UNSER PROJEKT Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs Juni 2016 Nr. 147 Ein Dank an das Leben, das mir so viel geschenkt hat: Es hat mir Kraft, Mut und Freude geschenkt, und so bin ich durch Städte und Sümpfe gewandert, über Strände, Wüsten, Berge und Wiesen, bis zu deiner Straße und deinem Haus – bis zu dir. konkret, überschaubar, erfolgreich Bildung Landwirtschaft Kinder Wasser Gesundheit Fotos dieser Ausgabe: von unseren europäischen Partnern Oxfam, Misereor, Netz, Entraide et Fraternité sowie lokalen Partnern und aus unserem Archiv. Das Papier wird gratis von den Firmen Stiassny-IGEPA und Burgo zur Verfügung gestellt. 2 Der Entwicklungshilfeklub wurde 1973 als privater, gemeinnütziger und unabhängiger Verein gegründet (ZVR-Zahl: 109147948). Der Mitgliedsbeitrag beträgt 36,– Euro. Fünf hauptamtliche und etwa 60 ehrenamtliche MitarbeiterInnen sind im Klubbüro in Wien tätig. In ganz Österreich unterstützen derzeit rund 3.000 Personen bzw. Gruppen die Arbeit und die Projekte des Klubs. Leitung: Dr. Manfred Formanek (Obmann), Mag. Gertrude Hanzal (Obmann-Stv.) Mag. Gabriele Tabatabai (Geschäftsführung) Wir alle haben eine tiefe Sehnsucht nach Gemeinschaft: Eingebettet zu sein Was ist aus ihnen geworden? in die Familie, in den Freundeskreis, Bericht aus Angola verwurzelt im Land, in dem man sein Unsere Projekte Wir fördern konkrete, überschaubare Projekte, die Menschen dabei helfen, sich aus Armut und Unterdrückung zu befreien. Wir bieten verschiedene Möglichkeiten, Projekte zu unterstützen: Mikros (Projektbausteine): Mit jedem Mikro wird ein Teil eines größeren Projekts unterstützt, zum Beispiel: Betreuung eines Straßenkindes für ein Jahr, Wasserversorgung für eine Familie, Saatgut für eine Bauernfamilie … Durchschnittlicher Wert: 150,– bis 300,– Euro. Super-Mikros (Projekt-Partnerschaften): Mit einem Super-Mikro kann ein Projekt zur Gänze übernommen werden, zum Beispiel Kleinkredit für eine Frauengruppe, Errichtung eines Brunnens, Aufforstung eines bestimmten Gebiets … Durchschnittlicher Wert: 1.000,– bis 6.000,– Euro. Makros (Großprojekte): Mit einem Makro (ab ca. 10.000,– Euro) wird die Umsetzung eines größeren Projekts ermöglicht, zum Beispiel Errichtung eines Dorfes, Bau einer Schule, Wasserleitung für ein Dorfgebiet … Leben verbringt, vermittelt uns ein Gefühl Unsere Projektpartner sind bewährte europäische Organisationen wie Oxfam (England), Misereor (Deutschland), Jesuitenmission Nürnberg (Deutschland), Entraide et Fraternité (Belgien), Netz (Deutschland) sowie kleinere lokale Organisationen, welche die Projekte vor Ort umsetzen. Gemeinschaft, das uns trägt und auffängt, Wie wir arbeiten Der Entwicklungshilfeklub wurde bewusst als „Klub“ aufgebaut, um allen Interessierten eine Möglichkeit zu bieten, sich zu engagieren. Ehrenamtliche Mitarbeit in allen Bereichen ist wesentlicher Bestandteil unserer Klub-Philosophie. Die Kosten sind transparent und werden gemeinsam mit Klub-MitarbeiterInnen und Partner-Organisationen getragen. Spenderinnen und Spender können selbst bestimmen, wo und wofür ihr Beitrag eingesetzt wird: – Projektspenden fließen zu 100 Prozent in die Projekte. – Förderbeiträge sichern die Existenz des Klubs. Sie decken u. a. die Kosten für die Betreuung der Projekte und Partner, Erstellung von Projektbeschreibungen, Berichten, Druckkosten, Porto, Öffentlichkeits- und Informationsarbeit, Verwaltung und Administration … 2015 konnten Projekte mit rund 2 Millionen Euro unterstützt werden. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar (Registrierungsnummer: SO 1207). Wollen Sie mehr über uns wissen? Besuchen oder kontaktieren Sie uns: Böcklinstraße 44, 1020 Wien (Montag-Freitag 9 –18 Uhr, auf Wunsch auch außerhalb der Bürozeiten) Tel. 01-720 51 50, [email protected], www.eh-klub.at Inhalt Liebe Freundinnen, liebe Freunde! der Geborgenheit und Sicherheit. Wieder atmen und hoffen können Leben in den Andendörfern dazuzugehören, trägt viel zu unserer Ceas & Entwicklungshilfeklub Wenn es gelingt, uns in ähnlicher Weise mit unserer Erde und all ihren Bewohnern und Bewohnerinnen verbunden zu fühlen, 6+7 Projekt 304 – Gärten voller Früchte (Philippinen) Nicht isoliert zu sein, sondern persönlichen Entwicklung bei. 4+5 8+9 Wir sind nur Kinder, aber wir haben Rechte 10 + 11 Thema: Die nächste Generation Klein und groß – Schule und Dorf 12 + 13 Projekt 237 – Ein Dorf macht Schule (Madagaskar) haben wir die Kraft, nicht nur innere und äußere Grenzen zu überwinden, Centro P.G. Arsenault sondern wir fühlen uns auch einbezogen Partner in Honduras in das Netz einer umfassenderen wo immer wir sind. Wasser fürs Leben 16 + 17 Bilder und Worte aus Äthiopien Das neue Leben nach dem Beben In diesem Sinne laden wir Sie auf den 14 + 15 18 + 19 Projekt 303 – Rückkehr ins Leben (Nepal) folgenden Seiten ein, sich einzulassen auf die Geschichten, Erlebnisse, wo – was – wie – wieviel? Bemühungen, Erfolge und Aufbrüche Projekte in Asien + Afrika von Menschen, die mit uns allen durch ein unsichtbares Band der Zugehörigkeit verbunden sind. wo – was – wie – wieviel? 22 + 23 Projekte in Afrika + Lateinamerika Was wäre ohne euch aus mir geworden? Mit den besten Wünschen 20 + 21 24 + 25 Projekt 115 – Flug nach morgen (Indien) für eine schöne, erholsame Sommerzeit und herzlichen Grüßen Engagement … 26 + 27 … in Österreich Gabriele Tabatabai Engagement … Entwicklungshilfeklub … in Österreich Es möge Wasser vom Himmel fallen 28 + 29 30 + 31 Literatur aus Haiti Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 3 … aus Angola Thema Bericht „Schmutz im offenen Gelände verseucht unser Wasser. Überall sind Fliegen, auch auf unserem Essen. Die Tümpel sind die Brutstätten von Moskitos. Unsere Kinder sind vielen Krankheiten schutzlos ausgeliefert. Bei uns hat fast jede Familie ein Kind verloren.“ So war es in den sogenannten ‚vergessenen Dörfern‘. Dörfern, welche die Wiederaufbaumaßnahmen und Entwicklungsprogramme der Regierung nach dem Bürgerkrieg kaum erreichten, wo die Menschen selbst ihr Leben in die Hand nehmen mussten – und auf Hilfe hofften. Was ist aus ihnen geworden? Julia Nene erzählt, wie es vorher war: „Die Frauen und Kinder marschierten jeden Tag einige Kilometer weit zum Fluss hinunter und schleppten dann ein oder zwei 20-Liter Kanister ins Dorf zurück. In der Regenzeit war das Wasser schlammig, während der anderen Monate trocknete der Fluss manchmal aus.“ Bernarda Chilombo erzählt, wie es jetzt ist: „Jetzt geht es uns wirklich gut. Der neue Brunnen hat unser Leben verändert und leichter gemacht. Mit sauberem Wasser können wir gesundes Essen für unsere Kinder zubereiten. Alle im Dorf trinken jetzt ohne Angst, krank zu werden.“ Esteves Mbela, der lokale Vertreter von Oxfam, unserer Partner-Organisation in Angola, beschreibt das Zustandekommen des Projekts: „Am Anfang bemühten wir uns vor allem um Nothilfeprogramme. Mittlerweile hat sich der Schwerpunkt auf langfristige Maßnahmen verlagert. Der Bau von Brunnen mit Handpumpen, die Errichtung von Latrinen und intensive Bewusstseinsbildung für diese Bereiche ist das, was die Menschen am dringendsten brauchen.“ Oxfam betreut in den Distrikten Bie, Moxico, Huambo und Benguela im südlichen Teil von Angola 36 Dörfer mit insgesamt 29.500 Bewohnern. Unser Projekt beteiligte sich an der Wasserversorgung für zehn Dörfer. Nach wie vor haben in diesem Gebiet 62 Prozent der Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser und 82 Prozent haben keine Latrinen. Aber es hat ein Entwicklungsprozess eingesetzt, der über bessere Wasserversorgung und Hygiene die Lebensqualität der Familien positiv beeinflusst: 4 Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs WAS ALLES BESSER GEWORDEN IST: In allen betreuten Dörfern gibt es Wasserkomitees bestehend aus drei Frauen und drei Männern. Jede Familie im Dorf zahlt einen Beitrag von 0,40 Euro pro Monat für die Wartung des neuen Brunnens. Fast immer wird eine der Frauen des Komitees ausgewählt, um die Finanzen zu verwalten. Über die Wasserkomitees stärken so die Frauen auch ihre Stimme in der Dorfgemeinschaft. Eine Person im Dorf (meist ein Mann) wird für die regelmäßigen Wartungsarbeiten und einfache Reparaturen eingeschult und erhält eine Werkzeugkiste und Ersatzteile. Für komplizierte Arbeiten kommt ein Techniker. Zwei Theatergruppen wurden gegründet, die in den Dörfern für Bewusstseinsbildung sorgen, indem sie Szenen über Wasser, Krankheiten, Gesundheitsvorsorge etc. aufführen und mit den Leuten diskutieren. In 17 Dörfern hat das dazu geführt, dass insgesamt bereits 723 Familien Latrinen errichteten. In den Schulen wird vermehrt über die Verbindung von Hygiene und Gesundheit gesprochen, so zum Beispiel an ‚Hände-Waschtagen‘. Die Lehrer der Dorfschulen berichten, dass mit einem neuen Brunnen die Kinder öfter am Unterricht teilnehmen, weil sie seltener krank sind. Projekt 262 – Wasser ist der Anfang Angola (Projekt abgeschlossen) Von Mai 2012 bis Juli 2014 haben 233 Spenderinnen, Spender und Aktionsgruppen das Projekt mit insgesamt 46.850,– Euro unterstützt. Damit konnten in 10 Dorfgemeinschaften insgesamt 20 Brunnen neu angelegt oder saniert und damit die Trinkwasserversorgung gesichert werden. Hygienebedingungen und Gesundheit für etwa 1.170 Familien wurden merklich verbessert. Herzlichen Dank! Fotos (von links oben nach rechts unten): – Verschmutztes Wasser aus den offenen Stellen machte die BewohnerInnen der ‚vergessenen Dörfer‘ krank. – Insgesamt 20 Brunnen konnten in zehn Dorfgemeinschaften neu angelegt oder saniert werden. – Bernarda Chilombo erklärt, dass der Brunnen das Leben im Dorf verändert hat und die Krankheiten zurückgegangen sind. – Cecilia Eugenia kann ihrem Sohn nun sauberes Trinkwasser aus dem Brunnen der Dorfgemeinschaft Lungebungo geben. – DorfbewohnerInnen werden eingeschult um Reparaturen selbst durchführen zu können, wie etwa die Reparatur der Handpumpe. – Jorge Catumbela demonstriert den Aufbau einer Latrine und erklärt, wie wichtig Hygiene ist. – Maria und Daniela aus der Theatergruppe von Kuito führen eine Szene auf, die das Publikum zu Hygienemaßnahmen motiviert. – Beim ‚Hände-Waschtag‘ lernen die SchülerInnen, dass sie durch regelmäßiges Händewaschen seltener krank werden. UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 5 unser projekt neues projekt Wieder atmen und hoffen können „Die Bauernfamilien kämpfen mit dem Wetter, den Schulden und dem Hunger …“ Verantwortlich sind die Regenfälle, die nicht mehr zur erwarteten Zeit kommen. Es sind die Ausgaben für chemischen Dünger und für Pflanzenschutzmittel, die sie sich nicht mehr leisten können. Und es sind die leeren Töpfe, wenn die Ernten nicht genug bringen oder gar ausfallen. „Wir möchten ihnen helfen, Wege zu finden, ihre Situation zu verbessern und ihren Kampf gegen Not und Hunger zu gewinnen“, sagt der Leiter unseres Projekts. Dieser Weg führt die Bauern zu Gärten voller Früchte. 6 „Ich erinnere mich an das Jahr 1983, als ich noch ein Kind war. Es hatte acht Monate lang nicht geregnet, meine Eltern hatten keinen Reis und kein Geld mehr, und meine Geschwister und ich weinten, weil wir Hunger hatten. Das sei ein außergewöhnliches Jahr, sagte mein Vater, in ein paar Monaten gäbe es sicher wieder etwas zu essen. Er hatte Recht, in den nachfolgenden Jahren kam der Regen programmgemäß. Aber jetzt gibt es nur noch außergewöhnliche Jahre. In den traditionellen Regenmonaten Dezember und Jänner fällt manchmal kein Tropfen oder irgendwann danach so viel, dass die Ernte zerstört wird.“ Soweit der Bericht der heute 47jährigen Josephine Alad-Ad. Und sie fügt hinzu: „Es ist notwendig, dass wir zusammenhalten und dass wir genug Mut haben, Neues zu lernen und zu probieren.“ Die 50-jährige Jilena Pineda ist das, was man eine tüchtige Frau nennen kann: „Niemand hat geglaubt, dass es meinem Mann und mir gelingen wird, alle unsere acht Kinder in die Schule zu schicken. Alle im Dorf bewundern und respektieren mich und sie haben mich zur Leiterin der Dorfgruppe gewählt. Sie glauben mir, dass es gelingen kann, unser Leben trotz allem leichter zu machen.“ In den Dorfgruppen hören und lernen die verarmten bäuerlichen Familien wie das gelingen kann. Im Programm unserer PartnerOrganisation geht es vorerst einmal darum, die Reisernte, die das Grundnahrungsmittel liefert, zu sichern: Verwendung von Reissorten, die an die sich ändernden Wetterbedingungen angepasst sind, eigene Saatgutbanken und die Erzeugung und Verwendung von biologischem Dünger. Und dann geht es um die Hausgärten, die durch unser Projekt unterstützt werden. Der 54-jährige Gerondio Ayson war einer der ersten, der einen Gemüse- und Obstgarten beim Haus anlegte. „Jetzt atme ich auf und weiß, dass es Hoffnung gibt. Nicht einmal in meinen Träumen habe ich geglaubt, einmal so etwas Schönes zu besitzen. Oft arbeite ich sogar spät abends im Garten, kümmere mich um jede einzelne Pflanze und freue mich über jede Frucht auf meinen Bäumen. Einige meiner Nachbarn waren weniger geduldig und wollten schon aufgeben. Aber dann haben sie doch weitergemacht, als sie gesehen haben, was bei mir alles wächst und dass ich dadurch zu ein wenig Geld gekommen bin und einiges anschaffen konnte. Wir wollten schon von hier weg. Jetzt weiß ich, dass wir für immer bleiben werden.“ Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs Projekt 304 GÄRTEN VOLLER FRÜCHTE Jetzt gibt es zum Reis auch Gemüse und du wirst noch stärker und gesünder werden. Leopoldo Estil ist einer der Mitarbeiter des Projekts: „Meine Kollegen und ich schlafen nicht, weil wir ununterbrochen nachdenken und planen, wie wir den Familien, deren Elend wir ja aus eigener Erfahrung kennen, helfen können. Wir möchten, dass sie sich von Schulden und Abhängigkeit befreien, nicht nur Pächter sind, sondern eigenes Land besitzen, dass sie nicht mehr hungern, dass sie gesunde und glückliche Kinder haben.“ ***** Philippinen 1 Mikro (Projektbaustein) = Hausgärten für 3 Familien = 216,– Euro Saatgut, Schulung und Beratung 1 Anteilstein = für 1 Familie = 72,– Euro Euer Leben wird bunt und leichter werden Mit diesem Projekt sollen 600 benachteiligte Familien in 55 Dörfern der Provinzen Cotabato, Maguindanao und Sultan Kudarat im südlichen Teil der philippinischen Insel Mindanao die Möglichkeit erhalten, einen HAUSGARTEN anzulegen. So etwa erklären die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts den Familien, wie sie unabhängiger von ihrer Reisernte werden, über ausreichend Lebensmittel für den Eigenbedarf verfügen können und auch etwas Geld verdienen können: „Wir werden erst einmal bei eurem Haus den besten Platz für einen Hausgarten finden, euch zeigen, wie ihr den Boden aufbereiten und einen Zaun anlegen könnt und wir werden in der Folge für jede Art von Beratung für euch da sein. Ihr bekommt Saatgut für Kürbisse, Gurken, Zwiebeln, Tomaten, Karotten, Salat, Avocados, Bananen und anderes je nach Jahreszeit und wir zeigen euch, wie man das pflanzt und danach betreut. Aus Küchenabfällen, Reisschalen oder Spreu werdet ihr organischen Dünger herstellen, auch für euer Reisfeld, und braucht daher nicht mehr den teuren chemischen Dünger kaufen. Wir geben euch eine Tonne, Rohre oder was ihr braucht, um das abfließende Regenwasser vom Dach eures Hauses zu speichern und zur Bewässerung des Gartens zu nutzen, wenn der Regen ausfällt. Wenn Ihr mehr erntet, als ihr selbst braucht, beraten wir euch, wie man Obst und Gemüse etwa als Marmelade oder Tomatensauce konservieren, verarbeiten und auch gut verkaufen kann.“ Projektpartner und -leiter: Oxfam (Oxford, England) mit lokalen Organisationen (Durchführung im Einsatzgebiet) Felipe Ramiro (Projektkoordinierung) Neues Projekt seit Mai 2016. Die detaillierte Beschreibung schicken wir gerne zu. Kleinbäuerliche Familien, die derzeit kaum ihre Existenz sichern können, sollen mit Gärten voller Früchte auch eine schönere Zukunft ernten. UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 7 Leben in den Andendörfern Ceas & Entwicklungshilfeklub Partner seit über 30 Jahren Seit 1985 arbeiten der Entwicklungshilfeklub und Ceas, das Zentrum für Studien und soziale Aktion, zusammen, um die Lebensumstände der Menschen in abgelegenen Dorfgemeinden von Ecuador zu verbessern: seit 1985 mit Projekten zur Aufforstung mit einheimischen und exotischen Baumarten, seit 1987 zur Versorgung der Familien mit Trinkwasser und seit 2007 zur Haltung von Lamas und Alpakas. Projektreise in die Andendörfer Der unermüdliche Einsatz aller Beteiligten, die mit unserer Hilfe hart an einer Verbesserung der Lebensbedingungen arbeiteten, hat sich in vielen Gebieten positiv ausgewirkt: große Gebiete aufgeforstet, funktionierende Wasserversorgung, angepasste Tierhaltung. Davon konnte sich Klub-Mitarbeiterin Sandra Schett im September 2015 persönlich überzeugen. Bei einer ausgedehnten Projekt- und Evaluierungsreise besuchte sie vier Aufforstungsprojekte, drei Wasserprojekte und ein Alpakaprojekt. Unter schwierigen Bedingungen Ecuador: Die kleinbäuerlichen Familien in den Andendörfern der Provinz Chimborazo, die nach dem höchsten Berg und Vulkan Ecuadors benannt ist, können von den spärlichen Erträgen ihrer Felder kaum leben. Die über lange Zeit betriebene, unkontrollierte Abholzung für den Bau der Eisenbahngleise, extensive Landwirtschaft und mangelnde Aufforstung haben die sensible Vegetationszone in den extremen Höhen aus dem Gleichgewicht gebracht. 1.148.990,51 Euro wurden insgesamt vom Entwicklungshilfeklub für Aufforstungs-, Wasser- und Alpakaprojekte aufgebracht. 1.267 Spenderinnen und Spender haben dies ermöglicht. Danke! Aufforstung und ökologische Beratung in 26 von 46 ländlichen Bezirken der Provinz Chimborazo. Insgesamt: 416.578,94 Euro Ohne Bäume sind die Böden vor Wind und Regen nicht ausreichend geschützt und der extremen Witterung ausgesetzt. Oft ist der Boden nährstoffarm. Der starke Wind fördert die Bodenerosion und trocknet die Erde noch zusätzlich aus. „Es ist schön zu erkennen, dass die Projekte nur zustande kommen, weil hochmotivierte Menschen an zwei entgegengesetzten Enden der Welt an einem Strang ziehen. In vielen Dörfern haben die Familien auch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mit Kübeln und Kanistern holen die Frauen und Kinder das Wasser von weit entfernten Quellen. Dieses reicht für den täglichen Gebrauch und die notwendige Hygiene meist nicht aus. Wasserversorgung Sandra Schett Ohne die finanzielle Unterstützung Österreichs wäre die Verwirklichung der Projekte nicht möglich gewesen. Die Spenderinnen und Spender sind über den Entwicklungshilfeklub und Ceas mit den Familien in den Dörfern verbunden. Der Weg zu den Quellen ist mühselig und zeitaufwändig. Der Wassermangel wirkt sich direkt auf die Hygiene und die Gesundheit der Familien aus. Auch die Eigenleistungen der Familien am Gelingen eines Projekts sind enorm. Die Hänge, die ich mich zur Besichtigung der Projekte hinaufschleppte, haben sie zuvor mit Setzlingen oder Steinen auf dem Rücken hinter sich gebracht oder sie haben kilometerlange Gräben für die Rohre ausgehoben - eine gewaltige Leistung.“ Vor allem Kinder leiden daher oft an gefährlichen Durchfallerkrankungen, die mit genügend sauberem Wasser leicht zu vermeiden wären. Aufgrund der prekären Lebensbedingungen suchen viele Männer in den Städten Arbeit. Zurück bleiben die Frauen, die sich um den Haushalt, die Kinder, die Landwirtschaft und die Tierhaltung kümmern. 8 1985 bis 2015: und fachliche Beratung für Familien in 67 ländlichen Gemeinden. Insgesamt: 656.401,57 Euro Tierhaltung 66 Lamas und 147 Alpakas sowie Beratung in Tierhaltung für drei kleinbäuerliche Kooperativen. Insgesamt: 76.010,00 Euro Den ausführlichen Bericht über diesen Projektbesuch schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne zu. Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 9 Die nächste Generation Thema Aktuelle Kinderprojekte INDIEN. Aus einer Broschüre von UNICEF und anderen Kinder-Hilfswerken. Wir sind nur Kinder, aber wir haben Rechte. Kinderhaus 1 Zum Beispiel habe ich das Recht … … bei meiner Familie zu sein (1) … auf Essen, Kleidung und Obdach (2) … in die Schule zu gehen (3) … gesund zu sein und zu bleiben (4) … vor Grausamkeit geschützt zu werden (5) … nicht ausgebeutet zu werden (6) … auf meine Kultur, Sprache und Religion (7) … zu sagen, was ich denke (8) … Spaß zu haben und lustig zu sein (9). Im Jahre 1989 wurde all das auf vielen Blättern Papier geschrieben und ‚Konvention für die Rechte der Kinder‘ der Vereinten Nationen genannt (10). Wie viele Länder hat diese auch die Regierung von Indien unterschrieben und ist daher verpflichtet, sich für uns Kinder einzusetzen und uns zu schützen (11). Wir sollen darauf achten, dass sie das wirklich tut, aber auch wir müssen dazu beitragen, dass alle Menschen unserer Heimat glücklich sein können (12). 10 2 THAILAND. Das Leben nahe der thailändischen Grenze zu Burma und Laos ist von extremer Armut, Flüchtlingselend und Kinderhandel geprägt. Hier stranden viele Flüchtlinge, unter ihnen von HIV/Aids betroffene Kinder, Frauen und Männer. Staatenlos und ohne Papiere können sie ihr Recht auf Gesundheit nur schwer einfordern. Das Kinderhaus am schönen Berg – Baan Doi bietet Schutz und Obdach für von HIV/Aids betroffene Waisenkinder. Die Organisation setzt sich für deren Recht auf Gesundheit, Obdach, Essen, Kleidung genauso ein wie für das Recht der Kinder bei ihren Familien zu sein: Im Rahmen des Programms zur Familienförderung werden 10 Kinder und 3 Frauen, die an Aids erkrankt sind, so versorgt, dass die Familien beisammen bleiben können. Baan Doi bietet diesen Familien gezielte Hilfe in Form von Medikamenten, Transport ins Krankenhaus, regelmäßigen Untersuchungen, Lebensmitteln sowie persönlicher Betreuung, Beratung und Beistand für die Betroffenen. Ziel ist es, den kranken Familienmitgliedern ein Leben im Familienverband zu ermöglichen und sie mit ihren Problemen nicht allein zu lassen. Medizinische Versorgung für mittellose Familien – Projekt 2921 Chiang Rai, Thailand Medikamente und Betreuung für 13 HIV/Aids Kranke 5.902,– Euro Spielen ist Lernen 3 4 6 5 8 9 KAP VERDE. Im westafrikanischen Inselstaat werden die Schulkinder in der Amtssprache Portugiesisch unterrichtet – einer Sprache, die sie nie zuvor gehört haben. Denn ihre Muttersprache ist Kreol und die sechsjährigen Kinder tun sich schwer, dem Unterricht zu folgen. Das hindert diese Kinder daran, ihr Recht auf Schule wahrzunehmen. Das Bildungszentrum Tarrafal der Organisation Delta Cultura bietet 250 benachteiligten Schulkindern und Jugendlichen ein sicheres Umfeld, in dem sie Nachhilfe bekommen sowie mit Musik, Kunst und Sport ihre Fähigkeiten und Talente unter dem Motto „Spielen ist Lernen“ weiterentwickeln. Ab Herbst 2016 sollen dort im neuen Kindergarten auch Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreut werden. Die sprachliche Frühförderung führt dazu, dass die Kinder schon vor ihrer Schullaufbahn mit Portugiesisch in Kontakt kommen und bessere Chancen für ihre berufliche Zukunft haben. So können sie ihr Recht auf Schule und Spaß wahrnehmen und später auch andere Rechte geltendmachen. Einrichtung eines Kindergartens – Projekt 2974 Tarrafal, Kap Verde Einrichtung, Turngeräte, Bücher für 30 Kinder 3.789,– Euro Geschützt und geborgen 7 10 11 12 Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs PERU. Viele Hausangestellte in Lima arbeiten unter katastrophalen Arbeitsbedingungen. Meist sind es Frauen vom Land und aus ärmlichen Verhältnissen, die sich als Kindermädchen und Pflegekräfte ihren Lebensunterhalt verdienen. Viele haben selbst Kinder, können sich aber aufgrund ihrer Arbeitssituation und ihres niedrigen Einkommens keine angemessene Betreuung leisten. Die Organisation Iprofoth setzt sich nicht nur für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Hausangestellten ein, sondern bietet auch praktische Unterstützung in Form einer Notunterkunft und der Kinderkrippe „Mechita“. Hier werden seit 35 Jahren Kleinkinder bis zu vier Jahren von Hausangestellten zu einem für sie leistbaren Betrag liebevoll betreut, während sie arbeiten gehen. Das Recht der Kinder vor einem grausamen und ausbeuterischen Umfeld geschützt zu werden, wird damit gewahrt. UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 Kinderkrippe für Kinder von Hausangestellten – Projekt 2937 Lima, Peru Erneuerung und Renovierung der Kinderkrippe für 15 Kinder 3.180,– Euro 11 unser projekt Klein und groß – Schule und Dorf „Seit es im Dorf die Vorschule gibt, haben unsere Kinder Perspektiven für die Zukunft.“ Lucienne ist 25 Jahre alt, hat selbst drei Kinder, ist Bäuerin und Lehrerin. Der Weg zur nächsten öffentlichen Schule ist so beschwerlich und weit, dass viele Kinder nie mit dem Schulbesuch begonnen haben. Alle Dorfbewohner halfen mit, dass jetzt in einem Raum in einem der Wohnhäuser unterrichtet wird. Auch hier heißt es: Ein Dorf macht Schule. Und damit Zukunft. „Drei Stunden wären die Kleinen unterwegs, das können wir ihnen nicht zumuten. Und dann das Geld für die Schuluniform, die Hefte und Bücher. Wir haben es einfach nicht. Deshalb war ich ganz begeistert, als ich hörte, wir werden im Dorf eine Schule haben …“ Lucienne hat fleißig mitgeholfen. Sie und andere Mütter haben das Zimmer hell gestrichen. Die Männer haben Tische und Stühle angefertigt. Nach zwei Jahren in der Vorschule im Dorf sind die Kinder alt genug, um in die staatliche Schule zu gehen und dort weiterzulernen. *** In den vergangenen 15 Jahren hat sich in Madagaskar die Zahl der Kinder, welche die Volksschule besuchen, verdoppelt. Aber immer noch sind 25 Prozent der Kinder vom Zugang zu Bildung ausgeschlossen. Das sind besonders die Kinder in den entlegenen Gebieten, wie im Hochland, wo Vozama, unser Projektpartner, sein Schulprojekt durchführt. „Da wir von 2009 bis 2013 faktisch eine Militärregierung hatten, gingen die ausländischen Finanzhilfen an den Staat um 30 Prozent zurück und die Ausgaben für Soziales und Bildung wurden drastisch gekürzt. Das hat Initiativen wie die unsere noch wichtiger gemacht“, berichtet der Projektleiter. *** 12 Die Wirkung des Projekts geht weit über die reine Vorschulbildung hinaus. Neben den vorgeschriebenen Hauptfächern wie Lesen und Schreiben geht es auch um Themen wie: ‚Bessere Gesundheit durch Hygiene‘ und ‚Schutz der Umwelt durch Aufforstung‘. Hier beginnt die Einbindung der Eltern in den Schulbetrieb. Projekt 237 EIN DORF MACHT SCHULE Madagaskar Mein Wohnzimmer ist jetzt eine Schule. Kinder lernen hier Lesen und Schreiben, was mir verwehrt geblieben ist. „Das Dorf macht Schule – die Schule macht das Dorf.“ Mit diesem Wortspiel umschreibt der Direktor von Vozama, Claude Fritz, das Anliegen der Organisation. „Wir wollen nicht nur den Kindern eine Schulbildung ermöglichen, sondern auch den Entwicklungsprozess in den Dörfern fördern, um die extreme Armut der Menschen wenigstens zu mildern.“ Häusern von 77 Prozent der Kinder gibt es bereits eine Latrine. Ein enormer Fortschritt.“ Das unterstreicht die Bedeutung der Einbindung der Eltern: „Wenn die Leute im Dorf nicht richtig mitmachen, müssen wir viel mit ihnen reden, bis sie verstanden haben, dass es um mehr als Lesen und Schreiben geht.“ In den meisten Dörfern hat man es verstanden. Lucienne, eine der Lehrerinnen, sagt: „Es war eine hervorragende Idee, die Bildung unserer Kinder und damit auch die Zukunft unseres Dorfs selbst in die Hand zu nehmen. Und wir sind sehr dankbar, dass wir dabei nicht alleine sind.“ *** *** ***** Die Unterrichtsqualität wird durch die Schulinspektoren von Vozama kontrolliert und sichergestellt. Die meisten von ihnen sind pensionierte Lehrer, die sich ehrenamtlich engagieren. Sie sind per Motorrad (das einzige Verkehrsmittel, um viele Dörfer zu erreichen) unterwegs, besuchen die Schulen und betreuen die Lehrerinnen individuell. „Wir haben in den Dörfern wieder eine Untersuchung bezüglich des Hygieneverhaltens der Kinder durchgeführt: 96 Prozent waschen sich jetzt regelmäßig die Hände und in den Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs DIE VOZAMA-SCHULEN Vozama: Abkürzung von ‚Retten wir die kleinen Kinder Madagaskars‘. Gegründet: 1995 von einem Jesuitenpater. Einsatzgebiet: Hochland von Ambositra und Fianarantso. Derzeit 630 Schulposten mit 11.000 Kindern. Pro Klasse durchschnittlich 15 Kinder. Personal: 502 Lehrkräfte (einige unterrichten in 2 Schulen), 20 Schulinspektoren, 65 Mitarbeiter/innen für Planung, Organisation … Lehrerinnen: meist junge Frauen aus dem Dorf mit Sekundarschulabschluss. Ort: Zimmer, die von Familien in deren Haus bereitgestellt werden. Schulgeld: Die Eltern zahlen 0,28 Euro pro Kind und Monat. Unterricht: an 4 Tagen jeweils 3 Stunden. Fächer: Lesen, Schreiben, Rechnen, Französisch gemäß staatlichem Lehrplan. Erfolg: 84 % der Kinder erreichen das Klassenziel, und steigen in eine öffentliche Schule auf. Dort schließen 60 % der Vozama-Kinder die fünfklassige Primarschule ab (doppelt so viele wie im ländlichen Durchschnitt Madagaskars). UNSER PROJEKT: Für Tafeln, Hefte, Bücher, Bleistifte und Lehrmaterial werden für einen Schulposten mit 15 Kindern 350,– Euro bzw. 20,– Euro pro Jahr für ein Kind benötigt und erbeten. Danke für Ihre Mithilfe! UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 8 Bezirke in der Provinz Fianarantsar 1 Mikro (Projektbaustein) = 1 Schulposten für 15 Kinder für 1 Jahr = 350,– Euro Schultafel, Bücher, Hefte, Bleistifte und Lehrmaterial 1 Anteilstein = für 1 Kind für 1 Jahr = 20,– Euro Projektpartner und -leiter: Misereor (Aachen, Deutschland) VOZAMA (Durchführung im Einsatzgebiet) Claude Fritz (Projektkoordinierung) Bericht: Projektbeginn: Juli 2009. In den vergangenen sieben Jahren konnte jedes Jahr knapp 1.000 Kindern der Besuch der Vorschule ihres Dorfs ermöglicht werden. 13 … in Honduras Thema Partner Centro P.G. Arsenault NIEMANDEM EIN LICHT DER HOFFNUNG VERWEHREN „Den Kindern und Jugendlichen hier fällt es schwer, sich eine Zukunft vorzustellen. Viele leben bei den Großeltern, weil die Eltern in der Stadt Arbeit suchen. Viele Kinder können die Schule nicht beenden, weil die Familie es sich nicht leisten kann.“ So beschreibt Maria Antonia Cruz die Situation der Kinder vieler armer Familien. In der Folge erzählt die Leiterin unseres Projekts aus ihrem Leben, von ihrem Engagement und ihren Hoffnungen für die Zukunft. Sozial- und Nachbarschaftszentrum Zamorano-Tal, 30 km nordöstlich der Hauptstadt Tegucigalpa, Honduras Von der Schule zu den Franziskanerinnen Ich wurde 1952 in Chamelecón, einem kleinen Dorf im Norden geboren, als drittes der zehn Kinder meiner Eltern. Zusammenarbeit mit dem Entwicklungshilfeklub seit 2010 eine öffentliche Schule und danach machte ich eine Ausbildung zur Sekretärin. Als ich 18 Jahre alt war, lernte ich Rosa Rogal kennen, eine Schwester des Franziskanerordens, die ein Waisenhaus gegründet hatte. Das Schicksal von Waisen und anderen verlassenen und armen Mein Vater arbeitete auf einer Bananenplantage. Diese hatte eine Schule für die Kinder ihrer Arbeiter und ich machte dort meine Grundschulbildung. Ab dem 6. Schuljahr besuchte ich Aktuelles Projekt: 2977 Kindern hat mich schon in jungen Jahren bewegt und ich begann, in der Einrichtung von Rosa zu arbeiten. Ich fand hier einen Ort, wo ich meine Berufung leben konnte: mein Leben Gott und den Opfern von Lieblosigkeit, extremer Armut und sozialer Ungerechtigkeit zu widmen. Abschied von unserem geistigen Berater Dienst von Armen und Leidenden zu stellen. 1986 brachte uns ein trauriges und schreckliches Ereignis: Pater Guillermo Arsenault, unser Freund und geistlicher Beistand, wurde ermordet. Pater Guillermo war Direktor der Caritas Honduras, gründete nach einem Treffen mit dem Österreicher Hermann Gmeiner ein Kinderdorf im Zamorano-Tal, setzte 1975 gründeten wir das Bildungszentrum ‚Sociedad Amigos de los Niños‘ und einige Jahre danach ein Heim für behinderte Kinder. Andere Frauen schlossen sich uns für den Dienst an den Ärmsten an und 1984 entstand die Gemeinschaft Hl. Franziskus von Assisi. Wir halfen Menschen, ihren Weg im Leben zu finden, und motivierten sie, sich in den Maria Antonia Cruz Direktorin des Sozial- und Nachbarschaftszentrums Glück, Träume und Hoffnungen Ich bin glücklich zu sehen, wie die Kinder, Jugendlichen und Familien, die wir begleiten, sich entwickeln und wie sie Wege finden, ihre Probleme zu lösen. Fotos rechts: Individuelle Lebensberatung für Jugendliche und junge Familien Monatliches Treffen der Kinder und Jugendlichen, die eine Schulbeihilfe bekommen ‚Niemandem ein Licht der Hoffnung verwehren.‘ Dieser Leitspruch hat von Beginn an meine Arbeit begleitet. Eine Volksschülerin, die gerade ihr Schulpaket bekommen hat 14 sich öffentlich für die Anliegen der sozial Schwachen ein und prangerte Unrecht an. Er wurde auf dem Gelände unseres Bildungshauses erschossen. Wir gaben dann diesem Zentrum seinen Namen. Die Freude, mit der Zeit weitere neun Heime für behinderte Kinder gründen zu können, linderte unseren Schmerz und unsere Trauer ein wenig. Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 Wir müssen jedem das geben, worauf er als menschliches Wesen Anrecht hat. Was ich mir wünsche? Ich träume davon, dass jede Familie immer mehr für sich selbst sorgen und den Kindern mehr Möglichkeiten für ihre Bildung und wirtschaftliche Zukunft bieten kann. Und ich hoffe, dass wir mehr Mittel finden, um unsere Zentren und unsere Arbeit eines Tages zur Gänze selbst finanzieren können – aber auch, dass uns der Klub in Österreich bis dahin weiterhin hilfreich zur Seite stehen wird. 15 … aus Äthiopien Thema+ Worte Bilder Wasser fürs Leben Fotos aus dem Einsatzgebiet unseres Katastrophenprojekts (302 „Überleben in Äthiopien“) 16 Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 17 neues projekt Das neue Leben nach dem Beben „Wir haben das Schlimmste überstanden und können endlich wieder Kraft schöpfen“, sagt eine Bäuerin, der das Erdbeben, wie zehntausenden anderen Menschen in Nepal, fast alles genommen hat. Jetzt geht es darum, Familien in die nächste Phase und beim Aufbau ihrer Lebensgrundlage, zu begleiten. Unser Projekt hilft Bauernfamilien in Bergdörfern bei der Wiederbelebung ihrer landwirtschaftlichen Tätigkeit – und damit bei der Rückkehr ins Leben. 18 April 2015: Ram Bahadur steht vor den Ruinen seines Hauses das während des Erdbebens am 25. April zerstört wurde (Foto 1). Nachbarn, die weniger Schäden hatten, halfen ihm, den Schutt wegzuräumen und Hilfsorganisationen versorgten die Familie. Auch das Haus von Janaki Oli war zerstört. Die beiden Kühe überlebten und so gab es Milch für die Kinder (3). Der Stall wurde notdürftig adaptiert und diente zwei Familien als Unterkunft. Anita K. baute vor den Resten ihres ehemaligen Hauses Kar toffeln an, um bald wieder eigenständig zu sein (2). Das versuchten alle Bauernfamilien, aber die meisten Wasserzuleitungen waren zerstört, es fehlte an Geräten und es gab kein Saatgut. Die Dorfbewohner wurden daher beim Anlegen von Feldern beraten und mit Saatgut und Baumschulen unterstützt (4). Weiters wurde mit der Produktion von biologischen Pflanzenschutzmitteln und Dünger begonnen (5). So müssen die Familien keine chemischen Produkte kaufen (die teuer sind und außerdem für den Boden und das Wasser unter Umständen schädlich sind). So kann die Katastrophe der Auslöser dafür sein, in Zukunft besser zu wirtschaften als in der Vergangenheit. So ist auch das neue Projekt, das wir hier vorstellen, zu verstehen. Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs Projekt 303 RÜCKKEHR INS LEBEN Nepal Nachdem die Erde zur Ruhe gekommen war, hatten wir nichts mehr - doch jetzt beginnt das Leben von Neuem. Für 1.307 Familien aus 3 Bergdörfern Erdbeben in Nepal: 8.891 Tote, 22.302 Verletzte, 288.856 Häuser beschädigt, 604.930 Häuser zerstört. Gemeinsam mit anderen Hilfswerken und vor allem über seinen Partner in Nepal, die britische Organisation Oxfam, konnte der Entwicklungshilfeklub dank der Hilfsbereitschaft von 1.255 Spenderinnen und Spendern zur Linderung der Not beitragen. Mit insgesamt 267.842,- Euro wurden die Mittel für die Unterstützung von etwa 1.400 Familien bereitgestellt. In dem hier vorgestellten Projekt geht es um drei Bergdörfer im Distrikt Makwanpur. 1.307 von insgesamt 3.198 hier lebenden und am stärksten vom Erdbeben geschädigten Familien soll es ermöglicht werden, ihre landwirtschaftliche Tätigkeit wieder aufzunehmen, zu verbessern und damit ihre Existenz zu sichern. Wir bitten um 54,– Euro pro Familie für (je nach Bedarf) Saatgut, Werkzeuge, Schulung und Bewässerungssysteme. Distrikt Makwanpur 1 Mikro (Projektbaustein) = Unterstützung für die Wiederbelebung der Landwirtschaft für 3 Familien= 162,– Euro Saatgut, Geräte, Schulungen, Bewässerungssystem 1 Anteilstein = für 1 Familie = 54,– Euro Herzlichen Dank! April 2016: Man kann wieder lachen und sich freuen. Sushila Lama zeigt den Tank, der mit unserem Projekt errichtet wurde und zehn Familien des Dorfs mit Wasser für den Hausgebrauch und die Pflanzungen versorgt (6). Radhika Majhi bestellt mit einer Haue, einem der Werkzeuge, das sie bekommen hat, ihr kleines Feld (7). Im Hintergrund ist die derzeitige Unterkunft zu sehen, die sie eines Tages mit ihrem Mann und viel Fleiß und Arbeit durch ein neues Haus ersetzen möchte. UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 Projektpartner und -leiter: Oxfam (Oxford, England) Women Skills Creation Centre (Durchführung im Einsatzgebiet) Mahendra N. Mahato (Projektkoordinierung) Neues Projekt seit Mai 2016. Die detaillierte Beschreibung schicken wir gerne zu. 19 aktuelle Projekte wo – was – wie – wieviel ? Konkret und überschaubar: Nepal Bei allen unseren Projekten stehen Menschen im Vordergrund, die wir möglichst direkt unterstützen. Mikro: 3-stellige Projektnummer Die Durchführung erfolgt mit langjährigen europäischen Partner-Organisationen. Jedes Mikro (= Projektbaustein) finanziert einen konkreten Teil eines größeren Projekts. Super-Mikro: 4-stellige Projektnummer (SM) Projekte mit lokalen Organisationen. Die Finanzierung wird im Idealfall zur Gänze von einer Gruppe/Firma oder Einzelperson übernommen. Nepal Philippinen Weitere aktuelle Projekte finden Sie auf unserer Webseite: www.eh-klub.at/projekte Philippinen Asien Bangladesch Bangladesch Bangladesch Burma Indien Indien Indien Indien Indien 20 Sri Lanka 266 IN ALTER FRISCHE (alte Menschen) Sicherung der Existenzgrundlage von alten, zumeist alleinstehenden Frauen in Dörfern durch Gemüseanbau, Tierzucht, Kleinhandel ... Unterstützung für 1 alte Frau: ¼ Starthilfe: 282 WURZELN DES LEBENS (Obst- und Nutzholzbäume) Verbesserung der Ernährung und Schaffung eines Zusatzeinkommens für 2.600 arme Familien durch das Auspflanzen von Obst- und Nutzholzbäumen. Obst- und Nutzholzbäume für 20 Familien: 2 Familien: 350,00 35,00 298 EIN LEBEN LANG REIS (Existenzsicherung) Finanzielle Starthilfe zum Aufbau einer kleinen wirtschaftlichen Aktivität wie einer Kleintierzucht oder eines Kleinhandels für extrem arme Familien in Dörfern. Starthilfe für eine Familie: ein Familienmitglied: 135,00 27,00 267 DIE WAHRHEIT ERNTEN (Reisanbau) Ernährungssicherung für Reisbauernfamilien zur Bekämpfung des Hungers durch Umstellung auf angepasste, ökologische Anbaumethoden und Tierzucht. Starthilfe und Schulungen für 1 Familie / 3 Jahre: 1 Familie / ½ Jahr: 115 FLUG NACH MORGEN (Straßenkinder) An Kontaktpunkten (Parks, Märkte ...) in Delhi treffen Straßenkinder zusammen und erhalten Schulbildung, medizinische Behandlung und Beratung. 150,00 37,50 Thailand 258 ENDLICH ZUFLUCHT FINDEN (Obdachlose) Schlafplatz in einer Nachtunterkunft und bei Bedarf auch konkrete Hilfe und Mahlzeiten für obdachlose Frauen, Kinder und Männer in Delhi. Nachtunterkunft für 3 Personen / Jahr: 1 Person / ½ Jahr: 259 BLATT FÜR BLATT (Einkommensschaffung) Frauen verarbeiten Bananenfasern zu Taschen, Decken, Seilen und können mit dem Verkauf ihrer Produkte ein Einkommen erwirtschaften. Produktionshilfe für 3 Frauen / 3 Jahre: 1 Frau / 1 Jahr: Ägypten 243,00 41,00 366,00 36,60 Äthiopien 174,00 29,00 Burkina Faso 287 WISSEN HÄLT GESUND (Gesundheitsarbeit) Wissensvermittlung zu Gesundheit und Hygiene sowie Aufklärung über Krankheitsentstehung für Menschen in 25 Elendsvierteln des Khandauli Block in Agra. Gesundheitsarbeit für 100 Personen: 10 Personen: 290 ZURÜCK INS LEBEN (Straßenkinder) Unterkunft, Ernährung, medizinische Versorgung, Kleidung und Schulbildung von Straßenkindern in drei Rehabilitationszentren der Großstadt Chennai. Betreuung für 1 Straßenkind / Jahr: 1 Kind / Monat: 238,00 26,00 Ghana 200,00 20,00 Ghana 278,00 23,00 Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs psychiatrische Betreuung von 50 Notleidenden: 5 Notleidenden: 304,00 30,40 303 RÜCKKEHR INS LEBEN (Existenzsicherung) Unterstützungsprogramm für kleinbäuerliche Familien in den Gemeinden Namatar, Bharata und Kalikatar beim Wiederaufbau ihrer Existenz nach dem Erdbeben. Gutschein und Schulungen für 3 Familien: 1 Familie: 162,00 54,00 294 EINE STIMME GEBEN (Lernzentren) Grundschulbildung für Kinder der ethnischen Minderheit der Lumad in abgelegenen Dörfern, damit sie eine kulturell angepasste Bildung erhalten. Unterricht und Ferienkurse für 1 Lehrkraft / Monat: 1 Kind / Jahr: 127,00 31,00 304 GÄRTEN VOLLER FRÜCHTE (Hausgärten) Anlegen von Hausgärten, damit kleinbäuerliche Familien auf der Insel Mindanao ihre Ernährung sichern und ein zusätzliches Einkommen erwirtschaften können. Saatgut, Schulung, Beratung für 3 Familien: 1 Familie: 216,00 72,00 2955 Filter für sauberes Wasser 1 von 4 Teilprojekten: SM Bereitstellung von Tonfiltern für insgesamt 200 bedürftige Familien in vier Dörfern in Gebieten mit stark verunreinig- 50 Wasserfilter / Dorf: 1 Wasserfilter / Familie: tem Trinkwasser. 1.850,00 37,00 2921 Unterstützung für mittellose Familien SM Medizinische Versorgung, Lebensmittel, Beratung und Betreuung für 13 staatenlose, von HIV/Aids betroffene Familien in der Provinz Chiang Rai. Versorgung von 13 Familien / Jahr: 1 Familie / Jahr: 5.902,00 454,00 279 ZEIT DER BLÜTE (Kinderarbeit) Unterstützung und Schulbildung für arbeitende Kinder, Beratung der Eltern, Bewahrung der Geschwisterkinder vor Schulabbruch und Kinderarbeit. Bildung und Betreuung für 1 Kind / Jahr: 1 Kind / Monat: 270,00 22,50 199 DER STRASSE ENTKOMMEN (junge Mütter) Herberge für junge, obdachlose und verstoßene Mütter und deren Babys sowie achtmonatige Ausbildung der Frauen und Startkapital zur Existenzsicherung. acht Monate Betreuung für 1 Frau mit Kind: 1 Frau mit Kind / Monat: 292,00 31,00 284 DAS VERTRAUEN WÄCHST (Kleinbäuerinnen) Unterstützung von alleinstehenden Frauen mit Werkzeug, hochwertigem Saatgut und Schulungen zur Saatgutproduktion, um die Ernteerträge zu verbessern. Werkzeuge, Saatgut, Betreuung für 1 Frau für 2.500 m²: Saatgut für 500 m²: 256,00 37,00 270 GÄRTEN DER WÜSTE (kleinbäuerliche Familien) Schaffung einer künstlichen Oase (Bouli), um in der Trockenzeit Gemüsegärten zu bewässern und so die Ernährung von Kleinbauernfamilien im Sahel zu sichern. Aushubarbeiten und Werkzeuge für 1 Familie: 20m² Gemüsegarten: 238,00 47,60 ärztliche Betreuung, Babypflegeartikel für 10 Frauen / 9 Monate: 1 Frau / 3 Monate: 300,00 10,00 301 WIEDER HOFFNUNG SCHÖPFEN (Berufsausbildung) Unterkunft, Betreuung Mädchen, die auf den Straßen der Großstadt Kumasi und Ausbildung für lebten, lernen Nähen und Schneidern, erhalten 1 Mädchen / 2 Jahre: 1 Mädchen / 3 Monate: Basisbildung, werden betreut und begleitet. 240,00 30,00 Afrika Äthiopien Betreuung von 10 Kindern / Jahr: 1 Kind / Jahr: 244 SEGEN DER GÖTTER (mobile Klinik) Psychiatrische Betreuung und Hilfe für seelisch und geistig Notleidende in Dörfern, die ohne medizinische Behandlung und Betreuung sind. 296 LICHT DES LEBENS (Mutter-Kind-Betreuung) Mutter-Kind-Programm zur Unterstützung von Frauen während der Schwangerschaft und bei der Geburt in sechs Dörfern der Upper East Region. UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 21 aktuelle Projekte wo – was – wie – wieviel ? Kamerun Kap Verde Madagaskar Mauretanien Niger Niger 246 DU BIST WILLKOMMEN (Straßenkinder) Betreuung von Straßenkindern in einem Tageszentrum und Unterstützung, damit sie von der Straße wegkommen. 2974 Einrichtung eines Kindergartens SM Ausstattung eines Kindergartens für die Betreuung benachteiligter Kinder, damit sie spielerisch in Kontakt mit der ihnen fremden Amtssprache Portugiesisch kommen. Ecuador Betreuung für 5 Straßenkinder / Jahr: 1 Straßenkind / Jahr: Sessel, Tische, Regale, Bücher, Turngeräte, Musikinstrumente: 237 EIN DORF MACHT SCHULE (Dorfschulen) Schultafel, Bücher, Hefte und weiteres Lern- und Lehrmaterial für Vorschulen in entlegenen Dörfern zur Vorbereitung der Kinder auf den Schulbesuch. Unterrichtsmaterial für 15 Kinder / Jahr: 1 Kind / Jahr: 2962 Ausbildung zu Kfz-Mechanikern SM Einjährige Fachausbildung und Sozialbetreuung für insgesamt 16 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren aus den Elendsvierteln von Nouakchott. 1 von 2 Teilprojekten: Lehrkraft und Arbeitsmaterial für 8 Jugendliche: 295 SCHLÜSSEL ZUR BILDUNG (Lesegruppen) Lesegruppen für Mädchen, um das Sprach- und Lesevermögen zu fördern und Aufklärungsprogramme zu Themen wie Gesundheit, Hygiene und Familie. Unterrichtsmaterial und Bücher für 1 Lesegruppe / Jahr: 2 Mädchen / Jahr: 299 EIN LÄCHELN ZAUBERN (Sauberes Wasser) Bekämpfung von Erkrankungen bei Kindern, die durch verschmutztes Wasser ausgelöst werden, durch Verteilung von Hygienepaketen in der Region Agadez. Hygienepaket und Beratung für je 10 Mütter mit Kind: 1 Mutter mit Kind: Unterstützung für HIV/Aids betroffene Kinder Ermöglichung des Schulbesuchs und Schulmaterial für 300 von HIV/Aids betroffene Kinder in den Bezirken Kabarole und Bukuuku Subconty im Westen Ugandas. Hefte, Stifte, Lineal, Radiergummi und Mathematikset: Uganda 215,00 43,00 Ecuador 3.789,00 Guatemala 300,00 20,00 Haiti 2.681,00 Haiti 289,00 19,00 Honduras 160,00 16,00 Honduras 2.930,00 Kolumbien Lateinamerika Bolivien Bolivien Brasilien Ecuador Ecuador 22 291 ZU BLÜHENDEN INSELN (Ernährungssicherung) Unterstützung von Familien in zwölf Gemeinden bei der Anpassung der Landwirtschaft an das sich verändernde Klima, um die Ernährung zu sichern. 2986 Medizinische Unterstützung für Jugendliche SM Medizinische Versorgung von 40 mittellosen jungen Erwachsenen in La Paz, damit sie sich auf ihre Ausbildung konzentrieren können. Werkzeug, Saatgut, Setzlinge für 1 Familie / 1 Jahr: 1 Familie / 1 Monat: Peru 133,00 11,00 Peru Medikamente, medizinische Behelfe, Behandlungen: 3.760,00 Peru 280 ÜBER DEN HORIZONT (Straßenkinder) Betreuung von Straßenkindern, die wieder den Kontakt zu ihren Familien suchen sowie Begleitung beim Erneuern und Stärken der familiären Beziehungen. Betreuung und Begleitung für 1 Kind / Jahr: 1 Kind / 2 Monate: 249 SCHRITT FÜR SCHRITT (Landwirtschaft) Verbesserung der Lebensbedingungen der indigenen Awa durch Beratung und Unterstützung bei der Umstellung auf ökologische Anbaumethoden. landwirtschaftliche Unterstützung für 5 Familien / Jahr: 1 Familie / Jahr: 288,00 57,60 2918 Eine Küche für das Andendorf San Francisco SM Bau und Ausstattung einer Gemeinschaftsküche für eine bessere, ausgewogene Ernährung der 50 Kinder und zur Entlastung der Mütter. Gemeinschaftsküche: 3.870,00 153,00 26,00 Peru Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs 2958 Wasser für das Andendorf Malpote San Gerardo 1 von 5 Teilprojekten: SM Zur Versorgung von insgesamt 92 Familien mit sauberem Trinkwasser werden Leitungen von der Quelle bis zu den Wasserversorgung für Häusern verlegt. 18 Familien: 3.280,00 2963 Aufforstung in acht Andendörfern SM Aufforstung mit einheimischen Baum- und Straucharten zum Schutz des Bodens und der Felder für insgesamt 220 Familien in der Region Achupallas. 1 von 8 Teilprojekten: 10.690 Setzlinge und Transport für 27 Familien: 3.770,00 274 WIEDER HALT FINDEN (Straßenkinder) Betreuung von Kindern und Jugendlichen auf der Straße sowie im Sozialzentrum, damit sie ihr Leben aus eigener Kraft verändern können. Betreuung und Versorgung von 1 Kind / Jahr: 1 Kind / Monat: 180,00 15,00 209 EIN STÜCK PARADIES (Waldgärten) Anlegen von Waldgärten (Obstbäume, Gemüsegärten, Felder), die den verkarsteten Boden wieder fruchtbar machen und den Familien ausreichende Ernten bringen. Unterstützung und Setzlinge für 10 Bauernfamilien: 1 Familie: 210,00 21,00 Werkzeuge und Arbeitsmaterialien für 1 Jugendlichen / Jahr: 1 Jugendlichen / Monat: 215,00 18,00 289 EIN SICHERES NEST (Handwerksausbildung) Dreijährige Berufsausbildung für Jugendliche von der Straße im Zentrum Lakay in den Bereichen Elektrik, Schlosserei, Schneiderei, Tischlerei. 2977 Schulbeihilfe für mittellose Jugendliche SM Unterstützung für insgesamt 20 arme Familien im Zamorano-Tal, damit ihre Kinder nicht arbeiten müssen, sondern die Schule abschließen können. 1 von 2 Teilprojekten: Unterstützung für 10 Jugendliche / Jahr: 2.560,00 Beratung und Setzlinge für 3 Familien: 1 Familie: 162,00 54,00 292 KLAR WIE WASSER (Regenwassernutzung) Ausstattung von Haushalten in acht Awa-Gemeinden mit einem Sammelsystem für Regenwasser, um ihren Bedarf an sauberem Wasser zu decken. Dachrinne, Fallrohr, Tonne und Filter für 2 Familien: 1 Familienmitglied: 160,00 16,00 263 ZUKUNFT SÄEN (Landwirtschaft) Ernährungssicherheit für 400 kleinbäuerliche Familien im Yuracyacu-Tal durch Beratung, Betreuung, Saatgut, bessere Anbaumethoden und ökologischen Anbau. ökologischer Anbau für 3 Familien / 3 Jahre: 1 Familie / Jahr: 188,00 20,90 300 CHANCEN AUF ZUKUNFT (Straßenkinder) Betreuung, Förderunterricht und handwerkliche Tätigkeiten für mindestens 60 auf der Straße arbeitende und lebende Kinder und Jugendliche. Betreuung, Bildung, Handwerk für 1 Straßenkind / Jahr: 1 Kind / Monat: 333,00 28,00 2976 Gesundheitsversorgung für zwei Andendörfer SM Medizinische Untersuchungen, Medikamente und Betreuung für 90 Familien der Dörfer Chupani und Chaullaccocha sowie Hygieneprogramm für 50 Familien. 1 von 2 Teilprojekten: Medikamente, Hygieneartikel, Mobilität des Arztes: 2.250,00 2975 Kinderkrippe für Kinder von Hausangestellten SM Renovierung und Ausstattung der Kinderkrippe „Mechita“, in der die Kleinkinder von Hausangestellten zu einem leistbaren Betrag liebevoll betreut werden. 1 von 2 Teilprojekten: 281 WIE SCHÜTZENDE HÄNDE (Agroforstwirtschaft) Sicherung der Lebensgrundlage von kleinbäuerlichen Familien vor Dürre und Erosion durch Aufforstung mit Bäumen und Sträuchern auf ihren Feldern. UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 Renovierung, Möbel, Spielzeug: 3.180,00 23 unser projekt Was wäre ohne euch aus mir geworden? „Rastlos flattern sie in ihrem kurzen Leben von einer Blume zur nächsten …“ Die Rede ist von Schmetterlingen. Und von Kindern auf der Suche nach einer Schlafstätte, nach etwas zu Essen, nach Zuneigung … Mit unserem Partner Butterflies verhelfen wir seit 20 Jahren Straßenkindern zu einem Flug nach Morgen: Zu einem Dasein mit Zukunft, einem Zuhause und einem menschenwürdigen und hoffentlich auch längerem Leben. Aber es flattern noch immer einsame Schmetterlinge in den Straßen von Delhi … 24 „Lesen, Schreiben und Rechnen habe ich auf der Straße gelernt.“ Als Babloo sechs Jahre alt war, hat der Vater die Familie verlassen, die Mutter konnte nicht genug verdienen, um ihre sechs Kinder zu versorgen. „Mit acht Jahren bin ich von zu Hause weggelaufen und nach Delhi gegangen. Ich habe in einer Nische am Bahnhof geschlafen, ich habe Müll gesammelt und verkauft und vor großen Büros Schuhe geputzt. Damit bin ich über die Runden gekommen.“ *** Mit Müll sammeln, Tee verkaufen, Schuhe putzen, Autos waschen und anderen Tätigkeiten verdienen Straßenkinder umgerechnet etwa 0,25 Euro pro Tag. Sie sind in der Lage zu überleben, sind für ihr Alter reif und selbstbewusst. Aufgrund ständiger Ausbeutung haben sie aber das Vertrauen in die Erwachsenen verloren. Es verlangt daher viel Einfühlungsvermögen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Butterflies (sowie von anderen Organisationen) ihnen zu einem möglichen Ausweg zu verhelfen. *** Babloo erzählt weiter: „Eines Tages hat mich George von Butterflies angesprochen und gefragt, ob ich beim Straßenunterricht mitmachen wolle.“ Der Unterricht, der zu festgesetzten Zeiten an Treffpunkten auf der Straße stattfindet, wird mit unserem Projekt unterstützt. Die Kinder sitzen unter einem Baum in einem Park, in einem Winkel am Marktplatz oder Bahnhof, wo die Lehrer und Lehrerinnen Schautafeln aufhängen, Hefte und Bleistifte verteilen und die Kinder unterrichten. Viele Kinder, die vorher nie zur Schule gegangen sind, schaffen nach zwei, drei Jahren den Eintritt in ihren Jahrgang in einer öffentlichen Schule. Außerdem werden die Kinder bei den Kontaktpunkten ganz persönlich und individuell beraten und betreut: Angebot berufsausbildender Kurse, Vermittlung einer Nachtunterkunft, rechtlicher Beistand, Rückführung in die Familie. Außerdem kommt einmal in der Woche ein Gesundheitsbus. Ein Arzt kümmert sich um die Beschwerden, wie Fieber, Wunden, Magenprobleme, Hauterkrankungen. Wenn notwendig, wird eine Überstellung in ein Spital organisiert. *** Nach drei Jahren eifrigen Lernens beim alternativen Unterricht auf der Straße hat Babloo die Prüfung für ein staatlich anerkanntes Zeugnis geschafft. Heute ist der inzwischen 16-jährige Bürolehrling in einer großen Firma. „Ohne Butterflies würde ich noch immer auf der Straße schlafen und Müll sammeln.“ Projekt 115 FLUG NACH MORGEN Indien Die Straße: ein schlechter Platz zum Schlafen, aber untertags ein guter Platz zum Lernen. Gemeinsam können wir mehr erreichen Rita Panicker-Pinto, Gründerin und Leiterin von Butterflies: Laut Arbeitsministerium arbeiten in Delhi 400.000 Kinder auf der Straße, von denen 50.000 völlig auf sich allein gestellt sind, kein Zuhause und keinen Familienkontakt mehr haben. Mit seinen verschiedenen Programmen erreicht Butterflies etwa 3.000 Kinder und hat seit der Gründung das Leben von 40.000 Kindern positiv beeinflusst. Wir sind mit 15 anderen Organisationen vernetzt, die sich für Straßenkinder einsetzen. Gemeinsam können wir mehr erreichen, wenn wir öffentliche Stellen auffordern, sich ernsthafter der Problematik zu stellen und wenn wir die Stadtbewohner sensibilisieren, damit sie Straßenkinder nicht als Bettler, Diebe oder Freiwild betrachten, das man verjagen, schlagen oder missbrauchen kann. Wie wir das machen? Im Delhi Child Rights Club koordinieren wir unsere Aktivitäten. Mit einem Radioprogramm und einer Straßenkinderzeitung sind wir in der Öffentlichkeit präsent. Im Bal Sabha, dem Kinderparlament, hören wir zu und beraten. Was geschieht für die Kinder selbst? Night Out: ein mobiles Team, das in der Nacht Notfälle betreut. Notunterkünfte für Straßenkinder. Eine von Kindern betriebene Gemeinschaftsküche, eine Straßenkinderbank, in der erspartes Geld aufbewahrt werden kann, ein Telefonnotruf für Kinder, kulturelle und sportliche Veranstaltungen. Und vor allem individuelle Betreuung: Elementarunterricht, Gesundheitsversorgung, Ausbildung sowie Befreiung aus gewerblicher Ausbeutung. Wobei uns der Klub hilft? Misereor aus Deutschland und der Entwicklungshilfeklub aus Österreich helfen uns, den Betrieb an den 16 Kontaktpunkten von Butterflies aufrechtzuerhalten, wo unsere Betreuerinnen und Betreuer an verschiedenen Orten in der Stadt (Park, Markt, Bahnhof …) regelmäßig etwa 1.500 Buben und Mädchen treffen. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern unserer Partner und grüßen sie herzlichst aus der Ferne! Delhi 1 Mikro (Projektbaustein) = Betreuung von 10 Straßenkindern für 1 Jahr = 366,– Euro Sozialarbeiter, Lehrer und ein Ambulanzteam treffen die Kinder auf einem der Stützpunkte (Park, Markt, Bahnhof …) in der Stadt. 1 Anteilstein = für 1 Kind für 1 Jahr = 36,60,– Euro Projektpartner und -leiter: Misereor (Aachen, Deutschland) Butterflies (Durchführung im Einsatzgebiet) Rita Panicker-Pinto (Projektleitung) Bericht: Projektbeginn: November 2014 Der Entwicklungshilfeklub unterstützt seit 20 Jahren die Arbeit von ‚Butterflies‘ in Delhi und beteiligt sich an der Betreuung von 900 Kindern. ***** Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 25 … in Österreich Engagement Osterspiel Die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Ungargasse in Wien berichten von ihrer Sammelaktion zu Ostern: „Am 17. und 18. März 2016 veranstaltete die 4. Klasse HKB im Rahmen der Projektgruppe ‚Entwicklungshilfeklub‘ ein Osterspiel. Bei diesem Spiel ging es darum, so viele Schoko-Eier im Hof des Schulzentrums Ungargasse innerhalb von vier Minuten zu finden wie möglich. Jede Klasse sowie alle Professorinnen und Professoren in Teams bis zu je vier Personen konnten an diesem Spiel teilnehmen. Es wurden pro Team insgesamt 50 Schoko-Eier im Sterne der Hoffnung Adventveranstaltung der Berufsschule für Einzelhandel und EDV in Wien. Die Dipl. Pädagogin Gudrun Göhr berichtet: „Ein kreatives Sozialprojekt der Berufsschule wurde vor und nach Weihnachten mit den jeweiligen Tagesklassen in Form eines Stationenbetriebs durchgeführt. SchülerInnen setzten sich mit dem Weihnachtsprojekt des Entwicklungshilfeklubs auseinander, in dem gesundheitliche Hilfe für junge Mütter in Ghana unterstützt wird. Durch die Teilnahme an kreativen bzw. fächerübergreifenden Schulgarten versteckt und sowohl, die Schüler wie auch die Professoren haben sich ins Zeug gelegt und teils sprintend die Schoko-Eier gesucht, motiviert vom Gedanken, den begehrten Preis zu erhalten. Das schönste an dem Projekt war eindeutig die Übergabe der Preise an die Klassen, da die Schüler lautstark ihren Sieg bejubelt haben, und die Sammlung für ein Projekt. Die stolze Summe der Sammlung von 573,– Euro bestätigt, dass das Projekt ein großer Erfolg war. Der ganze Betrag ging an das Projekt ‚Zurück ins Leben‘ in Indien, ein gemeinnütziges Projekt, das Straßenkindern in Indien hilft, Anschluss an das normale Leben zu finden.“ Übungen konnten die Lehrlinge mit freiwilligen Spenden für das Projekt sammeln und sich gleichzeitig mit unterschiedlichen Aufgaben für friedensmotivierende Aufgaben beteiligen und sensibilisieren. Im Eingangsbereich der Schule wurde ein ‚tree of hope‘ installiert und in den Schulgängen entlang eine Kette von Hoffnungssternen mit Friedenssprüchen, auch in unterschiedlichen Sprachen, angebracht. So konnte man auf dem ‚way of hope‘ alle guten Hoffnungssprüche und -wünsche lesen.“ Geburtstag Ein besonderes Geburtstagsfest in der Steiermark. Monika Gith berichtet: „Ende Jänner feierten 23 Menschen im Alter von zwei bis 83 Jahren im wunderschönen Haus der Frauen (Erholungsund Bildungszentrum) in der Steiermark. Der Anlass: Mein 60. Geburtstag. Einige Daheimgebliebene und die Festgäste hatten neben Mehlspeisen-Lieferungen und 26 Lebenszeit-Spenden auch meine Bitte ernst genommen: Geld, das zu gleichen Teilen für eine Reise und ein Projekt des Klubs verwendet werden sollte. Und so kamen für ein Projekt auf den Philippinen 275,– Euro zusammen! Ein gelungenes Fest, Freude für viele Menschen, und das auch mit Langzeitwirkung!“ Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs 15. Friedenslauf Der 15. Lauf um das Wiener Rathaus Der Friedenslauf feierte sein 15. Jubiläum und war wieder ein voller Erfolg. Knapp 2.000 Läuferinnen und Läufer nahmen voller Begeisterung am Lauf um das Wiener Rathaus teil. Von Alt bis Jung, alle waren mit Spaß und Motivation bei der Sache und haben so „laufend“ zu Kinderprojekten in Indien, Afrika und Österreich beigetragen. Müde Helden nach dem 15. Friedenslauf Schülerinnen und Schüler des Bundesrealgymnasiums Schwechat beteiligen sich seit vielen Jahren am Friedenslauf. Lehrer Wolfgang Exler berichtet: „Seit 11 Jahren nimmt das BG Schwechat jährlich am Friedenslauf teil, diese Veranstaltung im April ist zu einem Fixpunkt in unserem Schulleben geworden. Mittlerweile braucht es keinerlei Werbung mehr, die Sache alleine wirbt schon genug für sich! Ungefähr 100 SchülerInnen, 10 LehrerInnen und auch einige Eltern des BG Schwechat engagieren sich jedes Jahr beim Friedenslauf für die Zukunft jener indischen Kinder, deren Ausbildung durch die Spendengelder finanziert wird: Die Gewissheit, dass wir mit unserem Einsatz innerhalb von einigen Jahren die Lebensaussichten dutzender Kinder radikal verbessern konnten, ist ein tolles Gefühl für uns. Es ist schon originell: Kinder, die jammern, dass sie in die Schule Young Volunteers Wirtschaftsuniversität Wien: Messe für junge Menschen, die an Freiwilligenarbeit interessiert sind. Zum ersten Mal fand im April 2016 die ‚Young Volunteers‘ Messe statt. Eine Messe speziell für junge Menschen, wie SchülerInnen und StudentInnen, die auf der Suche nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit sind. Die zahlreichen teilnehmenden Organisationen schafften eine bunte und vielfältige Möglichkeit sich auszutauschen und zu informieren. Auch der Entwicklungshilfeklub war mit einem Infostand vertreten und konnte mit vielen jungen, engagierten Menschen ins Gespräch kommen. UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 gehen müssen, laufen „bis zum Umfallen“ für jene Kinder, die darunter leiden, dass sie nicht in die Schule gehen können…! Für mich ist es besonders beeindruckend, dass sich unsere Kinder so intensiv engagieren: Einerseits beim Laufen, da werden immer wieder von ca. 12Jährigen über 40 Runden (das ist dann eine ¾ Marathondistanz!) geschafft, auch heuer wieder ist ein 13-jähriger Schüler unserer Schule 45 Runden gelaufen! Zusammengerechnet haben wir gemeinsam an diesem Vormittag über 2.000 km zurückgelegt, das ist ca. die Strecke Wien-Madrid! Andererseits beim Spendensammeln, da bringen es einige Kinder auf unglaubliche Summen: Mehrere Hundert Euro Sponsorengelder von einem Kind sind keine Seltenheit, vor 2 Jahren hat ein 11-jähriges Mädchen unserer Schule allein über 1.100,– Euro Spendengelder für ihre Laufleistung gesammelt! So ist es keine Überraschung, dass das Gymnasium Schwechat insgesamt schon deutlich über 50.000,– Euro Spendenbeiträge durch den Friedenslauf ‘erlaufen’ hat, die letzten Jahre lag unser Gesamtergebnis immer über 10.000,– Euro, wir strengen uns gerade sehr an, dieses Ergebnis auch heuer wieder zu erreichen!“ 27 Engagement … in Österreich Benefiz-Soiree Mit unseren Partnern Besuch in Ghana Unsere Mitarbeiterin Sandra Schett verbrachte auf Einladung unserer Partner-Organisation Oxfam im April eine Woche in Ghana, um vier Dörfer des Weihnachts-Anstatt-Projekts 2015 „Licht des Lebens – Mutter-Kind-Betreuung in entlegenen Dörfern“ zu besuchen. Begleitet wurde Sandra bei der Reise von einer Oxfam-Mitarbeiterin aus England, von den zwei Projektverantwortlichen und drei ProjektleiterInnen der lokalen Partner-Organisation. Durch die Fahrt in die Dörfer sowie die Gespräche mit den Müttern, Hebammen und freiwilligen Gesundheitshelferinnen konnte Sandra einen Einblick in die lokalen Le- Benefiz-Soiree im Raffeisensaal in Wien zugunsten des Dorfbauprojekts in Indien. bensbedingungen und Gesundheitsverhältnisse in der Upper East Region, der ärmsten Region Ghanas, gewinnen. Das abwechslungsreiche Programm sorgte für einen gelungenen und stimmungsvollen Abend im prunkvollen Saal der Raiffeisenzentralbank. Die namhaften Künstlerinnen und Künstler stellten sich mit großer Begeisterung für den guten Zweck zur Verfügung: Beeindruckend war für sie auch die Initiative „Der schwangere Mann“ mit der die Männer vermehrt in die Schwangerschaft ihrer Frauen miteinbezogen werden sollen und dadurch ein neues Gesundheitsverständnis entwickeln. „Sehr beeindruckt haben mich jedoch die Lieder und Tänze der Frauen. Im Kreis stehend und rhythmisch klatschend bringen die Gesundheitshelferinnen den Müttern durch die Texte der Gesänge Hygieneregeln und Gesundheitsbotschaften eindringlich näher“, berichtet Sandra. Konstanze Breitebner (Präsentation) Ensemble L’Assieme (Klavier, Flöte, Violoncello, Gesang) Besuch aus Indien Peter Daniel, Leiter unserer indischen Partner-Organisation Village Reconstruction Organisation (VRO) besuchte uns im Klub, um uns über Neuigkeiten in den Dörfern und über die aktuellen Projekte zu informieren. Peter sprach über die aktuelle Situation in Indien und berichtete vom Leben der Dorfbewohnerinnen und -bewohner. Der Besuch stärkte die gute Zusammenarbeit mit unserem bewährten Partner und bot auch die Möglichkeit sich persönlich auszutauschen. Sammlung im Theater 28 Südwindfest Informationsstand des Klubs beim Südwindfest im Alten AKH in Wien. Am 21. Mai 2016 wurde wieder das orange Klubzelt im Hof des alten AKH anlässlich des „Südwind Straßenfestes“ aufgebaut. Das bunte Programm des Straßenfestes (Kulinarisches aus aller Welt, Kunsthandwerk, Workshops, Musik- und Tanzprogramme und vieles mehr) lockte wieder viele interes- sierte Besucherinnen und Besucher. In gemütlicher Atmosphäre konnten wir zahlreiche Gespräche über unsere Projekte und Entwicklungszusammenarbeit im Allgemeinen führen. Ein schönes und gelungenes Fest mit der Möglichkeit einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen. Suppentag Sammelaktion im Metro Kinokulturhaus in Wien, initiiert von Andrea Eckert. Im April ermöglichte Andrea Eckert, Mitglied der von Otto Tausig gegründeten Gruppe „Künstler für Entwicklungshilfe“, nach den Aufführungen des Stücks „Meisterklasse“ im Metro Kinokulturhaus in Wien wieder für den Entwicklungshilfeklub Spenden zu sammeln. Nach den wundervollen Vor- Paul Gulda (Klavier) Agnes Palmisano (Gesang) Die bewegende Rede des Projektleiters unserer indischen Partner-Organisation Village Reconstruction Organisation (VRO), Peter Daniel, rundete den Abend ab. Der Gesamterlös der Veranstaltung kommt ausgegrenzten Familien des VRO-Dorfes Garuvapalem im südindischen Andhra Pradesh zugute, denen damit die Errichtung von sicheren und gemauerten Häusern ermöglicht wird. Die Familien erhalten damit endlich ein Zuhause und können ein Leben in Würde führen. stellungen motivierte Andrea Eckert jedes Mal persönlich das Publikum, für die vielen benachteiligten Menschen auf der Welt zu spenden, was sich im Ergebnis zeigt: Insgesamt konnten 1.805,– Euro für die Arbeit des Entwicklungshilfeklubs gesammelt werden. Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs Sammelaktion im Rahmen des Suppentags der Pfarre Meiningen. Agathe Kühne berichtet: „Der Suppentag am Palmsonntag brachte ein sensationelles Spendenergebnis von 3.350,– Euro für das Straßenkinderprojekt ‚Zurück ins Leben‘ in Indien. Es kamen noch nie so viele BesucherInnen wie an diesem Sonntag. Dabei waren auch viele junge Familien mit ihren Kindern, mit Omas und Opas, mit Freunden und Bekannten aus unserem Dorf und aus den Nachbargemeinden. Es herrschte eine tolle Stimmung und es gab nur Lob für die große Auswahl an exzellenten Suppen, was sich im UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 Spendenergebnis zeigte. Das Projekt wurde jeweils am Samstag bei der Vorabendmesse und am Sonntag beim Festgottesdienst vorgestellt, da die BesucherInnen großes Interesse zeigten für wen bzw. welches Projekt damit unterstützt werden soll. Wir vom Pfarrkirchenrat mit dem Arbeitskreis Missionsprojekt freuen uns sehr über das schöne Ergebnis zugunsten der Straßenkinder.“ 29 ... aus Haiti Literatur Es möge Wasser vom Himmel fallen erwarten war, dass er einen Sturm in der Region entfachen könnte. Mehr hat es nicht gebraucht. Schneller als eine Kalebasse ins Wasser gelassen wird, erfuhren alle davon. Als ob hinter den Dutzenden plötzlich entflammten Blicken eine einzige dunkle Intelligenz steckte, bewegten sich alle im Gleichschritt auf das Haus des Loxamas zu. *** Camille Roussan: Der Regenmacher von Marbial An den Sonntagen hatte der Pfarrer zum Gebet aufgerufen und einmal fand eine Prozession statt, der hunderte verzweifelte Bauern folgten. Kein Tropfen Wasser war vom Himmel gefallen. Der Staub mehrerer Monate hatte sich auf den Blättern festgesetzt, die kein Tau erfrischte oder sie abwusch. Die Abhänge der von der Erosion kahl gewordenen Berge waren von blassem Gelb, das in den Augen schmerzte. Das kurze Gras auf der Hochebene schien zu brennen. Ein leichter 30 Wind ließ die Halme und die vertrockneten Blätter knistern. *** Nichts lässt einfache Seelen eher an Übernatürliches glauben und Halluzination hervorzurufen wie die Verzweiflung. An diesem Morgen, als man die Tiere zur Tränke führte, nahm eine alte Frau die Bauern zur Seite und erinnerte sie daran, dass ein gewisser Loxama die Gabe besaß, Regen, Trockenheit und Stürme hervorzurufen. Sie sagte auch, dass dieser geheimnisvolle Mann aus Bosheit keinen Regen schickte, dass er so grausam war und den Armen viel Geld abnehmen wollte, dass sogar zu Loxama saß träumend vor seiner Hütte. Er war ruhig und ernst wie ein Prophet. Ohne zu sprechen erhob er sich und betrachtete schweigend die Herankommenden. Unter Beschimpfungen der kühnsten der Frauen wurde das Anliegen vorgebracht: „Die Flaschen! Die Flaschen!“. Denn das Geheimnis des Regens befand sich in einer Wasserflasche und das des Sturms in einer anderen Flasche. Der vermeintliche Meister der Wolken blieb ernst und schweigsam. So ließ man den Landpolizisten kommen. *** „Hilf uns!“, riefen die Leute, als der Mann des Gesetzes, den Helm mit Wappen auf dem Kopf, in seinem hellblauen Rock mit den Kupferknöpfen und dem glänzenden Nickelstern erschien. „Es gibt kein Gesetz, das mich berechtigt, diesen Mann zu verhaften“, protestierte dieser. Man verwies nochmals, inmitten von Stimmengewirr und Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs Drohgebärden auf die Gefahr, die Loxama darstellte, der auf einem Altar Regen und Sturm aufbewahrte. Schließlich rückte dieser die Flaschen heraus und stelle sich der Justiz. Dann wurde nach Jacmel marschiert. Die Neuigkeit war schon überall bekannt, als ob der Fluss und Wind sie über Land getragen hätten. Von beiden Seiten der Straße prasselten Verwünschungen auf ihn ein. Man wollte den gefährlichen Mann einschüchtern, ihm seine übersinnlichen Gaben wegnehmen, aus Angst, er könnte im Gehen den Sturm aus der Flasche entweichen lassen. In der Stadt befragte ein Offizier den Vorgeführten sehr sorgfältig und öffnete die Flaschen. Da diese leer waren und auch sonst nichts vorlag, was eine Verhaftung gerechtfertigt hätte, schickte er ihn weg. *** Durch einen jener Zufälle, die wie boshafte Scherze des Schicksals wirken und genügen, um dem verrücktesten Aberglauben Autorität und Glaubwürdigkeit zu verleihen, tränkte am selben Tag ein ausgiebiger Regen die ganze Region. Am nächsten Morgen, durchquerte ein ernster, verschlossener Loxama das wiederauferstandene Land und kehrte zu seinem Haus zurück. Und die Menschen bekreuzigten sich als sie ihn vorbeigehen sahen. ***** UNSER PROJEKT Nr. 147 – Juni 2016 Pierre-Louis Ulysse: Der Regenmacher von Nan-Boucan Nan-Boucan, ein Bergland mit strohgedeckten Hütten, die sich an den Abhängen festkrallen, ohne Unterlass von der Sonne verbrannt. Eine kahle Gegend. Weit entfernt, unten am Fuß des Morne Zombi entspringt eine Quelle – das ist alles. Beim ersten Hahnenschrei beginnt die Prozession der Kalebassen, die die Bauern füllen, wobei sie darauf achten, jedes Mal das kostbare Nass zu bezahlen, indem sie mit dem Rücken zur Quelle einen Stein werfen. Aber diese sorglosen jungen Leute von heute! Sie haben die Götter gereizt und alle Quellen sind versiegt, weil sie die Ratschläge der Großväter nicht befolgen, die sagten, dass die Götter niemals etwas umsonst geben. *** So sind auch heuer die Pflanzungen von der seit Monaten andauernden Trockenheit versengt. Und wie jedes Jahr wenden sich die Bauern an den Regenmacher. Er ist der Wahrer der traditionellen Tabus, die von den Menschen nicht verletzt werden dürfen. Er allein kennt die Sprache der göttlichen Wesen und Geister. Die Bauern beginnen, Geld zu sammeln und der Regenmacher bietet dafür an, eine feierliche Zeremonie zur Ehre der Götter zu veranstalten, bei der getanzt, gegessen, getrunken gebetet wird. Und nach der Trockenheit würde der Regen dann allein kraft seines Willens die verbrannten Pflanzen wieder grün werden lassen. *** Nur Diogène wagt es, die Anmaßung des Regenmachers zu tadeln. Er versäumt keine Gelegenheit, dessen rüde Erpressung und Scharlatanerie zu verurteilen. Der junge Mann hat in der Stadt gelebt und kann in den dicken Büchern lesen. Er gewinnt einige Freunde für seine Sache und jeden Morgen ziehen sie gemeinsam los, sie pflanzen zehn, zwanzig, fünfzig Bäume bei den Quellen des Sapoti. Keinen Augenblick lassen sich die Pioniere der Aufforstung entmutigen. Denn sie sind überzeugt, dass dadurch die Trockenheit besiegt werden kann. *** Eines Abends betritt Diogène sein Haus. Ein Dolch. Schritte im Dickicht. Ein Hinterhalt. Warum? Aus der Sicht der Dorfbewohner wollte er ihren Mittler zu den Geistern von Wind und Wetter entthronen, doch diese haben immer Recht. Diogène geht wieder in die Stadt und denkt an die vielen Bäume, die er den Menschen von Nan-Boucan hinterlässt, die neues Leben und Wasser bringen und eines Tages auch ihm Recht geben werden. ***** 31 UNSER PROJEKT Impressum und Offenlegung: Information und Berichterstattung über konkrete Projekte, Sprachrohr von Menschen in armen Ländern der Welt. Die Zeitung erscheint vierteljährlich und ist für Mitglieder, MitarbeiterInnen und SpenderInnen gratis. Redaktion: Gerhard Dorffner, Mag. Gabriele Tabatabai. Herausgeber: Entwicklungshilfeklub, privater, gemeinnütziger Verein, Adresse wie unten. DVR 0555614. Druck: Grasl, 2540 Bad Vöslau. P.b.b. – Sponsoring Post GZ 02Z030094 S Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1020 Wien Man kann doch etwas tun „Wir bringen Saatgut in die Erde, das eines Tages keimen und wachsen wird, wir gießen die Pflanzen in der Gewissheit, dass sie eine Verheißung in sich bergen. Wir sind Propheten einer Zukunft, die nicht uns allein gehört“, sagte Oscar Romero, der ehemalige Erzbischof und soziale Vorreiter von El Salvador. Wahrscheinlich werden Sie oft nicht selbst das Ergebnis der Bemühungen sehen, die Sie unternehmen, um Menschen zu helfen und die Welt besser zu machen. Bitte machen Sie dennoch weiterhin unser Projekt auch zu Ihrem Projekt. Herzlichen Dank ! Ihr Entwicklungshilfeklub Juni 2016
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