Programm I 2016 - anders als erwartet

Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf
HAUS 1, Alt-Marzahn 51, 12685 Berlin
HAUS 2, Alt-Marzahn 55, 12685 Berlin
T. 54 79 09 21 (Mo-Fr) / T. 54 79 09 27 (So)
[email protected]
www.museum-marzahn-hellersdorf.de
Ausstellungen:
Mo – Fr 11 - 17 Uhr, So 11 - 17 Uhr
Wochenfeiertage geschlossen
Vor der Abendveranstaltung ist die Ausstellung in Haus 1 bis 18 Uhr geöffnet.
Ab 13. Juni ist Haus 2 wegen einer Sanierungsmaßnahme vorübergehend geschlossen.
Die Wiedereröffnung erfolgt voraussichtlich zum Alt-Marzahner Erntefest.
Führungen / Museumsprojekte:
nach Terminvereinbarung
Archiv:
Dienstag - Donnerstag 9 - 16 Uhr
nach Terminvereinbarung
Eintritt frei
Das aktuelle Programm
für Mai und Juni 2016
Ausstellungen
Sonderausstellung Haus 1 (Alt-Marzahn 51)
bis 2. Oktober 2016
MenschenLeben – LebensWerke
Marzahn-Hellersdorfer Porträts
Die Ausstellung porträtiert über 60 Personen, die seit dem 16. Jahrhundert in den
Ortsteilen des Bezirks gelebt und gewirkt haben. Sie waren Künstler und
Schriftsteller, Handwerker und Unternehmer, Lehrer und Pfarrer, Architekten,
Erfinder, Gutsbesitzer… Darunter sind so bekannte Namen wie Franz Carl Achard
und Gerhard Behrendt, Charlotte von Mahlsdorf und Heinrich Grüber, Ingeborg
Meyer-Rey und Kurt Schwaen. Die Schau stellt aber auch weniger bekannte
Menschen vor wie die Kaufleute Carl und Julius Bausdorf, die Hebamme Minna Erb,
den Gewerkschafter Franz Käming und die Dichterin Emma Döltz.
Zu sehen sind viele persönliche Objekte, häufig Leihgaben von Nachfahren der
dargestellten Personen.
Dauerausstellung Haus 2 (Alt-Marzahn 55)
ab 13. Juni 2016 vorübergehend geschlossen!
Marzahn-Hellersdorf. Bezirksgeschichte(n)
Die Besucher erwartet ein spannender Gang durch rund 11.000 Jahre Geschichte.
Die Ausstellung beginnt mit der Ur- und Frühgeschichte, die den weitaus längsten
Zeitraum umfasst. Einen Schwerpunkt bildet die Geschichte der Dörfer Biesdorf,
Hellersdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Marzahn von ihrer Gründung im 13. bis in die
zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den zurückliegenden 40 Jahren veränderte
sich die Region Marzahn-Hellersdorf mehr als je zuvor. Durch die Errichtung von
mehr als 100.000 Wohnungen bis Anfang der 1990er Jahre nahmen Marzahn und
Hellersdorf die Dimensionen von Großstädten an.
Die Ausstellung präsentiert in allen Themenbereichen zahlreiche originale Objekte,
darunter das Lackprofil eines im Herbst 2005 in Biesdorf-Süd entdeckten
Korbgeflechtbrunnens aus der älteren Vorrömischen Eisenzeit (400 – 200 v. Chr.)
sowie mehrere Architekturmodelle aus der jüngsten Vergangenheit.
Sonderausstellung Haus 2 (Alt-Marzahn 55)
bis 12. Juni 2016
Jürgen Nagel – Aus der Dokumentation Marzahn 1981 - 1990
In den Fotos von Jürgen Nagel, der Anfang der 1980er Jahre in Marzahn lebte,
spiegelt sich die ganze Widersprüchlichkeit der „Aufbaujahre“ wider: das Abenteuer
des Lebens im Unfertigen, die Hoffnungen auf die Zukunft einerseits, andererseits
die Gigantomanie, das Pathos der Parolen, die alltäglichen Widrigkeiten. Besonders
anrührend sind die Aufnahmen von Kindern, die die Baustelle kreativ und
selbstbewusst als ihren Abenteuerspielplatz nutzen.
Sonderausstellung im Spree Center Berlin-Hellersdorf, Hellersdorfer Straße 77-82
6. bis 28. Mai 2016
Solange sich die Flügel drehen… Mühlenleben in Marzahn-Hellersdorf
Die Ausstellung des Bezirksmuseums Marzahn-Hellersdorf, die in Zusammenarbeit
mit dem Mühlenverein Berlin-Marzahn e.V. entstanden ist und 2014/15 mit großem
Erfolg im Bezirksmuseum gezeigt wurde, ist nun nochmals für drei Wochen im Spree
Center Berlin-Hellersdorf zu sehen.
In den 22 Jahren ihres Bestehens ist die Marzahner Bockwindmühle ist zu einem
Wahrzeichen für den Bezirk und zu einem Anziehungspunkt für Jung und Alt
geworden. Die Müllerei in Marzahn-Hellersdorf hat jedoch eine jahrhundertelange
Geschichte, jedes der historischen Dörfer des Bezirkes besaß nachweislich
mindestens eine Windmühle. Herausragend in der hiesigen Mühlengeschichte waren
die Versuche zur modernen Windkraftnutzung durch den Windmüller Maximilian
Georg Triller ab 1912 in Marzahn.
Die heutige Mühle wurde nach mehrmonatiger Bauzeit am 12. Mai 1994 eingeweiht.
Seitdem wird dort nicht nur Mehl produziert. Es finden auch Führungen und
pädagogische Projekte statt, die einen praktischen Einblick in die zweitausendjährige
Kunst des Mahlens und die eigenwillige Kultur des Müllerlebens vermitteln. Kinder
erlernen handwerkliche Fertigkeiten, die im Alltag auch heute überall benötigt
werden. Seit 1997 können sich in der Mühle sogar Paare das Jawort geben.
Open-Air-Ausstellung am Wuhlewanderweg, Höhe Bismarcksfelder Straße
Lager Kaulsdorfer Straße 90
In der NS-Zeit bestanden im heutigen Bezirk Marzahn-Hellersdorf mindestens 30
Zwangsarbeiterlager. Das größte befand sich in Kaulsdorf-Süd, an der Kaulsdorfer
Straße 90.
Das Gelände, ursprünglich jüdischer Besitz, wurde zwangsenteignet. Eigentlich
gebaut als Unterkünfte für deutsche Arbeiter, die an Projekten der Deutschen
Reichsbahn eingesetzt werden sollten, wurde das Lager zunächst als Durchgangslager für Wolhyniendeutsche genutzt. 1940 entstand ein Kriegsgefangenenlager für
französische Soldaten. Am 30. April 1942 wurde das Lager mit „Ostarbeitern“ belegt,
die für die Deutsche Reichsbahn arbeiten mussten. Bis zu 1400 Russen und
Ukrainer, darunter viele Frauen und auch Kinder fristeten hier ein kümmerliches
Leben.
Die Open-Air-Ausstellung erinnert an die Historie des Ortes und die Opfer des
Lagers.
Gefördert aus Zuwendungen des Bezirkskulturfonds des Landes Berlin, FB Kultur Marzahn-Hellersdorf.
Veranstaltungen
Mittwoch, 11. Mai, 18 Uhr
Marzahn-Hellersdorfer Gespräch zur Geschichte
Eduard von Winterstein. Nestor der deutschen Schauspielkunst
Vortrag mit Präsentation von Rainer Rau, Heimatverein Marzahn-Hellersdorf e.V.
Eduard von Winterstein (1871 - 1961) widmete sein Leben der darstellenden Kunst.
Nach ersten Engagements in Gera, Annaberg-Buchholz und anderen Orten führte
sein Weg ihn 1895 nach Berlin. Dort wirkte er zunächst am Schillertheater, ab 1898
am Deutschen Theater, dessen Schauspielschule er von 1905 bis 1920 leitete.
Schon früh begeisterte er sich für das neue Medium Film und stand in zahlreichen
Rollen vor der Kamera. Wegen seiner heraus-ragenden schauspielerischen, pädagogischen und Regieleistungen wurde Winterstein auch der „Nestor der deutschen
Schauspielkunst“ genannt.
Mit Bildern und Dokumenten zeichnet der Referent den Lebensweg Wintersteins
nach, der von 1946 bis zu seinem Tod in Biesdorf wohnte.
Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 1, Alt-Marzahn 51,
Veranstaltungsraum
Sonntag, 22. Mai, 14 Uhr und 15.30 Uhr
Zum Internationalen Museumstag
Sonderführungen durch die Dauerausstellung
mit Iris Krömling, Bezirksmuseum
Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 2, Alt-Marzahn 55
Dienstag (!), 7. Juni, 18 Uhr
Marzahn-Hellersdorfer Gespräch zur Geschichte
An der Seite der Entrechteten und Schwachen. Heinrich Grüber 1891 bis 1975
Vortrag von Dr. Hartmut Ludwig, Kirchenhistoriker
Heinrich Grüber war 1934 bis 1945 evangelischer Pfarrer in Berlin-Kaulsdorf. Diese
Zeit war für ihn prägend: Als Pfarrer der Bekennenden Kirche war er über Kaulsdorf
hinaus aktiv. Im Juni 1938 begann er mit dem Aufbau des legendären „Büro Pfarrer
Grüber“. Hier halfen er und seine Mitarbeiter evangelischen Christen, die die Nazis
wegen ihrer jüdischen Vorfahren verfolgten, das rettende Ausland zu erreichen und
in bitterster sozialer Not zu unterstützen. Als er sich der Gestapo widersetzte, wurde
er im Dezember 1940 verhaftet und in die Konzentrationslager Sachsenhausen und
Dachau verschleppt. Die Begegnung mit anderen Häftlingen wurde für seine
politische Arbeit wichtig. In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er
eine Fülle kirchlicher und politischer Aufgaben wahr. Beispielhaft sei hier erwähnt das
Amt als Bevollmächtigter der Ev. Kirche in Deutschland bei der Regierung der DDR
(1949-1958), seine Arbeit im Bereich des Ev. Hilfswerkes und seine Teilnahme an
der Friedensbewegung. Im Mai 1961 war er einziger deutscher Zeuge im Prozess
gegen Adolf Eichmann in Jerusalem. Von 1945 bis zu seinem Tod im November
1975 leitete er auch die Hilfsstelle für ehemals rassisch verfolgte Christen in Berlin.
Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 1, Alt-Marzahn 51,
Veranstaltungsraum
Publikationen
Die nachfolgenden Publikationen sind im Bezirksmuseum erhältlich. Weitere
Veröffentlichungen des Museums können in der Bibliothek eingesehen werden.
Luftschiffe über Biesdorf - aus der Frühzeit der Berliner Luftfahrt
v. Günter Schmitt, 1990/1,00 €
Marzahner Straßennamen - Ortsteil Marzahn
v. Hermann Zech, 1994/ 1,00 €
Historische Stadtplanungen für den Berliner Nordosten
v. Günter Peters, 1997/ 2,50 €
20 Jahre Marzahn - Chronik eines Berliner Bezirkes
v. Christa Hübner/Herbert Nicolaus/Manfred Teresiak, 1998/ 2,50 €
20 Jahre Marzahn. Geschichte – Bauen - Leben
Begleitpublikation zur Ausstellung, 1999/ 2,50 €
Lesebuch Marzahn-Hellersdorf.
Geschichte und Geschichten aus 10.000 Jahren
2009/ 14,00 €
Marzahn-Hellersdorf 1933 bis 1945. Eine Chronik
2013/ 4,00 €
Näheres unter: http://www.kultur-marzahn-hellersdorf.de
Wir über uns
Das Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf versteht sich als modernes, lebendiges
Museum, das die Geschichte des Bezirks Marzahn-Hellersdorf und seiner Ortsteile
Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Marzahn erforscht und vermittelt.
Durch wechselnde Ausstellungen, Führungen, museumspädagogische Projekte,
Veranstaltungen und Publikationen wollen wir die Besucher aller Altersgruppen
anregen, sich mit der facettenreichen Geschichte des Bezirks zu beschäftigen, die
von der ersten menschlichen Besiedlung unserer Region vor 11.000 Jahren bis zu
den modernen Großsiedlungen reicht.
Wir bieten
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Regionalgeschichtliche Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen
Ausstellungsführungen und Führungen im Stadtraum für Gruppen
museumspädagogische Projekte, insbesondere für Kindergruppen und Schulen
Nutzung unseres regionalgeschichtlichen Archivs einschließlich
wissenschaftlicher Beratung
Geschichte erleben im Museum Wir freuen uns auf Ihren Besuch!