Die Leistung zählt, nicht die Herkunft.

Medienmitteilung
Luzern, 6. Juni 2016
«Die Leistung zählt, nicht die Herkunft.»
Flavia Kleiner, Co-Präsidentin der Operation Libero, gestern im KKL Luzern.
Flavia Kleiner, die 25-jährige Politikaktivistin, die im Februar 2015 mit ihrer Organisation
Operation Libero gegen die Durchsetzungsinitiative der SVP nationale Berühmtheit
erlangte, sprach gestern anlässlich der Gesprächsreihe KKL Impuls über die Trägheit der
heutigen Politik, die steigende Tendenz zum Rechtspopulismus und das verkannte
politische Engagement der Jugend.
«Die heutige Schweizer Politik ist nationalkonservativ geprägt, die bürgerlichen Parteien
gleichen sich der SVP an und die Linke ist zu träge. In der Mitte klafft ein grosses Loch»,
sagt Flavia Kleiner. Sie spricht damit wohl vielen Jungen aus der Seele, denen eine starke
gesellschafts- und wirtschaftsliberale Mitte fehlt, mit der sie sich identifizieren können.
Dass die heutige Jugend unpolitisch sei, stimme also nicht. Vielmehr seien junge
Menschen äusserst engagiert, wenn das Angebot dem heutigen, modernen Lebensentwurf
entspreche. Dieses Angebot würden sie derzeit jedoch weder im rechten, im bürgerlichen
noch im linken Lager vorfinden: «In den heutigen politischen Parteien wird man zuerst
zehn Jahre zum Hüter von Verkehrsinseln der Gemeinden degradiert, bevor man sich
endlich für seine Sache einsetzen kann. Diese Ochsentour entspricht nicht dem modernen
Lebensentwurf der heutigen Jugend.» Ein Umdenken sei gefragt. Ob in der
Generationenfrage oder in der Migrationspolitik: «Dein Einsatz zählt. Nicht woher du
kommst und wer du bist, sondern was du machst.»
Nach vorne schauen
Wie wichtig dieser Grundsatz für die Schweizer Verfassung sei und was Rechtspopulismus
so gefährlich mache, zeige sich auch darin, dass die Schweiz gerade wegen ihrer Offenheit
in der Vergangenheit heute so erfolgreich sei. Ihrer Organisation sei es ein Anliegen, dass
dies auch in Zukunft so bleibe: «Die Schweiz soll ein Chancenland sein und kein
Freilichtmuseum», sagt sie. Rechtspopulisten würden irrtümlicherweise gerne zurück
blicken und mit Ängsten und Unsicherheiten von früheren Kriegstraumata in Europa
werben: «Wir Jungen sind jedoch nicht mit Krieg aufgewachsen. Wir schauen lieber nach
vorne in das Jahr 2050 als zurück. Und in der Zukunft gehört die soziale Verantwortung
einfach dazu.»
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Nächstes Gespräch mit Prof. Dr. Herfried Münkler, deutscher Politologe
Die nächste Austragung befasst sich wieder mit Politik. Prof. Dr. Herfried Münkler spricht
im KKL Luzern über die derzeit herrschende Flüchtlingsthematik in Europa, Terrorismus
und Grenzen. Prof. Dr. Herfried Münkler, Donnerstag, 29. September 2016 bei KKL
Impuls.
Flavia Kleiner im Gespräch mit Moderator Marco Meier im Auditorium des KKL Luzern.
Bild: Gabor Fekete
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