Pflanzenbau aktuell Region Württemberg Nord Nr. 15 – 06.06.2016 • • • • Situation in Winterweizen Schädlinge und Krankheiten in Leguminosen Spurennährstoffe/ Untersaat im Mais Terminankündigungen Sehr geehrte Damen und Herren, weiterhin sind kleine Arbeitsfenster typisch für die Pflanzenschutzsaison 2016. Die Starkregen des vergangenen Wochenendes wurde von den Ackerbaukulturen in der Regel gut vertragen, wenn auch ein schmaler Hagelstreifen vom Norden bis ins Härtsfeld teils massive Schäden angerichtet hat. Die Witterung bleibt unbeständig und es werden weitere Starkregenereignisse möglich sein. Mit den aufgeweichten Böden und dem anhaltenden Wasserangebot steigt die Lagerneigung an. SITUATION IN WINTERWEIZEN In Winterweizen treten nun verstärkt Blattnekrosen bis hoch auf die Fahnenblattetage auf. Hier kommen 2 Dinge zusammen und treten teilweise auch gemeinsam auf: Fungizidschutz reicht nicht aus: in der Regel lässt der Fungizidschutz je nach Produkt und Aufwandmenge nach 3 Wochen nach. Die Witterung begünstigt Neuinfektionen und die Krankheiten, in der Regel Gelbrost und Septoria, treten wieder in Erscheinung. Abiotische Blattvergilbungen: kräftige Niederschläge im Wechsel mit intensiver, strahlungsreicher Witterung stressen die Blätter. Häufig sind am Blattrand von der Blattspitze her Dürreerscheinungen oder hellgrüne Sprenkelungen auf der Blattspreite zu beobachten. Sortenunterschiede wie z.B. bei Meister, RGT Reform und andere sind zu beobachten, aber auch erfolgte Pflanzenschutzmaßnahmen können diese Symptome verstärken. Keine Fungizidbehandlung erforderlich. Die Infektionswahrscheinlichkeit für Ährenfusarium ist während der Weizenblüte ist bei den aktuellen Witterungsbedingungen sehr hoch. Unter solchen Konstellationen sind Fusariumbehandlungen wirtschaftlich sinnvoll. Aufgrund der großen Saatzeitspreizung bei Winterweizen sind auch die anzutreffenden Entwicklungsstadien sehr unterschiedlich. Erste Flächen haben schon die Blütenbehandlung erhalten. Daher muss individuell entschieden werden, ob bei Befall die Abschlußbehandlung vorgezogen werden kann oder noch Zwischenspritzung mit einer mit verminderter Aufwandmenge durchgeführt werden muss. Vor der Abschlußbehandlung sind die Bestände unbedingt auf Insektenbefall zu kontrollieren. Im Strohgäu und Unterland ist teilweise massiver Besatz mit Blattläusen an der Spindel der Weizenähren zu verzeichnen. Auch die Larve des Getreidehähnchens tritt trotz starker Niederschläge vermehrt auf den Blättern in Erscheinung. Gegebenenfalls ein Insektizid zusetzen. SCHÄDLINGE UND KRANKHEITEN IN LEGUMINOSEN Die Leguminosenbestände sind meistens gut aufgelaufen und stehen gut im Feld. Die wichtigsten Krankheiten in Ackerbohnen und Erbsen sind Schokoladenfleckenkrankheit, Brennflecken und Rostarten. • Zu Bekämpfung steht ein übersichtliches Sortiment an Fungiziden zur Verfügung: 1,0 l/ha Folicur bzw. 1,0 l/ha Ortiva sind sowohl in Erbsen, Lupinen als auch Ackerbohnen zugelassen. Behandlung ab Befallsbeginn. • Auf Rostarten ist Folicur kurativ stärker, Ortiva bietet die bessere Dauerwirkung. Neben der Fungizidwirkung bietet Folicur auch eine positive Nebenwirkung auf die Standfestigkeit. • Sind die Pflanzen stärker mit Blattläusen befallen, können Karate Zeon 75 ml/ha oder 300 g/ha Pirimor Granulat zum Einsatz kommen. Wobei letzteres durch die Dampfphase auch versteckt sitzende Läuse erfasst. • In der Blüte bis in die abgehende Blüte ist verstärkt auf Erbsenwickler zu achten: 75 ml/ha Karate Zeon. Hat auch eine gewisse Nebenwirkung gegen den Erbsenkäfer (Zeitpunkt ist entscheidend, Käfer muss getroffen werden). • Ein Einsatz von Bor (Nährstoffversorgung, Erhaltung Hülsenansatz) als InnoFert Bor oder InnoFert Raps ist auch in Leguminosen sinnvoll. • Schokoladenfleckenkrankheit und Rost in Ackerbohnen: Ab der Blüte, aber vor allem nach Schlechtwetterphasen mit feuchter Luft und hohen Temperaturen ist eine Infektion mit der Schokoladenfleckenkrankheit möglich. Auf den unteren Blättern treten millimetergroße, schokoladenfarbige, runde Flecken mit zum Teil hellem Zentrum auf. Treten diese Flecken massiv auf und fliesen sie zusammen, sterben die Blätter ab. Es kann auch der Stängel- und Hülsenbefall auftreten. Ein Auftreten ist meist ab Ende Mai festzustellen. Dünne, gut durchlüftete Bestände sind weniger anfällig. Eine Bekämpfung ist mit Folicur 1 l/ha oder Ortiva 1,0 l/ha möglich, gegen Rost 0,5 l/ha Folicur mit der heilenden Wirkung und Ortiva 0,5 l/ha mit der guten Dauerwirkung. • Aufwandmengen und Indikationen: Pflanzenschutznavigator S. 32 1 SPURENNÄHRSTOFFE IM MAIS Teilweise sind Maispflanzen zwar wüchsig, haben aber eine auffallend helle fahle Farbe. Die Bodenstruktur ist wegen den witterungsbedingt oft schwierigen Aussaatbedingungen teilweise grob und ungünstig. Die Verwendung von sauer wirksamen Düngern wie z.B. Harnstoff, DAP, SSA, ASS und andere wirken pH-Wert senkend. Unter diesen Umständen müssen wir dem Mais auch noch den Herbizidstress zumuten. Zur Überbrückung der Defizite bei der Wurzelernährung eignen sich Blattdünger, damit zumindest die Nährstoffversorgung gewährleistet wird. Der Spurennährstoff Zink ist neben dem Getreide, besonders für den hohen Bedarf des Maises essentiell. InnoFert Mais ist ein voll formulierter Blattdünger speziell abgestimmt auf den Nährstoffbedarf von Mais. Vor allem während der Jugendentwicklung verfügt die Maispflanze über ein schlechtes Aneignungsvermögen für Phosphat. InnoFert Mais zeichnet sich deshalb durch einen hohen Phosphatgehalt aus: wasserlösliches Phosphat (440 g P2O5 /Liter), wasserlösliches Kaliumoxid (75 g K2O/Liter), wasserlösliches Magnesiumoxid (67 g MgO/Liter), wasserlösliches Zink (46 g Zn/Liter) Anwendungsbeispiele: • 3,0 l/ha InnoFert® Mais (21 €) zur Herbizidanwendung. Nachbehandlungen um das 6-8 Blattstadium bieten einen optimalen Termin um den Mais mit Spurennährstoffen zu unterstützen. Tankmischungen sind problemlos möglich. 2 Jährige, eigene Versuchsergebnisse bestätigten einen kostenbereinigten Mehrertrag. • der Mais kann noch gut befahren werden und es fallen keine separaten Überfahrtkosten an • der Mais hat ausreichend Blattmasse entwickelt um die Nährstoffe gut über das Blatt aufzunehmen • optimale Phosphatversorgung wird sicher gestellt, Bor unterstützt die Anlage der Kolben • Nährstoffaufnahme von Spurennährstoffen wird auch bei trockenen Bedingungen sichergestellt Empfehlung: 3,0 l/ha InnoFert Mais + 1,5 l/ha SUPREMO BOR in Mischung 200 g/ha Arrat + 1,0 l/ha Dash; 0,5 kg/ha Mais-Banvel WG; 0,35 l/ha Effigo UNTERSAAT IN MAIS Mais befindet sich häufig schon im 3-4 Blattstadium. Der geeignete Termin für die Einbringung von Untersaaten ist ab BBCH 16 – 18 des Mais bis Kniehöhe. Bei guter Etablierung im Mais und guten Witterungsverhältnissen im Herbst kann nach einer trockenen und bodenschonenden Silomaisernte eine Schnittnutzung im anschließenden Frühjahr möglich sein. Dies setzt ein Zerkleinern bzw. Mulchen der Maisstoppel voraus. Empfohlen werden Weidelgrasmischungen wie „GreenUntersaat“ oder Ackerfutter wie z.B. Planterra AFU 3020. Anbauempfehlung: Saatstärke 15 – 20 kg/ha, im 6 – 8 Blattstadium des Maises. Ausbringtechnik: Breitsaat: Aussaat mittels Dünger-, Schneckenkornstreuer (windanfällig) oder Pneumatikstreuer. Güllesaat: Saatgutzufuhr beim Befüllen des Güllefasses über den Injektor. Die Ausbringung erfolgt in den Maisbestand mittels Schleppschlauch- oder Schleppschuhverteilung. Speziell die Schleppschuhtechnik hat Vorteile, da die Gülle in den Schlitzen besser in den Boden eindringen und sich die Saat besser entwickeln kann. KOSTENLOSE RÜCKNAHME VON LEEREN PFLANZENSCHUTZVERPACKUNGEN Am Freitag, 10. Juni 2016 wird im Agrarzentrum Ostalb und im Lagerhaus Böhmenkrich eine Vorsammlung für leere Pflanzenschutzbehälter durchgeführt, unsere Kunden können diese zu den bekannten Öffnungszeiten dort abgeben. Am Donnerstag, 16. Juni 2016 von 8.00 – 12.00Uhr und von 13.15 – 17.00Uhr im Lagerhaus Sulzdorf. Von Dienstag, 28. Juni 2016 bis Donnerstag, 30. Juni 2016 von 7.30 – 12.00Uhr und von 13.00 – 17.00 Uhr im Agrarzentrum in Neuenstein. Und so geht es: 1. Spülen 2. Austropfen lassen 3. Aufbewahren (Verschlüsse getrennt anliefern!) 2 TERMINE Termin 06. Juni 2016 11./12. Juni 2016 15. Juni 2016 16. Juni 2016 20. Juni 2016 23. Juni 2016 Uhrzeit Treffpunkt 13.30 Uhr Feldtag auf dem Betrieb Scheufler, 74632 Neuenstein – Stolzeneck mit der 19.00 Uhr Fa. Syngenta 1200 Jahre Fichtenberg: unser Raiffeisenmarkt ist an beiden Tagen für Sie geöffnet und hat tolle Aktionen für Sie vorbereitet. DLG-Feldtage vom 14.-16. Juni 2016 auf Gut Mariaburghausen, Haßfurt: In diesem Jahr finden die DLG-Feldtage auf Gut Mariaburghausen, Haßfurt/Unterfranken, statt. Dies gibt uns die Gelegenheit, mit Ihnen zusammen, die DLG-Feldtage zu besuchen. Als Termin haben wir den 15. Juni 2016 festgelegt! Hierzu haben wir Busse organisiert und teilen Ihnen nachfolgend die Abfahrtszeiten mit: Bus 1: 6.30 Uhr AZ-Neuenstein, 6.40 P+R Westernach, 7.00 Uhr Eckartshausen Bus 2: mangel Teilnehmer fahren wir mit PKW vom AZ Ostalb nach Eckartshausen und steigen dort in Bus 1 zu. Ankunft auf Gut Mariaburghausen gegen 9.00 Uhr. Rückfahrt um 17.00 Uhr. Der Kostenbeitrag für die Fahrt und das Tagesticket liegt bei 25,- € pro Teilnehmer. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und bitten um Ihre Anmeldung, es gibt noch freie Plätze 18.30 Uhr Feldtag auf dem Betrieb Schirrle, 73499 Wört – Schönbronn 49 mit der Firma Bayer. Ab 19.00 Uhr 18.30 Uhr Sachkundeschulung in der Halle, ab 19.00 Uhr Feldrundgang. Generalversammlung der BAG-Hohenlohe-Raiffeisen eG, in der Mehrzweckhalle in 19.30 Uhr Wolpertshausen. Ein Bustransfer für die Region Ellwangen und Öhringen ist eingerichtet. voraussichtlich mit den Firmen Bayer und Spieß sowie dem LWA Göppingen Treffpunkt: zwischen Böhmenkirch und Steinenkirch, Nähe Straußenfarm. Das LWA Göppingen bietet im Rahmen dieser Veranstaltung eine Schulung als Fort- und 19.30 Uhr Weiterbildungsmaßnahme gemäß der Pflanzenschutz-Sachkundeverordnung an. Bitte bringen Sie vorsorglich Ihren Personalausweis mit. Zur Schulung treffen wir uns anschließend im BAG-Lagerhaus. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Mit freundlichen Grüßen BayWa AG BAG-Hohenlohe-Raiffeisen eG i.A. Christoph Mauthe ppa. Färber ppa. Müller BayWa AG, Agrar, SPR Württemberg Nord, Christph Mauthe, Telefon 07022/602874, Telefax 07022/602875, Mobil , E-Mail [email protected], Alle Empfehlungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Die gegebenen Anwendungshinweise entbinden nicht von der Notwendigkeit, die jeweiligen Gebrauchsanleitungen zu beachten. Die Anwendungen erfolgen auf eigenes Risiko. Preisangebote erhalten Sie vom zuständigen Mitarbeiter Ihres Lagerhauses. Änderungen im Faxversand/Faxnummern: Fax: 0791/507-28, Tel: 0791/507-10, E-Mail: [email protected] Auf unserer Internetseite www.bag-hohenlohe.de (unter „Downloads“) können Sie die aktuellen Faxe ebenfalls nachlesen! Sitz der Genossenschaft: Schwäbisch Hall, Amtsgericht Stuttgart, Reg. Nr. 570037 Vorstand: Ulrich Kühnle (Vorsitzender), Michael Eißler (Geschäftsführer), Rolf Megerle (stv. Vorsitzender), Dieter Biermann, Harald Blumenstock, Alois Brenner, Helmut Endreß, Tobias Schirrle, Aufsichtsrat: Helmut Weibler (Vorsitzender) 3
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