Nachrichten Ausgabe 3/2016 Juni · Juli · August 2016 Mare nostrum Ein Kunstprojekt in St. Remberti Gottesdienste Gottesdienste Juni bis August 2016 wenn nicht anders angegeben um 10 Uhr Juni 05.06. 12.06. Gottesdienst mit Konfirmanden 16.06. 20.00 Taizéandacht 18.06. 11.00 Taufgottesdienst 19.06. 26.06. 15.00 Gehörlosengottesdienst Pastorin Frauke Lieberum Pastor Dirk v. Jutrczenka Pastor Uli Bandt Pastor Uli Bandt Pastorin Frauke Lieberum Pastor Uli Bandt Pastor Gerriet Neumann Juli 03.07. 10.07. 17.07. 23.07. 11.00 Taufgottesdienst 24.07. 31.07. Pastorin Isabel Klaus Pastor Dirk v. Jutrczenka Pastorin Isabel Klaus Pastorin Isabel Klaus Pastorin Frauke Lieberum Pastorin Frauke Lieberum August 07.08. 14.08. 18.08. 20.00 Taizéandacht 20.08. 11.00 Taufgottesdienst 21.08. 28.08. 15.00 Gehörlosengottesdienst Pastor Uli Bandt Pastor Dirk v. Jutrczenka Pastor Uli Bandt Pastor Dirk v. Jutrczenka Pastor Uli Bandt Pastor Olaf Droste Pastor Gerriet Neumann September 04.09. Goldene Konfirmation Pastor Uli Bandt Alle Termine aktuell im Remberti-Newsletter Möchten Sie zeitnah über Veranstaltungen in der Gemeinde informiert werden? Der Remberti-Newsletter ist kostenlos und unverbindlich. Senden Sie uns eine E-Mail: [email protected] oder abonnieren Sie den Newsletter auf www.remberti.de 2 Geleitwort Sich auf den Weg machen Ja, wir haben uns eingelassen auf eine Zusammenarbeit mit einem Künstler, der mit Menschen aus dem Stadtteil und Flüchtlingen ein Kunstprojekt in unserer Gemeinde initiieren will. In dieser Ausgabe der Remberti Nachrichten wird das Projekt mit dem verheißungsvoll klingenden Titel „Mare nostrum“ vorgestellt. Die Bauherren und Pastoren haben der Umsetzung zugestimmt und Ort und Raum zur Verfügung gestellt, ohne genau zu wissen, was als Ergebnis dabei heraus kommen wird. Die Idee von einem Kunstprojekt, welches Gemeindemitglieder oder Menschen aus dem Stadtteil mit Flüchtlingen zusammen bringt und etwas Gemeinsames entwickeln lässt, fanden wir jedoch unterstützungswert und sehr gut. Damit haben wir vertraute Wege verlassen und gehen einen Weg mit einem Menschen, den wir noch gar nicht kennen und einschätzen können, auch das Ziel dieses Projektes können wir nur begrenzt formulieren: Begegnungsraum für Gemeinde und Flüchtlinge zu ermöglichen, um gleichberechtigt und partnerschaftlich ein Kunstprojekt entstehen zu lassen. Wie muss es Menschen gehen, die ihre Heimat verlassen (müssen), sich auf den Weg machen mit der Vorstellung: irgendwo auf dieser Erde muss es für mich oder uns einen Ort geben, an dem wir sicher leben und ein besseres Leben führen können; ein Leben ohne Angst vor Terror und Gewalt. Von dieser Situation lesen wir inzwischen nicht mehr nur in Geschichtsbüchern oder Romanen, sondern es wird ständig über diese schwierige Situation in der Tageszeitung berichtet. Wir hören darüber auch durch Erzählungen von Freunden und Bekannten, die sich in der Unterstützung von Flüchtlingen engagieren. Nun erleben wir diese Menschen auch konkret in unserer Gemeinde. So treffen Sie z.B. Abdollah Azarhomayoun bei uns oft im Gemeindehaus an, er hat hier eine Unterkunft erhalten und hilft uns aus Dankbarkeit bei den vielen Veranstaltungen im hauswirtschaftlichen Bereich. Das ist für unsere Gemeinde eine erhebliche Entlastung und Gewinn! Er hat sich zunächst allein auf den Weg gemacht, um für sich, seine Frau und Tochter einen Ort zu finden, wo sie in Frieden leben können. Wie geht es ihm wohl, da er der deutschen Sprache noch nicht gut mächtig ist und viele Alltagssituationen und Zusammenhänge nicht versteht? Ich sehe viele Frauen, Männer und Kinder donnerstags beim Remberti Café International, die sich auf den Weg gemacht haben, einen Ort der Begegnung zu finden. Wo sie bei Kaffee, Tee und oft selbst gebackenem Kuchen von Gemeindemitgliedern auf ganz unterschiedliche Menschen treffen, die ihnen helfen, durch ihr Dasein, durch ein Miteinander, auch beim Sprachunterricht. Und auch die UnterstützerInnen aus der Initiative „Was tun! Flüchtlingsarbeit in St. Remberti“ haben sich auf den Weg gemacht und schenken ihre Zeit und Arbeitskraft, um das Gemeindehaus zu einem Ort der Geborgenheit werden zu lassen auch für Menschen, die nicht in der St. Remberti Gemeinde beheimatet sind. So soll es sein, dass wir uns alle auf den Weg machen, die sicheren Wege der Kommunikation verlassen in der Hoffnung, in der Begegnung mit Fremden und uns Fremdem bessere Lebensbedingungen zu schaffen, sich einzusetzen dafür, dass es reicht. Für alle. Dorothee Harborth Verwaltende Bauherrin 3 Werbung BETREUUNGSVEREIN Wir beraten und informieren Sie zu den Themen: Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Betreuungsverfügung. Termin? Tel. 16 89 97 53/-54 www.inneremissionbremen.de Keine halben Sachen. Wir bieten Ihnen Qualität! • • • • • • Ausgezeichnet als Premium-Gärtnerei Exklusive Floristik Event-Dekoration Stilvolles für In- und Outdoor Trauerfloristik Grabpflege und Grabneuanlage auf den Friedhöfen Riensberg, Oberneuland, Horn und Borgfeld • Vertragsgärtner der Nordwestdeutschen Treuhandstelle für Dauergrabpflege Friedhofstr. 30 · 28213 Bremen Tel. (0421) 21 45 41 · Fax (0421) 21 41 19 E-Mail: [email protected] www.blumen-stelter.de Es kennen Flo und ihre Gerti sich aus dem Chor in St. Remberti. Nun singen sie im Allertal und bleiben trotzdem liberal! Auch Sie können bei einem Wohnortwechsel Mitglied der Rembertigemeinde bleiben. Das Formular gibt‘s im Gemeindebüro. 4 Inhalt + Impressum Impressum I n h a l t Remberti-Nachrichten 3/2016 Gottesdienste......................................2 Geleitwort............................................3 Herausgeber und Anzeigenverwaltung: Die Installation MARE NOSTRUM........6 Ev. St. Remberti-Gemeinde, Friedhofstr. 10, 28213 Bremen, Peter Weismann...................................8 Tel. 0421/20157-0 Mare nostrum - Mare monstrum.........9 E-Mail [email protected] Kunst als Mahnung............................10 Redaktion und Gestaltung: RembertiKino: Flucht übers Meer..... 11 Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit, Ulysses-Syndrom: Werkschau............ 12 René Bärje-Keßler, Pastor Dirk v. Jutrczenka Remberti Café International.............. 12 (v.i.S.d.P.) E-Mail [email protected] SIND SIE SICHER? Podiumsdiskussion zum EU-Abkommen mit der Türkei.... 13 Druck: Rückblick Luthertag........................... 14 O&N Druck GmbH, Neuenweg 1, 28207 Bremen, Tel. 0421/440097 Kalender.............................................16 E-Mail [email protected] Kirche im Kommen / Radtour............18 Freundeskreis..................................... 19 Titelbild: P. Weismann, Entwurf zu MARE NOSTRUM Rätsel.................................................20 Kinder.................................................22 Fotos: Fußball...............................................23 P. Weismann (S. 6-8), C. Collao (S. 12), Wikipedia gemeinfrei (S. 13.20.21.25), Kirchenmusik.....................................24 I. Klaus (S. 14.15.22.23), M. Reich (S. 19), Diakonie.............................................27 D. v. Jutrczenka (S. 30) Religionsphilosophischer Salon........28 Erscheinungsweise 4 Ausgaben/Jahr Auf dem Weg.....................................29 Auflage 7.000 Rückblick Weltgebetstag...................30 Abschied von Anne Rentzsch.............30 Redaktionsschluss Ausgabe 4/2016: 15. Juli 2016 Freud und Leid...................................31 AZ Liebig 2/06 27.03.2006 12:25 Uhr Seite 1 Kontakte............................................32 Liebig Grabgestaltung · Grabpflege · Dauergrabpflege Familienbetrieb seit 1900 am Riensberger Friedhof Ortfeldstraße 11/ Friedhofstraße · 28213 Bremen www.friedhofsgaertnerei-liebig.de · Tel. 04 21-21 46 04 · Fax 223 98 75 5 Mare nostrum Die Installation MARE NOSTRUM Ein Kunstprojekt in St. Remberti Von Juni bis September wird der Künstler Peter Weismann in und mit der St. Remberti Gemeinde ein Kunstprojekt durchführen, das Flüchtlinge und Gemeindeglieder gleichermaßen einbezieht. Über den Zeitraum von mehreren Monaten soll gemeinsam ein temporärer Bau geschaffen und für Begegnungen genutzt werden. Der Titel MARE NOSTRUM spielt auf die Situation der Flüchtlinge an, die nach wie vor versuchen, über das Mittelmeer einen Weg nach Europa zu finden. Auch wenn die Zahl der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge seit einigen Monaten deutlich gesunken ist, haben sich weder die Fluchtursachen noch die Motive der Fliehenden verändert. Auf den folgenden Seiten werden das Projekt und der Künstler sowie einige begleitende Veranstaltungen vorgestellt. Im Verlauf des Projekts werden weitere Aktionen und Veranstaltungen folgen, die kurzfristig auf unserer Internetseite www.remberti.de sowie über den Newsletter angekündigt werden. Du, lass dich nicht verhärten in dieser harten Zeit Vorstellungen von einem Sommerfest auf der Wiese von St. Remberti Es war einmal ein Land, dem die Mühseligen und Beladenen willkommen waren, die aus Ländern kamen, in denen Not und Krieg herrschte. Es war ein schönes und reiches Land, in dem der Wille zur Menschlichkeit blühte und dem Zaghaften zugerufen wurde: „Wir schaffen das!“ Das ist nicht der Anfang eines Märchens. Es gibt dieses Land, in dem jeder weiß, dass die Tragödien in Idomeni und das Abfackeln von Asylunterkünften Barbarei und keine Lösung sind. Wer sich Europa als „Festung“ wünscht, der ist im Gestern eingemauert, der hat sich im Denken und Fühlen eingegrenzt und den Weg zu sich selber und ins Heute nicht angetreten. Grenzen waren und sind eine Aufforderung zum Dialog, wenn sie nicht Ursache für Krieg, Gewalt und andere menschliche Katastrophen sein wollen. „Ich bin, weil du bist“, ist eine Grundannahme im „Ubuntu“, der afrikanischen Lebensphilosophie der Verbundenheit. Die Installation MARE NOSTRUM, die im Sommer auf der Wiese vor der Kirche St. Remberti geplant ist, soll in diesem Sinne ein Ort werden für die Begegnung mit dem Fremden, dem Neuen, dem Unbekannten und einen Dialog anstoßen, der die eigenen Grenzen und die des Anderen auslotet und aufhebt. Das Projekt MARE NOSTRUM selbst ist ein künstlerisch dialogischer Vorgang, der bereits im Dezember 2015 mit Pastor Dirk von Jutrczenka und den Bauherren begonnen hat. Hier entstand die Idee, auf der Wiese vor der Kirche gemeinsam mit Menschen aus den Flüchtlingsunterkünf- 6 Mare nostrum ten und aus der Gemeinde ein Haus für einen Raum zu bauen, der einen Sommer lang offen für Kunst und Kommunikation ist. Ich stelle mir das „Haus“ als einen weißen, kubusartigen Würfel vor, der nicht im Lot steht und den Eindruck erweckt, als würde er von unsichtbaren Kräften im Erdreich nach oben geschoben. Ein Drittel des Kubus liegt wie von einer Axt abgespalten daneben, nur noch in einer gedachten Linie verbunden mit der Basis des Würfels. Das Innen des Kubus beherbergt die Installation MARE NOSTRUM. Eine Landschaft breitet sich aus. Der Besucher tritt auf hellen Sand, der sich bis zu einer dunklen Wasserfläche ausbreitet, an deren Ufer ein weißer Stuhl steht. Teelichter schwimmen auf dem Wasser. Ein Tropfen, der in Abständen auf den Wasserspiegel fällt, schlägt leichte Wellen, die sanft die Kerzenlichter bewegen. Besucher, Stuhl und Wasser spiegeln sich in einem Türrahmen auf der anderen Seite des Ufers. Von der Decke hängt durchsichtige Gaze in zwei, drei Bahnen, die sich leicht in der Raumluft bauschen. Ein Ort der Ruhe und der Meditation. Für kurze Zeiten aber auch Bühne für Interventionen: ein Geiger, der über den Sand geht und Bach-Sonaten spielt, als erkunde er damit den Raum; - ein Pastor, der laut über eine Predigt nachdenkt; - ein Geflüchteter, der Tee zubereitet und seine Geschichte erzählt; - ein bildender Künstler, der ein Werk ausstellt oder dort verfertigt; - eine Tänzerin, die sich dem Raum aussetzt; - ein Politiker, der über seine Utopie spricht; - ein Schauspieler, der einen Text vorliest; - Nachbarn, die vom Alltag der Integration erzählen; - Kinder, die im Sand spielen; - Film- und Fotoprojektionen auf den Gazevorhängen; Menschen, die ein Fest feiern... Im Außen steht auf der Wiese unter freiem Himmel die Einrichtung eines Zimmers: ein Tisch, Stühle, ein Bett, ein Schrank – alles in Weiß. Die Installation MARE NOSTRUM ist dem Mut des Einzelnen gewidmet, Gewohnheiten in Frage zu stellen und sich auf das Fremde einzulassen. „Fremd“, sagt Karl Valentin, „ist der Fremde nur in der Fremde.“ Die Installation MARE NOSTRUM verändert sich mit der Zeit, kann sich auflösen, einer anderen Rauminstallation Platz machen, zu einem Raum für Theater und Musik werden oder einem Museum der Erinnerung an Heimaten, zu einem Ort der Flucht, zu einer Zuflucht für einen Sommer. Im Spätherbst wird es wie bei Rilke heißen: Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los. (…) Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben. Und zum Winter hin wird abgebaut, dass im Frühling die Wiese wieder die Wiese ist, als wäre nichts gewesen – und doch ist viel geschehen. Das bleibt. Realisierung Das Projekt MARE NOSTRUM hat kein Geld und will kein Geld haben. Das Budget von MARE NOSTRUM ist Dialog und Kommunikation. MARE NOSTRUM versteht sich als eine konkrete Utopie der Integration, zu der jeder einbringt, was ihm möglich ist, und erhält, was ihm die Begegnung bringt. Der Beitrag, den ich einbringe, wenn ich Anfang Juni nach Bremen komme, ist die Erfahrung, mit künstlerischen Mitteln den dialogischen Prozess anzustoßen. > 7 Mare nostrum Liebe Leserinnen und Leser der RembertiNachrichten, an dieser Stelle wende ich mich direkt an Sie. Ich möchte Sie und die geflüchteten Menschen in Ihrer Gemeinde einladen, sich mit Ihrer Neugier, Ihrem Interesse, Ihren Fähig- und Möglichkeiten an der Realisierung von MARE NOSTRUM zu beteiligen und die Wiese von St. Remberti in einen temporären Ort der Kunst, des Spiels, der Arbeit, der Poesie und der Begegnung zu verwandeln. Von diesem Ort und mit Ihrem Engagement wird ein Netzwerk geknüpft, das über Schwachhausen hinaus in die Stadt hinein wächst, um in der persönlichen Begegnung Bürgerinnen und Bürger, Institutionen und Firmen als beteiligte Mäzene in das Projekt MARE NOSTRUM einzubinden und auf diese Weise die benötigten Materialien, die Werkzeuge und das fachliche Wissen für das Projekt geliehen oder gespendet zu bekommen. „Sorgfältig prüf ich meinen Plan, er ist groß genug, er ist unverwirklichbar.“ Ich verstehe dieses kleine Gedicht von Bertolt Brecht als ein Lob auf die Utopie, auf die Kühnheit zum Möglichen, zum noch Unverwirklichbaren. In der Kunst hat Utopie die Möglichkeit, im Heute das Morgen zu üben: das Eingestehen des Irrtums, die Kraft der Trennung, die Freude zu neuen Wegen und Begegnungen, den Mut zum produktiven Konflikt und die Arbeit aus dem Herzen. Ich freue mich auf Sie und MARE NOSTRUM Peter Weismann Peter Weismann wurde 1944 geboren und lebt in München und Palermo. Nach einer Ausbildung zum Verlagsbuchhändler und neben seiner Tätigkeit als freier Lektor, Redakteur und Ghostwriter (Schwerpunkt Biographien) ist er als Installationskünstler in Deutschland und Italien tätig. Aus seiner Begegnung mit dem experimentalen Theater EXIL 84 in Palermo entwickelte er das Konzept der „theatralen Skulptur“, dessen Kriterium die offene Aktion im öffentlichen Raum ist. Ähnlich wie 8 Künstler der italienischen Arte povera arbeitet er mit Fundstücken und entsorgten Dingen aus dem alltäglichen Leben. In dem Versuch, ihre Poesie freizulegen, versteht er sich als Archäologe der Gegenwart. Auf diese Weise entstanden seit 2006 zahlreiche Arbeiten, darunter die Installation Stolpersteine (München 2007), ein Triptychen zum Thema Migration an der Hafenmole in Palermo (2009/12) und die Performance Da geht ein Mensch im GrandHotel Cosmopolis in Augsburg (2015). Weismann wird auch in Bremen seine Arbeit als offenen Prozess mit allen daran Interessierten entwickeln; das Werk ist für ihn nicht das Resultat der Arbeit, sondern der Weg dorthin. Dieter Richter Mare nostrum Mare nostrum – Mare monstrum Zur Kulturgeschichte des Mittelmeers Mare nostrum, „unser Meer“, nannten die alten Römer das Mittelmeer, und in dieser Bezeichnung klangen Stolz und das imperiale Bewußtsein an, die Herren der Welt rund um dieses Meer zu sein. Auch später war das besitzanzeigende Fürwort offen für hegemoniale Interpretationen, etwa während des italienischen Faschismus, als Mussolini seine kolonialen Abenteuer im Mittelmeerraum mit der Idee des mare nostro rechtfertigen wollte. Nach dem deutschen Überfall auf Griechenland 1941, der Beteiligung am Afrikafeldzug und der Besetzung Italiens 1943 wurde das Mittelmeer dann „deutsches“ Meer im schrecklichsten Sinn; die von der Wehrmacht dort an der Zivilbevölkerung verübten Bluttaten sind größtenteils bis heute juristisch ungesühnt. Aber Mare nostrum ist das Mittelmeer auch in einem ganz anderen, fundamentalen Sinn: Es ist die Wiege unserer europäischen Kultur. In seinem alten Namen Mare mediterraneum, dem „Meer zwischen den Ländern“ zeigt es am schönsten seinen Charakter: Es ist Mittler-Meer, vermittelnd zwischen den Küsten dreier Kontinente. Von seiner geomorphologischen Struktur her zerfranst und zerklüftet wie kein anderes, übersät mit Inseln und Inselgruppen, die wie Trittsteine im Wasser zum Sprung einluden, war dieses Meer fluides Medium eines permanenten Austauschs zwischen Völkern und Kulturen, Gütern, Sprachen, Religionen und Ideen. Der Monotheismus, das Alphabet, die Idee der Demokratie und das Lateinische sind vier Grundelemente der europäischen Kultur, die dieses Meer „vermittelt“ hat. Im Mittelalter vollzieht sich über dieses Meer hinweg eine Begegnung besonderer Art: zwischen der christlich-lateinischen Welt im Norden und der muslimisch-arabischen Welt im Süden. Der Kanal von Sizilien und die Enge von Gibraltar werden zu See-Brücken einer Verbindung, durch die das Abendland einen einzigartigen wirtschaftlichen und kulturellen Modernisierungsschub erfährt, bewirkt durch eine hoch- entwickelte islamische Zivilisation, die auch in Fragen der religiösen Toleranz den Praktiken des Christentums weit überlegen war. Technische Innovationen wie der Kompaß oder das Papier, Luxusgüter wie Zucker oder Kaffee, die Kultur des Zitronen- und Orangenanbaus kommen aus der arabischen Welt nach Europa, dazu die Fortschritte der Medizin, der Mathematik und der Philosophie. Heute droht Mare nostrum zu Mare monstrum zu werden, zum Meer des Schreckens. Das Mittelmeer ist zum großen Friedhof geworden. Jeden Tag versuchen Unzählige, es von Süden nach Norden zu überqueren, jeden Tag ertrinken Unzählige bei diesem Versuch. Sofern ihre Leichen an Land gespült werden, wie jene 366 Menschen zumeist aus Eritrea, die am 3. Oktober 2013 vor Lampedusa ertranken, werden sie anonym „begraben“ - ohne jegliche Begräbniszeremonie und ohne jeden Versuch einer Identifizierung. Für jene, die „auf See bleiben“ verliert sich jede Spur. Dabei gilt der anonyme Tod, gerade der Tod im Wasser, im Islam ebenso wie im Judentum als ein besonders schimpflicher Tod – er war es lange Zeit auch in Europa. Das Mittelmeer ist damit auf ganz neue Weise zu „unserem Meer“ geworden. Die Menschen, die es überqueren, wollen zu „uns“. Sie fliehen aus Ländern, an deren Niedergang „wir“ schuld sind. Sie suchen das, was auch „uns“ wichtig ist: Frieden, Arbeit, Glück. Es werden noch sehr viel mehr von ihnen kommen als wir uns heute vorstellen können. Denn im Meer kann man keine Mauern bauen. Das Mittelmeer wird auch in Zukunft „unser“ Meer bleiben, mare nostrum. Dieter Richter Prof. Dr. Dieter Richter ist Literaturwissenschaftler und Autor zahlreicher Bücher zur europäischen Kulturgeschichte, u.a. „Das Meer. Geschichte der ältesten Landschaft“ (Berlin 2014) . 9 Mare nostrum MARE NOSTRUM - Kunst als Mahnung Ai Weiwei und vierzehntausend Rettungswesten Der Künstler Peter Weismann hat für seine geplante Kunstinstallation aus aktuellem Anlass den Titel MARE NOSTRUM gewählt. Das Mittelmeer, welches schon die Römer „unser Meer“ nannten, ist für mich im Rückblick von wundervollen Erlebnissen, beginnend in meiner Kindheit, mit Reisen rund um das Mittelmeer geprägt. Alle Sinne beglückt: Klima, Kultur, Kunst und Küche im mediterranen Flair. Ob erkundend, bewundernd, schwimmend, tauchend, wandernd oder schlicht erholend und genießend, war das Mittelmeer für mich eine Bereicherung in meinem Leben. Glaubt man den Zahlen des europäischen Tourismusverbandes, geht es jährlich 350 Millionen Touristen pro Jahr rund um das Mittelmeer ebenso. MARE NOSTRUM hieß auch die italienische Operation, die 2013/2014 innerhalb eines Jahres mehr als 130.000 in Seenot geratenden Flüchtlingen im Mittelmeer das Leben retten konnte, bevor sie am 1. November 2014 von der Mission „Triton“ abgelöst wurde. Viel Aufsehen erregte der chinesische Künstler Ai Weiwei mit seiner eindrucksvollen Außeninstallation am Konzerthaus Berlin vom 13. bis 16. Februar diesen Jahres als Beitrag für die Filmgala „Cinema for Peace“ zur Berlinale. Die Säulen des Konzerthauses wurden in knapp zweitausend Rettungswesten gehüllt. Es sollte damit auf die dramatische Flüchtlingssituation an den Grenzen Europas aufmerksam gemacht werden 10 und vor allem an das Schicksal der vielen ertrunkenen Flüchtlinge erinnern, die in überladenen Booten auf ihrem Weg über das Mittelmeer ohne Chance waren. Diese Aktion dauerte nur vier Tage. Doch die Wirkung war aussagestark. Wie ein Mahnmal leuchtete es orangefarben über dem Gendarmenmarkt. Eine visualisierte, wertvolle Erinnerung an die katastrophale Flüchtlingssituation im Mittelmeer und an die vielen Menschen, die auf der Flucht ertrunken sind. Der Künstler erhielt von der griechischen Insel Lesbos vierzehntausend gebrauchte Rettungswesten, viele waren Attrappen und ließen keine Rettung zu, da sie sich mit Wasser vollsaugten. MARE NOSTRUM unser Meer. Es ist dramatisch, wie sich die Assoziation verändern kann, wenn doch die Übersetzung gleich bleibt. Claudia Messerknecht Mare nostrum Flucht übers Meer Filmreihe im RembertiKino zum Projekt MARE NOSTRUM Die nächste Filmreihe im RembertiKino nimmt das Thema der Kunstinstallation MARE NOSTRUM auf. Die Reihe beginnt mit dem beeindruckenden Spielfilm TERRAFERMA. Die kleine sizilianische Insel Lampedusa ist ein Touristenmagnet. Während die ältere Generation noch traditionell vom Fischfang lebt, setzen die jüngeren Bewohner eher auf den Tourismus. Filippo und seine Mutter Giuletta hingegen fühlen sich fehl am Platz und zwischen allen Stühlen; beide wollen die Insel am liebsten verlassen. Als zu den Urlaubern auch noch ein Strom illegaler Einwanderer anlandet, wird alles anders – vor allem, als die Familie eine hilfesuchende Frau aus Afrika aufnimmt… Ähnlich wie der diesjährige Berlinale-Gewinner FUOCOAMMARE (SEEFEUER), der Ende Juli in die Kinos kommt, nähert sich dieser Film dem Drama auf dem Mittelmeer aus der Sicht der einheimischen Inselbewohner. Der Film DIE PIROGE nimmt dagegen die Perspektive der Flüchtenden ein. Baye Laye begleitet als Kapitän eine Gruppe von Flüchtlingen, die von der Küste Senegals nach Europa wollen. Ihm sind die Gefahren der Überfahrt auf der Piroge bewusst, einem Schiff, das eigentlich für die Küstenschifffahrt gebaut ist. Auf der gefährlichen Fahrt werden die Träume und Hoffnungen, aber auch die Ängste und die Verzweiflung der Passagiere deutlich. Die Verfilmung des Buches MBEKE MI von Abasse Ndione durch den senegalesischen Regisseur Moussa Touré ist ein bewegendes Drama, das mit dokumentarischem Gestus die komplizierte Vielfalt der Emigranten und ihrer Träume einfängt. Die erzählerische Qualität liegt auch im Perspektivwechsel, den der Film einem westlichen Publikum zumutet. Im Januar 2010 kam es im süditalienischen Rosarno zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Einheimischen und afrikanischen Migranten. Der semi-dokumentarische Film MEDITERRANEA erzählt eine fiktive Vorgeschichte des Geschehens von der Flucht übers Mittelmeer bis zur Schwarzarbeit auf den italienischen Orangenfeldern, wobei er eindringlich das perspektiv- und rechtlose Dasein der Flüchtlinge aufzeigt. Das von Laiendarstellern beeindruckend gespielte Drama verzichtet auf jegliche Schwarz-weiß-Zeichnungen und findet bei aller Trostlosigkeit Raum für Momente von Freundschaft, Hoffnung und Großzügigkeit. Zusätzlich zu diesen drei Filmen wird es während der Installation MARE NOSTRUM in Remberti noch weitere Filmangebote geben. Unter anderem wird der Dokumentarfilm FREMD von Miriam Faßbender gezeigt, die einen jungen Malier begleitet, der seit zweieinhalb Jahre auf dem Weg nach Europa ist. Sein bisheriges Leben hat er komplett aufgegeben, aber die katastrophalen Lebensumstände in Mali hat er nun gegen den zermürbenden Alltag von Migranten auf ihrem Weg über Algerien und Marokko nach Europa getauscht. Darüber hinaus gibt es mehrere Kurzfilme, die sich mit dem Thema Flucht auseinandersetzen. Die genauen Termine erfahren Sie kurzfristig auf unserer Internetseite www.remberti.de oder per Newsletter. Dirk von Jutrczenka RembertiKino Jeweils montags um 19.30 Uhr im Albert-Schweitzer-Saal 6. Juni: TERRAFERMA (Italien/Frankreich 2011, Regie: Emanuele Crialese, 88 min., mit engl. Untertiteln) 11. Juli: DIE PIROGE (Frankreich/Senegal/ Deutschland 2012, Regie: Moussa Touré, 87 min., mit dt. Untertiteln) 15. August: MEDITERRANEA (Italien/ Frankreich/USA/Deutschland/Katar 2015, Regie: Jonas Carpignano, 111 min., mit dt. Untertiteln) außerdem: FREMD (Deutschland 2011, Regie: Miriam Faßbender, 92 min.) und verschiedene Kurzfilme 11 Mare nostrum Ulysses-Syndrom: Einblick in die Migrationskrise Biografisches Theater mit Menschen, die ihr Land verlassen mussten Die in Bremen lebenden chilenischen Künstler Cristina Collao und Alvaro Solar laden Sie herzlich ein, eine Reise in die menschliche Seite der Migrationskrise zu unternehmen. Sieben Menschen aus Syrien und dem Iran, die ihre Heimat verlassen mussten und Interesse hatten, die eigene Biographie zu untersuchen, um sie als kreative Materie für eine Inszenierung zu nutzen, nahmen vier Wochen lang teil an dem vom Theater Aber Andersrum geleiteten Workshop „ULYSSES-SYNDROM - Ein intimer Einblick in die Migrationskrise.“ Der Workshop fand im März und April in einem Proberaum der Schwankhalle in Bremen statt. Mit dieser Werkschau will Theater Aber Andersrum einen anderen Blick auf das Phänomen der Migrationskrise werfen. Es geht darum, die Zuschauer von den permanenten Berichten der Medien, die sich auf Zahlen stützen, zu distanzieren, so dass sie eine Nähe zu Menschen erleben können, die Erinnerungen, Gefühle, Wünsche und Sehnsüchte haben. Menschen, die gezwungen waren, ihr Zuhause, ihre Bindungen und ihr Lebensprojekt zu verlassen. Es wird in Persisch und Arabisch erzählt und ins Deutsche übersetzt. Der Eintritt ist frei, eine Spende für das Theaterprojekt ist erbeten. Weitere Informationen: www.theateraberandersrum.de Workshop-Werkschau Donnerstag, 9. Juni, 19.30 Uhr Albert-Schweitzer-Saal Remberti Café Kaffee • Kuchen • Begegnung dienstags 15 -17.30 Uhr im Gemeindehaus Remberti Café International Kaffee • Kuchen • Begegnung • Deutschunterricht donnerstags 15 -17.30 Uhr im Gemeindehaus 12 Mare nostrum SIND SIE SICHER? Das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei In Deutschland leben viele neu zugewanderte Menschen, die bei uns ein neues Leben aufbauen möchten. Sie haben auch viele Verwandte und Bekannte, die täglich ihr Leben riskieren bei dem Versuch, über die Türkei in die Europäische Union einzureisen und immer noch in der Türkei festgehalten werden. Nach aktuellen Schätzungen leben über 2 Millionen Flüchtlinge in der Türkei. Von dort erhalten die hier bereits angekommenen Menschen immer wieder schlechte Nachrichten. Zwar fühlen sie sich hier in Sicherheit, aber solange ihre Verwandten nicht in Sicherheit sind, können sie nicht in Ruhe ihr Leben planen. Um den Flüchtlingszustrom zu stoppen, setzt die EU auf eine engere Zusammenarbeit mit der Türkei. Dabei bleiben folgende Fragen im Hintergrund: Wie sieht die konkrete Flüchtlingspolitik der Türkei aus? Wie leben Flüchtlinge – besonders Flüchtlingskinder – dort und wie werden sie unterstützt? Wie geht die türkische Regierung mit Menschenrechten und Minderheiten um? In dieser Veranstaltung, die wir gemeinsam mit der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in der Bremischen Bürgerschaft durchführen, stehen diese Fragen im Mittelpunkt. Dabei soll auch diskutiert werden, welche möglichen Folgen das Abkommen zwischen der EU und der Türkei für Schutzsuchende hat. Begrüßung: Kebire Yildiz MdBB, Sprecherin für Migration und Integration Pastor Dirk von Jutrczenka, St. Remberti-Gemeinde Auf dem Podium: Hasan Erdogan, Rechtsanwalt, Ankara Dr. Maike Schaefer MdBB, Fraktionsvorsitzende Dr. Helga Trüpel MdEP, Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz Moderation: Nima Pirooznia, Landesvorstand Bremen, Sprecher für Migration/Integration Hasan Erdogan ist Menschenrechtler aus Ankara und Vorstandsmitglied des dortigen Menschenrechtsvereins. Daneben ist er 2. Vorsitzender der Juristenvereinigung Cagdas Hukukcular und Mitglied von deren Kinderrechtskommission. Hasan Erdogan ist zudem 2.Vorsitzender der Rechtsanwaltskammer Ankara, Kinderrechtsschutzabteilung. Seit 3 Jahren forscht er über die Situation der Flüchtlingskinder und über Kinder, die in türkischen Gefängnissen sind. Er arbeitet mit vielen anderen Organisationen zusammen, die sich für Kinderrechte einsetzen. Montag, 13. Juni, Gemeindehaus, Albert-Schweitzer-Saal 19 Uhr Ankommen und Imbiss, 19.30 Uhr Podiumsdiskussion 13 Luthertag Alles in Butter, Herr Luther? Klausurtag im Vorfeld des Reformationsjubiläums Im nächsten Jahr wird groß gefeiert: 500 Jahre Reformation! Auch bei Remberti: Mit unserer freiheitlichen, undogmatischen Ausrichtung berufen wir uns auf die Reformation, die den Glauben aus dem starren Gerüst religiöser Normen und kirchlicher Hierarchie gelöst hat. Oder ist es doch nicht ganz so einfach, das Erbe auch eine fragwürdige Fracht? Ist Luther nicht ein Antisemit? Hat sein Glaube an das Wort nicht Fundamentalismus und Rechthaberei begünstigt? Bietet das evangelische Erbe nicht ziemlich viel Trockenbrot, wo heute doch eher sinnliche, expressiv-esoterische oder eher philosophische Formen des Glaubens gefragt sind - Buddha beats Luther? Am 30. April versammelten sich im Albert Schweitzer Saal etwa vierzig Rembertianer, um einen Vormittag lang über die Reformation und ihre Bedeutung für uns zu diskutieren. Vorbereitet hatte diese Klausurtagung wie schon in den vergangenen Jahren die Treffen zu ‚Abendmahl‘, ‚Jesus‘, ‚Das liberale Selbstverständnis‘ eine Gruppe, zu der alle drei Bauherren, Stefan und Ute Blaum, Bernhard Gleim und Pastorin Isabel Klaus gehören. In einigen Abendsitzungen bei gutem Wein und kritischen Diskussionen hatten sie dabei rasch gemerkt, dass das Thema Reformation doch ein bisschen zu groß ist für einen Vormittag. Deswegen war zuerst einmal hauptsächlich Luther dran. Im ersten Vortrag stellte Fritz Klüting die historischen Voraussetzungen der Reformation dar. Begünstigt wurde sie in Deutschland durch die schwierige Machtbalance zwischen Kaiser und Fürsten. Einige Kurfürsten wussten im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation ihre Interessen mit Hilfe der Religion zu verteidigen. Weil er unter dem Schutz seines Fürsten stand, war Luther nie wirklich an Leib und Leben bedroht. Und dann, auch das hat den Erfolg der Reformation möglich gemacht: Sie war zwar ein revolutionärer Aufbruch und führte weg von Rom, schwenkte aber gesellschaftspolitisch bald wie- 14 der ein auf Machterhalt und stabile Verhältnisse. Das protestantische Appeasement an die Fürsten dieser Welt hat den Protestantismus bis heute geprägt: Ute Blaum erzählte in ihrem Beitrag über die Musik des Protestantismus, dass zur deutschen Kaiserkrönung 1871 eine von Richard Wagner komponierte Hymne nach Motiven von „Ein feste Burg ist unser Gott“ aufgeführt wurde. Da bahnte sich die reichspreußische Verbindung von Thron und Altar schon an. Natürlich kann man von der Musik der Reformation nicht sprechen, ohne von Johann Sebastian Bach zu reden, bzw. zu singen. Die Musik ist die Gefühlsseite des evangelischen Glaubens, seine Innigkeit, seine Kultur. Blaum stellte Lutherchoräle von Bach, Mendelssohn und Reger vor. Besonders eindrucksvoll für sie war dabei die Vertonung des „Verleih uns Frieden“ von Heinrich Schütz, die bei Kriegsende im Bremer Dom gesungen und bei der Gedenkfeier an das Kriegsende 50 Jahre danach erneut zu Gehör gebracht wurde. Schwieriger ist das Verhältnis Luthers zur bildenden Kunst, das Stefan und Ute Blaum beleuchteten. Kunst ja – aber nur, wenn sie die Lehre illustriert, das war Luthers Auffassung. Und in den Bildern Lukas Cranachs, der die neue Reformationen und vor allem auch die Reformatoren auf vielfach nachgedruckten Bildern unter das Volk brachte, findet sich Luthers Lehre in prägnanten aber auch hoch vereinfachten Bildern: Hier das düstere Feld des alten Bundes, in dem das Gesetz und die Herrschaft der Sünde regiert, da der Gnadenborn, der von Christi Wunden direkt in die Münder Luthers und seiner Erlösten fließt. Der starre Gegensatz von Gnade und Gesetz, von Neuem und Altem Testament, ist ein problematischer Aspekt der Wort-Theologie Luthers, der sich Bernhard Gleim im abschließenden Vortrag widmete. „Das Wort sie sollen lassen stahn“, dieses Motto ist doppeldeutig: Einerseits Luthertag reißt Luther die Bibel dem katholischen Klerus aus der Hand und gibt sie dem Volk zurück. Das ist ein freiheitlicher Impuls: Jeder kann lesen und den Text verstehen. Auf der anderen Seite hat die Monopolstellung des Bibelworts auch Rechthaberei und Fundamentalismus begünstigt, die Gottesdienste ausgetrocknet und ihres rituellen und ästhetischen Reichtums beraubt. Die Abwertung des Alten Testaments und der Glaube, dass die Kirche durch ihren Herren Jesus Christus das ‚bessere Israel‘ sei, gehöre, so sagte Gleim in Anlehnung an die Theologin Eva Harasta, auf den Misthaufen der Geschichte, in die Abteilung Gefahrenstoffe. Natürlich kamen auch die Teilnehmer des Klausurtages selber zu Wort, sie erarbeiteten Antworten zu drei Fragen: Wäre ich gerne katholisch? Warum bin ich eigentlich evangelisch? Muss sich an Kirche etwas ändern? Die Antworten auf die erste Frage fielen ambivalenter aus als gedacht. Die Schönheit der katholischen Messe wurde gelobt, irgendwie sei doch im Katholizismus alles leichter als im angestrengten Protestantismus, wo man nie mit sich zufrieden sein dürfe. Der Katholizismus erscheine leicht, die Beichte bringe Entlastung. Pastor Uli Bandt hob die katholische Soziallehre heraus, die ihm oft entschiedener und klarer sei als die häufig windelweichen Äußerungen unserer eigenen Kirche. Also ein „Vielleicht ja“ als Antwort auf die Frage, ob man gerne katholisch wäre? Nein, auf keinen Fall! – wandten andere ein. Über der freundlichen Seite des neuen Papstes solle man doch die dogmatische Starre der katholischen Kirche nicht vergessen, ihre strikte Hierarchie, die Homophobie, der Zölibat. Und die Beichte sei ja schließlich eine Pflichtveranstaltung und keine Wärmebrause für geplagte Seelen! Warum bin ich evangelisch? Natürlich sagen die meisten: Evangelisch bin ich, weil ich halt so ge- boren bin. Wären meine Eltern katholisch gewesen, wäre ich eben jetzt katholisch. Aber nein, das allein genüge als Antwort nicht! Eben, weil wie Luther es gesagt hat, „mit unserer Macht nichts getan“ sei, genau darum bin ich evangelisch! Weil wir auf Gnade angewiesen seien! Und es wurden Freiheit und Individualität ins Feld geführt, die ein unverzichtbarer Teil gerade eines aufgeklärten Protestantismus seien. Die Rituale, die Geborgenheit in einer Tradition, die schönen Geschichten, die einen durch das Leben begleiten, das könne man auch im Protestantismus finden. Leider hatte die Frage: „Muss sich an der Kirche etwas ändern?“ in der lebhaften und hin und her wogenden Diskussion nur noch wenig Raum. Die Kirche müsse sehen - so sagte es eine junge Frau in einem Publikum, in dem die Silberköpfe dominierten -, dass die gewohnten regelmäßigen Formen der Religion, der Gottesdienst etwa, bei den Jugendlichen ‚vollkommen out‘ seien. Hier ginge es darum, Projekte zu entwickeln, in denen sich junge Menschen auf Zeit engagieren und austauschen könnten. Angemahnt wurde von anderen ein schärferes Profil der Kirche als gesellschaftliches Korrektiv gegenüber den (kapitalistischen) Fehlentwicklungen der Gesellschaft. Begleitet von protestantisch trockenem Butterkuchen und einem ungläubig guten Bohnenkaffee schloss die Veranstaltung mit einer serbischorthodoxen Hacksuppe ab. Vielleicht könnte ihr ein weiterer Klausurtag folgen, der sich stärker auf Calvin und die politischen Aspekte der Reformation konzentriert. Im nächsten Jahr findet die Jahrestagung des „Bundes für freies Christentum“ in Remberti statt. Thema: „Hier stehen wir. Können wir auch anders?“ Gedankt sei Pastorin Isabel Klaus, die dem Klausurtag Inspiration und Struktur gegeben hat. Bernhard Gleim 15 Kalender Montag Dienstag Frauenbastelgruppe Erika Kohl (Telefon 04298/4892) montags 15.00 - 17.30 Uhr Remberti Café dienstags 15.00 - 17.30 Uhr Spieletreff montags 15.00 - 18.00 Uhr Kaminsaal Kinderchöre Vorgruppe ab 4 Jahre Monique Espitalier dienstags 16.30 - 17.15 Uhr Tüten- und Talerausgabe montags 15.00 Uhr Foyer Gruppe 1: Christiane Quandt letztes Kindergartenjahr + 1. Klasse dienstags 16.30 Uhr - 17.15 Uhr RembertiKino Flucht übers Meer Dirk von Jutrczenka monatlich montags 19.30 Uhr im Albert-Schweitzer-Saal 6. Juni: TERRAFERMA (Italien/Frankreich 2011, Regie: Emanuele Crialese, 88 min., mit engl. Untertiteln) 11. Juli: DIE PIROGE (Frankreich/Senegal/ Deutschland 2012, Regie: Moussa Touré, 87 min., mit dt. Untertiteln) 15. August: MEDITERRANEA (Italien/Frankreich/ USA/Deutschland/Katar 2015, Regie: Jonas Carpignano, 111 min., mit dt. Untertiteln) (siehe Artikel Seite 33) Kirche im Kommen Gerd Bronsema, Eva Früh, Rainer Koy vierteljährlich Kritische Bürger und Christen: Bemerkenswerte Gedanken Luthers Montag, 27. Juni 2016, 19:30 Uhr (s. Seite 18) Gruppe 2: Rolf Quandt ab 2. Klasse dienstags 16.30 Uhr - 17.15 Uhr Remberti-Theater Helmut Holtmann dienstags 18.00 - 19.30 Uhr Albert-Schweitzer-Saal Besuchsdiensttreffen Angela Thies 7. Juni und 2. August Männer im Übergang Treffen nach Absprache mit Gerhard Fricke E-Mail [email protected] Kantorei Andreas-St. Remberti Rolf Quandt dienstags 20.00 - 22.00 Uhr St. Remberti-Gemeinde/Andreas-Gemeinde im Wechsel Bitte nachfragen Ruf 0421/2511772 Wenn Pastor Bandt zur Predigt singt, ist Frieda Klöver ganz beschwingt. Sie zieht zu Oma an die Schlei, doch bleibt bei uns in der Kartei. Auch Sie können bei einem Wohnortwechsel Mitglied der Rembertigemeinde bleiben. Das Formular gibt‘s im Gemeindebüro. 16 Kalender Mittwoch Donnerstag Seniorenfrühstück Angela Thies und Team jeden 2. Mittwoch im Monat 9.30 Uhr 8. Juni, 10. August (im Juli Sommerpause) Remberti Café International donnerstags 15.00 - 17.30 Uhr Patchwork Beate Treber (Telefon 0421/236606) mittwochs von 10.00 -12.00 Uhr Freundeskreis Remberti jeden 3. Mittwoch im Monat 15.30 Uhr Pastor Uli Bandt 22. Juni, 20. Juli, 17. August (siehe Artikel Seite 19) Geburtstagskaffee Uli Bandt, Angela Thies und Team vierteljährlich mittwochs 15.30 Uhr 31. August (siehe Artikel Seite 19) Gemeindechor Rainer Köhler mittwochs 17.30 - 19.00 Uhr Initiativkreis „Neue Alte“ jeden 3. Mittwoch im Monat 18.30 - 20 Uhr Teestube der Jugend Helmut Holtmann mittwochs 19.00 - 21.00 Uhr Bibellesen mit Uli Bandt jeden 2. Mittwoch im Monat Unverwechselbar christlich? 8. Juni, 10. August 19.30 Uhr im Kaminsaal VOX Vocalensemble Rolf Quandt 14-täglich mittwochs 20.00 Uhr Jugendleitertreffen Helmut Holtmann, Dirk von Jutrczenka jeden letzten Mittwoch im Monat 21.00 Uhr Kirchenband Rolf Quandt, Dirk von Jutrczenka donnerstags 16.30 - 18.30 Uhr Was tun! Flüchtlingsarbeit in Remberti Lars Beulke, Dirk von Jutrczenka monatlich an versch. Tagen 19.30 Uhr Taizé-Andachten Uli Bandt jeden 3. Donnerstag im Monat 20.00 Uhr in der Kirche Freitag Vormittagsrunde 1. und 3. Freitag im Monat 10.00 bis 11.30 Uhr KinderKirche freitags 16.30 Uhr Projekt Fußballkinder (s. Seite 23) Religionsphilosophischer Salon Isabel Klaus freitags 19.30 Uhr 10. Juni: Glaubensmärchen mit P. Isabel Klaus täglich Bremer Treff Kirchliche Begegnungsstätte, Altenwall 29 Dietmar Melcher (Telefon 89746175) dienstags bis freitags 17.00 - 21.00 Uhr, samstags 16.00 - 20.00 Uhr 17 Kirche im Kommen Kritische Bürger und Christen Bemerkenswerte Gedanken Luthers zu Gleichheit, Bildung und Beruf In den frühen Schriften Martin Luthers (1520/1524) finden wir erstaunliche Anregungen für ein verantwortliches Leben, zu Staat und Kirche, zur Schulbildung der Kinder und zum Wert von Arbeit und Beruf. Wer dem Theologen Friedrich Wilhelm Graf folgt, Luther ‚sehr differenziert und kritisch zu feiern‘, entdeckt gute Hinweise für einen weltoffenen förderlichen Protestantismus. In der Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ erfahren wir zum Beispiel, dass Freiheit nicht einfach von oben kommt, sondern der Arbeit am (Bibel-) Text und an sich selbst bedarf. Die Hinweise, wie ein guter Schulunterricht für alle Kinder aussehen sollte, wäre eine gute Lektüre für Bildungspolitiker („An die Ratsherrn aller Städte deutschen Landes, dass sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen“). „Von weltlicher Obrigkeit, wieweit man ihr Gehorsam schuldig sei“ ist interessant im Hinblick auf die vielfältige politische Weltlage und humanes Handeln. Das kommende Jubiläumsjahr der Reformation wird uns noch vieles und sicher auch Kluges hören lassen. Die offene Gruppe „Kirche im Kommen“ lädt ein, über unsere Möglichkeiten zu diskutieren, einen Teil der förderlichen Gedanken Luthers für uns nutzbar zu machen. Wie schon gesagt: kritisch und differenziert. Seine direkte und auch machmal unverblümte Sprache ist ein Vergnügen. Gerd Bronsema, Eva Früh, Rainer Koy Kirche im Kommen Montag, 27. Juni 2016 19.30 Uhr, Gemeindehaus Remberti-Radtour am 23. Juli Fahrt ins Blaue mit Kaffee und Kirchenführung Es ist wieder so weit: wir laden alle Gemeindemitglieder und solche, die sich uns und dem Radfahren verbunden fühlen, zu unserer diesjährigen Radtour mit Kaffeetrinken, Andacht und Kirchenführung ein. Ursprünglich sollte diese Tour ein Angebot für die 50- bis 60jährigen sein, aber von den Teilnehmern der ersten Tour vor fast 10 Jahren sind einige in die Jahre gekommen und brauchen eine gewisse körperliche Schonung. Deshalb wird die Strecke nicht sehr lang (hin und zurück ca. 20 km) und mit einer Alternative (Fahrt mit der Straßenbahn) ausgestattet sein. Da wir das Ziel nie verraten, sichern wir den Straßenbahnfahrern schon hier zu, dass die dann notwendigen Fußwege minimal sind. 18 Wir treffen uns am Samstag, 23. Juli 2016, um 14 Uhr auf dem Parkplatz der Remberti-Kirche, machen eine Kaffee-Pause um 15 Uhr und eine Kirchenbesichtigung um 16.30 Uhr. Um 17 Uhr geht es dann per Rad oder Bahn wieder zurück zur Rembertikirche. Wer mitmachen will, melde sich bitte unter Angabe des Beförderungsmittels (Rad oder Bahn) bis Freitag, 15. Juli, 13 Uhr im Gemeindebüro (Tel. 201570) an. Bei strömendem Regen, der sich aber erfahrungsgemäß selten einstellt, müsste die Tour leider ausfallen. Gerd Bronsema, Eva Früh, Rainer Koy Aus der Gemeinde Freundeskreis und Geburtstagskaffee Vom Synagogenbesuch bis zum Sommerfest Am 22. Juni sind wir zu Gast bei der Jüdischen Gemeinde im Lande Bremen, deren Synagoge sich gar nicht weit von unserer Kirche entfernt in der Schwachhauser Heerstraße 117 befindet. Elvira Noa, die Vorsitzende der Gemeinde, wird uns durch die Synagoge führen und uns den Glauben und die Bräuche unserer jüdischen Glaubensgeschwister nahebringen. Auch Kaffee, Tee und Kuchen werden wir in den Räumlichkeiten der Gemeinde zu uns nehmen können. Die männlichen Teilnehmer unter uns sollten an eine Kopfbedeckung denken. Wir treffen uns 15.30 Uhr vor der Synagoge. Bitte beachten Sie, dass dieser Termin ausnahmsweise auf einen vierten Mittwoch im Monat fällt! In der Woche davor findet die Seniorenfreizeit in Hohenfelde statt. Am 20. Juli wird Herr Bergemann vom Polizeirevier Schwachhausen unser Gast sein und uns Informationen zum Thema Prävention von Straftaten an älteren Menschen geben und wie wir uns vor Tricks von Dieben und Betrügern schützen können. Dieses Thema ist leider nach wie vor aktuell und es ist sinnvoll, dass wir uns mal wieder auf den neuesten Stand der kriminellen Winkelzüge und möglicher Schutzmaßnahmen bringen. Für den 17. August laden wir Sie wieder zu einem Sommerfest im Rahmen des Freundeskreises ein. Bei hoffentlich sonnigem Wetter wollen wir auf dem Innenhof unserer Gemeinde miteinander singen, erzählen, sommerliche kulinarische Leckerbissen genießen und uns des Lebens freuen! Der Freundeskreis ist ein offenes Angebot an alle älteren Mitglieder unserer Gemeinde. In der Regel findet er an jedem dritten Mittwoch im Monat in der Zeit von 15.30 bis 17 Uhr statt. Er ist eine gute Gelegenheit, bei Kaffee und Kuchen neue Kontakte zu knüpfen. Zum Geburtstagskaffe laden wir die Geburtstagskinder ab 80 Jahren der jeweils drei letzten Monate ein. Den Geburtstagskaffee am 31. August werden uns die koreanische Pianistin Eunjung Kim mit dem Flügel und Pastor Bandt mit launigen Gedichten deutscher Klassiker über das Alter musikalisch und poetisch umrahmen. Am 4. September feiern wir Goldene Konfirmation. Wer im Jahr 1966 konfirmiert wurde und/oder uns bei der Suche nach den Adressen der damaligen Konfirmanden helfen kann, melde sich bitte im Gemeindebüro (Telefon 201570). Die apokalyptischen Reiter im Alltag Pastorin Ragna Miller siegt beim Poetry-Preacher-Slam Pastorin Ragna Miller, im Jahr 2013/2014 als Krankheitsvertretung in St. Remberti, hat beim ersten Poetry-Preacher-Slam Anfang April in der Kulturkiche St. Stephani gewonnen. Gegen sieben weitere KandidatInnen, vier bekannte Poetry-Slammer und drei Pastorenkollegen, überzeugte Ragna Miller mit einem gekonnt gestalteten und vorgetragenen Text zu den apokalyptischen Reitern (Off 6) im Alltag sowie einem Monolog aus der Sicht von Luthers Frau Katharina von Bora. Wir gratulieren! 19 Rätsel Reime, Romane und Religion: Ein Rätsel Über Dichter und ihre Theologie 1 Er sei ein christlicher Mystiker, hat sein Landsmann Lars Gustafsson über diesen Lyriker geschrieben, als der den weltweit bedeutendsten Literaturpreis erhielt. Ein stiller, in Deutschland kaum bekannter Mann, dessen Lebenswerk in seiner deutschen Ausgabe nicht mehr als 247 Seiten umfasst. Aber er schrieb Gedichte, die man immer wieder lesen möchte, und jedes Mal hat man den Eindruck, man läse man sie zum ersten Mal, so fremd, konzentriert und schön sind sie. Ein Engel ohne Gesicht umarmte mich Und flüsterte durch den ganzen Körper: „Schäm Dich nicht, Mensch zu sein, sei stolz! In dir öffnet sich Gewölbe um Gewölbe, endlos. Du wirst nie fertig, und es ist, wie es sein soll.“ Ich war blind vor Tränen... > Wie heißt der Dichter? Der dritte Buchstabe des Nachnamens. 2 Von ihm stammt ein Gedicht, das Sie sicher kennen. Es ist vor kurzem zum beliebtesten deutschen Gedicht gekürt worden und dient besonders bei Trauerfeiern zur besinnlichen Vertiefung. Hier aber geht es um einen Roman, der die Leidensgeschichte eines begabten jungen Mannes schildert, der an den Anforderungen einer strengen Schule scheitert. In diesem Roman schildert der Autor die Studierstube eines liberalen Theologen: Die träumerische Mystik und ahnungsvolle Grübelei war von diesem Ort verbannt, verbannt war auch die naive Herzenstheologie, welche über die Schlünde der Wissenschaft hinweg sich der dürstenden Volksseele in Liebe und Mitleid entgegenneigt. Stattdessen wurde hier mit Eifer Bibelkritik getrieben und nach dem ‚historischen Christus‘ gefahndet. > Wie heißt der schulkritische Roman? Von 20 dem aus zwei Worten bestehenden Titel der fünfte Buchstabe des ersten Wortes. 3 Der Maler, den wir suchen, kommt in Arnold Stadlers Buch „Salvatore“ vor: Das sind drei Bücher in einem: Eine Erzählung, die Nacherzählung eines Films und eine Bildbeschreibung. Der Held des Buches gerät in die Vorführung eines Films (der auch schon mal im RembertiKino gezeigt wurde), in dem in schwarz/weiß eines der Evangelien nacherzählt wird. Der Film löst im Helden eine tiefe Erschütterung aus und gibt seiner Sehnsucht nach dem Glauben Nahrung und Bilder. Und nun betrachtet er ein Bild, in dem ein italienischer Maler die Berufung des Mannes dargestellt hat, nach dem das verfilmte Evangelium benannt ist. Kommen sie noch mit? > Dann geben Sie uns den ersten Buchstaben dieses Malers. 4 Fünf Deutschlands hat der Dichter in seiner Lebensspanne gesehen: Die Kaiserzeit, die Weimarer Republik, Nazideutschland, die DDR; am Ende lebte er am Rande des Schwarzwalds. Christliche Bilder, biblische Redewendungen finden sich in einem Gedicht, in dem er einen Pfarrer vom Untergang seiner Gemeinde im Feuersturm der alliierten Luftangriffe berichten lässt: O Stadt in Feuer! O heller Mittag, in Schreie eingeschlossen Wie glimmendes Heu stob Haar der Frauen. Und wo sie im Tiefflug auf Fliehende schossen, Nackt und blutig lag die Erde, der Leib des Herrn. > Wie heißt der märkische Dichter? Der erste Buchstabe! Rätsel 5 Als meine Frau und ich vor vielen Jahren in der Nähe von Potsdam das inzwischen zum Museum gewordene Haus des eben gesuchten Dichters besichtigen wollten, öffnete uns ein junger Mann, der das Erbe dieses Dichters hütete und über das Haus ‚im Kiefergrund‘ einen schönen Essay geschrieben hat. Ein bedeutender Lyriker, den aber kaum einer kannte, bis er mit einem Roman im Jahr 2014 durch die Decke schoss. Darin wird das Leben einiger Jugendlicher auf einer Ostseeinsel in den Jahren vor dem Zusammenbruch der DDR geschildert. Sonntags aber denkt auch dieser Autor an Gott: Dort im trafo an der Straße wohnte gott, ich sah wie er in seinem nest aus kabel enden hockte zwischen seinen ziegelwänden... > Wie heißt der Dichter? Vom Nachnamen den vierten Buchstaben 6 „Segenszutraulichkeit“ - kennen Sie dieses Wort? Mit ihm charakterisiert ein Schriftsteller den Helden seiner Trilogie, in dem er eine mythische Erzählung des Alten Testaments aus dem Brunnen der Vergangenheit holt. Religion und Kirche spielen im Werk des Schriftstellers eine bedeutende Rolle, in seinem ersten Roman finden sich satirisch zugespitzte Porträts protestantischer Pastoren: Pastor Pringsheim bohrte mit seiner Trauerrede in der Wunde herum, die der Tod geschlagen hatte, er führte mit Berechnung einem jeden vor Augen, was er verloren, er verstand es, Tränen auch dort hervorzupressen, wo von selbst keine geflossen wären, und dafür waren ihm die Gerührten dankbar. >Wie heißt der Schriftsteller? Vom Nachnamen den zweiten Buchstaben 7 Wie kann man gut sein? So ähnlich ließe sich der Titel eines Romans übersetzen, der in Deutschland aber auch unter seinem englischen Titel veröffentlicht wurde. Da wird das Leben einer Familie geschildert, die gehörig durcheinandergerät, als „Good News“, ein Esoteriker und Wunderheiler, in ihr Gästezimmer einzieht. Der Schriftsteller ist für seine ironischen und teilweise umwerfend komischen Romane auch in Deutschland bekannt. Ganz häufig geht es in ihnen um moralische Orientierung, etwa wenn ein junger Mann, der bis zum Lebensende auskömmlich von den Tantiemen eines Welthits leben könnte, die Verantwortung für einen kleinen Jungen übernimmt – und daran reift. (Auch verfilmt, mit wem? Natürlich mit Hugh Grant!) Wie kann man gut sein? Auf der Suche danach gerät Katie, die Icherzählerin auch in eine Kirche, aber offensichtlich an die falsche Pastorin: Predigen ist jedenfalls ihr Ding- und zwar auf elektrisierende, haarsträubend peinliche Weise. Sie holt tief Luft, fixiert uns mit starrem Blick und brüllt dann „1-2-3-4 GET WITH THE WICKED!“ und wir fahren ängstlich und verwirrt in unseren Kirchenbänken zusammen - alle bis auf Molly, die das Zitat erkennt, „1-2-3-4 GET WITH THE WICKED“ ist ihr momentaner Lieblingssong aus den Charts. > Wie heißt der Schriftsteller? Wir brauchen den fünften Buchstaben seines Nachnamens. Sehen Sie sich die Lösungen noch einmal an: Dreimal suchten wir nach einem Nobelpreisträger, der Maler reimt sich mit italienischem Käse und der der englische Schriftsteller könnte mit der Linie 4 in die erste Silbe seines Namens fahren. Und nun entwickeln Sie Ihre Lösungszutraulichkeit! Alle Buchstaben zusammenwürfeln, heraus kommt ein Bildhauer, der mit der Rembertikirche verbunden ist. Die richtige Lösung per Mail oder als Postkarte an das Gemeindebüro ([email protected]) Passend zum Sommer gibt es drei Flaschen eines schönen Südtiroler Weißweines! Bernhard Gleim 21 Kinder Tock. Tock. Tock. Schtttttt. Eine Geschichte aus der Welt von Willy und Friedolin „Schwöre!“, sagte Willy zu Friedolin, „dass du das nicht mehr am dritten Löwenzahn von links unten machst!“ Friedolin nickte und kreuzte heimlich zwei Stachel auf dem Rücken... Was war passiert? Eines Morgens noch vor dem ersten Himmelbeerentee wackelte Willys Maulwurfbau. Willy wohnte in der Wiese vor der Kirche am dritten Löwenzahn von links unten. Da schien morgens die Sonne als erstes hin und wärmte Willys kleinen Maulwurfsbau. Willy lag noch in seinem Bett und schlief. Doch plötzlich wackelte alles. Das war sonst nie so. Das Wackeln war von seltsamen Geräuschen begleitet: Tock. Tock. Tock. Schtttttt. Und wieder von vorne: Tock. Tock. Tock. Schtttttt. Die Decke von Willys Maulwurfsbau hüpfte beim Tock Tock und zitterte beim Schtttttt. Seine Lampe schwankte hin und her, als wäre sie auf hoher See. Dann war plötzlich Ruhe und das Tock Tock war verschwunden. Erleichtert stand Willy auf, machte sich einen Himmelbeerentee und sah im Kühlschrank nach, was er frühstücken konnte. Da lagen 5 Gummibären drin, eine große Erdbeerzuckerwatte, ein Topf Vanillesoße und eine ganze Dose Lachgummi. Die nahm er sich. Aber kaum hatte sich Willy hingesetzt und wollte den Lachgummi in seinen Himmelbeerentee tunken, da war wieder das Tock Tock Tock Schtttttt. Alles wackelte so 22 sehr, dass sogar sein Himmelbeerentee überschwappte. Nun reichte es ihm. Er krabbelte nach oben zum Maulwurfshügel. Steckte vorsichtig den Kopf heraus und sah nach, woher das Tock Tock kam. Als sich seine Augen an das Tageslicht gewöhnt hatten, staunte Willy. Auf der grünen Wiese am dritten Löwenzahn von links unten rannte Friedolin hin und her, als würde er von einem Drachen verfolgt werden. Friedolin rannte. Das war das Tock Tock Tock. Und dann bremste er mitten im Rennen und rollte sich typisch igelmäßig zusammen. Das war das Schtttttt. Willy sah ihm eine Weile zu. Tock. Tock. Tock. Schtttttt. Das machte alles gar keinen Sinn. Völlig außer Atem grüßte Friedolin Willy: „Mo-hooooo-hoiiin!“ Willy hob müde seine große Buddelhand.„Friedolin! Was bitte veranstaltest du hier? Du erschütterst mein ganzes Zuhause!“ Friedolin bremste, rollte sich zusammen. Schtttttt. „Willy! Ich trainiere! Solltest du auch! Siehst ’n bisschen mollig aus.“ Willy sah ihn fragend an. „Mollig? Das ist mein Winterfell. Und wofür trainierst du?“ „Na“, sagte Friedolin zwischen den Kniebeugen, „ich trainiere für die Fußball-EuropaWeltmeisterschaft.“ „Fuuuußballllllllll??? Friedolin! Du bist ein Igel! Du machst doch den Ball kaputt!“ Friedolin sah Willy kopfschüttelnd an. „Weißt du denn nicht, dass wir Igel den genialen Fußballschuh erfunden haben? Die Stollenschuhe!!! Damit sie nicht ausrutschen! Zur Fußball-Europa-Weltmeisterschaft dürfen wir Igel ein echtes Igelturnier spielen!“, freute sich Friedolin. Okay, das verstand Willy, aber Friedolin musste wo anders trainieren, bloß nicht am dritten Löwenzahn von links unten. „Schwöre!“, sagte Willy, „dass du von nun an nicht mehr am dritten Löwenzahn von links unten trainierst!“ Friedolin nickte und kreuzte heimlich zwei Stachel auf dem Rücken… Isabel Klaus kinder Fußballkinder - Gott wird rund Das Europameisterprojekt in St. Remberti Die ersten Trainingseinheiten liegen hinter uns! Wir trainieren freitags von 15 bis 16 Uhr die Kindergartenkinder und von 16:30 bis 18 Uhr die Schulkinder. Da ist mächtig was los auf der Wiese vor der Kirche. Wir schafften es insgesamt auf mehr als 70 Kinder. Das ist zwar nicht immer leicht zu handhaben, aber mit ein bisschen Mut zum Chaos macht das viel Spaß. Bei den ersten Trainingseinheiten waren wir vor allem gefordert im Schnürsenkelbinden, Ball aus der Hecke holen, Tore verkleinern, Spielfeld begrenzen, Tränen trocknen, Wasser verteilen. Wenn viele kleine Füße hinter einem Ball herlaufen, kommt es immer wieder zu unentwirrbaren Haufenbildungen. Und doch sind die Fortschritte zu sehen: Die Füße trippeln leichter über die Wiese, die Eigentore werden weniger. Wir haben richtige Talente dabei, die im Alter von 4 oder 8 eine gute Schusstechnik beherrschen. Nun werden wir im Juni auf das Turnier trainieren: Leichte Pässe, immer wieder die Innenseite und Torschüsse. Wenn wir es dann noch schaffen, dass nur ein Torhüter oder eine Torhüterin im Tor steht und nicht die ganze Mannschaft, dann sind wir ganz weit vorn! Das Turnier findet Samstag, 18. Juni, statt. Am Morgen wird der Soccerplatz aufgebaut. Dieser Platz macht was her! Da werden aus Laien Profis! Selbstverständlich werden wir grillen und fröhlich beieinander sitzen und klönen. Kommen Sie gerne mit Ihren Kindern dazu. Mittlerweile haben wir genug elterliche Un- terstützung, die uns beim Training helfen, alle Kinder gut zu trainieren. Der zweite Trainingsblock im Juni: freitags | 3. Juni | 10. Juni | 17. Juni für KINDERGARTENKINDER 15-16 Uhr für SCHULKINDER 16:30 – 18 Uhr Das Turnier am 18. Juni | 11-18 Uhr mit dem traditionellen Fußballgrillen auf der Wiese bei Limo und Wein! Isabel Klaus Freiwilliges Soziales Jahr in St. Remberti Die Kirchengemeinde bietet zum 1. September 2016 erneut einem jungen Menschen die Möglichkeit, in einem FSJ intensive Erfahrungen in der Gemeindearbeit zu sammeln, die gute Startbedingungen für die berufliche Zukunft bilden können. Die Hauptaufgaben bestehen dabei vor allem in der Begleitung und Unterstützung von Senioren und der Mitarbeit im Kindergarten. Für nähere Informationen steht Diakonin Angela Thies unter der Telefonnummer 2015721 gerne bereit. 23 Kirchenmusik Nacht der Chöre: Ein Kaleidoskop der Chormusik Chöre aus der Bremischen Evangelischen Kirche Orgel begleitet. Das VOX Vocalensemble an St. Remberti wird an diesem Abend zusammen mit einen kleinen Blechbläserensemble auftreten. Das genaue Programm und die Auftrittszeiten der Chöre entnehmen Sie bitte dem Programm für diesen Abend. Bei dieser großen Veranstaltung präsentiert die Kirchenmusik der BEK ihre vielfältige Chorarbeit. 17 Chöre aus Bremer Gemeinden werden in der Zeit zwischen 18 und 23.30 Uhr im St. Petri Dom auftreten. Auch die Kantorei Andreas-St. Remberti und das VOX Vocalensemble, beide unter der Leitung von Rolf Quandt, werden wieder dabei sein. Die Kantorei Andreas-St. Remberti wird Werke von Charles Stanford und César Franck singen. Dabei wird sie von dem ehemaligen Domorganisten Wolfgang Baumgratz an der Sauer- Freitag, 10. Juni 2016, St. Petri Dom Beginn: 18 Uhr, Eintritt frei Baumgratz spielt Bach Gesamtwerk für Orgel von Johann Sebastian Bach Zweijähriger Orgelzyklus 2015 – 2016 Sonntag, 12. Juni 2016, 17 Uhr St. Remberti-Kirche Konzert XII Praeludien (und Fugen) in a-Moll sowie Choralvorspiel Sonntag, 14. August 2016, 17 Uhr St. Remberti Kirche Konzert XII „Bach und Italien“ Concerto C-Dur (nach Vivaldi) - Fugen nach Corelli und Legrenzi - Aria variata - Allabreve und Canzona Wolfgang Baumgratz - Orgel, Eintritt: jeweils 5 Euro Förderverein Kirchenmusik Wir unterstützen das finanzielle Gelingen der Aufführungen der Kantorei und des Vocalensembles Vox in St. Remberti und in der Andreas-Gemeinde. Damit wir unsere Unterstützung auch weiterhin gewährleisten können, bitten wir um Ihre Mitgliedschaft im 24 Förderverein oder um Ihre Spenden. Anmelden können Sie sich bei mir (Telefon 212490) oder im Gemeindebüro, Spender finden die KontoNummer auf der Rückseite dieses Heftes. Martin Kayser (Vorsitzender) Open Air Konzert und Sommerfest Ein buntes Programm zum Zuhören und Mitsingen Wie schon im Vorjahr werden sich alle Chöre und musikalischen Gruppen der St. Remberti-Gemeinde an diesem Sommersingen beteiligen. Vom 16. September bis 18. September 2016 wird in Bremen ein Ökumenischer Stadtkirchentag stattfinden. Er steht unter dem Leitwort: “Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens (Lukas 1, 79)”. Das Liederheft für diesen Kirchentag möchten wir an diesem Nachmittag vorstellen und ausprobieren. Dabei werden wir von einem kleinen Blechbläserensemble unterstützt. In den Pausen werden Kaffee und Kuchen angeboten. Sonntag, 21. August 2016, ab 15 Uhr im Innenhof zwischen Kirchen und Gemeindehaus Schon mal vormerken: Samstag, 3. September 2016, 17 Uhr Kirche der Andreas-Gemeinde, Werner-von-Siemens-Str. 55 Joseph Haydn / Mariazeller Messe u.a. Kantorei Andreas-St. Remberti Leitung: Rolf Quandt K r e a t i v e Kü c h e im historisc hen Ambiente. Zu Mit tag, am Abend o d e r f ü r F e i e r n j e d e r A r t. Die öffentliche Gastronomie im Club zu Bremen von 1783 • Am Markt 13 28195 Bremen • Tel: 0421 - 69 66 30 50 • www.1783.de • täglich ab 11:00 Uhr 25 Werbung AZ Otte 2/06 29.03.2006 Dokument 1 10:17 Uhr Se Grabgestaltung Grabpflege Trauerbinderei Moderne Floristik 12:02 Uhr Beerdigungs-Institut Bohlken und Engelhardt AM RIENSBERG Friedhofsgärtnerei Otte GbR Heinstraße 1 / Ecke Friedhofstraße 28213 Bremen Telefon: 04 21 / 21 35 32 Telefax: 04 21 / 21 35 30 Tel. 21 20 47 Tag und Nacht Vertrauen Sie unserer langjährigen Erfahrung e-mail:[email protected] http://www.friedhofsgaertnerei-otte.de AZ Vertragsgärtner Werth 2/06 29.03.2006 der Nordwestdeutschen 27.03.2006 Friedhofstraße 16 · 28213 Bremen 11:40 Uhr Treuhandstelle für Dauergrabpflege GmbH Grabmalbetriebe Wir bieten Ihnen folgende Leistungen: • • • • Grabmale und Natursteinarbeiten aller Art Am Riensberger Friedhof Friedhofstraße 35 28213 Bremen Telefon 21 54 94 Fax 2 23 41 86 www. werth-bremen.de www.bohlken-engelhardt.de [email protected] Krankengymnastik Manuelle Therapie Man. 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Mit unseren zwei Kindern leben meine Frau Ulrike Schoone und ich seit 2005 in Schwachhausen, unsere Kinder wurden in St. Ansgarii getauft und in St. Remberti konfirmiert. Die besonderer Stimmung, das engagierte und liberale Klima in der Gemeinde und eine gute Jugendarbeit haben meine Frau und mich bewogen, in die St. Remberti Gemeinde zu wechseln. Als ich die Möglichkeit erhielt, mich in der Diakonie zu engagieren, habe ich gern die Gelegenheit genutzt, diese Gemeinschaft dauerhaft zu unterstützen und auch ein aktiver Teil der Gemeinde zu sein. Meine Aktivitäten umfassen zur Zeit den Kirchenvorstand und die Arbeit im Bauausschuss. Ich freue mich auch auf zukünftige Aufgaben, z.B. für eine der Stiftungen und Einrichtungen, in deren Kuratorien und Vorständen wir uns als Diakonie engagieren. Unterstützen Sie die Diakonie und Hohenfelde! Ein ganz besonderes Angebot der Gemeindearbeit und besonders für Jugendliche und Konfirmanden in der St. Remberti Gemeinde bildet unser Freizeitheim in Hohenfelde an der Ostsee. Viele Gemeindemitglieder und Gäste verbinden mit diesem Ort Erinnerungen aus ihrer Jugend und der Zeit als Konfirmand. Hohenfelde bietet über eine Vielzahl von Freizeiten für Jugendliche, ältere Menschen und Familien eine Chance zur Erholung und Begegnung an einem ganz besonderen Ort. Die Diakonie unterstützt regelmäßig unbürokratisch viele Konfirmanden, Einzelpersonen und Familien mit Zuschüssen, um ihnen den Aufenthalt in Hohenfelde zu ermöglichen, wenn sie die Kosten nicht selbst tragen können. Und hierzu erbitten wir Ihre finanzielle Unterstützung, damit wir diese Hilfe auch in Zukunft in diesem Maße leisten können. Für ihre Unterstützung bedanke ich mich im Namen der Diakonie und der Gemeinde! Michael Schröder Konto der Diakonie bei der Sparkasse Bremen: IBAN: DE81 2905 0101 0001 0367 71, BIC: SBREDE22 Stiftung St. Remberti-Gemeindepflege zu Bremen Gemeinsam eine solide Basis schaffen für unsere diakonische Arbeit Ihre Zuwendung erhöht das Stiftungskapital und damit unsere Hilfeleistung. Bankhaus Carl F. Plump & Co. BIC: PLUMDE29 IBAN DE78 290 304 000 000 073 717 Der Stiftungszweck ist die diakonische Unterstützung von hilfsbedürftigen älteren Menschen in unserer Gemeinde. 27 Religionsphilosophischer Salon Glaubensmärchen Religionsphilosophischer Salon im Juni Glaubensmärchen? Oh. Äh. Nun. Ja. Also. Wie kommen Sie bloß auf dieses Wort? Also dieses Wort - „Glaubensmärchen“ – nee – das geht nicht, das ist dann doch zu märchenhaft. Es wäre besser gewesen, ich hätte Legende oder Mythos gesagt. Ja – schon, aber Legende und Mythos sind heute doch eher Wörter, die man spontan mit Harry Potter oder Star Wars in Verbindung bringt. Die Legende vom bösen Zauberer, dessen Name nicht genannt werden darf, oder der Sternenmythos, bei dem Millionen Fan-Augen so hell wie Laserschwerter leuchten. Legende oder Mythos – das ist die Frage. Ein Blick ins Literaturlexikon verrät: Eine Legende verarbeitet märchenhafte Stoffe. Ein Mythos Remberti online Auf unserer Homepage www.remberti.de finden Sie aktuelle Veranstaltungen, Gottesdienste und Predigten sowie zahlreiche Informationen zur St. Remberti Gemeinde: •Aktuelles und Termine •Typisch Remberti •Gemeindeleben •Kirchenmusik •Kindergarten •Diakonie 28 ist eine sagenhafte Geschichte, eine Mär. Bloß gut, dass die Bibel nicht aus einem Guss ist: Da gibt es Briefe, große narrative Geschichtsbögen, Psalmen, Lieder. Wo sich so viele Gattungen tummeln, da ist auch Platz für das Glaubensmärchen. Und da ist auch Platz im Religionsphilosophischen Salon am 10. Juni. Im Zuge der vielen Mails bekam ich Unterstützung von einer unerwarteten Seite, die mich sehr freute. Es war eine Mail von Lothar Baumann, dem Sohn von Pastor Baumann: „Sehr geehrte Frau Klaus, vor einigen Tagen habe ich die Artikel des Weserkuriers gesehen und habe mich gefreut, als ich Ihr Interview gelesen habe. Ich freue mich, dass Sie in der Remberti-Gemeinde an Ihrer Auffassung festhalten! Ich hoffe für Sie, dass Sie von vielen Personen Unterstützung erhalten. Lassen Sie mich abschließend noch hinzufügen, dass mein Vater lange Zeit als Pastor an Remberti tätig gewesen ist und er ebenfalls die Zeitungsartikel zur Kenntnis genommen hat und selbstverständlich Ihre Position unterstützt. Mit freundlichen Grüßen aus dem Gebiet einer unfreien Landeskirche Lothar Baumann“ Isabel Klaus Auf dem Weg Trauerwanderung Sich gemeinsam auf den Weg machen Ein geliebter Mensch ist gestorben – nichts ist mehr, wie es einmal war. Das Vertrauen in uns selbst, in Gott und die Welt ist erschüttert. In dieser Situation kann es hilfreich sein, sich mit Menschen, die Ähnliches erleben, auszutauschen. Sich gemeinsam auf den Weg machen, auf ein kleines Stück Trauerweg, dafür soll eine geführte Wanderung am Mittwoch, 3. August, eine Möglichkeit bieten. Die Bewegung in der Natur, sie mit allen Sinnen erleben, kann neben den Begegnungen und dem Austausch mit anderen Trauernden helfen, der Trauer Raum und Zeit zu geben, aber auch neuen Mut und neue Kraft zu schöpfen. Gewandert wird in einer kleinen Gruppe, etwa 2 Stunden, begleitet durch kleine Impulse. Der Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Parkplatz des Gemeindehauses, Friedhofstraße 10. Wir werden uns dann mit der Linie 4 in Richtung Lilienthal auf den Weg zu unserem Ausgangspunkt machen. Bei Regen wird der Termin verschoben. Eine Teilnahmegebühr entsteht nicht, nur der Verzehr beim anschließenden Kaffeetrinken und die Fahrtkosten sind selbst zu tragen. Um Anmeldung wird bis zum 28. Juli gebeten bei Diakonin Angela Thies, Tel. 2015721 ...auf dem Weg glauben • zweifeln • hoffen • leben: Sieben Abende in St. Remberti Im August 2016 beginnt ein neuer Durchgang des Seminars „... auf dem Weg“, das in ähnlicher Form mehrfach in den vergangenen Jahren angeboten wurde. Eine Veranstaltungsreihe für Menschen, die über ihren Glauben und ihre Zweifel ins Gespräch kommen wollen. An sieben Abenden und einem Tag wollen wir uns in Auseinandersetzung mit ausgewählten biblischen Weggeschichten, vor allem aber mit den Interessen und Fragen der Teilnehmenden selber auf den Weg machen. Es geht nicht um vorgefertigte Antworten, sondern um das gemeinsame Suchen nach den Grundlagen und Grunderfahrungen des Glaubens. Dabei wird nichts vorausgesetzt, weder Vorkenntnisse oder Erfahrungen noch die Kirchenmitgliedschaft. Jeder Abend beginnt um 19.30 Uhr mit einem Abendbrot-Imbiss – so können auch die teilnehmen, die direkt von der Arbeit kommen. Es gibt einen kurzen Impuls, danach Zeit für das Gespräch. Wohin bin ich auf dem Weg? Woran hängt mein Herz? Wie stelle ich mir Gott vor? Mit solchen und anderen Fragen können wir uns beschäftigen. Damit eine sinnvolle Gruppengröße gewährleistet ist, ist die Anzahl der Teilnehmenden begrenzt. Das Seminar wird in Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk durchgeführt. Die Teilnahme ist kostenlos und verpflichtet zu nichts. Allerdings ist die Veranstaltung so konzipiert, dass jede/r Teilnehmer/in an allen Abenden dabei sein sollte. Um Anmeldung im Gemeindebüro (Telefon 201570, [email protected]) wird gebeten. Termine: dienstags vierzehntägig um 19.30 Uhr 23. August, 6. und 20. September, 18. Oktober, 1., 15. und 29. November Am 25. September gibt es die Möglichkeit, gemeinsam von Bremen nach Barrien „auf dem Weg“ zu sein. Leitung: Kirsten Mittmann, Evangelisches Bildungswerk Bremen Pastor Dirk von Jutrczenka, St. Remberti Gemeinde 29 Aus der Gemeinde Grüße vom Buena Vista Social Club Weltgebetstag 2016 – diesmal in der Remberti-Gemeinde Mit kubanischer Zitronenlimonade und karibischen Rhythmen wurden etwa 140 Gottesdienstbesucher empfangen, als am 4. März in der Remberti-Kirche der Weltgebetstag 2016 gefeiert wurde. Durch Vorsingen und viel Ritmo Latino gelang es der Remberti-Band (professionell unterstützt von den Brüdern Nicolas und David Jehn) ganz schnell, die Gemeinde mit den unbekannten Liedern vertraut zu machen und kubanisch-beschwingtes Lebensgefühl ins regnerische Bremen zu holen. Nach kurzer Information über das Gastland wurde der Gottesdienst gefeiert – auch mit musikalischen Grüßen aus dem Buena Vista Social Club. Das Besondere am Weltgebetstag ist, dass an diesem Tag weltweit - nach den selben Texten und Liedern des jeweiligen Gastlandes - ökumenische Gottesdienste gefeiert werden. Deren Kollekten finanzieren in aller Welt Projekte, die die Lebenssituation von Frauen und Mädchen verbessern. Auch in unserer Gemeinde kam bei diesem beschwingten Gottesdienst eine erfreuliche Summe zusammen. Nach dem Gottesdienst gab es im AlbertSchweitzer-Saal noch ein reichhaltiges Büffet und eine Bar, an der Jugendleiter karibische Drinks mixten. So klang der kubanische Abend dann gesellig aus. Katrin Lehmann und Gundula Dölle Kein endgültiger Abschied Anne Rentzsch gibt Küstervertreung ab Seit Jahrzehnten ist Anne Rentzsch (Bild rechts) an unterschiedlichsten Stellen in der Gemeinde aktiv: Von der Kinderkirche bis zum Weihnachtsbasar, vom Theater bis zum Besuchsdienst. Das Seniorenfrühstück gestaltet sie ebenso mit wie die Freundeskreisnachmittage. Seit vier Jahren 30 vertrat sie außerdem nebenamtlich den Küster bei Veranstaltungen und Gottesdiensten. Diese Aufgabe gibt sie nun ab. Mit einem kleinen Abschiedsempfang dankten ihr Bauherren und Mitarbeiter für die geleistete Arbeit. Doch es ist kein endgültiger Abschied: Ehrenamtlich will sie weiterhin in der Gemeinde tätig bleiben. „Ich habe große Freude an der ehrenamtlichen Arbeit, es gibt viele positive Rückmeldungen, die mich immer wieder motivieren. Ich möchte im Rentenalter nicht zu Hause sitzen und darauf warten, dass jemand zu mir kommt, sondern solange ich es noch kann, mit meinen Fähigkeiten etwas Sinnvolles tun. Ich bin gern mit Menschen zusammen, ich möchte mit Menschen im Gespräch bleiben und ich möchte, dass sie sich in unserer Gemeinde wohlfühlen.“ St. Remberti-Gemeinde • Friedhofstraße 10 • 28213 Bremen www.remberti.de Gemeindebüro Ursel Büßenschütt, Astrid Kubousek, Gabriele de Vries, Helmut Holtmann (freigest.) Tel.: 2 01 57-0 Fax: 2 23 82 87 E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten (telefonisch bis 12.00 Uhr): Montag 9.00 Uhr - 13.00 Uhr Dienstag 9.00 Uhr - 13.00 Uhr Mittwoch 10.00 Uhr - 13.00 Uhr Donnerstag 9.00 Uhr - 13.00 Uhr Freitag 9.00 Uhr - 13.00 Uhr Küster Günter Pohlmann Tel.: 201570 (Büro) Bauherrenkollegium Dorothee Harborth (Verwaltende Bauherrin) Fritz Klüting Dorothea Friemel Kontakt durch Gemeindebüro Pastores Uli Bandt, Im Schluh 26, 27726 Worpswede Tel. 04792/95 15 73 E-Mail: [email protected] Dirk v. Jutrczenka, Freiligrathstraße 70 Tel. 2 29 04 55, E-Mail: [email protected] Isabel Klaus, Tel. 56 63 83 56 E-Mail: [email protected] Frauke Lieberum (Vertretung bis 31. Juli) Tel. 59769522 E-Mail: [email protected] Diakonie Senior: Claudia Messerknecht E-Mail: [email protected] Gemeindepflegerin: Christina Roth-Trinkhaus Tel.: 217527, E-Mail: [email protected] Kindergarten Leitung: Birgit Kothe, Natalie Nee Tel.: 21 96 98 E-Mail: [email protected] Freizeitheim Hohenfelde Leiterin: Denise Pigeon Strandstraße 22, 24257 Hohenfelde/Ostsee Tel.: 04385/367, E-Mail: [email protected] Jugendbüro Helmut Holtmann, Tel.: 2 01 57-0 E-Mail: [email protected] Arbeit mit älteren Menschen Angela Thies, Tel.: 2 01 57-21 E-Mail: [email protected] Besuchsdienstvermittlung, soziale Beratung Kirchenmusik Kantor: Rolf Quandt Kirchenmusikbüro Tel.: 2 51 17 72 E-Mail: [email protected] Stiftung St. Remberti-Gemeindepflege Kontakt durch Gemeindebüro Bremer Treff. Kirchliche Begegnungsstätte Dietmar Melcher, Tel. 89746175 Bankverbindungen Gemeinde: Sparkasse Bremen BIC: SBREDE22 IBAN DE42 290 501 010 010 430 759 Förderverein Kirchenmusik: Spk HB BIC: SBREDE22 IBAN DE90 290 501 010 006 001 457 Diakonie: Sparkasse Bremen BIC: SBREDE22 IBAN DE81 290 501 010 001 036 771 Stiftung Gemeindepflege: Bankhs Plump BIC: PLUMDE29 IBAN DE78 290 304 000 000 073 717
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