30 Jahre BMUB 30 Jahre BMUB Digitale GestaltungsPressemappe rahmen Einladung zum Jubiläum Das Bundesumweltministe rium lädt zum Jubiläum ein Im Jahr 2016 blicken wir auf 30 Jahre Bundesumweltpolitik zurück. Wir wollen das Jahr intensiv nutzen, im Austausch mit Verbänden, Wissenschaft, internationalen Partnern und den Bürgerinnen und Bürgern weiterzudenken. Das BMUB gestaltet das Jahr 2016 zu einem Debattenjahr und initiiert den Dialog mit allen relevanten Akteuren zur Entwicklung und Zukunft der Umweltpolitik. Das Jubiläum ist Anlass, um in einer Rückschau die dynamische Entwicklung eines der zentralen Politikfelder der letzten Jahrzehnte zu rekapitulieren. Ohne dabei die Notwendigkeit der Weiterentwicklung seiner Disziplinen aus den Augen zu verlieren. Gemeinsam vereint und der Sache verbunden Die Umweltpolitik ist in 30 Jahren zu einem der erfolgreichsten und zukunftsstärksten Politikfelder geworden. Sie berührt alle elementaren Lebensbereiche des Menschen, sorgt für Innovationen und Arbeitsplätze und knüpft unmittelbar an Fragen der sozialen Gerechtigkeit an. Dieser Erfolg beruht maßgeblich auf der aktiven Unterstützung durch die Bürgergesellschaft: Organisiert in Verbänden, zusammengeschlossen in Initiativen und in ihrer Rolle als Mahner und Wächter stark geworden. Stadt. Land. Leben Umweltpolitik ist vielfältig, lädt zum Mitmachen ein und wandelt sich ständig. Auf Ministeriumsebene zeigt sich dies im Zuschnitt seiner Themenfelder: Während die Energieversorgung aus dem Zuständigkeitsbereich des BMU gewechselt ist, sind erstmals Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung Aufgabe des heutigen BMUB. Eine Umweltpolitik, die Umweltfragen direkt mit Bauen, Gesundheit, Klima und Stadtentwicklung verbinden kann, kann zentral die Weichen stellen für ein nachhaltiges, sozial gerechtes Leben aller Bürgerinnen und Bürger. Für die Verknüpfung und Entwicklung dieser Aufgabenfelder wollen wir den Dialog mit Ihnen verstärken und Sie einladen, zu einem guten Gelingen beizutragen. Wir laden Sie herzlich ein, mit uns zu feiern und mit uns neue Perspektiven und innovative Konzepte zu entwickeln: Umweltpolitik 3.0 – was brauchen wir für eine nachhaltige Zukunft? www.bmub.bund.de/P4142 Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 2/26 Veranstaltungen im Jubiläumsjahr Jubiläumsveranstaltungen „30 Jahre Bundesumweltministerium“ 06.04.2016 07. – 08.06.2016 Fachkonferenz „30 Jahre nach Tschernobyl: Den Atomausstieg vollenden!“ DBU-Woche der Umwelt beim Bundespräsidenten mit dem BMUB www.bmub.bund.de/G50229 www.bmub.bund.de/E1196 01.05. – 31.07.2016 27. – 28.08.2016 Kurzfilm-Wettbewerb „Ecozoom“ Prämierung der Gewinner am 10.09.2016 bei „Umweltpolitik 3.0.“ Tag der offenen Tür im Berliner BMUB Stresemannstraße www.bmub.bund.de/E1575 www.bmub.bund.de/ecozoom 10. – 11.09.2016 Cicero Foyergespräch „Kriege, Hunger, Klimawandel“ im Berliner Ensemble Umweltpolitik 3.0 Das Festival der Zukunft auf dem EUREF-Campus (Gasometer) www.bmub.bund.de/E1630 www.bmub.bund.de/E1381 05.06.2016 28.09. – 10.02.2016 Tag der Umwelt – Das BMUB beim Umweltfestival am Brandenburger Tor Uranium Film Festival in der Kulturbrauerei aus der Verbändeförderung) 05.06.2016 www.bmub.bund.de/E1629 www.bmub.bund.de/E1631 06.06.2016 offizieller Festakt des BMUB im ewerk – mit Livestream www.bmub.bund.de/E1520 Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 3/26 Veranstaltungen im Jubiläumsjahr Der Festakt zum Geburtstag Der offizielle Festakt zum 30-Jährigen Bestehen des Bundesumweltministeriums findet am 6. Juni 2016 in Berlin statt. Dazu eingeladen sind neben den bisherigen Umweltministerinnen und -ministern viele weitere Gäste aus Politik, Medien, Verbänden, Umweltverwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Programm: • 12:00 – 13:00 Einlass • Begrüßung Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit • Dunja Hayali in Gesprächen mit: -B undeskanzlerin Dr. Angela Merkel; Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks - Bundesminister Peter Altmaier, Bundesminister Sigmar Gabriel, Dr. Norbert Röttgen (MdB) - Prof. Dr. Dr. Klaus Töpfer, Jürgen Trittin (MdB) • Ausblick Dr. Barbara Hendricks • ab 15:00 Uhr Get together Veranstaltungsort: ewerk, Berlin Veranstalter: BMUB Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 4/26 Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 05.06.2016 | 11 Uhr Cicero Foyergespräch – Kriege, Hunger, Klimawandel. Kann Umweltpolitik 3.0 die Welt noch retten? „Christoph Schwennicke und Alexander Marguier im Gespräch mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks“. Das Bundesumweltumweltministerium feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Ein passender Anlass zu einem Gespräch mit der aktuellen Bundesumweltministerin. Cicero-Chefredakteur Christoph Schwennicke und sein Stellvertreter Alexander Marguier sprechen mit Barbara Hendricks über „Umweltpolitik 3.0“: Was wurde in den letzten 3 Jahrzehnten für die Umwelt erreicht? Dosenpfand, Mülltrennung und sonst nichts? Und wie soll es weitergehen? Vor welchen Aufgaben und Herausforderungen steht die Umweltpolitik der Zukunft? Die Veranstaltung findet von 11:00 bis 12:30 Uhr statt. Veranstaltungsort: Berliner Ensemble, Berlin Veranstalter: Cicero - Magazin für politische Kultur Hinweise zur Veranstaltung: Tickets beim Berliner Ensemble oder an der Theaterkasse Weitere Informationen: www.cicero.de/berliner-republik 05.06.2016 | 11 – 19 Uhr Umweltfestival am Brandenburger Tor Am Sonntag, den 5. Juni 2016, richtet die Grüne Liga e. V. das 21. Umweltfestival in Berlin am Brandenburger Tor aus. Unter dem Motto „Klimaschutz – können wir alle!“ präsentieren über 250 Ausstellerinnen und Aussteller von 11 bis 19 Uhr die gesamte Bandbreite des Umwelt- und Naturschutzes. Das BMUB beteiligt sich wie in den vergangenen Jahren mit einem Informationsstand. Im Mittelpunkt der diesjährigen Präsentation steht das 30-jährige Jubiläum des Hauses. Ein interaktives Exponat informiert über die Geschichte und Themenbreite des BMUB und macht Lust auf mehr. Für die kleinen Besucher sind Bastelaktionen vorbereitet. Bundesministerin Barbara Hendricks wird die Teilnehmenden der traditionellen Fahrradsternfahrt begrüßen. Veranstaltungsort: Berlin Veranstalter: GRÜNE LIGA Weitere Informationen: www.umweltfestival.de Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 5/26 Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 10.09. - 11.09.2016 Umweltpolitik 3.0 – Das Festival zur Zukunft der Umwelt Unter dem Motto „Umweltpolitik 3.0“ findet am 10. und 11. September 2016 DAS große „Festival der Zukunft“ des BMUB statt – ein Fest der Umweltbewegung, ein Marktplatz der Ideen, Initiativen und Projekte, eine Werkstatt für die Umweltpolitik der Zukunft – und nicht zuletzt ein großes Geburtstagsfest mit viel Musik und Unterhaltung. Zwei Tage mit vollem Programm für Groß und Klein in und rund um den Gasometer in Berlin-Schöneberg (EUREF-Gelände). Deshalb möchte das BMUB zu seinem 30. Geburtstag zusammen mit seinen Veranstaltungspartnern alle Umweltverbände, -initiativen und Umweltengagierten einladen, zwei Tage lang zu diskutieren und weiter nach vorne zu denken. Von Panel bis Speakers‘ Corner, von Fishbowl bis Workshop und BarCamp– das Programm wird vielfältig, aufregend, wissenschaftlich, kreativ. Es geht darum, Ideen zu tauschen, voneinander zu lernen und kreative Lösungen zu entwickeln, wie Umweltpolitik 3.0 von morgen aussehen soll. Worum wird es insgesamt gehen? • Entwicklung, Wegmarken, Stationen und (Miss-) Erfolge in drei Jahrzehnten deutscher Umweltpolitik der vergangenen drei Jahrzehnten • Das Zusammenwirken deutscher und internationaler Entwicklungen in der Umweltpolitik • Rolle der Atom-Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima für die Entwicklung der deutschen und internationalen Umweltpolitik sowie der Umgang mit den atomaren Hinterlassenschaften der Atomenergienutzung vor dem Hintergrund der Endlagersuche in Deutschland • Rolle der Bürgergesellschaft für die Entwicklung der Umweltpolitik • Rolle der Umweltpolitik für die Entwicklung von Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit • Smart Cities – Wie grün müssen unsere Städte werden? • Ökologisches Bauen – Modetrend oder Konzept für die Zukunft? • Von GreenTec bis Green Investment: Wirtschaft und Umwelt • Die Zukunft ökologischer Politik und Chancen der Integration von Umwelt und Bauen • Good Governance in der Umweltpolitik: Chancen und Risiken einer Zusammenlegung des Umweltressorts mit anderen Zuständigkeiten Veranstaltungsort: EUREF Campus, Berlin Veranstalter: BMUB Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 6/26 Veranstaltungen im Jubiläumsjahr BMUB Panels Umweltpolitik 3.0 Eröffnungspanel „Politik im Wandel: Von der Umweltpolitik zur UmweltGesellschaftsPolitik?“ Umweltpolitik schaut mittlerweile auf eine über 40-jährige Geschichte zurück und kann als ein etabliertes Politikfeld verstanden werden. Während in ihren Anfangsjahren die Beseitigung konkreter, meist lokaler Probleme durch additive technologische Hilfsmittel (‚end of pipe‘) und die Vorgabe von Qualitätszielen im Vordergrund standen, befasst sich Umweltpolitik heute mit sehr viel abstrakteren, häufig nicht direkt erfahrbaren Zusammenhängen wie dem Klimawandel oder dem Verlust der Biodiversität. Dabei geht es weniger direkt um die Beseitigung negativer Umweltfolgen, sondern Umweltpolitik bezieht sich zunehmend auf die Ursachen von Umweltbelastungen. Dadurch weitet sich das umweltpolitische Spektrum sowohl bezüglich der Inhalte, der Instrumente als auch der Akteurslandschaft. Die konkreten Leitbilder der Vergangenheit wurden durch abstraktere abgelöst, wie die große „sozial-ökologische Transformation“. Thema ist zunehmend nicht mehr, was umzusetzen ist, sondern wie der Wandel gelingen kann. Lebens- und Konsumstile, wirtschaftliche und soziale Grundfragen der Industriegesellschaften und politische Institutionen müssen verändert werden, damit die planetarischen Grenzen eingehalten werden können. Die Zustimmung und Akzeptanz der Gesellschaft ist Grundbedingung für diesen Prozess, so dass Umweltpolitik einen Wandel vollziehen muss, hin zu einer neuen UmweltGesellschaftsPolitik. de Janeiro festgeschrieben. Es hat sich bislang aber nicht durchsetzen können. Zahlreiche internationale Anstrengungen zur Regulierung umwelt- und entwicklungspolitischer Belange blieben aufgrund anderer, wirkungsmächtiger Interessen größtenteils ergebnislos. Kaum ein Unglück hat die Umweltpolitik allerdings nachhaltiger geprägt als die Katastrophe im Reaktor Tschernobyl im April 1986. Vor allem in Deutschland hatte die Katastrophe politische Folgen, die bis heute nachwirken. Das Bundesumweltministerium wurde gegründet und Umweltpolitik breit in Deutschland verankert. Nach dem Unglück in Fukushima 2011 wurde der Atomausstieg von der Bundesregierung beschlossen. Politisch wird in den meisten Ländern an der Atomkraft fest gehalten, auch wenn einige Länder wie Indien, Pakistan, Russland und Spanien ihre Atomkraftwerke nach dem GAU überprüft haben. Im September 2015 haben sich 193 Staaten politisch auf 17 Sustainable Development Goals geeinigt, doch bei den bestehenden geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen bleiben die Handlungsmöglichkeiten der Institutionen der Umweltund Entwicklungspolitik weiterhin beschränkt und die Ziele Wunschträume. Der hohe Ressourcenverbrauch in den Industrieländern und die „aufholende Industrialisierung“ vor allem der Schwellenländer haben die Krisenphänomene vervielfacht, zu einer Überlastung natürlicher Ressourcen und der weltweiten Zerstörung von Ökosystemen geführt. Internationales Abendpanel „Umweltpolitik in einer globalisierten Welt“ Panel „Umweltpolitik als Retter der europäischen Idee?“ Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung wurde Informationen folgen in Kürze vor fast zweieinhalb Jahrzehnten bei der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 7/26 Veranstaltungen im Jubiläumsjahr Panel „Biologische Vielfalt und das Nationale Naturerbe in Deutschland“ 2016 ein Durchbruch in der Klimapolitik. National ist Deutschland mit der Energiewende schon länger ein In Deutschland finden sich eine Vielzahl von Tier-, Pflan- weltweiter Pionier im Klimaschutz. Auch in Hinblick zen-, und Pilzarten. Sie machen insgesamt vier Prozent der auf Klimaanpassungsmaßnahmen gibt es etliche inglobalen Fauna aus. Jedoch ist die Landschaft kaum mehr novative Forschungsansätze und gelungene und Moin ihrem natürlichen Zustand; nur vereinzelt ist der na- dellversuche. türliche Reichtum noch anzufinden. Die sogenannte Rote Liste zeigt für Deutschland einen deutlichen Rückgang der biologischen Vielfalt an: 70 Prozent der Lebensräume werden als „gefährdet“ bezeichnet. Der Erhalt der Biologischen Vielfalt steht in einem Spannungsfeld zwischen internationalen, nationalen und lokalen Einflüssen. Der globale Klimawandel, nationale und regionale Infrastrukturmaßnahmen, Rohstoffabbau, Urbanisierungsprozesse, wirtschaftliche lokale und nationale Nutzungsinteressen und Bürgeranliegen gilt es mit dem Erhalt der Biologischen Vielfalt in Einklang zu bringen. Das Nationale Naturerbe schützt einen Teil der deutschen Naturflächen durch Eigentumsübertragungen vor anderen Nutzungsmöglichkeiten und –ansprüchen, ist aber dem Vorwurf ausgesetzt, ökonomisch unzureichend ausgestattet zu sein. Da die Biologische Vielfalt Einfluss auf das gesamte Ökosystem hat, sind jenseits der Schwellenwerte sogenannte ‚Tipping Points‘ von großer Bedeutung. Diese sind irreversibel, sie verändern die Ökosysteme unabsehbar oder schädigen sie nachhaltig. Panel „Klimaschutz zwischen nationalen und internationalen Möglichkeiten“ Wir leben im Zeitalter des „Anthropozän“. Der Mensch ist untrennbar mit der Natur verbunden und wirkt immer intensiver auf planetarischen Prozesse ein: Neben natürlichen Extremen wie Erdbeben oder Vulkanausbrüchen erzeugt die Zivilisation eigene, weltumspannende Probleme, allen voran den Klimawandel. Auf internationaler Ebene gelang ist mit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens durch 175 Staaten Panel „Die Zukunft der Städte“ In Deutschland leben etwa drei Viertel der Einwohner in Städten. Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist daher entscheidend für den Erfolg von Umweltpolitik. Stadtentwicklung und Umweltpolitik müssen an den zentralen Themen, wie bezahlbares Wohnen und Wohnungsbau, zusammen gedacht werden. Städte sind Hotspots des Energieund Ressourcenverbrauchs, aber auch Orte, an denen Innovationen stattfinden, wie beispielsweise neue Wohnformen, urban gardening oder sharing-Plattformen zeigen. Sie besitzen zudem durch die Ballung von Knowhow und personellen Ressourcen eine hohe wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mit ökonomischen und sozialen Nutzen für Staat, Stadt und Bevölkerung. Panel „Ist nachhaltiges Wirtschaften möglich?“ Nachhaltige Wirtschafts(re-)formen sind in der heutigen Zeit vor allem ein globales Thema. Es geht um die Umgestaltung der bestehenden Form des Wirtschaftens, um soziale Ungerechtigkeit auszugleichen und planetare Grenzen zu respektieren. Das bedeutet eine Abgrenzung von der fortschreitenden Rationalisierung, Beschleunigung, Globalisierung hin zu Kooperation, Dezentralität und Regionalität, geschlossen Ressourcenkreisläufen unter der gleichzeitigen Wahrung oder Etablierung von Arbeitsrechten. In Deutschland ist die Idee des nachhaltigen Wirtschaftens als BestandPressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 8/26 Veranstaltungen im Jubiläumsjahr teil der sozial-ökologischen Transformation im Fokus. Denn eine grüne Wirtschaft impliziert eine Umgestaltung oder Abwicklung von Industriezweigen und damit einhergehend den Verlust von Arbeitsplätzen. Die Verfechter des „Green New Deal“ setzen auf das Neuentstehen von Wirtschaftszweigen, wie der SharingEconomy und der Erneuerbaren-Energien-Industrie. Panel „Nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis“ Informationen folgen in Kürze Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 9/26 Höhepunkte der Umweltpolitik In den vergangenen 30 Jahren hat das Bundesumweltministerium wesentliche Impulse gesetzt. Scrollen und klicken Sie sich durch ausgewählte Höhepunkte der Umweltpolitik. www.bmub.bund.de/bmub30/chronik Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 10/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 06.06.2016 | Dr. Barbara Hendricks Der dreißigste Geburtstag Im Jahr 2016 blicken wir auf 30 Jahre Bundesumweltpolitik zurück. Wir wollen das Jahr intensiv nutzen, um im Austausch mit Verbänden, Wissenschaft, internationalen Partnern und den Bürgerinnen und Bürgern weiterzudenken. Das BMUB gestaltet dieses Jahr zu einem Debattenjahr und initiiert den Dialog mit allen relevanten Akteuren zur Entwicklung und Zukunft der Umweltpolitik. 30. Jubiläum des BMUB 12.12.2015 | Dr. Barbara Hendricks Das Pariser Klimaschutzabkommen Das im Dezember 2015 auf der Weltklimakonferenz COP21 in Paris beschlossene Abkommen ist das erste Klimaschutzabkommen, das alle Länder gemeinsam in die Pflicht nimmt. Wie bei internationalen Verträgen üblich, wird es erst einige Monate später unterzeichnet. Völkerrechtlich verpflichtend wird es für die einzelnen Staaten erst nach dem nächsten Schritt, der sogenannten Ratifizierung. Das Pariser Abkommen tritt in Kraft, wenn mindestens 55 Staaten ratifiziert haben und diese Staaten mindestens 55 Prozent der weltweiten Emissionen abdecken. Am 22. April 2016 fand in New York auf Einladung des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Ban Ki-moon eine hochrangige Unterzeichnungszeremonie statt. Der 22. April ist der „Tag der Erde (Earth Day)“, ein internationaler Aktionstag zum Schutz der Umwelt. Video von Barbara Hendricks über die Ergebnisse von Paris Weltklimagipfel von Paris Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 11/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 14.10.2015 | Dr. Barbara Hendricks Mehr Wildnis für Deutschland Die große Naturschutz-Offensive 2020 startet: Das Handlungsprogramm enthält rund 40 Maßnahmen und zehn Initiativen zur Verbesserung der Artenvielfalt. Ziel ist es, die Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Neben der landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft stehen Nutzungen von Küsten und Meeren, insbesondere die Fischerei, sowie von Auenlandschaften und Wäldern im Fokus. Weitere Initiativen werden für Schutzgebiete, Biotopverbünde und Wildnisflächen vorgeschlagen. Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt beschreibt die Ziele der Bundesregierung für die Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt sowie deren nachhaltige Nutzung. Die biologische Vielfalt ist in Deutschland weiter stark gefährdet. Im Februar 2015 verabschiedete das Kabinett einen Indikatorenbericht, der zeigt, dass die biologische Vielfalt in Deutschland zurückgeht. Naturschutz-Offensive 2020 10.07.2014 | Dr. Barbara Hendricks Gegen Wohnungsmangel und zu hohe Mieten Bundesbauministerin Barbara Hendricks initiiert ein Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen. Ziel des Bündnisses von Bund, Länder, Kommunen und Verbänden ist es, den steigenden Wohnraumbedarf in bestimmten Regionen zu decken und gleichzeitig soziale, demografische und energetische Anforderungen zu berücksichtigen. Eine Baukostensenkungs-Kommission soll als zentraler Baustein dafür sorgen, dass dies mit angemessenen Kosten erreicht wird. Die wohnungspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung umfassen unter anderem die stärkere Förderung von sozialem Wohnraum, die Wohngelderhöhung und eine Mietpreisbremse. Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 12/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 17.12.2013 | Dr. Barbara Hendricks Umwelt wird zu Stadt, Land, Leben Mit Organisationserlass der Bundeskanzlerin werden dem Ressort zusätzlich die Zuständigkeiten für Stadtentwicklung, Wohnen, ländliche Infrastruktur, öffentliches Baurecht sowie Bauwesen, Bauwirtschaft und Bundesbauten übertragen, die bis dahin dem Bundesverkehrsministerium zugeordnet waren. Seitdem lautet die Bezeichnung „Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)“. Gleichzeitig wird die Federführung für die erneuerbaren Energien, die seit 2002 im Ressort lag, auf das Bundeswirtschaftsministerium übertragen. Ein Haus mit Geschichte Aufgaben und Struktur des BMUB 01.06.2012 | Peter Altmaier Nationales Hochwasserschutzprogramm Als Konsequenz aus den verheerenden Überschwemmungen im Sommer 2013 beschließen die Umweltminister von Bund und Ländern auf einer Sonderkonferenz in Berlin, ein Nationales Hochwasserschutzprogramm zu erarbeiten. Auf der Basis einer umfassenden Fehleranalyse sollen vordringliche Maßnahmen ermittelt werden, die es ermöglichen, ähnliche Katastrophen in der Zukunft zu verhindern. Nationales Hochwasserschutzprogramm Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 13/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 01.06.2012 | Peter Altmaier Pappe, Plastik, Glas – mehr Trennung, mehr Kreislauf Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz tritt in Kraft. Bis zum Jahr 2020 sollen 65 Prozent aller Siedlungsabfälle recycelt und 70 Prozent aller Bau- und Abbruchabfälle stofflich verwertet werden. Die Pflichten der Abfallerzeuger und -besitzer orientieren sich zukünftig konsequent am Vorrang der Vermeidung und des Recyclings. Beide Seiten müssen die beste ökologische Option für die jeweilige Abfallart wählen. Mit der Pflicht zur getrennten Sammlung von Bioabfällen sowie von Papier-, Kunststoff- und Glasabfällen ab dem Jahr 2015 schafft das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz die maßgebliche Voraussetzung für weiter steigende Recyclingquoten. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz 06.08.2011 | Dr. Norbert Röttgen Rücknahme des Ausstiegs aus dem Ausstieg aus der Atomenergie Das dreizehnte Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes tritt in Kraft. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima hat die Bundesregierung die Rest risiken der Kernenergie neu bewertet und entschieden, zügiger als im September 2010 geplant aus der Kernenergienutzung auszusteigen. Die Bundesregierung orientierte sich dabei an den Empfehlungen der Ethikkommission und der Reaktorsicherheitskommission. Im Rahmen einer Änderung des Atomgesetzes wird der Ausstieg klar und rechtsverbindlich mit einem Stufenplan festgelegt. Spätestens Ende 2022 soll das letzte Kernkraftwerk vom Netz gehen. Für die sieben ältesten Kernkraftwerke und das Kernkraftwerk Krümmel erlischt mit Inkrafttreten des geänderten Atomgesetzes die Berechtigung zum Leistungsbetrieb. Broschüre „ALLE AUSSTEIGEN! 30 Jahre nach Tschernobyl: Was noch zu tun ist“ Stilllegung kerntechnischer Anlagen Abschaltungen der noch betriebenen Atomkraftwerke in Deutschland Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 14/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 11.03.2011 | Dr. Norbert Röttgen Das Unglück von Fukushima Das schwerste Erdbeben in Japans Geschichte und der darauffolgende Tsunami lösen zum Teil weitreichende Störungen in mehreren japanischen Kernkraftwerken aus. Der Reaktorkomplex Fukushima Daiichi wird dabei so stark zerstört, dass größere Mengen radioaktiver Strahlung austreten. Die Bundesregierung trifft daraufhin vorsorglich Maßnahmen zum Strahlenschutz in Deutschland und beschließt am 15. März 2011 außerdem ein Moratorium zur Kernenergie in Deutschland. Innerhalb von drei Monaten soll die Sicherheit aller Kernkraftwerke in Deutschland überprüft werden. Die sieben ältesten Anlagen werden für die Zeit des Moratoriums vom Netz genommen. Parallel erstellt die Reaktorsicherheitskommission einen Anforderungskatalog für eine Sicherheitsüberprüfung der deutschen Kernkraftwerke. Für die Einordnung und Bewertung einer sicheren Nutzung von Kernenergie in Deutschland wird die Ethikkommission „Sichere Energie versorgung“ eingesetzt. Fukushima Folgemaßnahmen 18.10.2010 | Dr. Norbert Röttgens Wider die Biopiraterie Auf der 10. Vertragsstaatenkonferenz des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity - CBD) wird insbesondere das ABS-Protokoll beschlossen. Dieses globale Abkommen gegen Biopiraterie schafft Rechtssicherheit für die Nutzer und Bereitsteller genetischer Ressourcen. Es sieht vor, dass Staaten den Zugang zu ihren genetischen Ressourcen, wie zum Beispiel Pflanzen grundsätzlich zulassen, aber nationale Regeln dafür aufstellen sollen. Übereinkommen über die biologische Vielfalt Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 15/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 01.07.2009 | Sigmar Gabriel CO2-Steuer für Autos Für erstmals zugelassene Pkw werden zukünftig die CO2-Emissionen in die Bemessungsgrundlage der Kraftfahrzeugsteuer einbezogen. Durch diese Neuregelung wird ein Anreiz für den Kauf von Pkw mit geringerem Kraftstoffverbrauch und weniger CO2-Emissionen geschaffen. Ein Freibetrag von 120 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer, unterhalb dessen keine CO2-bezogene Besteuerung erfolgt, belohnt besonders verbrauchsarme Fahrzeuge, die keine CO2-bezogene Steuer zahlen müssen. Luftreinhaltung 30.10.2008: Fahrzeuge müssen umweltfreundlicher werden 13.05.2008 | Sigmar Gabriel Naturschutz in großem Stil: das Naturerbe Deutschland Zwischen der Bundesregierung und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wird ein Rahmenvertrag für die kostenlose Übertragung von Naturschutz- und Gewässerflächen unterzeichnet. Die DBU hat mit dem Rahmenvertrag vor allem die großen ehemaligen militärischen Liegenschaften übernommen. Damit werden die Bedingungen für die langfristige Sicherung dieses Teils des Nationalen Naturerbes vertraglich festgeschrieben. Der Bund stellt als 1. Tranche des „Nationalen Naturerbes“ wertvolle Naturgebiete auf einer Fläche von 46.000 Hektar dem Naturschutz unentgeltlich zur Verfügung. Nach zwei weiteren Flächenübertragungen wird das „Nationale Naturerbe“ 2015 insgesamt 156.000 Hektar Bundesflächen umfassen, die dauerhaft für den Naturschutz gesichert sind. Ehemals militärisch oder für den Braunkohlentagebau genutzte Areale sowie das Grüne Band als größter Biotopverbund in Deutschland bleiben so als wertvolle Naturräume erhalten. Nationales Naturerbe Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 16/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 07.11.2007 | Sigmar Gabriel Artenreichtum schützen – Artensterben verhindern Das Bundeskabinett beschließt die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ (NBS). Damit liegt in Deutschland erstmals eine umfassende und anspruchsvolle Strategie zur Umsetzung des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) vor. Durch rund 330 Ziele und 430 Maßnahmen soll bis zum Jahr 2020 der Rückgang der biologischen Vielfalt aufgehalten werden. Ab 2011 unterstützt das BMUB durch das „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ die Umsetzung der NBS und stellt dafür pro Jahr projektbezogene Fördermittel in Höhe von 15 Millionen Euro bereit. Ziel der NBS ist es auch, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und gleichzeitig Schutz- und Nutzungsinteressen besser miteinander in Einklang zu bringen. Sie berücksichtigt auch den Beitrag Deutschlands zur Erhaltung der biologischen Vielfalt weltweit. Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt 01.01.2005 | Jürgen Trittin Zertifikate für den CO2-Ausstoß In Deutschland und der Europäischen Union wird ein neues Instrument für den Klimaschutz eingeführt: der Emissionshandel für das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Dieser soll den Ausstoß des klimaschädlichen Gases CO2 durch Kraftwerke und andere Industrieanlagen vermindern. Das Prinzip: Die Betreiber dieser Anlagen erhalten kostenlose Zertifikate, die zum Ausstoß einer genau festgelegten Menge an CO2 berechtigen. Wer mehr Emissionen verursacht, muss zusätzliche Zertifikate ankaufen. Eine Reduzierung der Emissionen ermöglicht hingegen den Verkauf überzähliger Zertifikate. So kann der Ausstoß von Treibhausgasen dort vermindert werden, wo dies zu den geringsten Kosten geschehen kann. Kurzinfo Emissionshandel Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 17/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 27.04.2002 | Jürgen Trittin Konsens über den Atomausstieg Das Gesetz zur geordneten Beendigung der Atomenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität tritt in Kraft. In einer Novelle des Atomgesetzes wird der zwischen Bundesregierung und Energieversorgern vereinbarte Ausstieg aus der Atomenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität beschlossen. Der Neubau kommerzieller Atomkraftwerke wird in Deutschland verboten. Es werden für alle deutschen Atomkraftwerke Reststrommengen festgelegt, die jeweils noch erzeugt werden dürfen. Die Wiederaufarbeitung bestrahlter Brennelemente im europäischen Ausland wird ab dem Jahr 2005 untersagt. Unter dem Eindruck des Reaktorunfalls in Fukushima wird der Ausstieg 2011 im breiten politischen und gesellschaftlichen Konsens bekräftigt. Acht Atomkraftwerke gehen mit Inkrafttreten des Gesetzes endgültig vom Netz, die weiteren folgen zeitlich gestaffelt bis Ende 2022. 01.02.2002: Atomausstiegsgesetz nimmt letzte Hürde Broschüre ALLE AUSSTEIGEN! 30 Jahre nach Tschernobyl: Was noch zu tun ist 25.03.2002 | Jürgen Trittin Verbandsklagerecht für den Naturschutz Das Bundesnaturschutzgesetz wird umfassend novelliert. Ziel ist es, Naturschutz, Gewässer und Naturnutzung besser zu verbinden. Naturschutz- und Gewässerbehörden werden verpflichtet, bei ihren Maßnahmen die Nutzerinnen und Nutzer frühzeitig zu beteiligen. Die Verbandsklage für anerkannte Naturschutz- und Gewässerverbände wird flächendeckend eingeführt. Die Länder werden verpflichtet, ein Netz verbundener Biotope zu schaffen, das mindestens zehn Prozent ihrer Fläche umfassen soll. 01.02.2002: Bundestag und Bundesrat beschließen neues Naturschutzgesetz Film: Biologische Vielfalt. Gemeinsam Verantwortung tragen Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 18/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 01.03.2001 | Jürgen Trittin Deponieren verboten Eine neue Ära der Entsorgung von Siedlungsabfällen beginnt in Deutschland mit dem Inkrafttreten der neuen Abfallablagerungsverordnung. Sie sieht unter anderem vor, dass ab 1. Juni 2005 die Ablagerung von unbehandelten Siedlungsabfällen – insbesondere Hausmüll und Gewerbeabfall – auf Deponien verboten ist. Biologisch abbaubare Siedlungsabfälle müssen seitdem in Müllverbrennungsanlagen oder mechanisch-biologischen Anlagen vorbehandelt werden. Die damit verbundene deutliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen aus der Deponierung ist zudem ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz. Die Abfallablagerungsverordnung 01.04.2000 | Jürgen Trittin Die Energiewende Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) tritt in Kraft und setzt die Vorrang- und Vergütungs-Regelung des Stromeinspeisungsgesetzes von 1990 fort. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung ist von 3,4 Prozent im Jahr 1990 auf 6,7 Prozent im Jahr 2000 gestiegen. Strom aus Windanlagen, Fotovoltaik, Biomasse, Geothermie oder Wasserkraft erhält nun eine fixe Einspeisevergütung für 20 Jahre, damit Betreiber und Kreditinstitute einen klaren Rahmen für Investitionsentscheidungen haben. Hieraus resultierten für das Jahr 2012 bereits rund 380.000 Arbeitsplätze (2004: rund 160.000). Als weiterer Nutzen der erneuerbaren Energien gilt ihr Beitrag zur Vermeidung von Energieimporten und den externen Kosten der fossilen Energieerzeugung. 31.03.2000: Investitionssicherheit für erneuerbare Energien – Neues Gesetz tritt am 1. April in Kraft Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 19/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 11.12.1997 | Dr. Angela Merkel Das Kyoto-Protokoll wird beschlossen Nach gut zwei Jahren, die mit dem von Bundesumweltministerin Angela Merkel verhandelten Berliner Mandat ihren Ausgang nahmen, werden in Japan die Verhandlungen zum Kyoto-Protokoll erfolgreich abgeschlossen. Erstmals werden für Treibhausgase verbindliche Begrenzungs- und Verringerungspflichten für Industriestaaten vereinbart. Lange Zeit verweigern große Emittenten wie die USA die Ratifizierung. Erst nach der Ratifizierung durch die russische Duma am 5. November 2004 tritt das Kyoto-Protokoll endlich am 16. Februar 2005 in Kraft. Kyoto-Protokoll 25.04.1995 | Dr. Angela Merkel Wohin mit dem Atommüll Der erste, im Atomkraftwerk Philippsburg beladene Castor wird im Transportbehälterlager Gorleben eingelagert. Vorausgegangen waren mehrere positive Entscheidungen von Verwaltungsgerichten. 15.000 Polizistinnen und Polizisten sichern den Weg, als der erste Castorbehälter nach Gorleben rollt. Aktuell: Block 1 des AKW Phillipsburg ist seit 2011 stillgelegt. Block 2 geht gemäß Atomgesetz am 31. Dezember 2019 (oder vorher entsprechend vereinbarter Reststrommenge) endgültig vom Netz. Zwischenlager Gorleben Broschüre ALLE AUSSTEIGEN! 30 Jahre nach Tschernobyl: Was noch zu tun ist Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 20/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 06.03.1995 | Dr. Angela Merkel Schutz der Alpen Die Alpenkonvention zum Schutz und für eine dauerhafte und umweltgerechte Entwicklung im Alpenraum tritt in Kraft. Vertragsparteien sind alle Alpenstaaten sowie die Europäische Gemeinschaft. Diese sollen regelmäßige Protokolle zu Raumplanung und nachhaltigen Entwicklung erstellen. Kontrolliert werden auch die Bereiche Naturschutz, Gewässer, Landschaftspflege, Berglandwirtschaft, Bergwald, Tourismus, Bodenschutz sowie Energie und Verkehr in den Alpen. Alpenkonvention 03.06.1992 | Dr. Klaus Töpfer Rio, Nachhaltigkeit und Agenda 21 Im Jahr 1992 verständigt sich die internationale Staatengemeinschaft auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro auf das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung („sustainable development“). Auf der Konferenz wird ein Aktionsplan für das 21. Jahrhundert verabschiedet: die Agenda 21. Sie definiert Handlungsfelder und Maßnahmen, um die Bewältigung der großen Herausforderungen von Umweltschutz und Entwicklung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung weltweit voranzutreiben. In der Rio-Deklaration werden der gemeinsame Wille und die gemeinsame Verantwortung zum Ausdruck gebracht, die Ressourcen der Erde künftig so behutsam zu nutzen, dass alle Länder der Erde gerechte Entwicklungschancen erhalten, die Entfaltungschancen zukünftiger Generationen aber nicht geschmälert werden. Ziel ist es, die natürlichen Lebensgrundlagen für eine wachsende Erdbevölkerung dauerhaft zu sichern. Lokale Agenda 21 Kurzinfo Nachhaltige Entwicklung Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 21/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 21.05.1992 | Dr. Klaus Töpfer Erlass der Natura 2000-Richtlinie Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten. Es setzt sich zusammen aus den Schutzgebieten der Vogelschutz-Richtlinie (Richtlinie 2009/147/ EG) und den Schutzgebieten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG). Mit derzeit über 20 Prozent der Fläche der EU ist Natura 2000 das größte Schutzgebietsnetz weltweit. Natura 2000 Schutzgebiete 12.06.1991 | Dr. Klaus Töpfer Abkehr von der Wegwerfgesellschaft Mit dem Inkrafttreten der Verordnung über die Vermeidung und Verwertung von Verpackungsabfällen wird die Verantwortung für die Sammlung und Entsorgung der großen Menge der Verpackungen den Herstellern und Vertreibern übertragen. Wertvolle sekundäre Rohstoffe wie Weißblech, Aluminium, Kunststoff, Papier und Pappe sowie Glas werden zunehmend der Verwertung zugeführt. Damit wurde der Verpackungsverbrauch von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung entkoppelt und das Recycling von Verpackungsabfällen vervielfacht. Aktuell: Es gilt bereits die Siebte Novelle. Seit 1. Januar 2003 gilt zudem aufgrund der Verpackungsverordnung eine Pfandpflicht für Einweggetränke verpackungen. Die Verpackungsverordnung Verpackungsabfälle Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 22/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 06.05.1991 | Dr. Klaus Töpfer FCKW wird verboten Meilenstein beim Schutz der Ozonschicht: Die FCKW-Halon-VerbotsVerordnung tritt in Kraft! In allen wesentlichen Produktbereichen wird die Verwendung von bestimmten Halogenkohlenwasserstoffen ab spätestens 1994 untersagt. Mit diesem Schritt unterstreicht Deutschland seine weltweite Führungsrolle beim Ausstieg aus Stoffen, die die Ozonschicht schädigen. Ab dem 1. Januar 2006 darf schließlich auch keine FCKW mehr in Arzneimitteln mehr verwendet werden. Maßnahmen zum Schutz der Ozonschicht 12.09.1990 | Dr. Klaus Töpfer Großflächige Naturschutzgebiete ausgewiesen Tafelsilber der deutschen Wiedervereinigung: Kurz vor der Selbstauflösung beschließt der Ministerrat der DDR, Teile des Landes für die Erhaltung wertvoller Flächen für die Tier- und Pflanzenwelt in Form von 14 Großschutzgebieten auszuweisen. Damit werden knapp fünf Prozent des Territoriums der ehemaligen DDR unter Schutz gestellt und dauerhaft gesichert. Die 5 Nationalparke, 6 Biosphärenreservate und 3 Naturparke sind der Grundstein für ein System von Großschutzgebieten im wiedervereinten Deutschland. Bundesumweltminister Prof. Dr. Klaus Töpfer unterstützt die Initiatoren rund um den Biologen und stellvertretenden DDR-Umweltminister Michael Succow. Nationalparkprogramm der DDR Das Grüne Band Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 23/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 17.10.1989 | Dr. Klaus Töpfer Handelsverbot für Elfenbein Schutz für die Elefanten: Die 7. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES beschließt in Lausanne ein weltweites Handelsverbot für Elfenbein. Der Bestand ist um die Hälfte dezimiert, daher waren Elefanten bereits in CITES als vom Aussterben bedrohte Art gelistet. Deutschland hatte bereits zuvor einen Importstopp erlassen. CITES Artenschutzabkommen 01.02.1988 | Dr. Klaus Töpfer Bleihaltiges Benzin wird verboten Durch die Änderung des Benzinbleigesetzes im Dezember 1987 wird bleihaltiges Normalbenzin ab Februar 1988 vollständig verboten. Bei anderen Benzinsorten sind bleihaltige Zusätze seit Januar 2000 untersagt. Bleihaltiges Benzin ist mitverantwortlich für hohe Bleiwerte im Blut und daraus resultierende Folgen für die Gesundheit der Menschen. Darüber hinaus wirkt es sich schädlich auf die zur Abgasreinigung eingesetzten Katalysatoren aus. Aktuell: Das Verbot von bleihaltigem Benzin, das ab dem Jahr 2000 auch EU-weit umgesetzt wird, trägt dazu bei, die Bleikonzentration im Blut der Bevölkerung zu senken. Mit dem Verbot wird dem Vorsorgeprinzip zum Schutz der Gesundheit der Menschen und einer saubereren Umwelt Rechnung getragen. Weniger Blei im Blut Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 24/26 30 Höhepunkte der Umweltpolitik 16.09.1987 | Dr. Klaus Töpfer Ozonloch gestopft 24 Staaten unterzeichnen das Montrealer Protokoll über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen. Bereits im Jahre 1974 wiesen Wissenschaftler daraufhin, dass künstlich hergestelltes FCKW (eingesetzt unter anderem als Kälte-, Treibmittel für Sprays und Schäume) in der Stratosphäre zur Zerstörung der Ozonschicht führen kann. 1986 wurde erstmals ein sogenanntes „Ozonloch“ über der Antarktis nachgewiesen. Neben den FCKW gehören die Halone (Löschmittel), Methylbromid (Bodenbegasungsmittel) und die teilhalogenierten FCKW zu den ozonschichtschädigen Stoffen. In Folge der Entdeckung des „Ozonlochs“ einigt sich die Staatengemeinschaft 1987 auf das in Folge mehrfach verschärfte Montrealer Protokoll, mit dem weltweite Maßnahmen zur Reduzierung des Eintrags dieser Stoffe in die Umwelt beschlossen werden. Aktuell: Inzwischen ist das Montrealer Protokoll von allen UN-Staaten der Welt ratifiziert worden. Schutz der Ozonschicht im Überblick 06.06.1986 | Walter Wallmann Ein neues Ministerium entsteht Unser Geburtstag: Per Organisationserlass des Bundeskanzlers Helmut Kohl wird das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktor sicherheit gegründet – nur wenige Wochen nach der Katastrophe von Tschernobyl. Im neuen Ministerium werden Zuständigkeiten für wesentliche Aspekte der Umweltpolitik und des Strahlenschutzes gebündelt. Aus dem Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern werden die Zuständigkeiten für Umweltschutz, Sicherheit kerntechnischer Anlagen und Strahlenschutz übertragen. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten übergibt die Zuständigkeit für Umwelt und Naturschutz. Und aus dem Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit werden die Kompetenzen für gesundheitliche Belange des Umweltschutzes, Strahlenhygiene, Chemikalien und Rückstände von Schadstoffen in Lebensmitteln herausgelöst. Entstehung des BMUB Organisationserlass Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 25/26 Impressum Bildnachweise Seite 2 Sitz Bundesumweltministerium: ©Florian Profitlich Seite 4 Anti-Aging: ©BMUB Seite 5 Brandenburger Tor: ©Assenmacher/Wikimedia, CC BY-SA 3.0 Seite 6 Umweltpolitik 3.0: ©BMUB Seite 11 30 Jahre: ©pexels.com Eiffeltum: BMUB/Alexander Klus Seite 12 Buntspecht: ©pixbay.com Haus mit Gerüst: ©Glaser/fotolia.com Seite 13 Großbaustelle: ©JiSign/fotolia.com Hochwasser in Pirna: ©Dr. Bernd Gross/Wikimedia, CC BY-SA 3.0 Seite 14 Mülltonnen: ©kohlerphoto/iStock.com Bundestagsabstimmung: ©Bundesregierung/Thomas Köhler Seite 15 Fukushima: ©blackosaka/fotolia.com Echse: ©pixabay.com Seite 18 Anti-AKW: ©Michael Miess/Wikimedia, CC BY-SA 3.0 Trave mit Gänsen: ©Guenter Klug/wikimedia, CC BY-SA 2.5 Seite 19 Mülldeponie: ©lovro77/iStock.com Windräder: ©Philip May/Wikimedia, CC BY-SA 3.0 Seite 20 Fabrik: ©FransDekkers/iStock.com Gorleben: ©Hendrike/Wikimedia, CC BY-SA 3.0 Seite 21 Alpenlandschaft: ©CHL96/wikimedia, CC BY-SA 3.0 Rio 1992: ©UN Photo/Michos Tzovaras Seite 22 Naturschutzgebiet: ©pixabay.com Plastikbecher: ©pixabay.com Seite 23 Sprühdose: ©PiccoloNamek/wikimedia, CC BY-SA 3.0 Sächsische Schweiz: ©Pixabay.com Seite 24 Elefanten: ©David Steele/fotolia.com Tanken: ©pixabay.com Seite 25 Klarer Himmel: ©Konradlew/iStock.com Walter Wallmann: ©Bundesregierung Seite 16 Autoabgase: ©Sergiy Serdyuk/fotolia.com Moorlandschaft: ©pixabay.com Seite 17 Feuersalamander: ©baria-bs/wikimedia, CC BY-SA 3.0 Weltraum: ©pexels.com Pressekontakt Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Presse- und Informationsstab Stresemannstraße 128 - 130 10117 Berlin Telefon: 030 18 305-2010 Telefax: 030 18 305-2016 E-Mail: [email protected] Pressematerial | 30 Jahre BMUB | Seite 26/26
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