PRESSEINFORMATION Bonn, 9. Juni 2016 Vom Seelenfutter bis zur rollenden Quartiersbank 15. Parlamentssitzung des Bonner Spendenparlaments fördert zehn neue soziale Projekte mit 30.000 Euro – Schmidt: „Gerechte Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen“ -- Mitglieder zum Engagement als Lotsen ermuntert „Seelenfutter“, „Rollende Quartiersbank“, „Überleben sichern“, Herzwärts“ oder „Wir schaffen das“. So nennen sich einige der Hilfsprojekte, über deren Förderung das Bonner Spendenparlament auf seiner 15. Parlamentssitzung am Mittwochabend (8.06.) entschieden hat. Insgesamt präsentierten zehn gemeinnützige Bonner Vereine und Institutionen ihre geplanten sozialen Vorhaben, für die sie finanzielle Unterstützung beantragt hatten. Nach der Debatte stimmten die Mitglieder des Spendenparlaments im Großen Saal des neuen Hauses der Bildung demokratisch darüber ab, ob und in welcher Höhe die vorgestellten Projekte gefördert werden. Am Ende konnten sich alle zehn Vereine über eine Unterstützung von insgesamt 29.520 Euro freuen. In vier Fällen erhöhten die Parlamentarier die beantragten Fördermittel sogar um jeweils 20 Prozent. „Die gerechte Teilhabe möglichst aller Bevölkerungsgruppen unserer Stadtgesellschaft liegt uns besonders am Herzen“, sagte der Vorsitzende des Bonner Spendenparlament e.V., Prof. Dr. Hans-Martin Schmidt, bei der Begrüßung der mehr als 120 Parlamentsmitglieder und Gäste. Bei den Projekten geht es um die Hilfe für gesellschaftlich benachteiligte Mitbürger. Auf der Agenda standen soziale Vorhaben für Kinder aus Familien mit Suchterkrankungen, für Demenzkranke, für ältere immobile Mitbürger oder auch für stark geschwächte, wohnungslose und drogenabhängige Menschen. Eine Reihe von Flüchtlingsprojekten stellt Sprachkurse für Kinder zugewanderter Eltern, die Vermittlung von Kompetenzen für Arbeit, Ausbildung und Demokratie für geflüchtete Jugendliche, Berufscoaching speziell für Frauen mit Migrationshintergrund und die Integration durch regelmäßige Treffen und Begegnung sowie durch Freizeitprogramme in den Vordergrund. Mit Maßnahmen zur Integration, insbesondere durch Sprachkurse, ist auch die Volkshochschule der Stadt Bonn in hohem Maße befasst, erklärte deren Stellv. Leiter, Dr. Adrian Reinert, in seinem Grußwort. „Die Parlamentssitzung im Haus der Bildung ist nicht die erste gelungene Kooperation mit der Volkshochschule“, bedankte sich Schmidt für die Gastfreundschaft. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich das Bonner Spendenparlament weiterhin positiv entwickelt. Mit insgesamt 78.000 Euro wurden 24 soziale Projekte gefördert. Darunter auch zusätzliche Hilfsprojekte für die 2015 stark gestiegene Zahl an Flüchtlingen. Die Zahl der Parlamentsmitgieder ist um 5,7 Prozent auf 441 gestiegen. „Das beachtliche Spendenaufkommen verdanken wir nicht nur den regelmäßigen Beiträgen der Mitglieder des Spendenparlaments, sondern auch großzügigen zusätzlichen, freien Spenden von Unternehmen, Institutionen und Benefizaktionen, beispielsweise vom podium49 oder jüngst vom Bonner Künstler Marcus Koeser“, erläuterte der Vorsitzende. In den acht Jahren seit seiner Gründung hat das Bonner Spendenparlament bereits 132 soziale Projekte mit insgesamt 385.000 Euro gefördert. „Darauf können wir Bonner Spendenparlament e.V. 1. Vorsitzender: Prof. Dr. Hans-Martin Schmidt Kontoverbindung: www.bonner-spendenparlament.de Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG; BLZ 380 601 86 Vereinskonto-Nr.: 20 200 200 35 IBAN: DE18 3806 0186 2020 0200 35; BIC: GENODED1BRS Spendenkonto-Nr. 20 200 200 27 IBAN: DE40 3806 0186 2020 0200 27; BIC: GENODED1BRS e-mail: [email protected] Tel. (0228) 218 158 Fax (0228) 218 156 alle gemeinsam stolz sein“, so Hans-Martin Schmidt wörtlich. Am 2. Mai 2016 habe der Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn, Ashok Sridharan, offiziell die Schirmherrschaft über das Bonner Spendenparlament übernommen. Die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zu einem ehrenamtlichen Engagement ist weiter gestiegen. Über 40 Prozent der Menschen ab 14 Jahren engagieren sich nach aktuellsten Untersuchungen freiwillig, gerade auch für Integration und Teilhabe an unserer Gesellschaft. „Das Bonner Spendenparlament ist dafür ein gutes Beispiel“, meint Schmidt und bietet den Mitgliedern an, sich über die regelmäßigen Spenden hinaus als „Lotsen“ für das Spendenparlament ein wenig mehr zu engagieren. „Jeder hat doch einen Freundes- und Bekanntenkreis, Arbeits- und Vereinskollegen oder ein anderes Netzwerk, über das er als Lotse einem noch größeren Kreis ein Engagement beim Bonner Spendenparlament erschließen kann“, appellierte Schmidt an die Parlamentsmitglieder. Auch bei kleineren und mittleren Betrieben gebe es im Rahmen von Corporate Social Responsibility (CSR) eine wachsende Bereitschaft, sich stärker gesellschaftlich zu engagieren. Der Trägerverein des Spendenparlaments werde die Engagement-Lotsen in jeder Weise unterstützen. Für das Präsidium des Bonner Spendenparlaments hob Wolfgang Bös, der die Sitzung geleitet hat, das große Engagement der ehrenamtlich Aktiven der Initiative hervor. Die ersten Lotsen des Bonner Spendenparlaments konnten gleich zu einem Treffen eingeladen werden. Zehn Projekte mit rund 30.000 Euro gefördert Auf der 15. Parlamentssitzung hat das Bonner Spendenparlament der Förderung von zehn Projekten mit insgesamt 29.520 Euro zugestimmt. Projekt 1: „Wir schaffen das doch!“ – Integration für Flüchtlinge. Der Treffpunkt für jeweils bis zu 100 Flüchtlinge in den Räumen von Abenteuer Lernen e.V. soll als wertvoller Beitrag zur Integration fortgeführt werden. Bei dem 2015 gestarteten Förderprojekt nehmen Menschen aller Altersstufen teil, um gemeinsam zu nähen, werken, gestalten, spielen und zu kochen. Kommunikation zur Erlernung der deutschen Sprache, das Miteinander beim Essen und die Hilfe zur Bewältigung von Alltagsproblemen sind zentrale Anliegen. Fördermittel: 6.400 Euro. Projekt 2: „Darauf kommt es an! Kompetenzen für Arbeit, Ausbildung und Demokratie“ – Seminar zur Berufsorientierung für geflüchtete Jugendliche. Der Verein Ausbildung statt Abschiebung (AsA) e.V. möchte 22 jugendlichen Flüchtlingen ein viertägiges Berufsorientierungscamp anbieten, in dem sie über die Entdeckung eigener Stärken und Fähigkeiten erkennen können, welcher Berufswunsch ihrer jeweiligen Persönlichkeit am nächsten kommt. Bearbeitet werden weiterhin Themen wie Sozialkompetenz, eigene Präsentation im Bewerbungsverfahren oder auch Systematiken der betrieblichen Ausbildung. Fördermittel: 4.320 Euro. Projekt 3: „Frauen für den Beruf fit machen“ – Interkulturelle Workshops. Bei dem Projekt des Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e.V. erhalten speziell Frauen mit Migrationshintergrund in sechs Workshop ein Berufscoaching, bei dem sie entsprechend ihrer Qualifikationen und Ansprüche fit gemacht werden für einen erfolgreichen Berufseinstieg/Wiedereinstieg. Das Gruppencoaching mit maximal 20 Teilnehmerinnen wird bei Bedarf um Einzelgespräche ergänzt. Fördermittel: 1.220 Euro. Projekt 4: „Seelenfutter!“ - Gemeinsame Mahlzeiten für "Starke Pänz". In Familien mit Suchterkrankung der Eltern fehlt oft das gemeinsame Ritual gemeinsamer Mahlzeiten. Die Kinder sind häufig auch bei Einkauf und Essenszubereitung sich selbst überlassen. In dem Gruppenangebot “Starke Pänz” der Fachstelle für Suchtprävention (Caritas/Diakonie Bonn) sollen diese Kinder mit Hilfe jeweils einer gemeinsam eingenommenen Mahlzeit eine bereichernde Gemeinschaftserfahrung machen und zugleich eine Möglichkeit erhalten, ihr Leben in der Suchtfamilie zu reflektieren. Fördermittel:1.872 Euro. Projekt 5: „Spielend Sprache lernen“ – Intensiv-Sprachkurs für Kinder zugewanderter Eltern. Die Evangelische Frauenhilfe im Rheinland e. V. plant, Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren von zugewanderten Eltern aus dem Wohnviertel nachmittags in einem Anfänger-IntensivSprachkurs erste bzw. bessere Sprachkenntnisse zu vermitteln. Über spielerische Aktivitäten machen die Kinder Erfahrungen über das Leben in Deutschland. Soziale Kontakte vor und nach der Schule werden durch die Ansiedlung im unmittelbarem Wohnumfeld ermöglicht. Fördermittel: 1.920 Euro. Projekt 6: „Herzwärts 2“ – Schulung für Betreuer von Demenzerkrankten. Die Gemeindediakonie der ev. Lukaskirche will die Schulung von ehrenamtlichen Betreuern von Demenzerkrankten, nach einem ersten, vom Spendenparlament geförderten Kurs, weiterführen und vertiefen. Bei „Herzwärts 2" sollen die bisherigen und neu zur Gruppe hinzukommende Teilnehmer/innen (15-20 Personen) mehr Gelegenheiten zur Revision eingefahrener Handlungsoptionen in der Kommunikation mit an Altersdemenz Erkranken erhalten. Fördermittel: 2.548 Euro. Projekt 7: „Neue Kultur kennenlernen“ – Freizeit und Begegnung mit Flüchtlingen. Die Flüchtlingshilfe e.V. will mit dazu beitragen, dass junge Flüchtlinge die neue Kultur in ihren verschiedenen Facetten – auch in Gesprächen mit Bürgern -- kennen und verstehen lernen. Geplant sind etwa 30 Begegnungen und Freizeitprogramme wie Museumsbesuche, Kulturnachmittage, Besuche von Sportveranstaltungen, Wanderungen/Ausflüge oder Kochabende. Fördermittel: 3.000 Euro. Projekt 8: “Mobilität für die Macher“ – Netzwerk für unkomplizierte Flüchtlingshilfe. Das Netzwerk „Die Macher“, der Katholischen Jugendagentur Bonn gGmbH , benötigt für seine schnelle, spontane und unkomplizierte Flüchtlingshilfe einen gebrauchten Transporter. Damit sollen Möbel und Haushaltsgegenstände direkt bei den Spendern abgeholt und unmittelbar zu den Bedürftigen/Empfängern transportiert werden. Die Helfergruppe organisiert sich Facebook. Etwa ein Viertel der rund 940 Mitglieder arbeitet aktiv, darunter auch viele Geflüchtete selbst. Fördermittel: 5.000 Euro. Projekt 9: „Die rollende Quartiersbank“ – Bürgerbeteiligung von älteren Menschen. Die rollende Quartiersbank ist eine niedrigschwellige Methode der Bürgerbeteiligung in der Quartiersentwicklung. Mit einer mobilen Bank wollen die Paritätischen Sozialdienste – Margarete GrundmannHaus – PariSozial-gGmbK es ermöglichen, die älteren Menschen zu Sprechstunden im öffentlichen Raum aufzusuchen. So können sie bequem ihre Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse bezüglich eines altersgerechten Wohnquartiers mitteilen. Fördermittel: 840 Euro. Projekt 10: „Überleben sichern“ - Aufbaunahrung für stark geschwächte, wohnungslose und drogenabhängige Menschen. Mit dem Projekt will der Verein für Gefährdetenhilfe (VfG) gemeinnützige Betriebs-GmbH stark geschwächte, wohnungslose und drogenabhängige Menschen mit sogenannter Aufbaunahrung versorgen. Das hilft, deren Lebenssituation zu verbessern und im Einzelfall das Überleben zu sichern. Mit der beantragten Spezialnahrung können bis zu 60 Personen im Jahresverlauf versorgt werden. Empfohlene Fördermittel: 2.400 Euro. Das Bonner Spendenparlament unterstützt Projekte in Bonn, die Bildung und Ausbildung junger Menschen fördern, zur Integration aller Bevölkerungsgruppen beitragen, von Armut, Isolation und Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen helfen oder auf andere Weise die Lebensbedingungen in unserer Stadt spürbar verbessern. Mit fünf Euro im Monat kann jeder Parlamentarier werden und in den Parlamentssitzungen über die Vergabe der Spendenmittel mitentscheiden. Von der 1. bis zur 14. Parlamentssitzung wurden bereits 132 soziale Projekte mit rund 358.000 Euro unterstützt. Weitere Informationen: Bonner Spendenparlament e.V., Weberstraße 101, 53113 Bonn, Telefon: 0228-218158, E-Mail: [email protected], Internet: www.bonnerspendenparlament.de, Spendenkonto: Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG, IBAN: DE40 3806 0186 2020 0200 27; BIC: GENODED1BRS. Für Presserückfragen: Wolfram Schmuck, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Bonner Spendenparlament e.V., Telefon: 0160 97246825.
© Copyright 2024 ExpyDoc