Basler Liberale Nachrichten Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 1 UNABHÄNGIGE INFORMATIONSPLATTFORM - STIMMEN VON LINKS BIS RECHTS AUS DEM ZENTRUM EU ROPA S H E R AU S GE BE R ROL A N D K E L L E R H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AU S G E S E L L S C H A F T, K U LT U R , W I S S E N S C H A F T U N D W I R T S C H A F T Basel, 19. Juni 2016 5. Jahrgang Nummer 24 Von USA/NATO-Drohnen - Die absolute Lufthoheit Nutzung sozialer Netze, Fahrdienste und Mobilephones durch Militär und Geheimdienste? Fukushima Schweiz / Medien Banken: Monte Paschi Deutsche Bank, Allianz, Blackrock unterstützen marode Atomkraftwerke in Europa Studie: Propaganda im Staatsauftrag? Vernetzung der Medien Mario Draghi, von Goldman-Sachs Vergangenheit eingeholt Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 2 Inhalt Editorial - Draghi: Tue Schlechtes und lobe es - Erdogan: Rede Erdoğan und handle so Monte Paschi Mario Draghi wird von seiner Goldman-Vergangenheit eingeholt Schweiz/Flüchtlinge Goldene Zeiten für die Asylindustrie Emigranten 1939 Werner Guttentag Die Fukushima-Apokalypse Schleichende Vergiftung Geostrategie Plan B - Krieg um Syrien mit NATO und Bundeswehr Atomwirtschaft - Radioaktive Freisetzung wie nach 580 Atombomben, Deutsche Bank, Allianz und Blackrock unterstützen umstrittene Atomkraftwerke in Europa Titel USA/NATO-Drohnen. Die absolute Lufthoheit Nutzung sozialer Netze, von Fahrdiensten und Mobilephones durch Militär und Geheimdienste? Schweiz Presseschau. Zwei-Klassen-Swisscom Der Bundesbetrieb hofiert Parlamentarier mit VIP-Mobilfunktangebot .... aufgeschnappt .... Finanzen Sündenböcke - Lehman Nr.1, Deutsche Bank Nr.2 Propaganda Schweizer Medien - Propaganda im Staatsauftrag? Propaganda Vernetzung Schweizer Medien BLN-Team BLN-Links BLN Impressum Die Beiträge stellen ausschließlich die Meinungen der Verfasser bzw. Verfasserinnen dar. Die Meinung muss nicht zwangsläufig diejenige der Redaktion wiedergeben. David MartinA Klassische Goldschmiedekunst Basel Freie Strasse 72 CH-4051 BASEL +41 61 272 14 97 www.davidmartina.ch [email protected] Ringe 999 Silber, 24 Kt Gold, 999 Platin, Rotgold N6 Objekte von bleibendem Wert Jedes Stück ein Unikat Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 3 Basel, 19. Juni 2016 Editorial - Über diese Ausgabe - Draghi: Tue Schlechtes und lobe es. - Erdogan: Rede Erdoğan und handle so Von Roland Keller Herausgeber sich einige uns vorliegende Informationen zum Teil mit denen der Studie von „Swisspropaganda“. Solche Übereinstimmungen können wir in den ganzen Schweizer Medienlandschaft feststellen, inbegriffen der Social-Media. Diese Meinungsvielfalt motivierte uns zur Weiterverbreitung dieser Studie. Über diese Ausgabe Wissen Sie, wer unsere Presse indirekt oder direkt lenkt? Ist es nicht auffallend: Wenn es um Geo politik und Kriege geht, berichten eta blier te Medien oft identisch oder einseitig. Frei nach dem Motto: Je öfter ein Sachverhalt von verschiedenen „seriösen“ Medien verbreitet wird, desto wahrer muss sie sein. Die Standardpresse ist ein Filter, welcher nicht- erklärte staatlich-gesellschaftliche Verlautbarungen als Wahrheit verbreitet. Diese wird auf Grund der erschaffenen Glaubwürdigkeit in den Köpfen zementiert. Die BLN versuchen, mit dem Beitrag “Propaganda im Staatsauftrag“ der Swisspropaganda-Studiengruppe, einen informativen Gegenpart zu schaffen. Obwohl die Studie anonym ist und seitens der BLN nicht verifiziert werden kann, halten wir es doch für verantwortlich, der Öffentlichkeit den Inhalt der Studie vorzustellen. Allerdings decken Draghi: Tue Schlechtes und lobe es Mario Draghi wörtlich: Die EZB hat die Grenzen ihrer Möglichkeiten erreicht, sie kann der Wirtschaft nicht mehr helfen. Die OECD fordert jetzt, dass sie den Rückwärtsgang einlegt. Man brauche „kreative Zerstörung“. 2) Im Gegensatz zu Joseph Schumpeters Auffassung von kreativer Zerstörung durch den Unternehmer bewirkt Mario Dragi allerdings vor allem Zerstörung, beziehungsweise Machtkonzentration via Gelddrucken und Verschuldung. Verwundert reibt man sich die Augen! Für was hatte Dragi die Notenpresse angeworfen und zunächst nur Staatsanleihen eingekauft, für bis zu 60 Milliarden Euro/Monat! Zunächst! Nun setzt er sein Tun fort mit dem Aufkauf von Unternehmensanleihen wie von Siemens. „Wir hatten die lockerste Geldpolitik al- ler Zeiten, einmal abgesehen von Zeiten der Hyperinflation“, sagt Adrian Blundell-Wignall, OECD-Direktor für Finanz- und Unternehmensthemen mit Blick auf die vergangenen Jahre. „Aber die Produktivität verbessert sich nicht, die Volkswirtschaften wachsen kaum, das gilt ganz besonders für Europa und China, und es gibt keine Anzeichen, dass die Inflation zurückkehrt.“ Wie ernst die OECD-Aussage betreffs Wachstum zu nehmen ist, bedarf allerdings noch etwas mehr an Nachdenken: 1.) Ein Wachstum von immerhin noch 6% in China ist für alle Wachstumsfetischisten doch ein Traum. 2.) Wachstum des Bruttosozialproduktes (BSP), auf Grundlage der immer mehr verfehlten Definition von BSP, ist wirtschaftswissenschaftlich gestützte Unverantwortlichkeit. Sie beinhaltet immerhin als Wachstumskomponenten die Zerstörung unseres Lebensraumes und die Einbeziehung von Kriegswaffenproduktion, vor allem durch die USA. Wen wundert‘s? Ein gesättigter Markt mit immer ärmer werdenden Bürgern kann nicht mehr aufnehmen, als die finanziellen Möglichkeiten nach Abzug der Steuern es Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 erlauben. Das billige Geld und die Nullzinsen sind Steuerungsmechanismen zur gezielten Verarmung des Bürgers. Reiche und Megakonzerne haben seit Langem ein Mass an Unabhängigkeit erreicht, dass sie, Staatsgebilden gleich und frei von jeglicher Kontrolle, innerhalb von Staaten und international ungehemmt agieren können. Gesunder Kapitalismus ist dies längst nicht mehr. Sklaven und Naivlinge finden sich immer. Ob Lenin, Rothschild oder ex-Goldmann-Mann Draghi, der Funktionsverlust, des grundsätzlich nützlichen Instruments Geld, im Interesse verantwortungsloser Gruppen und zum Nachteil von Freiheit und Unabhängigkeit ist zur zentralen Herausforderung der Demokratie geworden. Die Handlungsweisen von Draghi, USFED etc. liefern dem Kapitalismus jenen Strick, den Lenin so beschrieb: «Die Kapitalisten werden uns noch den Strick verkaufen, mit dem wir sie aufknüpfen». 1) Dieser Strick liegt nun offensichtlich bereit. Ich bin kein Linker und auch kein Antikapitalist. Aber allen Mechanismen, welche ohne marktwirtschaftliches Wettbewerbssystem zu einem krebsartigen Megaorganismus anwachsen und schließlich in einer unheilbaren Krankheit enden, verrottend in lebendigem Zustand, kann kein Erfolg beschieden sein. Erdoğan: Rede schlecht und handle auch so Lenin weiter: «Wer die Kapitalisten vernichten will, der muß ihre Währung zerstören.» „Gib mir die Macht über die Währung eines Landes und es interessiert mich nicht mehr, wer dessen Gesetze macht“. Nun gibt es ein neues Bestimmungsmerkmal für Türken: „reines Blut“ (!) Nach der Armenien-Resolution des Deutschen Bundestages fragte Erdoğan , was das für Türken seien, die dafür gestimmt haben. „Ihr Blut muss in einem Labortest untersucht werden.“ Und wenig später ließ er noch wissen, dass das Blut der türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten „verdorben“ sei. Mario Draghi, Chef der EZB hat Lenin offensichtlich sehr gut gelesen. Jedenfalls darf man Draghi und Co. nicht Lüge vorwerfen. Sie machen, was sie ankündigen! Die notwendigen Mitläufer, begeisterten Erdoğan geht noch weiter und spricht von „gutem“ und „verdorbenem“ Blut. Erdoğans Worte haben viele DeutschTürken entsetzt. Gökay Sofuoğlu, Vorsitzender der deutsch-türkischen Gemeinde, prote- Man kann allerdings auch Mayer Amschel Rothschild bemühen: Basel, 19. Juni 2016 4 Nun ist es Recep Tayyeb Erdoğan ernst. Er will Bürgerkrieg und folgt der Blutspur des Vernichtungspfades des Islamischen Staates (IS). Was macht einen Türken zu einem Türken? Die gesetzliche Grundlage im Vielvölkerstaat Türkei ist klar: Wer im Besitz eines türkischen Passes ist - ist Türke - ungeachtet seiner Herkunft als Turk, Kurde, Armenier, Chaldäer, Grieche, Alevit, Jude oder Araber. stierte heftig, so auch die türkischstämmigen Deutschen Bundestagsabgeordneten. In Deutschland fühlen Deutsch-Türkische Bürger an die Arischen Rassegesetze von 1934 erinnert! Auch die Bemühungen des zionistischen Israels um ein Jüdisches Israel werden bemüht. Die ersten Morddrohungen gegen Bundestagsabgeordnete „türkischer“ Herkunft wurden übrigens bereits verschickt. Da bleibt zu hoffen, dass für die Drohungen nicht auch noch ewiggestrige deutsche Neo-Nazis bemüht werden. Anmerkungen: 1) Wladimir Iljitsch Lenin (1870 - 1924), eigentlich Wladimir Iljitsch Uljanow, russischer Revolutionär und sowjetischer Staatsmann 2) http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/8648786/nur-die-kreative-zerstoerung--kann-europaretten.html Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 5 Flüchtlinge: Goldene Zeiten für die Asylindustrie Was treibt Tausende in die Züge nach Mitteleuropa? Was treibt den Familienvater in die Boote der Schlepper? Gerüchte über die Leistungen und Angebote, die hier auf den Asylbewerber warten. Jeder ist eine neue Einnahmequelle für die heute 60’000 Sozialarbeiter in der Schweiz. Von den heute 261’000 Sozialhilfeempfängern kann die Branche nicht leben und wachsen. Von Barbara Steinemann Anerkannte Flüchtlinge, vorläufig auf- Markt, dass es sich für den unge- hat sich auf Coaching und Hilfe für ar- genommene lernten Asylbewerber lohnen würde, beitslose Migranten spezialisiert und manchen Kantonen sogar abgewie- einer Arbeit nachzugehen? bietet eine „engmaschige Begleitung sene Asylanten mit Bleiberecht erhal- Nebst diesen eigentlichen Sozialhilfe- bei Stellensuche“ für 5’340 Franken für ten Sozialhilfe nach den sog. SKOS- Unterstützungsleistungen fallen Ko- sechs Monate an. Im Kostenvoran- Richtlinien. sten für die zahllosen Hilfsangebote an schlag an die Sozialbehörde stehen Das bedeutet Leistungen in Höhe die Migranten an. Asylorganisation Zü- „Bewerbungsschreiben von etwas mehr als 2’500 Franken rich (AOZ), ORS, HEKS, Flüchtlingshil- „Lernen, für seine Qualifikationen ori- bei Einzelpersonen, für einen zwei- fe, Caritas und zahlreiche andere Hilfs- ginell zu werben und sich gut zu ver- Personen-Haushalt etwa 3’500 Fran- werke und Stiftungen teilen sich den kaufen“, „Lebenslauf optimieren, „Alle ken, bei vier Personen sind das dann lukrativen Markt. Für die lokale Verwal- Möglichkeiten und Formen der Stel- rund 5’000 Franken und bei einer tung ist die Eingliederung von unquali- lensuche kennenzulernen“, „Üben von sechsköpfigen Familie 6’000 Fran- fizierten Personen aus Kulturkreisen Gesprächen und diese auszuwerten“ ken. Darin enthalten sind Grundbe- mit anderen Werten und Standards und schliesslich „ein konstruktiver trag, Wohnung und Sozialversiche- gar nicht selbst zu bewältigen. Also Umgang mit Absagen“… rungsbeiträge. wird die Aufgabe ausgelagert, und hier Asylsuchende und in verfassen“, eröffnet sich das grosse Feld der MiMigros verdient an Sprachkursen grationsindustrie. «Situationsbedingte Leistungen» Verhältnismässig günstig sind die Dazu kommen allerdings noch sog. „si- Hochkonjunktur dank Massenimmi- Deutschkurse, von der HEKS-Konver- tuationsbedingte gration sationsgruppe, dem Deutsch-Alpha- Leistungen“ wie betisierungskurs des Schweizerischen Zahnarztrechnungen, Bahn-Abos, Baby-Artikel, Erstmöblierungen, Kinder- In diesem Sinne kostet beispielsweise Arbeiterhilfswerkes (SAH), speziell für krippe, ein Basisbeschäftigungsprogramm Eritreer, Syrer, Somalier etc. oder dem vieles mehr. Für einen Einpersonen- 2’850 Franken pro Monat. Für das Ba- Migros-Clubschule-Kurs Deutsch In- Haushalt sind das mehr als 30’000 sisbeschäftigungsprogramm „Recy- tensiv, letzterer kostet die Gemeinde in Franken pro Jahr, für die vierköpfige cling“ greifen die Sozialfirmen dem der Regel 2’000 Franken für zwei Mo- Familie mehr als 60’000 Franken – steu- Steuerzahler monatlich 2’714 Franken nate plus 120 Franken Bahn-Abo. erfrei notabene. Welcher Schweizer Ar- aus den Taschen, damit der Migrant beitgeber zahlt solche Löhne auf dem 80% arbeiten darf. Die Firma Efekta Haushalt-Versicherung und So sollen Migranten für den Markt mit Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 6 niederschwelliger Arbeit fit gemacht dagogen an der Front, geschweige Ob das Ganze später irgendwelchen werden. Was nützt es aber, wenn sie im denn die Abfalltrennung, die Gesund- Erfolg zeitigt, steht in den Sterne Programm heitsvorsorge, den Billett-Automaten, Tasteria für monatliche 1’800 Franken gelernt haben, Salat zu das Alphabet oder die Uhrzeit… Längst ein dickes Geschäft putzen und Gemüse zu schälen, für dieses Talent aber kaum Nachfrage be- Die Begleitung der Stiftung Chance für steht? anerkannte oder vorläufig aufgenom- Die Beispiele liessen sich endlos fort- mene Flüchtlinge zwecks „Bewälti- setzen. Wer ein Gemeindeamt ausübt, gung des Alltags“ schlägt bei der wird bestätigen, dass es sich weder Sozialindustrie reagiert auf neue Gemeinde für einen jungen Eritreer mit um Extrem- noch um Einzelfälle han- Märkte 1’280 Franken pro Monat zu Buche, delt. das sind 8 Stunden à 125 Franken plus Hierzulande ist aus dem Unterstützen Das Wirtschaftswunder Asylindustrie 4 mal 70 Franken Wegpauschale für und Beraten längst ein dickes Ge- stützt sich nicht nur auf die Qualifikati- die Sozialarbeit. schäft geworden, das eine ganze Industrie zu Lohn und Brot bringt. onsdefizite der betroffenen Personen, sondern auch auf deren Überforderung 10‘000 Franken für «Familieneinsätze» Wer deren exorbitanten Stundenan- in der sozialen Lebenswelt. Und diese So liest sich eine Offerte für ein „Fami- sätze von 130 Franken aufwärts hinter- sieht etwa wie folgt aus: liencoaching im Migrationsbereich“: fragt, wird mit Stichworten wie „Quali- Die „beabsichtigen Ziele: Unterstüt- tätssicherung“ Eine sudanesische Mutter in der Asyl- zung in der Mutterrolle, Aufbau der Be- kaltgestellt. baracke kommt mit ihren drei Kindern ziehung zwischen Mutter und Sohn, nicht klar. Die Erziehungshilfe, im Fach- Begleitung/Beobachtung der Lehrstel- jargon als „sozialpädagogische Famili- lensuche des ältesten Sohnes“...usw. enbegleitung“ bezeichnet, beläuft sich jährlich auf 26’675 Franken. Das Ange- Für 36 „Familieneinsätze“ mit 90 Stun- bot für eine weitere dreiköpfige „Ein- den bei derselben Familie verlangt die eltern-Familie“, deren Integration sich Organisation 9’900 Franken, sowie als bislang auf den regelmässigen Gang Anfahrtsentschädigung vom Sitz der zum Sozialschalter beschränkt hat, Sozialfirma in Zürich zur betreffenden wird für 140 Franken die Stunde der Landgemeinde 4’200 Franken, plus Gemeinde verrechnet, bei 30 Stunden Vor- und Nachbereitung von den 36 die Woche sind das stolze 25’200 Fran- Einsätzen für 2’100 Franken. ken pro halbes Jahr! Mit 17’000 Franken ist also der lokale Steuerzahler dabei, wenn dieser HausWas ist eine Zahnbürste? halt während den nächsten sechs Monaten Nachhilfe in zivilisatorischen Ge- „Viele Asylbewerber kennen nicht mal pflogenheiten Mitteleuropas eine Zahnbürste“, berichten Sozialpä- eine „Fachperson“ erfahren soll. durch und „Kindswohl“ Alte Traditionen • hier und jetzt • neue Dimensionen gemeinnützige Stiftung für ganzheitliches Verständnis von Natur und des menschlichen Daseins. Wir recherieren gute Nachrichten auf unserer Website und in einem monatlichen elektronischen Goodnewsletter verweisen wir auf eine Auswahl erfreulicher Informationen, lesenswerter Publikationen sowie Links zu sinnvollen Initiativen und Organisationen. http://www.gaiamedia.org Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 8 Die Fukushima-Apokalypse: Schleichende Vergiftung 1 300 Tonnen (272,152 Liter) radioaktives Wasser – genug, um ein Schwimmbecken von olympischer Größe alle acht Tage zu füllen – treten jeden Tag in den Pazifischen Ozean ein. Von Es ist jetzt fünf Jahre her, dass ein Erdbeben von der Größenordnung 9,0 auf der Richter-Skala – das größte seit Anbeginn der Aufzeichnungen des Landes und eines der fünf mächtigsten, die jemals auf der Welt gemessen wurden – und der danach folgende Tsunami große Teile des Fukushima-DaiichiAtomkraftwerks zerstört haben. Dabei kamen letztendlich mehr als 20.000 Männer, Frauen und Kinder ums Leben; mehr als 200.000 wurden aus ihrer Heimat vertrieben; und viele der Überlebenden wurden mit Grausamkeiten ungeahnten Ausmaßes und Leid konfrontiert. ler Zeiten. Wir haben für euch 10 erschreckende Fakten über den andauernden nuklearen Holocaust in Fukushima zusammengestellt, bei denen ihr eine Scheisangst bekommen werdet… Die Nuklearkatastrophe in Fukushima am 11. März 2011 führte zu einer radioaktiven Kontamination des japanischen Festlandes von gewaltigem Ausmaß. Sie brachte ebenfalls die Gefahren einer weltweiten radioaktiven Verstrahlung zu Tage. Fünf Jahre suchen die Nachwirkungen der Katastrophe die Welt immer noch heim; damit ist Fukushima die größte Umweltkatastrophe al- „Das kommt einer apokalyptischen Katastrophe gleich. Dadurch könnte der gesamte Pazifische Ozean kontaminiert werden. Das ist eine extrem ernste Angelegenheit. In Realität weiß Tokyo Electric gar nicht, was passiert und wie sie das kontrollieren könnten, was gerade geschieht. Unser gesamter Planet ist hier in Gefahr.“ 1) 300 Tonnen (272,152 Liter) radioaktives Wasser – genug, um ein Schwimmbecken von olympischer Größe alle acht Tage zu füllen – treten jeden Tag in den Pazifischen Ozean ein. Harvey Wasserman, ein Journalist und Befürworter erneuerbarer Energien, sagte RT: 2) Im Fukushima-Daiichi-Atomkraftwerk befinden sich 11.400 Brennstäbe – der Fukushima-Reaktior Nummer 4 verfügt allein über 1.300 Brennstäbe, die in einem undichten Becken aufbewahrt werden. Diese Brennstäbe müssen manuell entfernt werden, ebenso wie die 6.300 Brennstäbe, die in der Nähe untergebracht sind. In den Brennstäben ist radioaktive Strahlung eingeschlossen, die etwa 14.000-mal so groß ist wie die Menge, die freigesetzt wurde, als die Vereinigten Staaten eine Atombombe am Ende des Zweiten Weltkriegs über Hiroshima abwarfen. Da die Brennstäbe manuell entfernt werden müssen, um eine schlimmere Nuklearkatastrophe als die im März 2011 zu vermeiden, könnte sogar der kleinste Fehler, könnte dazu führen dass eine nukleare Kettenreaktion ausgelöst wird. 3) TEPCO, der japanische Energiekonzern, der für die Reaktorkatastrophe verantwortlich war, gab im Jahr 2013 zu, dass die radioaktive Strahlung im Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Beobachtungsloch zur Messung des Grundwassers auf der östlichen Seite der Maschinenhäuser die Marke von 310 Becquerel pro Liter für Cäsium-134 und 650 Becquerel pro Liter für Cäsium-137 erreicht hatte. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO entspricht das Trinken von Wasser mit 300 Becquerel pro Liter etwa der Belastung, der man über ein ganzes Jahr hinweg der natürlichen Umgebungsstrahlung ausgesetzt ist, oder 10 bis 15 Röntgenuntersuchungen der Brust. 4) Unmittelbar nach der Katastrophe spie das Atomkraftwerk Schätzungen zufolge 5.000 bis 15.000 Tera-Becquerel (Billionen Becquerel) Cäsium-137 pro Monat aus. Jota Kanda, ein Ozeanograph an der Ozeanographischen Hochschule von Tokio sagt, dass das Atomkraftwerk weiterhin 10 Milliarden Becquerel Cäsium-137 pro Tag in den Pazifischen Ozean ausschüttet. Video: Japanischer Wissenschaftler/ Verstrahlung des Pazifischen Ozeans/ Kaliforniens Strände/Jetzt marine Friedhöfe/Fukushima https://www.youtube.com/ watch?v=88o56AkT3bs 5) Innerhalb von zwei Jahren nach der Katastrophe gab TEPCO zu, dass sie das hochgiftige Strontium-90 in der 30-fachen Höhe der erlaubten Menge gemessen hatten. Strontium-90 ist ein Nebenprodukt der atomaren Kernspaltung und kann nach der Einnahme Knochenkrebs verursachen. TEPCO gab ebenfalls der Öffentlichkeit gegenüber zu, dass eine kumulierte Menge von 20 bis 40 Billionen Becquerel des radioaktiven Tritium seit der Katastrophe ins Meer gelaufen ist. 6) Abgesehen von Cäsium-137 und Strontium-90 entweichen aus dem Atomkraftwerk weiterhin große Men- 9 Basel, 19. Juni 2016 gen von Jod-131 in die Luft. Weil die Schilddrüse Job-131 bei einer Verstrahlung schnell absorbiert, schädigt die danach folgende interne Kontamination die Schilddrüse. Das wiederum führt zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyroidismus), zu Krebs und zum Tod. Harvey Wasserman schreibt dazu: 9) Laut des japanischen Ministerium für Wirtschaft und Industrie (METI) sind aktuell noch mehr als 1.100 Quadratkilometer mit Dörfern, Bergen und Wäldern unbewohnbar; die betroffenen Gebiete vollständig zu säubern wird ein halbes Jahrhundert dauern. „Jod-131 kann von der Schilddrüse aufgenommen werden, von wo aus es Betateilchen (Elektronen) abgibt, die dem Gewebe Schaden zufügen. Eine Verseuchung aufgrund von beschädigten Schilddrüsen wurde bereits bei rund 40% der Kinder in der Gegend um Fukushima festgestellt. Diese Prozentzahl kann nur noch weiter ansteigen. Bei jungen Menschen im Wachstumsstadium kann dadurch sowohl die körperliche als auch die geistige Entwicklung gehemmt werden. Bei Erwachsenen kann dadurch eine Vielzahl zusätzlicher Krankheiten verursacht werden, unter anderem auch Krebs.“ 10) Eine schier unendlich große Menge wird sich weiterhin in den Pazifischen Ozean ergießen. Dieser Prozess wird nicht nur zu unseren Lebzeiten weitergehen, sondern auch zu Lebzeiten unserer Kinder, schlussfolgert die Wissenschaftlerin Christina Consolo. Sie erzählte RT: 7) Experten sprechen von der größten Freisetzung von Strahlung in ein Gewässer in der Geschichte der Menschheit, noch schlimmer sogar als damals in Tschernobyl. Sie prognostizieren, dass der gesamte Pazifische Ozean mit 5- bis 10-mal so viel Cäsium belastet sein wird wie zu den Hochzeiten der Atombombentests vor vielen Jahrzehnten. 8) Die Strahlung von der Atomkatastrophe in Fukushima hat sich bereits über die Welt verteilt. Im letzten Dezember erfassten Wissenschaftler einen Ausschlag in der Menge an Cäsium-134 vor der Küste Kaliforniens – ungefähr 11 Becquerel pro Kubikmeter Wasser. Sie fanden auch ungefähr 10 Becquerel pro Kubikmeter Wasser 1.500 Meilen (ca. 2415 Kilometer) nördlich von Hawaii – ein Niveau, das ungefähr doppelt so hoch war als jenes, das bei vorherigen Einsätzen gemessen wurde. „… Das Schlimmstfall-Szenario könnte zum Tod von Milliarden von Menschen führen. Eine wahrhaftige Apokalypse… Ein Wetter-Ereignis, Stromausfall, Erdbeben, Tsunami, ein Versagen des Kühlungssystems oder Explosionen oder Feuer jedweder Art, Gestalt oder Form an irgendeiner Stelle auf dem Fukushima-Gebiet könnte ebenfalls zu einer Katastrophe von diesem Ausmaß führen.“ Die Strahlung im Pazifischen Ozean in den nächsten 10 Jahren – Nuklearkatastrophe Japan Übersetzt aus dem Englischen von AnonHQ.com. Quelle: http://derwaechter.net/ wip-die-fukushima-apokalypse-sowerdet-ihr-vergiftet und RT-Deutsch Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 10 Basel, 19. Juni 2016 300 Tonnen hochradioaktives Wasser fließen täglich bis zur Stunde in das Meer. Nach einer Simulation des Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, werden bis zum Jahre 2020 auch die entlegensten Winkel des Pazifischen Ozeans mit größeren Mengen radioaktiver Stoffe verseucht sein. Nach Untersuchungen der Strömungsverhältnisse im Pazifischen Ozean hat das gravierende Folgen für den gesamten Pazifikraum und die angrenzenden Küstengebiete. Experten haben im Plankton zwischen Hawaii und der Westküste der USA sehr große Mengen von Cäsium 137 gefunden. Plankton ist der Beginn der maritimen Nahrungskette. Bild unten: NOAH. Verteilung der radioaktiven Elemente im Pazifik. Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 11 Atomwirtschaft: Radioaktive Freisetzung wie von 580 Atombomben Deutsche Bank, Allianz und Blackrock unterstützen umstrittene Atomkraftwerke in Europa Dass etwas vertuscht wird, sind wir bereits aus Fukushima gewohnt, nun müssen wir feststellen, in Frankreich ist es nicht anders. Die chaotischen Zustände im AKW Fessenheim sind nicht hinnehmbar. Die Vorfälle weisen einmal mehr auf gravierende Sicherheitsmängel hin. Fessenheim im Elsass ist das älteste Atomkraftwerk Frankreichs. Atomkraftgegner fordern schon lange, es so schnell wie möglich zu schließen. Die radioaktive Kontamination in der Umgebung und der ganzen Welt war durch die Atomkatastrophe erheblich. Nach Berechnungen von Christian Küppers, Leiter für Strahlenschutz am Öko-Institut, wurde bei dem Unfall in Fukushima etwa 580 Mal so viel radioaktives Cäsium-137 freigesetzt wie beim Abwurf der Atombombe über Hiroshima. Ein großer Teil des Spaltprodukts Cäsium-137 ging in die Atomsphäre, ein anderer Teil wurde direkt ins Meer gespült. Ein sehr großes Problem sind vor allem auch die geschmolzenen Kernbrennstoffe und zerstörten Reaktordruckbehälter in den Kraftwerken eins bis drei. Denn eine Kontrolle vor Ort ist durch die extrem hohe Radioaktivität für Menschen nicht möglich und der Einsatz von Robotern hatte bisher keinen Erfolg. „Bis heute weiß man nicht, was dort genau passiert und wie eine Bergung möglich ist“, erklärt Smital. „Für die Bergung von geschmolzen Brennstoff in Reaktoren gibt es bisher keine Lösung. Es fehlt das weltweite Wissen, wie man mit so einer Katastrophe umgeht.“ Immerhin gibt auch Tepco zu, dass diese Arbeiten erst in dreißig bis vierzig Jahren abgeschlossen sein werden. Vom Plankton gelangt das radioaktive Cäsium-137 in kleinere Fische, die von größeren Fischen gefressen werden, die wiederum auf den Fischmärkten rund um den Pazifik landen. Fische bluten aus Kiemen, Bäuchen und Augäpfeln Entlang der Pazifikküste Kanadas und Alaskas ist die Population des Rotlachses auf ein historisches Tief gesunken. Entlang der kanadischen Westküste erkranken Fische: Sie bluten aus Kiemen, Bäuchen und Augäpfeln. Experten schätzen, dass sich die Radioaktivität der Küstengewässer vor der US-Westküste in den nächsten Jahren verdoppeln wird. In Kalifornien stellten Wissenschaftler bei einer Untersuchung von 15 Blauflossen-Thunfischen fest, dass alle durch radioaktive Stoffe aus Fukushima kontaminiert waren. Experten fanden im Plankton zwischen Hawaii und der Westküste der USA sehr große Mengen von Cäsium-137. Plankton ist der Beginn der maritimen Nahrungskette. Nach einer Simulation des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel werden bis zum Jahre 2020 auch die entlegensten Winkel des Pazifischen Ozeans mit größeren Mengen radioaktiver Stoffe verseucht sein. Ein Grund für die anhaltende Kontaminierung des Pazifiks ist die große Anzahl von Tanks auf dem Gelände des Atomkraftwerks, in denen das verseuchte Kühlwasser gespeichert wird – und der Zustand dieser Tanks ist eine einzige Katastrophe. Die restlichen 2 % der radioaktiven Emissionen verteilten sich Analysen zufolge über Kanada (40 TBq), den USA (95 TBq), Grönland (5 TBq), dem Nordpol (69 TBq), Europa (14 TBq), Schweden und Norwegen sowie anderen Teilen Asiens (47 TBq), vor allem Russland, den Philippinen und Südkorea. AKW Fessenheim wie Fukushima - es wird vertuscht und gelogen - Deutsche Bank, Allianz und Blackrock unterstützen umstrittene Atomkraftwerke in Europa. Quellen: NETZFRAUEN.DE http://investors.morningstar.com/ownership/shareholders-overview.html?t = ECIFF& region=usa&culture = enUS&ownerCountry=USA Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 12 Basel, 19. Juni 2016 Mutierte Lebensmittel aus der Region um Fukushima. Hast du schon einmal einen Chinakohlkopf von der Größe eines Kleinkinds gesehen? Daraus lässt sich doch ein prima Salat machen! Ein bisschen Salatdressing, Croutons und fertig ist der weltgrößte Caesar Salad. Gesund und lecker! Doch der einzige Grund warum der Chinakohl so groß ist, ist die radioaktive Strahlung von Fukushima. Tomaten aus denen Sprösslinge schießen und Wassermelonen, deren Schalen dicker sind, als das Fruchtfleisch: Die Strahlung führt zu seltsam mutiertem Gemüse und Obst. Das sollte niemand essen! Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 13 Basel, 19. Juni 2016 Schweiz Presseschau: Zwei-Klassen-Swisscom Der Bundesbetrieb hofiert Parlamentarier mit VIP-Mobilfunktangebot Seit Wochen tingeln Politikerinnen und Politiker im Kampf gegen die «Pro Service Public»-Initiative durchs Land – mit der Botschaft, die Schweiz habe den besten Service public der Welt. Von Christof Moser — Schweiz am Sonntag Aber wissen die Parlamentarier überhaupt, wovon sie reden? Das SBB-Generalabonnement 1. Klasse, das Parlamentarier vom Bund erhalten – geschenkt. Sie sitzen damit genauso in überfüllten Zügen wie alle anderen. Heikler wirds, wenn Firmen Politiker direkt hätscheln und hofieren. So wie die Swisscom. Recherchen der «Schweiz am Sonntag» zeigen: Der Telekom-Anbieter, mehrheitlich in staatlichem Besitz, behandelt Parlamentarier automatisch als Kunden erster Klasse. Die Vorzugsbehandlung ist mittlerweile nicht mehr ganz so augenfällig wie noch in der vergangenen Legislatur. In der Wintersession 2012 lancierte die Swisscom über die Parlamentsdienste ein Spezialangebot für Politiker – das sogenannte «Bundes-Abo». Damit konnten Parlamentarierinnen und Parlamentarier Swisscom-Handyrechnungen bis 200 Franken direkt vom Staat bezahlen lassen – inklusive Internetanschluss, den die Steuerzahler schon vorher berappten. 136 Nationalund Ständeräte liessen sich auf den Deal ein, persönlich beraten von Swisscom-Vertretern, die dafür ins Bundeshaus pilgerten. Orange (heute Salt) und Sunrise verzichteten auf ein derartiges Spezialangebot für Politiker. Seit Beginn der neuen Legislatur ist das «Bundes-Abo» Geschichte. Offiziell, «weil die Bedürfnisse der Ratsmitglieder sehr unterschiedlich sind und es zunehmend weniger Sinn machte, ein standardisiertes Paket anzubieten», wie Mark Stucki von den Parlamentsdiensten sagt. Inoffiziell soll allerdings auch eine Rolle gespielt haben, dass ein allzu offen- sichtlicher Klüngel zwischen Parlament und Swisscom für den «ProService Public»-Abstimmungskampf als kontraproduktiv beurteilt wurde. Besonders stossend: Die halbstaatliche Swisscom macht aus ihrem Hätschelprogramm für Politikerinnen und Politiker ein Staatsgeheimnis. Das Spezialangebot der Swisscom war umstritten – nicht zuletzt, weil es sich dabei um eine versteckte Erhöhung der Entschädigung für Parlamentsmitglieder handelte, durchgewinkt von der Verwaltungsdelegation der Bundesversammlung ohne Parlamentsbeschluss. Seit Anfang 2016 läuft die Vorzugsbehandlung von Politikerinnen und Politikern durch die Swisscom subtiler ab. Auf Anfrage will der Konzern «weder bestätigen noch dementieren», dass Parlamentarier privilegiert behandelt werden, geschweige denn transparent offenlegen, wie viele der National- und Ständeräte davon profitieren. Was einigermassen absurd ist, weil jeder beliebige Swisscom-Kunde im Parlament bestätigt, dass er im Kundenkontakt mit der Swisscom via Mail-Adresse [email protected] kommuniziert. Parlamentarier, die zu Beginn der Wintersession als Telekommunikationsanbieter die Swisscom wählten, hat der Konzern ins sogenannte «Priorité»Programm aufgenommen – ein VIPService für besonders treue und umsatzstarke Kunden, wobei die Politiker unabhängig von Treue und Umsatz automatisch in den Genuss von «persönlichem Topservice, exklusiven Dienstleistungen sowie Produkteangeboten» kommen. Ein Tastendruck genügt Damit gehören zum Beispiel nervtötende Hotline-Warteschlaufen der Vergangenheit an. «Ein Tastendruck genügt», und «unsere erfahrensten Mitarbeiter» der «exklusiven PrioritéHotline» rufen «umgehend zurück», wie die Swisscom ihr «Loyality»-Programm bewirbt. Slogan: «Ihre Zeit ist zu kostbar, um zu warten.» Dazu kommen weitere Annehmlichkeiten wie «schneller und weltweiter Handyersatz» sowie «kurzfristige Rufnummerwechsel». Zum Beispiel SVP-Nationalrat Lukas Reimann, der sein VIP-Abonnement inzwischen gekündigt hat. «Die Swisscom ist berüchtigt dafür, Politiker zu hofieren», sagt Reimann, der zu den wenigen Parlamentariern gehört, die für die «Pro Service Public»-Initiative sind. Deren Mitinitiant Peter Salvisberg ist «nicht überrascht» vom Swisscom-Angebot für Politiker. Es müsse ja Gründe geben, warum 244 von 246 Parlamentariern gegen die Initiative seien: «Loyalität beruht auf Gegenseitigkeit.» Bei der Swisscom legt man Wert darauf, dass der Mobilfunk nicht zum Service-public-Grundangebot gehört. Für Normalkunden in ihren Warteschlaufen ist dies allerdings ein schwacher Trost. Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 14 Basel, 19. Juni 2016 Anzeige der BLN: Sonderausgaben auf unserer Homepage Von Liebe Leserinnen und Leser Bitte gehen Sie auf unsere Homepage: http://www.basler-liberale-nachrichten.ch Klicken Sie die gewünschte Sonderausgabe an. Danach können Sie online lesen oder mit „sichern“ das Dokument auf Ihren Schreibtisch herunterladen. red. Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 15 Finanzen: Sündenböcke - Lehman Nr.1, Deutsche Bank Nr.2 2008 bestand eine globale Liquiditätskrise. Um sie zu beheben, musste vor allem die FED Finanzmittel zur Verfügung stellen (Geld drucken). Dazu benötigte sie eine Begründung. Diese lag in der erzeugten „Lehmankrise“. Heute im Jahre 2016, befinden wir uns in einer vergleichbaren Situation und als Sündenbock bietet sich die „Deutsche Bank“ an. Von Bill Holter man es nennen möchte. Wie ich es Fälle vor Gericht zum Abschluss ge- sehe, benötigte das Bankensystem bracht, darunter Libor, Aktienmanipu- eine Kapitalspritze, billiges Kapital und lation und die Manipulation der Gold- davon jede Menge. Der einzige Weg und Silber-Fixes in London. Ich finde öffentliche Gelder zu bekommen, war das lustig, weil uns über so viele Jahre einen Notfall zu “erschaffen“, bevor versichert wurde, dass Gold und Sil- der Notfall allumfassend eintrat und ber die Einzigen sind, die nicht mani- genau das haben sie getan. puliert werden. Wie töricht von uns, so etwas geglaubt zu haben. Jetzt, acht Jahre und viele Billionen Dollar später stecken wir in einer wei- Die Deutsche Bank bietet jetzt 5 % teren “Liquiditätskrise“. Nach all den Zinsen für 90-tägige Einlagen bei ihrer Zum Autor: Bill Holter ist ein selbständiger Denker. Nach einer langjährigen Finanzkarriere verliess er 2006 mit seiner Familie die USA. Im Jahre 2011 kehrte er zurück und liess sich in Texas nieder. Er tat sich 2012 mit Miles Franklin zusammen (http:/www.milesfranklin.com). Nun arbeitet er zusammen mit Jim Sinclair, um Menschen zu bilden und aufzuklären. Seine täglichen Beiträge erscheinen auf der Webseite http:/www.jsmineset.com verschiedenen QEs ergibt keinen Sinn, Abteilung in Brüssel. Dies ergibt über- dass die Liquidität knapp ist – aber sie haupt keinen Sinn, denn sie sollten in ist es. Die Kreditmärkte sind sehr dünn der Lage sein Geld in den Kreditmärk- und das Handeln selbst kleiner Teile ten oder direkt von der EZB zu fast 0 von Krediten ist zu schwerer Arbeit ge- % oder sogar negativ aufzunehmen, worden. Die Liquidität zur Stützung aber aus irgendeinem Grund können voll funktionierender und liquider Mär- sie das nicht. Ich hatte spekuliert, dass kte ist einfach nicht vorhanden. Die die Deutsche Bank “aus dem Club ge- Frage ist jetzt, welchem Finanz-Esel worfen“ wurde und ihr Zugriff auf Kapi- wird der Versager-Stempel aufge- tal blockiert wird. Dies mag wahr sein drückt? oder auch nicht, aber es würde Sinn Haben Sie sich jemals gefragt, “wer“ Ich glaube wir haben die Antwort in Kronzeuge aufzutreten und andere Fir- dieses Mal schuld sein wird? Bisher re- den vergangenen paar Wochen be- men anzuschwärzen. den wir stets vom “Lehman-Moment“, kommen. wenn wir auf 2008 zurückschauen. Na- Vermutung ist niemand anderes als die Gerade gestern [am 24.05.2016] wurde türlich war es nicht Lehmans Schuld, Deutsche Bank – das größte oder das Kredit-Rating der Deutschen Bank denn sie wurden gezwungen, geopfert zweitgrößte Derivate-Monster auf dem auf zwei Stufen über “Ramsch“ abge- oder absichtlich zerstört, wie immer Planeten. Sie haben zuletzt mehrere wertet. Dies wird es ganz offensicht- ergeben, da sie zugestimmt haben, als Meine wahrscheinlichste Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 16 lich noch schwieriger für sie machen, brauchen jemanden, dem sie die Da wir gerade von Sündenböcken re- an Kapital zu kommen und sicherlich Schuld dafür geben können. Wer die den, ich bin sicher Sie haben von der ihre Kapitalkosten erhöhen. Schuld in die Schuhe geschoben be- Senatsabstimmung vergangene Wo- kommt ist offensichtlich, aber warum che gehört, dass “Staaten“ (wie Saudi Aus systemischer Sicht finde ich dies wird es notwendig, dass das gesamte Arabien) jetzt zivil verklagt werden sehr sonderbar, denn jetzt haben wir System zusammenbricht? Denken Sie können. Es wurde mit dem Finger auf einen wankenden Kandidaten im Deri- einmal darüber nach. Wenn der Kol- die Saudis als Komplizen bei 9/11 ge- vatemarkt mit weit über $ 50 Billionen! laps systemisch ist, dann wird – abge- zeigt. Die saudische Presse hat den sehen von der Deutschen Bank – auf Ball nun volley zurückgespielt und die Wie angenehm kann dies für jene sein, niemanden einzeln mit dem Finger ge- US-Regierung selbst als beteiligt be- die auf der anderen Seite der Derivate zeigt. Der nächste logische Schluss ist zeichnet. Ich denke was hier untergeht der Deutschen Bank stehen? dieser: wie soll ein Gericht Kläger fin- ist, dass sowohl die Saudis als auch Sind oder waren diese jemals wirklich den, wenn alle Banken pleite sind? die USA sich von der (unmöglichen) of- “gehedged“ oder nicht? Zweifelsohne Kann man Blut aus einem Stein pres- fiziellen Story wegbewegen. Keiner würde es besser sein, das nicht he- sen? Und alle Banken zu bestrafen, von beiden behauptet jetzt noch, dass rauszufinden, aber das ist nur Wunsch- egal was sie getan haben, würde si- 19 Araber dies auf eigene Faust getan denken. cherlich nicht als “zum Wohl der Allge- haben! meinheit“ angesehen werden. Verstehen Sie, wie wichtig das ist? Ein anderer Aspekt kommt von der juristischen Seite. Es scheint, als würden Seien wir ehrlich, das System wird zu- Die “Wahrheit“ kommt allmählich über die Gerichte jetzt auf Straftaten basie- sammenbrechen, auf dem einen oder “Wahrheitsbomben“ heraus. In die of- rende zivile Klagen gegen das Banken- anderen Weg. fiziellen Geschichten, ob sie nun finan- Kollektiv zulassen. Offensichtlich ist Wenn Sie das nicht erkennen, kann ich ziell, politisch oder geopolitisch sind, hier, dass das Banken-Kollektiv nicht nur sagen, “Sie wollen nichts davon werden nun kleine Stückchen Wahr- ausreichend Kapital hat, um die Klagen wissen“ und dann wünsche ich Ihnen heit eingebaut. zu bezahlen, welche sicherlich kom- viel Glück. Wenn die Banken den Punkt Wie ich schon immer gesagt habe, ich men werden. Was ich damit sagen will ohne Wiederkehr erreicht haben, ist es glaube, wir werden erleben, wie die ist, um dann nicht sinnvoll den Crash zu “kon- Mutter aller Wahrheitsbomben von mitzuspielen“-Modell, welches so lan- trollieren“? Oder zumindest das Narra- Herrn Putin abgeworfen werden wird. ge so wunderbar funktioniert hat, zer- tiv? Wäre es nicht sinnvoll, mit dem stört werden könnte. Es könnte sein, Finger auf eine spezielle Bank als Ver- Und jede Form der Wahrheitsbombe dass der “zahle“-Teil letztlich viel teurer ursacher zeigen zu können, statt zuzu- wird die US-Finanzmärkte als Haupt- kommen könnte, als die mit dem geben, dass alle Banken und das Sys- ziel haben. Können die westlichen “mitspielen“-Teil erzielten Profite. tem selbst fehlerbehaftet ist? Es wird Märkte die wirkliche Wahrheit über- sehr interessant werden zu beobach- haupt überleben? dass das alte “zahle Dies führt mich zu einer wichtigen ten, wie sich all dies ausspielt, aber ich Schlussfolgerung: für die “Banken“, setze mein Geld auf die Deutsche kollektiv, wird es nun notwendig, dass Bank als Sündenbock! das System zusammenbricht und sie Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 17 Basel, 19. Juni 2016 Propaganda: Schweizer Medien - Propaganda im Staatsauftrag? Ob öffentliches Fernsehen oder Privatradio, ob Boulevard oder NZZ: Wenn es um Geopolitik und Kriege geht, berichten die etablierten Medien selbst in der offiziell neutralen Schweiz erstaunlich gleichartig und einseitig. Sie tun dies womöglich nicht ganz freiwillig, denn die Schweiz steht unter Druck. Eine allzu objektive Berichterstattung und die Verwendung „feindlicher“ Quellen könnte unangenehme politische und wirtschaftliche Konsequenzen für das erfolgreiche Alpenland haben. Schweizer Medien: unabhängig oder angepasst? Es ist einer der wichtigsten Aspekte unseres Mediensystems – und dennoch in der Öffentlichkeit nahezu unbekannt: Der größte Teil der internationalen Nachrichten in all unseren Medien stammt von nur vier globalen Nachrichtenagenturen aus New York, London, Paris und Berlin. Die Schlüsselrolle dieser Agenturen hat zur Folge, dass unsere Medien zumeist über dieselben Themen berichten und dabei sogar oftmals dieselben Formulierungen verwenden. Zudem nutzen Regierungen, Militärs und Geheimdienste die globalen Agenturen als Multiplikator für die weltweite Verbreitung ihrer Botschaften. Die transatlantische Vernetzung der etablierten Medien gewährleistet dabei, dass die gewünschte Sichtweise kaum hinterfragt wird. Eine Untersuchung der SyrienBerichterstattung von je drei führenden Tageszeitungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz illustriert diese Effekte deutlich: 78% aller Artikel basieren ganz oder teilweise auf Agenturmeldungen, jedoch 0% auf investigativer Recherche. Zudem sind 82% aller Kommentare und Interviews USA/NATOfreundlich, während Propa ganda ausschließlich auf der Gegenseite verortet wird. Einleitung: »Etwas Eigenartiges« »Woher weiß die Zeitung, was sie weiß?« Die Antwort auf diese Frage dürfte manchen Zei tungsleser überraschen: »In der Hauptsache bezieht sie ihr Wissen von Nachrichtenagenturen. Die nahezu anonym arbeitenden Nachrichtenagenturen sind gewissermaßen der Schlüssel zu den Geschehnissen in der Welt. Wer also sind die Nachrichtenagenturen, wie arbeiten sie und wer finanziert diese Unternehmen? All dies sollte man wissen, um sich ein Bild machen zu können, ob man auch wirklich über die Ereignisse in Ost und West zutreffend unterrichtet wird.« (Höhne 1977) Ein Schweizer Medienforscher gibt deshalb zu bedenken: »Die Nachrichtenagenturen sind die «AktualiTäter», sind die wichtigsten Stofflieferanten der Massenmedien. Kein tagesaktuelles Medium kommt ohne sie aus. So beeinflussen die Nachrichtenagenturen unser Bild von der Welt; wir erfahren vor allem das, was sie ausgewählt haben.« (Blum 1995) Angesichts ihrer essentiellen Bedeutung erstaunt es umso mehr, dass diese Agenturen in der Öffentlichkeit kaum bekannt sind: »Einem Großteil der Gesellschaft ist nicht klar, dass es Nachrichtenagenturen überhaupt gibt ... Dabei nehmen sie tatsächlich eine enorm wichtige Rolle auf dem Medienmarkt ein. Doch trotz dieser großen Bedeutung wurde ihnen in der Ver gangenheit nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.« (SchultenJaspers 2013) Selbst der Vorsitzende einer Nachrichtenagentur wunderte sich: »Es ist etwas Eigenartiges um die Nachrichtenagenturen. Sie sind in der großen Öffentlichkeit wenig bekannt. Im Ge- gensatz beispielsweise zu einer Zeitung vollzieht sich ihre Tätigkeit nicht so stark im Scheinwerferlicht, obwohl sie doch immer an der Quelle der Nachricht zu finden sind.« (Segbers 2007) »Das unsichtbare Nervenzentrum des Mediensystems« Wer also sind diese Agenturen, die »immer an der Quelle der Nachricht« zu finden sind? Globale Agenturen gibt es inzwischen nur noch drei: 1. Die amerikanische Associated Press (AP) mit weltweit über 4000 Mitarbeitern und rund 12‘000 Kunden. Die AP ist im Besitz von USMedienverlagen und hat ihre Haupt redaktion in New York. 2. Die quasistaatliche französische Agence FrancePresse (AFP) mit Sitz in Paris und knapp 4000 Mitarbeitern, die pro Tag über 3000 Meldungen und 2500 Fotos an Medien in aller Welt versenden. 3. Die britische Reuters in London, die privatwirtschaftlich organisiert ist und etwas über 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Reuters wurde 2008 vom kanadischen Medienunterneh mer Thomson – einer der 25 reichsten Menschen der Welt – gekauft und zu Thomson Reuters mit Sitz in New York fusioniert. Bitte lesen Sie weiter auf: https://swisspropaganda.wordpress. com Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 18 »Man muss sich deshalb immer fragen: Weshalb kommt jetzt gerade diese Information in dieser Form auf mich zu? Letztlich stecken immer Machtfragen dahinter.« (*) Dr. Konrad Hummler, ehemaliger NZZ-Präsident. Basel, 19. Juni 2016 Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 19 Propaganda: Schweizer Medien-Vernetzung Graphik: Vernetzungen der Schweizer Presse gemäss der Studie von „Swisspropaganda“: „Der Propaganda-Multiplikator“. Bitte lesen Sie die PDF-Beilage zu dieser Ausgabe. Basel, 19. Juni 2016 Anzeige http://armee-halbierung-nein.ch Verfassungswidrige Armeerefom? Ausgehöhlte Neutralität? Armeebestand (zum 3. Mal) halbieren? Schwache Armeeleistung? Fragen wir das Volk! Unterstützen Sie das Referendum gegen die Armeereform „WEA“ Bürgerkomitee für unsere Sicherheit – NEIN zur Halbierung der Armee Postfach 7701 CH-6302 Zug http://armee-halbierung-nein.ch Postkonto: 89-556300-0 IBAN: CH93 0900 0000 8955 6300 0 BIC: POFICHBEXXX Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 21 Basel, 19. Juni 2016 Monte Paschi: Mario Draghi wird von seiner Goldman-Vergangenheit eingeholt Beim EZB-Stresstest ist die älteste Bank der Welt durchgefallen: Mit der italienischen Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) verbindet den heutigen EZB-Chef-Kontrolleur Mario Draghi eine wechselvolle Geschichte. Welche Rolle er in seiner Zeit als Goldman-Banker oder als Chef der italienischen Zentralbank für die MPS gespielt hat, lässt sich kaum noch klären. Die MPS ist jedenfalls ein Musterbeispiel, warum Banken scheitern - und warum ihre Rettung immer teurer wird. Bild: EBZ-Chef Mario Draghi. Oberster Notendrucker der EU Der Fall des italienischen Banken- bank. Die Gründung Italiens führte Sozialdemokraten (PD) dominiert. Skandals um die Banca Monte dei dazu, dass die Bank zur Finanzie- Die Politiker erweisen sich in guter so- Paschi di Siena (MPS) ist ein Lehr- rung der Staatsgeschäfte herange- zialdemokratischer Tradition als wahre beispiel, wie die Banken- und Schul- zogen wurde. Im Zuge der Globali- Weltmeister im Geldverteilen. den-Krise in Europa entstanden ist. sierung nach 1945 expandierte die Die Bank war im Jahr 1472 gegrün- Bank. Immer schneller, immer wei- Die Konstruktion der MPS sieht vor, det worden, um Kleinkredite zu ver- ter in die Welt hinaus musste es ge- dass die Stadt immer das Sagen hat. geben. In ihren Anfängen wurde die hen. Sie bestellt das Management und ver- Bank von Großherzog Ferdinand II. langt, dass die Bank liefert. mit den Einnahmen des Staates aus 1995 wurde eine Stiftung gegründet, Und die Bank musste viel Geld be- Weideland, den sogenannten Pa- die im Großraum Siena für Schulen, schaffen, weil die Stadtväter ihre Wäh- schi, besichert. 500 Jahre lang war Krankenhäuser und Universitäten zu- ler günstig stimmen wollten. die MPS eine vernünftige Regional- ständig war. Die Stiftung wird von den Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 22 Immer mehr Geld, und immer schnel- Preis gilt heute noch als eines der tionen fest im Griff haben, Goldman ler. 1999 ging die MPS an die Börse großen Rätsel der jüngeren italie- Sachs gemeinsam mit der Citigroup nischen Bankengeschichte. Nur weni- und Merill Lynch als „Joint Global Co- Damit konnte sie endlich am ertrag- ge Monate zuvor hatte spanische San- ordinators“ für die Transaktion. Gold- reichsten Roulette-Tisch des internati- tander die Antonveneta gekauft – für man und die anderen Wundertäter onalen Finanzkasinos Platz nehmen. 6,6 Milliarden Euro. Eine Wertsteige- sollten die Kapitalerhöhung strukturie- Sie kaufte und verkaufte andere Ban- rung mitten in einer Zeit, in der die Fi- ren, andere „innovative Kapital-Instru- ken, wurde zum begehrten „Global Pla- nanzkrise schon mit freiem Auge zu mente“ finden, einen Brückenkredit yer“, zur drittgrößten Bankengruppe erkennen war. mit der Credit Suisse und der Mediobanca auf die Beine stellen. Damit die Italiens. Von den Fundamentaldaten war der Santander in Cash ausgezahlt werden Anders als unter Ferdinand II. sorgte Kaufpreis in keiner Weise gedeckt, im konnte, verschuldete sich die MPS in nun nicht der Staat für die Besicherung Gegenteil: Santander wollte die Anton- gigantischem Ausmaß. Die Beauftra- der Bank, sondern die Bank sorgte da- veneta unbedingt loswerden, weil alle gung ist heute noch im Stadtarchiv für, dass die unersättlichen Wünsche Kennzahlen negativ waren: Das Eigen- von Siena zu finden. der Politik erfüllt wurden. kapital schrumpfte, die Bank verlor Immer schneller musste sie immer Kunden und Einlagen. Beobachter wie mehr Geld herbeischaffen. Die italie- Finanzfachleute aus dem Umfeld des nischen Politiker wollten ihre Klientel, Euro-Kritikers Beppe Grillo schätzen, Sie verstehen von Geld nur, wie man die Wähler, nicht enttäuschen. dass die Bank damals vielleicht noch 3 es verteilt. Goldman dagegen ver- Wer Geld in den Markt pumpt, sorgt für Milliarden Euro wert war – wenn über- steht, wie man mit den Schulden Arbeitsplätze – und wird wiederge- haupt (mehr hier auf Grillos Blog/italie- der anderen Profite macht. wählt. nisch). Ein feiner Unterschied, aber einer, der Was die Politiker nicht bedachten: über Leben und Tod entscheidet. Wer dabei über die Klinge springt ist ziem- Die MPS profitierte von den modernen „Finanzinstrumenten“, wie die diversen Hier kommt Goldman Sachs ins lich klar. Denn Goldman ist für die Schrottpapiere gerne genannt werden. Spiel. Deals zuständig, nicht für die Details (wie unter anderem auch hochanstän- Sie wettete auf Teufel komm raus, weil die Schulden, die zum Wesen der mo- Wie viele andere politische Eliten von gige, aber naive Forscher in Boston dernen „Finanzierungs-Strategie“ ge- Griechenland bis Pforzheim hofften am eigenen Leib erfahren mussten – hören, immer größer wurden. die Politiker in Siena, dass die Magier mehr hier). einer der großen, damals noch renomIm Jahr 2007 machte die Bank schließ- mierte Investment-Banken den Golde- Goldman hatte einen großen Vorteil, lich den entscheidenden Fehler, der ih- sel MPS wieder dazu bringen könnten, um mit dieser Transaktion beauftragt ren rapiden Niedergang einleiten sollte: dass er genug Gold abwirft, um die zu werden: In der Übernahmeschlacht Steuerzahler weiter zu beglücken. um die Antonveneta hatte Goldman die niederländische ABN Amro bera- Sie entschied sich zum Kauf der kleinen Banca Antonveneta. Der sagen- Und so beauftragten auch die Stadt- ten. Die ABN war von der Santander hafte Kaufpreis: 9 Milliarden Euro. Der väter, die die Stadt Siena seit Genera- ausgebremst worden, weil sie nur 6,3 Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 23 Bild: Banca Monte dei Paschi di Siena Bei EZB-Test unter Draghis Aufsicht ist die Banca Monte dei Paschi di Siena durchgefallen: Die Monte dei Paschi di Siena ist wieder in einer Schieflage. Bis heute ist ungeklärt, welche Rolle Draghi in der Geschichte der ältesten Bank der Welt gespielt hat. (Foto: wikipedia) Milliarden Euro für die Antonveneta ge- Während der Beratung von ABN Amro sidentschafts-Kandidat Mitt Romney, boten hatte. Im Klartext: war ein gewisser Mario Draghi Chef für machten dank Draghi ein Millionenver- das Europa-Geschäft von Goldman. mögen auf Kosten der italienischen Goldman kannte das Übernahme-Objekt MPS genau. Steuerzahler Er hatte in den Jahren vor seiner Zeit (hier ausführlich bei Bloomberg beschrieben/englisch). bei Goldman als Generaldirektor im In einer Bankenanalyse von Goldman italienischen die Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Reserach rangierte die Antonveneta Privatisierung italienischer Staatsbe- Draghi über den Zustand der Antonve- unter den drei am wenigsten interes- triebe vorangetrieben – sehr zur Freude neta nichts gewusst hat. santen Investments im europäischen der Finanzhaie der Welt. Draghi war schon wegen der Gold- Bankensektor. Manche, wie der republikanische Prä- man-Deals mit Griechenland ins Visier Finanzministerium Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 24 der internationalen Kritik geraten – im Unterschied aus, ob ein Unternehmen Die Universität, Schulen, Krankenhäu- Skandal um manipulierte Zahlen der für 6 oder für 9 Milliarden Euro über ser, der Mittelstand, kleine Unterneh- Griechen für den EU-Beitritt hat Draghi den Ladentisch geht. men – sie alle sind heute schon so gut wie nicht mehr finanziert. immer betont, in seiner Zeit für Goldman nicht für den öffentlichen, sondern ausschließlich für den privaten Sektor Die ahnungslosen Politiker mach- Der italienische Ministerpräsident Ma- tätig gewesen zu sein. Es ist schwer ten weiter Schulden rio Monti, ebenfalls ein Goldman-Berater, hatte in seiner kurzen Amtszeit vorzustellen, dass der in London tätige Draghi ausgerechnet von der spekta- Sie verfielen immer stärker der Deri- versucht, die Bank mit Steuergeldern kulären Banken-Übernahme in seinem vaten-Droge. Sie zwangen die Bank, am Leben zu halten, wie schon sein Heimatland nichts gewusst haben soll. weiter Dividenden auszuschütten, ver- Vorgänger Silvio Berlusconi, der eben- schleierten diese aber gekonnt. Dass falls Milliarden in die Bank gepumpt Draghi war, als die MPS schließlich um Draghi diese als Chefaufseher der hat. 9 Milliarden Euro nach Spanien ver- Banken nicht gekannt hat, ist denkbar. Monti und Draghiu waren während der kauft werden sollte, schon nicht mehr Als Miterfinder der „finanzpolitischen Krise der MPS kurz ins Visier der Öf- bei Goldman: Waffen zur Massenvernichtung“ (War- fentlichkeit geraten. Draghi war Nachfolger des im Zuge der ren Buffet) waren sie ihm allerdings im Doch die italienische Zentralbank hat- Antonveneta-Übernahme über krimi- Prinzip vertraut. te Draghi von jeder Schuld freigesprochen – ohne freilich den Fall jemals nelle Machenschaften gestürzten, und unabhängig untersuchen zu lassen. schließlich auch verurteilten Chefs der Ende 2012 stimmten die Eigentümer italienischen Notenbank, Antonio Fa- einer Kapitalerhöhung um 6,5 Milliar- zio, geworden. den Euro für die MPS zu. Nun ist die Bank beim Stressttest der Als solcher war es nun sein Job, die Damit erhalten sie Zugang zu staatli- EZB durchgefallen und muss nach Banken in Italien zu beaufsichtigen. Als chen Krediten in Höhe von 3,9 Milliar- EZB-Berechnungen die MPS die Fantasie-Summe von 9 den Euro. Euro frisches Kapital einschiessen. Milliarden Euro zahlen sollte, hätte er Die Kredite waren nach dem Vertu- einschreiten müssen. schungs-Skandal in Gefahr geraten. Bei der vergangenen Kapitalerhöhung Doch die Bankenaufsicht winkte den „Die Situation ist unter Kontrolle“, zi- hatte Profumo gewarnt, dass das gan- Deal durch. 9 Milliarden, finanziert über tierte Bloomberg damals den ze italienische Bankensystem in Ge- Schulden einer politisch dominierten MPS-Aufsichtsrats-ChefAlessandro fahr sein, wenn die MPS kollabiert. Staatsbank, für ein Institut, das sich Profumo. damals schon am absteigenden Ast Profumo war früher Chef der Unicredit Quelle: befand. und musste sich in der Brontos-Affäre Deutsche Wirtschafts Nachrichten wegen Steuerbetrugs verantworten. Von diesem Deal hat sich die MPS nie mehr erholt. Für Goldman war es ein Analysten rechnen damit, dass die großartiges Geschäft: Die Investment- Bank in den kommenden Jahren bis zu bank kassiert immer erfolgsabhängige 7 Milliarden Euro für den Schulden- Honorare. Da macht es schon einen dienst aufbringen wird müssen. 2,1 Milliarden Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 25 Basel, 19. Juni 2016 Emigranten 1939: Werner Guttentag Eine Erinnerung an einen grossen Bolivianischen Juden Deutscher Herkunft und zugleich eine Erinnerung an den intellektuellen Aderlass infolge der Emigration von mehr als 70% der 500`000 Deutschen Juden bis 1940 nach der Nationalsozialistischen Revolution 1932. Werner Guttentag starb Anfang Dezember 2008, im Alter von 88 Jahren, in Bolivien, in der Stadt Cochabamba, im gleichnamigen Departamento. Das ist Anlass, sein Leben und Werk im Monatsblatt der Deutschen Kulturgemeinschaft zu würdigen, hat er doch das kulturelle Schaffen in Bolivien wesentlich gefördert, nicht zuletzt was den vielgestaltigen, reichen Beitrag zum Schrifttum Boliviens anbelangt. Werner Guttentag wurde 1920, in der Zeit der Weimarer Republik in einer jüdischen Familie, im damals deutschen Breslau und heute in Polen liegenden Wroclav, geboren. Von seinen frühen Jahren in Europa ist wenig veröffentlicht. Die Schule konnte er zu seinem Leidwesen nur bis zur achten Klasse besuchen, was auf die politischen Umstände im seit 1932 Nationalsozialistischen Deutschland zurückzuführen war. Sein Vater wurde in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert, von welchem er gerettet wurde. Der Junge musste früh anfangen zu arbeiten. Bereits im Alter von 12 Jahren schloss er sich einer Jugendbewegung an, die 1933 verboten wurde und deren Mitglieder im KZ oder im Exil landeten. 1937 schickte ihn seine Familie nach Holland in ein Ausbildungslager für junge Flüchtlinge, wo er eine Mechanikerlehre absolvierte. 1939 wanderte er nach Bolivien aus und kam nach Cochabamba. In seinem Gepäck: eine Schreibmaschine, das Buch „Der Idiot“ von Dostojewski und ein Fahrrad (bezeichnend für seinen bescheidenen Lebensstil ist wohl, dass er dieses selbe Rad noch mehr als 50 Jahre später benutzte); ferner die Frustration, keine so vollständige Erziehung genossen zu haben, wie er es sich wünschte, und der Traum, Buchhändler oder Historiker zu werden. Die ersten Jahre verbrachte er als Lehrling eines Juweliergeschäftes und als Angestellter der Minengesellschaft Mauricio Hochschild, einem der drei sogenannten Zinnbarone. Auf Reisen lernte er einen großen Teil Boliviens kennen. 1947 nahm er die bolivianische Staatsangehörigkeit an. 1944 verwirklichte er seinen Wunsch und gründete zusammen mit Edith Lublin eine Buchhandlung in Oruro, im bolivianischen Hochland. Ein Jahr später besaß er ein Geschäft mit dem Namen „Los Amigos del Libro“ in Cochabamba, 1950 kam ein Ableger in La Paz dazu, in den 60er Jahren eröffnete er eine Filiale in Santa Cruz, in den 70er bis 80er Jahren weitere Filialen in Potosí, Sucre, Oruro und Tarija, die aber bald wieder geschlossen werden mussten, weil sie sich wirtschaftlich nicht halten konnten. Heute ist die Firma weiter geschrumpft. In La Paz hatte sie ihren Laden in der Straße Mercado, letztes Jahr zog sie in ein kleineres Geschäft in der Straße Ballivián um, nahe der Plaza Murillo; außerdem gibt es noch eine kleine Zweigstelle in San Miguel und eine dritte im Flughafen in El Alto. Buchhändler zu sein war Werner Guttentag nicht genug. Bezeichnend für sein unermüdliches Schaffen war nicht so sehr sein kommerzielles Interesse (er selbst bezeichnete sich als nur mä- ßig erfolgreichen Geschäftsmann), sondern sein Bestreben, als Verleger das kulturelle Schaffen Boliviens und seine Vielfalt einem breiten Publikum bekannt zu machen. Dazu wählte er den Leitspruch: „no leer lo que Bolivia produce, es ignorar lo que Bolivia es“ (nicht zu lesen, was in Bolivien produziert wird, bedeutet, Bolivien nicht zu kennen). Darüber hinaus schuf er den Literaturpreis „Erich Guttentag“ (benannt nach seinem Vater und mit 15 Preisverleihungen seit 1966 ) und veröffentlichte die so ausgezeichneten Werke. Die Auswahl trafen Preisrichter unter denen sich international anerkannte Literaten wie Mario Vargas Llosa fanden. Er richtete auch den jährlichen Preis „Jaime Laredo“ (benannt nach einem Musiker) ein, mit dem er die besten Studenten der Universität von Cochabamba (UMSS) belohnte. Diese Preise waren eine Privatinitiative ohne Unterstützung des Staates. Selbstkritisch meinte er zu seinen Wettbewerben: Einige waren erfolgreich und beeinflussten fast ein halbes Jahrhundert das literarische Schaffen dieses Landes, andere aber „waren zum Scheitern verurteilt, weil das Land dafür noch nicht reif war und sich in einer tiefgreifenden Entwicklung befand, wozu Revolutionen und mangelnde Stabilität gehörten. Außerdem war die Aufgabe für ein kleines von einer einzigen Person geführtes Unternehmen zu groß.“ Der Verleger Guttentag förderte eine ganze Generation von Literaten und war mit etlichen von ihnen befreundet. Das erste Buch, das er verlegte, war Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 der Roman Surumi von Jesús Lara, von dem er zahlreiche Bände veröffentlichte. Er verlegte die Werke vieler anderer Schriftsteller, Historiker und Archäologen wie Néstor Taboada Terán, Hugo Boero Rojo, Carlos Ponce, Dick Ibarra Grasso, Pedro Shimose, Renato Prado Oropeza, Armando Soriano Badani und Juan de Recacoechea. Eines seiner großen Verdienste bestand darin, bolivianische Bücher auch im Ausland bekannt zu machen, unter anderem durch die wiederholten Beteiligungen an internationalen Buch-Messen in Frankfurt/Main, Buenos und zuletzt in Rom im Jahre 1999. Werner Guttentag erlebte eine Phase tiefgreifender Veränderungen in Bolivien. Dazu erzählte er folgende Anekdote: Im Jahre 1948 kam ein etwa 12-14 Jahre alter Junge vom Lande (campesino) in seine Buchhandlung und verlangte einen Band mit Gedichten. Die zunächst angebotenen Bücher gefielen ihm nicht, es sollte etwas besonders Schönes für seine Freundin sein. Schließlich erstand er ein kleines in Leder eingebundenes Buch aus dem Ausland, das irrtümlich in das Geschäft geraten war, aber der Buchhändler erklärte ihm, dass es für ihn schwer lesbar sei, da es in Katalanisch geschrieben war. „Das macht nichts“, meinte der junge Mann, „meine Freundin und ich haben noch nicht lesen gelernt.“ Diese Szene wäre heute undenkbar. Aus seiner Verlegertätigkeit nennen wir hier einige der wichtigsten Beispiele: Guttentag las zufällig in der Geschichte des Verlagshauses Walter de Gruyter (Berlin), dass diese Firma den Verlag juristischer Bücher „Emanuel Guttentag“ übernommen hatte und dann die Sammlung von Jura-Werken namens Guttentag schuf, die es noch heute gibt. Das veranlasste ihn, in Bolivien eine ähnliche Reihe ins Leben zu rufen, die Colección Jurídica Guttentag. Seine Serie Enciclopedia Boliviana Basel, 19. Juni 2016 26 brachte es auf 80 Bände, die Bolivien in verschiedenen Wissensgebieten repräsentierten und Themen von Geschichte, Geographie, Biologie, Musik, Wirtschaft, etc. behandelten. Im Bewusstsein, dass die weniger bemittelte Bevölkerung, also die Hauptmasse der Bolivianer, sich Bücher kaum leisten konnten, veröffentlichte er einige Titel der „Enciclopedia Boliviana“ in der Serie POPULAR und bot sie besonders preisgünstig an. Seine Sammlungen Descubra Bolivia (Entdecke Bolivien), beziehungsweise Bolivia Mágica hatten das Ziel, den Tourismus zu fördern, zu einer Zeit, als weite Teile des Landes für die breite Öffentlichkeit noch unbekannt waren. Der Schriftsteller Hugo Boero Rojo unterstützte dieses Vorhaben. Es wurden Bände über die Archäologie von Tiwanaku, Samaipata, Iskanwaya, La Paz und Umgebung herausgebracht. Der Band „Bolivia Mágica“ des Jahres 1982 war der erste Versuch, eine umfassende Enzyklopädie zu verschiedenen Aspekten des Landes vorzulegen. Zusammen mit dem Dichter Héctor Cossío Salinas gründete er die Biblioteca Boliviana/Bibliografía Boliviana mit dem Ziel, die Veröffentlichungen Boliviens zusammenzufassen und den Studierenden als Nachschlagwerk zu dienen. Später schloss sie kurze Biographien der Autoren ein und bekam den neuen Titel Bio-Bibliografía Boliviana, der vollständigsten des Landes. Es erschienen 40 Bände. Insgesamt wird die Zahl von mehr als 800 Titeln genannt, die Los Amigos del Libro herausbrachte – ein imposantes Werk in einem Land mit der höchsten Analphabetenquote Südamerikas. Zu vermerken ist darunter die sorgfältige Redaktion von Werken über das reiche bolivianische Universum an Heilpflanzen und ihre Anwendung, sowie Wörterbüchern in den drei Sprachen Aymara, Quechua und Spanisch. Er selbst hat sich als Autor einer Reihe von Artikeln in der nationalen und internationalen Presse immer wieder über das Verlegen von Büchern und seine Buchserien geäußert, zum Beispiel über die „Bibliografía Boliviana“, die ihm besonders am Herzen lag. Er war sich sehr bewusst, dass mit dem Verlegen und Drucken von Büchern in Bolivien kein Reichtum gewonnen werden kann; er erklärte die Grenzen seines Verlages unter anderem mit der Tatsache, dass Studenten lieber die billigen Fotokopien benutzen. Das Lebenswerk von Werner Guttentag ist auf verschiedene Weise anerkannt worden. Er bekam zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Die Deutsche Botschaft überreichte ihm 1973 das Bundesverdienstkreuz. Die bolivianische Regierung zeichnete ihn 1987 mit dem Orden Cóndor de los Andes aus. Es erschien auch eine bolivianische Briefmarke mit seinem Porträt. Im Dezember 2008 wurde posthum eine Auszeichnung des bolivianischen Senats an die Familie übergeben. Quellen: 1.) Die Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Buchhandlungen „Los Amigos del Libro“und des gleichnamigen Verlages (1995). 2.) Die Rede Guttentags, die er anlässlich der Auszeichnung mit dem Doktor h.c. in der Universidad Mayor San Simón (UMSS), Cochabamba, im Mai 2003 hielt. Sie wurde im Bolivian Studies Journal (Urbana-Champaign, USA, Vol. 10, 2003) abgedruckt 3.) Der Nachruf, erschienen in der Tageszeitung „La Razón“, La Paz. Nachruf von Matthias Strecker, Centro Cultural Alemán Bolivia-Deutschen Kulturgemeinschaft Bolivien. Leicht verändert von R. Hoeren (BLN), einem seit langem jährlich in das geliebte Bolivien zurückkehrenden Bewunderer Werner Guttmanns Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 27 Geostrategie: Plan B - Krieg um Syrien mit NATO und Bundeswehr Wer geglaubt hat, Merkels Bündnis mit Erdoğan diene nur der Eindämmung der Flüchtlingskrise, denkt zu kurz. Die Bundesregierung stellt sich auch im Krieg um Syrien auf die Seite der Türkei. Ankara will diesen Krieg. Und die NATO macht mit – mit einem sogenannten Plan B, der die Rebellen gegen Assad auch mit Flugabwehrraketen unterstützt. Von Peter Orzechowski Wie ernst es der Bundesregierung mit gene Flugbetriebsfläche für die Torna- Plan B: Sieg der Rebellen und des der militärischen Unterstützung des Sy- dos und die Airbus-Tankflugzeuge an- Westens über Assad rien-Kriegs ist, zeigt eine Meldung, die gelegt werden. heute Morgen über die Ticker lief: Die Zusätzlich plant das Ministerium für 15 Der Einsatz der Bundeswehr ist strate- Bundeswehr plant den Bau einer eige- Millionen Euro feste Unterkünfte für gischer Bestandteil des von den USA nen Basis für ihre Tornado-Kampfjets in 400 Soldaten und einen voll ausgerü- entwickelten sogenannten »Plans B«. der Türkei. steten Gefechtsstand für 34 Millionen Er solle zum Tragen kommen, wenn Dieser feste Standort soll für rund 65 Euro. Plan A, eine friedliche Lösung des Sy- Millionen Euro auf der türkischen NA- rien-Konflikts, scheitere, hatte TO-Luftwaffen-Basis Incirlik eingerich- Die Bundeswehr will außerdem noch Washington in den letzten Tagen ver- tet werden. eine Betreuungseinrichtung mit einem kündet. Plan B sieht die Unterstützung Zudem verhandelt die Bundeswehr mit Café und Freizeitaktivitäten für die in der gemäßigten Opposition im Kampf Ankara über ein langfristiges Stationie- der Türkei stationierten Soldaten er- gegen Assads Truppen vor. rungsabkommen für deutsche Solda- richten. ten. Diese sogenannten Gemäßigten sind In den Planungspapieren ist dieser bereits, wie arabische Medien berich- Bereits seit mehreren Monaten starten Neubau mit 4,5 Millionen Euro veran- ten, aus der Waffenruhe ausgestiegen. von Incirlik aus die deutschen Tornados schlagt. Die meisten Projekte sollen im Die illegalen bewaffneten Gruppie- mit ihren hochauflösenden »Recce«- Sommer 2017 fertig werden. rungen Liwa al-Haqq, Adschnad al- Kameras und bereiten durch Luftaufklä- Scham, Ahrar al-Scham, Failaq ar- rung der Krisengebiete in Syrien und Diese Planungen machen klar, dass die Rahman und die 13. Division der Freien dem Irak die Luftangriffe der internatio- Bundeswehr mit einem dauerhaften Syrischen Armee begannen zusammen nalen, von den USA geführten Anti-IS- Einsatz in Syrien und im Irak rechnet. mit den Extremisten der Gruppierung Koalition vor. Aber warum? Dschabhat an-Nusra eine Offensive in den nördlichen Provinzen des Landes Die Bauplanung der Bundeswehr sieht (Latakia, Idlib und Aleppo). Auch in Da- vor: In den kommenden sechs Monaten maskus und Homs gehen sie aktiv vor. soll für rund zehn Millionen Euro eine ei- Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 28 Diese Gruppen werden durch die Türkei Die Rebellenoffensive in Aleppo wäre (Quelle: http://info.kopp-verlag.de/ und Saudi-Arabien militärisch unter- ohne die Unterstützung der Türkei hintergruende/deutschland/peter- stützt, wie syrische Medien berichten. nicht möglich, weil die Oppositions- orzechowski/plan-b-krieg-um-syrien- Die Nachrichtendienste dieser Länder gruppen bereits vor einem Monat zer- mit-nato-und-bundeswehr.html ) organisierten mit CIA-Unterstützung die schlagen wurden und sich nur deswe- . Versorgung der syrischen Opposition gen auf den Waffenstillstand einließen. mit Waffen auch aus anderen Ländern, Doch mittlerweile haben sie ihre Kräfte berichtet Sputnik unter Berufung auf verstärkt und ziehen wieder ins Ge- syrische Quellen. fecht. Aufnahmen in sozialen Netzwerken zei- Sollte Washington offiziell den soge- gen Extremisten der mit der Freien Sy- nannten »Plan B« ankündigen, könnte rischen Armee in Verbindung stehenden die Gruppierung Harakat Tahrir in der Pro- 52-Bombern, die bereits im Einsatz vinz Homs mit chinesischen mobilen sind, mit Unterstützung der gemä- Flugabwehrkomplexen vom Typ FN-6. ßigten Opposition auch die syrischen US-Luftwaffe samt ihren B- Regierungstruppen bombardieren. In der Bildunterschrift heißt es, dass mindestens zehn Extremisten ausgebil- Und dann könnte Assad ein zweites det wurden und jetzt diese Anlagen im Mal Russland um Hilfe rufen. Kampf gegen die Regierungstruppen nutzen könnten. Syrischen Medien zu- Eine direkte Konfrontation von rus- folge könnten diese Waffenlieferungen sischen und NATO-Truppen könnte über den Sudan und Katar gelaufen nicht mehr ausgeschlossen werden. sein. Auf diese Weise könnten der militärisch-industrielle Komplex und die in Neben der Unterstützung der Rebellen der US-Außenpolitik tonangebenden greift das türkische Militär immer inten- Neocons in Washington vielleicht doch siver selbst in den Krieg ein. noch ihren ersehnten Krieg mit Russland vom Zaun brechen. Die Provinz Aleppo wird regelmäßig von der türkischen Artillerie beschossen. Die türkische Zeitung Hürriyet berichtete, dass die Türkei die Zahl der Panzer und Haubitzen entlang der Grenze zu Syrien deutlich erhöhte. Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Basel, 19. Juni 2016 29 Titel: USA/NATO-Drohnen. Die absolute Lufthoheit Nutzung sozialer Netze, Fahrdienste und Mobilephones durch Miliär und Geheimdienste? Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit bauten die USA, NATO, Israel und Grossbritannien, weltweit ihre Drohnenflugplätze aus. Ein genial vernetztes System zwischen Militär, sozialen Netzwerken Mobiltelephonen, Taxifahrdiensten zu gezielten personalisierten Angriffen. Von Avdotya Thabit / Damaskus, Jordanien Das Netzwerk von Spionagesatelliten, Mobilephone-Netzen, GPS, Facebook, LinkedIn, Twitter und anderen Sozialen Netzen, bilden eine kaum zu schlagende Allianz von Überwachungstechnologien welche es erlauben, praktisch jeden Bürger weltweit zu orten und gegebenenfalls umzubringen. Die Frage nach der Schuld der von Drohnen umgebrachten Personen ist nicht von Bedeutung. Fakten und Nützlichkeit, welche die Drohnenangreifer dem „Projekt“ zuweisen sind von Bedeutung. Bürger XYZ ist unwichtig. Wer in das mit Hilfe von Big-Data generierte Verdächtingungsraster passt, ist Zielperson. Das kann jeden treffen. Ballerspiele zur Vorbereitung Schleichend hat sich die Verrohung der Jugendlichen durch Ballerspiele bereits im Kinderzimmer in die Menschengehirne und somit in die militärischen Drohnencontainer und Befehlsstände hineingefressen. Psychologisch spielt es keine Rolle, ob man ein Kriegsspiel spielt oderob man in Echtzeit vom US-Stützpunkt Sigonella/Sizilien einen vermeintlichen „Feind“ in Libyen vernichtet. Verantwortlich ist der Drohnenpilot nicht wirklich selbst, weil er quasi im „Spielemodus“, im Auftrag der Armee, und letztlich im Auftrag des Smiling Nobel Droners Obama die „Bösen“ jagt und infolge frühkindlicher und jugendlicher Prägung zwischen Spiel und militärischer Realität kaum unterscheiden kann. Dies ist die Absicht der hyperrealen Bildwelten der Spielkonsolen. Es ist kein Zufall: Alle Spiele sind zum grössten Teil gewalttätigen Inhalts. Es geht immer um „Gute gegen Böse“. Freischaltung zu Grössenwahn und Allmacht: der Unterschied zwischen Fiction und Realität sind aufgehoben Darkzone-Geschichten »der Retter« lassen in Sachen Brutalität und krimineller Energie keine Wünsche mehr offen. Das „Gute“ daran: Man ist immer auf der Seite der Weltenretter und Heilsbringer (USA). Dunkle Mächte werden bekämpft und ausgerottet. Man braucht kein schlechtes Gewissen zu haben - man ist auf der Seite der Retter der Welt. Und dies sind unzweifelhaft die USA! Sie sind die Besten und kämpfen immer für Recht und Freiheit! „Schiess den Feind tot - Du bist im Recht!“ Fiction und Realität sind aufgehoben Es ist nicht die Frage, in welcher Realität man lebt. Es ist die Vorgabe der Gesellschaft. Wenn Kinder-Opfern und Fressen zur gesellschaftlichen Norm erhoben wird. Menschen-Opfer darzubringen wird dann zur gängigen Moral! Als im Dritten Reich Juden zur Vernichtung freigegeben wurden, war dies für einen grossen Teil der Bevöl- kerung nicht schlecht, sondern Kraft der Kompetenz der Regierenden Partei „richtig“ - weil erlaubt! Juden oder Schwarze zum Abschuss freizugeben, ist nicht Frage der Moral, sondern ob es staatlich opportun ist! Dies vergessen wir nur allzu oft. Die Schale der Zivilisation ist äusserst dünn und nur durch Machtverhältnisse und ihre Vorgaben geregelt. Fundamental andere Kriegsführung Prof. Dr. Albert Stahel, „Strategische Studien“ (Schweiz) schreibt: [ … Die gegenwärtige Diskussion um die Flugzeugbeschaffung darf nicht dazu führen, dass die Entwicklung unserer Luftwaffe auf einen falschen Weg gerät. Den Drohnen gehört im Luftkrieg die Zukunft erfolgreicher Strategie. …] (Flugzeugbeschaffung versus Drohnen für die Schweiz 8.11.2011) Seit 2004 setzen die CIA und die USAir Force zunehmend bewaffnete Drohnen der Typen Predator und Reaper gegen Führer der Al-Kaida ein, sowie gegen afghanische und pakistanische Taliban, die sich insbesondere in den Stammesgebieten (tribal areas) von Nord- und Süd-Waziristan in Pakistan aufhalten. Diese Drohnen werden an der afghanisch-pakistanischen Grenze von Angehörigen privater Sicherheitsfirmen bewaffnet, gestartet und durch Piloten und Operateure, die in den USA stationiert sind, zum Ziel gesteuert. Unterstützt werden die Operationen der bewaffneten Drohnen durch weitere hochfliegende Drohnen des Typs „Global Hawk“, welche die entspre- Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 30 Basel, 19. Juni 2016 Niger, Niamey: US-Drohnenbasis chenden Zieldaten liefern. Erfolg durch Vernetzung Netzwerke wie Spionagesatelliten, GPS, Mobilephone-Netze, Facebook, LinkedIn, Twitter und andere Soziale Netze, sind nur ein Teil des sich immer mehr automatisch koordinierenden Überwachungsnetzes. Nun kommen weitere Netzwerke hinzu, welche auf den ersten Augenschein nicht als Teil des Überwachungsnetzwerkes auffallen. Fahrdienste UBER und GETT gegen Taxi Der Kampf der traditionellen Taxifirmen gegen die neu etablierten Fahrdienste ist verloren. Die unübersichtlichen Taxifirmen mit ihren verschiedenen Funk - und Telefoninformationsservices sind hoffnungslos veraltet. Vor allem: sie sind schlecht kontrollierbar! Startschuss einer strategischen Partnerschaft in Berlin Volkswagen AG schreibt: Volkswagen-Konzern und Fahrtenvermittler GETT planen den Ausbau von On-Demand-Mobilitätslösungen, sowie ihre Expansion in Europa. - Deutlicher Ausbau der On-DemandDienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden des Volkswagen Konzerns geplant, - Attraktive Konditionen für lizensierte Gett-Fahrer bei Kauf oder Finanzierung konzerneigener Fahrzeuge - Markteintritt von Gett in Deutschland und weiteren europäischen Ländern vorgesehen. Der Volkswagen Konzern gab bekannt, sich mit einer strategischen Investition in Höhe von 300 Millionen US-Dollar an dem weltweit präsenten Fahrtenvermittler GETT zu beteiligen. Weiter VW: Laut Matthias Müller enthalte die GETT-Technologie bereits heute Algorithmen, die mit erstaunlicher Präzision den Taxibedarf vorhersagen können. Darauf aufbauend werden GETT und der Volkswagen Konzern eng zusammenarbeiten, um die Mobilitätsbedürfnisse der Kunden in Städten noch besser zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. In diesem Zusammenhang werden auch Kooperationsfelder im Bereich Autonomes Fahren erörtert. [...] Auch UBER wird hochfinanziert, unter anderm von Saudi Arabien Der umstrittene Fahrdienst-Vermittler UBER bekommt 3,5 Milliarden Dollar aus Saudi-Arabien! Damit sammelte UBER insgesamt be- Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 31 Basel, 19. Juni 2016 US-Drohen-Basen, eine Auswahl: Türkei, Incirlik oben. Unten: Kamerun, Garoua. Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 reits elf Milliarden Dollar ein, die größtenteils für die rasante internationale Expansion verwendet werden. Kein anderes Start-up hat bisher soviel Geld von Investoren bekommen. Den Mittleren Osten und Nordafrika zählt UBER zu den am schnellsten wachsenden Märkten für das Unternehmen! 19.000 Fahrer sind dort inzwischen, laut Unternehmensangaben, imEinsatz. In Saudi-Arabien ist UBER seit 2014 aktiv und wächst rasant! Rund 80 Prozent der Passagiere seien Frauen - die dort nicht selbst Autofahren dürfen. Top-Manager des Fonds, Yasir Al Rumayyan, ist nun im Verwaltungsrat von UBER, wie das Unternehmen kürzlich mitteilte. DIDI, der schärfste Rivale von UBER in China, bekam eine Milliarde Dollar von Apple. Dem iPhone-Konzern werden in Medienberichten Ambitionen im Autobereich nachgesagt. (dpa) / (axk) Neben DIDI und seinem Konkurrenten CHUXING in China, entstanden weitere Allianzen wie die US-Firma LYFT, OLA aus Indien und der in Südostasien aktive Dienst GRAB-Taxi. Hinter LYFT steckt die Opel-Mutter General Motors, welche Anfang des Jahres 2016 500 Millionen Dollar investierte. Man will nun gemeinsam Roboter-Taxis testen. Dabei haben UBER, DIDI und GETT einen handfesten wirtschaftlichen Grund: Der Automarkt ist gesättigt. Der Autoverkehr ist in verschiedenen Agglomerationen bereits von täglichen Verkehrs-Dauerinfarkten betroffen. Immer weniger junge Leute sind bereit, ein Auto zu besitzen und zu verwalten. Autos kosten pro Monat, geleast oder gekauft, mindestens 1200.- CHF. Dieses Geld muss ja gerade in Zeiten sinkender Löhne verdient werden. Ein weiteres, nicht zu vernachlässi- 32 gendes Argument seitens der Neuanbieter ist dasjenige des Umweltschutzes oder der modischen Klimaerwärmung. Mehr „Sharing“ bedeutet mehr Umweltschutz, ein Thema, welches mehr und mehr Menschen beschäftigt und junge Leute auf Anbieter- und Nachfragerseite überzeugt. Sie werden sich nun fragen, was das alles mit Drohnen und Militär zu tun hat Solche Marktintelligenz wird nicht von Bürokraten bereitgestellt. Gefragt sind motivierte Unternehmer ohne Vorurteile mit globaler Vernetzung. Der gewaltige und unbegrenzte US-Markt in Verbindung mit Israel, einem der führenden Technologie-Pools, erweist sich als der Königsweg der sich beschleunigenden Beliebigkeit ohne Hinterfragung bei der Umsetzung von Ideen zu Produkten. „Verint Systems“ ist ein gutes Beispiel. „Verint Systems“ ist eine US-amerikanische Firma für Entwicklung und Vertrieb von Hard- und Software für „Signals Intelligence“, mit Hauptsitz in New York. Die Firma beschäftigt 3200 Angestellte weltweit und war während vieler Jahre ein Tochterunternehmen des israelischen Softwareunternehmens „Comverse Technology“. Die Anfänge der Firma liegen in Israel, wo sie enge Kontakte, zum Geheimdienst des Landes, genauer, zur Geheimdienst-Einheit 8200 pflegte. Ungefähr die Hälfte der Angestellten von Verint ist in Israel beschäftigt. „Verint-Lösungen“ werden von mehr als 10.000 Organisationen in 150 Ländern angewandt. Zum Vorstandsmitglied von Verint wurde Kenneth A. Minihan ernannt, in den 1990er-Jahren Direktor der NSA. Das führte zu Spekulationen, dass Verint gemeinschaftlich als NSAMossad-Betrieb geführt wurde. Gründer und CEO von Verint ist Jacob “Kobi” Alexander, der auf der Most- Basel, 19. Juni 2016 Wanted-Liste des FBI steht, unter anderem wegen Betrugs im Zusammenhang mit elektronischen Daten. Im Februar 2013 wurde Verint Systems unabhängig von „Comverse“, das aber nach wie vor Anteile besitzt. Verint war indirekt in den Room 641ASkandal 2006 und den PRISM- und Überwachungsskandal 2013 verwickelt, verbunden mit zwei Sammelklagen wegen systematischer Verletzung von Privatsphären. Die beeindruckende Erfindung von UBER ist ein vergleichbares Ergebnis. UBER, hat einen Marktwert von 17 Milliarden US$, und ist ebenfalls als eine israelisch-amerikanische Firma zu sehen. Hinter dem UBER-Unternehmen stecken nach eigenem Bekunden die Investoren Benchmark Capital, Goldman-Sachs, Google Ventures, First Round Capital, Menlo Ventures und Lowercase Capital. Der Gründer und Milliardär Travis Cordell Kalanick, Kind tschechischer Emigranten, gilt als Anhänger der Ideen der einflussreichen libertären Autorin Ayn Rand (Alissa Sinowjewna Rosenbaum). Normale Taxis und deren Fahrer betrachte er als überholt - weil zu teuer und nicht genügend zentral kontrollierbar! Taxiunternehmen haben eine Entwicklung verschlafen. Ziel von UBER &Co. ist die totale Digitalisierung, die absolute Netzwerkkontrolle mittels aller verfügbaren Sozialen und Militärischen Netzwerke. Wo absolute Netzwerkkontrolle herrscht, sind Geheimdienste nicht weit Der Mechanismus funktioniert komplex, ist aber im Grunde einfach: Ist ein Kunde durch UBER oder einen anderen Fahrdienst erfasst, wird jeder Schritt überwacht - nicht aktiv, - sondern passiv über sich kommunizierende Algorithmen, welche das Profil des Fahrgastes ermitteln und im Hin- Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 33 Basel, 19. Juni 2016 Ali Al Salem Air Base Kuwait: Operator: Kuwait Air Force United States Air Force. Flugplatz mit Drohenhangars tergrund vernetzen. Die diesen Abläufen zugrunde liegenden anonymen Algorithmen verschleiern die dahinterstehenden „Jemande“. Sie werden bei Bedarf durch „Fahnder“ ausgewertet und genutzt. Eigentlich genau das Werkzeug für Geheimdienste, aber kaum für jeden Marktteilnehmer sondern für die Meistbietenden. Die Idee von UBER ist quasi ein Gemeinschaftsprojekt aus „Freier Marktwirtschaft“ und Geheimdiensten, unter anderem dem israelischen Geheimdienst Mossad. Die NSA, National Security Agency, sprang auf den Zug auf. Haben Sie sich nicht auch schon gewundert, wie das US-Militär Talibanchefs oder IS-Kommandeure mittels Drohnen vernichten? Eben mit dem „Globalen Netzwerk„ Zusammenfassung Soziale Netzwerke, Geldflusskontrolle, Verkehrsdienst-Erfassung und MobilePhones als personalisiertes Kontrollgerät, sind das ultimative Werkzeug zur Kontrolle und Nutzung oder auch zur Eliminierung unwilligen Bürger. Es ist eine kreative Verbindung von menschlichen Bedürfnissen wie Bewegung, Kommunikation, Gesundheit mit Globaler Marktwirtschaft, Unternehmertum und Allianzen mit NichtmarktTeilnehmern, wie Geheimdiensten von CIA bis Mossad, FSB, BND, MI6. Auch für die gewalttätige Weltdominanz durch staatliche oder private Militärs, sowie auch für die mit ihnen zusammenarbeitenden Multinationalen Schadindustrien und Maffiösen Kartelle eröffnen sich neue Wunschmöglichkeiten. Auch sogenannte Öffentliche Dienste wie Swisscom benötigen Überwachungshilfen, wie etwa das bereits beschriebene „Verint System“. Leider sind unschuldige Bürger immer impliziert. Auch Irrtümer sind kalkulierter Bestandteil des Systems, für welche niemand wirklich verantwortlich ist. Die Matrix, das Netzwerk ist das Wesen. Dieses ist kaum greifbar - aber Wirklichkeit. Bedürfnisse nach Weltdominanz sind allerdings uralt, wie das alttestamentarische “Macht Euch die Erde Untertan“ als Vorgabe zeigt. Es zielt nicht auf das vielfach bemühte „Größtmögliche Glück der Grössten Zahl“ ab, sondern auf die „Grösstmögliche Menge Begeisterter Sklaven“. Und das unter der Annahme, dass die Nicht - Vom - Menschen - Gemachte Natur, in unbegrenztem Umfange zur Verfügung steht und nicht gepflegt und geschützt werden muss (Neoklassische Wachstumstheorie). Das System wird die DurchschnittsLöhne weiterhin auf ein SubsistenzMinimum senken. Ausserdem werden die einst überlebensfähigen Kraal- und Stammesstrukturen zugunsten von Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 Slumgemeinschaften vernichtet, denen heute bereits über eine Milliarde Menschen zugerechnet werden. Sie wühlen ihren Lebensunterhalt aus den Mülldeponien heraus, welche das von Karl Marx ersehnte Konsumproletariat ihnen zugesteht. Es gibt keine Arbeitsverträge mehr. Wer arbeitet, erhält sein Minimum oder so wenig, dass es gerade reicht. Siehe 45 Millionen US-Food-Stampers oder Millionen deutscher HARZ-4er. Widerstand nutzlos. Dieses System erlaubt die metergenaue Erfassung „gewünschter“ Zielpersonen, die in einen Zielraster fallen, der von „Jemandem“ definiert wurde. Es reicht die Unterschrift, zum Beispiel die von US-Präsident Barack Obama, um mittels einer Drohne eliminiert zu werden. Verantwortliche? Es gibt aber noch weit raffiniertere Methoden, um unliebsame Bürger loszuwerden. Israelische Micro-Drohnenbauer etwa stellen elektronische Insekten her, welche schnellwirkendes Nervengas „an Bord“ haben. Ein Vorbeiflug an einem definierten gegnerischen „Zielobjekt“ ... das wars. Insekt-Drohnen wirken mittlerweile aus bis zu 4000 Metern Entfernung und zerstören sich nach ihrer Mission selbst. Nun wundert der drastische Personalabbau europäischer Armeen nicht mehr. Sicher nicht der UBER-Fahrer, der freiwillig automatisiert seine Daten direkt an die diversen Zentralen sendet, von wo sie von Geheimdiensten und von, durch von Parlamenten, unkontrollierte Verwaltungen abgerufen werden! Nein! Niemand ist verantwortlich! Das Wesen des Netzwerkes sind wir alle! Wir haben uns aus Bequemlichkeit dem „System“ ausgeliefert. Basel, 19. Juni 2016 34 Phantasie? Nein. Sonst hätten die USA den lang gesuchten Talibanchef Mullah Mansur nicht per Hellfire-Rakete, die von einer Drohne abgeschossen wurde, ins Paradies schicken können. Das „Netzwerk“ im Verbund mit kurzlebigen chemischen und biochemischen Kampfstoffen wird die Kriegsführung fundamental ändern. Der Einsatz folgt natürlich in demokratischer Manier vorrangigen Empfehlungen, die man nicht ablehnen kann. Wie viele „Talibans“ benötigt man noch, bis die Welt befriedet ist? (Quellen: Süddeutsche Zeitung, Wikipedia, Strategische Studien, http://dronecenter.bard.edu/tag/dan-gettinger/ https://www.avinc.com) Bilder: Käfer-Drohne: Das US-Militär arbeitet an der Entwicklung kleiner Cyborgs, indem sie Insekten mit Elektronik ausstatten. Die Tiere könnten unter anderem als Kundschafter dienen. Bild unten: Eine Auswahl von afghanischen Talibanführern, die von der US-Airforce auf Befehl von Präsident Barack Obama umgebracht wurden. Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 35 Basel, 19. Juni 2016 ..... aufgeschnappt ..... Marxo-Sozialisten und Multinationale Konzerne, eine „Medaille“ mit zwei Seiten Vorrechte von Völkern auf ihr Patrimonium gegenüber Ausländern werden von dieser „Medaille“ verneint. Das Organisationsprinzip zwischen Familie-Stamm-Volk-Staat steht der „Medaille“ im Weg. Deshalb ist diese doppelzüngige Medaille dabei, über Jahrtausende entstandene Organisationsformen abzuschaffen. MarxoSozialisten, Monotheismen und Multinationale Konzerne bieten jedoch keine gerechteren und funktionsfähigeren Organisations-Alternativen. Ihre Alternative ist eine sehr subtile Ausnahme: Reduktion der Menschheit auf menschliche FunktionsAtome. Herbert Markuse wünschte sie sich als „Begeisterte Sklaven“. Damit erfüllte er den Wunsch von Karl Marx und seiner ersehnten Diktatur des Proletariats. Der Weg dahin verläuft sowohl über gezielte Auslösung von Kriegen, als ein Geschäftsmodell, als auch über die gekonnte Etablierung von Diktaturen. Beide sind beliebte Wege zwecks Eliminierung von Eliten, um ehrenwerte Demokraturen nicht mit dem Makel von deren Eliminierung zu besudeln. Für die weiterführende Gleichschaltung der atomisierten Individuen werden dann verschiedene Methoden von Gehirnwäschen eingesetzt, wie das von Cass Sunstein entwickelte System des Nudging. (rh) Philippinischer Präsident bedroht korrupte Beamte mit dem Tod Korrupte Beamte sollen zurücktreten - oder sterben. Mit diesen markigen Worten wandte sich das frisch gewählte Staatsoberhaupt vor 300‘000 Anhängern insbesondere an Polizeioffiziere, die sich nicht nach dem Gesetz verhalten. Der neugewählte Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, hat korrupte Polizeioffiziere mit dem Tod bedroht. Beamte, die der Bestechlichkeit oder des Drogenhandels schuldig seien, müssten zurücktreten oder sterben. «Ich spasse nicht, ich werde euch alle töten», fügte er vor etwa 300‘000 Anhängern in seiner südphilippinischen Heimatstadt Davao hinzu. «Wenn du ein Hurensohn bist» Erst vor wenigen Tagen hatte Duterte Morde an Journalisten in manchen Fällen für gerechtfertigt erklärt. «Nur weil Du ein Journalist bist, bist Du von Attentaten nicht ausgenommen, wenn Du ein Hurensohn bist», sagte er. Guten Journalisten, die die Wahrheit berichteten, werde aber nichts passieren. Korrupte Journalisten rette das Recht auf freie Meinungsäusserung nicht. Der 71-Jährige Duerte hatte mit dem Versprechen, Kriminalität Basler Liberale Nachrichten 5. Jahrgang Ausgabe 24 36 und Drogenhandel zu bekämpfen, die Präsidentenwahl Anfang Mai klar gewonnen. Er tritt sein Amt am 30. Juni an.Duterte war fast 30 Jahre lang Bürgermeister von Davao im Süden des Landes. Er hat einen Ruf als kompromissloser Verbrechensbekämpfer. Menschenrechtler werfen ihm vor, dort Todesschwadronen zu dulden, die Kleinkriminelle ermorden - mehr als 1.400 - seit 1998. stens drei Kinder zu gebären. „Das sage ich nicht“, meinte Erdogan. „Das befiehlt unser Gott, das sagt unser Prophet.“ Frauen, die für den Beruf auf Kinder verzichteten, „verleugnen ihre Weiblichkeit“, sagte Erdogan. Frauen bildeten die Hälfte der Menschheit. „Die Mutterschaft abzulehnen, heißt auf die Hälfte die Menschheit zu verzichten. Ich fasse es weiter: Das heißt, auf die Menschheit zu verzichten.“ (DER SPIEGEL) Also sprach der Sultan zu den Frauen BLN: Diese Worte erinnern an einen Diktator in Deutschland 1933: Recep Tayyip Erdoğan zur Eröffnung eines neuen Gebäudes des „Vereins für Frauen und Demokratie“ in Istanbul. Sein Thema dort - die Familienpolitik: „Eine Frau kann im Berufsleben noch so erfolgreich sein, wenn sie die Mutterschaft ablehnt, wenn sie darauf verzichtet, ihren Haushalt zu führen, ist sie unvollständig und lückenhaft.“ Erst kürzlich hatte Erdogan Familienplanung und Geburtenkontrolle als „unislamisch“ bezeichnet. In seiner Rede am Sonntag wiederholte er seine schon oft vorgetragene Aufforderung an alle türkischen Frauen, minde- [zit] ... Während der Mann als der Versorger und Beschützer der Familie charakterisiert wurde, bestand die „natürliche“ Aufgabe der deutschen Frau darin, möglichst viele Kinder zur Welt zu bringen und damit der Volksgemeinschaft zu dienen, indem die Kinder zur Ausbreitung der „arischen Rasse“ beitrugen, „die Frau hat die Aufgabe, schön zu sein und Kinder zur Welt zu bringen. Dafür sorgt der Mann für die Nahrung und wehrt den Feind ab.“ [3] ... „Erbgesunde deutsche Frauen“ durften im Dritten Reich ihre Kinder nicht abtreiben. Andere Frauen jedoch, die als „ras- Basel, 19. Juni 2016 sisch minderwertig“ betrachtet wurden, weil sie beispielsweise an einer Behinderung litten, einer anderen Religion angehörten oder nicht mit der Politik der Nationalsozialisten einverstanden waren, wurden oft dazu gedrängt und gezwungen, ihre Kinder abtreiben zu lassen, und wurden sterilisiert. Geschichte wiederholt sich - immer. Es sind die klassischen Töne der Volkshetzer und Verführer, welche immer zu den gleichen Werkzeugen der Macht greifen: Glaube. Sex und Arbeit. Wer diese Instrumente zu führen weiss, hat mit Sicherheit auch die Elite seines Landes auf auf seiner Seite. Die Ungebildetsten auf jeden Fall und dies ist die Mehrheit. (rk) [3]Schneider, Wolfgang: Frauen unterm Hakenkreuz, Hamburg 2003, S. 15. BLN-Team UNABHÄNGIGE INFORMATIONSPLATTFORM - STIMMEN VON LINKS BIS RECHTS AUS DEM ZENTRUM E U RO PA S Roland Keller, Herausgeber. [email protected] Gotthard Frick, Freier Mitarbeiter Sicherheit und Militär Dr. A.Roger Hoeren, Bangkok/Thl Mitherausgeber [email protected] Dr. Thierry Meissan, Damaskus/Syrien Freier Mitarbeiter [email protected] Prof. Dr. Hans Geiger, Banken und Wirtschaft [email protected] Martin Weber, Lektorat. [email protected] Osman H. Gilani, Peshawar Freier Mitarbeiter Pakistan, Indien, Iran. [email protected] Basler Liberale Nachrichten www.basler-liberale-nachrichten.ch mail: [email protected] BLN-Links UNABHÄNGIGE INFORMATIONSPLATTFORM - STIMMEN VON LINKS BIS RECHTS AUS DEM ZENTRUM E U RO PA S Nützliche Links Presse: http://www.zeit-fragen.ch http://www.dw.com/de/themen/s-9077 http://www.sueddeutsche.de http://www.klartext.ch/ http://www.epochtimes.de http://www.rolandtichy.de http://www.frank-schaeffler.de http://unser-mitteleuropa.com http://www.neue-impulse-verlag.de/marxistischeblaetter.html http://www.neues-deutschland.de http://www.osservatoreromano.va/de http://www.zeit-fragen.ch Handel: http://www.handelsblatt.com http://www.mmnews.de Parlamente: https://www.admin.ch/gov/de/start.html http://www.bundestag.de http://www.europarl.europa.eu/portal/de Technik: http://www.pcmag.com/article2/0,2817,2416920,00.asp https://www.apple.com/chde/retail/freiestrasse/ Militär: https://www.admin.ch/gov/de/start/departemente/departement-fuer-verteidigungbevoelkerungsschutz-sport-vbs.html http://www.asmz.ch http://www.schweizer-soldat.ch http://www.vtg.admin.ch/internet/vtg/de/home/dokumentation/publik_zeitrschr/military_power_revue.html http://www.deagel.com http://offiziere.ch Internet: http://www.wieistmeineip.ch https://www.youtube.com/?hl=de&gl=DE Diverses https://www.pinterest.com http://de.gatestoneinstitute.org Basler Liberale Nachrichten www.basler-liberale-nachrichten.ch mail: [email protected] Nutzungsbestimmungen der E-Mail „Basler Liberale Nachrichten“. 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