Juni 2016 DER RING Zeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Stark wie ein Baum … »Der (Mensch, der an Gott glaubt) ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.« Foto: Schulz Psalm 1,3 Pastorin Kristina Roth. Bäume sind stark. Wie schnell haben sie sich erholt nach den Wintermonaten. Die kahlen Zweige sind wieder zu frischem Grün gekommen, und in der Hitze des Sommers spendet ihr dichtes Laubkleid wunderbar Schatten. Man merkt, wie viel Vitalität und Lebenskraft in einem Baum steckt. Man kann es förmlich spüren, wenn man mit den Hän den die dicke Rinde eines alten Baumstamms berührt. Das macht mich immer wieder ehrfürchtig vor dem Leben. Was hat so ein Baum wohl schon alles erlebt? Harte Winter, heiße Sommer und Zeiten der Trockenheit. Der Sturm hat an ihm gezerrt und vielleicht auch so manchen Ast abgebrochen. Und doch steht er da – der Baum. Er überdauert die Zeiten – er wächst und wird dabei immer stärker. Titelbild: Am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen gingen in vielen Städten Menschen mit und ohne Behinderungen auf die Straße, um auf Ausgrenzung und Benachteiligung hinzuweisen. Aktionen mit Betheler Beteiligung gab es in Ostwestfalen und Brandenburg. Mehr dazu ab Seite 6. Foto: Schulz 2 Wie schafft das so ein Baum? Das Geheimnis für gutes Wachs tum sind seine Wurzeln. Tief gra ben sie sich in den Boden, ziehen das Wasser herauf und bieten festen Halt. Die Wurzeln sind für jeden Baum überlebenswichtig. In der Bibel wird der Mensch in Psalm 1 mit einem Baum verglichen. Ein schönes Bild! Menschen haben zwar nicht unbedingt die Lebensspanne von Bäumen, aber auch sie wach sen heran und entwickeln sich. Sie müssen im Leben so einiges durchmachen – schöne Erleb nisse, aber auch Trauriges, und sicherlich erleidet jeder in seinem Leben manche Verletzung. Das sind die Stürme und Dürrezeiten des Lebens. Diese kann ein Mensch nur meis tern, wenn er wie ein Baum gut verwurzelt ist. Starke Wurzeln können sein: die Familie und Freunde – die Arbeit und Lebens aufgaben – alles, was Freude macht – und nicht zuletzt der Glaube und die Überzeugung vom Sinn des Lebens. All das macht einen Menschen stabil. Bei meiner Arbeit als Kli nikseelsorgerin erlebe ich immer wieder, wie wichtig doch diese Wurzeln sind. Sie ermöglichen erst die Genesung und Erholung. Wer starke Wurzeln hat, ist stark und bleibt stark, auch in Krisen. Und dabei ist die Wurzel des Glaubens nicht zu unterschät zen. Wer auf Gott vertraut, der wird im Leben fest stehen und wachsen. Ich denke, manchmal tut es gut, sich daran zu erinnern, was uns Halt gibt. Stark wie ein Baum – so ist der Mensch nach Gottes Willen, auch jede(r) von uns. Vertrauen wir darauf. – Pastorin Kristina Roth – ( Klinikseelsorgerin im EvKB/ Fachklinik für Psychiatrie ) DER RING. Monatszeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. 56. Jahr gang. Herausgeber: Pastor Ulrich Pohl, Vorsitzender des Vorstandes. Redaktion: Jens U. Garlichs ( verantwortlich ), Silja Harrsen. Satz und Gestaltung: Andrea Chyla, Charlotte Schütz. Sekretariat: Bruni Außendorf/Christina Heitkämper. Anschrift: Quellen hofweg 25, 33617 Bielefeld, Telefon: 0521 1443512, Telefax 0521 144 2274. EMail: [email protected]. Druck: Gieseking Print und Verlagsservices GmbH, 33617 Bielefeld. Nachdruck ist mit Genehmigung der Redaktion gestattet. © bei v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel. DER RING ist Mitglied im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik ( GEP ). Interessierte können die Zeitschrift kostenlos abonnieren. Spendenkonto: IBAN: DE48 4805 0161 0000 0040 77, BIC: SPBIDE3BXXX. Bethel im Internet: www.bethel.de Redaktionsschluss für den JuliRING: 13. Juni 2016 i Inhalt Kurz gesagt Altenhilfe 5 In der Betheler Altenhilfe in Ostwestfalen ist Vieles in Bewegung geraten. »Einfach für alle« 6 Bethel beteiligte sich in Ostwestfalen und Brandenburg am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. In Castrop-Rauxel 8 Singen am Arbeitsplatz 13 In den Werkstätten von proWerk gibt es begleitende Angebote, um die Menschen mit Behinderungen zu stabilisieren. Bethel in … 14 … Hamm. Im Wohnverbund Welfenstraße werden Menschen mit psychischen Erkrankungen unterstützt. Großer Andrang 16 Zum traditionellen Jahresfest zu Himmelfahrt kamen viele tausend Menschen nach Freistatt. Blick ins Mikroskop 18 Das Betheler Haus Lange Straße richtet sich an Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten mit einer Abhängigkeitserkrankung. Integration und Glaube 10 Beim Osterempfang von Bethel im Norden in Hannover sprach Oberkirchenrat Cornelius Hahn, Vorstand des Diakonischen Werkes evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Mitten in Berlin 11 Bethel inklusiv 12 Martin Brüning ist Mitarbeiter in Lobetal, und er ist körperlich stark beeinträchtigt. Eine Gehaltserhöhung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonie hat Mitte Mai die Arbeitsrechtliche Kommission Rheinland-Westfalen-Lippe beschlossen. Die Beschäftigten nach dem Bundesangestelltentarif/Kirchliche Fassung in Nordrhein-Westfalen bekommen danach in zwei Stufen mehr Geld. Zum 1. Juni 2016 werden die Entgelte um 2,4 Prozent und zum 1. Dezember 2016 nochmal um 2,35 Prozent erhöht. Der jetzige Tarifabschluss gilt bis Ende Februar 2018. Die Arbeitnehmerbeteiligung an der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse ( KZVK ) bleibt weiter erhalten. In Bethel betrifft der Tarifabschluss rund 5.000 Beschäftigte. Für die Beschäftigten nach dem AVR laufen die Tarifverhandlungen noch. Bethel-Laden in Wittenberg Erstmalig öffnete das Labor im Ev. Krankenhaus Bielefeld die Türen für die Öffentlichkeit. Tag der Pflege 20 Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz besuchte die Lazarus-Schulen in Berlin. Inklusives Theater 21 Das Theater Götterspeise feiert sein 20-jähriges Jubiläum. Auf dem Lazarus-Gelände wurde eine therapeutische Wohngruppe eröffnet. Erhöhung im BAT-KF Nachtansichten 22 Bis ein Uhr hatten die Museen, Galerien und Kirchen in Bielefeld geöffnet, auch in der Ortschaft Bethel. RING-Magazin 24 Mitarbeiter/-innen 30 Namen 31 Einen Informations- und Verkaufsladen eröffnen die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Ende Juni in der Lutherstadt Wittenberg. Die Gäste des Jubiläums »500 Jahre Reformation«, das 2017 gefeiert wird, sollen auch auf das 150-jährige Bethel-Jubiläum 2017 hingewiesen werden. Der Bethel-Laden ist ein Begegnungsort, ein Info-Punkt zur diakonischen Arbeit Bethels und ein Werkstatt-Verkaufsladen; vom Kunstgewerbe bis zum Lobetaler Bio-Joghurt reicht die Palette. In dem ehemaligen Spielwarenladen lädt Bethel die Reformations-Touristen und die Gäste des Doppelkirchentages Berlin/ Wittenberg 2017 auch zur Verschnaufpause ein. Voraussichtlich Ende 2017 wird der Laden wieder geschlossen. Der BethelLaden im Stadtzentrum von Wittenberg an der Collegienstraße 41/42 wird am 29. Juni um 13 Uhr offiziell eröffnet. 3 Aus Bethel – Für Bethel Bildungszentrum Birkenhof – richtig stark! Das fand ich richtig stark! Junge Altenpflege schülerinnen und schüler aus dem Bildungs zentrum Birkenhof hatten drei Szenen mit Theater und Musik zum Thema »Wie es sein wird, wenn man alt wird!« einstudiert. Eine Schülerin, zugerechtgemacht als alte Dame, erzählte ihrer »Pflegerin« von Früher: von ihren Reisen nach Afrika, Russland, Spanien … Der »bereits verstorbene Gatte« der alten Dame blickte lächelnd aus einem mannshohen Bilderrahmen auf die Szene herab. Plötzlich ging das Licht aus. Wieder hell, wurden wir Zuschauenden eingebun den in die Erinnerungen der alten Dame – live: Jung war sie plötzlich wieder, voller Tatendrang und Reiselust, und sie erlebte mit ihrem jungen Mann, der aus dem Bilder rahmen herabgestiegen kam, noch einmal Momente von früher … Auszubildenden zugeschnittenen Unterricht zurückzuführen ist. Hörbar und sichtbar wurde für uns auch die große Zufriedenheit der Lehrenden. Der Erfolg der Ausbildung wird unter anderem daran ersichtlich, dass viele unserer Schülerinnen und Schüler im Anschluss an die Ausbildung direkt in ein Anstellungsverhältnis gehen können – viel fach bei uns … Wie gesagt: Das fand ich richtig stark! Im Namen des Vorstands danke ich allen, die unsere Visitation zu einem informati ven, kommunikativen und abwechslungsrei chen Tag gemacht haben. Und ich schließe mit einem Zitat von Christian Scriver, einem deutschen Theologen und Kirchenlieder dichter, der zu seinen Lebzeiten, im 17. Jahrhundert, feststellte: »Was sind die Schu len anderes als Pflanzgärten, darinnen man die jungen Bäume aus dem Kern ziehet, daß man hernach sie in allen Ständen zu frucht reicher Benutzung versetzen könnte.« Stark war auch, was uns, dem Vorstand, im Laufe unserer eintägigen Visitation im April über den Schulbetrieb berichtet wurde: An unseren evangelischen Fachschulen und Berufsfachschulen im Bildungszentrum Birkenhof in Hannover an der Bleekstraße werden zum Beispiel Sozialassistentinnen, Erzieher, Heilpädagoginnen und Altenpfleger in Voll und Teilzeit ausgebildet. Zudem wer den Sozialpädagogik für Hauptschulabsol venten sowie Hauswirtschaft und Pflege für Realschulabsolventinnen angeboten. Praxis nahe Wissensvermittlung, lebendiger Unter richt und Handlungskompetenz werden in den Ausbildungsgängen großgeschrieben. Kreativität, Kontaktfreudigkeit und indivi duelle Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler sind ausdrücklich erwünscht. Deut lich wurde in den Gesprächen mit den Lehr kräften und MAVVertretern sowie mit der Schulleitung und der Geschäftsführung: Unser Bildungszentrum hat einen sehr guten Ruf, was auf den qualitativ hochwer tigen und in hohem Maße auf die jungen 4 Unterm Strich ist festzuhalten: Hier ist Schule mit ihren Schülerinnen und Schü lern auf Augenhöhe unterwegs. Hier wird Nachwuchs ausgebildet, den wir in unseren Einrichtungen und Diensten in Bethel im Norden und darüber hinaus brauchen – den auch andere Träger von Pflegeeinrichtungen und diensten brauchen, um Zukunft ver antwortlich und kompetent mitzugestalten. Ihr Pastor Ulrich Pohl Die AltenheimLandschaft in Bethel entwickelt sich Ostwestfälische Einrichtungen stehen vor Veränderungen »Wir wollen unsere Altenhilfe weiter qualifizieren und setzen jetzt die neu geltenden Quali tätsanforderungen und gesetz lichen Vorgaben in der Alten pflege um«, sagt Altenhilfe Geschäftsführer Ulrich Strüber. Beispielsweise tritt zum 1. Januar 2017 der neue Pflegebedürftig keitsbegriff in Kraft, der Einfluss auf Konzepte, Versorgungsstruk turen und Refinanzierung der Versorgung von pflegebedürf tigen Menschen haben wird. In NordrheinWestfalen wurden mit dem Wohn und Teilhabegesetz zudem neue Anforderungen an die Wohnqualität in Pflegehei men festgelegt, wie der Ausbau von Barrierefreiheit, Mindestan forderungen an die Zimmergröße, die Ausstattung mit Duschbä dern und besonders die Reduzie rung der Zahl der Doppelzimmer. Diese Änderungen müssen bis Mitte 2018 umgesetzt werden. Das Haus Morgenstern in Bad Oeynhausen wird von der Alten hilfe aufgeben und soll verkauft werden. Es ist nicht mehr an die neuen Anforderungen anzupas sen. »Außerdem gibt es in Bad Oeynhausen inzwischen ein Überangebot an Pflegeplätzen in der Altenhilfe«, erklärt Diakon Werner Arlabosse, Vorsitzender der Direktion Sarepta/Nazareth. Foto: Elbracht Der Stiftungsbereich Altenhilfe Bethel in den Stiftungen Sarepta/Nazareth steht vor größeren Veränderungen. Die Häuser Morgenstern in Bad Oeynhausen und Abendstern in der Ortschaft Bethel werden in diesem Jahr geschlossen. Das Gebäude Abendstern wird saniert und in Zukunft für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen (MEH) angeboten. Der bisherige Wachkomabereich aus dem Haus Elim in BielefeldEckardtsheim zieht hierhin um. Im Haus Abendstern am Remterweg in der Ortschaft Bethel werden künftig Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen betreut. Der Pflegebereich des Hauses Abendfrieden am Remterweg in der Ortschaft Bethel ist ebenfalls nicht mehr mit vertretbarem Auf wand zu renovieren; das Gebäude aus dem Jahr 1920 wird eben falls aufgegeben. Dafür wird im Zentrum der Ortschaft Bethel ein moderner Ersatzbau entstehen; das neue Haus mit 80 Plätzen soll 2019 fertiggestellt sein. Mehr MEH-Plätze Anders dagegen das benach barte Haus Abendstern, eben falls am Remterweg gelegen. In dem Gebäude von 1981 wird die Altenhilfe Ende Oktober aufge geben und nach umfangreichem Umbau das Arbeitsfeld MEH aus dem Haus Elim etabliert. Damit verbunden ist ein Anstieg der MEHPlätze von jetzt 21 auf künftig 26. »Es gibt in Bielefeld keine weitere vollstationäre Pfle geeinrichtung für die zustands erhaltende Dauerpflege von Wachkomapatienten«, erklärt Ulrich Strüber. Die Plätze in Bethel seien sehr gefragt. Dazu sollen künftig auch Beatmungs plätze gehören. Die Doppelzim mer in der jetzigen Altenhilfe werden zu großzügigen Einzel zimmern mit jeweils eigenem Bad und Balkon umgebaut. Die künftige Nähe der MEHEinrich tung zum Ev. Krankenhaus Biele feld ist ebenfalls ein großer Vor teil. »Wenn es bei Wachkoma patienten zu kritischen Ereignis sen kommt, ist die Notfallhilfe oder Verlegung noch schneller möglich«, betont Diakon Werner Arlabosse. Auch für viele Ange hörige sei künftig die zentrale Lage des Hauses eine Erleichte rung bei ihren Besuchen. »Wir haben unsere acht Ein richtungen in Bielefeld und Bad Oeynhausen auf den Prüfstand gestellt und ziehen daraus jetzt die Konsequenzen für die Zukunft«, erklärt Diakon Werner Arlabosse. Die Geschäftsführung hat allen betroffenen Bewohne rinnen und Bewohnern andere Plätze in Bielefeld angeboten und hilft auch bei der Vermitt lung neuer Plätze bei anderen Trägern. Für die Mitarbeiterschaft gilt ebenso die Weiterbeschäf tigung; allerdings laufen einige befristete Arbeitsverhältnisse aus. – Jens U. Garlichs – 5 Protesttag für Gleichstellung Foto: Schulz »Einfach für alle – für eine barrierefreie Stadt« Blickfang, der zum Nachdenken anregt: die Straßenperformance »Die Herde« der Theaterwerkstatt Bethel. Bezahlbarer Wohnraum, ein besser ausgebauter und barrierefreier Nahverkehr sowie die Beseitigung von Stolpersteinen auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft – das waren die Themen des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. »Einfach für alle – für eine barrierefreie Stadt« hieß das Motto der Aktion in diesem Jahr, die bundesweit um den 5. Mai in vielen Städten stattfand. Akteure aus Bethel waren in Bielefeld, Herford, Gütersloh, Erkner und an anderen Orten vertreten. 6 Wohnungen!« oder »Arbeit für alle!«. Da in der Woche des Pro testtags auch die NRWLandes versammlung der Werkstatträte im Hotel Lindenhof in Bielefeld Bethel stattfand, nahmen viele Vertreter der WfbMBeschäftigten an der Demonstration teil. Sie machten sich für den Erhalt ihrer Mitspracherechte stark. Bezahlbarer Wohnraum Ziel der Demonstration war der Alte Markt, auf dem bei bestem Sommerwetter mit Musik und Theater Festivalstimmung aufkam. Viele Stände füllten den zentra len Platz der Bielefelder Altstadt. Hier stellten sich die Betheler Be Foto: Elbracht In Bielefeld hatten Verbände und Träger am 10. Mai zu einem großen Demonstrationszug auf gerufen. Rund 300 Menschen versammelten sich am Bahnhof und zogen dann durch die Innen stadt – erstmalig mit einer kleinen Schleife Richtung Rathaus. Mit Trommeln und Schellen gab die BethelBand »Maluka« den Rhyth mus vor. Viele Protestierende hatten selbstgestaltete Schilder mitgebracht: »Stoppt die Unge rechtigkeit« lautete etwa das Anliegen von Jutta Ehlers, »Zähne zeigen für Barrierefreiheit«, for derte Daniel Johanimloh. Auf anderen Plakaten verlangten die Demonstranten »Mehr Geld ins Portemonnaie!«, »Bezahlbare gegnungsstätten, der »Politische Stammtisch«, das Freizeit und Kulturzentrum Neue Schmiede und das Piksl Labor Bielefeld vor. Lebhaft diskutiert wurde auf der großen Bühne, wo sich Experten aus dem Rathaus und von den Verkehrsbetrieben einer kritischen Befragung stellten. Auch hier Thema Nummer Eins: geeigneter und bezahlbarer Wohnraum. Bethel war auch in Gütersloh vertreten. »Einfach für … schen konnten. Die Stärkung hatten sich die Beteiligten mit ihrem Protestzug verdient, der am Gütersloher Rathaus begon nen hatte. Foto: Weische »Die Herde« in Herford Auch in Herford wurde demonstriert. Fehlende Hochbahnsteige »Wir sind noch meilenweit entfernt von einer inklusiven Gesellschaft«, ist Bielefelds Bür germeister Andreas Rüther über zeugt. Obwohl 55.000 Menschen mit Handikap in Bielefeld lebten, müssten noch viele Barrieren ab gebaut werden. »Damit sind auch die in den Köpfen gemeint«, unterstrich der Lokalpolitiker und appellierte an den sozialen Zu sammenhalt: »Auch wenn wir alle verschieden sind – wir sind eine Gesellschaft.« Wolfgang Baum, Vorsitzender des städti schen Beirates für Behinderten fragen, kritisierte vor allem den Öffentlichen Personennahverkehr: »Es gibt 64 Stadtbahnhaltestel len in Bielefeld. Davon haben 14 noch keinen Hochbahnsteig!« Schon einige Tage vor dem Biele felder Protesttag hatten die Ver anstalter in Gütersloh auf den Kolbeplatz eingeladen. Hier lockte das Motto »Alle an einem Tisch« Menschen mit und ohne Behin derungen an eine »westfälische Kaffeetafel«, an der sich alle Bürger der Stadt über Inklusion und Gleichberechtigung austau – Robert Burg – Foto: Schulz Deutlich wurde, dass hier der Bedarf bei Menschen mit Behin derungen genauso individuell ist wie bei jedem anderen auch. Ge sucht wurde alles, vom WGZim mer bis zur Familienwohnung. Auch in Herford gingen viele Menschen auf die Straße. Hier fand der mittlerweile sechste Protesttag am 7. Mai statt. Eine Demonstration führte vom Gänse markt auf den Neuen Markt. Dort startete ein vielfältiges Büh nenprogramm, eröffnet mit einer Ansprache des Herforder Bürger meisters Tim Kähler. Wie auch in Bielefeld wurde jedes gespro chene Wort für alle gehörlosen Teilnehmer übersetzt. Die The aterwerkstatt Bethel sorgte mit ihrem Stück »Die Herde« für spannende Unterhaltung, die zum Nachdenken anregte. Neben der großen Bühne konnten die Besucher einen Rollstuhlparcours durchfahren, um sich in die Situ ation von Menschen mit Bewe gungseinschränkungen hineinzu versetzen. Punkt für Barrierefreiheit: Gudrun Suster (r.) und Helga Lummer bewerten Bielefeld. 7 Haus Lange Straße in CastropRauxel Fotos: Elbracht Neues Zuhause für Menschen mit Suchterkrankung Frisch saniert: das Haus Lange Straße in Castrop-Rauxel ist ein Angebot für langjährig drogenabhängige Männer und Frauen. Baulärm ertönt, als die Tür vom Haus Lange Straße in CastropRauxel aufgeht. »Neu eröffnet und immer noch nicht fertig«, sagt Nicole Romanek, die für das neue Wohn- und Betreuungsangebot von Bethel.regional verantwortlich ist, lachend. Mitte März ist das frisch renovierte Haus an den Start gegangen. Das Angebot richtet sich an Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten mit einer Abhängigkeitserkrankung. Es sind nur Kleinigkeiten, die noch gemacht werden müssen. Alle Räumlichkeiten der stationä ren Einrichtung im Ruhrgebiet sind nach fast einjährigem Umbau fertig und entsprechen nun den Anforderungen des neuen Wohn und Teilhabegesetzes (WTG). Das barrierefreie Haus bietet Platz für 16 Männer und Frauen, die dort in zwei Wohngruppen à acht Personen leben können. Jeder Wohngruppe stehen ein Gemeinschaftsraum, eine Küche mit Terrasse und ein Garten zur Verfügung. Bisher sind elf der Einzelzimmer belegt, alle von Männern. »Etwa 90 Prozent der Anfragen kommen von Män nern«, so Nicole Romanek. Voraussetzung für einen Platz im Haus Lange Straße sei in der 8 Regel eine Entgiftungsbehand lung. »Viele müssen auf so einen Entgiftungsplatz warten. Leider verlieren wir dann manchmal den Kontakt zu den Leuten, da sie wieder in ihrem alten Umfeld sind«, sagt die Bereichskoordi natorin weiter. Deshalb sei nicht abzuschätzen, wann weitere Bewohner kämen und ob auch Frauen dabei seien. markt. Auch beim Kochen stehen sie mit Rat und Tat zur Seite. »Aber Fleisch können die Män ner viel besser zubereiten«, ist sich Ornella Quirino sicher. »An dreas ist unser Fleischexperte, der kann das super.« Andreas Muschinski wohnt erst seit zwei Tagen im Haus Lange Straße, scheint am Herd aber bereits überzeugt zu haben. Gekonnt wendet er Schnitzel in Ei und Fleischexperte Andreas Weibliche Unterstützung erhalten die elf Männer bis dahin unter anderem von zwei Hauswirt schaftskräften. Adelheid Holz und Ornella Quirino begleiten und betreuen die Bewohner bei alltäglichen Dingen, wie dem Gang zum Arzt oder zum Super Nicole Romanek ist Bereichskoordinatorin bei Bethel.regional. Neues Zuhause … besser. Die können die Bewohner bei einem niedergelassenen Arzt, mit dem die BethelEinrichtung kooperiert, machen. Andreas Muschinski und Ornella Quirino kümmern sich gemeinsam um das Mittagessen für eine der beiden Wohngruppen. Paniermehl. »Ich koche gerne«, erklärt der 42Jährige, der hero in und alkoholabhängig ist. Er wünscht sich, in der Betheler Einrichtung zur Ruhe zu kommen und sich zu festigen, um dann wieder selbstständig leben zu können. »Mein erster Eindruck ist super. Das ist nicht so eine KäseglockenTherapie, wo man von allem abgeschirmt wird. Ich lerne, wieder für mich verantwortlich zu sein«, sagt Andreas Muschinski. »Die Erfolgsquote im Suchtbe reich ist nicht überwältigend. Wir versuchen hier das Konsum verhalten so gut es geht zu stabi lisieren«, sagt Nicole Romanek. Die regelmäßigen Mahlzeiten und Gruppenbeschäftigungen täglich von 10 bis 12 sowie von 14 bis 16 Uhr sollen den Tag strukturieren. »Der Startschuss für die Gruppenaktivitäten ist noch nicht gefallen. Wir sind noch beim Aufbau«, ergänzt sie. Bisher seien die Bewohner mit Tätigkeiten für das Haus und den Garten beschäftigt, wie Möbel einkaufen oder den Garten ge stalten. Ein Erdbeerfeld und eine Kräuterschnecke wollen sie anle gen. »So zeigt sich, wer Spaß an Gartenarbeit hat und sich viel leicht zukünftig regelmäßig dar um kümmern möchte«, meint die Bereichskoordinatorin. Im Haus Lange Straße ist eben noch nicht alles perfekt, aber die Be wohner packen gemeinsam an, um ihr neues Zuhause mitzuge stalten. – Elena Kleine – Anwesenheit ist Pflicht sich als Schnittstelle zwischen Wohnungslosenhilfe, Sozialpsy chatrie, Suchtkranken und Dro genhilfe. Die Menschen haben in der Regel einen langfristigen, in wechselnder Intensität hohen Unterstützungsbedarf unter anderem in den Bereichen der körperlichen und psychischen Gesundheit, der soziale Bezie hungen, der Bewältigung des Alltags sowie der Beschäftigung und Tagesgestaltung. Volker van Holt ist seit 35 Jahren dro genabhängig. Durch eine Subs titutionsbehandlung geht es ihm Auch in der anderen Wohn gruppe, eine Etage tiefer, gibt es heute Schnitzel. Ein Zufall, denn die Speisepläne legen die Gruppen unabhängig voneinan der fest. Immer zwei Bewohner sind für das Mittagessen zustän dig, das ab 12 Uhr zubereitet und um 13 Uhr gegessen wird. Anwe senheit ist Pflicht. Das ist eine der Regeln, an die sich die Bewohner halten müssen. Volker van Holt genießt die Gemeinschaft bei den gemeinsamen Mahlzeiten. Der 49Jährige ist Anfang April eingezogen. »Ich möchte erst mal richtig gesund werden«, sagt er. Das Haus Lange Straße sieht Gemeinsam wollen die Bewohner den Garten umgestalten. 9 Osterempfang in Hannover »Darstellen, wofür unser Glaube steht« »Moralische Motive sind immer Sache des Einzelnen«, zitierte Cornelius Hahn den Schriftsteller Siegfried Lenz. Für den Umgang mit geflüchteten Menschen bedeute dies: »Jeder von uns entscheidet selbst, ob Integration gelingt oder nicht.« Die Politik schaffe lediglich die Rahmen bedingungen. Schließlich sei eine Flucht nichts anderes als eine »Aufgabe aller Formen von Fotos: Burg »Wir Christen müssen uns selbst fragen, wie integrationsfähig wir überhaupt sind«, forderte Oberkirchenrat Cornelius Hahn in einer kritischen Analyse zum Thema Integration. Der Vorstand des Diakonischen Werkes evangelischer Kirchen in Niedersachsen sprach Ende April über Integration und Glauben auf dem traditionellen Osterempfang des Unternehmensbereichs »Bethel im Norden« in Hannover. Cornelius Hahn sprach über das Verhältnis von Religion und Integration. Bezogenheit« – gemeint sind etwa Sprache, Familie, Freunde oder Besitz. Deshalb sei die erste Aufgabe der Integration, neue Beziehungen aufzubauen. Er ver wies auf Positionen des Neuen Testaments: »Gott hat uns beru fen, uns zu versöhnen, einander zu begegnen und gemeinsam zu gestalten.« Räume eröffnen Begegnungen an der Bleekstraße: (v. l.) Bethel-im-Norden-Geschäftsführerin Luise Turowski, Hans-Martin Heinemann, Pastor Christian Sundermann, Pastorin Dr. Johanna Will-Armstrong und Geschäftsführerin Stefanie SchwingeFahlberg. 10 In einem weltanschaulich neu tralen Staat wie Deutschland gestalten Kirche und Diakonie die Gesellschaft. »Allerdings ohne Allmachtsanspruch«, machte der Oberkirchenrat deut lich. »Trotzdem müssen wir als Christen für andere eintreten und Räume eröffnen, damit sie sich im Rahmen des Grundgeset zes entfalten können«, forderte er. Religion komme eine Schlüs selrolle in der Integration zu. Doch jede Religion habe »ihre Grenzen in der Weltanschau ung des anderen«. Schließlich garantiere der Staat die Freiheit jeder Religionsausübung. Die Idee einer »christlichen Vorherr schaft« lehnte Cornelius Hahn ab: »Das kann sich nur auf demokratischem Weg ändern. Uns alle verbindet das Grundge setz, nicht die Religion.« Daher sei ein »Nachdenken über das Verhältnis von Evangelium und Grundgesetz« anzuraten, so der Oberkirchenrat. Einen Einblick in seine Arbeit gab HansJoachim Sbresny, Leiter der Hannoveraner Koordinierungsstelle für Flüchtlingshilfe, den Gästen in der vollbesetzten Birkenhof kirche. »Wir haben im vergan genen Jahr ein beeindruckendes bürgerschaftliches Engagement erlebt«, blickte HansJoachim Sbresny zurück. Die Koordinie rungsstelle in Hannover betreut rund 4.600 Menschen, davon 450 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die in 51 Unterkünf ten untergebracht sind. Mit Grußworten führten der Hannoveraner Stadtsuperinten dent HansMartin Heinemann, Pastorin Dr. Johanna WillArm strong, die »Bethel im Norden« im BethelVorstand vertritt, und Geschäftsführer Pastor Christian Sundermann in die Veranstaltung ein. »Ein bedeutender Umbruch« finde momentan im Unterneh mensbereich statt, stellte Christian Sundermann fest. Dieser schlage sich auch in intensiven baulichen Tätigkeiten nieder. – Robert Burg – Neues Lobetaler Wohnangebot für junge Menschen Foto: von Bruchhagen Eigenverantwortung lernen im Herzen von Berlin Die Wohngruppe ist in das Haus gegenüber der Gedenkstätte Berliner Mauer gezogen. »Der Anfang war nicht einfach«, sagt die 18-jährige Anne*. »Die Jugendhilfeeinrichtungen, in denen ich bisher wohnte, ließen mir wenige Freiräume. Der ganze Tag war durchstrukturiert. Doch ich wollte mich nicht in irgendein Konzept pressen lassen.« Auf zwei Stockwerken leben bis zu acht junge Menschen zwi schen 15 und 21 Jahren. Sie wer den durch ein multiprofessionelles Team aus Sozialpädagoginnen und Therapeuten begleitet. Die Rahmenbedingungen für die Aus prägung von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung sind gewährleistet. Joachim Rebele, der Einrichtungsleiter, erklärt: »Unser Angebot füllt die Lücke zwischen Wohngruppen mit 24StundenBetreuung und dem Betreuten Einzelwohnen.« Das einmalige Angebot der Hoff nungstaler Stiftung Lobetal be findet sich auf dem Gelände des geschichtsträchtigen »Lazarus Hauses« an der Bernauer Straße. Nach einjährigem Startbetrieb wurde die »TWG BerlinMitte« Der Schwerpunkt des pädagogi schen und therapeutischen Arbei tens in der TWG liegt auf einem milieutherapeutischen Konzept. «Wir arbeiten nicht für, sondern mit dem Jugendlichen«, so Team leiterin Pia Herberg. Und genau das genießt Anne. Sie weiß, dass sie sich ausprobieren kann. So wohl in schönen Situationen als auch in schwierigen persönlichen Krisen ist sie nicht allein. Die »TWG BerlinMitte« bietet ihr einen sicheren Ort und ein auffangen des Netz. Anne geht ihren Weg. *Name geändert – Jan Cantow – Foto: Lewandowski Selbstbewusste Aussagen, wie die von Anne, machen deutlich, dass viele Jugendliche ein höhe res Maß an individuellen Frei und Gestaltungsspielräumen bean spruchen und für ihre persönliche Entwicklung benötigen. Die Ein gliederung in Gruppen fällt nicht allen jungen Menschen leicht. Einige bedürfen flexiblerer Un terstützungsformen. Für diese Jugendlichen unterbreitet die »Therapeutische Wohngemein schaft (TWG) BerlinMitte« nun ein passgenaues Angebot. Es gibt betreuungsfreie Zeiten, die durch telefonische Rufbereitschaften abgedeckt sind. am 27. April offiziell eröffnet. Ein abwechslungsreiches Pro gramm aus Reden, Rundgän gen und interaktiven Angeboten bildete den Rahmen für einen unterhaltsamen Nachmittag. Das Buffet und der von den Jugendlichen gebackene Kuchen sorgten für das leibliche Wohl der zahlreichen Gäste. Pastor Dr. Johannes Feldmann, Bethel Vorstand und Vorsitzender der Geschäftsführung der Hoffnungs taler Stiftung Lobetal, fand, ausgehend vom Sonntag »Kan tate«, treffende Worte: »Die Ju gendlichen müssen die Melodie ihres Lebens finden und jeden Tag ein neues, nicht zwangsläu fig modernes Lied dazu singen.« Das neue Angebot richtet sich an junge Menschen zwischen 15 und 21 Jahren. 11 Foto: Burg Gemeinsam bearbeiten Martin Brüning (l.) und Wolfgang Klitsch ein Dokument. Mitarbeit trotz starker Beeinträchtigung »Wir erfinden mich immer wieder neu« »Die Leute wissen nicht so genau, wo ich hingehöre«, hat Martin Brüning beobachtet, wenn er in der Ortschaft Lobetal unterwegs war. »Ist das ein Patient, Klient, Bewohner oder doch ein Mitarbeiter?« Aufgrund seiner starken Beeinträchtigung fällt der 53-Jährige im Straßenbild auf. »Durch meine Existenz stelle ich die Ordnung von ›gesunden‹ Helfern und ›kranken‹ Betroffenen infrage«, sagt er. Martin Brüning arbeitet in der Lobetaler Qualitätssicherung. Der Psychologe hatte zehn Jahre lang Beratungsstellen in Bernau und Eberswalde geleitet. Als sie ge schlossen wurden, wechselte er zum ehemaligen Kooperations partner, der Hoffnungstaler Stif tung Lobetal. Heute ist er auf grund einer seltenen und chro nisch langsam fortschreitenden Erkrankung körperlich stark be einträchtigt. Kurz nach der Diag nose 2004 benötigte er bereits Stöcke als Gehhilfen, dann einen Rollator. Heute ist er auf einen Elektrorollstuhl oder die Unter stützung seines Arbeitsassistenten Wolfgang Klitsch angewiesen. Die Beeinträchtigung wirkt sich auch auf seine Sprachfähigkeit 12 aus. Für Martin Brüning ein be sonders schwerwiegendes Handi kap – in seinem angestammten Berufsfeld war die Sprache das wichtigste Werkzeug. Viele Auf gabenfelder fielen so weg. »Das betrifft leider auch den Bereich der Supervision, für den ich mich gesondert qualifiziert hatte«, be dauert der 53Jährige. Deshalb stellte sich bald die Frage, mit welcher Dienstleistung er sich sinnvoll einbringen könnte. Bei seiner aktuellen Tätigkeit in der Qualitätssicherung beschreibt und analysiert er Abläufe, damit die Mitarbeitenden in den Bereichen diese Prozesse optimieren können. Da sich seine körperlichen Fähig keiten verändern, muss die Auf gabenstellung stetig angepasst werden. »Wir erfinden mich immer wieder neu«, sagt Martin Brüning. In Rente will er aber nicht gehen: »Das haben mir schon einige Leute vorgeschlagen, aber noch nie mein Arbeitgeber. Darüber bin ich froh.« Gemeinsam suche man geeignete Arbeitsmög lichkeiten: »Wir diskutieren mo mentan verschiedene Möglich keiten, etwa im Archiv, in der Verwaltung oder Öffentlichkeits arbeit.« Damit er weiter am Ar beitsleben teilhaben kann, müs sen viele Rahmenbedingungen an seine Bedürfnisse angepasst werden. Martin Brüning bezog einen geräumigen Büroraum im Souterrain. Darüber hinaus wur den barrierefreie Toiletten, ein Arbeitsplatz für seinen Assisten ten und automatische Türen ein gerichtet. »Aber in Lobetal wird mir immer wieder Vertrauen ent gegengebracht«, sagt Martin Brüning. Für ihn ist klar: »Nur so kann Inklusion gelingen.« Selbst- und Fremdbild »Manche sagen, ich hätte Schwie rigkeiten anzuerkennen, wenn ich etwas nicht mehr kann«, sagt Martin Brüning nachdenklich. »Da ist wohl auch etwas dran.« Deshalb sei ihm wichtig, ein deut liches Feedback zu bekommen, welche Leistungen ihm zugetraut werden. »Selbstbild und Fremd bild driften ja gelegentlich aus einander. Beides in Einklang zu bringen, gehört wohl zu meinen Jobs.« – Robert Burg – Arbeitsbegleitende Angebote in proWerk Singen und Walken oder Lesen-Schreiben-Rechnen Wo will jemand hin, und was braucht er dafür? Das ist die zentrale Frage, die sich Mitarbei ter des Bildungsteams, des Be wegungsteams und des Instituts Bildung & Beratung Bethel stellen. Sie sind für die arbeitsbegleiten den Kurse und Schulungen von proWerk zuständig und fördern die Beschäftigten individuell in ihrem Arbeitsalltag. Die Ange botspalette ist breit und vielfältig. »Je nachdem, welche Lerninhalte transportiert werden sollen«, sagt Beate Scharloh, Bereichslei terin von Beratung und Berufliche Bildung bei proWerk. Es gibt An gebote im Bereich Information, Kommunikation und Weiterbil dung, auch für musikalische oder kreative Interessen, und Angebote zur Gesundheitsförderung. Wendelin Nolte gehört zum Be wegungsteam. Er bietet Tisch tennis, Kegeln, Schwimmen und Walken an. Jeden Donnerstag um 8.30 Uhr startet er mit acht Beschäftigten von proWerk am Quellenhofweg und läuft rund 40 Minuten durch die Ortschaft Bethel in Bielefeld. »Gesundheit ist das höchste Gut. Mit Sport können wir einen Ausgleich zum Arbeitsalltag schaffen. Wir brin gen den Kreislauf in Schwung und fördern gleichzeitig das Foto: Elbracht Während der Arbeitszeit kommt der Musiktherapeut, gehen Menschen walken oder üben am Computer. Letzteres kann ja noch als Vorbereitung für den allgemeinen Arbeitsmarkt akzeptiert werden. Aber was ist mit den anderen Aktivitäten? Auch sie, so Bereichsleiterin Beate Scharloh, sind Teil des Auftrags einer Werkstatt für behinderte Menschen. Und der ist: Menschen so weit zu stabilisieren und rehabilitieren, dass sie möglichst auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig sein können. Gemeinsam aktiv: Einmal wöchentlich walken die proWerk-Beschäftigten gemeinsam mit Wendelin Nolte durch Bethel. soziale Miteinander. Aspekte, die beispielsweise auch nach einer schweren Depression oder einem Trauma wichtig sind. Sport bringt Körper und Geist in Einklang, das stabilisiert die Beschäftig ten«, erklärt Wendelin Nolte. Das bestätigt Patrick Heidemeier, der beim Walken dabei ist: »Es ist eine schöne Gruppe, und es macht Spaß, aktiv in den Tag zu starten«. 250 Angebote Welche Angebote für einen Be schäftigten geeignet sind, wird in einem beruflichen Entwicklungs PlanungsGespräch geklärt, das nach drei Monaten und dann im EinJahresRhythmus stattfindet. Der Beschäftigte kann hier seine Interessen und Wünsche äußern. Gleichzeitig werden ihm von den Fachkräften Vorschläge gemacht, welche Qualifikationen er noch ausbauen könnte, um seine Ziele zu erreichen. Zum Beispiel haben einige Beschäftigte Probleme mit der Konzentration oder möchten sich im Bereich LesenSchreiben Rechnen verbessern. Gemeinsam wird ein Programm erarbeitet, in dem passende Kurse, maximal fünf Stunden pro Woche, verein bart werden. Auch Exkursionen, wie zu Dr. Oetker, dem WDR oder Miele, gehören dazu. Rund 250 arbeitsbegleitende Angebote sind ab Juli in einem großen gelben Ordner verzeich net. Neben den Klassikern, wie Kegeln und Singen, finden die Beschäftigten dort auch sehr Spezielles: eine Schulung zum Thema Finanzen, um Menschen bei der Selbstversorgung zu un terstützen, ein Projekt in Koope ration mit einer Tageszeitung, um redaktionelle Abläufe kennen zu lernen, KlangSchalenMassage zur Förderung von Entspannung und Körperwahrnehmung oder ein Kurs zur Information über Liebe und Partnerschaft. »Wir sind ständig bemüht, unsere An gebotspalette zu erweitern«, sagt Beate Scharloh. Bisher habe man den meisten Wünschen entspre chen können, nur ein KungFu Kurs sei nicht zustande ge kommen. »In Zukunft wollen wir uns noch mehr nach außen orien tieren – weitere Kooperations partner gewinnen und den Inklu sionsgedanken unterstützen.« – Elena Kleine – 13 Bethel in Hamm Individuelle Hilfen für psychisch kranke Menschen Fotos: Schulz Auf dem Weg in ein selbstständiges Leben Andreas-Sven Hawacker hört in seiner Freizeit am liebsten Musik. Auf dem Klingelschild in der Welfenstraße in Hamm deutet nur ein kleiner Aufkleber mit dem Logo auf Bethel hin. »Wir wollen den Menschen so viel Normalität wie möglich geben«, erklärt Bereichsleiter Michael Schmilgus. Deshalb hat der »Wohnverbund Welfenstraße« im westlichen Teil der Stadt Wohnungen angemietet, in denen Männer und Frauen mit psychischen Erkrankungen auf ein eigenständiges Leben vorbereitet werden. AndreasSven Hawacker ist vor einem Jahr in eine ZweierWG in der Welfenstraße gezogen. »Seitdem geht es mir gut«, sagt der 36Jährige. Vorher wohnte er in einer eigenen Wohnung. »Aber ich war schon mit dem Haushalt total überfordert«, gibt er zu. Von Chaos und Unord nung ist heute keine Spur mehr: Die Tagesgestaltung gehört auch zum Wohnverbund Welfenstraße. 14 Das Bett ist gemacht, die Küche aufgeräumt, und aus dem Bade zimmer strömt eine frische Brise Zitronenduft. Irgendwann möchte AndreasSven Hawacker wie der in einer eigenen Wohnung leben. Bis es soweit ist, freut er sich über die Unterstützung der BethelMitarbeitenden. »Es ist immer jemand da, um mich in einer Krise aufzufangen.« Tür an Tür Nur zwei Stockwerke tiefer, im Erdgeschoss, gibt es eine »Ser viceWohnung« für die Mitarbei tenden. Sie dient als Büro und Anlaufstelle für die betreuten Bewohnerinnen und Bewoh ner. In den Räumen übernachtet auch die Schlafbereitschaft. So ist sichergestellt, dass rund um die Uhr jemand in der Nähe ist. Am Tag ist das Team um Michael Schmilgus viel unterwegs. Es legt schon einige Kilometer zurück, um alle Bewohnerinnen und Bewohner aufzusuchen, denn zum Wohnverbund Welfenstraße gehören noch weitere Standorte mit Wohnungen und Büros sowie die Räume der Tages gestaltung. Die Angebote im Hammer Westen liegen zentral mit vielen Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. »Die Männer und Frauen sind so ganz in das soziale Umfeld eingebunden«, betont Michael Schmilgus. Dass die Nachbarn Tür an Tür mit Men schen mit psychischen Erkran kungen lebten, störe sie nicht. »Wenn es Konflikte gibt, dann die üblichen wegen Lautstärke oder Sauberkeit – wie woanders auch«, so Michael Schmilgus. Bethel in … Eingebunden im sozialen Umfeld: Wohngemeinschaften in der Welfenstraße. Die Menschen leiden an Schizo phrenie, haben Persönlichkeits störungen oder andere psy chische Erkrankungen, häufig kommt noch eine Suchterkran kung hinzu. 31 Männer und Frauen werden im Wohnverbund Welfenstraße unterstützt. »Sie müssen erst wieder lernen, ihren Tag zu strukturieren. Wir geben ihnen Orientierung und moti vieren sie jeden Tag aufs Neue«, erklärt Michael Schmilgus. Zwar seien die Tagesgestal tung und die Wohnungen nicht weit voneinander entfernt, aber trotzdem sei die Verteilung auf mehrere Häuser eine Herausfor derung, so der Bereichsleiter. Das Team leiste viel Überzeugungs arbeit, damit sich die Menschen mit psychischen Erkrankungen zu Fuß auf den Weg machten oder in den Bus stiegen, um die tagesgestaltenden Angebote zu nutzen. Das erfordere von den Klientinnen und Klienten Über windung und Willenskraft. Ein erster Schritt Für viele Männer und Frauen im Wohnverbund Welfenstraße sind die Förder und Beschäfti gungsangebote ein erster Schritt in Richtung Arbeit. »Wir haben schon einige in Werkstätten vermittelt, manchmal schafft es ein Klient auch auf den ersten Arbeitsmarkt«, so Michael Schmilgus. »Die Tagesstruktur hat mir sehr geholfen«, bestä tigt AndreasSven Hawacker, der momentan nach einem Minijob sucht. Heute ist sein freier Tag. Er nutzt die Zeit, um ungestört Musik zu hören. Immer ein offenes Ohr: Michael Schmilgus. Währenddessen sitzt eine kleine Gruppe in den Räumen der Tagesgestaltung und plant mit einem BethelMitarbeiter das Mittagessen. Ganz diplomatisch stimmen sie ab, was gekocht und eingekauft wird. Auch die Aufgaben werden gerecht ver teilt: Einkaufen, Kochen und Saubermachen – jeder wird ein gespannt. »Es geht aber nicht allein darum, dass die Män ner und Frauen kochen lernen. Für die einen ist es gleichzeitig Gedächtnistraining, und wieder andere lernen, mit Geld umzu gehen«, erklärt Michael Schmil gus. So wird jeder alltagsnah für ein selbstständiges Leben fit gemacht. – Christina Heitkämper – Wohnverbund Welfenstraße Die Standorte Langer Straße (Gebäude links und rechts) und Dortmunder Straße (Mitte, altes Pfarrhaus) grenzen aneinander. · Stationäres Wohnangebot mit Tagesgestaltung · Vier Standorte · Seit Oktober 2007 · 31 Plätze · Berufsgruppen: Erzieher, Heilerziehungspfleger, Kranken- und Altenpfleger und Ergotherapeut 15 Jahresfest in Freistatt an Himmelfahrt Fotos: Semper Tausende Besucher genießen die tolle Atmosphäre Im Café 67 der Wohnungslosenhilfe herrschte den ganzen Tag über großer Andrang. Das Freistätter Jahresfest des Unternehmensbereichs Bethel im Norden lockte auch in diesem Jahr wieder mehrere tausend Besucher zu Himmelfahrt in den Landkreis Diepholz. Nicht nur der bereits ab sechs Uhr geöffnete Flohmarkt lud zum Bummeln ein, sondern auch die zahlreichen Informationsstände und die Mitmachaktionen auf dem gesamten Festgelände waren den ganzen Tag über umringt von interessierten Gästen. Offiziell begann das Jahresfest um zehn Uhr mit dem traditio nellen OpenAirGottesdienst vor dem Verwaltungsgebäude. Daran beteiligt waren Mitglieder der Freistätter Kirchengemeinde, die Geschäftsführung von Bethel im Norden, die Posaunenmission Bethel und die Band »Arrested Amtsbrüder«. BethelVorstand Pastorin Dr. Johanna WillArm strong, Vorstand der v. Bodel schwinghschen Stiftungen Bethel, hielt die Predigt bei herrlichem Sonnenschein draußen unter freiem Himmel. Nach dem Gottesdienst startete dann das umfangreiche Programm für die ganze Familie. Ob im Sin nesgarten bei der Cocktailbar der Jugendhilfe, am Infostand der proWerk A & I oder am Kuchen buffet der Wohnungslosenhilfe – überall schauten die Besucher vorbei, nutzten die Gelegenheit zum Verweilen, stöberten über den Flohmarkt und stärkten sich mit einer Vielzahl von Leckereien. Besonders Mutige bezwangen die acht Meter hohe Kletterwand des Schulverbundes oder hielten sich viele Sekunden auf der Bull RidingTonne der Jugendhilfe. Wer vom Trubel eine kurze Pause benötigte, fuhr mit der Feldbahn von Freistatt nach Heimstatt. Hier bot Pianist Eberhard Brünger wie seit vielen Jahren CaféHaus Musik an. Bei leisen Tönen konn ten die Besucherinnen und Besu cher in Ruhe Kaffee und Kuchen genießen. Anschließend ging es mit der Bahn oder auch mit dem extra eingerichteten Pendelver kehr zurück nach Freistatt. – Ingolf Semper – Gut besucht war auch der Open-Air-Gottesdienst vor dem Verwaltungsgebäude. In diesem Jahr hielt Pastorin Dr. Johanna Will-Armstrong die Predigt. 16 Tausende Besucher … Hatten an ihrer Cocktailbar viel zu tun: (v. r.) Justin, Jadon, Wilson und Andrea Grewe von der Wohngruppe Scharrel. Die Freistätter Feldbahn lud wieder zu Fahrten in den Sinnesgarten oder nach Heimstatt ein. Pianist Eberhard Brünger bot mit seiner Café-Haus-Musik in Heimstatt eher die leiseren Töne an. Die Gruppe Beat’n Blow unterhielt überall auf dem Festgelände mit ihrer fetzigen Live-Musik. Viel los auf dem Flohmarkt: Es gab mehr als 240 Stände in diesem Jahr. 17 Tag des offenen Labors im EvKB am Standort Johannesstift Fotos: Bünemann, Haase »Tatort Labor« – auf Spurensuche in Harn und Blut Mit einem Schnelltest bestimmten Mitarbeiterinnen des Labors den Blutzuckerspiegel. Wer einmal in einem Krankenhaus war, hat sie wohl schon gesehen, die Frauen mit dem kleinen Tablett. Sie eilen von Station zu Station und nehmen den Patientinnen und Patienten Blut aus dem Ohr oder dem Finger ab. Danach sind sie wieder weg und verschwinden im Labor. Und niemand weiß so recht, was dann mit seinem Lebenssaft passiert. Einblicke in die Arbeit gab es am Tag der offenen Tür im April. Zum ersten Mal in seiner über hundertjährigen Geschichte öffnete sich das Laboratorium im Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB) für die Öffentlichkeit. Um 10 Uhr sollte es am EvKB Standort Johannesstift losgehen. Aber die ersten waren schon viel früher da. Dann folgte Welle auf Welle. Rund 100 Besuche rinnen und Besucher pro Stunde zählten die Organisatoren am Tag des offenen Labors im EvKB. »Mit diesem Ansturm hatten wir gar nicht gerechnet«, freute sich Sandra Gruß, Leiterin des Gesundheitsmarketings im EvKB, über die gelungene Premiere. Weil die Besucher in Gruppen durch das Labor geführt wurden, kam es vor dem Eingang sogar zu kleineren Staus. Die Zeit konnte jedoch mit einem Blutzu ckerschnelltest überbrückt 18 EvKB, einer Besuchergruppe am Tag der offenen Tür. Ein Beispiel sei die Herzinfarktdiagnostik. Die Patienten kämen mit heftigem Brustschmerz ins Krankenhaus. »Für solche Notfälle muss das werden. »Tatort Labor« hieß die Veranstaltung, die anlässlich des Welttags des Labors statt fand. An der Kampagne beteilig ten sich bundesweit 30 Kranken hauslabore. Sie nutzten die Ge legenheit, um auf die Bedeu tung ihrer Arbeit aufmerksam zu machen, die sonst eher im Verborgenen abläuft. Rund um die Uhr besetzt »Zwei Drittel aller Diagnosen werden im Labor gestellt«, erklärte Privatdozent Dr. Chris tian Jantos, Chefarzt des Insti tuts für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Hygiene im Assistenzärztin Burcu Abaci präsentierte einen Ascaris lumbricoides, einen Spulwurm, in Formalin. »Tatort Labor« … Labor rund um die Uhr besetzt sein«, sagte Dr. Jantos. Ist der Herzmuskel geschädigt, wird der Eiweißstoff Troponin ins Blut freigesetzt. Bei einem erhöhten Troponinspiegel, der stündlich steigt, ist die Diagnose »Herz infarkt« nahezu gesichert. Übri gens: Die Menge von Troponin in einem Milliliter Blut wird in Piko gramm angegeben. Das ist ein Billionstel Gramm. So empfind lich sind die Nachweismethoden der modernen Analysegeräte. In Sekundenschnelle Vollautomatisch wird heutzutage auch das große Blutbild ermittelt. Wofür die LaborMitarbeiterin nen vor vierzig Jahren Stunden brauchten, benötigt ein Apparat nur noch Sekunden. Er zählt die Zellen, misst ihr Volumen und analysiert die Zusammensetzung. Bei Auffälligkeiten gibt er Alarm. Und dann ist wieder der Mensch gefragt. »Wie in alten Zeiten wird ein Blutausstrich angefer tigt, unter dem Mikroskop ange schaut und dann eine Diagnose gestellt. Das können die Auto Früh übt sich – der Nachwuchs schaute durchs Mikroskop. maten noch nicht«, machte Dr. Christian Jantos deutlich. Die Besucher nutzten die Gelegen heit, sich die Zellen in einem ausgestrichenen und gefärbten Blutstropfen unter dem Mikros kop anzuschauen. Eine Abteilung im Labor blieb für die Besucher verschlossen. Nur durch die Fenster konnten sie die Mitarbeiterinnen in der Mikro biologie beobachten. Dort wird mit lebenden Keimen gearbeitet. Sie stammen beispielsweise aus Urin, Stuhl oder Auswurf, die auf verschiedenen Nährböden auf getragen werden. Wenn sie eine Nacht bei ihrer Lieblingstempera tur von 37 Grad im Brutschrank verbringen, vermehren sie sich so stark, dass sie am nächsten Tag als Kolonien mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Aufgabe der Fachkräfte ist es, die krank machenden Bakterien zu finden. Nur das Labor kann eine Diag nose wie »Hirnhautentzündung verursacht durch Meningokok ken« stellen. In der Mikrobio logie im EvKB werden pro Jahr über 100.000 Proben untersucht. – Silja Harrsen – Privatdozent Dr. Christian Jantos führte die Besuchergruppen durch das Labor. 19 Internationaler Tag der Pflege Foto: Weigelt Fotos (2): Bornemann Anerkennung für Pflege-Auszubildende Nico Böhme, Einrichtungsleiter in der Altenhilfe Lazarus, und Pflegedienstleiterin Viola Harms (2. v. l.) dankten allen Pflegekräften – hier Galina Necel (l.) und Olga Grisin – für ihren Einsatz. Bischof Dr. Markus Dröge besuchte die Lazarus-Schulen. »Das professionelle und innovative Engagement der jungen Frauen und Männer in der Altenpflegeschule der Diakonie verdient den Respekt von uns allen«, betonte Bischof Dr. Markus Dröge am internationalen Tag der Pflege am 12. Mai in einer Bethel-Einrichtung in Berlin. »Sie geben pflegebedürftigen Menschen die Würde, die jeder Mensch in dieser Situation verdient, und verwirklichen damit einen wichtigen Aspekt des christlichen Auftrags in unserer Gesellschaft.« Die LazarusSchulen bilden in den Bereichen Altenpflege, Sozialpädagogik und Sozialassis tenz aus. Die Berufsfachschule für Altenpflege bietet 240 Ausbildungsplätze in Vollzeit oder in berufsbegleitender Form an. Jährlich schließen rund 60 Schülerinnen und Schüler die Altenpflegeschule ab. Träger des Schulverbundes ist die zu Bethel gehörende Hoffnungstaler Stif tung Lobetal. Der Bischof der Evangelischen Kirche BerlinBrandenburgschle sische Oberlausitz und Barbara Eschen, DiakonieDirektorin und Mitglied des Betheler Ver waltungsrats, hatten sich mit Schülerinnen und Schülern der Altenpflege der Betheler Lazarus Schulen getroffen. Sie informierten sich über die Anliegen der ange henden Pflegefachkräfte. »In der Pflege herrscht schon jetzt Fach kräftemangel. Das macht sich in den Einrichtungen bemerkbar«, stellte Barbara Eschen fest. Daher müsse vor allem die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht wer den. Doch das Problem sei, dass ausbildende Pflegeheime dies durch Zusatzbeiträge finanzieren müssten. Auf diesem Weg werde Ausbildung zum Wettbewerbs nachteil. »Hier muss sich etwas ändern«, machte Barbara Eschen deutlich. Sie schlägt eine Ausbil dungsumlage im Land Berlin vor. 20 Ein wichtiges Signal sei, die Pro bleme der Pflegeausbildung öff entlich zu benennen, betonte BethelVorstand Pastor Dr. Johan nes Feldmann. Und Lobetal Geschäftsführer Martin Wulff forderte:»Pflege muss Wertschät zung in der Gesellschaft erfahren.« Barbara Eschen diskutierte mit Lazarus-Schülerinnen und -Schülern. – Robert Burg – 20 Jahre TourneeTheater »Götterspeise« – von Anfang an inklusiv Die Frauen hier, die Männer da – diesen Satz kennen die Älteren auf der Bühne noch sehr gut. Denn in Betheler Wohnhei men galt lange Zeit eine strenge Geschlechtertrennung. Die Kritik an den Zuständen in den Einrich tungen, insbesondere den psy chiatrischen, war Anlass vieler künstlerischer Aktionen und führte 1996 zur Gründung des Theaters Götterspeise. Die Veränderung der Psychiatrie landschaft, die in den 1970er Jahren begann, ging auch an Bethel nicht vorbei. Gerade in Eckardtsheim, im Süden Biele felds, gab es etliche Einrichtun gen für Menschen mit psychi schen Erkrankungen. Die Psy chiatriereform bewirkte, dass die Gesellschaft über ihre Werte nachdachte und sich mit dem Begriff Normalität und der Aus grenzung der »NichtNormalen« befasste. Diese Auseinanderset Fotos: Schulz »Die Frauen sitzen hier und die Männer da«, gibt Regisseurin Diemut Döninghaus Anweisungen an die Schauspielgruppe. Das inklusive Tournee-Theater »Götterspeise« übt in BielefeldEckardtsheim für die Produktion »Fragen bewegen«. Fragen bewegen. Und was ist mit der Liebe? Das Ensemble Götterspeise bei der Probe. zung sollte mit Menschen mit und ohne Behinderungen auch auf die Bühne gebracht werden, so der Wunsch der Eckardtsheimer. »Im Theater spielen Bewohnerin nen und Bewohner mit den Mit arbeitenden ihrer Einrichtungen. Sie erleben sich plötzlich in ganz neuen Rollen«, betont Martin Neumann, Schauspieler und Theaterpädagoge, der in den 1980erJahren als Krankenpfle ger in einem Haus in Eckardts heim arbeitete. Gemeinsam mit Diemut Döninghaus und einer weiteren Kollegin gründete er den Verein »Forum für Kreativität und Kommunikation« und führte mit ihnen mehrtägige Theater workshops durch. Ihr Koopera tionspartner war schon damals das Begegnungs und Freizeit zentrum Eckardtsheim, mit dem sie heute noch zusammenarbeiten. Aus den über 500 Teilnehmen den der vielen Workshops kristal lisierte sich ein festes Ensemble heraus. 1996 entschieden der Verein und das Freizeitzentrum, mit den »Stammspielern« ein TourneeTheater auf die Beine zu stellen. »Wer mitmachte, musste talentiert sein, Spaß auf der Bühne haben und Stress ertra gen können«, informiert Diemut Döninghaus. Mit anspruchsvollen Produktionen, wie »Die Vögel« oder »Ein Sommernachtstraum«, geht das Theater auf Tournee und hat sogar schon in Schwe den gespielt. Für die Reisen und Proben werden die Schauspieler, die beispielsweise bei proWerk beschäftigt sind, freigestellt. »Sie gehen ja nicht in die Frei zeit«, betont Martin Neumann. »Schauspiel ist harte Arbeit.« – Silja Harrsen – »Fragen bewegen« – Premiere am 7. Juli um 18 Uhr im Thekoasaal, Paracelsusweg 1, BielefeldEckardtsheim Martin Neumann und Diemut Döninghaus führen seit 20 Jahren Regie. 21 Nachtansichten in Bethel Luftschiff trifft LED-Technik Die Sonderausstellung »Technik macht das Leben leichter« in der Historischen Sammlung Bethel war der Besuchermagnet der diesjährigen Bielefelder »Nachtansichten« in Bethel. Medizinische Technik von früher, alte Telefontechnik oder Haushaltsgeräte lockten Ende April exakt 741 Menschen in den Kantensiek 9 – absoluter Rekord im Vergleich zu den Vorjahren. Die Besucherinnen und Besu cher wollten Pastor Friedrich von Bodelschwingh als Konstrukteur von Luftschiffen kennen lernen oder Bethel als Großproduzen ten von Ziegeln und elektrischem Strom. Schon vor dem Ersten Weltkrieg produzierten die eige nen Ziegeleien etwa 6 Millionen Ziegelsteine im Jahr. Dies war nur möglich durch den Einsatz meh rerer Ringöfen zum Trocknen der Ziegel, die durch Dampfmaschi nen beheizt wurden. Später wur den die Dampfmaschinen auch zur Stromerzeugung genutzt. Die technischen Wunderwerke ver gangener Jahrzehnte sind noch bis zum 22. September zu sehen. Robuste Glühbirnen machten »das Leben leichter«. Farbenfroh ging es in den Ate liers des Künstlerhauses Lydda und auch auf dem »Zionsberg« zu. Dank moderner LEDTechnik erstrahlte die Zionskirche in viel farbigem Licht. Der Weg von der Historischen Sammlung bis zum hochgelegenen BethelGottes haus war mit Fackeln, Kerzen und Glühlampen beleuchtet. Rund 400 Menschen genossen das visuelle und musikalische Programm. – Robert Burg – Der Künstlerin über die Schulter geblickt – im Haus Lydda interessiert sich die Besucherin Sybille Lindemann für die Arbeiten von Angelika Schmieder. 22 Fotos: Elbracht Luftschiff trifft … Farbzauber: LED-Lampen illuminierten die Zionskirche. »Alles Blech« lautete das Motto des Abends in der Zionskirche. Die Historische Sammlung Bethel zeigte alte Technik. 23 RING-Magazin Trauer um Monika Smietana Foto: Schulz Monika Smietana starb plötzlich nach kurzer Krank heit im Alter von 60 Jahren. Sie war seit 1991 als Pflege helferin in den Häusern Bersaba und Nebo in Biele feldBethel beschäftigt. Neue Schmiede Am diesjährigen Boys´ Day in BielefeldBethel Ende April nahm auch der 14jährige Marvin Nolting (l.) teil. Der Schüler der Bosse Realschule war einer von 15 Teilnehmern im Alter von 13 bis 15 Jah ren, die sich in Bethel über Berufe im sozialen Bereich informierten. Alle Schüler bekamen einen BetheljahrTeilnehmer als Partner zur Seite gestellt, der ihre Fragen beantwortete und sie mit an seine Arbeitsstelle nahm. Der 20jährige Jannis Bölt leistet zurzeit seinen freiwilligen Dienst im Haus Bethabara. Marvin stellte ihm viele Fragen und scheute sich nicht, gleich mit anzufassen. Die beiden deckten gemeinsam den Mittagstisch und gingen anschließend mit einer älteren Bewohnerin einkaufen. Der Boys´ Day wird in Bethel seit 2011 angeboten, um ge zielt Jungen die Möglichkeit zu geben, soziale Berufe kennen zu lernen. Foto: Elbracht Die Songwriterin Gesine Heinrich nimmt am 3. Juni die Besucherinnen und Besucher des Freizeit und Kulturzentrums Neue Schmiede in Bielefeld Bethel mit auf eine musikalische Reise. In fünf Sprachen führt sie mit Gesang und Klavier durch Stile und Gefühle. Lieder, Songs, Chansons, Canzoni, Canciones – die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Handwerkerstraße 7 in der Ortschaft Bethel. Die Tennis AG der Mamre-Patmos-Förderschule in BielefeldBethel feiert ihr »Zehnjähriges«. Seit 2006 ermöglichen der Tennisclub SuS Bielefeld, der seine Sportanlage kostenlos zur Verfügung stellt, und die Firma Neotechnik, die die Trainerkosten trägt, das besondere Sportprojekt. Zum Jubiläum bedankten sich die Schülerinnen und Schüler bei ihren Förderern mit zwei großen TennisplatzCollagen. Über eine erfolg reiche Zeit mit vielen sportlichen und menschlichen Höhepunkten freuen sich (hinten, v. l.) Trainer Vaughn Bryan, MamrePatmosLehrerin Monika Schröder, SUSVorsitzender Jochen Osterwald, MamrePatmos Konrektor KlausHermann Bunte, BethelVorstand Pastorin Dr. Johanna WillArmstrong und Marcus Prior von der Firma Neotechnik mit den Tennisbegeisterten Schülerinnen und Schülern. 24 Foto: Schulz RING-Magazin Das neue Textilhaus Julia von Bodelschwingh in BielefeldBethel wurde Ende April eröffnet. Jetzt be finden sich in dem Gebäude, in dem zuvor das gleichnamige Bildungszentrum untergebracht war, die bei den Webräume und die Näherei aus dem Quellenhofweg 27 sowie die Textilverarbeitung vom Haller Weg. Insgesamt werden in der für den neuen Zweck umgebauten Einrichtung im Quellenhofweg 13 bis zu 86 Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen beschäftigt. Über das neue Angebot freuen sich (v. l.) Weberin Nadine Früchtel, TextilhausLeiterin Cornelia KrügerSchütte, Geschäftsführer Reinhard Dörr und Vorstand Dr. Rainer Norden. Der Schnee brennt Salonabend Volkslauf Weltrekorde, 350 PS, Terror, sexualisierte Gewalt, global ver netzte Kriege, Millionen auf der Flucht – Wahnsinn! In der neuen Produktion des Volxtheaters in der Theaterwerkstatt Bethel heben und stürzen die Spiele rinnen und Spieler ab, verlieren die Kontrolle, entgleiten und wagen somit einen Blick hinter gesellschaftliche Konventionen. »Der Schnee brennt – Ein Stück über den WAHNS!NN« hat am 3. Juni Premiere im LWL Bildungs zentrum Jugendhof Vlotho, Oeynhausener Straße 1, Vlotho. Zum Thema »Christlicher Glaube und religiöse Vielfalt in evange lischer Perspektive« veranstaltet die SareptaSchwesternschaft am 15. Juni von 19 bis 21 Uhr einen Salonabend im Mutterhaus Haus der Stille, Am Zionsberg 5, BielefeldBethel. Referentin des Abends ist BethelVorstand Pas torin Dr. Johanna WillArmstrong. Erstmals wird im Rahmen der Bethel athletics auch ein Volks lauf angeboten. Die beiden Stre cken über 5 und 10 Kilometer führen überwiegend über Wald wege und gelten als anspruchs voll. Die 20. Bethel athletics beginnen am 2. Juli um zehn Uhr im Sportpark Gadderbaum, An der Rehwiese 6, in Bielefeld Bethel. Um 14 Uhr startet dort der Volkslauf. Anmeldungen sind bis zu einer halben Stunde vor Beginn am Informationsstand der Bethel athletics möglich. 25 Foto: Elbracht RING-Magazin Der Bielefelder Verein Wohnungs- und Arbeitshilfen (VWA) hat einen neuen Vorstand. Auf der Mit gliederversammlung Ende April wurde der Geschäftsführer Peter Kluczewitz (l.) nach 15jähriger Tätigkeit verabschiedet. Auch der Vorsitzende Diakon Martin Braune (2. v. l.) legte sein Amt nieder, für ihn übernimmt Diakon Ulrich Weber (3. v. r). Die Geschäftsführung geht in die Hände von Diakon Werner Blauth (r.) über. Mit im dreiköpfigen Vorstand sind Diakon Rüdiger Wormsbecher (2. v. r.) und Wolfgang Beine (3. v. l.) als zweiter Vorsitzender. Der Verein Wohnungs und Arbeitshilfen wurde vor 33 Jahren in Bethel gegründet, um Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft zu er möglichen. Dazu gehört die Beratung durch Sozialarbeiter, Unterstützung auf der Suche nach einer sinnvol len Beschäftigung und die Vermittlung von Wohnraum. Dafür stellen die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel dem Verein zwei Häuser zur Verfügung. Der VWA ist Mitglied im Diakonischen Werk der Ev. Kirche von Westfalen. Antrittsvorlesung Jetzt bewerben Neubau in Höxter Die Juniorprofessorin an der Universität Bielefeld Dr. Kirsten Labudda hält ihre Antrittsvorle sung. In ihrem Vortrag spricht die 35Jährige über kognitive und affektive Begleitsymptome bei Patienten mit Temporallap penepilepsien und die Rolle von Hippocampus und Amygdala. Die Stiftungsprofessur wird von Bethel finanziert, um die universitäre Forschung mit der klinischanwendungsorientierten Forschung im EpilepsieZentrum Bethel zu vernetzen. Die öffent liche Antrittsvorlesung von Jun. Prof. Dr. Kirsten Labudda findet am 22. Juni um 17 Uhr im Raum C2136 in der Universität Biele feld statt. Alle Plätze für das Betheljahr 2016/2017, das im Sommer beginnt, sind inzwischen besetzt. Das meldet die Freiwilligenagen tur Bethel. Die Einrichtungen und Dienste der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel haben mehr als 500 Plätze für das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundes freiwilligendienst bereitgestellt. Demgegenüber standen weit mehr als 1.000 Bewerbungen von jungen Menschen. Um sich einen WunschPlatz für das Betheljahr 2017/2018 zu sichern, sei bereits jetzt der richtige Zeit punkt, sich zu bewerben, so die Freiwilligenagentur. In Höxter hat Bethel.regional den Zuschlag für ein Baugrundstück erhalten. Auf dem 1.600 Qua dratmeter großen Areal an der Luisenstraße entsteht ein inklusi ves Wohnangebot für Menschen mit Behinderungen. Bauherr ist der Spar und Bauverein, der dort gemeinsam mit Bethel.regional rund 30 barrierefreie Zweiraum Apartments errichtet. Die Investi tionssumme beträgt zirka drei Millionen Euro. Das Grundstück liegt im Herzen von Höxter und gilt als idealer Standort für das Wohnprojekt. In den neuen Kom plex werden die Bewohnerinnen und Bewohner des Betheler Oskar GrätzHauses in Höxter umzie hen. Die Ausstattung des Gebäu des entspricht nicht mehr den neuen gesetzlichen Vorgaben. 26 Bewerbungen unter www.betheljahr.de Foto: Schulz RING-Magazin »Gesund bei der Arbeit – vital in’s Alter« – zum ersten Mal fand Ende April ein Gesundheitstag für Mitarbeitende, Auszubildende sowie Beschäftigte in BielefeldBethel statt. 130 Menschen mit und ohne Behinderungen nahmen an dem Fachtag in der Neuen Schmiede teil, der vom Stiftungsbereich Bethel.regional veranstaltet und von dessen Bewegungs und Sporttherapeutischem Dienst (BSD) orga nisiert wurde. In Vorträgen und Arbeitsgruppen bekamen die Teilnehmenden Informationen und Tipps, wie sie im Arbeitsalltag gesund bleiben können. Anne Grun vom BSD (v. l.), Auszubildende Lorena Heickel, die proWerkBeschäftigten Sarah Baum und Peter Lawson, BethelVorstand Pastorin Dr. Johanna Will Armstrong und Referent Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger von der Universität Paderborn freuten sich über einen gelungenen ersten Gesundheitstag. Hilfsgemeinschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Der Vorstand der Hilfsgemein schaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der v. Bodel schwinghschen Stiftungen Bethel lädt zur ordentlichen Mitglieder versammlung ein. Die Versamm lung findet am 22. Juni von 14 bis 16 Uhr im Raum 101 im ersten Obergeschoss der Haupt verwaltung, Königsweg 1 in BielefeldBethel, statt. Neben dem Bericht des Vor stands und der Vorstellung des Jahresabschlusses 2015 steht die Beschlussfassung über die angekündigte Satzungsänderung auf der Tagesordnung. Die Hilfsgemeinschaft wurde 1954 aus dem Gemeinschafts gedanken und dem Selbsthilfe willen der Mitarbeiterschaft heraus gegründet. Sie stellte sich selbst die Aufgabe, beim Tod eines Mitglieds den Hinterbliebe nen eine Unterstützung bei den Beerdigungskosten zu gewähren. Die Hilfsgemeinschaft wird als Versicherungsverein auf Gegen seitigkeit geführt. 27 Foto: Schulz RING-Magazin Foto: Schulz Die Brosa-Texte IV sind da – Gemeinsam mit BethelVorstand Pastorin Dr. Johanna WillArmstrong und dem Herausgeber Diakon Wolfgang RoosPfeiffer (r.), Ältester der Diakonischen Gemeinschaft Nazareth, präsentieren die beiden ehemaligen BethelMitarbeiter Diakon PaulFriedrich Klein (3. v. r.) und Pastor Bernward Wolf das neue »BrosaHeft«. Zum vierten Mal erscheint das kleine Büchlein, diesmal mit 84 Seiten. Die Texte wurden von 18 Menschen aus den verschiedenen Standorten Bethels beigetragen. Auch die Bilder wurden von Menschen mit BethelBezügen gemalt. Angelehnt an die Jahreslosung 2016 »Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet« enthält die neue Broschüre Trostworte. Durch sie haben die an den BrosaTexten Mitwirkenden in schweren Zeiten selbst Zuspruch erfahren. Auf diesem Weg geben sie ihre persönlichen Trostworte an andere weiter. Die BrosaTexte IV können ab dem 20. Juni bei der Diakonischen Gemeinschaft Nazareth, Nazarethweg 7, 33617 Bielefeld, kostenlos bezogen werden. Telefon: 0521 1444152, EMail: gemeinschaft[email protected]. »Anfallsselbstkontrolle« war das Thema eines Seminars im Hotel Lindenhof in BielefeldBethel. Men schen mit Epilepsie, die nicht anfallsfrei sind, lernten an einem verlängerten Wochenende, die Vorboten eines Anfalls zu erkennen und den Anfall möglichst zu verhindern. Dr. Gerd Heinen, einer der beiden Refe renten bei der Veranstaltung, hat eine Psychotherapie speziell für Menschen mit Anfallsleiden entwickelt. Mit einer wissenschaftlichen Erhebung konnte der Berliner Psychotherapeut belegen, dass viele Menschen mit Epilepsie dem Anfall nicht unbedingt hilflos ausgeliefert sein müssen. Sie können ihn aktiv verhindern. Unterstützend wirken dabei bestimmte Techniken, wie Atemübungen, Yoga oder Meditation. Das Seminar für Betroffene in Bethel wurde von der Deutschen Epilepsievereinigung veranstaltet. 28 Foto: Elbracht RING-Magazin Foto: privat Die Bethel athletics feiern in diesem Jahr zwanzigjähriges Jubiläum. Die erste Sportveranstaltung für Menschen mit Behinderungen fand im Sommer 1997 mit rund 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf dem Gadderbaumer Sportplatz statt (Foto). Die Veranstaltung verlief so positiv, dass der Organisator und Initiator, Dr. Lutz Worms, Leiter des Bewegungs und Sporttherapeutischen Dienstes Bethel, eine Fortset zung versprach. Seitdem ist kein Jahr mehr ohne die Bethel athletics vergangen. Beim fünften Mal gingen bereits 650 Teilnehmer an den Start. Und es kamen jedes Jahr mehr Sportlerinnen und Sportler zum Sport park Gadderbaum. Nur 2012 und 2014 wurde die inklusive Veranstaltung nicht dort ausgetragen, sondern auf den Sportplatz der Universität Bielefeld verlegt. Die Teilnehmendenzahl hat längst die 1.000 überschrit ten, und das Sportfest ist um etliche Disziplinen erweitert worden, wie Golf, Standardtanz oder Reiten. Die Gäste kommen nicht mehr nur aus Deutschland, sondern auch aus den Bielefelder Partnerstädten in Russ land und Polen. Die diesjährigen Bethel athletics finden am 2. Juli im Sportpark Gadderbaum statt. Anlässlich des 139. Jahresfestes von Stiftung und Diakonischer Gemeinschaft Nazareth wurden 51 Diakoninnen und Diakone in der Betheler Zionskirche zu ihrem 25, 50 oder 60jährigen Einsegnungs jubiläum geehrt. Dem Festgottesdienst vorausgegangen war ein Gemeinschaftswochenende mit mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Inhaltlich ging es um die Themen »Familie« und »Gottesdienst«. 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Geburtstag 92 Jahre: Diakonisse Helga Goebel, Haus Abendlicht, am 7.6. – 90 Jahre: Dia konisse Dorothea Gerhard, Hamburg, am 2.6. – Diakonisse Elisabeth Joppe, Haus Abendfrieden, am 14.6. – 80 Jahre: Diakonisse Erika Hoffmann, Haus Zeder, am 10.6. – Diakon Werner Fezer, Bielefeld, am 17.6. – Erika Hartwig, Mittelan geln, am 22.6. – 70 Jahre: Diakonische Schwester Ursula Georgi, Bonn, am 15.6. Arbeitsplatzund Gemeinschaftsjubiläum 70 Jahre: Diakonische Schwester Marianne Bunke, Walsrode, am 3.7. – 45 Jahre: Erika Schwanke, Hoffnungstaler Werkstätten, am 28.7. – 40 Jahre: Johanna Loesing, EvKB, am 1.7. – Ulrike Hormel, EvKB, am 15.7. – 35 Jahre: Gundula Bierwirth, proWerk, am 1.7. – Dr. Martin Bonse, EvKB, am 1.7. – Horst-Jürgen Bünemann, proWerk, am 1.7. – Ernst-Jürgen Giese, Bethel.regional, am 1.7. – Anne Hauser, Mara, am 1.7. – Verena Horstmann, Zentraler Bereich, am 1.7. – Anneliese Stellbrink, Bethel.regional, am 1.7. – Ursula Welki, Zentraler Bereich, am 1.7. – Hans-Werner Mohrmann, Zentraler Bereich, am 14.7. – Anita Eweler, Bethel.regional, am 15.7. – Birgit Gansfort-Walkusch, proWerk, am 15.7. – Uwe Drosselmeier-Fach, Zentraler Bereich, am 17.7. – Delia Raysky, Bethel.regional, am 20.7. – 30 Jahre: Anja Alscher, Bethel.regional, am 1.7. – Nurten Bagci, Mara, am 1.7. – Elly Bitzer, Bethel.regional, am 1.7. – Marco Buschmann, Bereich Betriebe, am 1.7. – Natascha Despang, Lazarus Berlin, am 1.7. – Katrin Franke, Bethel.regional, am 1.7. – Rafael Garrido Lueneburg, EvKB, am 1.7. – Cordula Gleich, Eingliederungshilfe Lobetal, am 1.7. – Gudrun Heinemann, EvKB, am 1.7. – Monika Heiss, EvKB, am 1.7. – Liane Henn, proWerk, am 1.7. – Franz Hilker, Bethel.regional, am 1.7. – Frank Mellies, proWerk, am 1.7. – Dirk Sander, EvKB, am 1.7. – Monika Bußmann, proWerk, am 5.7. – Christiane Krause, Nazareth, am 5.7. – Ulrike Spanier, Mara, am 6.7. – Birgit Grothaus, Sarepta, am 7.7. – Dr. Maria Tomka-Hoffmeister, Mara, am 14.7. – Uwe Dunker, Bethel.regional, am 15.7. – Erika Schulz, Mara, am 15.7. – Ronny Zötzsche, Hoffnungstaler Werkstät ten, am 16.7. – Uta Muehlenstaedt, Bethel.regional, am 18.7. – 25 Jahre: Stefanie Feldmann, EvKB, am 1.7. – Petra Fuchs, Bethel.regional, am 1.7. – Valentina Henschel, Sarepta, am 1.7. – Doris Langner, proWerk, am 1.7. – Seong-Hye Lee, Mara, am 1.7. – Silke Mach, Bethel.regional, am 1.7. – Almut Meyenburg, Birkenhof Altenhilfe, am 1.7. – Gabriele Oberländer, Bethel.regional, am 1.7. – Hanneliese Quakernack, EvKB, am 1.7. – Sabine Schmidtpott, Zentraler Bereich, am 1.7. – Reimund Schweers, Bethel.regional, am 1.7. – Joachim Siewert, Zentra ler Bereich, am 1.7. – Jörg Stockmann, Mara, am 1.7. – Dorothea Voß, proWerk, am 1.7. – Anja Welschmeier, Bethel.regional, am 1.7. – Hartmut Wiebusch, Zentraler Bereich, am 1.7. – Bozena Wilczynski, EvKB, am 1.7. – Carlos-Enrique Wiens, Zentraler Bereich, am 10.7. – Jörg Asmus, Bethel.regional, am 15.7. – Regine Böddicker, Zentraler Bereich, am 15.7. – Ronald Esser, Zentraler Bereich, am 15.7. – Eva Prusko, EvKB, am 15.7. – Danuta Wilczynski, Bethel.regional, am 15.7. – Kerstin Wilke, Birkenhof Altenhilfe, am 15.7. – Sabine Brinkkoetter, Be thel.regional, am 18.7. – Silvia Hayotz, Bethel.regional, am 25.7. – Birgit Clausen, Bethel.regional, am 28.7. – Anke Kiel, EvKB, am 28.7. – 20 Jahre: Dr. Almut Baumgart, EvKB, am 1.7. – Natalie Berger, Sarepta, am 1.7. – Detlef Daske, Bereich Betriebe, am 1.7. – Gabriele Duncanson, Bethel.regional, am 1.7. – Diakonisse Anke Frickmann, Sarepta, am 1.7. – Nicole Götza-Pahlen, EvKB, am 1.7. – Ines Herrmann, SB Altenhilfe, am 1.7. – Sabine Kutzner, EvKB, am 1.7. – Susanne Lahnt, EvKB, am 1.7. – Sabine Lütkehölter, Bethel.regional, am 1.7. – Heide Möller-Buddemeyer, Nazareth, am 1.7. – Krystyna Neumann, Alten hilfe Lobetal, am 1.7. – Bettina Nierhaus, Bethel.regional, am 1.7. – Dr. Rainer Norden, Zentraler Bereich/EvKB, am 1.7. – Bogumil Psioda, Therapiezentrum NiedersachsenBremen, am 1.7. – Annette Rooch, Bereich Betriebe, am 1.7. – Christine Rosenfeld, Bethel.regional, am 1.7. – Dietmar Rottmann, EvKB, am 1.7. – Margarete Salamonski, Bethel.regional, am 1.7. – Andreas Schlapka, Bethel.regi onal, am 1.7. – Sigrid Schlingmann, EvKB, am 1.7. – Christof Schremmer, EvKB, am 1.7. – Ute Sener, EvKB, am 1.7. – Doris Terfrüchte, Zentraler Bereich, am 1.7. – 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Matthias Bahr, EvKB, am 15.7. – Jens Dombrowski, Bethel.regional, am 15.7. – Dr. Rolf Ebeling, Bethel.regional, am 15.7. – Martin Nestroy, EvKB, am 15.7. – Türkan Yilmaz, Bereich Betriebe, am 15.7. Ruhestand Angelika Haeger-Führing, Bethel.regional, zum 1.5. – Maria Luisa Ramirez Fuentes, Bethel.regional, zum 1.5. – Susanne Brand, EvKB, zum 1.6. – Renate Klöpper,Bethel.regional, zum 1.6. – Eveline Reiner, EvKB, zum 1.6. – Sabine Wulf, Bethel.regional, zum 1.6. – Gundula Dürhagen, Bethel.regional, zum 1.7. – Frieda Genzink-Trost, Bethel.regional, zum 1.7. – Rolf Kardel, proWerk, zum 1.7. – Wolfgang Kinzer, proWerk, zum 1.7. – Magarete Kozielski, Zentraler Bereich, zum 1.7. – Dr. Marion Kühn, Bethel.regional, zum 1.7. – Rolf Meierjohann, Sarepta, zum 1.7. – Jürgen Pargmann, EvKB, zum 1.7. – Sylvia Schröter, Bethel.regional, zum 1.7. – Brigitte Schürmann, EvKB, zum 1.7. – Ulrike Waterbör, Zionsgemeinde, zum 1.7. – Brigitte Zirzow, EvKB, zum 1.7. Gestorben Dieter Böttiger, Bielefeld, 76 Jahre, am 10.3. – Ingeborg Maria Dörr, Lobetal, 85 Jahre, am 20.4. – Diakonische Schwester Inge Opalka, Lippstadt, 87 Jahre, am 21.4. – Monika Smietana, Bielefeld, 60 Jahre, am 21.4. – Paul Gerhard Beier, Bielefeld, 85 Jahre, am 4.5. – Diakon Viktor Tomaschewski, Gammertingen, 86 Jahre, am 4.5. Namen Das Aktionsbündnis Patientensicherheit hat das Demenz DelirManagement im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge in Berlin mit einem Preis gewürdigt. Eine Jury wählte das Projekt auf Platz 2 des diesjährigen Deutschen Preises für Patientensicherheit. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert. Katharina Calmer, Schülerin des Kerschensteiner Berufskollegs und Auszubildende des Ausbildungs und Tagungshotels Lindenhof in BielefeldBethel, hat in ihrer Abschlussprüfung zur Fachkraft im Gastgewerbe eine herausragende Leistung erbracht. Als einzige in OWL hat sie in ihrem Beruf bei der Abschluss prüfung eine Eins erreicht. Daher wurde sie jetzt von der IHK Bielefeld im Rahmen einer Bes tenehrung ausgezeichnet. Dr. Samuel Elstner, Facharzt für Psychiatrie und leitender Arzt der Abteilung für erwachsene Menschen mit geistiger Behinde rung und psychischer Erkrankung im Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge in Berlin, wurde jetzt zum Vorsitzenden der Sektion »Mental Health and Intellectual Disability« der Europäischen Psychiatriegesell schaft gewählt. Das Friedrich-v.-Bodelschwingh-Gymnasium in BielefeldBethel wurde jetzt mit dem Richeza-Preis des Landes Nordrhein-Westfalen aus gezeichnet. Der Preis, der seit 2009 von der Landesregierung verliehen wird, geht an Projek te, die sich um die deutschpol nische Verständigung verdient gemacht haben. Der Geschichts leistungskurs des Gymnasiums in Bethel hatte in diesem Jahr die KZGedenkstätten in Auschwitz Birkenau, Sobibór und Lublin Majdanek besucht. Gemeinsam mit polnischen Schülerinnen und Schülern erarbeiteten die Bethelaner eine Präsentation. Das Projekt wurde von der Landesregierung als sehr auszeich nungswürdig gelobt. Die Projekt gruppe erhielt 3.500 Euro für ihr Engagement. Christine Rieffel-Braune, Vor stand der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, wurde Mitte Mai in den Vorstand des Verbandes diakonischer Dienstgeber (VdDD) in Deutschland gewählt. Der VdDD vertritt als diakonischer Bundesverband die unternehmerischen Interessen von rund 180 Mitgliedsunter nehmen, darunter auch Bethel und fünf Regionalverbände, mit mehr als 400.000 Beschäftigten. Er ist maßgeblich an der Weiter entwicklung des kirchlichdiako nischen Tarif und Arbeitsrechts beteiligt. 31 Foto: Elbracht Über die Entwicklung Bethels informierten sich Mitte Juni die Mitglieder des Beirats der Freunde und Förderer der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Bei ihrem Jahrestreffen im Festsaal des Hauses Nazareth in BielefeldBethel tauschten sie sich mit BethelVorstandsMitgliedern und der Vorsitzenden des Verwaltungsrates Dr. Ingeborg von Schubert aus. Unter anderem ging es um die weitere Entwicklung und Infrastruktur der Ortschaft Bethel. Zu der Tagung hatte Dr. Ingeborg von Schubert eingeladen. Veranstaltungen 04.06. Ravensberger Spinnerei, Bielefeld, Ravensberger Park 6: 9 –13 Uhr, Bielefelder Intensivtage, »Neues und Aktuelles aus der Intensivmedizin« 08.06. Haus der Stille, BielefeldBethel, Am Zionswald 5: 19 –21 Uhr, Salonabend mit Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, »Von der Macht der Worte« 13.06. LazarusFestsaal, Berlin, Bernauer Straße 115 –118: 18 Uhr, Veranstaltung des Fördervereins LazarusHospiz, »Rechtliche Fragen am Lebensende: Möglichkeiten und Grenzen von Patientenverfügungen« mit Rechtsanwältin Gabriela Lünsmann 15.06. HeinrichBöllStiftung, Berlin, Schumannstraße 8: 17.30 –19 Uhr, BerlinBrandenburger EpilepsieKolloquium mit Dr. Pierre Genton, Neurologe am Hôpital Henri Gastaut, Marseille, Frankreich, »Juvenile myoklonische Epilepsie«. 23.06. Kinder und Jugendhospiz Bethel, BielefeldBethel, Remterweg 55: 17 –19 Uhr, Pädiatrische Palliativversorgung, Ringvorlesung mit dem Kinderhospizverein Deutschland, »Geschwisterkinder« für die Ortschaften Bethel und Eckardtsheim Mo – Fr 13 – 14, 18 – 19 Uhr, Sa 16 Uhr, So 10 Uhr
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