12. Sonntag im Jahreskreis C Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater (3, 26-29) Brüder und Schwestern! Ihr seid alle durch den Glauben Töchter und Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als Gewand angelegt. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid „einer“ in Christus Jesus. Wenn ihr aber zu Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben kraft der Verheißung. Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 9, 18-24) In jener Zeit als Jesus in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren, fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Messias Gottes. Doch er verbot ihnen streng, es jemand weiterzusagen. Und er fügte hinzu: Der Menschensohn mu ss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen. Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten. „Kleider machen Leute“, sagt ein Sprichwort. Kleider verbinden und machen Unterschiede. In der Taufe haben wir Christus wie ein Gewand angezogen. Der Glaube an Christus eint, überwindet soziale Schranken und ermöglicht neue Formen des Miteinanders. Aus dem nachsynodalen Schreiben AMORIS LAETITIA, 4. Kapitel “Die Liebe in der Ehe“: 133. […] In der Familie ist es »nötig […], drei Worte zu gebrauchen. Ich will es wiederholen. Drei Worte: „darf ich?“, „danke“ und „entschuldige“. Drei Schlüsselworte!« »Wenn man in einer Familie nicht aufdringlich ist und „darf ich?“ fragt, wenn man in einer Familie nicht egoistisch ist und lernt, „danke!“ zu sagen, und wenn in einer Familie einer merkt, dass er etwas Hässliches getan hat, und es versteht, „entschuldige!“ zu sagen, dann herrschen in jener Familie Frieden und Freude.« Seien wir nicht kleinlich mit dem Gebrauch dieser Worte, seien wir großzügig, sie Tag für Tag zu wiederholen, denn »schwer lastet so manches Schweigen, manchmal auch in der Familie, zwischen Eheleuten, zwischen Eltern und Kindern, unter Geschwistern«. Demgegenüber schützen und nähren die passenden Worte, im richtigen Moment gesagt, die Liebe Tag für Tag. 134. […] Die eheliche Liebe pflegt man nicht vor allem dadurch, dass man von der Unauflöslichkeit als einer Pflicht spricht oder die Doktrin wiederholt, sondern indem man sie durch ein ständiges Wachstum unter dem Antrieb der Gnade festigt. Die Liebe, die nicht wächst, beginnt, in Gefahr zu geraten, und wir können nur wachsen, wenn wir auf die göttliche Gnade mit mehr Taten der Liebe, mit häufigeren, eindringlicheren, großherzigeren, zärtlicheren und fröhlicheren Gesten der Zuneigung antworten. […] Guter Gott! In der Taufe sind wir eine neue Schöpfung geworden. Wir haben - wie die Schrift sagt - Christus angezogen. Das weiße Gewand der Taufe ist uns ein Zeichen der Erinnerung für diese Würde. Bewahre sie uns für das ewige Leben. Amen. Gebet nach der Taufliturgie Die Gabe der göttlichen Liebe, die sich in die Eheleute ergießt, ist zugleich ein Aufruf zu einer beständigen Entfaltung dieses Geschenkes der Gnade.
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