Deutschland aktuell - Ausgabe 3/2016 (PDF

DEUTSCHLAND
aktuell
NEUE HIGHTECH-STRATEGIE
REVOLUTION IN DER
LANDWIRTSCHAFT
S. 4
INTEGRATION
Mehr als die Sprache lernen
S. 6
SOZIALE STADT
Besser zusammen leben
S. 10
DEMOGRAFIESTRATEGIE
Das virtuelle Klassenzimmer
S. 10
PREISAUSSCHREIBEN AUF DER RÜCKSEITE
3
16
2
A K T U E LLE
LLESS
INHALT
NEUE HIGHTECH-STRATEGIE
4
STARKER RENTENANSTIEG
„GUT GEPLANT IN DEN URLAUB“
MEHR BAFÖG AB AUGUST
Es ist die höchste Steigerung seit
23 Jahren: Ab 1. Juli 2016 klettern die
Renten in den alten Ländern um
4,25 Prozent. In den neuen Ländern
gibt es 5,95 Prozent mehr. Der Rentenwert in Ostdeutschland beträgt
dann 94,1 Prozent des Westwerts.
Ob Hotel oder Campingplatz, Berge
oder Strand: Ein Urlaub sollte immer
gut vorbereitet sein. Denn geht etwas
schief, ist guter Rat schnell teuer. Besonders bei Reisen in ferne Länder.
Welche Papiere braucht man? Was darf
ins Gepäck? Welche Rechte hat man
bei Reisemängeln? Und wohin wendet
man sich in einem Notfall? Diese und
viele andere Fragen beantwortet der
neu aufgelegte Ratgeber „Gut geplant
in den Urlaub“.
Schüler und Studenten bekommen
ab dem kommenden Schuljahr bzw.
Wintersemester sieben Prozent mehr
BAföG. Da vielerorts die Mieten gestiegen sind, gibt es 250 statt 224 Euro
Wohngeldzuschlag. Für Studierende,
die nicht mehr bei den Eltern wohnen,
steigt der Förderhöchstsatz sogar um
über 9,7 Prozent – auf bis zu 735 Euro.
Die Elternfreibeträge steigen ebenfalls.
Die Erhöhung hat keine Auswirkung
auf den Beitragssatz zur Rentenversicherung. Er bleibt in den kommenden
Jahren stabil bei 18,7 Prozent. Möglich
wird die große Erhöhung durch steigende Löhne, gutes Wirtschaftswachstum und eine günstige Entwicklung
auf dem Arbeitsmarkt. Die höhere Rente
überweist die Deutsche Rentenversicherung ab dem 1. Juli 2016 automatisch.
www.bundesregierung.de,
Stichwort „Infomaterial“
www.bmas.de
„SICHER UNTERWEGS IM NETZ“
E-Mails versenden, Surfen und Chatten
ist für die meisten Menschen mittlerweile ganz selbstverständlich. Der Ratgeber „Sicher unterwegs im Netz“ gibt
zahlreiche Tipps und Hinweise: Wie Sie
sich vor Datenmissbrauch im Internet
schützen können. Welche Rechte man
gegenüber Internetbetreibern und
Diensteanbietern hat. Was speziell bei
Nutzung des Smartphones zu beachten ist. Und wie man sensible Daten
unwiederbringlich löscht.
INTEGRATION
6 Mehr als die Sprache lernen
7 Wissen baut Vorurteile ab
längst haben wir uns daran gewöhnt, über Smartphones an jedem Ort, zu jeder
Zeit zu kommunizieren – mündlich oder schriftlich, mit Bild oder Video, von
Mensch zu Mensch oder von Mensch zu Gerät. Wer will, kann schon während des
Heimwegs die Heizung zu Hause anstellen. Auch Autos können mehr als früher
und bieten mit ausgefeilten Assistenzsystemen immer mehr Komfort und Sicherheit. Vom selbstständigen Einparken bis hin zum automatisierten und vernetzten
Fahren scheint es nur noch ein kurzer Weg zu sein.
GRENZSICHERUNG
8 Einsatz an Europas Grenzen
BEK ÄMPFUNG VON
FLUCHTURSACHEN
9 Bessere Aussichten in der Heimat
So können etwa 110.000 mehr Schüler
und Studenten in den Genuss des
BAföG kommen. Ein Minijob (450 Euro)
bleibt frei, auch das erste Auto (max.
7.500 Euro eigenes Vermögen). Wer
schon eigene Kinder hat, bekommt
pro Kind 130 Euro Betreuungszuschlag.
Auch das „Meister-BAföG“ steigt ab
August.
www.bafög.de
www.meister-bafoeg.info
Als eine der führenden Industrienationen der Welt haben wir in Deutschland den
Anspruch, Antreiber der digitalen Revolution zu sein. Das heißt, beispielsweise
auch in klassischen Industriebereichen, wie etwa im Maschinenbau, die Chancen
der digitalen Vernetzung zu nutzen. Die Bundesregierung fördert diesen Prozess
im Rahmen ihrer Hightech-Strategie. Denn nur wer heute die Trends von morgen
setzt, bleibt konkurrenzfähig und sichert Arbeitsplätze.
Leben, Lernen und Arbeiten im digitalen Zeitalter – lesen Sie in dieser Ausgabe
von „Deutschland aktuell“ unter anderem davon, wie moderne Technologien
der Landwirtschaft zugutekommen oder neue Bildungsmöglichkeiten eröffnen.
Der digitale Wandel hat unzählige Facetten – eine spannender als die andere. Sie
sind eingeladen, praktische Beispiele aus dem Alltag kennenzulernen. Viel Freude
bei der Lektüre!
Mit herzlichen Grüßen
Impressum: Herausgeber Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 11044 Berlin Redaktion Uwe Spindeldreier Druck Frank
Druck GmbH & Co. KG, Industriestraße 20, 24211 Preetz Gestaltung
Scholz & Friends Berlin GmbH, 10178 Berlin Bildnachweis Titel:
Burkhard Peter, S. 3: Bundesregierung/Kugler; S. 4–5: Burkhard Peter;
S. 6: photothek.net/Köhler; S. 7: Judith Affolter; S. 8: picture-alliance/
www.bundesregierung.de,
Stichwort „Infomaterial“
Revolution in der
Landwirtschaft
AP/Pitarakis (oben); Clemens Bilan; S. 9: GFA/Amin Mohammadi;
S. 10: Burkhard Peter (unten); S. 10–11: Jörg Wohlfromm; S. 12:
picture-alliance/sampics/Pahnke (oben), picture-alliance/Volkmann;
S. 13: mauritius images/Westend61/Holz; S. 15: Stiftung Lutherhaus
Eisenach/Thamm Redaktionsschluss: 10. Mai 2016
Angela Merkel
Bundeskanzlerin
SOZIALE STADT
10 Besser zusammen leben
DEMOGRAFIESTRATEGIE
10 Das virtuelle Klassenzimmer
SPORT
12 Auf nach Rio
ERNÄHRUNG
13 Sommer, Sonne – Grillen
NEUE REGELUNGEN
14 Das ändert sich
REISEZIEL
15 Auf den Spuren des Reformators
4
5
NEUE HIGHTECH-STRATEGIE
Revolution in der
L andwirtschaft
„Korntank 75 Prozent voll“, meldet
das Display an Bord des Mähdre­
schers. Nur wenige Minuten später
rollt zentimetergenau ein Traktor
mit Anhänger heran, um das
Getreide zu verladen – ohne das
Ernten zu unter brechen. Land­
maschinen, die miteinander kom­
munizieren? Das klingt nach ferner
im gesamten Betrieb“, berichtet der
52-jährige Landwirt aus Leidenschaft.
Mehr noch: Die Effizienz steigt, das
Leben wird komfortabler.
Ein Netz im Kornfeld
Praktisch sieht das so aus: Die Landmaschinen sind mit einer Vielzahl
von digitalen Sensoren ausgestattet,
die bei laufender Fahrt Daten
zum Erntestand erfassen und über
Mobilfunk an die Fahrer senden.
Alles im Sekundentakt.
Erhält ein Traktorfahrer das Signal,
dass der Korntank des Mähdreschers
vollläuft, macht er sich rechtzeitig
auf den Weg. Dank seines Tablets
weiß er, wann und wo er die Ladung
übernehmen muss. Währenddessen empfängt der Mähdrescher neue
Wetterdaten. In drei Stunden soll
Zukunft, ist aber auf vielen deut­
schen Höfen bereits Realität. Auch
Maschinen nach Gefühl ständig neu
einstellen – je nach Beschaffenheit des
Feldes, Getreideart und Wetter.
im brandenburgischen Altlandsberg
östlich von Berlin, wo Jörg Heitmann
seit 1999 seine Felder bestellt.
Schlaue Erntehelfer
„Farming 4.0“ heißt das Konzept, mit
dem der Landmaschinenhersteller
CLAAS und die Deutsche Telekom die
Hightech-Strategie der Bundesregierung in die Landwirtschaft übersetzt
haben. Abgeleitet ist der Begriff von
„Industrie 4.0“, einem zentralen Element dieser Strategie. Es steht für die
Digitalisierung der Produktion.
Kurzum: Alle am Ernteprozess Beteiligten sind miteinander vernetzt, übertragen Daten und stimmen sich ab.
Hochtechnologie revolutioniert die
Feldarbeit. Und was haben Jörg Heitmann und seine Kollegen davon?
„Damit verbessern wir die Produktivität
Die Söhne von Jörg Heitmann lernen heute bereits, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussieht.
Für den studierten Agrarwissenschaft­­
ler Heitmann gibt es kein Entrinnen
vor der Hightech-Landwirtschaft.
„Auch in unserer eher konservativen
Branche setzt sich die Erkenntnis
durch: Keiner kann das Thema Digitalisierung ignorieren. Wir stellen
jetzt die Weichen für die folgende
Generation.“
DIGITALE AGENDA UND NEUE HIGHTECH-STRATEGIE
Auch in der Landwirtschaft hält die
digitale Revolution Einzug.
es regnen. Also schaltet der Mähdrescher automatisch auf maximale
Leistung, um das Feld noch vor dem
Regen abzuernten.
Grüner Daumen digital
Möglich ist dieses Zusammenspiel von
Technik und Mensch durch modernste
Mobilfunktechnologie: die sogenannte
Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M). Eine große Erleichterung,
denn früher mussten die Fahrer ihre
Wirtschaft und Wissenschaft suchen Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit:
Gesundheit, Sicherheit, Kommunikation, Mobilität, Energie und moderne Arbeitswelt. Damit
aus guten Ideen schnell innovative Produkte werden, setzt die Bundesregierung auf die
ressortübergreifende Neue Hightech-Strategie.
Denn: Innovationen sind die treibende Kraft unseres Wohlstands und unserer Lebensqualität.
Zudem stärken sie Deutschlands Position als führende Wirtschafts- und Exportnation. Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sind dabei der Innovationsmotor Nummer eins.
Deshalb hat die Bundesregierung auch eine umfassende Digitale Agenda 2014–2017 verfasst. Sie beschreibt die Aufgaben, die zu lösen sind, damit alle Bürgerinnen und Bürger die
Vorteile der Digitalisierung nutzen können – ganz gleich, ob es um vernetzte Landmaschinen, sichere Kommunikation, neue Online-Bildungsangebote, intelligentes Energiesparen,
Telemedizin oder mobiles Arbeiten geht.
www.digitale-agenda.de
www.bundesregierung.de/hightechstrategie
6
7
Die Teilnehmer lernen, dass vieles anders ist in Deutschland, zum Beispiel
die Bürokratie: Wie findet man die
richtige Behörde? Was fordert das Jobcenter? „Mein Job ist nicht nur Sprachvermittlung, sondern auch Hilfe für
den Alltag“, sagt die engagierte Kursleiterin.
Mit freundlicher Strenge sorgt Hevicke
für Aufmerksamkeit. Es ist Freitag,
und es geht um ein Thema, das junge
Leute – egal welcher Herkunft – überall
an diesem Tag interessiert: Was machen
wir am Wochenende? Die Diskussion
ist lebhaft, die Beteiligung rege. Und
die Kurssprache ist Deutsch. Unterrichtsziel erfüllt.
www.zebus-ev.de
INTEGRATION
WISSEN BAUT
VORURTEILE AB
„Deutsche und Geflüchtete sollen
zusammenkommen und voneinander
lernen, vor allen Dingen zu den
Themen Glaube und Religion“, er­
klärt Immo Wittig von der Otto­
Bartning­Arbeitsgemeinschaft. Zwei
Flüchtlinge beschäftigt der Verein
derzeit als „Bufdis“. Das ist die
Abkürzung für Menschen, die Bun­
desfreiwilligendienst leisten. Einer
von ihnen ist Marwan Gorgis.
Khalil Alkourdi und Abd Alrahman Hasoun aus Syrien.
JUGENDINTEGRATIONSKURSE
INTEGRATION
ME HR ALS DIE SPRACHE LERNEN
Aller Anfang ist schwer für jeman­
den, der aus Syrien nach Deutsch­
land gekommen ist. Schon das
Einkaufen im Supermarkt kann eine
kulturelle Herausforderung sein.
Diese Erfahrung hat auch Khalil
Alkourdi gemacht. Der 20­Jährige
ist mit seiner Familie aus dem
Supermarkt“, berichtet er über den
Sprachunterricht vor Ort, direkt im
deutschen Alltag. Alkourdi und sein
22-jähriger Landsmann Abd Alrahman
Hasoun schätzen in Deutschland
besonders die Verlässlichkeit des täglichen Lebens: „Das System ist gut
in Deutschland. Hier haben wir keine
Angst vor der Polizei.“ Das war in
Syrien nicht so.
Bürgerkriegsland Syrien geflüchtet.
Und will sich möglichst schnell in
Deutschland zurechtfinden.
Alkourdi freut sich deshalb, dass der
Jugendintegrationskurs, an dem er
teilnimmt, sehr lebensnah ist. „Gleich
in der ersten Woche waren wir im
In Deutschland ist vieles anders
Alexandra Hevicke leitet den Jugendintegrationskurs im Zentrum für
Bildung und Sprache (ZeBuS e. V.) in
Berlin-Neukölln. Die Lehrerin unterrichtet 15 Schülerinnen und Schüler.
Im Kurs geht es nicht nur um die deutsche Sprache, sondern auch um Kultur
und Gesellschaft.
Auf dem Weg zur beruflichen und sozialen
Integration erwerben junge Zuwanderer
hier Sprachkenntnisse und Orientierungswissen über Deutschland. Die Kurse
dienen zur Vorbereitung auf den Besuch
weiterführender Schulen und Hochschulen
oder auf eine Ausbildung. Das Bundesamt
für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
fördert die Kurse, die von unterschiedlichen Bildungsträgern angeboten werden.
www.bamf.de,
Stichwort „Integrationskurse“
Gorgis hat einen Einjahresvertrag über
30 Stunden pro Woche. Der 22-Jährige
hilft dabei, Stadtführungen zu ausgewählten Sakralbauten Berlins zu
organisieren. Im Anschluss finden
Gespräche und Vorträge statt.
Interkulturelles Lernen in Gruppen
Die Gruppen bestehen aus Flüchtlingen und Einheimischen. Sie nehmen
an Gottesdiensten in Kirchen und
Moscheen oder an jüdischen SabbatZeremonien teil. Auf dem Programm
für 2016 stehen unter anderem
Besuche der katholischen Pfarrkirche
St. Ansgar in Berlin-Tiergarten, der
evangelischen Martin-Luther-Gedächtniskirche in Tempelhof und der islamischen Khadija-Moschee in Pankow.
„Wir wollen über Religion sprechen
und dabei wenig über Glaubensinhalte
streiten. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und gegenseitiges Verständnis
zu entwickeln“, erklärt Wittig.
in Berlin absolviert und spricht sehr
gut Deutsch: „Mir fehlen meine Freunde
und das Essen in Syrien. Über das
Bufdi-Projekt habe ich aber Anschluss
zu Einheimischen bekommen und
lerne jeden Tag etwas über deutsche
Kultur und Geschichte.“
Der Freiwilligendienst gilt als Zulassungsvoraussetzung für Marwans
geplantes Studium: „Ich möchte Sozialarbeit studieren und dann in einem
Flüchtlingsheim in Berlin arbeiten“,
erzählt Marwan begeistert.
Anschluss zu Einheimischen gewinnen
Marwan selbst soll bald eigene Stadtführungen durch Berlin leiten. Der
junge Syrer hat bereits Integrationskurse
10.000 STELLEN IM BUNDESFREIWILLIGENDIENST
Die Bundesregierung hat das Sonderprogramm „Bundesfreiwilligendienst
mit Flüchtlingsbezug“ mit bis zu 10.000
neuen Stellen ins Leben gerufen. Der
Dienst muss entweder einen Bezug zur
Flüchtlingshilfe haben, oder er wird
direkt durch einen Flüchtling geleistet.
Für das Sonderprogramm stehen zusätzlich 50 Millionen Euro bereit. Es läuft
bis Ende 2018.
www.bundesfreiwilligendienst.de
Immo Wittig und Marwan Gorgis auf einer
Stadttour durch Berlin.
8
9
ZUSAMMENARBEIT IN DER
FLÜCHTLINGSPOLITIK
Die Zahl der Flüchtlinge, die unkontrolliert nach Europa kommen, hat deutlich
abgenommen. Europa hat sich – trotz aller
Meinungsverschiedenheiten – zu einer
europäischen Lösung bekannt und Vereinbarungen mit der Türkei getroffen.
Um den Schleppern das Handwerk zu legen,
werden nun Migranten, die irregulär nach
Griechenland gelangen, in die Türkei zurückgebracht. Dafür nimmt die EU Syrer
auf, die in der Türkei Zuflucht gefunden
haben und nicht versucht haben, illegal
Grenzen zu überschreiten.
Flüchtlinge auf der griechischen Insel Samos.
GRENZSICHERUNG
EINSATZ AN EUROPAS GRENZEN
„Warum ich das mache? Ich will
DEUTSCHE POLIZISTEN BEI
FRONTEX- MISSIONEN
Deutsche Polizeibeamte sind auch international im Einsatz, die meisten kommen
von der Bundespolizei. Zum Beispiel helfen
sie in Griechenland, die Flüchtlingssituation
zu bewältigen und die EU-Türkei-Vereinbarung umzusetzen. Die Operationen vor
Ort koordiniert die EU-Agentur Frontex.
konkret vor Ort helfen und unter­
stützen.“ Florian Wany ist hochmoti­
viert. Der 44­Jährige ist Polizist bei
ist eine riesige Herausforderung für
die kleine Insel. Und hier, an der Außengrenze der EU, geht es auch um die
Sicherheit ganz Europas.
der Internationalen Einsatzeinheit
der Bundespolizei. Gerade ist er von
einem Einsatz auf der griechischen
Insel Samos zurückgekehrt. Dort
Damit soll der ungesteuerte Zustrom der
Migranten, die die Ägäis überqueren und
dabei große Gefahren in Kauf nehmen, ein
Ende haben. Inzwischen zeigt sich, dass die
Entwicklung in die richtige Richtung geht.
www.ec.europa.eu/germany/refugees
Helfen im internationalen Team
Auf Samos war Wany für ein Team
mit Einsatzkräften aus allen Teilen
der EU verantwortlich, mit Bulgaren,
Rumänen, Letten und Polen. Alle
brachten ihre Kompetenzen ein:
übersetzen und dolmetschen, Fingerabdrücke nehmen, zu Reiserouten
befragen, Personaldokumente auf
Echtheit prüfen und vieles mehr.
hat er mitgeholfen, Flüchtlinge zu
Frontex ist zuständig für die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten an den
EU-Außengrenzen. Die EU-Agentur soll
Hauptpfeiler des europäischen Grenzund Küstenschutzes werden. Denn die
Erfahrungen der letzten Zeit haben
gezeigt: Wenn wir unseren europäischen
Raum ohne Binnengrenzen erhalten
wollen, müssen wir die EU-Außengrenzen
besser schützen.
www.frontex.europa.eu
www.bundespolizei.de
Einfach ist so ein Einsatz nicht. Neben
der hohen Arbeitsbelastung ist es auch
immer wieder eine psychologische
Herausforderung, mit der man lernen
muss umzugehen: „Man sieht viel
Elend und schlimme Schicksale unter
den Flüchtlingen“, sagt Wany. Trotzdem steht für ihn fest: Wenn es wieder
nach Griechenland gehen soll, ist er
dabei.
registrieren und aufzunehmen – als
„Frontex Support Officer“ im Einsatz
für die europäische Grenzschutz­
agentur.
Nur einen guten Kilometer liegt Samos
vom türkischen Festland entfernt. Das
erklärt, warum hier besonders viele Migranten ankommen, die in die EU wollen. Ihre Versorgung und Registrierung
Florian Wany von der Internationalen
Einsatzeinheit der Bundespolizei.
BEK ÄMPFUNG VON FLUCHTURSACHEN
BE SSERE AUSSICHTEN IN
DER HEIMAT
Die Menschen in Afghanistan leben
vor allem von der Land- und Viehwirtschaft. Doch für viele ist das Leben
nicht leicht. Auf dem Land haben sie
oft keine gute Ausbildung, finden nur
Gelegenheitsjobs oder sind unterbezahlt. Ihnen fehlt in ihrer Heimat die
Lebensgrundlage. Um sich und ihren
Familien ein besseres Leben zu bieten,
hoffen viele, sich anderswo eine neue
Existenz aufbauen zu können.
Aber die Flucht ins Ausland ist gefährlich. Die Zukunftsaussichten sind oft
ungewiss. Um diesen Menschen bessere
Aussichten in ihrer eigenen Heimat
zu geben, unterstützt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit die afghanische Wirtschaft im ländlichen Raum.
Hilfe vor Ort
Mit dem Programm „Nachhaltige
Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigungsförderung“ fördert die Deutsche
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) fünf landwirtschaftliche Produktionsketten in Nordafghanistan. Im Auftrag der Bundesregierung stärkt die GIZ damit die
Wirtschafts- und Innovationskraft
kleiner lokaler Betriebe.
Gefördert wird die Produktion von
Nüssen, Milch, Geflügel, Weizen und
Gemüse. Das Programm schafft neue
Jobs und sichert den Lebensunterhalt
der Landbevölkerung. Die Menschen
gewinnen so eine neue Zukunftsperspektive.
Neue Wege zu besseren Jobs
Auch Ahmad wollte ursprünglich
sein Land verlassen und nach Deutschland fliehen. Er hat 2015 als unterbezahlter Lagerverwalter in einem
Milchverarbeitungsunternehmen in
Milchverkaufsstand in Mazar-e Sharif.
Mazar-e Sharif gearbeitet. Durch das
deutsche Förderprogramm konnte er
sich weiterbilden – und ist prompt zum
Produktionsmanager aufgestiegen.
„Ich bin so froh, durch meinen sicheren Job in Afghanistan bleiben und
für meine Familie sorgen zu können“,
sagt Ahmad. Ich habe nun endlich ein
gutes Gehalt und sichere Zukunftsperspektiven. Jetzt werde ich dazu beitragen, das Wachstum meines Betriebes
zu fördern.“
„NACHHALTIGE WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG
UND BESCHÄFTIGUNGSFÖRDERUNG“
Die GIZ hat das Programm 2015 ins
Leben gerufen. Es läuft zunächst in sechs
Provinzen Nordafghanistans. Das Geld
dafür kommt vom Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ). Über 9.000 kleine
Landwirtschaftsbetriebe konnten bislang
gefördert werden. Das Programm kommt
mittlerweile rund 16.000 Menschen zugute.
www.giz.de,
Stichwort „SEDEP“
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11
SOZIALE STADT
Daniela Glowka und ihr zwölfjähriger
Sohn Roman sind am Mehringplatz zu
Hause – einem Platz in Berlin, der lange
als „sozialer Brennpunkt“, als „Problemkiez“ galt. Junge Migrantenfamilien treffen dort auf Deutsche, meist
im Seniorenalter. Viele der gut 5.400
Bewohner sind arbeitslos, knapp die
Hälfte bezieht Sozialleistungen. Und
doch hat sich die Lage im Laufe der
vergangenen Jahre spürbar gebessert.
Fatma Celik ist hier Nachbarschaftsbeauftragte. Sie sieht sich als eine Art
„lebendige Litfaßsäule“, die Informationen sammelt und gezielt weitergibt.
Sie erfährt viel über die Probleme der
Menschen hier im Kiez. Celik muntert
auf, verweist auf Hilfs- und Beratungsangebote. Auch das Quartiersmanagement erfährt von Konflikten zwischen
Jugendlichen auf den Bolzplätzen und
in den Familien.
Engagement für den Kiez
Zahlreiche Bildungs- und Qualifizierungsangebote verbessern seit gut zehn
Jahren Chancen und Perspektiven von
Jugendlichen und Erwachsenen. Kinder finden Lesepaten, Nachbarn helfen
Nachbarn.
Die Bewohner reinigen Spielplätze,
legen einen interkulturellen Garten
an und bepflanzen Blumenkübel in
der Fußgängerzone. Im verschönerten
Umfeld fühlen sie sich wohl.
Zusammenhalt wächst
Kiezkantine, Café MaDaMe, Kiezstube
Mehringplatz: Hier treffen sich Menschen unterschiedlicher Nationen und
Generationen zum Essen und zum
Werkeln. Frau Glowka übt mit der Theatergruppe „Mehringsalat“. Mit viel Ironie kommentiert die bunte Truppe die
ewige Baustelle rund um den Platz. Im
offenen Treff werden Videos erstellt
und Raps geübt. Roman Glowka spielt
dort Schlagzeug.
Quartiersmanager und Bewohner können stolz sein. Sie haben viel erreicht.
Die meisten leben gern hier – wie die
Glowkas. Und das Quartier wächst.
Der Mehringplatz am südlichen Ende der Friedrichstraße.
Die Dorfschule auf der nordfriesischen Hallig Langeneß.
dass die Beteiligten an vier verschiedenen Orten sitzen. Manchmal sogar an
fünf, denn es besteht sogar eine OnlinePartnerschaft mit einer Schule in
Tennessee/USA.
DEMOGRAFIESTRATEGIE
DAS VIRTUELLE
KLASSENZIMMER
Die Kieler Lehrerin Leena Brütt
kann sich nicht über ein überfülltes
Klassenzimmer beklagen. Wenn
ihre Englisch­Stunde startet, sitzen
ihre zwölf Schülerinnen und Schüler
Die Kinder lernen auf Langeneß, die Englisch-
nicht mit ihr im Raum, sondern auf
lehrerin ist 140 Kilometer entfernt, in Kiel.
drei nordfriesischen Halligen. Das
des digitalen Lernens.
aufs Festland. Das neue Konzept bietet
den Schülern ab der 5. Klasse ergänzenden Englischunterricht via Internet. Damit sind sie für einen späteren Wechsel
auf eine Festlandschule besser gerüstet.
Jede Hallig hat ihre eigene kleine
Schule. Dort können die Schüler den
Hauptschulabschluss machen. Für
einen höheren Abschluss müssen sie
International vernetzt
Im Online-Klassenzimmer geschieht
alles digital: schreiben, zuhören und
sprechen. Dabei spielt es keine Rolle,
liegt an einem einzigartigen Konzept
MIT DEM PROGRAMM „SOZIALE STADT“ . . .
. . . unterstützt die Bundesregierung strukturschwache und sozial benachteiligte Stadt- und
Ortsteile. Investitionen in Wohnumfeld, Infrastruktur und Wohnqualität verbessern die
Zufriedenheit der Bewohner mit ihrem Kiez. Bildungs- und Qualifizierungsangebote des
Programms „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ (BIWAQ) vergrößern die Chancen
auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz.
www.bmub.bund.de, Stichwort „Soziale Stadt“
Die Schüler sind auch keineswegs alle
im selben Alter: Derzeit verteilen sich
die zwölf Schülerinnen und Schüler
auf die Klassenstufen 5 bis 8. Aber das
sind sie alle gewöhnt, denn auch der
„normale“ Unterricht findet aufgrund
der geringen Schülerzahlen jahrgangsübergreifend statt.
Laptops für alle
Jedem Schüler steht für den Fernunterricht ein Laptop zur Verfügung. Es gibt
Online-Unterricht, Präsenzzeiten im
digitalen Klassenraum, aber auch eine
Lernplattform. Hier kann jeder Schüler
selbst entscheiden, wann er seine Aufgaben erledigt.
Und ein- bis zweimal im Jahr ist für
die Kinder ein besonderer Tag: Dann
besucht Leena Brütt ihre Schüler vor
Ort. Jeweils ein bis zwei Tage bleibt
sie auf jeder Hallig. „Darauf freuen wir
uns alle schon immer“, sagt Brütt.
Denn das Gegenüber auch mal in natura
zu sehen, sei dann trotz aller Technik
einfach wichtig.
ANTWORTEN AUF DIE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG
Wie lassen sich Lebensqualität und
Zukunftsaussichten im ländlichen Raum
sichern, wenn die Bevölkerungszahlen
sinken? Das virtuelle Klassenzimmer ist ein
Beispiel dafür, wie das geht. Über die richtigen Antworten auf die Bevölkerungsentwicklung berät die Bundesregierung
mit Ländern, Gemeinden, Arbeitgebern
und Arbeitnehmern. Im kommenden
Frühjahr sollen die Ergebnisse vorliegen.
Die Zukunft der ländlichen Räume ist ein
wichtiges Kapitel der Demografiestrategie.
Das Motto: „Jedes Alter zählt.“
www.jedes-alter-zählt.de
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SPORT
ERNÄHRUNG
A UF NACH RIO
SOMMER , SONNE – GRILLEN
Es war die Überraschung des Handballjahres 2016 –
Wenn aus Gärten kleine Rauchsäulen aufsteigen,
ein echtes Wintermärchen: Mit Kampfgeist und viel
durch Zäune und Hecken verführerische Düfte strömen,
Leidenschaft bezwang die deutsche Nationalmannschaft
dann ist Sommer. Grillen gehört für viele Menschen
im Finale der Europameisterschaft die Spanier. End­
zum Sommer wie Sonnenbrille und Schwimmbad. Damit
stand: 24 : 17. Optimistisch und entschlossen konnte sie
das Grillen zum Vergnügen wird, haben wir ein paar
ihre schnelle Führung früh ausbauen. Jetzt haben
Tipps für Sie.
Beim Einkauf sollte man nicht an der Qualität sparen.
Vermeintlich günstiges Fleisch erweist sich oft als schlechte
Wahl, wenn es gebraten oder gegrillt ist. Zudem sollte
man sich nach Möglichkeit für regionale und saisonale
Lebensmittel entscheiden. Zum einen sind sie in aller
Regel frisch, zum anderen unterstützt man so die Landwirte vor Ort.
die sympathischen Handballer das nächste große Ziel
vor Augen: Rio.
Unerschütterlicher Teamgeist
„Ein Grund für den Erfolg war der unerschütterliche Teamgeist der Mannschaft“, sagt Mannschaftskapitän Uwe Gensheimer. „Jeder Spieler wusste, was er draufhat. Wir konnten
unser gesamtes Potential abrufen.“
Nach dem EM-Sieg hat die Handball-Nationalmannschaft die
Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im Blick.
Seit dem überragenden Sieg bei der EM in Polen hat der
deutsche Handball an Aufmerksamkeit gewonnen. Bundeskanzlerin Angela Merkel empfing die Spieler im Kanzleramt.
Was den Handballsport so besonders macht, weiß Fabian
Wiede. Bereits als Fünfjähriger startete der junge Spieler
mit dem Handballsport beim MBSV Belzig. Ihn fasziniert
ganz besonders die Dynamik: „Handball ist körperbetont.
Die Tore fallen schnell. Das macht die Spiele so spannend.“
Bundesadler auf dem Trikot
Der Sieg in Krakau war gleichzeitig die Eintrittskarte für
die Olympischen Spiele in Rio. „Ich stelle mir das Olympische Dorf wahnsinnig interessant vor“, sagt Paul Drux. Der
21-jährige Rückraumspieler freut sich auf Rio. Für ihn ist
„dabei sein alles“. Auch Fabian Wiede ist gespannt: „In Rio
mit dem Adler auf der Brust zu spielen, wäre etwas ganz
Besonderes und eine große Ehre. Da ginge ein Kindheitstraum in Erfüllung.“
Kapitän Uwe Gensheimer in Aktion.
Für beide Spieler ist noch nicht hundertprozentig klar, ob sie
in Rio dabei sein können.* Für alle Spieler wäre die Teilnahme
die Krönung ihres Erfolgs. „Dass die Olympischen Spiele
nur alle vier Jahre stattfinden, erhöht diesen Reiz sogar noch“,
so Kapitän Gensheimer, der dieses Mal hoffentlich nicht
vom Verletzungspech am Einsatz gehindert wird und selbst
mitspielen kann.
* Die Mannschaftsaufstellung stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
DER BUND FÖRDERT DEN SPORT . . .
. . . auf mehreren Wegen. So unterstützt das Bundesinnenministerium 32 Bundessportfachverbände mit olympischen und 17 mit
nichtolympischen Sportarten. Mit diesen Geldern können die Verbände, darunter auch der Deutsche Handball-Bund, für optimale
Trainings- und Wettkampfbedingungen sorgen. Bundesmittel erhalten auch die 19 deutschen Olympiastützpunkte, in denen sich
Athleten auf die Olympischen Spiele vorbereiten können. Zudem
tragen Steuererleichterungen für gemeinnützige Sportvereine zum
Erfolg von Profi- und Breitensport bei. Und schließlich werden viele
Spitzensportler durch Bundeswehr, Bundespolizei und Zoll gefördert. Die Behörden bieten ihnen berufliche Perspektiven, stellen
sie aber für Training und Wettkämpfe frei.
www.bmi.bund.de,
Stichwort „Sport“
Vieles lässt sich grillen: Fleisch, Fisch, Gemüse und sogar
Obst. Grillen ist fettarm und deshalb gesund. Am besten
grillt man das Grillgut pur, das heißt: erst anschließend salzen. So bleibt es saftig. Fettiges gehört auf eine Grillschale,
sonst können beim Grillen krebserzeugende Stoffe entstehen. Übrigens: Sein Aroma behält Gegrilltes besonders gut,
wenn man es in Alufolie einwickelt – mit einem Schuss
Wein erst am Schluss.
Regionales und Saisonales wählen
Erfahrene Grillfans wissen natürlich, dass man den heißen
Grill stets im Blick behalten muss. Und dass man verkohlte
Stellen von der Grillware abschneidet und entsorgt. Wichtig
ist auch, dass man rohes Grillgut nicht im Warmen liegen
lässt, weil es schnell schlecht werden kann. Besser direkt aus
dem Kühlschrank oder der Kühltasche auf den Grill.
PRODUKTE AUS DER REGION
Viele Verbraucher legen großen Wert darauf, dass Nahrungsmittel
keine langen Wege zurücklegen, sondern aus der Umgebung stammen. Wer auf regionale Produkte setzt, unterstützt die heimische
Landwirtschaft – und tut gleichzeitig etwas für den Umweltschutz.
Je kürzer die Transportwege, desto besser. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat deshalb den Verein „Regionalfenster“ ins
Leben gerufen. Er vergibt das gleichnamige Kennzeichen, dem zu
entnehmen ist, woher die Ware kommt.
www.regionalfenster.de
Viele weitere Tipps sowie leckere Grillrezepte sind übrigens unter
www.bmel.de und www.bfr.bund.de zu finden – jeweils unter dem
Stichwort „Grillen“.
Früh übt sich . . .
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NEUE REGELUNGEN
MEHR SCHUTZ BEI KREDITEN UND DISPOZINSEN
HANDYNUTZUNG IM AUSLAND NOCH GÜNSTIGER
Die Roaminggebühren im EU-Ausland sind Ende April
erneut gesunken. Zuzüglich zum nationalen Tarif und einschließlich Mehrwertsteuer dürfen Telefonanbieter
• für abgehende Gespräche nur noch maximal 5 Cent/Minute,
bei ankommenden Anrufen maximal 1 Cent/Minute,
• für SMS maximal 2 Cent und für ein Megabyte beim Surfen
maximal 5 Cent verlangen.
Mitte 2017 fallen die Roaminggebühren für die zeitweilige
Nutzung des Mobiltelefons im EU-Ausland ganz weg. Anbieter
haben außerdem für freien Zugang zum Internet zu sorgen.
In der ganzen EU müssen Banken und Institute seit Mitte
März bei der Vergabe von Baukrediten besser beraten. Sie
sind auch verpflichtet, die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden
strenger zu prüfen. Andernfalls kann der Kunde den Kreditvertrag jederzeit kündigen. Bei einer fehlerhaften Widerrufsbelehrung steht ihm allerdings kein „ewiges Widerrufsrecht“
mehr zu.
Außerdem müssen Banken jetzt klar und eindeutig über
die Höhe des Zinses für den Dispokredit informieren – und
das auch auf ihren Webseiten. Wer sein Konto dauerhaft
oder erheblich überzieht, erhält von den Instituten ein Beratungsangebot über kostengünstigere Alternativen.
www.bundesregierung.de,
Stichwort: „Mehr Schutz bei Krediten und Dispozinsen“
Das Lutherhaus in Eisenach ist bis Ende Oktober
täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, ab November
ist es montags geschlossen.
REISEZIEL
AUF DEN SPUREN DES REFORMATORS
Es ist eines der ältesten Fach­
www.europa.eu,
Stichwort: „Roamingtarife EU“
werkhäuser Thüringens – und
ganz sicher eines der geschichts­
trächtigsten: das Lutherhaus in
Eisenach. Hier soll Martin Luther
ALTE ELEKTROGERÄTE ZURÜCKGEBEN
NEU: „VERBRAUCHERSCHUTZ AKTUELL“
Ob Onlinekauf und Datenschutz, transparente Kredite,
sichere Geldanlagen oder Patientenrechte – und nicht zuletzt gesunde Lebensmittel: Verbraucherschutz geht alle an.
Der Newsletter „Verbraucherschutz aktuell“ informiert
Sie regelmäßig über aktuelle Vorhaben und Maßnahmen
der Bundesregierung zum Verbraucherschutz. Außerdem
erhalten Sie viele nützliche Tipps für Ihren Alltag.
In alten Elektrogeräten stecken viele wertvolle und wiederverwertbare Rohstoffe, aber auch umweltschädliche Materialien. Elektroschrott zu sammeln und umweltfreundlich zu
entsorgen, ist deshalb wichtig. Ab dem 24. Juli sind große
Händler – einschließlich Onlinehandel – verpflichtet, Altgeräte wie Kühlschrank oder Fernseher beim Kauf eines gleichwertigen Gerätes kostenlos zurückzunehmen. Das besagt das
Elektronikgerätegesetz. Kleingeräte wie Rasierer, Föhne oder
Handys können Kunden auch ohne den Kauf eines neuen
Gerätes abgeben. Kommunale Recyclinghöfe und Mobilfunkanbieter nehmen Altgeräte ebenfalls kostenlos zurück.
www.bundesregierung.de,
www.bmub.bund.de,
Stichwort: „Newsletter Verbraucherschutz ­aktuell“
Stichwort: „Elektronik-Altgeräte“
drei Jahre lang als Lateinschüler
gewohnt haben – rund 20 Jahre
bevor er auf der Wartburg ober­
halb der Stadt die Bibel ins
Deutsche übersetzte.
Seit letztem Herbst präsentiert sich
das Lutherhaus als Erinnerungsort der
Reformationsgeschichte. Zwei Jahre
lang wurde das historische Gebäude
umfassend saniert, auch mit Bundesmitteln.
Luthers „liebe Stadt“
Herzstück ist die Dauerausstellung
„Luther und die Bibel“. Hier erfahren
die Besucher, warum, wie und mit
wem Luther die Bibel übersetzte.
Animationsfilme, Tondokumente,
Interaktion: „Neu ist, dass das Thema
multimedial für ein breites Publikum
aufbereitet ist“, so Jochen Birkenmeier,
der Kurator der Stiftung. Wer mag,
kann sich etwa selbst an einer Bibelübersetzung versuchen.
120 Exponate zeigen, wie bedeutend
Luthers Werk für Sprache, Literatur
und Musik gewesen ist. So sind neben
wertvollen Bibelausgaben auch zwei
Gemälde aus der Cranach-Werkstatt
zu sehen. Und ein Kirchenbuch mit
dem Taufeintrag des Eisenachers
Johann Sebastian Bach. Sein musikalisches Werk beruht ganz wesentlich
auf Luthers Bibelübersetzung.
Zum 500. Reformationsjubiläum
2017 erwartet das Museum in Luthers
„lieber Stadt“ bis zu 100.000 Gäste.
www.lutherhaus-eisenach.de
G ewinnen Sie eine Reise
zum Tag der offenen
T ür der Bundesregierung!
Bitte tragen Sie die Antwort ein:
Absender:
Wenn Sie diese Ausgabe von „Deutschland aktuell“ gründlich lesen, können
Sie nicht nur viel Neues über die Politik der Bundesregierung erfahren,
Name, Vorname
Straße
sondern auch eine Städtereise nach Berlin gewinnen. Das ist die Frage:
Ort
Wo wurde Johann Sebastian Bach getauft?
Bitte schicken Sie mir die neue
Broschüre „Integration von
Flüchtlingen fördern“
Nehmen Sie mich in Ihren
Newsletter-Verteiler auf
(bitte nur Neuanmeldungen):
Wer uns die richtige Antwort übermittelt, nimmt an der Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei
Städtereisen nach Berlin vom 26. bis 28. August 2016: jeweils zwei Übernachtungen für zwei
Personen aus Deutschland im Hotel, An- und Abreise per Bahn und Stadtrundfahrt. An diesem
Wochenende findet der Tag der offenen Tür der Bundesregierung statt.
Bitte den Coupon mit dem Lösungswort auf eine Postkarte kleben – Absender und Porto nicht
vergessen – und senden an:
Publikationsversand der Bundesregierung
Preisrätsel Deutschland aktuell
Postfach 48 10 09 | 18132 Rostock
Sie können uns die Antworten auch online
mit diesem Formular übermitteln:
www.bundesregierung.de/d-aktuell-raetsel
Einsendeschluss ist der 25. Juli 2016. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Der Gewinn ist nicht übertragbar. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundespresseamtes
und der Bundesministerien können nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Deutschland hin, die zeigen, wie jeder die
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Deutschland aktuell 3 | 2016