Getreide_Sentinelle 06-06-2016

Kooperationsprojekt
SENTINELLE
Finanziert mit Hilfe der Administration des Services Techniques de l‘Agriculture (ASTA)
Blühender Weizen
Wachstumsstadium 65
Krankheiten im Getreide
06.06.2016
Weizensorte: Kerubino, Stadium: EC 55
Gelbrost auf F1 bis F4, geringer Befall
mit Zymoseptoria tritici auf F3 und F4,
Bestand behandelt Gerstensorte: California, Stadium: EC 77
Rhynchosporium auf F1 bis F4,
Ramularia und Helminthosporium auf
F2 bis F4, Bestand behandelt Weizensorte: Desamo
Stadium: EC 62, deutlicher Befall
mit Zymoseptoria tritici auf F2-F5,
erste Anzeichen von Gelbrost auf F1
bis F4, Bestand behandelt Gerstensorte: Tamina
Stadium: EC 82, Blattflecken auf
F1 bis F5, Bestand behandelt Blattetage
Weizensorte: Kerubino
Stadium: EC 63, Gelbrost
auf den Blattetagen F1 bis
F4, Zymoseptoria auf F3 - F4
Bestand behandelt Weizensorte: Achat
Stadium: EC 61, Zymoseptoria auf F2 bis F4,
Fusarium-Risiko
Gerstensorte: KWS Meridian
Stadium: EC 82, Ramularia
auf F1-F4, vereinzelt
Netzflecken und Rhynchosporium auf F2 bis F4,
Bestand behandelt Triticalesorte: Adverdo
Stadium: EC 69, deutlicher
Befall mit Mehltau auf F1 bis
F5, Gelbrost auf F2 bis F4,
Bestand behandelt Bestand
kontrollieren
Weizensorte: Kerubino
Stadium: EC 67, starker Befall mit Gelbrost auf F1 bis F4
auch in der zu EC 37 behandelten
Variante, Bestand behandelt Keine Behandlung notwendig
Gerstensorte: Trooper
Stadium: EC 75, geringer Befall
mit Blattfleckenerregern
Bestand
behandeln
Der Winterweizen am Standort Reuler im Ösling befindet sich im Wachstumsstadium 55. Die Ähren werden sichtbar. Der
Pflanzenbestand ist in der letzten Woche gegen Gelbrost und Blattdürre behandelt worden und damit im Moment noch
ausreichend gegen neue Infektionen geschützt. Auf den Versuchstandorten im Gutland blühen die Weizenbestände. In der
Phase der Blüte ist Weizen anfällig gegen giftbildende Fusarium-Arten. Für die Infektion der Ähren benötigen Fusarium-Arten
Regen während der Weizenblüte. Die Vorfrucht Mais und konservierende Bodenbearbeitung begünstigen Befall mit FusariumArten. Sollte in der Phase der Weizenblüte im Gutland Regen fallen, so ist insbesondere auf Schlägen mit der Vorfrucht Mais
und konservierender Bodenbearbeitung eine Abschlussbehandlung mit einem Azolfungizid in voller Aufwandmenge in Erwägung
zu ziehen. In der bislang unbehandelten Sorte Achat am Standort Bettendorf haben die rezenten Niederschläge die Infektion der
ertragsrelevanten oberen Blattetagen mit Blattdürre erlaubt. Die Sorte Desamo am Standort Everlingen wurde vor 4 Wochen
behandelt. Diese Spritzung ist aber zu lange her, um den Pflanzenbestand gegen die neuen Infektionen mit Blattdürre zu
schützen. Winterweizenbestände im Gutland, die entweder noch nicht oder vor mehr als 2 Wochen behandelt wurden,
benötigen eine Behandlung gegen Blattdürre. Aufgrund des zeitgleich anstehenden Fusarium-Risikos sollte die
Spritzbrühe eine starke Azolkomponente enthalten, die auch ggf. parallel auftretenden Gelbrost mit erfasst. In der Sorte
Kerubino am Standort Burmerange im Süden war in der letzten Woche eine Spritzung gegen Gelbrost notwendig. Dieser
Pflanzenbestand ist im Moment noch ausreichend geschützt.
Die Wintergerste befindet sich in der Phase der Fruchtbildung, die Triticalesorte Adverdo am Standort Bettendorf in der
Endphase der Blüte. Fungizidspritzungen zu diesem späten Stadium der pflanzlichen Entwicklung sind weder zugelassen noch
sinnvoll. Die Gerstensorte Trooper am Standort Burmerange ist trotz guter Infektionsbedingungen für Blattfleckenkrankheiten
weitgehend gesund geblieben. Weiterhin ist die Wintergerste auf den SENTINELLE Versuchsstandorten von dem ansonsten
weit verbreiteten Gelbrost verschont geblieben.
Die Liste der aktuell zugelassenen Pflanzenschutzmittel finden Sie unter https://saturn.etat.lu/tapes/tapes_de.htm. Beachten Sie
bei Spritzungen die Produkthinweise und die Angaben auf dem Etikett, insbesondere einen ausreichenden Abstand zu
Gewässern, das Tragen einer angemessenen Schutzkleidung zum Erhalt der eigenen Gesundheit und die maximal erlaubte
Anzahl von Anwendungen mit dem jeweiligen Mittel pro Jahr. Eine Hilfestellung zum sicheren Umgang mit Pflanzenschutzmitteln
aus Anwendersicht finden Sie im Bauerekalenner aus dem Jahr 2015 ab Seite 85. Für Empfehlungen zu konkreten
Fungizidmischungen beachten Sie bitte die Hinweise der Landwirtschaftskammer.