vegan in Halle, Junge
Europäische Föderalisten Sachsen-Anhalt e.V., AWO Regionalverband HalleMerseburg e.V., Studierendenrat der MLU und GEW-Stadtverband Halle