Juni 2016 - Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

Juni 2016
DER RING
Zeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel
Stark wie ein Baum …
»Der (Mensch, der an Gott glaubt) ist wie ein Baum, gepflanzt
an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und
seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.«
Foto: Schulz
Psalm 1,3
Pastorin Kristina Roth.
Bäume sind stark. Wie schnell
haben sie sich erholt nach den
Wintermonaten. Die kahlen
Zweige sind wieder zu frischem
Grün gekommen, und in der
Hitze des Sommers spendet ihr
dichtes Laubkleid wunderbar
Schatten.
Man merkt, wie viel Vitalität
und Lebenskraft in einem Baum
steckt. Man kann es förmlich
spüren, wenn man mit den Hän­
den die dicke Rinde eines alten
Baumstamms berührt. Das macht
mich immer wieder ehrfürchtig
vor dem Leben. Was hat so ein
Baum wohl schon alles erlebt?
Harte Winter, heiße Sommer
und Zeiten der Trockenheit. Der
Sturm hat an ihm gezerrt und
vielleicht auch so manchen Ast
abgebrochen. Und doch steht
er da – der Baum. Er überdauert
die Zeiten – er wächst und wird
dabei immer stärker.
Titelbild: Am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen
mit Behinderungen gingen in vielen
Städten Menschen mit und ohne
Behinderungen auf die Straße, um
auf Ausgrenzung und Benachteiligung
hinzuweisen. Aktionen mit Betheler
Beteiligung gab es in Ostwestfalen
und Brandenburg. Mehr dazu ab
Seite 6. Foto: Schulz
2
Wie schafft das so ein Baum?
Das Geheimnis für gutes Wachs­
tum sind seine Wurzeln. Tief gra­
ben sie sich in den Boden, ziehen
das Wasser herauf und bieten
festen Halt. Die Wurzeln sind für
jeden Baum überlebenswichtig.
In der Bibel wird der Mensch
in Psalm 1 mit einem Baum
verglichen. Ein schönes Bild!
Menschen haben zwar nicht
unbedingt die Lebensspanne von
Bäumen, aber auch sie wach­
sen heran und entwickeln sich.
Sie müssen im Leben so einiges
durchmachen – schöne Erleb­
nisse, aber auch Trauriges, und
sicherlich erleidet jeder in seinem
Leben manche Verletzung. Das
sind die Stürme und Dürrezeiten
des Lebens.
Diese kann ein Mensch nur meis­
tern, wenn er wie ein Baum gut
verwurzelt ist. Starke Wurzeln
können sein: die Familie und
Freunde – die Arbeit und Lebens­
aufgaben – alles, was Freude
macht – und nicht zuletzt der
Glaube und die Überzeugung
vom Sinn des Lebens.
All das macht einen Menschen
stabil. Bei meiner Arbeit als Kli­
nikseelsorgerin erlebe ich immer
wieder, wie wichtig doch diese
Wurzeln sind. Sie ermöglichen
erst die Genesung und Erholung.
Wer starke Wurzeln hat, ist stark
und bleibt stark, auch in Krisen.
Und dabei ist die Wurzel des
Glaubens nicht zu unterschät­
zen. Wer auf Gott vertraut, der
wird im Leben fest stehen und
wachsen.
Ich denke, manchmal tut es gut,
sich daran zu erinnern, was uns
Halt gibt. Stark wie ein Baum –
so ist der Mensch nach Gottes
Willen, auch jede(r) von uns.
Vertrauen wir darauf.
– Pastorin Kristina Roth –
( Klinikseelsorgerin im EvKB/
Fachklinik für Psychiatrie )
DER RING. Monatszeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. 56. Jahr­
gang. Herausgeber: Pastor Ulrich Pohl, Vorsitzender des Vorstandes. Redaktion:
Jens U. Garlichs ( verantwortlich ), Silja Harrsen. Satz und Gestaltung: Andrea Chyla,
Charlotte Schütz. Sekretariat: Bruni Außendorf/Christina Heitkämper. Anschrift: Quellen­
hofweg 25, 33617 Bielefeld, Telefon: 0521 144­3512, Telefax 0521 144 ­ 2274. E­Mail:
[email protected]. Druck: Gieseking Print­ und Verlagsservices GmbH, 33617 Bielefeld.
Nachdruck ist mit Genehmigung der Redaktion gestattet. © bei v. Bodelschwinghsche
Stiftungen Bethel. DER RING ist Mitglied im Gemeinschaftswerk der Evangelischen
Publizistik ( GEP ). Interessierte können die Zeitschrift kostenlos abonnieren.
Spendenkonto: IBAN: DE48 4805 0161 0000 0040 77, BIC: SPBIDE3BXXX.
Bethel im Internet: www.bethel.de
Redaktionsschluss für den Juli­RING: 13. Juni 2016
i
Inhalt
Kurz gesagt
Altenhilfe
5
In der Betheler Altenhilfe
in Ostwestfalen ist Vieles in
Bewegung geraten.
»Einfach für alle«
6
Bethel beteiligte sich in
Ostwestfalen und Brandenburg am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von
Menschen mit Behinderungen.
In Castrop-Rauxel
8
Singen am Arbeitsplatz 13
In den Werkstätten von
proWerk gibt es begleitende
Angebote, um die Menschen
mit Behinderungen zu stabilisieren.
Bethel in …
14
… Hamm. Im Wohnverbund
Welfenstraße werden
Menschen mit psychischen
Erkrankungen unterstützt.
Großer Andrang
16
Zum traditionellen Jahresfest zu Himmelfahrt kamen
viele tausend Menschen
nach Freistatt.
Blick ins Mikroskop
18
Das Betheler Haus Lange Straße
richtet sich an Menschen in
besonderen sozialen Schwierigkeiten mit einer Abhängigkeitserkrankung.
Integration und Glaube 10
Beim Osterempfang von
Bethel im Norden in Hannover
sprach Oberkirchenrat Cornelius Hahn, Vorstand des Diakonischen Werkes evangelischer
Kirchen in Niedersachsen.
Mitten in Berlin
11
Bethel inklusiv
12
Martin Brüning ist Mitarbeiter
in Lobetal, und er ist körperlich stark beeinträchtigt.
Eine Gehaltserhöhung für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Diakonie hat Mitte Mai die
Arbeitsrechtliche Kommission
Rheinland-Westfalen-Lippe beschlossen. Die Beschäftigten
nach dem Bundesangestelltentarif/Kirchliche Fassung in Nordrhein-Westfalen bekommen
danach in zwei Stufen mehr
Geld. Zum 1. Juni 2016 werden
die Entgelte um 2,4 Prozent und
zum 1. Dezember 2016 nochmal um 2,35 Prozent erhöht.
Der jetzige Tarifabschluss gilt bis
Ende Februar 2018. Die Arbeitnehmerbeteiligung an der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse
( KZVK ) bleibt weiter erhalten. In
Bethel betrifft der Tarifabschluss
rund 5.000 Beschäftigte. Für die
Beschäftigten nach dem AVR laufen die Tarifverhandlungen noch.
Bethel-Laden in Wittenberg
Erstmalig öffnete das Labor
im Ev. Krankenhaus Bielefeld
die Türen für die Öffentlichkeit.
Tag der Pflege
20
Der Bischof der Evangelischen
Kirche Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz
besuchte die Lazarus-Schulen
in Berlin.
Inklusives Theater
21
Das Theater Götterspeise
feiert sein 20-jähriges Jubiläum.
Auf dem Lazarus-Gelände
wurde eine therapeutische
Wohngruppe eröffnet.
Erhöhung im BAT-KF
Nachtansichten
22
Bis ein Uhr hatten die
Museen, Galerien und Kirchen
in Bielefeld geöffnet, auch in
der Ortschaft Bethel.
RING-Magazin
24
Mitarbeiter/-innen
30
Namen
31
Einen Informations- und Verkaufsladen eröffnen die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel
Ende Juni in der Lutherstadt Wittenberg. Die Gäste des Jubiläums
»500 Jahre Reformation«, das
2017 gefeiert wird, sollen auch
auf das 150-jährige Bethel-Jubiläum 2017 hingewiesen werden.
Der Bethel-Laden ist ein Begegnungsort, ein Info-Punkt zur diakonischen Arbeit Bethels und ein
Werkstatt-Verkaufsladen; vom
Kunstgewerbe bis zum Lobetaler Bio-Joghurt reicht die Palette.
In dem ehemaligen Spielwarenladen lädt Bethel die Reformations-Touristen und die Gäste
des Doppelkirchentages Berlin/
Wittenberg 2017 auch zur Verschnaufpause ein. Voraussichtlich Ende 2017 wird der Laden
wieder geschlossen. Der BethelLaden im Stadtzentrum von Wittenberg an der Collegienstraße
41/42 wird am 29. Juni um 13
Uhr offiziell eröffnet.
3
Aus Bethel – Für Bethel
Bildungszentrum Birkenhof – richtig stark!
Das fand ich richtig stark! Junge Altenpflege­
schülerinnen und ­schüler aus dem Bildungs­
zentrum Birkenhof hatten drei Szenen mit
Theater und Musik zum Thema »Wie es
sein wird, wenn man alt wird!« einstudiert.
Eine Schülerin, zugerechtgemacht als alte
Dame, erzählte ihrer »Pflegerin« von Früher:
von ihren Reisen nach Afrika, Russland,
Spanien … Der »bereits verstorbene Gatte«
der alten Dame blickte lächelnd aus einem
mannshohen Bilderrahmen auf die Szene
herab. Plötzlich ging das Licht aus. Wieder
hell, wurden wir Zuschauenden eingebun­
den in die Erinnerungen der alten Dame –
live: Jung war sie plötzlich wieder, voller
Tatendrang und Reiselust, und sie erlebte
mit ihrem jungen Mann, der aus dem Bilder­
rahmen herabgestiegen kam, noch einmal
Momente von früher …
Auszubildenden zugeschnittenen Unterricht
zurückzuführen ist. Hörbar und sichtbar
wurde für uns auch die große Zufriedenheit
der Lehrenden. Der Erfolg der Ausbildung
wird unter anderem daran ersichtlich, dass
viele unserer Schülerinnen und Schüler im
Anschluss an die Ausbildung direkt in ein
Anstellungsverhältnis gehen können – viel­
fach bei uns …
Wie gesagt: Das fand ich richtig stark!
Im Namen des Vorstands danke ich allen,
die unsere Visitation zu einem informati­
ven, kommunikativen und abwechslungsrei­
chen Tag gemacht haben. Und ich schließe
mit einem Zitat von Christian Scriver, einem
deutschen Theologen und Kirchenlieder­
dichter, der zu seinen Lebzeiten, im 17.
Jahrhundert, feststellte: »Was sind die Schu­
len anderes als Pflanzgärten, darinnen man
die jungen Bäume aus dem Kern ziehet, daß
man hernach sie in allen Ständen zu frucht­
reicher Benutzung versetzen könnte.«
Stark war auch, was uns, dem Vorstand,
im Laufe unserer eintägigen Visitation im
April über den Schulbetrieb berichtet wurde:
An unseren evangelischen Fachschulen
und Berufsfachschulen im Bildungszentrum
Birkenhof in Hannover an der Bleekstraße
werden zum Beispiel Sozialassistentinnen,
Erzieher, Heilpädagoginnen und Altenpfleger
in Voll­ und Teilzeit ausgebildet. Zudem wer­
den Sozialpädagogik für Hauptschulabsol­
venten sowie Hauswirtschaft und Pflege für
Realschulabsolventinnen angeboten. Praxis­
nahe Wissensvermittlung, lebendiger Unter­
richt und Handlungskompetenz werden in
den Ausbildungsgängen großgeschrieben.
Kreativität, Kontaktfreudigkeit und indivi­
duelle Persönlichkeit der Schülerinnen und
Schüler sind ausdrücklich erwünscht. Deut­
lich wurde in den Gesprächen mit den Lehr­
kräften und MAV­Vertretern sowie mit der
Schulleitung und der Geschäftsführung:
Unser Bildungszentrum hat einen sehr
guten Ruf, was auf den qualitativ hochwer­
tigen und in hohem Maße auf die jungen
4
Unterm Strich ist festzuhalten: Hier ist
Schule mit ihren Schülerinnen und Schü­
lern auf Augenhöhe unterwegs. Hier wird
Nachwuchs ausgebildet, den wir in unseren
Einrichtungen und Diensten in Bethel im
Norden und darüber hinaus brauchen – den
auch andere Träger von Pflegeeinrichtungen
und ­diensten brauchen, um Zukunft ver­
antwortlich und kompetent mitzugestalten.
Ihr
Pastor Ulrich Pohl
Die Altenheim­Landschaft in Bethel entwickelt sich
Ostwestfälische Einrichtungen stehen vor Veränderungen
»Wir wollen unsere Altenhilfe
weiter qualifizieren und setzen
jetzt die neu geltenden Quali­
tätsanforderungen und gesetz­
lichen Vorgaben in der Alten­
pflege um«, sagt Altenhilfe­
Geschäftsführer Ulrich Strüber.
Beispielsweise tritt zum 1. Januar
2017 der neue Pflegebedürftig­
keitsbegriff in Kraft, der Einfluss
auf Konzepte, Versorgungsstruk­
turen und Refinanzierung der
Versorgung von pflegebedürf­
tigen Menschen haben wird. In
Nordrhein­Westfalen wurden mit
dem Wohn­ und Teilhabegesetz
zudem neue Anforderungen an
die Wohnqualität in Pflegehei­
men festgelegt, wie der Ausbau
von Barrierefreiheit, Mindestan­
forderungen an die Zimmergröße,
die Ausstattung mit Duschbä­
dern und besonders die Reduzie­
rung der Zahl der Doppelzimmer.
Diese Änderungen müssen bis
Mitte 2018 umgesetzt werden.
Das Haus Morgenstern in Bad
Oeynhausen wird von der Alten­
hilfe aufgeben und soll verkauft
werden. Es ist nicht mehr an die
neuen Anforderungen anzupas­
sen. »Außerdem gibt es in Bad
Oeynhausen inzwischen ein
Überangebot an Pflegeplätzen
in der Altenhilfe«, erklärt Diakon
Werner Arlabosse, Vorsitzender
der Direktion Sarepta/Nazareth.
Foto: Elbracht
Der Stiftungsbereich Altenhilfe Bethel in den Stiftungen
Sarepta/Nazareth steht vor
größeren Veränderungen. Die
Häuser Morgenstern in Bad
Oeynhausen und Abendstern
in der Ortschaft Bethel werden in diesem Jahr geschlossen. Das Gebäude Abendstern
wird saniert und in Zukunft
für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen
(MEH) angeboten. Der bisherige Wachkomabereich aus
dem Haus Elim in BielefeldEckardtsheim zieht hierhin um.
Im Haus Abendstern am Remterweg in der Ortschaft Bethel werden künftig Menschen
mit erworbenen Hirnschädigungen betreut.
Der Pflegebereich des Hauses
Abendfrieden am Remterweg in
der Ortschaft Bethel ist ebenfalls
nicht mehr mit vertretbarem Auf­
wand zu renovieren; das Gebäude
aus dem Jahr 1920 wird eben­
falls aufgegeben. Dafür wird im
Zentrum der Ortschaft Bethel ein
moderner Ersatzbau entstehen;
das neue Haus mit 80 Plätzen soll
2019 fertiggestellt sein.
Mehr MEH-Plätze
Anders dagegen das benach­
barte Haus Abendstern, eben­
falls am Remterweg gelegen. In
dem Gebäude von 1981 wird die
Altenhilfe Ende Oktober aufge­
geben und nach umfangreichem
Umbau das Arbeitsfeld MEH aus
dem Haus Elim etabliert. Damit
verbunden ist ein Anstieg der
MEH­Plätze von jetzt 21 auf
künftig 26. »Es gibt in Bielefeld
keine weitere vollstationäre Pfle­
geeinrichtung für die zustands­
erhaltende Dauerpflege von
Wachkomapatienten«, erklärt
Ulrich Strüber. Die Plätze in
Bethel seien sehr gefragt. Dazu
sollen künftig auch Beatmungs­
plätze gehören. Die Doppelzim­
mer in der jetzigen Altenhilfe
werden zu großzügigen Einzel­
zimmern mit jeweils eigenem
Bad und Balkon umgebaut. Die
künftige Nähe der MEH­Einrich­
tung zum Ev. Krankenhaus Biele­
feld ist ebenfalls ein großer Vor­
teil. »Wenn es bei Wachkoma­
patienten zu kritischen Ereignis­
sen kommt, ist die Notfallhilfe
oder Verlegung noch schneller
möglich«, betont Diakon Werner
Arlabosse. Auch für viele Ange­
hörige sei künftig die zentrale
Lage des Hauses eine Erleichte­
rung bei ihren Besuchen.
»Wir haben unsere acht Ein­
richtungen in Bielefeld und Bad
Oeynhausen auf den Prüfstand
gestellt und ziehen daraus
jetzt die Konsequenzen für die
Zukunft«, erklärt Diakon Werner
Arlabosse. Die Geschäftsführung
hat allen betroffenen Bewohne­
rinnen und Bewohnern andere
Plätze in Bielefeld angeboten
und hilft auch bei der Vermitt­
lung neuer Plätze bei anderen
Trägern. Für die Mitarbeiterschaft
gilt ebenso die Weiterbeschäf­
tigung; allerdings laufen einige
befristete Arbeitsverhältnisse aus.
– Jens U. Garlichs –
5
Protesttag für Gleichstellung
Foto: Schulz
»Einfach für alle – für eine barrierefreie Stadt«
Blickfang, der zum Nachdenken anregt: die Straßenperformance »Die Herde« der Theaterwerkstatt Bethel.
Bezahlbarer Wohnraum, ein besser ausgebauter und barrierefreier Nahverkehr sowie die Beseitigung von Stolpersteinen
auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft – das waren die
Themen des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von
Menschen mit Behinderungen. »Einfach für alle – für eine
barrierefreie Stadt« hieß das Motto der Aktion in diesem Jahr,
die bundesweit um den 5. Mai in vielen Städten stattfand.
Akteure aus Bethel waren in Bielefeld, Herford, Gütersloh,
Erkner und an anderen Orten vertreten.
6
Wohnungen!« oder »Arbeit für
alle!«. Da in der Woche des Pro­
testtags auch die NRW­Landes­
versammlung der Werkstatträte
im Hotel Lindenhof in Bielefeld­
Bethel stattfand, nahmen viele
Vertreter der WfbM­Beschäftigten
an der Demonstration teil. Sie
machten sich für den Erhalt ihrer
Mitspracherechte stark.
Bezahlbarer Wohnraum
Ziel der Demonstration war der
Alte Markt, auf dem bei bestem
Sommerwetter mit Musik und
Theater Festivalstimmung aufkam.
Viele Stände füllten den zentra­
len Platz der Bielefelder Altstadt.
Hier stellten sich die Betheler Be­
Foto: Elbracht
In Bielefeld hatten Verbände
und Träger am 10. Mai zu einem
großen Demonstrationszug auf­
gerufen. Rund 300 Menschen
versammelten sich am Bahnhof
und zogen dann durch die Innen­
stadt – erstmalig mit einer kleinen
Schleife Richtung Rathaus. Mit
Trommeln und Schellen gab die
Bethel­Band »Maluka« den Rhyth­
mus vor. Viele Protestierende
hatten selbstgestaltete Schilder
mitgebracht: »Stoppt die Unge­
rechtigkeit« lautete etwa das
Anliegen von Jutta Ehlers, »Zähne
zeigen für Barrierefreiheit«, for­
derte Daniel Johanimloh. Auf
anderen Plakaten verlangten die
Demonstranten »Mehr Geld ins
Portemonnaie!«, »Bezahlbare
gegnungsstätten, der »Politische
Stammtisch«, das Freizeit­ und
Kulturzentrum Neue Schmiede
und das Piksl Labor Bielefeld vor.
Lebhaft diskutiert wurde auf der
großen Bühne, wo sich Experten
aus dem Rathaus und von den
Verkehrsbetrieben einer kritischen
Befragung stellten. Auch hier
Thema Nummer Eins: geeigneter
und bezahlbarer Wohnraum.
Bethel war auch in Gütersloh vertreten.
»Einfach für …
schen konnten. Die Stärkung
hatten sich die Beteiligten mit
ihrem Protestzug verdient, der
am Gütersloher Rathaus begon­
nen hatte.
Foto: Weische
»Die Herde« in Herford
Auch in Herford wurde demonstriert.
Fehlende Hochbahnsteige
»Wir sind noch meilenweit
entfernt von einer inklusiven
Gesellschaft«, ist Bielefelds Bür­
germeister Andreas Rüther über­
zeugt. Obwohl 55.000 Menschen
mit Handikap in Bielefeld lebten,
müssten noch viele Barrieren ab­
gebaut werden. »Damit sind
auch die in den Köpfen gemeint«,
unterstrich der Lokalpolitiker und
appellierte an den sozialen Zu­
sammenhalt: »Auch wenn wir
alle verschieden sind – wir sind
eine Gesellschaft.« Wolfgang
Baum, Vorsitzender des städti­
schen Beirates für Behinderten­
fragen, kritisierte vor allem den
Öffentlichen Personennahverkehr:
»Es gibt 64 Stadtbahnhaltestel­
len in Bielefeld. Davon haben 14
noch keinen Hochbahnsteig!«
Schon einige Tage vor dem Biele­
felder Protesttag hatten die Ver­
anstalter in Gütersloh auf den
Kolbeplatz eingeladen. Hier lockte
das Motto »Alle an einem Tisch«
Menschen mit und ohne Behin­
derungen an eine »westfälische
Kaffeetafel«, an der sich alle
Bürger der Stadt über Inklusion
und Gleichberechtigung austau­
– Robert Burg –
Foto: Schulz
Deutlich wurde, dass hier der
Bedarf bei Menschen mit Behin­
derungen genauso individuell ist
wie bei jedem anderen auch. Ge­
sucht wurde alles, vom WG­Zim­
mer bis zur Familienwohnung.
Auch in Herford gingen viele
Menschen auf die Straße. Hier
fand der mittlerweile sechste
Protesttag am 7. Mai statt. Eine
Demonstration führte vom Gänse­
markt auf den Neuen Markt.
Dort startete ein vielfältiges Büh­
nenprogramm, eröffnet mit einer
Ansprache des Herforder Bürger­
meisters Tim Kähler. Wie auch
in Bielefeld wurde jedes gespro­
chene Wort für alle gehörlosen
Teilnehmer übersetzt. Die The­
aterwerkstatt Bethel sorgte mit
ihrem Stück »Die Herde« für
spannende Unterhaltung, die
zum Nachdenken anregte. Neben
der großen Bühne konnten die
Besucher einen Rollstuhlparcours
durchfahren, um sich in die Situ­
ation von Menschen mit Bewe­
gungseinschränkungen hineinzu­
versetzen.
Punkt für Barrierefreiheit: Gudrun Suster (r.) und Helga Lummer bewerten Bielefeld.
7
Haus Lange Straße in Castrop­Rauxel
Fotos: Elbracht
Neues Zuhause für Menschen mit Suchterkrankung
Frisch saniert: das Haus Lange Straße in Castrop-Rauxel ist ein Angebot für langjährig drogenabhängige Männer und Frauen.
Baulärm ertönt, als die Tür vom Haus Lange Straße in CastropRauxel aufgeht. »Neu eröffnet und immer noch nicht fertig«,
sagt Nicole Romanek, die für das neue Wohn- und Betreuungsangebot von Bethel.regional verantwortlich ist, lachend. Mitte
März ist das frisch renovierte Haus an den Start gegangen.
Das Angebot richtet sich an Menschen in besonderen sozialen
Schwierigkeiten mit einer Abhängigkeitserkrankung.
Es sind nur Kleinigkeiten, die
noch gemacht werden müssen.
Alle Räumlichkeiten der stationä­
ren Einrichtung im Ruhrgebiet
sind nach fast einjährigem Umbau
fertig und entsprechen nun den
Anforderungen des neuen Wohn­
und Teilhabegesetzes (WTG).
Das barrierefreie Haus bietet
Platz für 16 Männer und Frauen,
die dort in zwei Wohngruppen
à acht Personen leben können.
Jeder Wohngruppe stehen ein
Gemeinschaftsraum, eine Küche
mit Terrasse und ein Garten zur
Verfügung. Bisher sind elf der
Einzelzimmer belegt, alle von
Männern. »Etwa 90 Prozent der
Anfragen kommen von Män­
nern«, so Nicole Romanek.
Voraussetzung für einen Platz
im Haus Lange Straße sei in der
8
Regel eine Entgiftungsbehand­
lung. »Viele müssen auf so einen
Entgiftungsplatz warten. Leider
verlieren wir dann manchmal den
Kontakt zu den Leuten, da sie
wieder in ihrem alten Umfeld
sind«, sagt die Bereichskoordi­
natorin weiter. Deshalb sei nicht
abzuschätzen, wann weitere
Bewohner kämen und ob auch
Frauen dabei seien.
markt. Auch beim Kochen stehen
sie mit Rat und Tat zur Seite.
»Aber Fleisch können die Män­
ner viel besser zubereiten«, ist
sich Ornella Quirino sicher. »An­
dreas ist unser Fleischexperte,
der kann das super.« Andreas
Muschinski wohnt erst seit zwei
Tagen im Haus Lange Straße,
scheint am Herd aber bereits
überzeugt zu haben. Gekonnt
wendet er Schnitzel in Ei und
Fleischexperte Andreas
Weibliche Unterstützung erhalten
die elf Männer bis dahin unter
anderem von zwei Hauswirt­
schaftskräften. Adelheid Holz
und Ornella Quirino begleiten
und betreuen die Bewohner bei
alltäglichen Dingen, wie dem
Gang zum Arzt oder zum Super­
Nicole Romanek ist Bereichskoordinatorin bei Bethel.regional.
Neues Zuhause …
besser. Die können die Bewohner
bei einem niedergelassenen Arzt,
mit dem die Bethel­Einrichtung
kooperiert, machen.
Andreas Muschinski und Ornella Quirino kümmern sich gemeinsam um das Mittagessen für eine der beiden Wohngruppen.
Paniermehl. »Ich koche gerne«,
erklärt der 42­Jährige, der hero­
in­ und alkoholabhängig ist. Er
wünscht sich, in der Betheler
Einrichtung zur Ruhe zu kommen
und sich zu festigen, um dann
wieder selbstständig leben zu
können. »Mein erster Eindruck
ist super. Das ist nicht so eine
Käseglocken­Therapie, wo man
von allem abgeschirmt wird.
Ich lerne, wieder für mich
verantwortlich zu sein«, sagt
Andreas Muschinski.
»Die Erfolgsquote im Suchtbe­
reich ist nicht überwältigend.
Wir versuchen hier das Konsum­
verhalten so gut es geht zu stabi­
lisieren«, sagt Nicole Romanek.
Die regelmäßigen Mahlzeiten
und Gruppenbeschäftigungen
täglich von 10 bis 12 sowie von
14 bis 16 Uhr sollen den Tag
strukturieren. »Der Startschuss
für die Gruppenaktivitäten ist
noch nicht gefallen. Wir sind
noch beim Aufbau«, ergänzt sie.
Bisher seien die Bewohner mit
Tätigkeiten für das Haus und den
Garten beschäftigt, wie Möbel
einkaufen oder den Garten ge­
stalten. Ein Erdbeerfeld und eine
Kräuterschnecke wollen sie anle­
gen. »So zeigt sich, wer Spaß an
Gartenarbeit hat und sich viel­
leicht zukünftig regelmäßig dar­
um kümmern möchte«, meint
die Bereichskoordinatorin. Im
Haus Lange Straße ist eben noch
nicht alles perfekt, aber die Be­
wohner packen gemeinsam an,
um ihr neues Zuhause mitzuge­
stalten.
– Elena Kleine –
Anwesenheit ist Pflicht
sich als Schnittstelle zwischen
Wohnungslosenhilfe, Sozialpsy­
chatrie, Suchtkranken­ und Dro­
genhilfe. Die Menschen haben
in der Regel einen langfristigen,
in wechselnder Intensität hohen
Unterstützungsbedarf unter
anderem in den Bereichen der
körperlichen und psychischen
Gesundheit, der soziale Bezie­
hungen, der Bewältigung des
Alltags sowie der Beschäftigung
und Tagesgestaltung. Volker
van Holt ist seit 35 Jahren dro­
genabhängig. Durch eine Subs­
titutionsbehandlung geht es ihm
Auch in der anderen Wohn­
gruppe, eine Etage tiefer, gibt
es heute Schnitzel. Ein Zufall,
denn die Speisepläne legen die
Gruppen unabhängig voneinan­
der fest. Immer zwei Bewohner
sind für das Mittagessen zustän­
dig, das ab 12 Uhr zubereitet und
um 13 Uhr gegessen wird. Anwe­
senheit ist Pflicht. Das ist eine der
Regeln, an die sich die Bewohner
halten müssen. Volker van Holt
genießt die Gemeinschaft bei
den gemeinsamen Mahlzeiten.
Der 49­Jährige ist Anfang April
eingezogen. »Ich möchte erst
mal richtig gesund werden«, sagt
er. Das Haus Lange Straße sieht
Gemeinsam wollen die Bewohner den Garten umgestalten.
9
Osterempfang in Hannover
»Darstellen, wofür unser Glaube steht«
»Moralische Motive sind immer
Sache des Einzelnen«, zitierte
Cornelius Hahn den Schriftsteller
Siegfried Lenz. Für den Umgang
mit geflüchteten Menschen
bedeute dies: »Jeder von uns
entscheidet selbst, ob Integration
gelingt oder nicht.« Die Politik
schaffe lediglich die Rahmen­
bedingungen. Schließlich sei
eine Flucht nichts anderes als
eine »Aufgabe aller Formen von
Fotos: Burg
»Wir Christen müssen uns
selbst fragen, wie integrationsfähig wir überhaupt sind«,
forderte Oberkirchenrat
Cornelius Hahn in einer kritischen Analyse zum Thema
Integration. Der Vorstand des
Diakonischen Werkes evangelischer Kirchen in Niedersachsen sprach Ende April über
Integration und Glauben auf
dem traditionellen Osterempfang des Unternehmensbereichs »Bethel im Norden« in
Hannover.
Cornelius Hahn sprach über das Verhältnis von Religion und Integration.
Bezogenheit« – gemeint sind
etwa Sprache, Familie, Freunde
oder Besitz. Deshalb sei die erste
Aufgabe der Integration, neue
Beziehungen aufzubauen. Er ver­
wies auf Positionen des Neuen
Testaments: »Gott hat uns beru­
fen, uns zu versöhnen, einander
zu begegnen und gemeinsam
zu gestalten.«
Räume eröffnen
Begegnungen an der Bleekstraße: (v. l.)
Bethel-im-Norden-Geschäftsführerin
Luise Turowski, Hans-Martin Heinemann,
Pastor Christian Sundermann, Pastorin
Dr. Johanna Will-Armstrong und
Geschäftsführerin Stefanie SchwingeFahlberg.
10
In einem weltanschaulich neu­
tralen Staat wie Deutschland
gestalten Kirche und Diakonie
die Gesellschaft. »Allerdings
ohne Allmachtsanspruch«,
machte der Oberkirchenrat deut­
lich. »Trotzdem müssen wir als
Christen für andere eintreten
und Räume eröffnen, damit sie
sich im Rahmen des Grundgeset­
zes entfalten können«, forderte
er. Religion komme eine Schlüs­
selrolle in der Integration zu.
Doch jede Religion habe »ihre
Grenzen in der Weltanschau­
ung des anderen«. Schließlich
garantiere der Staat die Freiheit
jeder Religionsausübung. Die
Idee einer »christlichen Vorherr­
schaft« lehnte Cornelius Hahn
ab: »Das kann sich nur auf
demokratischem Weg ändern.
Uns alle verbindet das Grundge­
setz, nicht die Religion.« Daher
sei ein »Nachdenken über das
Verhältnis von Evangelium und
Grundgesetz« anzuraten, so der
Oberkirchenrat.
Einen Einblick in seine Arbeit gab
Hans­Joachim Sbresny, Leiter der
Hannoveraner Koordinierungsstelle
für Flüchtlingshilfe, den Gästen
in der vollbesetzten Birkenhof­
kirche. »Wir haben im vergan­
genen Jahr ein beeindruckendes
bürgerschaftliches Engagement
erlebt«, blickte Hans­Joachim
Sbresny zurück. Die Koordinie­
rungsstelle in Hannover betreut
rund 4.600 Menschen, davon
450 unbegleitete minderjährige
Flüchtlinge, die in 51 Unterkünf­
ten untergebracht sind.
Mit Grußworten führten der
Hannoveraner Stadtsuperinten­
dent Hans­Martin Heinemann,
Pastorin Dr. Johanna Will­Arm­
strong, die »Bethel im Norden«
im Bethel­Vorstand vertritt, und
Geschäftsführer Pastor Christian
Sundermann in die Veranstaltung
ein. »Ein bedeutender Umbruch«
finde momentan im Unterneh­
mensbereich statt, stellte Christian
Sundermann fest. Dieser schlage
sich auch in intensiven baulichen
Tätigkeiten nieder.
– Robert Burg –
Neues Lobetaler Wohnangebot für junge Menschen
Foto: von Bruchhagen
Eigenverantwortung lernen im Herzen von Berlin
Die Wohngruppe ist in das Haus gegenüber der Gedenkstätte Berliner Mauer gezogen.
»Der Anfang war nicht einfach«, sagt die 18-jährige Anne*. »Die
Jugendhilfeeinrichtungen, in denen ich bisher wohnte, ließen
mir wenige Freiräume. Der ganze Tag war durchstrukturiert.
Doch ich wollte mich nicht in irgendein Konzept pressen lassen.«
Auf zwei Stockwerken leben
bis zu acht junge Menschen zwi­
schen 15 und 21 Jahren. Sie wer­
den durch ein multiprofessionelles
Team aus Sozialpädagoginnen
und Therapeuten begleitet. Die
Rahmenbedingungen für die Aus­
prägung von Selbstbestimmung
und Eigenverantwortung sind
gewährleistet. Joachim Rebele,
der Einrichtungsleiter, erklärt:
»Unser Angebot füllt die Lücke
zwischen Wohngruppen mit
24­Stunden­Betreuung und
dem Betreuten Einzelwohnen.«
Das einmalige Angebot der Hoff­
nungstaler Stiftung Lobetal be­
findet sich auf dem Gelände des
geschichtsträchtigen »Lazarus
Hauses« an der Bernauer Straße.
Nach einjährigem Startbetrieb
wurde die »TWG Berlin­Mitte«
Der Schwerpunkt des pädagogi­
schen und therapeutischen Arbei­
tens in der TWG liegt auf einem
milieutherapeutischen Konzept.
«Wir arbeiten nicht für, sondern
mit dem Jugendlichen«, so Team­
leiterin Pia Herberg. Und genau
das genießt Anne. Sie weiß, dass
sie sich ausprobieren kann. So­
wohl in schönen Situationen als
auch in schwierigen persönlichen
Krisen ist sie nicht allein. Die »TWG
Berlin­Mitte« bietet ihr einen
sicheren Ort und ein auffangen­
des Netz. Anne geht ihren Weg.
*Name geändert
– Jan Cantow –
Foto: Lewandowski
Selbstbewusste Aussagen, wie
die von Anne, machen deutlich,
dass viele Jugendliche ein höhe­
res Maß an individuellen Frei­ und
Gestaltungsspielräumen bean­
spruchen und für ihre persönliche
Entwicklung benötigen. Die Ein­
gliederung in Gruppen fällt nicht
allen jungen Menschen leicht.
Einige bedürfen flexiblerer Un­
terstützungsformen. Für diese
Jugendlichen unterbreitet die
»Therapeutische Wohngemein­
schaft (TWG) Berlin­Mitte« nun
ein passgenaues Angebot. Es gibt
betreuungsfreie Zeiten, die durch
telefonische Rufbereitschaften
abgedeckt sind.
am 27. April offiziell eröffnet.
Ein abwechslungsreiches Pro­
gramm aus Reden, Rundgän­
gen und interaktiven Angeboten
bildete den Rahmen für einen
unterhaltsamen Nachmittag.
Das Buffet und der von den
Jugendlichen gebackene Kuchen
sorgten für das leibliche Wohl
der zahlreichen Gäste. Pastor
Dr. Johannes Feldmann, Bethel­
Vorstand und Vorsitzender der
Geschäftsführung der Hoffnungs­
taler Stiftung Lobetal, fand,
ausgehend vom Sonntag »Kan­
tate«, treffende Worte: »Die Ju­
gendlichen müssen die Melodie
ihres Lebens finden und jeden
Tag ein neues, nicht zwangsläu­
fig modernes Lied dazu singen.«
Das neue Angebot richtet sich an junge Menschen zwischen 15 und 21 Jahren.
11
Foto: Burg
Gemeinsam bearbeiten Martin Brüning (l.) und Wolfgang Klitsch ein Dokument.
Mitarbeit trotz starker Beeinträchtigung
»Wir erfinden mich immer wieder neu«
»Die Leute wissen nicht so genau, wo ich hingehöre«, hat Martin Brüning beobachtet, wenn er in der Ortschaft Lobetal unterwegs war. »Ist das ein Patient, Klient, Bewohner oder doch ein
Mitarbeiter?« Aufgrund seiner starken Beeinträchtigung fällt
der 53-Jährige im Straßenbild auf. »Durch meine Existenz stelle
ich die Ordnung von ›gesunden‹ Helfern und ›kranken‹ Betroffenen infrage«, sagt er.
Martin Brüning arbeitet in der
Lobetaler Qualitätssicherung. Der
Psychologe hatte zehn Jahre lang
Beratungsstellen in Bernau und
Eberswalde geleitet. Als sie ge­
schlossen wurden, wechselte er
zum ehemaligen Kooperations­
partner, der Hoffnungstaler Stif­
tung Lobetal. Heute ist er auf­
grund einer seltenen und chro­
nisch langsam fortschreitenden
Erkrankung körperlich stark be­
einträchtigt. Kurz nach der Diag­
nose 2004 benötigte er bereits
Stöcke als Gehhilfen, dann einen
Rollator. Heute ist er auf einen
Elektrorollstuhl oder die Unter­
stützung seines Arbeitsassistenten
Wolfgang Klitsch angewiesen.
Die Beeinträchtigung wirkt sich
auch auf seine Sprachfähigkeit
12
aus. Für Martin Brüning ein be­
sonders schwerwiegendes Handi­
kap – in seinem angestammten
Berufsfeld war die Sprache das
wichtigste Werkzeug. Viele Auf­
gabenfelder fielen so weg. »Das
betrifft leider auch den Bereich
der Supervision, für den ich mich
gesondert qualifiziert hatte«, be­
dauert der 53­Jährige. Deshalb
stellte sich bald die Frage, mit
welcher Dienstleistung er sich
sinnvoll einbringen könnte. Bei
seiner aktuellen Tätigkeit in der
Qualitätssicherung beschreibt und
analysiert er Abläufe, damit die
Mitarbeitenden in den Bereichen
diese Prozesse optimieren können.
Da sich seine körperlichen Fähig­
keiten verändern, muss die Auf­
gabenstellung stetig angepasst
werden. »Wir erfinden mich
immer wieder neu«, sagt Martin
Brüning. In Rente will er aber
nicht gehen: »Das haben mir
schon einige Leute vorgeschlagen,
aber noch nie mein Arbeitgeber.
Darüber bin ich froh.« Gemeinsam
suche man geeignete Arbeitsmög­
lichkeiten: »Wir diskutieren mo­
mentan verschiedene Möglich­
keiten, etwa im Archiv, in der
Verwaltung oder Öffentlichkeits­
arbeit.« Damit er weiter am Ar­
beitsleben teilhaben kann, müs­
sen viele Rahmenbedingungen
an seine Bedürfnisse angepasst
werden. Martin Brüning bezog
einen geräumigen Büroraum im
Souterrain. Darüber hinaus wur­
den barrierefreie Toiletten, ein
Arbeitsplatz für seinen Assisten­
ten und automatische Türen ein­
gerichtet. »Aber in Lobetal wird
mir immer wieder Vertrauen ent­
gegengebracht«, sagt Martin
Brüning. Für ihn ist klar: »Nur so
kann Inklusion gelingen.«
Selbst- und Fremdbild
»Manche sagen, ich hätte Schwie­
rigkeiten anzuerkennen, wenn
ich etwas nicht mehr kann«, sagt
Martin Brüning nachdenklich.
»Da ist wohl auch etwas dran.«
Deshalb sei ihm wichtig, ein deut­
liches Feedback zu bekommen,
welche Leistungen ihm zugetraut
werden. »Selbstbild und Fremd­
bild driften ja gelegentlich aus­
einander. Beides in Einklang zu­
bringen, gehört wohl zu meinen
Jobs.«
– Robert Burg –
Arbeitsbegleitende Angebote in proWerk
Singen und Walken oder Lesen-Schreiben-Rechnen
Wo will jemand hin, und was
braucht er dafür? Das ist die
zentrale Frage, die sich Mitarbei­
ter des Bildungsteams, des Be­
wegungsteams und des Instituts
Bildung & Beratung Bethel stellen.
Sie sind für die arbeitsbegleiten­
den Kurse und Schulungen von
proWerk zuständig und fördern
die Beschäftigten individuell in
ihrem Arbeitsalltag. Die Ange­
botspalette ist breit und vielfältig.
»Je nachdem, welche Lerninhalte
transportiert werden sollen«,
sagt Beate Scharloh, Bereichslei­
terin von Beratung und Berufliche
Bildung bei proWerk. Es gibt An­
gebote im Bereich Information,
Kommunikation und Weiterbil­
dung, auch für musikalische oder
kreative Interessen, und Angebote
zur Gesundheitsförderung.
Wendelin Nolte gehört zum Be­
wegungsteam. Er bietet Tisch­
tennis, Kegeln, Schwimmen und
Walken an. Jeden Donnerstag
um 8.30 Uhr startet er mit acht
Beschäftigten von proWerk am
Quellenhofweg und läuft rund
40 Minuten durch die Ortschaft
Bethel in Bielefeld. »Gesundheit
ist das höchste Gut. Mit Sport
können wir einen Ausgleich zum
Arbeitsalltag schaffen. Wir brin­
gen den Kreislauf in Schwung
und fördern gleichzeitig das
Foto: Elbracht
Während der Arbeitszeit
kommt der Musiktherapeut,
gehen Menschen walken oder
üben am Computer. Letzteres
kann ja noch als Vorbereitung
für den allgemeinen Arbeitsmarkt akzeptiert werden.
Aber was ist mit den anderen
Aktivitäten? Auch sie, so Bereichsleiterin Beate Scharloh,
sind Teil des Auftrags einer
Werkstatt für behinderte Menschen. Und der ist: Menschen
so weit zu stabilisieren und
rehabilitieren, dass sie möglichst auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig sein können.
Gemeinsam aktiv: Einmal wöchentlich walken die proWerk-Beschäftigten gemeinsam
mit Wendelin Nolte durch Bethel.
soziale Miteinander. Aspekte, die
beispielsweise auch nach einer
schweren Depression oder einem
Trauma wichtig sind. Sport bringt
Körper und Geist in Einklang,
das stabilisiert die Beschäftig­
ten«, erklärt Wendelin Nolte.
Das bestätigt Patrick Heidemeier,
der beim Walken dabei ist: »Es
ist eine schöne Gruppe, und es
macht Spaß, aktiv in den Tag zu
starten«.
250 Angebote
Welche Angebote für einen Be­
schäftigten geeignet sind, wird in
einem beruflichen Entwicklungs­
Planungs­Gespräch geklärt, das
nach drei Monaten und dann im
Ein­Jahres­Rhythmus stattfindet.
Der Beschäftigte kann hier seine
Interessen und Wünsche äußern.
Gleichzeitig werden ihm von den
Fachkräften Vorschläge gemacht,
welche Qualifikationen er noch
ausbauen könnte, um seine Ziele
zu erreichen. Zum Beispiel haben
einige Beschäftigte Probleme mit
der Konzentration oder möchten
sich im Bereich Lesen­Schreiben­
Rechnen verbessern. Gemeinsam
wird ein Programm erarbeitet, in
dem passende Kurse, maximal
fünf Stunden pro Woche, verein­
bart werden. Auch Exkursionen,
wie zu Dr. Oetker, dem WDR
oder Miele, gehören dazu.
Rund 250 arbeitsbegleitende
Angebote sind ab Juli in einem
großen gelben Ordner verzeich­
net. Neben den Klassikern, wie
Kegeln und Singen, finden die
Beschäftigten dort auch sehr
Spezielles: eine Schulung zum
Thema Finanzen, um Menschen
bei der Selbstversorgung zu un­
terstützen, ein Projekt in Koope­
ration mit einer Tageszeitung, um
redaktionelle Abläufe kennen zu
lernen, Klang­Schalen­Massage
zur Förderung von Entspannung
und Körperwahrnehmung oder
ein Kurs zur Information über
Liebe und Partnerschaft. »Wir
sind ständig bemüht, unsere An­
gebotspalette zu erweitern«, sagt
Beate Scharloh. Bisher habe man
den meisten Wünschen entspre­
chen können, nur ein Kung­Fu­
Kurs sei nicht zustande ge­
kommen. »In Zukunft wollen wir
uns noch mehr nach außen orien­
tieren – weitere Kooperations­
partner gewinnen und den Inklu­
sionsgedanken unterstützen.«
– Elena Kleine –
13
Bethel in Hamm
Individuelle Hilfen für psychisch kranke Menschen
Fotos: Schulz
Auf dem Weg in ein selbstständiges Leben
Andreas-Sven Hawacker hört in seiner Freizeit am liebsten Musik.
Auf dem Klingelschild in der Welfenstraße in Hamm deutet nur
ein kleiner Aufkleber mit dem Logo auf Bethel hin. »Wir wollen
den Menschen so viel Normalität wie möglich geben«, erklärt
Bereichsleiter Michael Schmilgus. Deshalb hat der »Wohnverbund Welfenstraße« im westlichen Teil der Stadt Wohnungen
angemietet, in denen Männer und Frauen mit psychischen
Erkrankungen auf ein eigenständiges Leben vorbereitet werden.
Andreas­Sven Hawacker ist vor
einem Jahr in eine Zweier­WG
in der Welfenstraße gezogen.
»Seitdem geht es mir gut«, sagt
der 36­Jährige. Vorher wohnte
er in einer eigenen Wohnung.
»Aber ich war schon mit dem
Haushalt total überfordert«, gibt
er zu. Von Chaos und Unord­
nung ist heute keine Spur mehr:
Die Tagesgestaltung gehört auch zum Wohnverbund Welfenstraße.
14
Das Bett ist gemacht, die Küche
aufgeräumt, und aus dem Bade­
zimmer strömt eine frische Brise
Zitronenduft. Irgendwann möchte
Andreas­Sven Hawacker wie­
der in einer eigenen Wohnung
leben. Bis es soweit ist, freut er
sich über die Unterstützung der
Bethel­Mitarbeitenden. »Es ist
immer jemand da, um mich
in einer Krise aufzufangen.«
Tür an Tür
Nur zwei Stockwerke tiefer, im
Erdgeschoss, gibt es eine »Ser­
vice­Wohnung« für die Mitarbei­
tenden. Sie dient als Büro und
Anlaufstelle für die betreuten
Bewohnerinnen und Bewoh­
ner. In den Räumen übernachtet
auch die Schlafbereitschaft. So
ist sichergestellt, dass rund um
die Uhr jemand in der Nähe ist.
Am Tag ist das Team um Michael
Schmilgus viel unterwegs. Es legt
schon einige Kilometer zurück,
um alle Bewohnerinnen und
Bewohner aufzusuchen, denn
zum Wohnverbund Welfenstraße
gehören noch weitere Standorte
mit Wohnungen und Büros
sowie die Räume der Tages­
gestaltung. Die Angebote im
Hammer Westen liegen zentral
mit vielen Einkaufsmöglichkeiten
in der Nähe. »Die Männer und
Frauen sind so ganz in das soziale
Umfeld eingebunden«, betont
Michael Schmilgus. Dass die
Nachbarn Tür an Tür mit Men­
schen mit psychischen Erkran­
kungen lebten, störe sie nicht.
»Wenn es Konflikte gibt, dann
die üblichen wegen Lautstärke
oder Sauberkeit – wie woanders
auch«, so Michael Schmilgus.
Bethel in …
Eingebunden im sozialen Umfeld: Wohngemeinschaften in der Welfenstraße.
Die Menschen leiden an Schizo­
phrenie, haben Persönlichkeits­
störungen oder andere psy­
chische Erkrankungen, häufig
kommt noch eine Suchterkran­
kung hinzu. 31 Männer und
Frauen werden im Wohnverbund
Welfenstraße unterstützt. »Sie
müssen erst wieder lernen, ihren
Tag zu strukturieren. Wir geben
ihnen Orientierung und moti­
vieren sie jeden Tag aufs Neue«,
erklärt Michael Schmilgus.
Zwar seien die Tagesgestal­
tung und die Wohnungen nicht
weit voneinander entfernt, aber
trotzdem sei die Verteilung auf
mehrere Häuser eine Herausfor­
derung, so der Bereichsleiter. Das
Team leiste viel Überzeugungs­
arbeit, damit sich die Menschen
mit psychischen Erkrankungen
zu Fuß auf den Weg machten
oder in den Bus stiegen, um die
tagesgestaltenden Angebote zu
nutzen. Das erfordere von den
Klientinnen und Klienten Über­
windung und Willenskraft.
Ein erster Schritt
Für viele Männer und Frauen
im Wohnverbund Welfenstraße
sind die Förder­ und Beschäfti­
gungsangebote ein erster Schritt
in Richtung Arbeit. »Wir haben
schon einige in Werkstätten
vermittelt, manchmal schafft es
ein Klient auch auf den ersten
Arbeitsmarkt«, so Michael
Schmilgus. »Die Tagesstruktur
hat mir sehr geholfen«, bestä­
tigt Andreas­Sven Hawacker, der
momentan nach einem Minijob
sucht. Heute ist sein freier Tag.
Er nutzt die Zeit, um ungestört
Musik zu hören.
Immer ein offenes Ohr: Michael Schmilgus.
Währenddessen sitzt eine kleine
Gruppe in den Räumen der
Tagesgestaltung und plant mit
einem Bethel­Mitarbeiter das
Mittagessen. Ganz diplomatisch
stimmen sie ab, was gekocht
und eingekauft wird. Auch die
Aufgaben werden gerecht ver­
teilt: Einkaufen, Kochen und
Saubermachen – jeder wird ein­
gespannt. »Es geht aber nicht
allein darum, dass die Män­
ner und Frauen kochen lernen.
Für die einen ist es gleichzeitig
Gedächtnistraining, und wieder
andere lernen, mit Geld umzu­
gehen«, erklärt Michael Schmil­
gus. So wird jeder alltagsnah
für ein selbstständiges Leben fit
gemacht.
– Christina Heitkämper –
Wohnverbund Welfenstraße
Die Standorte Langer Straße (Gebäude links und rechts) und Dortmunder Straße
(Mitte, altes Pfarrhaus) grenzen aneinander.
· Stationäres Wohnangebot
mit Tagesgestaltung
· Vier Standorte
· Seit Oktober 2007
· 31 Plätze
· Berufsgruppen: Erzieher,
Heilerziehungspfleger,
Kranken- und Altenpfleger
und Ergotherapeut
15
Jahresfest in Freistatt an Himmelfahrt
Fotos: Semper
Tausende Besucher genießen die tolle Atmosphäre
Im Café 67 der Wohnungslosenhilfe herrschte den ganzen Tag über großer Andrang.
Das Freistätter Jahresfest des Unternehmensbereichs Bethel
im Norden lockte auch in diesem Jahr wieder mehrere tausend
Besucher zu Himmelfahrt in den Landkreis Diepholz. Nicht nur
der bereits ab sechs Uhr geöffnete Flohmarkt lud zum Bummeln
ein, sondern auch die zahlreichen Informationsstände und die
Mitmachaktionen auf dem gesamten Festgelände waren den
ganzen Tag über umringt von interessierten Gästen.
Offiziell begann das Jahresfest
um zehn Uhr mit dem traditio­
nellen Open­Air­Gottesdienst
vor dem Verwaltungsgebäude.
Daran beteiligt waren Mitglieder
der Freistätter Kirchengemeinde,
die Geschäftsführung von Bethel
im Norden, die Posaunenmission
Bethel und die Band »Arrested
Amtsbrüder«. Bethel­Vorstand
Pastorin Dr. Johanna Will­Arm­
strong, Vorstand der v. Bodel­
schwinghschen Stiftungen Bethel,
hielt die Predigt bei herrlichem
Sonnenschein draußen unter
freiem Himmel.
Nach dem Gottesdienst startete
dann das umfangreiche Programm
für die ganze Familie. Ob im Sin­
nesgarten bei der Cocktailbar der
Jugendhilfe, am Infostand der
proWerk A & I oder am Kuchen­
buffet der Wohnungslosenhilfe –
überall schauten die Besucher
vorbei, nutzten die Gelegenheit
zum Verweilen, stöberten über
den Flohmarkt und stärkten sich
mit einer Vielzahl von Leckereien.
Besonders Mutige bezwangen
die acht Meter hohe Kletterwand
des Schulverbundes oder hielten
sich viele Sekunden auf der Bull­
Riding­Tonne der Jugendhilfe.
Wer vom Trubel eine kurze Pause
benötigte, fuhr mit der Feldbahn
von Freistatt nach Heimstatt. Hier
bot Pianist Eberhard Brünger
wie seit vielen Jahren Café­Haus­
Musik an. Bei leisen Tönen konn­
ten die Besucherinnen und Besu­
cher in Ruhe Kaffee und Kuchen
genießen. Anschließend ging es
mit der Bahn oder auch mit dem
extra eingerichteten Pendelver­
kehr zurück nach Freistatt.
– Ingolf Semper –
Gut besucht war auch der Open-Air-Gottesdienst vor dem Verwaltungsgebäude.
In diesem Jahr hielt Pastorin Dr. Johanna Will-Armstrong die Predigt.
16
Tausende Besucher …
Hatten an ihrer Cocktailbar viel zu tun: (v. r.) Justin, Jadon,
Wilson und Andrea Grewe von der Wohngruppe Scharrel.
Die Freistätter Feldbahn lud wieder zu Fahrten in den Sinnesgarten oder nach Heimstatt ein.
Pianist Eberhard Brünger bot mit seiner Café-Haus-Musik in
Heimstatt eher die leiseren Töne an.
Die Gruppe Beat’n Blow unterhielt überall auf dem Festgelände
mit ihrer fetzigen Live-Musik.
Viel los auf dem Flohmarkt: Es gab mehr als 240 Stände in diesem Jahr.
17
Tag des offenen Labors im EvKB am Standort Johannesstift
Fotos: Bünemann, Haase
»Tatort Labor« – auf Spurensuche in Harn und Blut
Mit einem Schnelltest bestimmten Mitarbeiterinnen des Labors den Blutzuckerspiegel.
Wer einmal in einem Krankenhaus war, hat sie wohl schon
gesehen, die Frauen mit dem kleinen Tablett. Sie eilen von
Station zu Station und nehmen den Patientinnen und Patienten
Blut aus dem Ohr oder dem Finger ab. Danach sind sie wieder
weg und verschwinden im Labor. Und niemand weiß so recht,
was dann mit seinem Lebenssaft passiert. Einblicke in die Arbeit
gab es am Tag der offenen Tür im April. Zum ersten Mal in seiner über hundertjährigen Geschichte öffnete sich das Laboratorium im Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB) für die Öffentlichkeit.
Um 10 Uhr sollte es am EvKB­
Standort Johannesstift losgehen.
Aber die ersten waren schon
viel früher da. Dann folgte Welle
auf Welle. Rund 100 Besuche­
rinnen und Besucher pro Stunde
zählten die Organisatoren am
Tag des offenen Labors im EvKB.
»Mit diesem Ansturm hatten
wir gar nicht gerechnet«, freute
sich Sandra Gruß, Leiterin des
Gesundheitsmarketings im EvKB,
über die gelungene Premiere.
Weil die Besucher in Gruppen
durch das Labor geführt wurden,
kam es vor dem Eingang sogar
zu kleineren Staus. Die Zeit
konnte jedoch mit einem Blutzu­
ckerschnelltest überbrückt
18
EvKB, einer Besuchergruppe am
Tag der offenen Tür. Ein Beispiel
sei die Herzinfarktdiagnostik. Die
Patienten kämen mit heftigem
Brustschmerz ins Krankenhaus.
»Für solche Notfälle muss das
werden. »Tatort Labor« hieß
die Veranstaltung, die anlässlich
des Welttags des Labors statt­
fand. An der Kampagne beteilig­
ten sich bundesweit 30 Kranken­
hauslabore. Sie nutzten die Ge­
legenheit, um auf die Bedeu­
tung ihrer Arbeit aufmerksam
zu machen, die sonst eher im
Verborgenen abläuft.
Rund um die Uhr besetzt
»Zwei Drittel aller Diagnosen
werden im Labor gestellt«,
erklärte Privatdozent Dr. Chris­
tian Jantos, Chefarzt des Insti­
tuts für Laboratoriumsmedizin,
Mikrobiologie und Hygiene im
Assistenzärztin Burcu Abaci präsentierte
einen Ascaris lumbricoides, einen Spulwurm, in Formalin.
»Tatort Labor« …
Labor rund um die Uhr besetzt
sein«, sagte Dr. Jantos. Ist der
Herzmuskel geschädigt, wird
der Eiweißstoff Troponin ins Blut
freigesetzt. Bei einem erhöhten
Troponinspiegel, der stündlich
steigt, ist die Diagnose »Herz­
infarkt« nahezu gesichert. Übri­
gens: Die Menge von Troponin in
einem Milliliter Blut wird in Piko­
gramm angegeben. Das ist ein
Billionstel Gramm. So empfind­
lich sind die Nachweismethoden
der modernen Analysegeräte.
In Sekundenschnelle
Vollautomatisch wird heutzutage
auch das große Blutbild ermittelt.
Wofür die Labor­Mitarbeiterin­
nen vor vierzig Jahren Stunden
brauchten, benötigt ein Apparat
nur noch Sekunden. Er zählt die
Zellen, misst ihr Volumen und
analysiert die Zusammensetzung.
Bei Auffälligkeiten gibt er Alarm.
Und dann ist wieder der Mensch
gefragt. »Wie in alten Zeiten
wird ein Blutausstrich angefer­
tigt, unter dem Mikroskop ange­
schaut und dann eine Diagnose
gestellt. Das können die Auto­
Früh übt sich – der Nachwuchs schaute durchs Mikroskop.
maten noch nicht«, machte Dr.
Christian Jantos deutlich. Die
Besucher nutzten die Gelegen­
heit, sich die Zellen in einem
ausgestrichenen und gefärbten
Blutstropfen unter dem Mikros­
kop anzuschauen.
Eine Abteilung im Labor blieb für
die Besucher verschlossen. Nur
durch die Fenster konnten sie die
Mitarbeiterinnen in der Mikro­
biologie beobachten. Dort wird
mit lebenden Keimen gearbeitet.
Sie stammen beispielsweise aus
Urin, Stuhl oder Auswurf, die auf
verschiedenen Nährböden auf­
getragen werden. Wenn sie eine
Nacht bei ihrer Lieblingstempera­
tur von 37 Grad im Brutschrank
verbringen, vermehren sie sich
so stark, dass sie am nächsten
Tag als Kolonien mit dem bloßen
Auge erkennbar sind. Aufgabe
der Fachkräfte ist es, die krank­
machenden Bakterien zu finden.
Nur das Labor kann eine Diag­
nose wie »Hirnhautentzündung
verursacht durch Meningokok­
ken« stellen. In der Mikrobio­
logie im EvKB werden pro Jahr
über 100.000 Proben untersucht.
– Silja Harrsen –
Privatdozent Dr. Christian Jantos führte die Besuchergruppen durch das Labor.
19
Internationaler Tag der Pflege
Foto: Weigelt
Fotos (2): Bornemann
Anerkennung für Pflege-Auszubildende
Nico Böhme, Einrichtungsleiter in der Altenhilfe Lazarus, und Pflegedienstleiterin Viola
Harms (2. v. l.) dankten allen Pflegekräften – hier Galina Necel (l.) und Olga Grisin –
für ihren Einsatz.
Bischof Dr. Markus Dröge besuchte die
Lazarus-Schulen.
»Das professionelle und innovative Engagement der jungen
Frauen und Männer in der Altenpflegeschule der Diakonie verdient den Respekt von uns allen«, betonte Bischof Dr. Markus
Dröge am internationalen Tag der Pflege am 12. Mai in einer
Bethel-Einrichtung in Berlin. »Sie geben pflegebedürftigen
Menschen die Würde, die jeder Mensch in dieser Situation
verdient, und verwirklichen damit einen wichtigen Aspekt
des christlichen Auftrags in unserer Gesellschaft.«
Die Lazarus­Schulen bilden in
den Bereichen Altenpflege,
Sozialpädagogik und Sozialassis­
tenz aus. Die Berufsfachschule
für Altenpflege bietet 240
Ausbildungsplätze in Vollzeit
oder in berufsbegleitender Form
an. Jährlich schließen rund 60
Schülerinnen und Schüler die
Altenpflegeschule ab. Träger des
Schulverbundes ist die zu Bethel
gehörende Hoffnungstaler Stif­
tung Lobetal.
Der Bischof der Evangelischen
Kirche Berlin­Brandenburg­schle­
sische Oberlausitz und Barbara
Eschen, Diakonie­Direktorin
und Mitglied des Betheler Ver­
waltungsrats, hatten sich mit
Schülerinnen und Schülern der
Altenpflege der Betheler Lazarus­
Schulen getroffen. Sie informierten
sich über die Anliegen der ange­
henden Pflegefachkräfte. »In der
Pflege herrscht schon jetzt Fach­
kräftemangel. Das macht sich in
den Einrichtungen bemerkbar«,
stellte Barbara Eschen fest. Daher
müsse vor allem die Zahl der
Ausbildungsplätze erhöht wer­
den. Doch das Problem sei, dass
ausbildende Pflegeheime dies
durch Zusatzbeiträge finanzieren
müssten. Auf diesem Weg werde
Ausbildung zum Wettbewerbs­
nachteil. »Hier muss sich etwas
ändern«, machte Barbara Eschen
deutlich. Sie schlägt eine Ausbil­
dungsumlage im Land Berlin vor.
20
Ein wichtiges Signal sei, die Pro­
bleme der Pflegeausbildung öff­
entlich zu benennen, betonte
Bethel­Vorstand Pastor Dr. Johan­
nes Feldmann. Und Lobetal­
Geschäftsführer Martin Wulff
forderte:»Pflege muss Wertschät­
zung in der Gesellschaft erfahren.«
Barbara Eschen diskutierte mit Lazarus-Schülerinnen und -Schülern.
– Robert Burg –
20 Jahre Tournee­Theater
»Götterspeise« – von Anfang an inklusiv
Die Frauen hier, die Männer
da – diesen Satz kennen die
Älteren auf der Bühne noch sehr
gut. Denn in Betheler Wohnhei­
men galt lange Zeit eine strenge
Geschlechtertrennung. Die Kritik
an den Zuständen in den Einrich­
tungen, insbesondere den psy­
chiatrischen, war Anlass vieler
künstlerischer Aktionen und
führte 1996 zur Gründung des
Theaters Götterspeise.
Die Veränderung der Psychiatrie­
landschaft, die in den 1970er­
Jahren begann, ging auch an
Bethel nicht vorbei. Gerade in
Eckardtsheim, im Süden Biele­
felds, gab es etliche Einrichtun­
gen für Menschen mit psychi­
schen Erkrankungen. Die Psy­
chiatriereform bewirkte, dass
die Gesellschaft über ihre Werte
nachdachte und sich mit dem
Begriff Normalität und der Aus­
grenzung der »Nicht­Normalen«
befasste. Diese Auseinanderset­
Fotos: Schulz
»Die Frauen sitzen hier und
die Männer da«, gibt Regisseurin Diemut Döninghaus
Anweisungen an die Schauspielgruppe. Das inklusive
Tournee-Theater »Götterspeise« übt in BielefeldEckardtsheim für die Produktion »Fragen bewegen«.
Fragen bewegen. Und was ist mit der Liebe? Das Ensemble Götterspeise bei der Probe.
zung sollte mit Menschen mit
und ohne Behinderungen auch
auf die Bühne gebracht werden,
so der Wunsch der Eckardtsheimer.
»Im Theater spielen Bewohnerin­
nen und Bewohner mit den Mit­
arbeitenden ihrer Einrichtungen.
Sie erleben sich plötzlich in ganz
neuen Rollen«, betont Martin
Neumann, Schauspieler und
Theaterpädagoge, der in den
1980er­Jahren als Krankenpfle­
ger in einem Haus in Eckardts­
heim arbeitete. Gemeinsam mit
Diemut Döninghaus und einer
weiteren Kollegin gründete er
den Verein »Forum für Kreativität
und Kommunikation« und führte
mit ihnen mehrtägige Theater­
workshops durch. Ihr Koopera­
tionspartner war schon damals
das Begegnungs­ und Freizeit­
zentrum Eckardtsheim, mit dem
sie heute noch zusammenarbeiten.
Aus den über 500 Teilnehmen­
den der vielen Workshops kristal­
lisierte sich ein festes Ensemble
heraus. 1996 entschieden der
Verein und das Freizeitzentrum,
mit den »Stammspielern« ein
Tournee­Theater auf die Beine zu
stellen. »Wer mitmachte, musste
talentiert sein, Spaß auf der
Bühne haben und Stress ertra­
gen können«, informiert Diemut
Döninghaus. Mit anspruchsvollen
Produktionen, wie »Die Vögel«
oder »Ein Sommernachtstraum«,
geht das Theater auf Tournee
und hat sogar schon in Schwe­
den gespielt. Für die Reisen und
Proben werden die Schauspieler,
die beispielsweise bei proWerk
beschäftigt sind, freigestellt.
»Sie gehen ja nicht in die Frei­
zeit«, betont Martin Neumann.
»Schauspiel ist harte Arbeit.«
– Silja Harrsen –
»Fragen bewegen« –
Premiere am 7. Juli um 18 Uhr
im Thekoasaal, Paracelsusweg 1,
Bielefeld­Eckardtsheim
Martin Neumann und Diemut Döninghaus führen seit 20 Jahren Regie.
21
Nachtansichten in Bethel
Luftschiff trifft LED-Technik
Die Sonderausstellung »Technik macht das Leben leichter«
in der Historischen Sammlung
Bethel war der Besuchermagnet der diesjährigen Bielefelder »Nachtansichten« in
Bethel. Medizinische Technik
von früher, alte Telefontechnik oder Haushaltsgeräte
lockten Ende April exakt 741
Menschen in den Kantensiek 9
– absoluter Rekord im Vergleich zu den Vorjahren.
Die Besucherinnen und Besu­
cher wollten Pastor Friedrich von
Bodelschwingh als Konstrukteur
von Luftschiffen kennen lernen
oder Bethel als Großproduzen­
ten von Ziegeln und elektrischem
Strom. Schon vor dem Ersten
Weltkrieg produzierten die eige­
nen Ziegeleien etwa 6 Millionen
Ziegelsteine im Jahr. Dies war nur
möglich durch den Einsatz meh­
rerer Ringöfen zum Trocknen der
Ziegel, die durch Dampfmaschi­
nen beheizt wurden. Später wur­
den die Dampfmaschinen auch
zur Stromerzeugung genutzt. Die
technischen Wunderwerke ver­
gangener Jahrzehnte sind noch
bis zum 22. September zu sehen.
Robuste Glühbirnen machten »das Leben leichter«.
Farbenfroh ging es in den Ate­
liers des Künstlerhauses Lydda
und auch auf dem »Zionsberg«
zu. Dank moderner LED­Technik
erstrahlte die Zionskirche in viel­
farbigem Licht. Der Weg von der
Historischen Sammlung bis zum
hochgelegenen Bethel­Gottes­
haus war mit Fackeln, Kerzen
und Glühlampen beleuchtet.
Rund 400 Menschen genossen
das visuelle und musikalische
Programm.
– Robert Burg –
Der Künstlerin über die Schulter geblickt – im Haus Lydda interessiert sich die
Besucherin Sybille Lindemann für die Arbeiten von Angelika Schmieder.
22
Fotos: Elbracht
Luftschiff trifft …
Farbzauber: LED-Lampen illuminierten die Zionskirche.
»Alles Blech« lautete das Motto des Abends in der Zionskirche.
Die Historische Sammlung Bethel zeigte alte Technik.
23
RING-Magazin
Trauer um
Monika Smietana
Foto: Schulz
Monika Smietana starb
plötzlich nach kurzer Krank­
heit im Alter von 60 Jahren.
Sie war seit 1991 als Pflege­
helferin in den Häusern
Bersaba und Nebo in Biele­
feld­Bethel beschäftigt.
Neue Schmiede
Am diesjährigen Boys´ Day in Bielefeld­Bethel Ende April nahm
auch der 14­jährige Marvin Nolting (l.) teil. Der Schüler der Bosse­
Realschule war einer von 15 Teilnehmern im Alter von 13 bis 15 Jah­
ren, die sich in Bethel über Berufe im sozialen Bereich informierten.
Alle Schüler bekamen einen Betheljahr­Teilnehmer als Partner zur Seite
gestellt, der ihre Fragen beantwortete und sie mit an seine Arbeitsstelle
nahm. Der 20­jährige Jannis Bölt leistet zurzeit seinen freiwilligen
Dienst im Haus Bethabara. Marvin stellte ihm viele Fragen und scheute
sich nicht, gleich mit anzufassen. Die beiden deckten gemeinsam den
Mittagstisch und gingen anschließend mit einer älteren Bewohnerin
einkaufen. Der Boys´ Day wird in Bethel seit 2011 angeboten, um ge­
zielt Jungen die Möglichkeit zu geben, soziale Berufe kennen zu lernen.
Foto: Elbracht
Die Songwriterin Gesine
Heinrich nimmt am 3. Juni
die Besucherinnen und Besucher
des Freizeit­ und Kulturzentrums
Neue Schmiede in Bielefeld­
Bethel mit auf eine musikalische
Reise. In fünf Sprachen führt sie
mit Gesang und Klavier durch
Stile und Gefühle. Lieder, Songs,
Chansons, Canzoni, Canciones –
die Veranstaltung beginnt um
19 Uhr in der Handwerkerstraße 7
in der Ortschaft Bethel.
Die Tennis AG der Mamre-Patmos-Förderschule in Bielefeld­Bethel feiert ihr »Zehnjähriges«. Seit 2006
ermöglichen der Tennisclub SuS Bielefeld, der seine Sportanlage kostenlos zur Verfügung stellt, und die
Firma Neotechnik, die die Trainerkosten trägt, das besondere Sportprojekt. Zum Jubiläum bedankten sich
die Schülerinnen und Schüler bei ihren Förderern mit zwei großen Tennisplatz­Collagen. Über eine erfolg­
reiche Zeit mit vielen sportlichen und menschlichen Höhepunkten freuen sich (hinten, v. l.) Trainer Vaughn
Bryan, Mamre­Patmos­Lehrerin Monika Schröder, SUS­Vorsitzender Jochen Osterwald, Mamre­Patmos­
Konrektor Klaus­Hermann Bunte, Bethel­Vorstand Pastorin Dr. Johanna Will­Armstrong und Marcus Prior
von der Firma Neotechnik mit den Tennis­begeisterten Schülerinnen und Schülern.
24
Foto: Schulz
RING-Magazin
Das neue Textilhaus Julia von Bodelschwingh in Bielefeld­Bethel wurde Ende April eröffnet. Jetzt be­
finden sich in dem Gebäude, in dem zuvor das gleichnamige Bildungszentrum untergebracht war, die bei­
den Webräume und die Näherei aus dem Quellenhofweg 27 sowie die Textilverarbeitung vom Haller Weg.
Insgesamt werden in der für den neuen Zweck umgebauten Einrichtung im Quellenhofweg 13 bis zu 86
Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen beschäftigt. Über das neue Angebot freuen
sich (v. l.) Weberin Nadine Früchtel, Textilhaus­Leiterin Cornelia Krüger­Schütte, Geschäftsführer Reinhard
Dörr und Vorstand Dr. Rainer Norden.
Der Schnee brennt
Salonabend
Volkslauf
Weltrekorde, 350 PS, Terror,
sexualisierte Gewalt, global ver­
netzte Kriege, Millionen auf der
Flucht – Wahnsinn! In der neuen
Produktion des Volxtheaters
in der Theaterwerkstatt Bethel
heben und stürzen die Spiele­
rinnen und Spieler ab, verlieren
die Kontrolle, entgleiten und
wagen somit einen Blick hinter
gesellschaftliche Konventionen.
»Der Schnee brennt – Ein Stück
über den WAHNS!NN« hat am
3. Juni Premiere im LWL Bildungs­
zentrum Jugendhof Vlotho,
Oeynhausener Straße 1, Vlotho.
Zum Thema »Christlicher Glaube
und religiöse Vielfalt in evange­
lischer Perspektive« veranstaltet
die Sarepta­Schwesternschaft
am 15. Juni von 19 bis 21 Uhr
einen Salonabend im Mutterhaus
Haus der Stille, Am Zionsberg 5,
Bielefeld­Bethel. Referentin des
Abends ist Bethel­Vorstand Pas­
torin Dr. Johanna Will­Armstrong.
Erstmals wird im Rahmen der
Bethel athletics auch ein Volks­
lauf angeboten. Die beiden Stre­
cken über 5 und 10 Kilometer
führen überwiegend über Wald­
wege und gelten als anspruchs­
voll. Die 20. Bethel athletics
beginnen am 2. Juli um zehn
Uhr im Sportpark Gadderbaum,
An der Rehwiese 6, in Bielefeld­
Bethel. Um 14 Uhr startet dort
der Volkslauf. Anmeldungen sind
bis zu einer halben Stunde vor
Beginn am Informationsstand der
Bethel athletics möglich.
25
Foto: Elbracht
RING-Magazin
Der Bielefelder Verein Wohnungs- und Arbeitshilfen (VWA) hat einen neuen Vorstand. Auf der Mit­
gliederversammlung Ende April wurde der Geschäftsführer Peter Kluczewitz (l.) nach 15­jähriger Tätigkeit
verabschiedet. Auch der Vorsitzende Diakon Martin Braune (2. v. l.) legte sein Amt nieder, für ihn übernimmt
Diakon Ulrich Weber (3. v. r). Die Geschäftsführung geht in die Hände von Diakon Werner Blauth (r.) über.
Mit im dreiköpfigen Vorstand sind Diakon Rüdiger Wormsbecher (2. v. r.) und Wolfgang Beine (3. v. l.) als
zweiter Vorsitzender. Der Verein Wohnungs­ und Arbeitshilfen wurde vor 33 Jahren in Bethel gegründet,
um Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft zu er­
möglichen. Dazu gehört die Beratung durch Sozialarbeiter, Unterstützung auf der Suche nach einer sinnvol­
len Beschäftigung und die Vermittlung von Wohnraum. Dafür stellen die v. Bodelschwinghschen Stiftungen
Bethel dem Verein zwei Häuser zur Verfügung. Der VWA ist Mitglied im Diakonischen Werk der Ev. Kirche
von Westfalen.
Antrittsvorlesung
Jetzt bewerben
Neubau in Höxter
Die Juniorprofessorin an der
Universität Bielefeld Dr. Kirsten
Labudda hält ihre Antrittsvorle­
sung. In ihrem Vortrag spricht
die 35­Jährige über kognitive
und affektive Begleitsymptome
bei Patienten mit Temporallap­
penepilepsien und die Rolle von
Hippocampus und Amygdala.
Die Stiftungsprofessur wird
von Bethel finanziert, um die
universitäre Forschung mit der
klinisch­anwendungsorientierten
Forschung im Epilepsie­Zentrum
Bethel zu vernetzen. Die öffent­
liche Antrittsvorlesung von Jun.­
Prof. Dr. Kirsten Labudda findet
am 22. Juni um 17 Uhr im Raum
C2­136 in der Universität Biele­
feld statt.
Alle Plätze für das Betheljahr
2016/2017, das im Sommer
beginnt, sind inzwischen besetzt.
Das meldet die Freiwilligenagen­
tur Bethel. Die Einrichtungen und
Dienste der v. Bodelschwinghschen
Stiftungen Bethel haben mehr
als 500 Plätze für das Freiwillige
Soziale Jahr und den Bundes­
freiwilligendienst bereitgestellt.
Demgegenüber standen weit
mehr als 1.000 Bewerbungen
von jungen Menschen. Um sich
einen Wunsch­Platz für das
Betheljahr 2017/2018 zu sichern,
sei bereits jetzt der richtige Zeit­
punkt, sich zu bewerben, so
die Freiwilligenagentur.
In Höxter hat Bethel.regional den
Zuschlag für ein Baugrundstück
erhalten. Auf dem 1.600 Qua­
dratmeter großen Areal an der
Luisenstraße entsteht ein inklusi­
ves Wohnangebot für Menschen
mit Behinderungen. Bauherr ist
der Spar­ und Bauverein, der dort
gemeinsam mit Bethel.regional
rund 30 barrierefreie Zweiraum­
Apartments errichtet. Die Investi­
tionssumme beträgt zirka drei
Millionen Euro. Das Grundstück
liegt im Herzen von Höxter und
gilt als idealer Standort für das
Wohnprojekt. In den neuen Kom­
plex werden die Bewohnerinnen
und Bewohner des Betheler Oskar­
Grätz­Hauses in Höxter umzie­
hen. Die Ausstattung des Gebäu­
des entspricht nicht mehr den
neuen gesetzlichen Vorgaben.
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Bewerbungen unter
www.betheljahr.de
Foto: Schulz
RING-Magazin
»Gesund bei der Arbeit – vital in’s Alter« – zum ersten Mal fand Ende April ein Gesundheitstag
für Mitarbeitende, Auszubildende sowie Beschäftigte in Bielefeld­Bethel statt. 130 Menschen mit und
ohne Behinderungen nahmen an dem Fachtag in der Neuen Schmiede teil, der vom Stiftungsbereich
Bethel.regional veranstaltet und von dessen Bewegungs­ und Sporttherapeutischem Dienst (BSD) orga­
nisiert wurde. In Vorträgen und Arbeitsgruppen bekamen die Teilnehmenden Informationen und Tipps,
wie sie im Arbeitsalltag gesund bleiben können. Anne Grun vom BSD (v. l.), Auszubildende Lorena Heickel,
die proWerk­Beschäftigten Sarah Baum und Peter Lawson, Bethel­Vorstand Pastorin Dr. Johanna Will­
Armstrong und Referent Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger von der Universität Paderborn freuten sich über
einen gelungenen ersten Gesundheitstag.
Hilfsgemeinschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Vorstand der Hilfsgemein­
schaft der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der v. Bodel­
schwinghschen Stiftungen Bethel
lädt zur ordentlichen Mitglieder­
versammlung ein. Die Versamm­
lung findet am 22. Juni von
14 bis 16 Uhr im Raum 101 im
ersten Obergeschoss der Haupt­
verwaltung, Königsweg 1 in
Bielefeld­Bethel, statt.
Neben dem Bericht des Vor­
stands und der Vorstellung des
Jahresabschlusses 2015 steht
die Beschlussfassung über die
angekündigte Satzungsänderung
auf der Tagesordnung.
Die Hilfsgemeinschaft wurde
1954 aus dem Gemeinschafts­
gedanken und dem Selbsthilfe­
willen der Mitarbeiterschaft
heraus gegründet. Sie stellte sich
selbst die Aufgabe, beim Tod
eines Mitglieds den Hinterbliebe­
nen eine Unterstützung bei den
Beerdigungskosten zu gewähren.
Die Hilfsgemeinschaft wird als
Versicherungsverein auf Gegen­
seitigkeit geführt.
27
Foto: Schulz
RING-Magazin
Foto: Schulz
Die Brosa-Texte IV sind da – Gemeinsam mit Bethel­Vorstand Pastorin Dr. Johanna Will­Armstrong und
dem Herausgeber Diakon Wolfgang Roos­Pfeiffer (r.), Ältester der Diakonischen Gemeinschaft Nazareth,
präsentieren die beiden ehemaligen Bethel­Mitarbeiter Diakon Paul­Friedrich Klein (3. v. r.) und Pastor
Bernward Wolf das neue »Brosa­Heft«. Zum vierten Mal erscheint das kleine Büchlein, diesmal mit 84
Seiten. Die Texte wurden von 18 Menschen aus den verschiedenen Standorten Bethels beigetragen. Auch
die Bilder wurden von Menschen mit Bethel­Bezügen gemalt. Angelehnt an die Jahreslosung 2016 »Gott
spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet« enthält die neue Broschüre Trostworte. Durch
sie haben die an den Brosa­Texten Mitwirkenden in schweren Zeiten selbst Zuspruch erfahren. Auf diesem
Weg geben sie ihre persönlichen Trostworte an andere weiter. Die Brosa­Texte IV können ab dem 20. Juni
bei der Diakonischen Gemeinschaft Nazareth, Nazarethweg 7, 33617 Bielefeld, kostenlos bezogen werden.
Telefon: 0521 144­4152, E­Mail: gemeinschaft­[email protected].
»Anfallsselbstkontrolle« war das Thema eines Seminars im Hotel Lindenhof in Bielefeld­Bethel. Men­
schen mit Epilepsie, die nicht anfallsfrei sind, lernten an einem verlängerten Wochenende, die Vorboten
eines Anfalls zu erkennen und den Anfall möglichst zu verhindern. Dr. Gerd Heinen, einer der beiden Refe­
renten bei der Veranstaltung, hat eine Psychotherapie speziell für Menschen mit Anfallsleiden entwickelt.
Mit einer wissenschaftlichen Erhebung konnte der Berliner Psychotherapeut belegen, dass viele Menschen
mit Epilepsie dem Anfall nicht unbedingt hilflos ausgeliefert sein müssen. Sie können ihn aktiv verhindern.
Unterstützend wirken dabei bestimmte Techniken, wie Atemübungen, Yoga oder Meditation. Das Seminar
für Betroffene in Bethel wurde von der Deutschen Epilepsievereinigung veranstaltet.
28
Foto: Elbracht
RING-Magazin
Foto: privat
Die Bethel athletics feiern in diesem Jahr zwanzigjähriges Jubiläum. Die erste Sportveranstaltung für
Menschen mit Behinderungen fand im Sommer 1997 mit rund 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf
dem Gadderbaumer Sportplatz statt (Foto). Die Veranstaltung verlief so positiv, dass der Organisator und
Initiator, Dr. Lutz Worms, Leiter des Bewegungs­ und Sporttherapeutischen Dienstes Bethel, eine Fortset­
zung versprach. Seitdem ist kein Jahr mehr ohne die Bethel athletics vergangen. Beim fünften Mal gingen
bereits 650 Teilnehmer an den Start. Und es kamen jedes Jahr mehr Sportlerinnen und Sportler zum Sport­
park Gadderbaum. Nur 2012 und 2014 wurde die inklusive Veranstaltung nicht dort ausgetragen, sondern
auf den Sportplatz der Universität Bielefeld verlegt. Die Teilnehmendenzahl hat längst die 1.000 überschrit­
ten, und das Sportfest ist um etliche Disziplinen erweitert worden, wie Golf, Standardtanz oder Reiten. Die
Gäste kommen nicht mehr nur aus Deutschland, sondern auch aus den Bielefelder Partnerstädten in Russ­
land und Polen. Die diesjährigen Bethel athletics finden am 2. Juli im Sportpark Gadderbaum statt.
Anlässlich des 139. Jahresfestes von Stiftung und Diakonischer Gemeinschaft Nazareth wurden
51 Diakoninnen und Diakone in der Betheler Zionskirche zu ihrem 25­, 50­ oder 60­jährigen Einsegnungs­
jubiläum geehrt. Dem Festgottesdienst vorausgegangen war ein Gemeinschaftswochenende mit mehr als
300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Inhaltlich ging es um die Themen »Familie« und »Gottesdienst«.
29
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Geburtstag
92 Jahre: Diakonisse Helga Goebel, Haus Abendlicht, am 7.6. – 90 Jahre: Dia­
konisse Dorothea Gerhard, Hamburg, am 2.6. – Diakonisse Elisabeth Joppe,
Haus Abendfrieden, am 14.6. – 80 Jahre: Diakonisse Erika Hoffmann, Haus Zeder,
am 10.6. – Diakon Werner Fezer, Bielefeld, am 17.6. – Erika Hartwig, Mittelan­
geln, am 22.6. – 70 Jahre: Diakonische Schwester Ursula Georgi, Bonn, am 15.6.
Arbeitsplatzund Gemeinschaftsjubiläum
70 Jahre: Diakonische Schwester Marianne Bunke, Walsrode, am 3.7. – 45 Jahre:
Erika Schwanke, Hoffnungstaler Werkstätten, am 28.7. – 40 Jahre: Johanna
Loesing, EvKB, am 1.7. – Ulrike Hormel, EvKB, am 15.7. – 35 Jahre: Gundula
Bierwirth, proWerk, am 1.7. – Dr. Martin Bonse, EvKB, am 1.7. – Horst-Jürgen
Bünemann, proWerk, am 1.7. – Ernst-Jürgen Giese, Bethel.regional, am 1.7. –
Anne Hauser, Mara, am 1.7. – Verena Horstmann, Zentraler Bereich, am 1.7. –
Anneliese Stellbrink, Bethel.regional, am 1.7. – Ursula Welki, Zentraler Bereich,
am 1.7. – Hans-Werner Mohrmann, Zentraler Bereich, am 14.7. – Anita Eweler,
Bethel.regional, am 15.7. – Birgit Gansfort-Walkusch, proWerk, am 15.7. – Uwe
Drosselmeier-Fach, Zentraler Bereich, am 17.7. – Delia Raysky, Bethel.regional,
am 20.7. – 30 Jahre: Anja Alscher, Bethel.regional, am 1.7. – Nurten Bagci,
Mara, am 1.7. – Elly Bitzer, Bethel.regional, am 1.7. – Marco Buschmann,
Bereich Betriebe, am 1.7. – Natascha Despang, Lazarus Berlin, am 1.7. – Katrin
Franke, Bethel.regional, am 1.7. – Rafael Garrido Lueneburg, EvKB, am 1.7. –
Cordula Gleich, Eingliederungshilfe Lobetal, am 1.7. – Gudrun Heinemann, EvKB,
am 1.7. – Monika Heiss, EvKB, am 1.7. – Liane Henn, proWerk, am 1.7. – Franz
Hilker, Bethel.regional, am 1.7. – Frank Mellies, proWerk, am 1.7. – Dirk Sander,
EvKB, am 1.7. – Monika Bußmann, proWerk, am 5.7. – Christiane Krause, Nazareth,
am 5.7. – Ulrike Spanier, Mara, am 6.7. – Birgit Grothaus, Sarepta, am 7.7. – Dr.
Maria Tomka-Hoffmeister, Mara, am 14.7. – Uwe Dunker, Bethel.regional, am
15.7. – Erika Schulz, Mara, am 15.7. – Ronny Zötzsche, Hoffnungstaler Werkstät­
ten, am 16.7. – Uta Muehlenstaedt, Bethel.regional, am 18.7. – 25 Jahre: Stefanie
Feldmann, EvKB, am 1.7. – Petra Fuchs, Bethel.regional, am 1.7. – Valentina
Henschel, Sarepta, am 1.7. – Doris Langner, proWerk, am 1.7. – Seong-Hye
Lee, Mara, am 1.7. – Silke Mach, Bethel.regional, am 1.7. – Almut Meyenburg,
Birkenhof Altenhilfe, am 1.7. – Gabriele Oberländer, Bethel.regional, am 1.7. –
Hanneliese Quakernack, EvKB, am 1.7. – Sabine Schmidtpott, Zentraler Bereich,
am 1.7. – Reimund Schweers, Bethel.regional, am 1.7. – Joachim Siewert, Zentra­
ler Bereich, am 1.7. – Jörg Stockmann, Mara, am 1.7. – Dorothea Voß, proWerk,
am 1.7. – Anja Welschmeier, Bethel.regional, am 1.7. – Hartmut Wiebusch,
Zentraler Bereich, am 1.7. – Bozena Wilczynski, EvKB, am 1.7. – Carlos-Enrique
Wiens, Zentraler Bereich, am 10.7. – Jörg Asmus, Bethel.regional, am 15.7. –
Regine Böddicker, Zentraler Bereich, am 15.7. – Ronald Esser, Zentraler Bereich,
am 15.7. – Eva Prusko, EvKB, am 15.7. – Danuta Wilczynski, Bethel.regional, am
15.7. – Kerstin Wilke, Birkenhof Altenhilfe, am 15.7. – Sabine Brinkkoetter, Be­
thel.regional, am 18.7. – Silvia Hayotz, Bethel.regional, am 25.7. – Birgit Clausen,
Bethel.regional, am 28.7. – Anke Kiel, EvKB, am 28.7. – 20 Jahre: Dr. Almut
Baumgart, EvKB, am 1.7. – Natalie Berger, Sarepta, am 1.7. – Detlef Daske,
Bereich Betriebe, am 1.7. – Gabriele Duncanson, Bethel.regional, am 1.7. –
Diakonisse Anke Frickmann, Sarepta, am 1.7. – Nicole Götza-Pahlen, EvKB, am
1.7. – Ines Herrmann, SB Altenhilfe, am 1.7. – Sabine Kutzner, EvKB, am 1.7. –
Susanne Lahnt, EvKB, am 1.7. – Sabine Lütkehölter, Bethel.regional, am 1.7.
– Heide Möller-Buddemeyer, Nazareth, am 1.7. – Krystyna Neumann, Alten­
hilfe Lobetal, am 1.7. – Bettina Nierhaus, Bethel.regional, am 1.7. – Dr. Rainer
Norden, Zentraler Bereich/EvKB, am 1.7. – Bogumil Psioda, Therapiezentrum
Niedersachsen­Bremen, am 1.7. – Annette Rooch, Bereich Betriebe, am 1.7. –
Christine Rosenfeld, Bethel.regional, am 1.7. – Dietmar Rottmann, EvKB, am 1.7. –
Margarete Salamonski, Bethel.regional, am 1.7. – Andreas Schlapka, Bethel.regi­
onal, am 1.7. – Sigrid Schlingmann, EvKB, am 1.7. – Christof Schremmer, EvKB,
am 1.7. – Ute Sener, EvKB, am 1.7. – Doris Terfrüchte, Zentraler Bereich, am 1.7. –
30
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Matthias Bahr, EvKB, am 15.7. – Jens Dombrowski, Bethel.regional, am 15.7.
– Dr. Rolf Ebeling, Bethel.regional, am 15.7. – Martin Nestroy, EvKB, am 15.7. –
Türkan Yilmaz, Bereich Betriebe, am 15.7.
Ruhestand
Angelika Haeger-Führing, Bethel.regional, zum 1.5. – Maria Luisa Ramirez
Fuentes, Bethel.regional, zum 1.5. – Susanne Brand, EvKB, zum 1.6. – Renate
Klöpper,Bethel.regional, zum 1.6. – Eveline Reiner, EvKB, zum 1.6. – Sabine
Wulf, Bethel.regional, zum 1.6. – Gundula Dürhagen, Bethel.regional, zum 1.7.
– Frieda Genzink-Trost, Bethel.regional, zum 1.7. – Rolf Kardel, proWerk, zum
1.7. – Wolfgang Kinzer, proWerk, zum 1.7. – Magarete Kozielski, Zentraler
Bereich, zum 1.7. – Dr. Marion Kühn, Bethel.regional, zum 1.7. – Rolf Meierjohann, Sarepta, zum 1.7. – Jürgen Pargmann, EvKB, zum 1.7. – Sylvia Schröter,
Bethel.regional, zum 1.7. – Brigitte Schürmann, EvKB, zum 1.7. – Ulrike Waterbör, Zionsgemeinde, zum 1.7. – Brigitte Zirzow, EvKB, zum 1.7.
Gestorben
Dieter Böttiger, Bielefeld, 76 Jahre, am 10.3. – Ingeborg Maria Dörr, Lobetal,
85 Jahre, am 20.4. – Diakonische Schwester Inge Opalka, Lippstadt, 87 Jahre,
am 21.4. – Monika Smietana, Bielefeld, 60 Jahre, am 21.4. – Paul Gerhard
Beier, Bielefeld, 85 Jahre, am 4.5. – Diakon Viktor Tomaschewski, Gammertingen,
86 Jahre, am 4.5.
Namen
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit hat das Demenz­
Delir­Management im Evangelischen Krankenhaus Königin
Elisabeth Herzberge in Berlin
mit einem Preis gewürdigt. Eine
Jury wählte das Projekt auf Platz
2 des diesjährigen Deutschen
Preises für Patientensicherheit.
Der Preis ist mit 6.000 Euro
dotiert.
Katharina Calmer, Schülerin
des Kerschensteiner Berufskollegs und Auszubildende des
Ausbildungs­ und Tagungshotels
Lindenhof in Bielefeld­Bethel,
hat in ihrer Abschlussprüfung zur
Fachkraft im Gastgewerbe eine
herausragende Leistung erbracht.
Als einzige in OWL hat sie in
ihrem Beruf bei der Abschluss­
prüfung eine Eins erreicht. Daher
wurde sie jetzt von der IHK
Bielefeld im Rahmen einer Bes­
tenehrung ausgezeichnet.
Dr. Samuel Elstner, Facharzt für
Psychiatrie und leitender Arzt
der Abteilung für erwachsene
Menschen mit geistiger Behinde­
rung und psychischer Erkrankung
im Ev. Krankenhaus Königin
Elisabeth Herzberge in Berlin,
wurde jetzt zum Vorsitzenden
der Sektion »Mental Health
and Intellectual Disability« der
Europäischen Psychiatriegesell­
schaft gewählt.
Das Friedrich-v.-Bodelschwingh-Gymnasium in
Bielefeld­Bethel wurde jetzt mit
dem Richeza-Preis des Landes
Nordrhein-Westfalen aus­
gezeichnet. Der Preis, der seit
2009 von der Landesregierung
verliehen wird, geht an Projek­
te, die sich um die deutsch­pol­
nische Verständigung verdient
gemacht haben. Der Geschichts­
leistungskurs des Gymnasiums in
Bethel hatte in diesem Jahr die
KZ­Gedenkstätten in Auschwitz­
Birkenau, Sobibór und Lublin­
Majdanek besucht. Gemeinsam
mit polnischen Schülerinnen
und Schülern erarbeiteten die
Bethelaner eine Präsentation.
Das Projekt wurde von der Landesregierung als sehr auszeich­
nungswürdig gelobt. Die Projekt­
gruppe erhielt 3.500 Euro für ihr
Engagement.
Christine Rieffel-Braune, Vor­
stand der v. Bodelschwinghschen
Stiftungen Bethel, wurde Mitte
Mai in den Vorstand des Verbandes diakonischer Dienstgeber (VdDD) in Deutschland
gewählt. Der VdDD vertritt als
diakonischer Bundesverband die
unternehmerischen Interessen
von rund 180 Mitgliedsunter­
nehmen, darunter auch Bethel
und fünf Regionalverbände, mit
mehr als 400.000 Beschäftigten.
Er ist maßgeblich an der Weiter­
entwicklung des kirchlich­diako­
nischen Tarif­ und Arbeitsrechts
beteiligt.
31
Foto: Elbracht
Über die Entwicklung Bethels informierten sich Mitte Juni die Mitglieder des Beirats der Freunde und
Förderer der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Bei ihrem Jahrestreffen im Festsaal des Hauses
Nazareth in Bielefeld­Bethel tauschten sie sich mit Bethel­Vorstands­Mitgliedern und der Vorsitzenden
des Verwaltungsrates Dr. Ingeborg von Schubert aus. Unter anderem ging es um die weitere Entwicklung
und Infrastruktur der Ortschaft Bethel. Zu der Tagung hatte Dr. Ingeborg von Schubert eingeladen.
Veranstaltungen
04.06.
Ravensberger Spinnerei, Bielefeld, Ravensberger Park 6: 9 –13 Uhr, Bielefelder Intensivtage,
»Neues und Aktuelles aus der Intensivmedizin«
08.06.
Haus der Stille, Bielefeld­Bethel, Am Zionswald 5: 19 –21 Uhr, Salonabend mit Annette
Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, »Von der Macht der Worte«
13.06.
Lazarus­Festsaal, Berlin, Bernauer Straße 115 –118: 18 Uhr, Veranstaltung des Fördervereins
Lazarus­Hospiz, »Rechtliche Fragen am Lebensende: Möglichkeiten und Grenzen von
Patientenverfügungen« mit Rechtsanwältin Gabriela Lünsmann
15.06.
Heinrich­Böll­Stiftung, Berlin, Schumannstraße 8: 17.30 –19 Uhr, Berlin­Brandenburger
Epilepsie­Kolloquium mit Dr. Pierre Genton, Neurologe am Hôpital Henri Gastaut, Marseille,
Frankreich, »Juvenile myoklonische Epilepsie«.
23.06.
Kinder­ und Jugendhospiz Bethel, Bielefeld­Bethel, Remterweg 55: 17 –19 Uhr,
Pädiatrische Palliativversorgung, Ringvorlesung mit dem Kinderhospizverein Deutschland,
»Geschwisterkinder«
für die Ortschaften Bethel und Eckardtsheim
Mo – Fr 13 – 14, 18 – 19 Uhr, Sa 16 Uhr, So 10 Uhr