GEMEINDEBRIEF Informationen für deutschsprachige Christen in der Türkei Evangelische Gemeinde Kreuzkirche Katholische Gemeinde St. Paul — Personalpfarrei— Juni / Juli / August 2016 St. Paul Ev. Kreuzkirche St. Georg Verabschiedungsfest der drei deutschsprachigen Gemeinden in die Sommerferien und für alle die Fortziehen im Park der Sommerresidenz des deutschen Botschafters in Tarabya am Sonntag, den 5. Juni 2016 10:30 Uhr Ökumenischer Familiengottesdienst anschließend: gemeinsames Grillen und und persönliches Verabschieden Bitte pünktlich kommen. Nach dem Beginn des Gottesdienstes gibt es keinen Einlass mehr auf das Gelände. Bitte wie immer einen Beitrag zum Grillen und für das Kuchenbuffet mitbringen, außerdem Tee oder Kaffee sowie eigenes Geschirr und Besteck. Für kalte Getränke ist gesorgt. Andacht Abschiede haben es in sich. Manchmal fehlen uns dabei auch die Worte. Was soll man zum Schluss sagen, was möchte man nicht alles noch sagen? In einem Kirchenlied, einem alten irischen Reisesegen nachempfungen, finden sich diese Worte: Möge die Straße uns zusammenführen und der Wind in deinem Rücken sein. Sanft falle Regen auf deine Felder und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein. Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand. Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand. Führe die Straße, die du gehst, immer nur zu deinem Ziel bergab. Hab', wenn es kühl wird, warme Gedanken und den vollen Mond in dunkler Nacht. Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand. Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand. Bis wir uns 'mal wiedersehen, hoffe ich, dass Gott dich nicht verlässt. Er halte dich in seinen Händen, doch drücke seine Hand dich nie zu fest. Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand. Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand. Der Reisesegen drückt vieles von dem aus, was wir anderen Menschen auf ihren Weg wünschen können: Sei es nun auf dem Weg in den Urlaub oder in die Schule. Auf dem Weg zur Arbeit oder in ein neues Land, auf einen „neuen Posten”, vielleicht sogar wenn ein längerer Abschied oder ein endgültiger bevorsteht. Allerdings stellt sich bei all unseren Wünschen immer auch die Frage: Gehen sie wirklich in Erfüllung? Manche meinen ja, Gottes Segen drückt sich in „Wohlergehen“ aus: Alles gut, alle zufrieden, man ist gesund, das Konto ist im Plus, alles läuft nach Plan. Ich finde das nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Denn was ist, wenn es nicht gut geht? Wenn trotz der Segenswünsche, die wir mit auf den Weg geben, ein Unfall geschieht? Wenn Krankheiten das Leben schwer machen oder unschöne Ereignisse ihre Schatten vorauswerfen? Wenn man unfreiwillig geht? Die Schwelle, der Übergang zu etwas Neuem, bedeutet im Kleinen ein bisschen und im Großen manchmal auch ganz viel Verunsicherung und birgt Zweifel. Was wird werden? Wie geht es weiter? Auch am Ende eines jeden Gottesdienstes werden wir mit einem Segenswort in den Alltag entlassen und gesegnet: „Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden“. Dieses Segenswort unterlässt es, anders als so manche Segenssprüche, den Abschiednehmenden ein Rundum-Sorglos-Paket zuzusprechen. Sondern er spricht zu: Gottes leuchtendes Angesicht sei über Dir! Gottes Segen bewahrt nicht verlässlich vor allem Fürchterlichen. Aber er bewahrt die Seele im Schweren. Der Segen „wirkt“ darin, dass ich darauf vertraue: Gott ist sogar jetzt noch da, gerade jetzt da! Der Segen will uns in solchen Situationen dann der Zusage Gottes vergewissern: „Ich-bin-da!“ Das gibt auch Kraft und Mut für das Neue. Sich segnen lassen, das macht was mit dem Gesegneten. Aber auch mit dem Segnenden. Wege trennen sich, vielleicht für eine kleine Weile, vielleicht auf Dauer. Und da ist der Segen auch für den Segnenden eine Vergewisserung: Ich lasse den Anderen los – aber Gott lässt ihn nicht los! Im Segen lege ich diesen Menschen in Gottes Hand – auch wenn ich selbst nicht mitgehen kann. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen – für den Sommer – gute Erholung, für den Weggang und Neubeginn Gottes Begleitung – und “bis wir uns wiedersehen – halte Gott uns fest in seiner Hand”. Ihre Pfarrerin Ursula August 2 Evangelische Gemeinde Rotes Sofa mit Christa Busse – Wegerhoff Auch an diesem Abend ist der Gemeindesaal an der Kreuzkirche wieder gut gefüllt. Christa Busse-Wegerhoff ist dieses Mal die Gesprächs- und Interviewpartnerin. Wieder wird eine „Einwanderungsgeschichte in Istanbul“ lebendig, anschaulich – am Leben Einzelner wird auch historische Zeitgeschichte deutlich. Da ist der Großvater, Otto Wegerhoff, der Ende des 19. Jahrhunderts aus Lüdenscheid kommt und England und die englische Sprache liebt. Er ist einer von den vielen, die ihr Glück am Bosporus versuchen. Er heiratet Martha Wade, eine Engländerin, die bereits in Istanbul geboren war. Er gründet eine Handelsniederlassung, vertritt verschiedene deutsche Firmen. Bis in das Jahr 1979 werden die nachfolgenden Generationen diese Vertretung weiterführen. Die Großeltern wohnen bis 1919 in der unteren Grande rue de Péra (Istiklal) dann ab 1923 - mit Unterbrechungen - im historischen Macka-Palast. Christa Wegerhoff selbst wird im Jahre 1936 in Istanbul geboren und ist dort zu Hause bis 1944. Dann kommt der Einschnitt: Die Türkei tritt an der Seite der Alliierten in den Krieg mit Deutschland ein. Es kommt zu Internierungen und Ausweisungen. Von 1944 bis 1949 lebt sie im Mühlviertel von Oberösterreich. Doch Konstantinopel/Istanbul ist nicht vergessen. Hier liegt die Existenz der Familie, hier gibt es Freunde und Schulkameraden. Nach dem Krieg ist das österreichische St. Georgs Kolleg als erstes wiedereröffnet, wo Christa Wegerhoff das Abitur im Jahr 1955 ablegt. Sie arbeitet als Sekretärin bei einer türkisch/deutschen Medikamentenfabrik in Istanbul bis 1957. Dann studiert sie in Bonn u.a. Islamwissenschaften und Sprachen, arbeitet bis 1965 in deutschen Auslandsvertretungen und Bundesbehörden unter Anwendung ihrer zum Teil - damals - ausgefallenen Sprachkenntnisse (türkisch und arabisch), seit 1967 dann als freiberufliche Dolmetscherin und Übersetzerin der türkischen Sprache. Istanbul hat sie die Treue gehalten: gemeinsam mit ihrem Mann Klaus Busse kommt sie jährlich hierher zurück. In der Kreuzkirche ist sie getauft und getraut worden. Der Gesprächsabend hat viele bewegende Momente. Es sind auch Freunde und ehemalige Schulkameraden aus Istanbul gekommen. Nicht nur einmal heisst es: „Weisst du noch: damals…“, als die alten Bilder durch die Reihen gehen. Ursula August Lesung mit Susanne Landwehr und Michael Thumann Es ist Freitag, der 6. Mai 2016. Die Evangelische Gemeinde hat in Kooperation mit Lamia- Event-und KongressManagement zu einer Lesung in die Ev. Kreuzkirche eingeladen. Susanne Landwehr und Michael Thumann lesen aus ihrem Buch: „Neue Anschrift Bosporus. Wie wir versuchten, in Istanbul heimisch zu werden“. Der langjährige ZEIT-Korrespondent für den Nahen und Mittleren Osten und seine Frau Susanne Landwehr, Redakteurin der deutschen Verkehrszeitung (und ehemalige Kirchengemeinderätin an der Kreuzkirche) haben in Istanbul sechs Jahre gelebt. Sie beschreiben an diesem Abend den Istanbuler Alltag auf ihre Weise, wie sie ihn erlebt haben: lustig, hektisch, gefährlich und aufregend. Sie erzählen vom Alltag mit zwei kleinen Kindern in Istanbul, von der spätosmanischen Bürokratie, politischen Entwicklungen, einschneidenden Überraschungen beim türkischen Friseur und der Kunst, beim Hupen den richtigen Ton zu treffen, in einer riesigen Metropole, in der es stets auch Verkehrschaos gibt. Auch davon, wie es ist, als Frau selbstständig einparken zu können. An diesem Abend werden auch Bilder des Marktplatzes von Arnavutköy lebendig. Arnavutköy, wo bis 1923 mehrheitlich eine griechische Bevölkerung lebte, und wo Synagoge, Kirche und Moschee Seite an Seite stehen. Die beiden berichten, was sie in Istanbul lernten, an Achtung vor den Mühen der Integration - und wie wichtig dabei das Erlernen der Sprache des Landes ist. In 6 Jahren am Bosporus lernten sie Istanbul und die türkische (Willkommens-) Kultur lieben: „Das fängt mit den grandiosen Begrüßungen und den intensiven Fragen nach dem Befinden an. Und es geht mit den warmen Gesten und dem Servieren von Getränken und Essen weiter.“ Fortsetzung auf Seite 4 3 Evangelische Gemeinde Fortsetzung des Artikels: Lesung mit Susanne Landwehr und Michael Thumann Und dann berichteten sie von ihrer eigenen Rückkehr nach Deutschland. U.a. dem schwierigen Bemühen, ihre Kinder an einer Berliner Schule anzumelden. Es öffnet sich ein neues Kapitel der Integration, ob nun im wohlhabenden, urdeutschen Dahlem, dem türkischen Kreuzberg, dem russischen Charlottenburg oder arabisch-orientalischen Neukölln. Den Zuhörern an diesem Abend wird deutlich: es ist das gemeinsam veröffentlichte Buch, dass zum Thema Politik und Gesellschaft gehört, auch eine Art Reisebericht und eigentlich ist es Migrationsliteratur. Es dient dazu Migrationen der kürzeren und längeren Art zu verstehen und über die Willkommenskultur hier wie dort nachzudenken. Pfarrerin Ursula August Besuche Schon gleich im Gottesdienst Cantate, am durchgehend kräftigen sicheren Gesang, haben wir erkannt – das muss ein Pfarrer sein. Dann beim Kaffee und Tee nach dem Gottesdienst hat er sich geoutet und vorgestellt: Pfarrer Dr. Rainer Oechslen, Beauftragter für den interreligiösen Dialog und Islamfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern aus München. Sein Interesse am Austausch war so groß, dass er gleich noch einmal zum „roten Sofa“ vorbeikam und sich über viele Bereiche der Kreuzkirche informierte. Diakonin G. Keller-Fahlbusch Dr. Rainer Oechslen im Gespräch mit Ursula August Wir freuten uns über den Besuch von Kristian Brakel, Leiter der Heinrich-Böll–Stiftung in der Türkei, bei dem er sich und die Arbeit vorstellte. Er ergänzte, dass auch unsere Gemeindepraktikanten die Möglichkeit hätten, sich in der Heinrich-Böll-Stiftung zu engagieren. Vor seiner Tätigkeit in Istanbul arbeitete er als politischer Analyst für verschiedene NGOs, die Vereinten Nationen und EU im Nahen Osten und Nordafrika. Er war Berater des EUSonderbeauftragten für den Nahen Osten. Im gemeinsamen Gespräch zeigte er großes Interesse an der Arbeit Besuch von Kristian Brakel (Bildmitte) in der Kreuzkirche unserer Gemeinde, informierte sich über die Situation der Kirchen in der Türkei, aber auch das Engagement in der Flüchtlingsarbeit. Intensiv und geschwisterlich war der Austausch mit der Ökumene-Kommission des römisch-katholischen Apostolischen Vikariates unter der Leitung von Pater Alexander Jernej MA. In der Gruppe sind Laien und Kleriker, auch Orden vertreten. Wir sprachen über mögliche ökumenische Projekte, unsere seelsorgerlichen Aufgaben, vor allem auch über das Reformationsgedenken im Jahr 2017, und wie im Vorfeld dazu Austausch und gemeinsame Veranstaltungen möglich sind. Dabei kam auch in den Blick eine Vortragsreihe und ein Chor- und Musikprojekt, dass die unterschiedlichen Traditionen der Kirchen aufnimmt. Die Ökumene-Kommission des Apostolischen Vikariates Vorsitzender: Pater Alexander Jernej MA (hintere Reihe) Pfarrerin Ursula August 4 Evangelische Gemeinde Konfirmation 2016 „Viel zu kurz war unsere Konfirmandenfreizeit auf der Insel Burgaz in der Villa Mimosa“ – sagten die diesjährigen Konfirmanden an der Ev. Kreuzkirche, und wünschten sich eine Fortsetzung nach der Konfirmation. Drei Wochen vor dem Konfirmationsgottesdienst waren sie mit Pfarrerin Ursula August auf die Prinzeninsel aufgebrochen, um sich dort den Themen: Gottesdienst, Taufe, Abendmahl und Konfirmation zu widmen. In einem eindrücklich selbst gestalteten Gottesdienst am 8. Mai stellten sie sich der Gemeinde vor. Darunter Luca Zagaia, Firmling aus der österreichischen katholischen Gemeinde St. Georg, der am z.T. gemeinsamen durchgeführten Firm- und Konfirmandenunterricht teilgenommen hatte. Im Anschluss an diesen Gottesdienst versammelten sich Eltern und Konfirmanden im Pfarrgarten der Kreuzkirche, um letzte Absprachen für den Festgottesdienst zur Konfirmation zu treffen. Am 15.Mai war es dann soweit: In unserer Gemeinde wurden in einem festlichen Gottesdienst Frederic Niethammer, Ben Hohlmann, Brianna Hamann, Jean Paul Fuchs, Konstantin Le Brün und Sel Çilingiroğlu von Pfarrerin Ursula August und Diakonin Gudrun KellerFahlbusch konfirmiert. Die Konfirmanden gestalteten den Gottesdienst mit biblischen Lesungen, einem Glaubensbekenntnis in ihrer eigenen Sprache, mit Chorgesang und Fürbitten und der Austeilung des Abendmahles mit. Beteiligt waren auch die Mitglieder des Gemeindekirchenrates, die Eltern und Paten. Kirchenmusikalisch wurde der Gottesdienst begleitet durch Erwin Köhle (Orgel), Steven Goodwin (Trompete), Müge Hendekli (Klavier) und Damla Tunçer (Oboe). Pfarrerin Ursula August griff in ihrer Predigt das Symbol des „Ichtys“ auf und verwies auf eines der frühesten Glaubensbekenntnisse der Kirche. Sie ermutigte die Konfirmanden zu ihrem christlichen Glauben zu stehen, Konfirmation am 15. Mai 2016 in der Kreuzkirche in Freude und Leid, auskunftsfähig zu sein und im Namen Jesu Position zu beziehen. Im Anschluss an den Gottesdienst luden die Familien der Konfirmanden zu einem Empfang in den Pfarrgarten ein. Stephanie Çilingiroğlu Kaffee und Tee: Konzertrückblick Kaffee und Tee wurde vorbereitet und die vielen Zuschauer wurden mit „Be our guest“ eingeladen, eine Tasse davon in der Pause zu genießen. Bei diesem außergewöhnlich Sommerkonzert mit dem Titel „Chor to go - Koffeinierte Chormusik“, unter der Gesamtleitung von Rüdiger Bültmann, wurde „geswingt“ und „gejazzt“ bei Stücken aus „Beauty and the Beast“. Der Internationale Projektchor überzeugte mit voller Stimmkraft beim „Java Jive“ und „Coffee in a cardboard cup“, vor allem aber bei „Bassa Selim lebe lange“. Begleitet wurden Chor und Solisten von Pater Christian Rolke am Klavier und Cembalo. Das Quintett mit Milena Dumezic, Theresa Etzold, Işık Önay, Osman Dülek und Rüdiger Bültmann ließ musikalisch schon manchen Kaffeeduft in die Nase steigen – besonders als Rüdiger Bültmann mit seinem Sologesang am Klavier „Night and day“ interpretierte. Nach der Kaffeepause erklingt J. Sebastian Bachs „Kaffeekantate“ – die so manchen schmunzeln lässt: Rüdiger Bültmann als Tenor-Erzähler, souverän Sinem Akar als Lieschen im Sopran und Bektaş Ozan Kutlar als Schlendrian im Bass. Hier begleitet das kleine ausgezeichnete Orchester, mit Ceren Dik (Flöte), Imge Tilif und Ajlan Akyuz (Violine), Filip Kowalski (Viola) und Yılmaz Biser (Violincello) den Chor und die Solisten. Ein überaus gelungener Konzertabend, der ausklingt in einer Feier unter Sternenhimmel im Garten. Tanja Ehrenheim Chor– und Orchesterkonzert am 27. Mai 5 Evangelische Gemeinde Ausflug nach Bursa Ausflug nach Edirne Gleich nach dem Gottesdienst am Sonntag, den 3. April, machten wir, Pfarrerin August und Diakonin KellerFahlbusch uns nach Bursa auf, um Gemeindemitglieder und den Pfarrer der türkischen protestantischen Gemeinde zu besuchen, sowie uns über den aktuellen Stand der in die Schlagzeilen gekommenen Kirche in Bursa zu informieren. Frau Gertrud Cura hatte uns freundlich empfangen und uns unseren Aufenthalt in Bursa mit Informationen, Führungen und Fahrdiensten sehr angenehm gemacht. Auch der Besuch bei der Frauengruppe in Bursa fand großes Interesse. Es wurde gebeten, auch immer wieder deutschsprachige Gottesdienste abzuhalten. Nach Rücksprache mit Pater Rolke C.M., der Bursa wegen anderer Arbeitsschwerpunkte aufgegeben hat, und dem jetzigen türkischen protestantischen Pfarrer in Bursa, spricht nichts dagegen, diese Tradition wieder aufzunehmen und wenigstens drei Mal im Jahr zu den großen Festen einen deutschsprachigen Gottesdienst anzubieten. Am Mittwoch, den 25. Mai, war es so weit: wir starteten mit 17 Interessierten zu einem Tagesausflug nach Edirne. Nach drei Stunden erreichten wir unser erstes Ziel: die von Sinan erbaute Selimiye Moschee. Wir waren beeindruckt von der Größe und Schönheit dieser Moschee. Noch zweimal hieß es „Schuhe aus – Kopftuch auf“, wir besichtigten danach die Eski Cami, sowie die Üç Şerefeli Cami. Unser Reiseleiter Emin Diker hat uns die ganze Zeit mit vielen Informationen beeindrucken können. Inzwischen hatte es angefangen zu regnen, wir kamen gerade noch rechtzeitig in ein Restaurant um die für Edirne berühmte Leber, Edirne ciğeri, ausgiebig zu probieren. Danach war noch Zeit sich im Basar umzusehen. Jedoch beim Sehen blieb es nicht, bald hatte jede Teilnehmerin eine Tüte am Arm. Dann ging es weiter mit dem Bus zum von Sultan Beyazit II. fertig gestellten Gebäudekomplex mit dem Museum für die Geschichte der Psychiatrie. Hier gab es vieles zu bestaunen: was war schon alles bekannt zu Beyazit‘ Zeit und auch schon vorher, wie modern waren manche Therapieansätze. Im wunderschönen Rosengarten mit lauschigen Ecken diskutierten wir dann über die zu Heilzwecken eingesetzte Musik, die auch im Museum zu hören war – hätte sie uns geholfen? Oder glücklich gestimmt? Wir waren uns da nicht einig! Einig waren wir uns aber, dass es ein schöner erlebnisreicher Tag war, der uns nach einer Stadtrundfahrt in Edirne vorbei an den Ruinen des Sarays, eines osmanischen Turms zur Arena des Kırkpınar (Ölringkampf), vorbei an der Gedenkstätte zur Erinnerung an den Lausanner Vertrag, weiter zur großen Synagoge von Edirne und zur bulgarisch-orthodoxen Georgskirche heil und erlebnissatt nach Istanbul zurückbrachte. Gudrun Keller-Fahlbusch Frau Cura, Diakonin Keller-Fahlbusch, Pfarrerin August und der ansässige Pfarrer Durch den Kontakt mit dem türkischen protestantischen Pfarrer lernten wir auch die Räumlichkeiten und Angebote der dortigen Gemeinde kennen, besichtigten die Kirche und informierten uns über die Geschichte und Problematik der „letzten in Betrieb gewesenen Kirche von Bursa”. Sie ist schon lange ein Kulturzentrum und wurde durch Verträge, die im November 2015 abgelaufen waren, von vier christlichen Konfessionen genutzt. Nach neuen Absprachen kann die Kirche am Wochenende wieder von den verschiedenen Konfessionen genutzt werden. Gudrun Keller-Fahlbusch 6 Evangelische Gemeinde Verabschiedungen Wir verabschieden uns von Marie Charlotte und Dr. Philipp, Felicitas, Aurel und Victoria Deichmann. Eure Familie war in ganz unterschiedlicher Weise in unserer Gemeinde aktiv, hat diese nachhaltig getragen, gestaltet und geprägt. Unser großer Dank gilt zuerst Marie Charlotte, die seit Ende 2011 Kirchengemeinderätin war und viele wichtige Entscheidungen für die Zukunft und Gestaltung der Gemeinde mitgetroffen, aber auch gemeinsam mit dem KGR Kirchenleitungen und EKD-Vertreter begrüßt und begleitet hat; darüber hinaus bei Besuchen von Gemeindegruppen an anderen Orten in der Türkei dabei war. Woran wir uns noch erinnern: da ist zuerst das 150-jährige Jubiläum der Kreuzkirche, es folgt 2012 der ZDF-Fernsehgottesdienst, an beiden wirkst du aktiv mit. Beim Pilgerweg der Jugend aus Taize in Istanbul, seid ihr gastgebende Familie. Wir denken an Deine Mitwirkung bei ganz vielen Gemeindegottesdiensten: durch Begrüßungen, Lesungen, Gebete, Grußworte zur Konfirmation… . Marie Charlotte war mitverantwortlich im Team für die großen Begrüßungsfeste der drei deutschsprachigen Gemeinden und vertrat unsere Gemeinde im Leitungsteam des Weihnachtsbasars. Unser ökumenischer Dank gilt besonders ihrem unermüdlichen Einsatz in der Abteilung des deutschen Weihnachtsbasars „Gutes aus Deutschland“. Wir erinnern uns an eine gemeinsame Gemeindereise in den Südosten der Türkei, und vieles mehr. Und natürlich an Dich als „Bauleitung“ beim Neubau von Sanitäranlagen und Eingangsgestaltung. Wir werden Deine klare, konstruktive, humorvolle und schlagfertige Art - und Deinen festen Glauben vermissen. Felicitas und Aurel waren einige Wochen im Gemeindebzw. Sozialpraktikum in unserer Gemeinde. Victoria und Felicitas wirkten mit bei Heilig-Abendgottesdiensten, gestalteten mit durch Gesang und Instrumente bei verschiedenen Konzerten, auch bei Amtshandlungen an der Orgel, in Festgottesdiensten. Dreimal hat Philipp Deichmann die jährlichen Gemeindeversammlungen geleitet, uns beraten und maßgeblich unterstützt bei dem Bemühen um die Klärung der Grundstücksverhältnisse der Gemeinde. Es gibt so vieles, für das wir Euch Dank sagen wollen, auch für die Gastfreundschaft in Eurem Hause. Jetzt wünschen wir einen guten Umzug nach Berlin und in allem Neuanfang: Gottes reichen Segen. Wir verabschieden uns von Kirchengemeinderat Dr. Colin Dürkop. Er war seit 2013 unser Vertreter der Gemeinde in Ankara. Wir danken ihm für engagierte Beteiligung bei den Gottesdiensten in der dortigen deutschen Botschaftsschule mit Lesungen, bei Konfirmationsgottesdiensten und vor allem aber auch für die unvergesslichen Gottesdienste zum Nikolausfest. Wann immer es ihm bei seinen Aufenthalten in Istanbul möglich war, nahm er an den Gottesdiensten in der Kreuzkirche zu Istanbul, in der er selbst konfirmiert wurde, teil. Er beriet uns bei den Planungen für einen neuen Gottesdienstraum auf dem Botschaftsgelände, als Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in der bildungspolitischen Arbeit der Gemeinde, und bei den Herausforderungen für die nicht-muslimischen Minderheiten im Lande. Sein Wirken galt der Ökumenischen Zusammenarbeit der Kirchen in der Türkei. Wir verdanken ihm mit seiner besonnenen Art gute Hilfe für unsere Gemeindearbeit als Auslandsgemeinde in der Türkei. Wir wünschen ihm für die kommende Herausforderung alles Gute und Gottes Segen. Ursula August 7 Evangelische Gemeinde Weitere Verabschiedungen Frauentreffen Pfarrgarten am 15. Juni Wir verabschieden uns auch von Familie Stützle. Dagmar Stützle war über einige Jahre hinweg eine tragende Stütze unseres Internationalen Projektchores an der Kreuzkirche. Im Jahr 2015 feierten wir in einem Festgottesdienst die Taufe von Anna Stützle und ihre kurz darauf folgende Konfirmation. Dagmar Stützle war für uns eine wichtige Ansprechpartnerin im deutschen Generalkonsulat zu Istanbul, zuletzt auch für den Besuch bei deutschen Strafgefangenen in der Türkei. Verabschieden müssen wir uns auch von Annette Lui und Thomas Bormann. Annette war Mitglied im Internationalen Projektchor an der Kreuzkirche und engagierte sich in der ökumenischen Flüchtlingsarbeit der Kirchen über mehrere Jahre. Thomas Bormann, als Auslandskorrespondent der ARD, war unser Gemeindemitglied, und berichtete in mehreren Reportagen über die Arbeit unserer Gemeinde. Zuletzt sagen wir Dank an Klaus und Eva Maria Feiten, die der Gemeinde auf verschiedene Weise über viele Jahre hinweg verbunden waren. Klaus sang im Internationalen Projektchor große Chorwerke unter der Leitung seines ehemaligen Kollegen am Istanbul-Lisesi und damaligen Kirchenmusikers an der Kreuzkirche, Klaus Langrock, mit; zuletzt im Chor der österreichischen Gemeinde St. Georg. Eva war Mitglied unserer Gemeinde und über viele Jahre am Alman Lisesi als Lehrerin tätig. Unvergessen wird uns ihrer beider Einsatz beim deutschen Weihnachtsbasar sein. Ursula August Herzlich laden Pfarrerin Ursula August und Diakonin Gudrun Keller-Fahlbusch ein, einen Tag im schönen stillen Pfarrgarten der Kreuzkirche zu verbringen. Eingeladen sind alle Frauen von nah und fern am Mittwoch, den 15. Juni, ab 10.00 Uhr in den Pfarrgarten der Kreuzkirche zu kommen. Ein Tag zum Austauschen, sich kennenlernen, wer möchte kann an einer Kirchenführung teilnehmen, das „rote Sofa, sprich, der rote Sessel“ lädt ein, „Einwanderungsgeschichten“ preiszugeben. Verschiedene Getränke werden bereitgestellt, das gemeinsame Büffet verspricht alle satt zu machen (wer will kann einen Beitrag dazu mitbringen) und als Abschluss bietet die Kirche Raum, um mal wieder ein Lieblingslied zu singen. Gudrun Keller-Fahlbusch Liebe Gemeindemitglieder, ab Ende Juli bis Mitte Oktober werde ich in der Gemeinde als Praktikant tätig sein. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle gern bei Ihnen vorstellen. Mein Name ist Tim-Simon Rahnenführer, ich bin 24 Jahre alt und wohne in Berlin. Geboren und aufgewachsen bin ich allerdings in Minden in Westfalen. Nach meinem Abitur absolvierte ich einen einjährigen Freiwilligen Friedensdienst in Argentinien. Bei dieser Gelegenheit machte ich prägende Erfahrungen im interkulturellen und interreligiösen Bereich, welche mich menschlich, aber auch hinsichtlich der Studienwahl bedeutend beeinflusst haben. Zur Zeit studiere ich Geschichte und Theologie an der Berliner HumboldtUniversität. Als Schwerpunkte meines Studiums stellten sich mit der Zeit die Themen Antisemitismus, Kirchengeschichte und Migrationsgeschichte heraus. In diesem Sinne schreibe ich zur Zeit meine Bachelor Arbeit über die religiöse Identität der Salzburger Protestanten im Zusammenhang mit der Vertreibung im Jahr 1731/32. Ich freue mich darauf, das Leben und die Gruppen in der Gemeinde, als auch das Gemeindeleben in seinem Umfeld kennen zu lernen. Darüber hinaus hoffe ich, dass es während meiner Zeit in der Türkei genügend Momente geben wird, in denen wir uns im persönlichen Gespräch kennen lernen können. Von Personen in unserer Gemeinde: Wir nahmen Abschied von: Ruth Bingül Ingrid Iren Rauf Dinmen-Diamantstein Es heiraten: Anika und Yalın Kılıçlar Martin und Hayriye Manzel 8 Gottesdienste & Veranstaltungen Juni bis August 2016 Mi 01.06. 10.30 Uhr Üsküdar mit Frauke Hennies: Mihrimah Camii—Adile-Sultan-Kasrı—(Koşuyolu) Abdülaziz Av Köşkü—Sakirin Camii—Karacaahmet Friedhof—Selimiye Moschee— Harem. Treffpunkt: Üsküdar Meydan Çeşmesi (gegenüber Üsküdar Iskele) Sa 04.06. 18.00 Uhr Ökumenische Friedensandacht in der Christophorus - Kapelle zu Tarabya So 05.06. 10.30 Uhr Ökumenischer Gottesdienst der drei deutschsprachigen Gemeinden im Park der Sommerresidenz in Tarabya, anschließend Verabschiedungsfest Di 07.06. 14.00 Uhr Frauentreff im Teegarten in Moda Di 07.06. Mi 08.06. 09.00 Uhr Großer Frauenausflug mit dem Bus nach Çamlıca, Abfahrt 09.00 Uhr am Taksim Platz und 09.30 Uhr in Kadiköy. Rückkehr gegen 16.00 Uhr Do 09.06. 18.30 Uhr Sitzung des Kirchengemeinderates in der Ev. Kreuzkirche Sa 11.06. 15.00 Uhr Trauung des Ehepaares Kılıçlar in der Ev. Kreuzkirche So 12.06. 10.30 Uhr Erstkommunionsgottesdienst in der Christophorus - Kapelle zu Tarabya So 12.06. 10.30 Uhr Gottesdienst in der Ev. Kreuzkirche (3. Sonntag nach Trinitatis) Mi 15.06. 10.00 Uhr Frauentag mit Frauengruppe Bursa und Izmir. Die Pfarrerin und Diakonin der Ev. Kreuzkirche laden in den Pfarrgarten der Kreuzkirche ein: Kirchenführung, Rotes Sofa, Essen im Garten, Meditation in der Kirche. Sa 18.06. 12.00 Uhr Erstkommunionsgottesdienst in der Schwesternkapelle zu Burgaz So 19.06. So 19.06. 10.30 Uhr Heilige Messe in St. Paul (12. Sonntag im Jahreskreis) Di 21.06. 13.00 Uhr Treffpunkt St. Paul mit Diakonin Gudrun Keller-Fahlbusch Mi 22.06. So 26.06. 10.30 Uhr Heilige Messe in St. Paul (13. Sonntag im Jahreskreis) So 26.06. 10.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl in der Ev. Kreuzkirche (5. Sonntag nach Trinitatis) Mi 29.06. Ausflug zur Insel Burgaz mit Gerda Willam (Genaue Angabe der Abfahrt nach Bekanntgabe des Sommerfahrplans) So 03.07. Kein Gottesdienst in der Ev. Kreuzkirche. In den Monaten Juli und August finden die Gottesdienste in der Ev. Kreuzkirche 14-tägig statt. So 03.07. 10.30 Uhr Heilige Messe in St. Paul (14. Sonntag im Jahreskreis) Di 05.07. 14.00 Uhr Frauentreffen im Teegarten in Moda So 10.07. 10.30 Uhr Gottesdienst in der Ev. Kreuzkirche (7. Sonntag nach Trinitatis) So 17.07. Di 19.07. Sommerfest für Senioren (65 plus) - auf Einladung des Generalkonsuls - im Garten von Tarabya (Anmeldung beim Generalkonsulat erforderlich) Kein Gottesdienst in der Ev. Kreuzkirche. Verabschiedungsfest in der Gemeinde Ankara. Ausflug zur Insel Burgaz mit Gerda Willam (Genaue Angabe der Abfahrt nach Bekanntgabe des Sommerfahrplans) Kein Gottesdienst in der Ev. Kreuzkirche 13.00 Uhr Treffpunkt St. Paul mit Diakonin Gudrun Keller-Fahlbusch -> Kindertreff jeden Samstag 10.00 - 13.00 Uhr in St. Paul - Sommerpause im August 9 Gottesdienste & Veranstaltungen Juni bis August 2016 So 24.07. 10.30 Uhr Gottesdienst in der Ev. Kreuzkirche (9. Sonntag nach Trinitatis) So 31.07. Di 02.08. 14.00 Uhr Frauentreffen im Teegarten in Moda So 07.08. 10.30 Uhr Gottesdienst in der Ev. Kreuzkirche (T. Rahnenführer / A. Landt) So 14.08. Di 16.08. 13.00 Uhr Treffpunkt St. Paul (ohne Programm) So 21.08. 10.30 Uhr Gottesdienst in der Ev. Kreuzkirche (13. Sonntag nach Trinitatis) So 28.08. 10.30 Uhr Heilige Messe in St. Paul (22. Sonntag im Jahreskreis) So 28.08. 10.30 Uhr Gottesdienst in der Ev. Kreuzkirche (14. Sonntag nach Trinitatis) So 04.09. 10.30 Uhr Gottesdienst in der Ev. Kreuzkirche (15. Sonntag nach Trinitatis) So 04.09. 10.30 Uhr Heilige Messe in St. Paul (23. Sonntag im Jahreskreis) Kein Gottesdienst in der Ev. Kreuzkirche Kein Gottesdienst in der Ev. Kreuzkirche Anmerkung von St. Paul: In den Monaten Juli und August ist in der Schwesternkapelle auf Burgaz um 9.00 Uhr und in der österreichischen Gemeinde St. Georg um 10.00 Uhr die Heilige Messe. Sollte darüber hinaus möglich sein, einen Gottesdienst in St. Paul anzubieten, werden Sie über den E-Mail-Verteiler der Gemeinde entsprechend informiert. Gratulation zum bestandenen Abitur Wir gratulieren zum Abitur am Alman Lisesi den Jugendlichen aus unseren Gemeinden: Victoria Deichmann, Paul Stützle, Tim Schellenbach, Mirjam Schnell, Noemi Hagen. Dank an Tanja Ehrenheim Auch wenn es mal drängt, pünktlich liegt er doch zum ersten eines Monats auf dem Tisch: der neue Gemeindebrief. Das und vieles andere mehr haben wir Tanja Ehrenheim zu verdanken, die seit Ende 2014 unermüdlich für die Evangelische Gemeinde deren Seiten layoutete, redigierte, zusammenfügte und in der Redaktion gemeinsam mit Veronika Hartmann (St. Paul) und Melanie Stagge (Ankara) arbeitete. Dies mit langem Atem, auch Humor, klaren Einschätzungen und großer Verbindlichkeit. Und manchmal waren sogar die Kinder mit dabei. Liebe Tanja, dafür sagen wir Dir ein großes „Danke“. Aber nicht nur dafür, sondern auch für Deine Tätigkeit in unserem Gemeindebüro zuvor. U.a. hast Du die Adressdateien neu aufgebaut und geordnet, die Korrespondenz mit den Besuchergruppen in einladender Weise geführt, Gäste begrüßt, Kassenbücher geführt und Anträge gestellt. Wir freuten uns über Dich im Team der Mitarbeitenden. Wir erinnern uns auch an Dein Engagement im Kindertreff St. Paul und an den schönen Kinderkleidermarkt in unserem Pfarrgarten. Über einige Jahre hast Du im Internationalen Projektchor an der Kreuzkirche gesungen. Deine „tragende“, gute Stimme (im Sopran und Alt !!!) wird uns jetzt fehlen, auch Dein Einsatz für das Beisammensein im Chor nach den Konzerten und Dein Dank an die Mitwirkenden und Chorleiter. Ökumene ist Dir wichtig – Dein Mann gehörte zu unserer Gemeinde und Du zu St. Paul. Als Familie wart ihr hier wie dort beheimatet. Nun geht´s zurück nach Berlin. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Gute für den Neubeginn dort und Gottes Segen. Ursula August 10 Ökumenische Seiten Annemarie Schimmel - eine große Gelehrte Im wieder gut besuchten ökumenischen Frauentreff in Moda war am 3. Mai Pfarrerin Ursula August zu Besuch. Sie zeichnete an diesem Nachmittag ein vielfältiges Bild über die evangelische Christin und deutsche Islamwissenschaftlerin/Orientalistin Prof. Dr. Annemarie Schimmel, erzählte auch von ihrem Leben und ihrer Lehre in Istanbul und Ankara. In den 50er Jahren bereiste sie weite Teile der Türkei und schrieb unter Pseudonym für eine Istanbuler Zeitung. Annemarie Schimmel wurde bekannt durch zahlreiche Veröffentlichungen u.a. über die islamische Mystik, Vergleiche biblischer und koranischer Texte und türkischer Poesie. Sie lehrte in Harvard und Bonn, bekam für ihr Werk Ehrendoktorwürden an vielen internationalen Universitäten. Sie war eine Brückenbauerin zwischen Orient und Okzident. Auf der schlichten Platte ihres Grabes in Bonn steht die Überlieferung: „Die Menschen schlafen. Wenn sie sterben, erwachen sie." in zwei Sprachen (Arabisch und Deutsch). Nahost-Konferenz in Jordanien Die diesjährige NahostKonferenz aller deutscher Auslandsgemeinden in dieser Region fand in Jordanien statt. Eingeladen hatte der Gemeindeteil Amman der Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache zu Jerusalem. Von Teheran, Dubai, Beirut, Doha, Jerusalem, Kairo, Istanbul und Hannover kamen wir zusammen. Mit einem Gottesdienst und herzlichen Empfang durch die Gemeinde in Amman begann die Konferenz im Deutschen Evangelischen Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes und setzte sich fort in der Schnellerschule. Neben dem kollegialen Austausch, und mit OKR Martin Pühn, stand die Beschreibung unserer gegenwärtigen Gemeindearbeit auf dem Programm. Einen Schwerpunkt der Konferenz bildete das Thema: „Die Herausforderung für unsere Gemeinden durch Flucht und Migration“. Wir erzählten von unseren Projekten, den landespezifischen Herausforderungen, berieten über gegenseitige Unterstützung und Hilfe. Wir besuchten die Good Shepard-Kirche ELCJHL und begegneten Pfr. Samer Azar und erfuhren viel über die christlich-islamische Begegnung und das Engagement des Königshauses für die Kirchen. Wir trafen Rachel Luce, die Landesdirektorin des Lutherischen Weltbundes für Flüchtlingsarbeit in Jordanien. Wir erfuhren vom Engagement der Ehrenamtlichen in der Gemeinde Amman beim Besuch einer Elementar-Schule für Flüchtlingskinder im Norden bei Kerak und sahen das Flüchtlingscamp Saatari. Das Camp ist riesengroß, eingezäunt mit Stacheldraht und einem Grabenwall. Container für 100 000 Flüchtlinge aus Syrien sind dort aufgebaut. Fast alle internationalen Hilfsorganisationen und viele Länder sind dort vor Ort mit verschiedenen Projekten vertreten. Wir besuchten darin eine kirchliche Einrichtung für Taubstumme. Auf dem Weg durch die Flüchtlingsunterkunft konnten wir die Geschäftstüchtigkeit der Syrer beobachten, die selbst hier eine kleine Einkaufsstraße unterhalten. Von Brautkleidern, Kühlschränken, Waschbecken, Werkstätten und Lebensmitteln war hier alles zu haben. Wir danken der Gemeinde in Amman und unseren Jerusalemer Kolleginnen und Kollegen auch für die weiteren Einblicke in das Land: für den Besuch der Zitadelle, den Besuch der Felsenstadt Petra (der allerdings im Regen unterging), den Besuch des Mount-Nebo und der Kirchen an der Taufstelle Jesu am Jordan. Wir sagen auch Dank für ökumenische Begegnungen, eine großartige Nahostkonferenz und wunderbare Gastfreundschaft. Rainer Volz und Ursula August 11 Ökumenische Seiten Konstantintag 2016 - Besuch in Aya Konstantino Rum Ortodoks Kilisesi der Im Bild: Keller-Fahlbusch, Dr. Viola Heutger, Reinhard Mallon, Frauke Hennies, Hein Thadken, Helga Raymund. Hasmik Sucuyan fehlt. Alle strahlen glücklich, auch nach einem 3 ½ stündigen Gottesdienst. Eingeladen hatte die ÖIS zu einem gemeinsamen Gottesdienstbesuch in der Aya Konstantino Rum Ortodoks Kilisesi zum jährlichen Konstantinfesttag. Schon im letzten Jahr hatte sich eine kleine Gruppe aufgemacht, um dort mitzufeiern. Obwohl nur Wenige in der Gruppe Griechisch verstanden, fanden alle die lange Liturgie, das Singen, Teilnahme an der Agapefeier, den Empfang des Brotes durch den Ökumenischen Patriarchen Bartholomeos I. persönlich, doch sehr beeindruckend. In diesem Jahr war auch eine Gruppe Orthodoxer Priester aus Finnland anwesend. Danach, bei einem Imbiss im Kirchgarten, konnte man sich noch begegnen und austauschen. Hinterher ging‘s weiter zu den in unmittelbarer Nähe liegenden Ruinen des Studion Klosters, eines der wenigen noch sichtbaren Spuren des frühen Christentums; es gilt als frühester noch erhaltener Sakralbau der Stadt, in dem zeitweise 7oo Mönche lebten und wirkten. Leider ist der Innenraum, sowie auch der Zugang in die Yedikule, zu der wir anschließend weiter wanderten, nicht mehr möglich. So blieb für uns nur das Umrunden der beiden Gebäude übrig und das Erinnern der Ereignisse dort, sowie viele Informationen aus Reiseführern. Für alle war es ein sehr ergreifender und nachhaltiger Tag. Gudrun Keller-Fahlbusch 12 Die sozialen Medien und die Minderheiten Am 18. Mai lud die griechisch-orthodoxe Gemeinde Yeniköy in die Räumlichkeiten des österreichischen Generalkonsulats ein. Anlass war der Abschluss des Projekts „Die sozialen Medien und die Minderheiten“, welches durchgeführt wurde unter der Initiative der griechischorthodoxen Gemeinde Yeniköy in Zusammenarbeit mit dem Ministerium der Europäischen Union. In Anwesenheit des ökumenischen Patriarchen Bartholomäus, der österreichischen Generalkonsulin Frau Christine Wendl sowie Vertretern der diplomatischen Dienste verschiedener europäischer Länder und nahezu sämtlicher Minderheit-Gemeinden wurden die Methoden und Ergebnisse der umfangreichen Studie erläutert, die sich mit der Frage beschäftigte, ob die christlichen und jüdischen Minderheiten in der Türkei soziale Medien benutzen und in welcher Weise und Intensität und mit welchem Echo dies erfolgt. Dr. Ulaş Karan von der juristischen Fakultät der Biligi-Universität Istanbul veröffentlichte sämtliche Punkte des Projekts in einer detaillierten Informationsschrift, die an alle Anwesenden verteilt wurde. Stephanie Çilingiroğlu Einblick in die ÖIS:…..mit den Frauen unterwegs, diesmal nach Eyüp Wir gratulieren herzlich und wünschen Gottes Segen für den weiteren Lebensweg: Hülya Oktavia Hatipoğlu zum 70. Geburtstag Gudrun Mutlu zum 80. Geburtstag Janet Eserjan zum 90. Geburtstag Ökumenische Seiten Einladung zur Bischofsweihe in Istanbul Der ehemalige und der zukünftige Bischof von Istanbul kennen und schätzen sich schon lange Jahre. Pater Ruben Tierrablanca O.F.M. ist unser neuernannter Apostolischer Vikar. Am Samstag, den 11. Juni 2016 um 19.00 Uhr, wird er in der Kathedrale St. Esprit im Istanbuler Stadtteil Harbiye feierlich zum Bischof geweiht. Alle Gemeindemitglieder sind herzlichst dazu aufgefordert und zugleich eingeladen, an dem Gottesdienst teilzunehmen. Pater Ruben lebt schon lange in der Türkei und spricht auch die Landessprache. Damit ist er ein wunderbares Beispiel für gelebte Ökumene und reiht sich in eine lange Tradition ein. Darüber hinaus empfehle ich ihnen unseren neuen Bischof ihrem Gebet. Ihr Pater Christian Rolke C.M. Herzlichen Glückwunsch! Wir gratulieren Altbischof Louis Pelatre A.A. zum 76. Geburtstag! Am 11. Mai hat Altbischof Louis Pelatre A.A. seinen 76. Geburtstag gefeiert. Im Namen der deutschsprachigen Auslandsgemeinde haben Pater Rolke C.M. und Schwester Petra an den Feierlichkeiten teilgenommen und die Glückwünsche übermittelt. Der frühere Apostolische Vikar von Istanbul war sichtlich erfreut über das gelungene Mittagessen im Kloster der Salisianer zu Harbiye. Kein Wunder, denn die mediterranen Speisen, die auf dem Menüplan standen, haben vorzüglich geschmeckt. Dabei war der Rahmen der Feier eher klein: Etwa zwanzig Geistliche waren geladen, um den Jubeltag des ehemaligen Bischofs zu feiern. Der neu designierte Apostolische Vikar, P. Ruben Tierreblanca O.F.M., hat in einer kleinen Rede die zahlreichen Verdienste von Altbischof Pelatre A.A. gewürdigt und ihm sehr herzlich im Namen aller gratuliert. Bischof Louis war von 1992-2016 Apostolischer Vikar der lateinischen Kirche. Im vergangenen Jahr hat er Papst Franziskus aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt angeboten. Für die katholische Auslandsgemeinde deutscher Sprache ist Altbischof Louis aufgrund seiner speziellen Verbundenheit etwas ganz Besonderes. Zwar ist noch nicht bekannt, wo er seinen Lebensabend verbringen wird. Aber gewiss ist, dass er im Herzen immer bei uns sein wird und wir ihm für die kommenden Jahre - mögen es segensreiche sein - von Herzen Gottes Segen und Altbischof Pelatre hatte beim Anschnitt seiner Geburtstagstorte sichtlich Vergnügen! alles, alles Gute wünschen! 13 Katholische Gemeinde St. Paul - Personalpfarrei Zeit zum Abschied nehmen Jeden Sommer heißt es hier in Istanbul Abschiednehmen. Viele Gesichter, an die wir uns in den Jahren gerne gewöhnt haben und die ein Stück des Weges mit uns gemeinsam gegangen sind, werden wir im Herbst vermissen. Wir wünschen allen, die uns verlassen werden, alles Gute! Birgit und Erik Hoeschen Birgit und Erik Hoeschen sind im Jahre 2010 nach Istanbul gekommen, ungefähr zeitgleich mit mir. Damals war noch der jüngere Sohn der Familie dabei, den ich als Schüler im Religionsunterricht unterrichten durfte. Er hat Istanbul bereits vor seinen Eltern verlassen. Mit ihrer liebenswerten Art war die Familie Hoeschen innerhalb der deutschen Community und bei Gemeindeveranstaltungen immer gern gesehen. Vor allem kulturelle Veranstaltungen haben sie immer sehr interessiert. Birgit Hoeschen zeichnete sich aber durch noch etwas aus: Sie war die einzige Lehrerin an der Deutschen Schule, die sich persönlich als katholisch „geoutet” hat. Das habe ich immer sehr an ihr geschätzt. Für die Gemeinde St. Paul hat die Familie viel geleistet. Es war der Vorschlag von Birgit Hoeschen, dass ihr mitreisender Ehemann sich — erfreulich für St. Paul aktiv in die Gemeindetätigkeit einbringen könnte: Seit 2013 hat Erik Hoeschen als eine Art „Facility Manager” der Gemeinde seinen Dienst treu getan und viele positive Spuren hinterlassen. Auch wenn Erik beim Besuch des Sonntagsgottesdienstes eher zurückhaltend war, kam er zu jeder Veranstaltung, wenn man ihn darum gebeten hat. Er hat sehr an einer anderen Art von Gemeindeentwicklung aktiv mitgewirkt, die durch Events, Kontakte und andere Veranstaltungen gestaltet war. Wie oft hat er sich um Gäste gekümmert und Kontakte zu denen aufgebaut, die nicht zur Kerngemeinde zählen! Es gab kaum jemand, den er nicht kannte. Darüber hinaus hat er das Gemeindebüro im technischen IT Bereich auf den neuesten Stand gebracht und im Gemeindegarten als Handwerker gearbeitet. Auch im sozialen Bereich war er stets hilfsbereit. Sein angenehmes Wesen hat immer zur positiven Atmosphäre beigetragen. Für sein Organisationstalent bin ich ihm sehr dankbar, weil er mir viel Arbeit und befürchteten Ärger abgenommen hat, vor allem bei Sitzungen und Koordinationen. Für dienstliche und persönliche Fragen war er immer ein guter Ansprechpartner, obwohl wir in manchen Fragen unterschiedliche Ansichten hatten. Sein Weggang reißt eine wirkliche Lücke und wir wissen noch nicht, wer seine Aufgaben übernehmen kann. Erik Hoeschen und seiner Frau Birgit wünsche ich alles Gute und Gottes Segen für ihre Zukunft. Dir, lieber Erik, sagt die Gemeinde St. Paul besonders ein großes „Vergelt`s Gott!” Jil, Kim und Claudia Desai Diesen Sommer werden uns leider Jil, Kim und Claudia Desai verlassen und nach Deutschland gehen. Ich bedaure ihren Weggang, da ich sie in den Jahren ihres Aufenthaltes kennen und schätzen gelernt habe. Die beiden Töchter haben Erstkommunion und Firmung hier in Istanbul empfangen und in Gottesdiensten auch gelegentlich ministriert. Über die Präsenz in unserem Gottesdienst habe ich mich immer sehr gefreut. Ihr zurückhaltendes, aber freundlich verbindendes Wesen und ihre guten Charaktere werde ich in guter Erinnerung behalten. Als treue Mitglieder unserer Auslandsgemeinde werden sie uns fehlen und hinterlassen eine große Lücke. Die Gemeinde St. Paul wünscht ihnen alles Gute und Gottes Segen für die Zukunft! 14 Katholische Gemeinde St. Paul - Personalpfarrei Familie Ehrenheim Leider verlässt uns Familie Ehrenheim in diesem Sommer. Ich schaue sehr dankbar auf die Zeit, in der ich sie sowohl in Ankara, als auch in Istanbul gut kennen lernen durfte. Ihre praktische Unterstützung in vielen kleinen Dingen wird mir in guter Erinnerung bleiben. Auch als Auslandsgemeinde sind wir zu großem Dank verpflichtet. Vor allem der aufopferungsvolle Dienst von Tanja Ehrenheim bei der Erstellung des ökumenischen Gemeindebriefes mit all seiner Herausforderung, ist zu betonen. Ich möchte ihr ganz persönlich danken, denn ich habe das Erstellungsprozedere in den vergangenen sechs Jahren allumfassend kennen gelernt und kann es beurteilen. Beide Kinder durfte ich immer wieder beim Kindertreff oder auf Gemeindeveranstaltungen heranwachsen sehen. Ich persönlich bedaure sehr den Weggang der ganzen Familie, die mir persönlich auch immer wieder gute Gesprächspartner waren. Für ihre Zukunft in Deutschland wünsche ich Familie Ehrenheim Gottes Segen und alles Gute! Familie Hagen Leider verlässt uns Familie Hagen in diesem Sommer. Ich schaue sehr dankbar auf die Zeit, in der sie in unserer Gemeinde als treue Gottesdienstbesucher aktiv waren. Frau Martina Hagen hat sich für eine Zeit für den neu gegründeten Pastoralrat berufen lassen und durch ihre Mitarbeit die Gemeindearbeit unterstützt. Noemie Hagen hat mehrere Male die Kinderkirche vorbereitet und so ein Angebot für die kleinen Kinder sehr kreativ vorbereitet. Ich persönlich bedaure sehr den Weggang der ganzen Familie. Für ihre Zukunft in Deutschland wünsche ich Familie Hagen Gottes Segen und alles Gute! Familie Busch Leider verlässt uns Familie Busch in diesem Sommer. Ich schaue sehr dankbar auf die Zeit, in der sie in unserer Gemeinde als treue Gottesdienstbesucher aktiv waren. Beide Kinder durfte ich in unserer Gemeinde zur Erstkommunion führen, was mir in guter Erinnerung bleiben wird. Ich persönlich bedaure sehr den Weggang der ganzen Familie. Für ihre Zukunft in Deutschland wünsche ich Familie Busch Gottes Segen und alles Gute! Selim und Salih Stein feiern Erstkommunion Nach etwa einem Jahr Vorbereitung haben die Brüder Selim und Salih Stein das Sakrament der Eucharistie feierlich empfangen. Aufgrund der Situation vor Ort und ihres vorzeitigen Weggangs nach Deutschland, wurde die Feier in der Schwesternkapelle zu Burgaz verwirklicht. Ihren Weggang bedaure ich sehr, denn die unbekümmerte, offene und zugleich impulsive Art werde ich in guter Erinnerung behalten. Gerade in den Katechesen und den Kindergottesdiensten haben sie immer so gute Beiträge gegeben. Ihre Lebendigkeit haben das Gemeindeleben sehr bereichert. Danken möchte ich ihrer Mutter und ihrem Vater, die meine Erstkommunion-Vorbereitung gewissenhaft unterstützt haben. Selim, Salih und Frau Stein wünsche ich alles Gute in Deutschland und Gottes Segen. 15 Katholische Gemeinde St. Paul - Personalpfarrei Jugendtag 2016 im Kloster Untermarchtal Die Generaloberin der Vinzentinerinnen von Untermarchtal, Schwester Elisabeth, hat Pater Christian Rolke C.M. gefragt, ob er sich nicht vorstellen könne wie letztes Jahr mit einem Workshop-Angebot am Jugendtag teilzunehmen. Pater Rolke wollte bewusst an die positiven Erfahrungen des vergangenes Jahres anknüpfen und folgte der Einladung nach Rücksprache mit seinen Mitbrüdern. Rund 5000 Jugendliche aus der Region nehmen am Jugendtag teil. Pater Rolke dachte sich, dass man in unserer Zeit die Möglichkeit, so viele Jugendliche zentriert an einem Ort anzutreffen, unbedingt nutzen sollte. Während des Wochenendes wurden 53 Interessenkreise angeboten, einer davon von Pater Rolke. Im Sinne der neu aufgestellten Berufungspastoral, bot er einen Interessenkreis speziell für männliche Jugendliche und junge Erwachsene an. Der Jugendtag ist beliebt und motiviert jedes Jahr junge Frauen, sich als Interessentinnen zu melden, die der Gemeinschaft beitreten möchten. Die Vinzentinerinnen sind auch praktisch die einzige vinzentinische Schwesterngemeinschaft, die viele junge Mitglieder hat. In der Hoffnung, dass sich diese Anziehung auch auf die CM, den männlichen Zweig der Ordensgemeinschaft, die Vinzentiner/Lazaristen übertragen lässt, hat Pater Rolke einen Interessenkreis unter der Kategorie I. „Glaubens- und Lebensfragen“ zum Thema: „Ich will (Ordens-) Priester werden—das Ja zu einem Lebensprojekt.“ angeboten. Da auch das Bistum Rottenburg-Stuttgart ein Angebot eigens für kirchliche Berufe gemacht hat, war es sehr überraschend, dass sich wieder ein Jugendlicher gefunden und mit Pater Rolke sehr ausführlich über dieses Thema gesprochen hat. Christus beruft Männer in seine Nachfolge, aber auf leisen und sehr persönlichen Wegen. Dafür bedarf es an Sensibilität und Einfühlungsvermögen für die, die sich auf diesen Weg begeben. Etwa 1,5 Stunden lang wurde über die verschiedensten Fragen mit dem Jugendlichen gesprochen, die sehr persönlich waren. Pater Rolke freute sich über das Interesse der Jugendtagsteilnehmer sehr. Deswegen plant er im kommenden Jahr wieder teilzunehmen und einen Interessenkreis anzubieten. Provinztag der Vinzentiner/Lazaristen in Hildesheim Eine Gelegenheit zur Begegnung mit den Mitbrüdern war der Provinztag der Vinzentiner/Lazaristen der österreichisch-deutschen Provinz, der in Hildesheim stattgefunden hat. Die Teilnehmer waren im Diözesan-Priesterseminar der wunderschönen Bischofsstadt untergebracht. Das Treffen bot außerdem ausreichend Gelegenheit sich über die Geschichte der Stadt zu informieren und die Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Ein Pastoralreferent führte durch den Dom zu Hildesheim, der nach seiner Restaurierung 2014 wiedereröffnet worden ist. Dabei war der Vortrag nicht nur informativ, weil er von der Geschichte des Bauwerks erzählte, sondern auch durch die vielen aktuellen Bezüge. Danach haben sich die meisten Mitbrüder das Diözesanmuseum angesehen und genossen eine Stadtführung, auf der es viel zu sehen gab. Mit vielen positiven Eindrücken konnten die Mitbrüder an Am Rande des Provinztags der Vinzentiner/Lazaristen war Gelegenheit zum Ausihre Einsatzorte zurückkehren. tausch zwischen den Mitbrüdern geboten. 16 Katholische Gemeinde St. Paul - Personalpfarrei Nahostkonferenz der Seelsorger Mitte Mai 2016 kamen die Seelsorger aus dem Bereich Nahost in Athen zusammen, um über ihre Aufgabe regen Austausch zu pflegen. Rund 20 Teilnehmer durften sich dafür die Zeit nehmen, um fast eine Woche im warmen Frühlingswetter die Zeit zu genießen. Aus vielen verschiedenen Ländern waren AuslandsseelsorgerInnen angereist, um sich über die vielen verschiedenen Themen auszutauschen. tung des Alltags spielt. Neben der Konferenz war ein sehr gut organisiertes Kulturprogramm geboten. Gestaltet worden war es vom einladenden Pfarrer, Monsignore Hans Brabeck. Er ist seit langem in Athen ansässig. Deswegen konnte er ein besonders gelungenes Programm zusammenstellen, das detailliert geplant war und allen TeilnehmerInnen etwas bieten konnte. Aber auch offizielle Treffen standen auf dem Programm. Zum einen das Gespräch mit dem Apostolischen Nuntius, einem amerikanischen Erzbischof und seinem Sekretär, ein Treffen bei der österreichischen Botschafterin gemeinsam mit dem ungarischen Botschafter und als weiterer Höhepunkt eine Audienz beim höchsten Metropoliten der griechisch-orthodoxen Kirche. Den geistlichen Abschluss fanden wir beim Besuch eines griechischorthodoxen Frauenklosters, das etwa Am Rande der Konferenz blieb Zeit zum Austausch und gemütlichem eine Fahrstunde von Athen gelegen ist. Beisammensein. Die orthodoxen Nonnen waren sehr Am Anfang wurde der Bericht vom Katholischen Aus- gastfreundschaftlich. Im Gespräch vertraten sie eine landssekretariat (KAS) in Bonn von dessen Leiter Mon- sehr klare Linie ihrer Standpunkten in den Fragen zum signore Lang vorgetragen. Leider hat Frau Sabine Esch klösterlichen Leben und zu Fragen der Ökumene. ihren Dienst im Sekretariat beendet, um an einer ande- Bei einem Treffen mit so vielen Geistlichen und Seelsorren kirchlichen Stelle Aufgaben zu übernehmen. Dieser gern darf natürlich auch das Spirituelle und Religiöse Weggang hat großes Bedauern bei denen, die sie kann- nicht fehlen. Deswegen wurde jeden Morgen in der Inten, ausgelöst. nenstadtkapelle eines Kaufhauses die Heilige Messe Hilfreich war ein Vortrag über die Beantragung von Kul- gefeiert. Auch wenn das ein ungewöhnlicher Ort ist: turmitteln, den der Referent der KAS, gehalten hat. Immerhin gab es sogar ein deutsches Harmonium, dank Ebenfalls informativ war der Vortrag von Gregor Spiess dessen ich die Möglichkeit hatte, die Liturgie feierlich über das bevorstehende Lutherjahr in 2017. In einer musikalisch zu begleiten. sehr bunten PowerPoint-Präsentation wurden die be- Aber auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, stehenden Möglichkeiten der Würdigung dieses Fest- denn neben Konferenz und Kulturprogramm wurden jahres aufgezeigt. Schließlich ist das Lutherjahr von gro- die Teilnehmer bestens versorgt und verköstigt. So haßer Bedeutung, vor allem für uns Deutsche: Immerhin ben wir in der Woche einen vielfältigen Einblick in die handelt es sich dabei um das Herkunftsland des Protes- Möglichkeiten der griechischen Küche erhalten. tantismus. Der gemeinsame Austausch sowohl in der Konferenz, Danach folgten die Berichte aus den einzelnen Ländern, aber auch beim gemütlichen Beisammensein, war von die wie jedes Jahr inhaltlich sehr unterschiedlich, aber unschätzbarem Wert. Nach diesen Tagen voller Eindrüzugleich vielseitig und interessant waren. Zentral war cke sind alle wieder froh in ihre Länder zurückgekehrt dabei die Frage nach dem Umgang mit Sicherheitsfra- und freuen sich auf das nächste Treffen 2017 im Herbst gen, die allen Teilnehmern wichtig war und an ihren in Israel. Wirkungsstätten eine maßgebliche Rolle bei der GestalPater Christian Rolke C.M. 17 Katholische Gemeinde St. Paul - Personalpfarrei Pater Rolke C.M. zu Gast beim Kardinal Höffner Kreis Foto: Constantin Rolke Informativ war der Besuch des Kardinal Höffner Kreises in Berlin für Pater Rolke C.M., aber auch für ein Foto vor dem Brandenburger Tor blieb Zeit. Pater Rolke C.M. durfte der Sitzung der Arbeitsgruppe katholischer Bundestagsabgeordneter, auch als Kardinal Höffner Kreis bekannt, im Haus der Parlamentarischen Gesellschaft zu Berlin als Gast teilnehmen. Die in Anlehnung an den langjährigen Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz gegründeten Gruppe wurde 1993 von Parlamentariern der CDU/CSU Fraktion als Sprachrohr für den Katholizismus gegründet. Als Referent war Erzbischof Stefan Heße aus dem Erzbistum Hamburg geladen, der gleichzeitig Flüchtlingsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz ist. Erzbischof Heße hat die Politiker aufgefordert, sich entschlossener für bessere Integration der Zuwanderer einzusetzen. Er ist davon überzeugt, dass durch solide Integration der gesellschaftliche Zusammenhalt weniger gefährdet sein wird. Denn nach der Freude in der Flüchtlingsfrage ist der Alltag eingekehrt und der Bedarf an soliden Lösungen gestiegen. Während der Sitzung hat Erzbischof Heße allen Bundestagsabgeordneten „Rede und Antwort” gestanden und sich nicht vor schwierigen Fragen gescheut. Pater Rolke C.M. hat sich gefreut, dass ihm Gelegenheit geboten war, an einer solchen Sitzung hautnah teilzunehmen. Neue Aufgabe für Pfarrer Dr. Peter Wehr Der Vorgänger von Pater Rolke C.M., Pfarrer Dr. Peter Wehr, verlässt Mallorca, die Auslandsgemeinde, in der er zuletzt tätig gewesen ist. Pfarrer Dr. Peter Wehr, der in seiner ehemaligen Gemeinde in Istanbul vielen Mitgliedern noch lebhaft in liebenswerter Erinnerung ist, wird Ende Mai Mallorca verlassen. Sieben Jahre war er in der dortigen Gemeinde auf der Insel tätig, nachdem er Istanbul 2009 verlassen hat und dort eine neue Wirkungsstätte gefunden hatte. Die Nahostkonferenz hat ihm die Möglichkeit geboten, sich von den katholischen Auslandskollegen sehr herzlich zu verabschieden und sich für die elf langen Jahre im Auslandssekretariat zu bedanken. Dabei sind die Aufgaben, die Pfarrer Dr. Peter Wehr in Zukunft erwarten nicht minder spannend als seine Auslandsaufhalte: Er wird nach Potsdam gehen und dort leitender katholischer Polizeidekan für die Bundespolizeiseelsorge werden. Wehr wird für das gesamte Bundesgebiet zuständig sein. Die katholische Auslandsgemeinde freut sich über die Ernennung von Dr. Peter Wehr für diese Aufgabe und wünscht ihm von Herzen alles Gute und Gottes Segen! 18 Pfarrer Dr. Wehr bei einem Besuch in Istanbul Gemeinde Ankara Pfingstwochenende in Ankara Am Pfingstsonntag, den 15. Mai, war ein ganz besonderer Gottesdienst in Ankara. Als erstes wurde das neue E-Piano für die Gemeinde eingesegnet. Die Freude darüber war überschwänglich groß, insbesondere bei unserer langjährigen Pianistin Dagmar Amann. Des weiteren konnten wir Laurenz Stagge als Firmling an diesem Sonntag als vollwertiges Mitglied in die christliche Gemeinde aufnehmen. Das Sakrament der Firmung wurde durch Pater Rolke C.M. gespendet, dem die Aufgabe durch den Bischof übertragen wurde. Musikalisch wurde der Gottesdienst diesmal durch das Posaunenquartett unter der Leitung von Peter Körner begleitet. Wir danken allen, die sich an der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligt haben. Am 14. Mai wurde Pater Rolke C.M. zu einer ganz besonderen Tätigkeit gerufen. Er durfte eine neue Harley-Davidson segnen, um allzeit eine sichere Reise in der Türkei zu erbitten. Melani Stagge 19 Gemeinde Ankara Ostern in Ankara Am Sonntag, den 17. April, feierten wir einen Gottesdienst mit Diakonin Keller-Fahlbusch. Frau Keller-Fahlbusch brachte Steine mit, die wir während der Feier mit unseren Sorgen und Nöten belasten durften. Sie erinnerten an den schweren Stein vor dem Grab Jesu. Danach ging die Ministrantin mit einer Schüssel durch die Reihen und wir tauschten die Steine gegen neues Grün aus. Es erinnerte an den auferstandenen Christus – und dass das Kreuz nicht das letzte Wort hat. Die Sorgen ließen wir in der Schüssel und die Hoffnung und Zuversicht nahmen wir mit nach Hause. Musikalisch wurde der Gottesdienst von unserer "hauseigenen" Gruppe begleitet, die ständigen Zuwachs erfährt. Vielen herzlichen Dank dafür. Melani Stagge Am 19. Juni findet das Verabschiedungsfest in der Gemeinde Ankara statt. Es sind alle herzlich eingeladen ! Kontakt in Ankara: Melani Stagge, [email protected] Impressum Evangelische Gemeinde Kreuzkirche Aynalıçeşme, Emin Camii Sok. 30, 34435 Beyoğlu Tel.: 0212-250 30 40 E-mail: [email protected], www.evkituerkei.org Katholische Gemeinde St. Paul — Personalpfarrei Büyük Çiftlik Sok. 22, 34365 Nişantaşı Tel.: 0212-219 11 91, Fax: 0212-240 76 38 E-mail: [email protected], www.stpaul.de Spendenkonten der Gemeinden (mit Spendenquittung) Evangelische Kreuzkirche Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel BIC: GENODEF1EK1 IBAN: DE11520604100000660086 Katholische Gemeinde St. Paul — Personalpfarrei Commerzbank SWIFT-BIC.: DRESDEFF370, IBAN: DE72 3708 0040 0211 4021 00 Verantwortlich: Evangelische Gemeinde: Pfarrerin Ursula August / Katholische Gemeinde: Pater Christian Rolke C.M. Redaktion: Veronika Hartmann / Tanja Ehrenheim / Melani Stagge 20
© Copyright 2024 ExpyDoc