Getreide Sentinelle 17-05-2016

Kooperationsprojekt
SENTINELLE
Finanziert mit Hilfe der Administration des Services Techniques de l‘Agriculture (ASTA).
Rhynchosporium Blattflecken
an Wintergerste
Krankheiten im Getreide
17.05.2016
Weizensorte: Kerubino, Stadium: EC 33
Geringer Befall mit Zymoseptoria
tritici auf den Blattetagen F4 bis F7
Gerstensorte: California, Stadium: EC 49
Rhynchosporium auf F2 bis F6,
Ramularia und Mehltau auf F3 und F4
Weizensorte: Desamo
Stadium: EC 37+, deutlicher Befall
mit Zymoseptoria tritici auf F3-F7
Bestand behandelt
Gerstensorte: Tamina
Stadium: EC 62, Rhynchosporium
Blattflecken auf F2 bis F5,
Ramularia Blattflecken auf F5 und F6
Bestand behandelt
Bestand
behandeln
Bestand
kontrollieren
Keine Behandlung notwendig
Blattetage
Weizensorte: Kerubino
Stadium: EC 38+, Zymoseptoria und Gelbrost
auf Blattetagen F3 bis F6
Bestand behandelt
Weizensorte: Achat
Stadium: EC 37+, Zymoseptoria auf F4-F6
Gerstensorte: KWS Meridian
Stadium: EC 65, Ramularia
auf F4-F6, vereinzelt Mehltau
und Rhynchosporium auf F4
bis F6, Fusarium-Risiko
Triticalesorte: Adverdo
Stadium: EC 45, deutlicher
Befall mit Mehltau auf F2 bis
F6, Spuren von Gelbrost,
Bestand behandelt
Weizensorte: Kerubino
Stadium: EC 39, Zymoseptoria
tritici auf F3–F7, Gelbrost auf
F2 bis F4, Bestand behandelt
Gerstensorte: Trooper
Stadium: EC 57, geringer Befall
mit Rhynchosporium auf F3 bis
F7, vereinzelt Ramularia, Rost und
Mehltau
Der Winterweizen am Standort Reuler im Ösling befindet sich im Wachstumsstadium 33.
Der Befall mit Blattdürre ist nach wie vor gering und auf die unteren Blattetagen beschränkt. Im Gutland befindet sich der
Winterweizen je nach Sorte am Ende der Stadien 37 oder 38. In der letzten Woche wurde im Gutland eine Behandlung von
Schlägen empfohlen, die deutlichen Befall mit Blattdürre aufwiesen. Einige Winterweizensorten im Gutland sind zusätzlich mit
Gelbrost befallen. Auch in diesen Feldern war bereits in der letzten Woche eine Spritzung notwendig, um die Krankheiten
einzudämmen. Pflanzenbestände, die nur geringen Befall mit Blattdürre aufweisen und momentan weitgehend frei von Gelbrost
sind, wie zum Beispiel der Bestand der Sorte Achat am Standort Bettendorf, bedürfen noch keiner Spritzung. In Burmerange im
Süden ist das Fahnenblatt jetzt vollständig entwickelt. Hier wurde vor zwei Wochen eine Bekämpfung von Blattdürre und
Gelbrost empfohlen. Die Wirkung dieser Spritzung lässt nun nach. Im Süden sollten die Weizenbestände erneut insbesondere
auf Gelbrost kontrolliert werden.
Die Wintergerste erreicht in Reuler das Stadium 49. In Everlange befindet sie sich im Stadium 62, in Bettendorf im Stadium 65
(Blüte) und in Burmerange im Stadium 57. In Burmerange ist die Wintergerste abgesehen von wenigen Blattflecken auf den
unteren Blattetagen weiterhin gesund, so dass eine Bekämpfung der Blattkrankheiten hier nicht lohnend ist. In Bettendorf sind
die unteren Blattetagen deutlich mit Ramularia befallen. Der Pflanzenbestand befindet sich im Stadium der Blüte und ist damit
zusätzlich anfällig gegen Infektionen mit giftbildenden Fusarium-Arten. Fusarium-Arten können die Ähren nur infizieren, wenn
Niederschläge in der Blütezeit auftreten. Sollten in Bettendorf während der Blütephase Niederschläge > 3mm pro Tag
fallen, ist eine Behandlung der Wintergerste mit einem Azolfungizid zur Vermeidung von Mykotoxinkontaminationen zu
empfehlen. In Everlange wurde bereits in der letzten Woche eine Behandlung empfohlen. Diese Spritzung schützt den
Pflanzenbestand noch. In Reuler ist die Bekämpfungsschwelle von Rhynchosporium Blattflecken erreicht. Beachten Sie dass
einige Mittel zur Bekämpfung von Blattfleckenerregern der Wintergerste nur bis zum Wachstumsstadium 49, andere nur bis zum
Wachstumsstadium 59 zugelassen sind. Stark mit Blattflecken befallene Bestände im Ösling sind daher entweder zügig mit
einem Mittel, das eine Zulassung bis zum Stadium 49 hat, zu behandeln, oder es ist ein Mittel mit einer Anwendungszulassung
bis zum Stadium 59 zu wählen. Für die Bekämpfung von Fusarium-Arten in blühenden Pflanzenbeständen ist ein Mittel zu
wählen, dass mindestens bis zum Wachstumsstadium 65 zugelassen ist.
Die Triticalesorte Adverdo am Standort Bettendorf befindet sich im Wachstumsstadium 45. Zur Vermeidung von weiteren
Schäden durch Mehltau wurde bereits eine Behandlung empfohlen. Die Wirksamkeitsdauer dieser Spritzung läuft allerdings
langsam ab. In der unbehandelten Kontrolle breitet sich jetzt neben Mehltau auch Gelbrost aus. Eine Kontrolle der
Triticalebestände, insbesondere wenn sie nicht gegen Gelbrost behandelt wurden, ist weiterhin landesweit zu
empfehlen. Wenn mehr als 60% der Pflanzen auf den aktuell oberen drei Blättern mit Mehltau oder mehr als 30% der Pflanzen
auf den aktuell oberen drei Blättern mit Gelbrost befallen sind, ist eine Behandlung des entsprechenden Pflanzenbestandes zur
Vermeidung deutlicher Ertragseinbußen zu empfehlen. Unterhalb dieser Befallsschwellen lohnt sich der Aufwand einer Spritzung
nicht.
Die Liste der aktuell zugelassenen Pflanzenschutzmittel finden Sie unter https://saturn.etat.lu/tapes/tapes_de.htm. Beachten Sie
bei Spritzungen die Produkthinweise und die Angaben auf dem Etikett, insbesondere einen ausreichenden Abstand zu
Gewässern, das Tragen einer angemessenen Schutzkleidung zum Erhalt der eigenen Gesundheit und die maximal erlaubte
Anzahl von Anwendungen mit dem jeweiligen Mittel pro Jahr. Eine Hilfestellung zum sicheren Umgang mit Pflanzenschutzmitteln
aus Anwendersicht finden Sie im Bauere Kalenner aus dem Jahr 2015 ab Seite 85. Für Empfehlungen zu konkreten
Fungizidmischungen beachten Sie bitte die Hinweise der Landwirtschaftskammer.