USA/NATO-Drohnen - Die absolute Lufthoheit

Basler Liberale Nachrichten
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 24
Basel, 19. Juni 2016
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UNABHÄNGIGE INFORMATIONSPLATTFORM - STIMMEN VON LINKS BIS RECHTS AUS DEM ZENTRUM EU ROPA S
H E R AU S GE BE R ROL A N D K E L L E R
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AU S G E S E L L S C H A F T, K U LT U R , W I S S E N S C H A F T U N D W I R T S C H A F T
Basel, 19. Juni 2016
5. Jahrgang Nummer 24
Von
USA/NATO-Drohnen - Die absolute Lufthoheit
Nutzung sozialer Netze, Fahrdienste und Mobilephones durch Militär und Geheimdienste?
Fukushima
Schweiz / Medien
Banken: Monte Paschi
Deutsche Bank, Allianz,
Blackrock unterstützen
marode Atomkraftwerke
in Europa
Studie: Propaganda
im Staatsauftrag?
Vernetzung der Medien
Mario Draghi,
von Goldman-Sachs
Vergangenheit eingeholt
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5. Jahrgang Ausgabe 24
Basel, 19. Juni 2016
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Inhalt
Editorial
- Draghi: Tue Schlechtes und lobe es
- Erdogan: Rede Erdoğan und handle so
Monte Paschi
Mario Draghi wird von seiner
Goldman-Vergangenheit eingeholt
Schweiz/Flüchtlinge
Goldene Zeiten für die Asylindustrie
Emigranten 1939
Werner Guttentag
Die Fukushima-Apokalypse
Schleichende Vergiftung
Geostrategie
Plan B - Krieg um Syrien mit NATO und Bundeswehr
Atomwirtschaft - Radioaktive Freisetzung
wie nach 580 Atombomben,
Deutsche Bank, Allianz und Blackrock unterstützen
umstrittene Atomkraftwerke in Europa
Titel
USA/NATO-Drohnen. Die absolute Lufthoheit
Nutzung sozialer Netze, von Fahrdiensten
und Mobilephones durch Militär und Geheimdienste?
Schweiz Presseschau. Zwei-Klassen-Swisscom
Der Bundesbetrieb hofiert Parlamentarier
mit VIP-Mobilfunktangebot
.... aufgeschnappt ....
Finanzen
Sündenböcke - Lehman Nr.1, Deutsche Bank Nr.2
Propaganda
Schweizer Medien - Propaganda im Staatsauftrag?
Propaganda
Vernetzung Schweizer Medien
BLN-Team
BLN-Links
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Die Beiträge stellen ausschließlich die Meinungen der Verfasser bzw. Verfasserinnen dar.
Die Meinung muss nicht zwangsläufig diejenige der Redaktion wiedergeben.
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Objekte von bleibendem Wert
Jedes Stück ein Unikat
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5. Jahrgang Ausgabe 24
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Basel, 19. Juni 2016
Editorial
- Über diese Ausgabe
- Draghi: Tue Schlechtes und lobe es.
- Erdogan: Rede Erdoğan und handle so
Von Roland Keller
Herausgeber
sich einige uns vorliegende Informationen zum Teil mit denen der Studie von
„Swisspropaganda“. Solche Übereinstimmungen können wir in den ganzen
Schweizer Medienlandschaft feststellen, inbegriffen der Social-Media.
Diese Meinungsvielfalt motivierte uns
zur Weiterverbreitung dieser Studie.
Über diese Ausgabe
Wissen Sie, wer unsere Presse indirekt
oder direkt lenkt? Ist es nicht auffallend:
Wenn es um Geo­
politik und Kriege
geht, berichten eta­
blier­
te Medien oft
identisch oder einseitig. Frei nach dem
Motto: Je öfter ein Sachverhalt von verschiedenen „seriösen“ Medien verbreitet wird, desto wahrer muss sie sein.
Die Standardpresse ist ein Filter, welcher nicht- erklärte staatlich-gesellschaftliche Verlautbarungen als Wahrheit verbreitet. Diese wird auf Grund der
erschaffenen Glaubwürdigkeit in den
Köpfen zementiert.
Die BLN versuchen, mit dem Beitrag
“Propaganda im Staatsauftrag“ der
Swisspropaganda-Studiengruppe, einen informativen Gegenpart zu schaffen. Obwohl die Studie anonym ist und
seitens der BLN nicht verifiziert werden
kann, halten wir es doch für verantwortlich, der Öffentlichkeit den Inhalt der
Studie vorzustellen. Allerdings decken
Draghi:
Tue Schlechtes und lobe es
Mario Draghi wörtlich:
Die EZB hat die Grenzen ihrer Möglichkeiten erreicht, sie kann der Wirtschaft
nicht mehr helfen.
Die OECD fordert jetzt, dass sie den
Rückwärtsgang einlegt.
Man brauche „kreative Zerstörung“. 2)
Im Gegensatz zu Joseph Schumpeters Auffassung von kreativer Zerstörung durch den Unternehmer bewirkt
Mario Dragi allerdings vor allem Zerstörung, beziehungsweise Machtkonzentration via Gelddrucken und Verschuldung.
Verwundert reibt man sich die Augen!
Für was hatte Dragi die Notenpresse
angeworfen und zunächst nur Staatsanleihen eingekauft, für bis zu
60 Milliarden Euro/Monat! Zunächst!
Nun setzt er sein Tun fort mit dem Aufkauf von Unternehmensanleihen wie
von Siemens.
„Wir hatten die lockerste Geldpolitik al-
ler Zeiten, einmal abgesehen von
Zeiten der Hyperinflation“, sagt Adrian
Blundell-Wignall, OECD-Direktor für
Finanz- und Unternehmensthemen mit
Blick auf die vergangenen Jahre.
„Aber die Produktivität verbessert sich
nicht, die Volkswirtschaften wachsen
kaum, das gilt ganz besonders für Europa und China, und es gibt keine Anzeichen, dass die Inflation zurückkehrt.“ Wie ernst die OECD-Aussage
betreffs Wachstum zu nehmen ist, bedarf allerdings noch etwas mehr an
Nachdenken:
1.) Ein Wachstum von immerhin noch
6% in China ist für alle Wachstumsfetischisten doch ein Traum.
2.) Wachstum des Bruttosozialproduktes (BSP), auf Grundlage der immer
mehr verfehlten Definition von BSP, ist
wirtschaftswissenschaftlich gestützte
Unverantwortlichkeit.
Sie beinhaltet immerhin als Wachstumskomponenten die Zerstörung unseres Lebensraumes und die Einbeziehung von Kriegswaffenproduktion, vor
allem durch die USA. Wen wundert‘s?
Ein gesättigter Markt mit immer ärmer
werdenden Bürgern kann nicht mehr
aufnehmen, als die finanziellen Möglichkeiten nach Abzug der Steuern es
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erlauben. Das billige Geld und die Nullzinsen sind Steuerungsmechanismen
zur gezielten Verarmung des Bürgers.
Reiche und Megakonzerne haben seit
Langem ein Mass an Unabhängigkeit
erreicht, dass sie, Staatsgebilden gleich
und frei von jeglicher Kontrolle, innerhalb von Staaten und international ungehemmt agieren können.
Gesunder Kapitalismus ist dies längst
nicht mehr.
Sklaven und Naivlinge finden sich immer.
Ob Lenin, Rothschild oder
ex-Goldmann-Mann Draghi, der Funktionsverlust, des grundsätzlich nützlichen Instruments Geld, im Interesse
verantwortungsloser Gruppen und zum
Nachteil von Freiheit und Unabhängigkeit ist zur zentralen Herausforderung
der Demokratie geworden.
Die Handlungsweisen von Draghi, USFED etc. liefern dem Kapitalismus jenen
Strick, den Lenin so beschrieb:
«Die Kapitalisten werden uns noch
den Strick verkaufen, mit dem wir sie
aufknüpfen». 1)
Dieser Strick liegt nun offensichtlich bereit. Ich bin kein Linker und auch kein
Antikapitalist. Aber allen Mechanismen,
welche ohne marktwirtschaftliches
Wettbewerbssystem zu einem krebsartigen Megaorganismus anwachsen und
schließlich in einer unheilbaren Krankheit enden, verrottend in lebendigem
Zustand, kann kein Erfolg beschieden
sein.
Erdoğan:
Rede schlecht und handle auch so
Lenin weiter: «Wer die Kapitalisten
vernichten will, der muß ihre Währung zerstören.»
„Gib mir die Macht über die Währung
eines Landes und es interessiert
mich nicht mehr, wer dessen Gesetze
macht“.
Nun gibt es ein neues Bestimmungsmerkmal für Türken: „reines Blut“ (!)
Nach der Armenien-Resolution des
Deutschen
Bundestages
fragte
Erdoğan , was das für Türken seien, die
dafür gestimmt haben. „Ihr Blut muss
in einem Labortest untersucht werden.“ Und wenig später ließ er noch
wissen, dass das Blut der türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten
„verdorben“ sei.
Mario Draghi, Chef der EZB hat Lenin
offensichtlich sehr gut gelesen.
Jedenfalls darf man Draghi und Co.
nicht Lüge vorwerfen.
Sie machen, was sie ankündigen!
Die notwendigen Mitläufer, begeisterten
Erdoğan geht noch weiter und spricht
von „gutem“ und „verdorbenem“ Blut.
Erdoğans Worte haben viele DeutschTürken entsetzt.
Gökay Sofuoğlu, Vorsitzender der
deutsch-türkischen Gemeinde, prote-
Man kann allerdings auch Mayer Amschel Rothschild bemühen:
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Nun ist es Recep Tayyeb Erdoğan
ernst. Er will Bürgerkrieg und folgt der
Blutspur des Vernichtungspfades des
Islamischen Staates (IS).
Was macht einen Türken zu einem Türken?
Die gesetzliche Grundlage im Vielvölkerstaat Türkei ist klar: Wer im Besitz
eines türkischen Passes ist - ist Türke
- ungeachtet seiner Herkunft als Turk,
Kurde, Armenier, Chaldäer, Grieche,
Alevit, Jude oder Araber.
stierte heftig, so auch die türkischstämmigen Deutschen Bundestagsabgeordneten.
In Deutschland fühlen Deutsch-Türkische Bürger an die Arischen Rassegesetze von 1934 erinnert! Auch die
Bemühungen des zionistischen Israels
um ein Jüdisches Israel werden bemüht. Die ersten Morddrohungen gegen Bundestagsabgeordnete „türkischer“ Herkunft wurden übrigens
bereits verschickt.
Da bleibt zu hoffen, dass für die Drohungen nicht auch noch ewiggestrige
deutsche Neo-Nazis bemüht werden.
Anmerkungen:
1) Wladimir Iljitsch Lenin
(1870 - 1924), eigentlich Wladimir
Iljitsch Uljanow, russischer Revolutionär und sowjetischer Staatsmann
2) http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/8648786/nur-die-kreative-zerstoerung--kann-europaretten.html
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Flüchtlinge: Goldene Zeiten für die Asylindustrie
Was treibt Tausende in die Züge nach Mitteleuropa? Was treibt den Familienvater in die Boote der
Schlepper? Gerüchte über die Leistungen und Angebote, die hier auf den Asylbewerber warten.
Jeder ist eine neue Einnahmequelle für die heute 60’000 Sozialarbeiter in der Schweiz.
Von den heute 261’000 Sozialhilfeempfängern kann die Branche nicht leben und wachsen.
Von Barbara Steinemann
Anerkannte Flüchtlinge, vorläufig auf-
Markt, dass es sich für den unge-
hat sich auf Coaching und Hilfe für ar-
genommene
lernten Asylbewerber lohnen würde,
beitslose Migranten spezialisiert und
manchen Kantonen sogar abgewie-
einer Arbeit nachzugehen?
bietet eine „engmaschige Begleitung
sene Asylanten mit Bleiberecht erhal-
Nebst diesen eigentlichen Sozialhilfe-
bei Stellensuche“ für 5’340 Franken für
ten Sozialhilfe nach den sog. SKOS-
Unterstützungsleistungen fallen Ko-
sechs Monate an. Im Kostenvoran-
Richtlinien.
sten für die zahllosen Hilfsangebote an
schlag an die Sozialbehörde stehen
Das bedeutet Leistungen in Höhe
die Migranten an. Asylorganisation Zü-
„Bewerbungsschreiben
von etwas mehr als 2’500 Franken
rich (AOZ), ORS, HEKS, Flüchtlingshil-
„Lernen, für seine Qualifikationen ori-
bei Einzelpersonen, für einen zwei-
fe, Caritas und zahlreiche andere Hilfs-
ginell zu werben und sich gut zu ver-
Personen-Haushalt etwa 3’500 Fran-
werke und Stiftungen teilen sich den
kaufen“, „Lebenslauf optimieren, „Alle
ken, bei vier Personen sind das dann
lukrativen Markt. Für die lokale Verwal-
Möglichkeiten und Formen der Stel-
rund 5’000 Franken und bei einer
tung ist die Eingliederung von unquali-
lensuche kennenzulernen“, „Üben von
sechsköpfigen Familie 6’000 Fran-
fizierten Personen aus Kulturkreisen
Gesprächen und diese auszuwerten“
ken. Darin enthalten sind Grundbe-
mit anderen Werten und Standards
und schliesslich „ein konstruktiver
trag, Wohnung und Sozialversiche-
gar nicht selbst zu bewältigen. Also
Umgang mit Absagen“…
rungsbeiträge.
wird die Aufgabe ausgelagert, und hier
Asylsuchende
und
in
verfassen“,
eröffnet sich das grosse Feld der MiMigros verdient an Sprachkursen
grationsindustrie.
«Situationsbedingte Leistungen»
Verhältnismässig
günstig
sind
die
Dazu kommen allerdings noch sog. „si-
Hochkonjunktur dank Massenimmi-
Deutschkurse, von der HEKS-Konver-
tuationsbedingte
gration
sationsgruppe, dem Deutsch-Alpha-
Leistungen“
wie
betisierungskurs des Schweizerischen
Zahnarztrechnungen, Bahn-Abos, Baby-Artikel, Erstmöblierungen, Kinder-
In diesem Sinne kostet beispielsweise
Arbeiterhilfswerkes (SAH), speziell für
krippe,
ein
Basisbeschäftigungsprogramm
Eritreer, Syrer, Somalier etc. oder dem
vieles mehr. Für einen Einpersonen-
2’850 Franken pro Monat. Für das Ba-
Migros-Clubschule-Kurs Deutsch In-
Haushalt sind das mehr als 30’000
sisbeschäftigungsprogramm
„Recy-
tensiv, letzterer kostet die Gemeinde in
Franken pro Jahr, für die vierköpfige
cling“ greifen die Sozialfirmen dem
der Regel 2’000 Franken für zwei Mo-
Familie mehr als 60’000 Franken – steu-
Steuerzahler monatlich 2’714 Franken
nate plus 120 Franken Bahn-Abo.
erfrei notabene. Welcher Schweizer Ar-
aus den Taschen, damit der Migrant
beitgeber zahlt solche Löhne auf dem
80% arbeiten darf. Die Firma Efekta
Haushalt-Versicherung
und
So sollen Migranten für den Markt mit
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niederschwelliger Arbeit fit gemacht
dagogen an der Front, geschweige
Ob das Ganze später irgendwelchen
werden. Was nützt es aber, wenn sie im
denn die Abfalltrennung, die Gesund-
Erfolg zeitigt, steht in den Sterne
Programm
heitsvorsorge, den Billett-Automaten,
Tasteria
für
monatliche
1’800 Franken gelernt haben, Salat zu
das Alphabet oder die Uhrzeit…
Längst ein dickes Geschäft
putzen und Gemüse zu schälen, für
dieses Talent aber kaum Nachfrage be-
Die Begleitung der Stiftung Chance für
steht?
anerkannte oder vorläufig aufgenom-
Die Beispiele liessen sich endlos fort-
mene Flüchtlinge zwecks „Bewälti-
setzen. Wer ein Gemeindeamt ausübt,
gung des Alltags“ schlägt bei der
wird bestätigen, dass es sich weder
Sozialindustrie reagiert auf neue
Gemeinde für einen jungen Eritreer mit
um Extrem- noch um Einzelfälle han-
Märkte
1’280 Franken pro Monat zu Buche,
delt.
das sind 8 Stunden à 125 Franken plus
Hierzulande ist aus dem Unterstützen
Das Wirtschaftswunder Asylindustrie
4 mal 70 Franken Wegpauschale für
und Beraten längst ein dickes Ge-
stützt sich nicht nur auf die Qualifikati-
die Sozialarbeit.
schäft geworden, das eine ganze Industrie zu Lohn und Brot bringt.
onsdefizite der betroffenen Personen,
sondern auch auf deren Überforderung
10‘000 Franken für «Familieneinsätze»
Wer deren exorbitanten Stundenan-
in der sozialen Lebenswelt. Und diese
So liest sich eine Offerte für ein „Fami-
sätze von 130 Franken aufwärts hinter-
sieht etwa wie folgt aus:
liencoaching im Migrationsbereich“:
fragt, wird mit Stichworten wie „Quali-
Die „beabsichtigen Ziele: Unterstüt-
tätssicherung“
Eine sudanesische Mutter in der Asyl-
zung in der Mutterrolle, Aufbau der Be-
kaltgestellt.
baracke kommt mit ihren drei Kindern
ziehung zwischen Mutter und Sohn,
nicht klar. Die Erziehungshilfe, im Fach-
Begleitung/Beobachtung der Lehrstel-
jargon als „sozialpädagogische Famili-
lensuche des ältesten Sohnes“...usw.
enbegleitung“ bezeichnet, beläuft sich
jährlich auf 26’675 Franken. Das Ange-
Für 36 „Familieneinsätze“ mit 90 Stun-
bot für eine weitere dreiköpfige „Ein-
den bei derselben Familie verlangt die
eltern-Familie“, deren Integration sich
Organisation 9’900 Franken, sowie als
bislang auf den regelmässigen Gang
Anfahrtsentschädigung vom Sitz der
zum Sozialschalter beschränkt hat,
Sozialfirma in Zürich zur betreffenden
wird für 140 Franken die Stunde der
Landgemeinde 4’200 Franken, plus
Gemeinde verrechnet, bei 30 Stunden
Vor- und Nachbereitung von den 36
die Woche sind das stolze 25’200 Fran-
Einsätzen für 2’100 Franken.
ken pro halbes Jahr!
Mit 17’000 Franken ist also der lokale
Steuerzahler dabei, wenn dieser HausWas ist eine Zahnbürste?
halt während den nächsten sechs Monaten Nachhilfe in zivilisatorischen Ge-
„Viele Asylbewerber kennen nicht mal
pflogenheiten
Mitteleuropas
eine Zahnbürste“, berichten Sozialpä-
eine „Fachperson“ erfahren soll.
durch
und
„Kindswohl“
Alte Traditionen
• hier und jetzt •
neue Dimensionen gemeinnützige Stiftung
für ganzheitliches Verständnis von Natur
und des menschlichen Daseins.
Wir recherieren gute Nachrichten auf unserer Website und in einem monatlichen
elektronischen Goodnewsletter verweisen
wir auf eine Auswahl erfreulicher
Informationen, lesenswerter Publikationen
sowie Links zu sinnvollen
Initiativen und Organisationen.
http://www.gaiamedia.org
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Die Fukushima-Apokalypse: Schleichende Vergiftung
1 300 Tonnen (272,152 Liter) radioaktives Wasser – genug, um ein Schwimmbecken von olympischer Größe alle acht Tage zu füllen – treten jeden Tag in den Pazifischen Ozean ein.
Von
Es ist jetzt fünf Jahre her, dass ein Erdbeben von der Größenordnung 9,0 auf
der Richter-Skala – das größte seit Anbeginn der Aufzeichnungen des Landes und eines der fünf mächtigsten, die
jemals auf der Welt gemessen wurden
– und der danach folgende Tsunami
große Teile des Fukushima-DaiichiAtomkraftwerks zerstört haben. Dabei
kamen letztendlich mehr als 20.000
Männer, Frauen und Kinder ums Leben;
mehr als 200.000 wurden aus ihrer Heimat vertrieben; und viele der Überlebenden wurden mit Grausamkeiten ungeahnten
Ausmaßes
und
Leid
konfrontiert.
ler Zeiten.
Wir haben für euch 10 erschreckende
Fakten über den andauernden nuklearen Holocaust in Fukushima zusammengestellt, bei denen ihr eine Scheisangst bekommen werdet…
Die Nuklearkatastrophe in Fukushima
am 11. März 2011 führte zu einer radioaktiven Kontamination des japanischen
Festlandes von gewaltigem Ausmaß.
Sie brachte ebenfalls die Gefahren einer weltweiten radioaktiven Verstrahlung zu Tage. Fünf Jahre suchen die
Nachwirkungen der Katastrophe die
Welt immer noch heim; damit ist Fukushima die größte Umweltkatastrophe al-
„Das kommt einer apokalyptischen Katastrophe gleich. Dadurch könnte der
gesamte Pazifische Ozean kontaminiert werden. Das ist eine extrem
ernste Angelegenheit. In Realität weiß
Tokyo Electric gar nicht, was passiert
und wie sie das kontrollieren könnten,
was gerade geschieht. Unser gesamter Planet ist hier in Gefahr.“
1) 300 Tonnen (272,152 Liter) radioaktives Wasser – genug, um ein
Schwimmbecken von olympischer
Größe alle acht Tage zu füllen – treten
jeden Tag in den Pazifischen Ozean
ein. Harvey Wasserman, ein Journalist
und Befürworter erneuerbarer Energien, sagte RT:
2) Im Fukushima-Daiichi-Atomkraftwerk befinden sich 11.400 Brennstäbe
– der Fukushima-Reaktior Nummer 4
verfügt allein über 1.300 Brennstäbe,
die in einem undichten Becken aufbewahrt werden. Diese Brennstäbe müssen manuell entfernt werden, ebenso
wie die 6.300 Brennstäbe, die in der
Nähe untergebracht sind. In den
Brennstäben ist radioaktive Strahlung
eingeschlossen, die etwa 14.000-mal
so groß ist wie die Menge, die freigesetzt wurde, als die Vereinigten
Staaten eine Atombombe am Ende
des Zweiten Weltkriegs über Hiroshima abwarfen. Da die Brennstäbe manuell entfernt werden müssen, um eine
schlimmere Nuklearkatastrophe als
die im März 2011 zu vermeiden, könnte
sogar der kleinste Fehler, könnte dazu
führen dass eine nukleare Kettenreaktion ausgelöst wird.
3) TEPCO, der japanische Energiekonzern, der für die Reaktorkatastrophe
verantwortlich war, gab im Jahr 2013
zu, dass die radioaktive Strahlung im
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Beobachtungsloch zur Messung des
Grundwassers auf der östlichen Seite
der Maschinenhäuser die Marke von
310 Becquerel pro Liter für Cäsium-134
und 650 Becquerel pro Liter für Cäsium-137 erreicht hatte. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO entspricht
das Trinken von Wasser mit 300 Becquerel pro Liter etwa der Belastung, der
man über ein ganzes Jahr hinweg der
natürlichen Umgebungsstrahlung ausgesetzt ist, oder 10 bis 15 Röntgenuntersuchungen der Brust.
4) Unmittelbar nach der Katastrophe
spie das Atomkraftwerk Schätzungen
zufolge 5.000 bis 15.000 Tera-Becquerel (Billionen Becquerel) Cäsium-137
pro Monat aus. Jota Kanda, ein Ozeanograph an der Ozeanographischen
Hochschule von Tokio sagt, dass das
Atomkraftwerk weiterhin 10 Milliarden
Becquerel Cäsium-137 pro Tag in den
Pazifischen Ozean ausschüttet.
Video: Japanischer Wissenschaftler/
Verstrahlung des Pazifischen Ozeans/
Kaliforniens
Strände/Jetzt
marine
Friedhöfe/Fukushima
https://www.youtube.com/
watch?v=88o56AkT3bs
5) Innerhalb von zwei Jahren nach der
Katastrophe gab TEPCO zu, dass sie
das hochgiftige Strontium-90 in der
30-fachen Höhe der erlaubten Menge
gemessen hatten. Strontium-90 ist ein
Nebenprodukt der atomaren Kernspaltung und kann nach der Einnahme
Knochenkrebs verursachen. TEPCO
gab ebenfalls der Öffentlichkeit gegenüber zu, dass eine kumulierte Menge
von 20 bis 40 Billionen Becquerel des
radioaktiven Tritium seit der Katastrophe ins Meer gelaufen ist.
6) Abgesehen von Cäsium-137 und
Strontium-90 entweichen aus dem
Atomkraftwerk weiterhin große Men-
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Basel, 19. Juni 2016
gen von Jod-131 in die Luft. Weil die
Schilddrüse Job-131 bei einer Verstrahlung schnell absorbiert, schädigt
die danach folgende interne Kontamination die Schilddrüse. Das wiederum
führt zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyroidismus), zu Krebs und
zum Tod. Harvey Wasserman schreibt
dazu:
9) Laut des japanischen Ministerium
für Wirtschaft und Industrie (METI)
sind aktuell noch mehr als 1.100 Quadratkilometer mit Dörfern, Bergen und
Wäldern unbewohnbar; die betroffenen Gebiete vollständig zu säubern
wird ein halbes Jahrhundert dauern.
„Jod-131 kann von der Schilddrüse
aufgenommen werden, von wo aus es
Betateilchen (Elektronen) abgibt, die
dem Gewebe Schaden zufügen. Eine
Verseuchung aufgrund von beschädigten Schilddrüsen wurde bereits bei
rund 40% der Kinder in der Gegend
um Fukushima festgestellt. Diese Prozentzahl kann nur noch weiter ansteigen. Bei jungen Menschen im Wachstumsstadium kann dadurch sowohl die
körperliche als auch die geistige Entwicklung gehemmt werden. Bei Erwachsenen kann dadurch eine Vielzahl
zusätzlicher Krankheiten verursacht
werden, unter anderem auch Krebs.“
10) Eine schier unendlich große Menge wird sich weiterhin in den Pazifischen Ozean ergießen. Dieser Prozess wird nicht nur zu unseren
Lebzeiten weitergehen, sondern auch
zu Lebzeiten unserer Kinder, schlussfolgert die Wissenschaftlerin Christina
Consolo. Sie erzählte RT:
7) Experten sprechen von der größten
Freisetzung von Strahlung in ein Gewässer in der Geschichte der Menschheit, noch schlimmer sogar als damals
in Tschernobyl. Sie prognostizieren,
dass der gesamte Pazifische Ozean
mit 5- bis 10-mal so viel Cäsium belastet sein wird wie zu den Hochzeiten
der Atombombentests vor vielen Jahrzehnten.
8) Die Strahlung von der Atomkatastrophe in Fukushima hat sich bereits
über die Welt verteilt. Im letzten Dezember erfassten Wissenschaftler einen Ausschlag in der Menge an
Cäsium-134 vor der Küste Kaliforniens
– ungefähr 11 Becquerel pro Kubikmeter Wasser. Sie fanden auch ungefähr
10 Becquerel pro Kubikmeter Wasser
1.500 Meilen (ca. 2415 Kilometer) nördlich von Hawaii – ein Niveau, das ungefähr doppelt so hoch war als jenes,
das bei vorherigen Einsätzen gemessen wurde.
„… Das Schlimmstfall-Szenario könnte
zum Tod von Milliarden von Menschen
führen. Eine wahrhaftige Apokalypse… Ein Wetter-Ereignis, Stromausfall,
Erdbeben, Tsunami, ein Versagen des
Kühlungssystems oder Explosionen
oder Feuer jedweder Art, Gestalt oder
Form an irgendeiner Stelle auf dem
Fukushima-Gebiet könnte ebenfalls zu
einer Katastrophe von diesem Ausmaß
führen.“
Die Strahlung im Pazifischen Ozean in
den nächsten 10 Jahren – Nuklearkatastrophe Japan
Übersetzt aus dem Englischen von
AnonHQ.com.
Quelle: http://derwaechter.net/
wip-die-fukushima-apokalypse-sowerdet-ihr-vergiftet und RT-Deutsch
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5. Jahrgang Ausgabe 24
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300 Tonnen hochradioaktives Wasser fließen täglich bis zur Stunde in das Meer.
Nach einer Simulation des Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, werden bis zum Jahre 2020 auch die entlegensten Winkel des Pazifischen Ozeans mit größeren Mengen radioaktiver Stoffe
verseucht sein.
Nach Untersuchungen der Strömungsverhältnisse im Pazifischen Ozean hat das gravierende Folgen für
den gesamten Pazifikraum und die angrenzenden Küstengebiete.
Experten haben im Plankton zwischen Hawaii und der Westküste der USA sehr große Mengen von Cäsium
137 gefunden. Plankton ist der Beginn der maritimen Nahrungskette.
Bild unten: NOAH. Verteilung der radioaktiven Elemente im Pazifik.
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Atomwirtschaft: Radioaktive Freisetzung wie von 580 Atombomben
Deutsche Bank, Allianz und Blackrock unterstützen umstrittene Atomkraftwerke in Europa
Dass etwas vertuscht wird, sind wir bereits aus Fukushima gewohnt, nun müssen wir feststellen, in
Frankreich ist es nicht anders. Die chaotischen Zustände im AKW Fessenheim sind nicht hinnehmbar. Die Vorfälle weisen einmal mehr auf gravierende Sicherheitsmängel hin.
Fessenheim im Elsass ist das älteste Atomkraftwerk Frankreichs. Atomkraftgegner fordern schon
lange, es so schnell wie möglich zu schließen.
Die radioaktive Kontamination in der
Umgebung und der ganzen Welt war
durch die Atomkatastrophe erheblich.
Nach Berechnungen von Christian
Küppers, Leiter für Strahlenschutz am
Öko-Institut, wurde bei dem Unfall in
Fukushima etwa 580 Mal so viel radioaktives Cäsium-137 freigesetzt wie
beim Abwurf der Atombombe über Hiroshima. Ein großer Teil des Spaltprodukts Cäsium-137 ging in die Atomsphäre, ein anderer Teil wurde direkt
ins Meer gespült.
Ein sehr großes Problem sind vor allem
auch die geschmolzenen Kernbrennstoffe und zerstörten Reaktordruckbehälter in den Kraftwerken eins bis drei.
Denn eine Kontrolle vor Ort ist durch
die extrem hohe Radioaktivität für Menschen nicht möglich und der Einsatz
von Robotern hatte bisher keinen Erfolg. „Bis heute weiß man nicht, was
dort genau passiert und wie eine Bergung möglich ist“, erklärt Smital. „Für
die Bergung von geschmolzen Brennstoff in Reaktoren gibt es bisher keine
Lösung. Es fehlt das weltweite Wissen,
wie man mit so einer Katastrophe umgeht.“
Immerhin gibt auch Tepco zu, dass diese Arbeiten erst in dreißig bis vierzig
Jahren abgeschlossen sein werden.
Vom Plankton gelangt das radioaktive
Cäsium-137 in kleinere Fische, die von
größeren Fischen gefressen werden,
die wiederum auf den Fischmärkten
rund um den Pazifik landen.
Fische bluten aus Kiemen, Bäuchen
und Augäpfeln
Entlang der Pazifikküste Kanadas und
Alaskas ist die Population des Rotlachses auf ein historisches Tief gesunken. Entlang der kanadischen
Westküste erkranken Fische: Sie bluten aus Kiemen, Bäuchen und Augäpfeln.
Experten schätzen, dass sich die Radioaktivität der Küstengewässer vor
der US-Westküste in den nächsten
Jahren verdoppeln wird.
In Kalifornien stellten Wissenschaftler
bei einer Untersuchung von 15 Blauflossen-Thunfischen fest, dass alle
durch radioaktive Stoffe aus Fukushima kontaminiert waren.
Experten fanden im Plankton zwischen
Hawaii und der Westküste der USA
sehr große Mengen von Cäsium-137.
Plankton ist der Beginn der maritimen
Nahrungskette.
Nach einer Simulation des Geomar
Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel werden bis zum Jahre
2020 auch die entlegensten Winkel
des Pazifischen Ozeans mit größeren
Mengen radioaktiver Stoffe verseucht
sein.
Ein Grund für die anhaltende Kontaminierung des Pazifiks ist die große Anzahl von Tanks auf dem Gelände des
Atomkraftwerks, in denen das verseuchte Kühlwasser gespeichert wird
– und der Zustand dieser Tanks ist eine
einzige Katastrophe.
Die restlichen 2 % der radioaktiven
Emissionen verteilten sich Analysen
zufolge über Kanada (40 TBq), den
USA (95 TBq), Grönland (5 TBq), dem
Nordpol (69 TBq), Europa (14 TBq),
Schweden und Norwegen sowie anderen Teilen Asiens (47 TBq), vor allem
Russland, den Philippinen und Südkorea.
AKW Fessenheim wie Fukushima - es
wird vertuscht und gelogen - Deutsche
Bank, Allianz und Blackrock unterstützen umstrittene Atomkraftwerke in Europa.
Quellen:
NETZFRAUEN.DE
http://investors.morningstar.com/ownership/shareholders-overview.html?t
= ECIFF& region=usa&culture = enUS&ownerCountry=USA
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5. Jahrgang Ausgabe 24
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Basel, 19. Juni 2016
Mutierte Lebensmittel aus der Region um Fukushima.
Hast du schon einmal einen Chinakohlkopf von der Größe eines
Kleinkinds gesehen? Daraus lässt sich doch ein prima Salat machen!
Ein bisschen Salatdressing, Croutons und fertig ist der weltgrößte
Caesar Salad. Gesund und lecker! Doch der einzige Grund warum
der Chinakohl so groß ist, ist die radioaktive Strahlung von Fukushima. Tomaten aus denen Sprösslinge schießen und Wassermelonen,
deren Schalen dicker sind, als das Fruchtfleisch: Die Strahlung führt
zu seltsam mutiertem Gemüse und Obst. Das sollte niemand essen!
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Schweiz Presseschau: Zwei-Klassen-Swisscom
Der Bundesbetrieb hofiert Parlamentarier mit VIP-Mobilfunktangebot
Seit Wochen tingeln Politikerinnen und Politiker im Kampf gegen die «Pro Service Public»-Initiative
durchs Land – mit der Botschaft, die Schweiz habe den besten Service public der Welt.
Von Christof Moser — Schweiz am Sonntag
Aber wissen die Parlamentarier überhaupt, wovon sie reden?
Das SBB-Generalabonnement 1. Klasse, das Parlamentarier vom Bund erhalten – geschenkt. Sie sitzen damit
genauso in überfüllten Zügen wie alle
anderen. Heikler wirds, wenn Firmen
Politiker direkt hätscheln und hofieren.
So wie die Swisscom. Recherchen der
«Schweiz am Sonntag» zeigen: Der Telekom-Anbieter, mehrheitlich in staatlichem Besitz, behandelt Parlamentarier
automatisch als Kunden erster Klasse.
Die Vorzugsbehandlung ist mittlerweile
nicht mehr ganz so augenfällig wie
noch in der vergangenen Legislatur. In
der Wintersession 2012 lancierte die
Swisscom über die Parlamentsdienste
ein Spezialangebot für Politiker – das
sogenannte «Bundes-Abo».
Damit konnten Parlamentarierinnen
und Parlamentarier Swisscom-Handyrechnungen bis 200 Franken direkt vom
Staat bezahlen lassen – inklusive Internetanschluss, den die Steuerzahler
schon vorher berappten. 136 Nationalund Ständeräte liessen sich auf den
Deal ein, persönlich beraten von Swisscom-Vertretern, die dafür ins Bundeshaus pilgerten. Orange (heute Salt) und
Sunrise verzichteten auf ein derartiges
Spezialangebot für Politiker.
Seit Beginn der neuen Legislatur ist
das «Bundes-Abo» Geschichte. Offiziell, «weil die Bedürfnisse der Ratsmitglieder sehr unterschiedlich sind und
es zunehmend weniger Sinn machte,
ein standardisiertes Paket anzubieten»,
wie Mark Stucki von den Parlamentsdiensten sagt.
Inoffiziell soll allerdings auch eine Rolle
gespielt haben, dass ein allzu offen-
sichtlicher Klüngel zwischen Parlament und Swisscom für den «ProService Public»-Abstimmungskampf als
kontraproduktiv beurteilt wurde.
Besonders stossend: Die halbstaatliche Swisscom macht aus ihrem Hätschelprogramm für Politikerinnen und
Politiker ein Staatsgeheimnis.
Das Spezialangebot der Swisscom
war umstritten – nicht zuletzt, weil es
sich dabei um eine versteckte Erhöhung der Entschädigung für Parlamentsmitglieder handelte, durchgewinkt von der Verwaltungsdelegation
der Bundesversammlung ohne Parlamentsbeschluss. Seit Anfang 2016
läuft die Vorzugsbehandlung von Politikerinnen und Politikern durch die
Swisscom subtiler ab.
Auf Anfrage will der Konzern «weder
bestätigen noch dementieren», dass
Parlamentarier privilegiert behandelt
werden, geschweige denn transparent
offenlegen, wie viele der National- und
Ständeräte davon profitieren. Was einigermassen absurd ist, weil jeder beliebige Swisscom-Kunde im Parlament
bestätigt, dass er im Kundenkontakt
mit der Swisscom via Mail-Adresse
[email protected] kommuniziert.
Parlamentarier, die zu Beginn der Wintersession als Telekommunikationsanbieter die Swisscom wählten, hat der
Konzern ins sogenannte «Priorité»Programm aufgenommen – ein VIPService für besonders treue und umsatzstarke Kunden, wobei die Politiker
unabhängig von Treue und Umsatz
automatisch in den Genuss von «persönlichem Topservice, exklusiven
Dienstleistungen sowie Produkteangeboten» kommen.
Ein Tastendruck genügt
Damit gehören zum Beispiel nervtötende Hotline-Warteschlaufen der Vergangenheit an. «Ein Tastendruck genügt», und «unsere erfahrensten
Mitarbeiter» der «exklusiven PrioritéHotline» rufen «umgehend zurück»,
wie die Swisscom ihr «Loyality»-Programm bewirbt. Slogan: «Ihre Zeit ist
zu kostbar, um zu warten.» Dazu kommen weitere Annehmlichkeiten wie
«schneller und weltweiter Handyersatz» sowie «kurzfristige Rufnummerwechsel».
Zum Beispiel SVP-Nationalrat Lukas
Reimann, der sein VIP-Abonnement
inzwischen gekündigt hat. «Die Swisscom ist berüchtigt dafür, Politiker zu
hofieren», sagt Reimann, der zu den
wenigen Parlamentariern gehört, die
für die «Pro Service Public»-Initiative
sind.
Deren Mitinitiant Peter Salvisberg
ist «nicht überrascht» vom Swisscom-Angebot für Politiker.
Es müsse ja Gründe geben, warum
244 von 246 Parlamentariern gegen
die Initiative seien: «Loyalität beruht
auf Gegenseitigkeit.»
Bei der Swisscom legt man Wert darauf, dass der Mobilfunk nicht zum
Service-public-Grundangebot gehört.
Für Normalkunden in ihren Warteschlaufen ist dies allerdings ein schwacher Trost.
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Finanzen: Sündenböcke - Lehman Nr.1, Deutsche Bank Nr.2
2008 bestand eine globale Liquiditätskrise. Um sie zu beheben, musste vor allem die FED Finanzmittel zur Verfügung stellen (Geld drucken). Dazu benötigte sie eine Begründung. Diese lag in der
erzeugten „Lehmankrise“. Heute im Jahre 2016, befinden wir uns in einer vergleichbaren Situation
und als Sündenbock bietet sich die „Deutsche Bank“ an.
Von Bill Holter
man es nennen möchte. Wie ich es
Fälle vor Gericht zum Abschluss ge-
sehe, benötigte das Bankensystem
bracht, darunter Libor, Aktienmanipu-
eine Kapitalspritze, billiges Kapital und
lation und die Manipulation der Gold-
davon jede Menge. Der einzige Weg
und Silber-Fixes in London. Ich finde
öffentliche Gelder zu bekommen, war
das lustig, weil uns über so viele Jahre
einen Notfall zu “erschaffen“, bevor
versichert wurde, dass Gold und Sil-
der Notfall allumfassend eintrat und
ber die Einzigen sind, die nicht mani-
genau das haben sie getan.
puliert werden. Wie töricht von uns, so
etwas geglaubt zu haben.
Jetzt, acht Jahre und viele Billionen
Dollar später stecken wir in einer wei-
Die Deutsche Bank bietet jetzt 5 %
teren “Liquiditätskrise“. Nach all den
Zinsen für 90-tägige Einlagen bei ihrer
Zum Autor:
Bill Holter ist ein selbständiger Denker. Nach einer langjährigen Finanzkarriere verliess er 2006 mit seiner
Familie die USA. Im Jahre 2011
kehrte er zurück und liess sich in Texas nieder. Er tat sich 2012 mit Miles
Franklin zusammen (http:/www.milesfranklin.com). Nun arbeitet er zusammen mit Jim Sinclair, um Menschen zu bilden und aufzuklären.
Seine täglichen Beiträge erscheinen
auf der Webseite http:/www.jsmineset.com
verschiedenen QEs ergibt keinen Sinn,
Abteilung in Brüssel. Dies ergibt über-
dass die Liquidität knapp ist – aber sie
haupt keinen Sinn, denn sie sollten in
ist es. Die Kreditmärkte sind sehr dünn
der Lage sein Geld in den Kreditmärk-
und das Handeln selbst kleiner Teile
ten oder direkt von der EZB zu fast 0
von Krediten ist zu schwerer Arbeit ge-
% oder sogar negativ aufzunehmen,
worden. Die Liquidität zur Stützung
aber aus irgendeinem Grund können
voll funktionierender und liquider Mär-
sie das nicht. Ich hatte spekuliert, dass
kte ist einfach nicht vorhanden. Die
die Deutsche Bank “aus dem Club ge-
Frage ist jetzt, welchem Finanz-Esel
worfen“ wurde und ihr Zugriff auf Kapi-
wird der Versager-Stempel aufge-
tal blockiert wird. Dies mag wahr sein
drückt?
oder auch nicht, aber es würde Sinn
Haben Sie sich jemals gefragt, “wer“
Ich glaube wir haben die Antwort in
Kronzeuge aufzutreten und andere Fir-
dieses Mal schuld sein wird? Bisher re-
den vergangenen paar Wochen be-
men anzuschwärzen.
den wir stets vom “Lehman-Moment“,
kommen.
wenn wir auf 2008 zurückschauen. Na-
Vermutung ist niemand anderes als die
Gerade gestern [am 24.05.2016] wurde
türlich war es nicht Lehmans Schuld,
Deutsche Bank – das größte oder
das Kredit-Rating der Deutschen Bank
denn sie wurden gezwungen, geopfert
zweitgrößte Derivate-Monster auf dem
auf zwei Stufen über “Ramsch“ abge-
oder absichtlich zerstört, wie immer
Planeten. Sie haben zuletzt mehrere
wertet. Dies wird es ganz offensicht-
ergeben, da sie zugestimmt haben, als
Meine
wahrscheinlichste
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lich noch schwieriger für sie machen,
brauchen jemanden, dem sie die
Da wir gerade von Sündenböcken re-
an Kapital zu kommen und sicherlich
Schuld dafür geben können. Wer die
den, ich bin sicher Sie haben von der
ihre Kapitalkosten erhöhen.
Schuld in die Schuhe geschoben be-
Senatsabstimmung vergangene Wo-
kommt ist offensichtlich, aber warum
che gehört, dass “Staaten“ (wie Saudi
Aus systemischer Sicht finde ich dies
wird es notwendig, dass das gesamte
Arabien) jetzt zivil verklagt werden
sehr sonderbar, denn jetzt haben wir
System zusammenbricht? Denken Sie
können. Es wurde mit dem Finger auf
einen wankenden Kandidaten im Deri-
einmal darüber nach. Wenn der Kol-
die Saudis als Komplizen bei 9/11 ge-
vatemarkt mit weit über $ 50 Billionen!
laps systemisch ist, dann wird – abge-
zeigt. Die saudische Presse hat den
sehen von der Deutschen Bank – auf
Ball nun volley zurückgespielt und die
Wie angenehm kann dies für jene sein,
niemanden einzeln mit dem Finger ge-
US-Regierung selbst als beteiligt be-
die auf der anderen Seite der Derivate
zeigt. Der nächste logische Schluss ist
zeichnet. Ich denke was hier untergeht
der Deutschen Bank stehen?
dieser: wie soll ein Gericht Kläger fin-
ist, dass sowohl die Saudis als auch
Sind oder waren diese jemals wirklich
den, wenn alle Banken pleite sind?
die USA sich von der (unmöglichen) of-
“gehedged“ oder nicht? Zweifelsohne
Kann man Blut aus einem Stein pres-
fiziellen Story wegbewegen. Keiner
würde es besser sein, das nicht he-
sen? Und alle Banken zu bestrafen,
von beiden behauptet jetzt noch, dass
rauszufinden, aber das ist nur Wunsch-
egal was sie getan haben, würde si-
19 Araber dies auf eigene Faust getan
denken.
cherlich nicht als “zum Wohl der Allge-
haben!
meinheit“ angesehen werden.
Verstehen Sie, wie wichtig das ist?
Ein anderer Aspekt kommt von der juristischen Seite. Es scheint, als würden
Seien wir ehrlich, das System wird zu-
Die “Wahrheit“ kommt allmählich über
die Gerichte jetzt auf Straftaten basie-
sammenbrechen, auf dem einen oder
“Wahrheitsbomben“ heraus. In die of-
rende zivile Klagen gegen das Banken-
anderen Weg.
fiziellen Geschichten, ob sie nun finan-
Kollektiv zulassen. Offensichtlich ist
Wenn Sie das nicht erkennen, kann ich
ziell, politisch oder geopolitisch sind,
hier, dass das Banken-Kollektiv nicht
nur sagen, “Sie wollen nichts davon
werden nun kleine Stückchen Wahr-
ausreichend Kapital hat, um die Klagen
wissen“ und dann wünsche ich Ihnen
heit eingebaut.
zu bezahlen, welche sicherlich kom-
viel Glück. Wenn die Banken den Punkt
Wie ich schon immer gesagt habe, ich
men werden. Was ich damit sagen will
ohne Wiederkehr erreicht haben, ist es
glaube, wir werden erleben, wie die
ist,
um
dann nicht sinnvoll den Crash zu “kon-
Mutter aller Wahrheitsbomben von
mitzuspielen“-Modell, welches so lan-
trollieren“? Oder zumindest das Narra-
Herrn Putin abgeworfen werden wird.
ge so wunderbar funktioniert hat, zer-
tiv? Wäre es nicht sinnvoll, mit dem
stört werden könnte. Es könnte sein,
Finger auf eine spezielle Bank als Ver-
Und jede Form der Wahrheitsbombe
dass der “zahle“-Teil letztlich viel teurer
ursacher zeigen zu können, statt zuzu-
wird die US-Finanzmärkte als Haupt-
kommen könnte, als die mit dem
geben, dass alle Banken und das Sys-
ziel haben. Können die westlichen
“mitspielen“-Teil erzielten Profite.
tem selbst fehlerbehaftet ist? Es wird
Märkte die wirkliche Wahrheit über-
sehr interessant werden zu beobach-
haupt überleben?
dass
das
alte
“zahle
Dies führt mich zu einer wichtigen
ten, wie sich all dies ausspielt, aber ich
Schlussfolgerung: für die “Banken“,
setze mein Geld auf die Deutsche
kollektiv, wird es nun notwendig, dass
Bank als Sündenbock!
das System zusammenbricht und sie
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Propaganda: Schweizer Medien - Propaganda im Staatsauftrag?
Ob öffentliches Fernsehen oder Privatradio, ob Boulevard oder NZZ: Wenn es um Geo­politik und
Kriege geht, berichten die eta­blier­ten Medien selbst in der offiziell neutralen Schweiz erstaun­lich
gleich­artig und ein­seitig. Sie tun dies womö­glich nicht ganz frei­willig, denn die Schweiz steht unter Druck. Eine allzu objektive Bericht­erstattung und die Ver­wen­dung „feindlicher“ Quellen könnte
unan­ge­nehme politische und wirtschaft­liche Konse­quenzen für das erfolg­reiche Alpen­land haben.
Schweizer Medien: unab­hängig oder angepasst?
Es ist einer der wichtigsten Aspekte unseres Mediensystems – und dennoch
in der Öffentlichkeit nahezu unbekannt:
Der größte Teil der internationalen
Nachrichten in all unseren Medien
stammt von nur vier globalen Nachrichtenagenturen aus New York, London,
Paris und Berlin.
Die Schlüsselrolle dieser Agenturen hat
zur Folge, dass unsere Medien zumeist
über dieselben Themen berichten und
dabei sogar oftmals dieselben Formulierungen verwenden. Zudem nutzen
Regierungen, Militärs und Geheimdienste die globalen Agenturen als
Multiplikator für die weltweite Verbreitung ihrer Botschaften. Die transatlantische Vernetzung der etablierten Medien gewährleistet dabei, dass die
gewünschte Sichtweise kaum hinterfragt wird.
Eine Untersuchung der SyrienBerichterstattung von je drei führenden Tageszeitungen aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz illustriert diese Effekte
deutlich: 78% aller Artikel basieren
ganz oder teilweise auf Agenturmeldungen, jedoch 0% auf investigativer
Recherche. Zudem sind 82% aller
Kommentare und Interviews USA/NATOfreundlich, während Propa ganda
ausschließlich auf der Gegenseite verortet wird.
Einleitung: »Etwas Eigenartiges«
»Woher weiß die Zeitung, was sie
weiß?« Die Antwort auf diese Frage
dürfte manchen Zei tungsleser überraschen: »In der Hauptsache bezieht sie
ihr Wissen von Nachrichtenagenturen.
Die nahezu anonym arbeitenden Nachrichtenagenturen sind gewissermaßen
der Schlüssel zu den Geschehnissen
in der Welt. Wer also sind die Nachrichtenagenturen, wie arbeiten sie und
wer finanziert diese Unternehmen? All
dies sollte man wissen, um sich ein
Bild machen zu können, ob man auch
wirklich über die Ereignisse in Ost und
West zutreffend unterrichtet wird.«
(Höhne 1977)
Ein Schweizer Medienforscher gibt
deshalb zu bedenken: »Die Nachrichtenagenturen sind die «AktualiTäter»,
sind die wichtigsten Stofflieferanten
der Massenmedien. Kein tagesaktuelles Medium kommt ohne sie aus.
So beeinflussen die Nachrichtenagenturen unser Bild von der Welt; wir erfahren vor allem das, was sie ausgewählt haben.« (Blum 1995)
Angesichts ihrer essentiellen Bedeutung erstaunt es umso mehr, dass diese Agenturen in der Öffentlichkeit
kaum bekannt sind: »Einem Großteil
der Gesellschaft ist nicht klar, dass es
Nachrichtenagenturen überhaupt gibt
... Dabei nehmen sie tatsächlich eine
enorm wichtige Rolle auf dem Medienmarkt ein. Doch trotz dieser großen
Bedeutung wurde ihnen in der Ver
gangenheit nur wenig Aufmerksamkeit
geschenkt.« (SchultenJaspers 2013)
Selbst der Vorsitzende einer Nachrichtenagentur wunderte sich: »Es ist etwas Eigenartiges um die Nachrichtenagenturen. Sie sind in der großen
Öffentlichkeit wenig bekannt. Im Ge-
gensatz beispielsweise zu einer Zeitung vollzieht sich ihre Tätigkeit nicht
so stark im Scheinwerferlicht, obwohl
sie doch immer an der Quelle der
Nachricht zu finden sind.« (Segbers
2007)
»Das unsichtbare Nervenzentrum des
Mediensystems«
Wer also sind diese Agenturen, die
»immer an der Quelle der Nachricht«
zu finden sind? Globale Agenturen gibt
es inzwischen nur noch drei:
1. Die amerikanische Associated Press
(AP) mit weltweit über 4000 Mitarbeitern und rund 12‘000 Kunden. Die AP
ist im Besitz von USMedienverlagen
und hat ihre Haupt redaktion in New
York.
2. Die quasistaatliche französische
Agence FrancePresse (AFP) mit Sitz in
Paris und knapp 4000 Mitarbeitern, die
pro Tag über 3000 Meldungen und
2500 Fotos an Medien in aller Welt versenden.
3. Die britische Reuters in London, die
privatwirtschaftlich organisiert ist und
etwas über 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Reuters wurde 2008 vom kanadischen Medienunterneh mer Thomson – einer der 25 reichsten Menschen
der Welt – gekauft und zu Thomson
Reuters mit Sitz in New York fusioniert.
Bitte lesen Sie weiter auf:
https://swisspropaganda.wordpress.
com
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»Man muss sich deshalb immer fragen: Weshalb kommt jetzt
gerade diese Information in dieser Form auf mich zu?
Letztlich stecken immer Macht­fragen da­hinter.« (*)
Dr. Konrad Hummler, ehemaliger NZZ-Präsident.
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Propaganda: Schweizer Medien-Vernetzung
Graphik: Vernetzungen der Schweizer Presse
gemäss der Studie von „Swisspropaganda“:
„Der Propaganda-Multiplikator“. Bitte lesen Sie die
PDF-Beilage zu dieser Ausgabe.
Basel, 19. Juni 2016
Anzeige
http://armee-halbierung-nein.ch
Verfassungswidrige Armeerefom?
Ausgehöhlte Neutralität?
Armeebestand (zum 3. Mal) halbieren?
Schwache Armeeleistung?
Fragen wir das Volk!
Unterstützen Sie das Referendum
gegen die Armeereform „WEA“
Bürgerkomitee für unsere Sicherheit – NEIN zur Halbierung der Armee
Postfach 7701 CH-6302 Zug
http://armee-halbierung-nein.ch
Postkonto: 89-556300-0 IBAN: CH93 0900 0000 8955 6300 0
BIC: POFICHBEXXX
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Monte Paschi:
Mario Draghi wird von seiner Goldman-Vergangenheit eingeholt
Beim EZB-Stresstest ist die älteste Bank der Welt durchgefallen: Mit der italienischen Banca Monte
dei Paschi di Siena (MPS) verbindet den heutigen EZB-Chef-Kontrolleur Mario Draghi eine wechselvolle Geschichte. Welche Rolle er in seiner Zeit als Goldman-Banker oder als Chef der italienischen Zentralbank für die MPS gespielt hat, lässt sich kaum noch klären. Die MPS ist jedenfalls
ein Musterbeispiel, warum Banken scheitern - und warum ihre Rettung immer teurer wird.
Bild: EBZ-Chef Mario Draghi. Oberster Notendrucker der EU
Der Fall des italienischen Banken-
bank. Die Gründung Italiens führte
Sozialdemokraten (PD) dominiert.
Skandals um die Banca Monte dei
dazu, dass die Bank zur Finanzie-
Die Politiker erweisen sich in guter so-
Paschi di Siena (MPS) ist ein Lehr-
rung der Staatsgeschäfte herange-
zialdemokratischer Tradition als wahre
beispiel, wie die Banken- und Schul-
zogen wurde. Im Zuge der Globali-
Weltmeister im Geldverteilen.
den-Krise in Europa entstanden ist.
sierung nach 1945 expandierte die
Die Bank war im Jahr 1472 gegrün-
Bank. Immer schneller, immer wei-
Die Konstruktion der MPS sieht vor,
det worden, um Kleinkredite zu ver-
ter in die Welt hinaus musste es ge-
dass die Stadt immer das Sagen hat.
geben. In ihren Anfängen wurde die
hen.
Sie bestellt das Management und ver-
Bank von Großherzog Ferdinand II.
langt, dass die Bank liefert.
mit den Einnahmen des Staates aus
1995 wurde eine Stiftung gegründet,
Und die Bank musste viel Geld be-
Weideland, den sogenannten Pa-
die im Großraum Siena für Schulen,
schaffen, weil die Stadtväter ihre Wäh-
schi, besichert. 500 Jahre lang war
Krankenhäuser und Universitäten zu-
ler günstig stimmen wollten.
die MPS eine vernünftige Regional-
ständig war. Die Stiftung wird von den
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Immer mehr Geld, und immer schnel-
Preis gilt heute noch als eines der
tionen fest im Griff haben, Goldman
ler. 1999 ging die MPS an die Börse
großen Rätsel der jüngeren italie-
Sachs gemeinsam mit der Citigroup
nischen Bankengeschichte. Nur weni-
und Merill Lynch als „Joint Global Co-
Damit konnte sie endlich am ertrag-
ge Monate zuvor hatte spanische San-
ordinators“ für die Transaktion. Gold-
reichsten Roulette-Tisch des internati-
tander die Antonveneta gekauft – für
man und die anderen Wundertäter
onalen Finanzkasinos Platz nehmen.
6,6 Milliarden Euro. Eine Wertsteige-
sollten die Kapitalerhöhung strukturie-
Sie kaufte und verkaufte andere Ban-
rung mitten in einer Zeit, in der die Fi-
ren, andere „innovative Kapital-Instru-
ken, wurde zum begehrten „Global Pla-
nanzkrise schon mit freiem Auge zu
mente“ finden, einen Brückenkredit
yer“, zur drittgrößten Bankengruppe
erkennen war.
mit der Credit Suisse und der Mediobanca auf die Beine stellen. Damit die
Italiens.
Von den Fundamentaldaten war der
Santander in Cash ausgezahlt werden
Anders als unter Ferdinand II. sorgte
Kaufpreis in keiner Weise gedeckt, im
konnte, verschuldete sich die MPS in
nun nicht der Staat für die Besicherung
Gegenteil: Santander wollte die Anton-
gigantischem Ausmaß. Die Beauftra-
der Bank, sondern die Bank sorgte da-
veneta unbedingt loswerden, weil alle
gung ist heute noch im Stadtarchiv
für, dass die unersättlichen Wünsche
Kennzahlen negativ waren: Das Eigen-
von Siena zu finden.
der Politik erfüllt wurden.
kapital schrumpfte, die Bank verlor
Immer schneller musste sie immer
Kunden und Einlagen. Beobachter wie
mehr Geld herbeischaffen. Die italie-
Finanzfachleute aus dem Umfeld des
nischen Politiker wollten ihre Klientel,
Euro-Kritikers Beppe Grillo schätzen,
Sie verstehen von Geld nur, wie man
die Wähler, nicht enttäuschen.
dass die Bank damals vielleicht noch 3
es verteilt. Goldman dagegen ver-
Wer Geld in den Markt pumpt, sorgt für
Milliarden Euro wert war – wenn über-
steht, wie man mit den Schulden
Arbeitsplätze – und wird wiederge-
haupt (mehr hier auf Grillos Blog/italie-
der anderen Profite macht.
wählt.
nisch).
Ein feiner Unterschied, aber einer, der
Was die Politiker nicht bedachten:
über Leben und Tod entscheidet. Wer
dabei über die Klinge springt ist ziem-
Die MPS profitierte von den modernen
„Finanzinstrumenten“, wie die diversen
Hier kommt Goldman Sachs ins
lich klar. Denn Goldman ist für die
Schrottpapiere gerne genannt werden.
Spiel.
Deals zuständig, nicht für die Details
(wie unter anderem auch hochanstän-
Sie wettete auf Teufel komm raus, weil
die Schulden, die zum Wesen der mo-
Wie viele andere politische Eliten von
gige, aber naive Forscher in Boston
dernen „Finanzierungs-Strategie“ ge-
Griechenland bis Pforzheim hofften
am eigenen Leib erfahren mussten –
hören, immer größer wurden.
die Politiker in Siena, dass die Magier
mehr hier).
einer der großen, damals noch renomIm Jahr 2007 machte die Bank schließ-
mierte Investment-Banken den Golde-
Goldman hatte einen großen Vorteil,
lich den entscheidenden Fehler, der ih-
sel MPS wieder dazu bringen könnten,
um mit dieser Transaktion beauftragt
ren rapiden Niedergang einleiten sollte:
dass er genug Gold abwirft, um die
zu werden: In der Übernahmeschlacht
Steuerzahler weiter zu beglücken.
um die Antonveneta hatte Goldman
die niederländische ABN Amro bera-
Sie entschied sich zum Kauf der kleinen Banca Antonveneta. Der sagen-
Und so beauftragten auch die Stadt-
ten. Die ABN war von der Santander
hafte Kaufpreis: 9 Milliarden Euro. Der
väter, die die Stadt Siena seit Genera-
ausgebremst worden, weil sie nur 6,3
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Bild: Banca Monte dei Paschi di Siena
Bei EZB-Test unter Draghis Aufsicht ist die Banca Monte dei Paschi di Siena durchgefallen:
Die Monte dei Paschi di Siena ist wieder in einer Schieflage. Bis heute ist ungeklärt, welche Rolle
Draghi in der Geschichte der ältesten Bank der Welt gespielt hat. (Foto: wikipedia)
Milliarden Euro für die Antonveneta ge-
Während der Beratung von ABN Amro
sidentschafts-Kandidat Mitt Romney,
boten hatte. Im Klartext:
war ein gewisser Mario Draghi Chef für
machten dank Draghi ein Millionenver-
das Europa-Geschäft von Goldman.
mögen auf Kosten der italienischen
Goldman kannte das Übernahme-Objekt MPS genau.
Steuerzahler
Er hatte in den Jahren vor seiner Zeit
(hier
ausführlich
bei
Bloomberg beschrieben/englisch).
bei Goldman als Generaldirektor im
In einer Bankenanalyse von Goldman
italienischen
die
Es ist höchst unwahrscheinlich, dass
Reserach rangierte die Antonveneta
Privatisierung italienischer Staatsbe-
Draghi über den Zustand der Antonve-
unter den drei am wenigsten interes-
triebe vorangetrieben – sehr zur Freude
neta nichts gewusst hat.
santen Investments im europäischen
der Finanzhaie der Welt.
Draghi war schon wegen der Gold-
Bankensektor.
Manche, wie der republikanische Prä-
man-Deals mit Griechenland ins Visier
Finanzministerium
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der internationalen Kritik geraten – im
Unterschied aus, ob ein Unternehmen
Die Universität, Schulen, Krankenhäu-
Skandal um manipulierte Zahlen der
für 6 oder für 9 Milliarden Euro über
ser, der Mittelstand, kleine Unterneh-
Griechen für den EU-Beitritt hat Draghi
den Ladentisch geht.
men – sie alle sind heute schon so gut
wie nicht mehr finanziert.
immer betont, in seiner Zeit für Goldman nicht für den öffentlichen, sondern
ausschließlich für den privaten Sektor
Die ahnungslosen Politiker mach-
Der italienische Ministerpräsident Ma-
tätig gewesen zu sein. Es ist schwer
ten weiter Schulden
rio Monti, ebenfalls ein Goldman-Berater, hatte in seiner kurzen Amtszeit
vorzustellen, dass der in London tätige
Draghi ausgerechnet von der spekta-
Sie verfielen immer stärker der Deri-
versucht, die Bank mit Steuergeldern
kulären Banken-Übernahme in seinem
vaten-Droge. Sie zwangen die Bank,
am Leben zu halten, wie schon sein
Heimatland nichts gewusst haben soll.
weiter Dividenden auszuschütten, ver-
Vorgänger Silvio Berlusconi, der eben-
schleierten diese aber gekonnt. Dass
falls Milliarden in die Bank gepumpt
Draghi war, als die MPS schließlich um
Draghi diese als Chefaufseher der
hat.
9 Milliarden Euro nach Spanien ver-
Banken nicht gekannt hat, ist denkbar.
Monti und Draghiu waren während der
kauft werden sollte, schon nicht mehr
Als Miterfinder der „finanzpolitischen
Krise der MPS kurz ins Visier der Öf-
bei Goldman:
Waffen zur Massenvernichtung“ (War-
fentlichkeit geraten.
Draghi war Nachfolger des im Zuge der
ren Buffet) waren sie ihm allerdings im
Doch die italienische Zentralbank hat-
Antonveneta-Übernahme über krimi-
Prinzip vertraut.
te Draghi von jeder Schuld freigesprochen – ohne freilich den Fall jemals
nelle Machenschaften gestürzten, und
unabhängig untersuchen zu lassen.
schließlich auch verurteilten Chefs der
Ende 2012 stimmten die Eigentümer
italienischen Notenbank, Antonio Fa-
einer Kapitalerhöhung um 6,5 Milliar-
zio, geworden.
den Euro für die MPS zu.
Nun ist die Bank beim Stressttest der
Als solcher war es nun sein Job, die
Damit erhalten sie Zugang zu staatli-
EZB durchgefallen und muss nach
Banken in Italien zu beaufsichtigen. Als
chen Krediten in Höhe von 3,9 Milliar-
EZB-Berechnungen
die MPS die Fantasie-Summe von 9
den Euro.
Euro frisches Kapital einschiessen.
Milliarden Euro zahlen sollte, hätte er
Die Kredite waren nach dem Vertu-
einschreiten müssen.
schungs-Skandal in Gefahr geraten.
Bei der vergangenen Kapitalerhöhung
Doch die Bankenaufsicht winkte den
„Die Situation ist unter Kontrolle“, zi-
hatte Profumo gewarnt, dass das gan-
Deal durch. 9 Milliarden, finanziert über
tierte Bloomberg damals den
ze italienische Bankensystem in Ge-
Schulden einer politisch dominierten
MPS-Aufsichtsrats-ChefAlessandro
fahr sein, wenn die MPS kollabiert.
Staatsbank, für ein Institut, das sich
Profumo.
damals schon am absteigenden Ast
Profumo war früher Chef der Unicredit
Quelle:
befand.
und musste sich in der Brontos-Affäre
Deutsche Wirtschafts Nachrichten
wegen Steuerbetrugs verantworten.
Von diesem Deal hat sich die MPS nie
mehr erholt. Für Goldman war es ein
Analysten rechnen damit, dass die
großartiges Geschäft: Die Investment-
Bank in den kommenden Jahren bis zu
bank kassiert immer erfolgsabhängige
7 Milliarden Euro für den Schulden-
Honorare. Da macht es schon einen
dienst aufbringen wird müssen.
2,1
Milliarden
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Basel, 19. Juni 2016
Emigranten 1939: Werner Guttentag
Eine Erinnerung an einen grossen Bolivianischen Juden Deutscher Herkunft und zugleich eine Erinnerung an den intellektuellen Aderlass infolge der Emigration von mehr als 70% der 500`000 Deutschen Juden bis 1940 nach der Nationalsozialistischen Revolution 1932.
Werner Guttentag starb Anfang Dezember 2008, im Alter von 88 Jahren, in Bolivien, in der Stadt Cochabamba,
im
gleichnamigen
Departamento. Das ist Anlass, sein
Leben und Werk im Monatsblatt der
Deutschen Kulturgemeinschaft zu
würdigen, hat er doch das kulturelle
Schaffen in Bolivien wesentlich gefördert, nicht zuletzt was den vielgestaltigen, reichen
Beitrag zum
Schrifttum Boliviens anbelangt.
Werner Guttentag wurde 1920, in der
Zeit der Weimarer Republik in einer jüdischen Familie, im damals deutschen
Breslau und heute in Polen liegenden
Wroclav, geboren. Von seinen frühen
Jahren in Europa ist wenig veröffentlicht. Die Schule konnte er zu seinem
Leidwesen nur bis zur achten Klasse
besuchen, was auf die politischen Umstände im seit 1932 Nationalsozialistischen Deutschland zurückzuführen
war. Sein Vater wurde in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert,
von welchem er gerettet wurde. Der
Junge musste früh anfangen zu arbeiten. Bereits im Alter von 12 Jahren
schloss er sich einer Jugendbewegung
an, die 1933 verboten wurde und deren
Mitglieder im KZ oder im Exil landeten.
1937 schickte ihn seine Familie nach
Holland in ein Ausbildungslager für junge Flüchtlinge, wo er eine Mechanikerlehre absolvierte.
1939 wanderte er nach Bolivien aus
und kam nach Cochabamba. In seinem
Gepäck: eine Schreibmaschine, das
Buch „Der Idiot“ von Dostojewski und
ein Fahrrad (bezeichnend für seinen
bescheidenen Lebensstil ist wohl, dass
er dieses selbe Rad noch mehr als 50
Jahre später benutzte); ferner die Frustration, keine so vollständige Erziehung genossen zu haben, wie er es
sich wünschte, und der Traum, Buchhändler oder Historiker zu werden. Die
ersten Jahre verbrachte er als Lehrling
eines Juweliergeschäftes und als Angestellter der Minengesellschaft Mauricio Hochschild, einem der drei sogenannten Zinnbarone. Auf Reisen lernte
er einen großen Teil Boliviens kennen.
1947 nahm er die bolivianische Staatsangehörigkeit an.
1944 verwirklichte er seinen Wunsch
und gründete zusammen mit Edith
Lublin eine Buchhandlung in Oruro, im
bolivianischen Hochland. Ein Jahr
später besaß er ein Geschäft mit dem
Namen „Los Amigos del Libro“ in
Cochabamba, 1950 kam ein Ableger in
La Paz dazu, in den 60er Jahren eröffnete er eine Filiale in Santa Cruz, in
den 70er bis 80er Jahren weitere Filialen in Potosí, Sucre, Oruro und Tarija,
die aber bald wieder geschlossen werden mussten, weil sie sich wirtschaftlich nicht halten konnten. Heute ist die
Firma weiter geschrumpft. In La Paz
hatte sie ihren Laden in der Straße
Mercado, letztes Jahr zog sie in ein
kleineres Geschäft in der Straße Ballivián um, nahe der Plaza Murillo; außerdem gibt es noch eine kleine Zweigstelle in San Miguel und eine dritte im
Flughafen in El Alto.
Buchhändler zu sein war Werner Guttentag nicht genug. Bezeichnend für
sein unermüdliches Schaffen war nicht
so sehr sein kommerzielles Interesse
(er selbst bezeichnete sich als nur mä-
ßig erfolgreichen Geschäftsmann),
sondern sein Bestreben, als Verleger
das kulturelle Schaffen Boliviens und
seine Vielfalt einem breiten Publikum
bekannt zu machen. Dazu wählte er
den Leitspruch: „no leer lo que Bolivia
produce, es ignorar lo que Bolivia es“
(nicht zu lesen, was in Bolivien produziert wird, bedeutet, Bolivien nicht zu
kennen). Darüber hinaus schuf er den
Literaturpreis „Erich Guttentag“ (benannt nach seinem Vater und mit 15
Preisverleihungen seit 1966 ) und veröffentlichte die so ausgezeichneten
Werke. Die Auswahl trafen Preisrichter
unter denen sich international anerkannte Literaten wie Mario Vargas Llosa fanden. Er richtete auch den jährlichen Preis „Jaime Laredo“ (benannt
nach einem Musiker) ein, mit dem er
die besten Studenten der Universität
von Cochabamba (UMSS) belohnte.
Diese Preise waren eine Privatinitiative
ohne Unterstützung des Staates.
Selbstkritisch meinte er zu seinen
Wettbewerben: Einige waren erfolgreich und beeinflussten fast ein halbes
Jahrhundert das literarische Schaffen
dieses Landes, andere aber „waren
zum Scheitern verurteilt, weil das Land
dafür noch nicht reif war und sich in einer tiefgreifenden Entwicklung befand,
wozu Revolutionen und mangelnde
Stabilität gehörten. Außerdem war die
Aufgabe für ein kleines von einer einzigen Person geführtes Unternehmen
zu groß.“
Der Verleger Guttentag förderte eine
ganze Generation von Literaten und
war mit etlichen von ihnen befreundet.
Das erste Buch, das er verlegte, war
Basler Liberale Nachrichten
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der Roman Surumi von Jesús Lara, von
dem er zahlreiche Bände veröffentlichte. Er verlegte die Werke vieler anderer
Schriftsteller, Historiker und Archäologen wie Néstor Taboada Terán, Hugo
Boero Rojo, Carlos Ponce, Dick Ibarra
Grasso, Pedro Shimose, Renato Prado
Oropeza, Armando Soriano Badani und
Juan de Recacoechea.
Eines seiner großen Verdienste bestand darin, bolivianische Bücher auch
im Ausland bekannt zu machen, unter
anderem durch die wiederholten Beteiligungen an internationalen Buch-Messen in Frankfurt/Main, Buenos und zuletzt in Rom im Jahre 1999.
Werner Guttentag erlebte eine Phase
tiefgreifender Veränderungen in Bolivien. Dazu erzählte er folgende Anekdote: Im Jahre 1948 kam ein etwa 12-14
Jahre alter Junge vom Lande (campesino) in seine Buchhandlung und verlangte einen Band mit Gedichten. Die
zunächst angebotenen Bücher gefielen
ihm nicht, es sollte etwas besonders
Schönes für seine Freundin sein.
Schließlich erstand er ein kleines in Leder eingebundenes Buch aus dem
Ausland, das irrtümlich in das Geschäft
geraten war, aber der Buchhändler erklärte ihm, dass es für ihn schwer lesbar sei, da es in Katalanisch geschrieben war. „Das macht nichts“, meinte
der junge Mann, „meine Freundin und
ich haben noch nicht lesen gelernt.“
Diese Szene wäre heute undenkbar.
Aus seiner Verlegertätigkeit nennen wir
hier einige der wichtigsten Beispiele:
Guttentag las zufällig in der Geschichte
des Verlagshauses Walter de Gruyter
(Berlin), dass diese Firma den Verlag juristischer Bücher „Emanuel Guttentag“
übernommen hatte und dann die
Sammlung von Jura-Werken namens
Guttentag schuf, die es noch heute
gibt. Das veranlasste ihn, in Bolivien
eine ähnliche Reihe ins Leben zu rufen,
die Colección Jurídica Guttentag.
Seine Serie Enciclopedia Boliviana
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brachte es auf 80 Bände, die Bolivien
in verschiedenen Wissensgebieten repräsentierten und Themen von Geschichte, Geographie, Biologie, Musik,
Wirtschaft, etc. behandelten.
Im Bewusstsein, dass die weniger
bemittelte Bevölkerung, also die
Hauptmasse der Bolivianer, sich Bücher kaum leisten konnten, veröffentlichte er einige Titel der „Enciclopedia
Boliviana“ in der Serie POPULAR und
bot sie besonders preisgünstig an.
Seine Sammlungen Descubra Bolivia (Entdecke Bolivien), beziehungsweise Bolivia Mágica hatten das Ziel,
den Tourismus zu fördern, zu einer
Zeit, als weite Teile des Landes für die
breite Öffentlichkeit noch unbekannt
waren. Der Schriftsteller Hugo Boero
Rojo unterstützte dieses Vorhaben. Es
wurden Bände über die Archäologie
von Tiwanaku, Samaipata, Iskanwaya,
La Paz und Umgebung herausgebracht. Der Band „Bolivia Mágica“ des
Jahres 1982 war der erste Versuch,
eine umfassende Enzyklopädie zu verschiedenen Aspekten des Landes vorzulegen.
Zusammen mit dem Dichter Héctor
Cossío Salinas gründete er die Biblioteca Boliviana/Bibliografía Boliviana
mit dem Ziel, die Veröffentlichungen
Boliviens zusammenzufassen und den
Studierenden als Nachschlagwerk zu
dienen. Später schloss sie kurze Biographien der Autoren ein und bekam
den neuen Titel Bio-Bibliografía Boliviana, der vollständigsten des Landes.
Es erschienen 40 Bände.
Insgesamt wird die Zahl von mehr als
800 Titeln genannt, die Los Amigos del
Libro herausbrachte – ein imposantes
Werk in einem Land mit der höchsten
Analphabetenquote Südamerikas. Zu
vermerken ist darunter die sorgfältige
Redaktion von Werken über das reiche
bolivianische Universum an Heilpflanzen und ihre Anwendung, sowie Wörterbüchern in den drei Sprachen Aymara, Quechua und Spanisch.
Er selbst hat sich als Autor einer Reihe
von Artikeln in der nationalen und internationalen Presse immer wieder
über das Verlegen von Büchern und
seine Buchserien geäußert, zum Beispiel über die „Bibliografía Boliviana“,
die ihm besonders am Herzen lag. Er
war sich sehr bewusst, dass mit dem
Verlegen und Drucken von Büchern in
Bolivien kein Reichtum gewonnen werden kann; er erklärte die Grenzen seines Verlages unter anderem mit der
Tatsache, dass Studenten lieber die
billigen Fotokopien benutzen.
Das Lebenswerk von Werner Guttentag ist auf verschiedene Weise anerkannt worden. Er bekam zahlreiche
Ehrungen und Auszeichnungen.
Die Deutsche Botschaft überreichte
ihm 1973 das Bundesverdienstkreuz.
Die bolivianische Regierung zeichnete
ihn 1987 mit dem Orden Cóndor de los
Andes aus. Es erschien auch eine bolivianische Briefmarke mit seinem Porträt. Im Dezember 2008 wurde posthum
eine
Auszeichnung
des
bolivianischen Senats an die Familie
übergeben.
Quellen:
1.) Die Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Buchhandlungen „Los Amigos del Libro“und des gleichnamigen
Verlages (1995).
2.) Die Rede Guttentags, die er anlässlich der Auszeichnung mit dem
Doktor h.c. in der Universidad Mayor
San Simón (UMSS), Cochabamba, im
Mai 2003 hielt.
Sie wurde im Bolivian Studies Journal
(Urbana-Champaign, USA, Vol. 10,
2003) abgedruckt
3.) Der Nachruf, erschienen in der Tageszeitung „La Razón“, La Paz.
Nachruf von Matthias Strecker, Centro
Cultural Alemán Bolivia-Deutschen
Kulturgemeinschaft Bolivien. Leicht
verändert von R. Hoeren (BLN), einem
seit langem jährlich in das geliebte
Bolivien zurückkehrenden Bewunderer Werner Guttmanns
Basler Liberale Nachrichten
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Geostrategie: Plan B - Krieg um Syrien mit NATO und Bundeswehr
Wer geglaubt hat, Merkels Bündnis mit Erdoğan diene nur der Eindämmung der Flüchtlingskrise,
denkt zu kurz. Die Bundesregierung stellt sich auch im Krieg um Syrien auf die Seite der Türkei. Ankara will diesen Krieg. Und die NATO macht mit – mit einem sogenannten Plan B, der die Rebellen
gegen Assad auch mit Flugabwehrraketen unterstützt.
Von Peter Orzechowski
Wie ernst es der Bundesregierung mit
gene Flugbetriebsfläche für die Torna-
Plan B: Sieg der Rebellen und des
der militärischen Unterstützung des Sy-
dos und die Airbus-Tankflugzeuge an-
Westens über Assad
rien-Kriegs ist, zeigt eine Meldung, die
gelegt werden.
heute Morgen über die Ticker lief: Die
Zusätzlich plant das Ministerium für 15
Der Einsatz der Bundeswehr ist strate-
Bundeswehr plant den Bau einer eige-
Millionen Euro feste Unterkünfte für
gischer Bestandteil des von den USA
nen Basis für ihre Tornado-Kampfjets in
400 Soldaten und einen voll ausgerü-
entwickelten sogenannten »Plans B«.
der Türkei.
steten Gefechtsstand für 34 Millionen
Er solle zum Tragen kommen, wenn
Dieser feste Standort soll für rund 65
Euro.
Plan A, eine friedliche Lösung des Sy-
Millionen Euro auf der türkischen NA-
rien-Konflikts,
scheitere,
hatte
TO-Luftwaffen-Basis Incirlik eingerich-
Die Bundeswehr will außerdem noch
Washington in den letzten Tagen ver-
tet werden.
eine Betreuungseinrichtung mit einem
kündet. Plan B sieht die Unterstützung
Zudem verhandelt die Bundeswehr mit
Café und Freizeitaktivitäten für die in
der gemäßigten Opposition im Kampf
Ankara über ein langfristiges Stationie-
der Türkei stationierten Soldaten er-
gegen Assads Truppen vor.
rungsabkommen für deutsche Solda-
richten.
ten.
Diese sogenannten Gemäßigten sind
In den Planungspapieren ist dieser
bereits, wie arabische Medien berich-
Bereits seit mehreren Monaten starten
Neubau mit 4,5 Millionen Euro veran-
ten, aus der Waffenruhe ausgestiegen.
von Incirlik aus die deutschen Tornados
schlagt. Die meisten Projekte sollen im
Die illegalen bewaffneten Gruppie-
mit ihren hochauflösenden »Recce«-
Sommer 2017 fertig werden.
rungen Liwa al-Haqq, Adschnad al-
Kameras und bereiten durch Luftaufklä-
Scham, Ahrar al-Scham, Failaq ar-
rung der Krisengebiete in Syrien und
Diese Planungen machen klar, dass die
Rahman und die 13. Division der Freien
dem Irak die Luftangriffe der internatio-
Bundeswehr mit einem dauerhaften
Syrischen Armee begannen zusammen
nalen, von den USA geführten Anti-IS-
Einsatz in Syrien und im Irak rechnet.
mit den Extremisten der Gruppierung
Koalition vor.
Aber warum?
Dschabhat an-Nusra eine Offensive in
den nördlichen Provinzen des Landes
Die Bauplanung der Bundeswehr sieht
(Latakia, Idlib und Aleppo). Auch in Da-
vor: In den kommenden sechs Monaten
maskus und Homs gehen sie aktiv vor.
soll für rund zehn Millionen Euro eine ei-
Basler Liberale Nachrichten
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Diese Gruppen werden durch die Türkei
Die Rebellenoffensive in Aleppo wäre
(Quelle: http://info.kopp-verlag.de/
und Saudi-Arabien militärisch unter-
ohne die Unterstützung der Türkei
hintergruende/deutschland/peter-
stützt, wie syrische Medien berichten.
nicht möglich, weil die Oppositions-
orzechowski/plan-b-krieg-um-syrien-
Die Nachrichtendienste dieser Länder
gruppen bereits vor einem Monat zer-
mit-nato-und-bundeswehr.html )
organisierten mit CIA-Unterstützung die
schlagen wurden und sich nur deswe-
.
Versorgung der syrischen Opposition
gen auf den Waffenstillstand einließen.
mit Waffen auch aus anderen Ländern,
Doch mittlerweile haben sie ihre Kräfte
berichtet Sputnik unter Berufung auf
verstärkt und ziehen wieder ins Ge-
syrische Quellen.
fecht.
Aufnahmen in sozialen Netzwerken zei-
Sollte Washington offiziell den soge-
gen Extremisten der mit der Freien Sy-
nannten »Plan B« ankündigen, könnte
rischen Armee in Verbindung stehenden
die
Gruppierung Harakat Tahrir in der Pro-
52-Bombern, die bereits im Einsatz
vinz Homs mit chinesischen mobilen
sind, mit Unterstützung der gemä-
Flugabwehrkomplexen vom Typ FN-6.
ßigten Opposition auch die syrischen
US-Luftwaffe
samt
ihren
B-
Regierungstruppen bombardieren.
In der Bildunterschrift heißt es, dass
mindestens zehn Extremisten ausgebil-
Und dann könnte Assad ein zweites
det wurden und jetzt diese Anlagen im
Mal Russland um Hilfe rufen.
Kampf gegen die Regierungstruppen
nutzen könnten. Syrischen Medien zu-
Eine direkte Konfrontation von rus-
folge könnten diese Waffenlieferungen
sischen und NATO-Truppen könnte
über den Sudan und Katar gelaufen
nicht mehr ausgeschlossen werden.
sein.
Auf diese Weise könnten der militärisch-industrielle Komplex und die in
Neben der Unterstützung der Rebellen
der US-Außenpolitik tonangebenden
greift das türkische Militär immer inten-
Neocons in Washington vielleicht doch
siver selbst in den Krieg ein.
noch ihren ersehnten Krieg mit Russland vom Zaun brechen.
Die Provinz Aleppo wird regelmäßig von
der türkischen Artillerie beschossen.
Die türkische Zeitung Hürriyet berichtete, dass die Türkei die Zahl der Panzer
und Haubitzen entlang der Grenze zu
Syrien deutlich erhöhte.
Basler Liberale Nachrichten
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Titel: USA/NATO-Drohnen. Die absolute Lufthoheit
Nutzung sozialer Netze, Fahrdienste und Mobilephones durch Miliär und Geheimdienste?
Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit bauten die USA, NATO, Israel und Grossbritannien, weltweit
ihre Drohnenflugplätze aus. Ein genial vernetztes System zwischen Militär, sozialen Netzwerken
Mobiltelephonen, Taxifahrdiensten zu gezielten personalisierten Angriffen.
Von Avdotya Thabit / Damaskus, Jordanien
Das Netzwerk von Spionagesatelliten,
Mobilephone-Netzen, GPS, Facebook,
LinkedIn, Twitter und anderen Sozialen
Netzen, bilden eine kaum zu schlagende Allianz von Überwachungstechnologien welche es erlauben, praktisch
jeden Bürger weltweit zu orten und gegebenenfalls umzubringen.
Die Frage nach der Schuld der von
Drohnen umgebrachten Personen ist
nicht von Bedeutung. Fakten und Nützlichkeit, welche die Drohnenangreifer
dem „Projekt“ zuweisen sind von Bedeutung. Bürger XYZ ist unwichtig. Wer in das
mit Hilfe von Big-Data generierte Verdächtingungsraster passt, ist Zielperson. Das kann jeden treffen.
Ballerspiele zur Vorbereitung
Schleichend hat sich die Verrohung der
Jugendlichen durch Ballerspiele bereits im Kinderzimmer in die Menschengehirne und somit in die militärischen
Drohnencontainer
und
Befehlsstände hineingefressen.
Psychologisch spielt es keine Rolle, ob
man ein Kriegsspiel spielt oderob man
in Echtzeit vom US-Stützpunkt Sigonella/Sizilien einen vermeintlichen
„Feind“ in Libyen vernichtet. Verantwortlich ist der Drohnenpilot nicht wirklich selbst, weil er quasi im „Spielemodus“, im Auftrag der Armee, und
letztlich im Auftrag des Smiling Nobel
Droners Obama die „Bösen“ jagt und
infolge frühkindlicher und jugendlicher
Prägung zwischen Spiel und militärischer Realität kaum unterscheiden
kann.
Dies ist die Absicht der hyperrealen
Bildwelten der Spielkonsolen. Es ist kein Zufall: Alle Spiele sind zum
grössten Teil gewalttätigen Inhalts. Es
geht immer um „Gute gegen Böse“.
Freischaltung zu Grössenwahn und
Allmacht: der Unterschied zwischen Fiction und Realität sind aufgehoben
Darkzone-Geschichten »der Retter«
lassen in Sachen Brutalität und krimineller Energie keine Wünsche mehr offen. Das „Gute“ daran: Man ist immer auf
der Seite der Weltenretter und Heilsbringer (USA). Dunkle Mächte werden
bekämpft und ausgerottet. Man braucht kein schlechtes Gewissen zu haben - man ist auf der Seite
der Retter der Welt. Und dies sind unzweifelhaft die USA! Sie sind die Besten und kämpfen immer für Recht und
Freiheit!
„Schiess den Feind tot - Du bist im
Recht!“ Fiction und Realität
sind aufgehoben
Es ist nicht die Frage, in welcher Realität man lebt. Es ist die Vorgabe der
Gesellschaft. Wenn Kinder-Opfern und
Fressen zur gesellschaftlichen Norm
erhoben wird. Menschen-Opfer darzubringen wird dann zur gängigen Moral!
Als im Dritten Reich Juden zur Vernichtung freigegeben wurden, war
dies für einen grossen Teil der Bevöl-
kerung nicht schlecht, sondern Kraft
der Kompetenz der Regierenden Partei „richtig“ - weil erlaubt!
Juden oder Schwarze zum Abschuss
freizugeben, ist nicht Frage der Moral,
sondern ob es staatlich opportun ist!
Dies vergessen wir nur allzu oft.
Die Schale der Zivilisation ist äusserst
dünn und nur durch Machtverhältnisse
und ihre Vorgaben geregelt.
Fundamental andere Kriegsführung
Prof. Dr. Albert Stahel, „Strategische
Studien“ (Schweiz) schreibt:
[ … Die gegenwärtige Diskussion um
die Flugzeugbeschaffung darf nicht
dazu führen, dass die Entwicklung unserer Luftwaffe auf einen falschen Weg
gerät. Den Drohnen gehört im Luftkrieg
die Zukunft erfolgreicher Strategie. …]
(Flugzeugbeschaffung versus Drohnen
für die Schweiz 8.11.2011)
Seit 2004 setzen die CIA und die USAir Force zunehmend bewaffnete Drohnen der Typen Predator und Reaper
gegen Führer der Al-Kaida ein, sowie
gegen afghanische und pakistanische
Taliban, die sich insbesondere in den
Stammesgebieten (tribal areas) von
Nord- und Süd-Waziristan in Pakistan
aufhalten. Diese Drohnen werden an
der afghanisch-pakistanischen Grenze
von Angehörigen privater Sicherheitsfirmen bewaffnet, gestartet und durch
Piloten und Operateure, die in den USA
stationiert sind, zum Ziel gesteuert.
Unterstützt werden die Operationen
der bewaffneten Drohnen durch weitere hochfliegende Drohnen des Typs
„Global Hawk“, welche die entspre-
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Niger, Niamey: US-Drohnenbasis
chenden Zieldaten liefern.
Erfolg durch Vernetzung
Netzwerke wie Spionagesatelliten,
GPS, Mobilephone-Netze, Facebook,
LinkedIn, Twitter und andere Soziale
Netze, sind nur ein Teil des sich immer
mehr automatisch koordinierenden
Überwachungsnetzes.
Nun kommen weitere Netzwerke hinzu,
welche auf den ersten Augenschein
nicht als Teil des Überwachungsnetzwerkes auffallen.
Fahrdienste UBER und GETT gegen
Taxi
Der Kampf der traditionellen Taxifirmen
gegen die neu etablierten Fahrdienste
ist verloren.
Die unübersichtlichen Taxifirmen mit ihren verschiedenen Funk - und Telefoninformationsservices sind hoffnungslos
veraltet. Vor allem:
sie sind schlecht kontrollierbar!
Startschuss einer strategischen
Partnerschaft in Berlin
Volkswagen AG schreibt:
Volkswagen-Konzern und Fahrtenvermittler GETT planen den Ausbau von
On-Demand-Mobilitätslösungen, sowie ihre Expansion in Europa.
- Deutlicher Ausbau der On-DemandDienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden des Volkswagen Konzerns geplant,
- Attraktive Konditionen für lizensierte
Gett-Fahrer bei Kauf oder Finanzierung
konzerneigener Fahrzeuge
- Markteintritt von Gett in Deutschland
und weiteren europäischen Ländern
vorgesehen. Der Volkswagen Konzern
gab bekannt, sich mit einer strategischen Investition in Höhe von 300
Millionen US-Dollar an dem weltweit
präsenten Fahrtenvermittler GETT zu
beteiligen.
Weiter VW: Laut Matthias Müller enthalte die GETT-Technologie bereits
heute Algorithmen, die mit erstaunlicher Präzision den Taxibedarf vorhersagen können. Darauf aufbauend werden GETT und der Volkswagen Konzern
eng zusammenarbeiten, um die Mobilitätsbedürfnisse der Kunden in Städten
noch besser zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. In
diesem Zusammenhang werden auch
Kooperationsfelder im Bereich Autonomes Fahren erörtert. [...]
Auch UBER wird hochfinanziert,
unter anderm von Saudi Arabien
Der umstrittene Fahrdienst-Vermittler
UBER bekommt 3,5 Milliarden Dollar
aus Saudi-Arabien!
Damit sammelte UBER insgesamt be-
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US-Drohen-Basen, eine Auswahl: Türkei, Incirlik oben. Unten: Kamerun, Garoua.
Basler Liberale Nachrichten
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reits elf Milliarden Dollar ein, die größtenteils für die rasante internationale
Expansion verwendet werden.
Kein anderes Start-up hat bisher soviel
Geld von Investoren bekommen.
Den Mittleren Osten und Nordafrika
zählt UBER zu den am schnellsten
wachsenden Märkten für das Unternehmen!
19.000 Fahrer sind dort inzwischen, laut
Unternehmensangaben, imEinsatz.
In Saudi-Arabien ist UBER seit 2014
aktiv und wächst rasant!
Rund 80 Prozent der Passagiere seien
Frauen - die dort nicht selbst Autofahren dürfen.
Top-Manager des Fonds, Yasir Al
Rumayyan, ist nun im Verwaltungsrat
von UBER, wie das Unternehmen kürzlich mitteilte.
DIDI, der schärfste Rivale von UBER in
China, bekam eine Milliarde Dollar von
Apple. Dem iPhone-Konzern werden in
Medienberichten Ambitionen im Autobereich nachgesagt. (dpa) / (axk)
Neben DIDI und seinem Konkurrenten
CHUXING in China, entstanden weitere
Allianzen wie die US-Firma LYFT, OLA
aus Indien und der in Südostasien aktive Dienst GRAB-Taxi.
Hinter LYFT steckt die Opel-Mutter
General Motors, welche Anfang des
Jahres 2016 500 Millionen Dollar investierte.
Man will nun gemeinsam Roboter-Taxis
testen.
Dabei haben UBER, DIDI und GETT einen handfesten wirtschaftlichen Grund:
Der Automarkt ist gesättigt. Der Autoverkehr ist in verschiedenen Agglomerationen bereits von täglichen
Verkehrs-Dauerinfarkten betroffen.
Immer weniger junge Leute sind bereit,
ein Auto zu besitzen und zu verwalten.
Autos kosten pro Monat, geleast oder
gekauft, mindestens 1200.- CHF. Dieses Geld muss ja gerade in Zeiten sinkender Löhne verdient werden.
Ein weiteres, nicht zu vernachlässi-
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gendes Argument seitens der
Neuanbieter ist dasjenige des Umweltschutzes oder der modischen Klimaerwärmung.
Mehr „Sharing“ bedeutet mehr Umweltschutz, ein Thema, welches mehr
und mehr Menschen beschäftigt und
junge Leute auf Anbieter- und Nachfragerseite überzeugt.
Sie werden sich nun fragen, was das
alles mit Drohnen und Militär zu tun
hat
Solche Marktintelligenz wird nicht von
Bürokraten bereitgestellt. Gefragt sind
motivierte Unternehmer ohne Vorurteile mit globaler Vernetzung. Der gewaltige und unbegrenzte US-Markt in
Verbindung mit Israel, einem der führenden Technologie-Pools,
erweist sich als der Königsweg der
sich beschleunigenden Beliebigkeit
ohne Hinterfragung bei der Umsetzung
von Ideen zu Produkten.
„Verint Systems“
ist ein gutes Beispiel.
„Verint Systems“ ist eine US-amerikanische Firma für Entwicklung und Vertrieb von Hard- und Software für „Signals Intelligence“, mit Hauptsitz in
New York. Die Firma beschäftigt 3200
Angestellte weltweit und war während
vieler Jahre ein Tochterunternehmen
des israelischen Softwareunternehmens „Comverse Technology“.
Die Anfänge der Firma liegen in Israel,
wo sie enge Kontakte, zum Geheimdienst des Landes, genauer, zur Geheimdienst-Einheit 8200 pflegte.
Ungefähr die Hälfte der Angestellten
von Verint ist in Israel beschäftigt.
„Verint-Lösungen“ werden von mehr
als 10.000 Organisationen in 150 Ländern angewandt.
Zum Vorstandsmitglied von Verint
wurde Kenneth A. Minihan ernannt,
in den 1990er-Jahren Direktor der NSA.
Das führte zu Spekulationen, dass
Verint gemeinschaftlich als NSAMossad-Betrieb geführt wurde.
Gründer und CEO von Verint ist Jacob
“Kobi” Alexander, der auf der Most-
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Wanted-Liste des FBI steht, unter anderem wegen Betrugs im Zusammenhang mit elektronischen Daten. Im
Februar 2013 wurde Verint Systems
unabhängig von „Comverse“, das
aber nach wie vor Anteile besitzt.
Verint war indirekt in den Room 641ASkandal 2006 und den PRISM- und
Überwachungsskandal 2013 verwickelt, verbunden mit zwei Sammelklagen wegen systematischer Verletzung
von Privatsphären.
Die beeindruckende Erfindung von
UBER ist ein vergleichbares Ergebnis.
UBER, hat einen Marktwert von 17 Milliarden US$, und ist ebenfalls als eine
israelisch-amerikanische Firma zu sehen.
Hinter dem UBER-Unternehmen stecken nach eigenem Bekunden die Investoren Benchmark Capital, Goldman-Sachs, Google Ventures, First
Round Capital, Menlo Ventures und
Lowercase Capital.
Der Gründer und Milliardär Travis Cordell Kalanick, Kind tschechischer
Emigranten, gilt als Anhänger der Ideen
der einflussreichen libertären Autorin
Ayn Rand (Alissa Sinowjewna Rosenbaum).
Normale Taxis und deren Fahrer betrachte er als überholt - weil zu teuer und nicht genügend zentral kontrollierbar! Taxiunternehmen haben eine
Entwicklung verschlafen.
Ziel von UBER &Co. ist die totale Digitalisierung, die absolute Netzwerkkontrolle mittels aller verfügbaren Sozialen
und Militärischen Netzwerke.
Wo absolute Netzwerkkontrolle
herrscht, sind Geheimdienste nicht
weit
Der Mechanismus funktioniert komplex, ist aber im Grunde einfach:
Ist ein Kunde durch UBER oder einen
anderen Fahrdienst erfasst, wird jeder
Schritt überwacht - nicht aktiv, - sondern passiv über sich kommunizierende Algorithmen, welche das Profil
des Fahrgastes ermitteln und im Hin-
Basler Liberale Nachrichten
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Ali Al Salem Air Base Kuwait: Operator: Kuwait Air Force United States Air Force. Flugplatz mit Drohenhangars
tergrund vernetzen.
Die diesen Abläufen zugrunde liegenden anonymen Algorithmen
verschleiern die dahinterstehenden
„Jemande“.
Sie werden bei Bedarf durch „Fahnder“
ausgewertet und genutzt.
Eigentlich genau das Werkzeug für Geheimdienste, aber kaum für jeden
Marktteilnehmer sondern für die Meistbietenden.
Die Idee von UBER ist quasi ein Gemeinschaftsprojekt aus „Freier Marktwirtschaft“ und Geheimdiensten, unter
anderem dem israelischen Geheimdienst Mossad.
Die NSA, National Security Agency,
sprang auf den Zug auf.
Haben Sie sich nicht auch schon gewundert, wie das US-Militär Talibanchefs oder IS-Kommandeure mittels
Drohnen vernichten?
Eben mit dem „Globalen Netzwerk„
Zusammenfassung
Soziale Netzwerke, Geldflusskontrolle,
Verkehrsdienst-Erfassung und MobilePhones als personalisiertes Kontrollgerät, sind das ultimative Werkzeug zur
Kontrolle und Nutzung oder auch zur
Eliminierung unwilligen Bürger.
Es ist eine kreative Verbindung von
menschlichen Bedürfnissen wie Bewegung, Kommunikation, Gesundheit mit
Globaler Marktwirtschaft, Unternehmertum und Allianzen mit NichtmarktTeilnehmern, wie Geheimdiensten von
CIA bis Mossad, FSB, BND, MI6.
Auch für die gewalttätige Weltdominanz durch staatliche oder private Militärs, sowie auch für die mit ihnen zusammenarbeitenden Multinationalen
Schadindustrien und Maffiösen Kartelle eröffnen sich neue Wunschmöglichkeiten. Auch sogenannte Öffentliche
Dienste wie Swisscom benötigen
Überwachungshilfen, wie etwa das bereits beschriebene „Verint System“.
Leider sind unschuldige Bürger immer
impliziert. Auch Irrtümer sind kalkulierter Bestandteil des Systems, für
welche niemand wirklich verantwortlich ist. Die Matrix, das Netzwerk ist
das Wesen.
Dieses ist kaum greifbar - aber Wirklichkeit.
Bedürfnisse nach Weltdominanz sind
allerdings uralt, wie das alttestamentarische “Macht Euch die Erde Untertan“
als Vorgabe zeigt.
Es zielt nicht auf das vielfach bemühte
„Größtmögliche Glück der Grössten
Zahl“ ab, sondern auf die „Grösstmögliche Menge Begeisterter Sklaven“.
Und das unter der Annahme, dass die
Nicht - Vom - Menschen - Gemachte
Natur, in unbegrenztem Umfange zur
Verfügung steht und nicht gepflegt und
geschützt werden muss
(Neoklassische Wachstumstheorie).
Das System wird die DurchschnittsLöhne weiterhin auf ein SubsistenzMinimum senken. Ausserdem werden
die einst überlebensfähigen Kraal- und
Stammesstrukturen zugunsten von
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 24
Slumgemeinschaften vernichtet, denen
heute bereits über eine Milliarde Menschen zugerechnet werden. Sie wühlen
ihren Lebensunterhalt aus den Mülldeponien heraus, welche das von Karl
Marx ersehnte Konsumproletariat ihnen
zugesteht.
Es gibt keine Arbeitsverträge mehr.
Wer arbeitet, erhält sein Minimum oder
so wenig, dass es gerade reicht.
Siehe 45 Millionen US-Food-Stampers
oder Millionen deutscher HARZ-4er.
Widerstand nutzlos.
Dieses System erlaubt die metergenaue Erfassung „gewünschter“ Zielpersonen, die in einen Zielraster fallen,
der von „Jemandem“ definiert wurde.
Es reicht die Unterschrift, zum Beispiel
die von US-Präsident Barack Obama,
um mittels einer Drohne eliminiert zu
werden.
Verantwortliche?
Es gibt aber noch weit raffiniertere Methoden, um unliebsame Bürger loszuwerden.
Israelische Micro-Drohnenbauer etwa
stellen elektronische Insekten her, welche schnellwirkendes Nervengas „an
Bord“ haben. Ein Vorbeiflug an einem
definierten gegnerischen „Zielobjekt“
... das wars.
Insekt-Drohnen wirken mittlerweile
aus bis zu 4000 Metern Entfernung
und zerstören sich nach ihrer Mission
selbst.
Nun wundert der drastische Personalabbau europäischer Armeen nicht
mehr.
Sicher nicht der UBER-Fahrer, der freiwillig automatisiert seine Daten direkt
an die diversen Zentralen sendet, von
wo sie von Geheimdiensten und von,
durch von Parlamenten, unkontrollierte
Verwaltungen abgerufen werden!
Nein! Niemand ist verantwortlich!
Das Wesen des Netzwerkes sind wir
alle!
Wir haben uns aus Bequemlichkeit dem
„System“ ausgeliefert.
Basel, 19. Juni 2016
34
Phantasie? Nein. Sonst hätten die USA
den lang gesuchten Talibanchef Mullah
Mansur nicht per Hellfire-Rakete, die
von einer Drohne abgeschossen wurde, ins Paradies schicken können.
Das „Netzwerk“ im Verbund mit kurzlebigen chemischen und biochemischen
Kampfstoffen wird die Kriegsführung
fundamental ändern.
Der Einsatz folgt natürlich in demokratischer Manier vorrangigen Empfehlungen, die man nicht ablehnen kann.
Wie viele „Talibans“ benötigt man
noch, bis die Welt befriedet ist?
(Quellen: Süddeutsche Zeitung, Wikipedia,
Strategische Studien,
http://dronecenter.bard.edu/tag/dan-gettinger/
https://www.avinc.com)
Bilder:
Käfer-Drohne:
Das US-Militär arbeitet an der Entwicklung kleiner Cyborgs, indem sie
Insekten mit Elektronik ausstatten.
Die Tiere könnten unter anderem als
Kundschafter dienen.
Bild unten:
Eine Auswahl von afghanischen Talibanführern, die von der US-Airforce
auf Befehl von Präsident Barack
Obama umgebracht wurden.
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 24
35
Basel, 19. Juni 2016
..... aufgeschnappt .....
Marxo-Sozialisten und Multinationale Konzerne, eine „Medaille“ mit zwei Seiten
Vorrechte von Völkern auf ihr Patrimonium gegenüber Ausländern werden von dieser „Medaille“ verneint.
Das Organisationsprinzip zwischen Familie-Stamm-Volk-Staat
steht der „Medaille“ im Weg.
Deshalb ist diese doppelzüngige
Medaille dabei, über Jahrtausende entstandene Organisationsformen abzuschaffen. MarxoSozialisten, Monotheismen und
Multinationale Konzerne bieten
jedoch keine gerechteren und
funktionsfähigeren
Organisations-Alternativen.
Ihre Alternative ist eine sehr subtile Ausnahme:
Reduktion der Menschheit
auf menschliche FunktionsAtome.
Herbert Markuse wünschte sie
sich als „Begeisterte Sklaven“.
Damit erfüllte er den Wunsch von
Karl Marx und seiner ersehnten
Diktatur des Proletariats. Der
Weg dahin verläuft sowohl über
gezielte Auslösung von Kriegen,
als ein Geschäftsmodell, als
auch über die gekonnte Etablierung von Diktaturen.
Beide sind beliebte Wege
zwecks Eliminierung von Eliten,
um ehrenwerte Demokraturen
nicht mit dem Makel von deren
Eliminierung zu besudeln.
Für die weiterführende Gleichschaltung der atomisierten
Individuen werden dann verschiedene Methoden von Gehirnwäschen eingesetzt, wie das
von Cass Sunstein entwickelte
System des Nudging. (rh)
Philippinischer Präsident bedroht korrupte Beamte mit
dem Tod
Korrupte Beamte sollen zurücktreten - oder sterben. Mit diesen
markigen Worten wandte sich
das frisch gewählte Staatsoberhaupt vor 300‘000 Anhängern
insbesondere an Polizeioffiziere,
die sich nicht nach dem Gesetz
verhalten. Der neugewählte Präsident der Philippinen, Rodrigo
Duterte, hat korrupte Polizeioffiziere mit dem Tod bedroht.
Beamte, die der Bestechlichkeit
oder des Drogenhandels schuldig seien, müssten zurücktreten
oder sterben.
«Ich spasse nicht, ich werde
euch alle töten»,
fügte er vor etwa 300‘000 Anhängern in seiner südphilippinischen Heimatstadt Davao hinzu.
«Wenn du ein Hurensohn bist»
Erst vor wenigen Tagen hatte
Duterte Morde an Journalisten in
manchen Fällen für gerechtfertigt erklärt. «Nur weil Du ein
Journalist bist, bist Du von Attentaten nicht ausgenommen,
wenn Du ein Hurensohn bist»,
sagte er. Guten Journalisten, die
die Wahrheit berichteten, werde
aber nichts passieren. Korrupte
Journalisten rette das Recht auf
freie Meinungsäusserung nicht.
Der 71-Jährige Duerte hatte mit
dem Versprechen, Kriminalität
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 24
36
und Drogenhandel zu bekämpfen, die Präsidentenwahl Anfang
Mai klar gewonnen.
Er tritt sein Amt am 30. Juni
an.Duterte war fast 30 Jahre lang
Bürgermeister von Davao im Süden des Landes. Er hat einen Ruf
als kompromissloser
Verbrechensbekämpfer.
Menschenrechtler werfen ihm
vor, dort Todesschwadronen zu
dulden, die Kleinkriminelle ermorden - mehr als 1.400 - seit
1998.
stens drei Kinder zu gebären.
„Das sage ich nicht“, meinte Erdogan. „Das befiehlt unser Gott,
das sagt unser Prophet.“ Frauen,
die für den Beruf auf Kinder verzichteten,
„verleugnen
ihre
Weiblichkeit“, sagte Erdogan.
Frauen bildeten die Hälfte der
Menschheit.
„Die Mutterschaft abzulehnen,
heißt auf die Hälfte die Menschheit zu verzichten. Ich fasse es
weiter: Das heißt, auf die
Menschheit zu verzichten.“ (DER
SPIEGEL)
Also sprach
der Sultan zu den Frauen
BLN:
Diese Worte erinnern an einen
Diktator in Deutschland 1933:
Recep Tayyip Erdoğan zur Eröffnung eines neuen Gebäudes des
„Vereins für Frauen und Demokratie“ in Istanbul. Sein Thema
dort - die Familienpolitik:
„Eine Frau kann im Berufsleben
noch so erfolgreich sein, wenn
sie die Mutterschaft ablehnt,
wenn sie darauf verzichtet, ihren
Haushalt zu führen, ist sie unvollständig und lückenhaft.“
Erst kürzlich hatte Erdogan Familienplanung und Geburtenkontrolle als „unislamisch“ bezeichnet. In seiner Rede am Sonntag
wiederholte er seine schon oft
vorgetragene Aufforderung an
alle türkischen Frauen, minde-
[zit] ... Während der Mann als
der Versorger und Beschützer
der Familie charakterisiert wurde, bestand die „natürliche“ Aufgabe der deutschen Frau darin,
möglichst viele Kinder zur Welt
zu bringen und damit der Volksgemeinschaft zu dienen, indem
die Kinder zur Ausbreitung der
„arischen Rasse“ beitrugen, „die
Frau hat die Aufgabe, schön zu
sein und Kinder zur Welt zu bringen. Dafür sorgt der Mann für
die Nahrung und wehrt den
Feind ab.“ [3]
...
„Erbgesunde
deutsche
Frauen“ durften im Dritten Reich
ihre Kinder nicht abtreiben. Andere Frauen jedoch, die als „ras-
Basel, 19. Juni 2016
sisch minderwertig“ betrachtet
wurden, weil sie beispielsweise
an einer Behinderung litten, einer anderen Religion angehörten
oder nicht mit der Politik der Nationalsozialisten einverstanden
waren, wurden oft dazu gedrängt
und gezwungen, ihre Kinder abtreiben zu lassen, und wurden
sterilisiert.
Geschichte wiederholt sich - immer. Es sind die klassischen
Töne der Volkshetzer und Verführer, welche immer zu den
gleichen Werkzeugen der Macht
greifen: Glaube. Sex und Arbeit.
Wer diese Instrumente zu
führen weiss, hat mit Sicherheit
auch die Elite seines Landes auf
auf seiner Seite. Die Ungebildetsten auf jeden Fall und dies
ist die Mehrheit. (rk)
[3]Schneider, Wolfgang: Frauen
unterm Hakenkreuz, Hamburg
2003, S. 15.
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BLN 1. Januar 2016
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