einfachSolar.ch

DAS KUNDENMAGAZIN DER ELEKTRIZITÄTSWERKE DES KANTONS ZÜRICH AUSGABE 1|16
Zürcher «Energiefamilie»
Experiment mit Folgen
Seite 30
Manifesta 11
Zum halben
Preis ans
Kunstfestival
Seite 24
Selbstversorgung 8
Die Sonne auf dem eigenen Dach nutzen
Arbeitgeber EKZ 18
Lehrstellen und Karrierechancen
Rambo lernt dazu 20
Zu Besuch im Welpenkindergarten
((Inserat))
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Einfach zum Solarstrom
von Ihrem eigenen Dach
Wollen Sie eine Solarstrom-Anlage realisieren? Von der Planung
und Bewilligung bis zum Betrieb ist alles ganz einfach – mit den EKZ.
Informieren Sie sich jetzt!
einfachSolar.ch
Inhalt & Editorial
3
30
20
28
Liebe Leserin
Lieber Leser
8
Ohne Tradition entstehe keine Innovation,
sagt man. Darum halten wir bei den EKZ an
Bewährtem und Wichtigem fest – etwa an
der Zuverlässigkeit Ihrer Stromversorgung
oder an der Tradition, Sie am Erfolg der EKZ
teilhaben zu lassen. Statistisch gesehen
sind Sie in unserem Versorgungsgebiet nur
alle acht Jahre während einer Stunde von
­einem Stromunterbruch betroffen. Und für
2016 haben wir die Strompreise erneut
gesenkt und den Bonus für Privatkunden
­wiederum erhöht. Sie sehen: Auf uns
können Sie zählen.
Sonnenkraft auf dem eigenen
Hausdach nutzen
Die EKZ stehen aber nicht nur für Verläss­lichkeit, sondern auch für Fortschritt. Der Strom,
den Sie von den EKZ erhalten, stammt zu
100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen.
Mit unserer Unterstützung produzieren
Sie einfach und bequem eigenen Solarstrom
auf Ihrem Dach. Und mit Forschungs- und
Pilotprojekten für ein intelligentes Stromnetz
stossen die EKZ schon heute in die Zukunft
der Energieversorgung vor. Sie sehen:
Wir gestalten heute schon das Morgen.
Rat & Tat
  4 Handy kabellos aufladen – wie geht das?
  6 11 Millionen Franken für Zürcher Gemeinden
  7 EKZ Kundenaktion: jetzt Waschmaschine ersetzen
Politik & Wirtschaft
  8 Sonnenstrom vom eigenen Dach – so einfach geht’s
Wissen & Technik
12 Solarenergie intelligent genutzt
14 Smart Home: So machen Sie mehr aus Ihrem Zuhause
18 Vom Lernenden zum Chef bei den EKZ
Sie wollen mehr zu diesen und weiteren
Engagements der EKZ erfahren? Diese Aus­
gabe von «Saft & Kraft» macht es möglich.
Und ­natürlich sind wir jederzeit für Sie da,
wenn Sie Fragen und Anregungen haben.
Familie & Freizeit
20 Kleine Hunde, grosse Energie: Besuch im Welpenkindergarten
27 Fruchtig-frische Ideen für den Frühling
28 Kochen mit Beat Schlatter
30 Energieberatung: zu Hause bei der ersten Zürcher «Energiefamilie»
Urs Rengel
CEO EKZ
Leserangebot
Zum halben Preis
ans Kunstfestival
Manifesta 11
Seite 24/25
Titelbild
Zürcher «Energiefamilie»
Foto: © Giorgia Müller
EKZ Saft & Kraft 1|16
Wenn’s um Energie geht,
sind wir für Sie da: an 365 Tagen,
rund um die Uhr.
EKZ 24-Stunden-Störungsdienst
Telefon 0800 359 359
–bei Stromausfall
–bei Schäden an Freileitungen
–Meldung defekter Strassenlampen
EKZ Eltop 24-Stunden-Service
Telefon 0848 888 788
Alle Elektrodienstleistungen
unter einem Dach:
–Elektroinstallationen
–Gebäudeautomation
–Telematik/IT
EKZ Kundendienst
Telefon 058 359 55 22
Servicetelefon für fachkundige Beratung:
–Wohnungswechsel
–EKZ Stromprodukte
–Stromrechnung
EKZ Energieberatung
Telefon 058 359 11 13
–Beratung rund um erneuerbare Energie
und Energieeffizienz
Elektrizitätswerke
des Kantons Zürich (EKZ)
Dreikönigstrasse 18, Postfach
8022 Zürich, Telefon 058 359 51 11
ekz.ch
[email protected] oder [email protected]
Gut zu wissen
Sie fragen – wir antworten
«Was ist die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV)?»
Die KEV ist ein Instrument zur Förderung der Stromproduktion
aus erneuerbaren Energiequellen, das im Jahre 2008 eingeführt worden ist. Die Grundidee: Produzenten von Strom
aus Wind- oder Kleinwasserkraft, Biomasse, Photovoltaik
oder Geothermie werden mit einem garantierten Vergütungstarif für den ins Netz eingespeisten Strom entschädigt. So
können sie ihre Anlagen kostendeckend betreiben. Aktuell
befinden sich rund 35 000 Anlagen auf der Warteliste, um
vom Bund KEV-Beiträge zu erhalten. Finanziert wird die
KEV übrigens von allen Stromkonsumenten über eine Abgabe
auf den Stromverbrauch. ■
«Wie funktioniert das Aufladen von Handys
ohne Kabel?»
Mittels magnetischer Induktion: Im Ladegerät sitzt eine
Spule (ein aufgewickelter Draht), durch die Wechselstrom fliesst. Dadurch baut sich ein Magnetfeld auf.
Auch im Smartphone ist eine Spule eingebaut. Diese
kann das Magnetfeld empfangen und erzeugt daraus
wieder Wechselstrom (Prinzip der magnetischen Induktion). Dieser wird gleichgerichtet und zum Laden
des Akkus genutzt. Damit das gut funktioniert, müssen beide Spulen möglichst nahe beieinander sein.
Das Prinzip ist bequem, hat aber auch Nachteile: So
braucht das L
­ aden mehr Energie als mit Kabel, und
telefonieren kann man dabei kaum. ■
Impressum
Herausgeber: EKZ, Dreikönig­strasse 18
Postfach, 8022 Zürich
Verantwortlich: Roger Welti
Gesamtrealisation: Linkgroup AG (Linkgroup AG)
Mühlebachstrasse 52, Postfach, 8032 Zürich
Art Direction: Claudia Schmid, Joschko Hammermann
Redaktionsleitung: Irene M. Wrabel, Mark van Huisseling
Redaktionsadresse: Saft & Kraft
Mühlebachstrasse 52, Postfach, 8032 Zürich
[email protected], Telefon 044 268 12 99
www.saft-kraft.ch
Anzeigen/Druckmaterial: Deni Lechmann
[email protected], Telefon 044 268 12 50
Erscheinungsweise: drei Mal jährlich, 11. Jahrgang,
250 000 Exemplare
Für unverlangt eingesandte Unterlagen (Manuskripte,
­Fotos, Waren usw.) lehnen wir die Verantwortung ab.
­Nachdrucke, auch auszugsweise, sind nur mit schrift­
licher Genehmigung des ­Herausgebers erlaubt.
­Exemplare von «Saft & Kraft» können bei der Redaktion
­unter 044 268 12 99 nachbestellt werden.
«Was unterscheidet OLED von LED?»
Das Kürzel LED steht in beiden Fällen für
«lichtemittierende Diode» und bezeichnet
damit ein grundsätzliches Prinzip der Lichterzeugung. Die herkömmlichen LED-Elemente basieren auf anorganischen Mate­
rialien wie etwa Gallium. OLED-Elemente
dagegen basieren auf organischen Kohlenstoffverbindungen. Für herkömm­liche Beleuchtungszwecke konkurrenziert die OLED
die herkömmliche LED noch nicht. Bei der
Anwendung in Displays hat sich die OLEDTechnik jedoch bereits eta­
bliert: schmale
Bauweise, gute Farbwiedergabeeigenschaften und geringer Energieverbrauch sind da
die herausragenden Merkmale. ■
Haben Sie Fragen
zum Thema Energie?
André Montani,
EKZ Energieberater
Schreiben Sie uns:
Saft & Kraft, EKZ Energieberatung
Postfach 2254, 8022 Zürich
Oder per E-Mail an:
[email protected]
Oder rufen Sie uns einfach an:
Telefon 058 359 11 13
EKZ Saft & Kraft 1|16
© Foto: Coloures-pic / fotolia
Ihr Draht zu den EKZ
© Foto: Fatboy
4
myEKZ Kundenportal:
Jetzt registrieren und gewinnen.
ekz.ch/registrierung
Rat & Tat
5
Leserangebot
Auf dem Areal von
Swisscanto in
­Pfungen steht die
bisher grösste
­Photovoltaikanlage
der EKZ.
Solarenergie
Engagement mit
Zukunft
Die EKZ setzen auf erneuerbare Energien und investieren darum auch in
die S
­ olarenergie. Im letzten Geschäftsjahr schlossen sie rund 450 Photovoltaik­anlagen von Kunden an ihr Netz an. Und mit ihrem Angebot für
schlüssel­fertige Solaranlagen auf Einfamilienhäusern (s. Seite 8) machen
sie es für ­Private noch einfacher, kostengünstig ökologischen Strom für
den Eigen­gebrauch zu produzieren.
61 Anlagen in Betrieb
Schon heute produzieren die EKZ in grösserem Stil Solarstrom. Auf Gross­
dachflächen betreiben sie 61 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung
von rund 8200 Kilowatt Peak (kWp). Damit lässt sich der Strombedarf
von über 1700 Vierpersonenhaushalten decken. Im März haben die EKZ auf
einem A
­ real in Pfungen die bisher grösste derartige Anlage mit einer
Nennleistung von 787 kWp (Strombedarf von über 160 Haushalten) in
Betrieb genommen.
Wirtschaftlichkeit muss stimmen
In den nächsten fünf Jahren werden die EKZ weitere 300 Millionen Franken
in Solar- und Windkraftanlagen im In- und Ausland investieren. Die Marktbedingungen für grössere neue Solaranlagen sind in den letzten Jahren
jedoch zunehmend schwieriger geworden. Für die EKZ gilt: Investitionen und
Betrieb von Anlagen müssen sich rechnen. Daher prüfen sie die Projekte
zur Nutzung von erneuerbarer Energie umfassend auf ihre Wirtschaftlichkeit. ■
EKZ Saft & Kraft 1|16
Im Dress der EKZ
in den Sattel
Velofahren ist umweltfreundlich und erst
noch gesund. Die EKZ unterstützen daher
den Bike-Sport. Wenn Sie selber auch
in die Pedalen treten, können Sie das künftig
im neuen EKZ Velodress tun. Ob Hobbysportler/-in, Sonntagsfahrer/-in oder im
Verein: Atmungsaktiv und perfekt geschnitten, ­genügt die Funktionskleidung aus
Schweizer Produktion der W’ams AG höchsten ­Ansprüchen. Das Set besteht aus kurzer
Trägerhose und Shirt. Es ist für «Saft & Kraft»Leser zum Vorzugspreis von Fr. 99.– im
EKZ Online-Shop zu haben.
Sichern Sie sich Ihren Dress,
solange der Vorrat reicht: shop.ekz.ch
Energiesparen
Die EKZ gehen voran
Die EKZ helfen nicht nur ihren Kunden beim
Energiesparen – auch an den eigenen Stand­orten gehen sie mit gutem Beispiel voran.
Sie optimieren die Betriebszeiten ihrer Anlagen und Heizungen, rüsten die Beleuchtung
auf LED um und ergänzen sie teils mit Bewegungsmeldern. Bis ins Geschäftsjahr 2016/17
wollen die EKZ so ihren Strom- und Brennstoffverbrauch um 10 Prozent gegenüber dem
Referenzjahr 2011/12 reduzieren. Im letzten
Geschäftsjahr wurden dabei gute Fortschritte
erzielt. Knapp 320 000 kWh Strom haben
die EKZ im eigenen B
­ etrieb eingespart, was
einem durchschnittlichen Jahresverbrauch
von 70 Vierpersonenhaushalten entspricht. ■
6
Elektromobilität
ht
107. Geschäftsberic
des Kantons Zürich
Elektrizitätswerke
14/15
Lösungen für die
Zukunft, einfache
Kundenbeziehung
und zuverlässige
Leistung.
Es muss nicht immer
ein Tesla sein
Elektroautos sind deutlich energieeffizienter unterwegs als benzinbetriebene
Fahrzeuge. Darum engagieren sich die EKZ für Elektromobilität. Sie unter­
halten ein eigenes Stromtankstellennetz im Kanton Zürich und haben
selber zahlreiche Elektroautos im Einsatz. Als Partner der Fachstelle e’mobile
­tragen die EKZ zudem dazu bei, dass Sie sich über Elektromobilität infor­mieren
und auch mal ein solches Fahrzeug erleben können.
Geschäftsjahr 2014/15
Die EKZ in Zahlen
Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich
­Ihnen im Rahmen der Ausstellungsreihe
ecocars 2016. Diese macht am 11. Juni in
Hedingen und am 1. und 2. Juli in Dübendorf
Halt. Die EKZ sind mit Fachleuten und
Fahr­zeugen vor Ort. Ein Tesla ist nicht dabei,
aber auch bei anderen Modellen lohnt
sich das Einsteigen!
Im Geschäftsjahr 2014/15 haben die EKZ
ein gutes Betriebsergebnis erzielt, das
erneut eine Tarifsenkung erlaubte. Die
Versorgungs­sicherheit war überdurch­schnittlich hoch. Und die EKZ investierten
weiter in die erneuerbaren Energien, das
Stromnetz und Innovationen.
Hier einige Zahlen zum letzten Geschäftsjahr:
Hier finden Sie Details zu den beiden Anlässen:
e-mobile.ch (unter «Anlässe»).
Einige der Elektromobile der EKZ.
Statistisch gesehen ist ein Kunde
8 Jahre
der EKZ nur alle
von einem Stromunterbruch
betroffen.
99,997%
Denn mit
Verfügbarkeit ist das Netz der EKZ
überdurchschnittlich zuverlässig.
Im letzten Geschäftsjahr wurden
447 neue Photovoltaikanlagen
von privaten Eigentümern
ans EKZ Netz angeschlossen.
4200
Die EKZ führten rund
Schülerinnen und Schüler in speziellen
Unter­richts­­einheiten in die Welt der
Energie ein.
60 000
Stromzähler der EKZ
sind bereits intelligente Smart Meter.
Den EKZ Geschäftsbericht 2014/15 finden
Sie hier: ekz.ch/gb
Gemeinden
profitieren
EKZ schütten
11 Mio. Franken aus
Die wirtschaftliche Lage ist für viele Schweizer Energieversorger aktuell schwierig. Die Folge: Standortgemeinden
und Eigentümerkantone müssen auf bisher sichere Einnahmen
aus Steuern und Dividenden verzichten. Anders im Kanton
Zürich. Gemeinden und Bevölkerung profitieren dank dem
genossenschaftlichen Modell der EKZ auch dieses Jahr vom
guten operativen Ergebnis ihres Energieversorgers. Im
Geschäftsjahr 2014/15 flossen rund 11 Mio. Franken als freiwillige Ausgleichsvergütungen an die von den
EKZ direkt versorgten Gemeinden im Kanton Zürich.
Weitere 30 Mio. Franken zahlten die EKZ
ihren Kunden in Form eines
Bonus aus. ■
EKZ Saft & Kraft 1|16
Rat & Tat
7
© Foto: V-Zug
Innen werden Waschmaschinen immer effizienter,
aussen geht ihre Bedienoberfläche ebenfalls mit der Zeit.
EKZ Kundenaktion
Doppelt sparen mit
effizienten Geräten
Waschen und Trocknen erfolgt in der Schweiz vergleichsweise energieeffizient.
Seit 2012 sind hierzulande beispielsweise nur noch sparsame Wärmepum­penTumbler zum Verkauf zugelassen. Diese trocknen die Wäsche bei tiefen
Temperaturen und sind dadurch besonders schonend. In der EU haben solche
Geräte einen Marktanteil von nur gerade 40 Prozent, in den USA steht sogar
nur in 5 von 1000 Haushalten ein solcher Tumbler. «Schweizer Hersteller und
Kon­su­menten sind sensibilisiert für das Thema Energiesparen», bestätigt
Eric Bush von topten.ch, dem Vergleichsportal für energieeffiziente Haushalt­
geräte. Er betont aber, dass die Möglichkeiten für sparsameres Waschen und
Trocknen noch nicht ausgereizt sind.
Energieetikette: A+++ gefragt
Hersteller optimieren die technischen Komponenten von Tumbler und
Wasch­maschine laufend. «So wurde in den letzten Jahren unter anderem
die Schleudereffizienz von Waschmaschinen gesteigert», weiss Eric Bush.
Die Folge: Die Wäsche muss weniger lange oder gar nicht mehr in den Tumbler.
Das spart Energie.Wer eine möglichst effiziente Waschmaschine oder einen
sparsamen T
­ umbler anschaffen will, orientiert sich am besten an der Energie­
etikette. Diese Angaben stammen von den Herstellern und werden vom
Bund auf ihre Richtigkeit geprüft. Die Fachleute von topten.ch führen zudem
vereinzelt e­ igene Tests durch. Eric Bush: «Bei Waschmaschinen sollte man
die Effizienz­klasse A+++/A wählen, bei einem Tumbler die Klasse A+++.»
Hot Fitness
EKZ bringen Ladys
ins Schwitzen
Bei 40 °C vermeiden viele Menschen sportliche Betätigungen. Ganz anders im FitnessCenter «Ladies Gym» in Dietikon. Dort wird
ein rund 150 Quadratmeter grosser Raum
mit Infrarot-Panels an der Decke bewusst
auf diese Temperatur aufgeheizt, um das
Training besonders intensiv werden zu lassen. «Hot Fitness» nennt sich das Ganze
und ist für die Schweiz eine Premiere. In­
stalliert wurden die 25 sogenannten Thermo­
red-Panels von EKZ Eltop. Max Dill von
der Filiale Dietikon: «Üblicherweise schliessen wir ein einziges solches Panel im Bad
oder im Wohnzimmer von Kunden an. Dieser
Auftrag sprengte alle bisherigen Dimen­
sionen.» Die Kundinnen des Fitness-Centers
fühlen sich offenbar wohl in diesen neuen
Dimensionen. Die Anmeldungen fürs
«Hot Fitness» laufen heiss.
EKZ Kunden profitieren doppelt
Wer sich als EKZ Kunde bis Ende Juni für ein Gerät dieser Klassen entscheidet,
profitiert doppelt. Neben dem tieferen Stromverbrauch winken attraktive
Förderbeiträge der EKZ. Beim Kauf einer Waschmaschine erhalten Sie 200 Franken
von den EKZ, für einen Tumbler gibt es gar 300 Franken zurück.
Weitere Informationen unter: ekz.ch/kundenaktion
Energieeffiziente Geräte im Überblick: topten.ch
EKZ Saft & Kraft 1|16
Lust auf «Hot Fitness»? Mehr Informationen
gibt es unter ladiesgym.ch
8
Der Strom kommt
vom eigenen Dach
Umweltfreundlich, ressourcenschonend und bezahlbar –
all das soll der Strom der Zukunft sein. Die Energiestrategie 2050 setzt dazu auf erneuerbare Energien
wie etwa die Photovoltaik. Werner Kunz hat als
einer der ersten Kunden das neue Angebot der EKZ
genutzt, auf dem eigenen Dach Strom für den
Eigenbedarf zu produzieren.
TEXT: IRENE M. WRABEL
FOTOS: PATRICK LÜTHY
EKZ Saft & Kraft 1|16
Politik & Wirtschaft
9
D
er Gedanke tönt verlockend:
Man installiert eine Photovol­
taik­
anlage auf dem Hausdach
und wird zum Eigenversorger in
puncto Strom. Dass es nicht
ganz so einfach geht, weiss mittlerweile
jeder, der sich mit der Thematik etwas
auseinandergesetzt hat. Denn was passiert
eigentlich genau, wenn die Sonne nicht
scheint? Woher kommt dann der Strom?
Richtig, man müsste Batterien installieren,
die zuvor von der Sonnenenergie geladen
wurden. Doch was, wenn diese leer sind,
etwa im Winter bei einer anhaltenden
Schlechtwetterperiode? Wie man sieht,
gibt es noch viele Herausforderungen bei
der Nutzung erneuerbarer Energien.
Selbstversorgung rückt näher
Dennoch ist der Traum vom Selbstversorgerdasein nicht utopisch. Wer ein Einfamilienhaus besitzt, kann den auf dem eigenen Hausdach produzierten Strom durchaus direkt selbst nutzen – auch ohne
­Batterie. Er wird damit vom Konsumenten
zum «Prosumer», wie das auf Neudeutsch
heisst. Das Kunstwort setzt sich aus den
Begriffen Produzent und Konsument zusammen. Der Gedanke dahinter: Hausbesitzer beziehen nicht mehr nur Strom aus
dem Netz, sondern produzieren einen Teil
auch selber. Dadurch erlangen sie grössere
Unabhängigkeit. Wird mehr Strom produziert, als aktuell verbraucht wird, kann
­dieser ins Netz eingespeist werden, handkehrum kann Strom wie gewohnt aus dem
Netz bezogen werden, wenn die Sonne
nicht scheint.
EKZ Saft & Kraft 1|16
10
Kein einfaches Thema – viele Einfamilienhausbesitzer scheuen deshalb heute noch
den Aufwand, eine eigene Photo­
voltaik­
anlage zu realisieren, obschon sich das in
Form einer niedrigeren Stromrechnung
durchaus auszahlen kann. Allein die Planung und der Bewilligungsprozess sind für
den Laien eine ziemlich zeitraubende Angelegenheit. Die EKZ haben nun für Kunden
in ihrem Versorgungsgebiet eine umfas­
sende Lösung entwickelt, welche die Entscheidung für eine Solarstromanlage auf
dem Dach des eigenen Hauses leicht
macht.
Optimale Nutzung: 76 Module wurden auf dem Dach
des Einfamilienhauses installiert.
Die Möglichkeiten entdecken
Einer der ersten, die dieses Angebot angenommen haben, ist Werner Kunz. Gemeinsam mit seiner Frau – die beiden Kinder
sind erwachsen und ausgezogen – lebt er
in einem Einfamilienhaus in Hombrech­
tikon. Mit den Möglichkeiten der Solarenergie setzt sich der 62-Jährige bereits
seit Jahren auseinander. «Zunächst war für
mich vor allem die thermische Nutzung
der Sonnenenergie, also die Warmwasseraufbereitung, interessant.» Nach und nach
befasste er sich auch mit der Stromerzeugung aus Sonnenkraft. Doch je mehr er
sich über die Möglichkeiten informierte,
umso mehr zweifelte er, ob eine Solar­
an­lage auf dem Dach seines Hauses überhaupt realisierbar wäre.
«Ich war stets davon überzeugt, dass
das Dach eine Süd-West- oder eine Süd-OstAusrichtung haben sollte.» Bei ­
einem Besuch der Messe «Bauen und Modernisieren»
in Zürich wollte er weitere Informationen
sammeln, um seinen Traum von selbstproduziertem Strom vielleicht doch zu verwirklichen. Hier traf er am Stand der EKZ
auf Stefan Schütz, Verkaufsberater S
­olartechnik. Jetzt machte es sich bezahlt, dass
Werner Kunz bereits viele Informationen
gesammelt hatte. Er legte Stefan Schütz
eine Dokumentation seines Hauses vor,
auf deren Basis die Eignung schnell beurteilt werden konnte. So zeigte sich bereits
beim ersten Gespräch, dass sein Haus für
die Installation einer Solaranlage durchaus
geeignet ist. «Trotz der Ost-West-Ausrichtung des Hausdachs bietet es gute Voraussetzungen, denn so können die Morgenund die Abendsonne genutzt werden»,
stellte Schütz fest.
Kostenersparnis dank Einmalvergütung
Das Projekt nahm Fahrt auf. Dank einer
Richtofferte konnte sich Kunz ein Bild
vom voraussichtlichen Investitionsaufwand
machen. Dieser war geringer als ­ursprünglich
gedacht, denn für die Erstellung neuer
Photovoltaikanlagen gewährt der Bund
eine Einmalvergütung in Höhe von bis zu
«Für mich als Kunde
war das eine
geniale Sache, dass
ich die Verantwortung einfach so
abgeben konnte.»
WERNER KUNZ
30 Prozent des Investitions­volumens. Dies
reduziert die Kosten für Kunz beträchtlich –
und den verbleibenden Rest kann er erst
noch steuerlich geltend machen. Zwar
bleibt so i­mmer noch ein beträchtlicher
­Investitionsaufwand. Doch angesichts der
Grösse der Anlage relativiert sich dieser
schnell. Insgesamt wurden auf dem Dach
des Hauses in Hombrechtikon 76 Solar­
module in­stalliert, 44 auf der Ost-, die rest­
lichen 32 auf der Westseite. «Auf der Westseite mussten wir die Beschattung durch
die bestehenden Kamine berücksichtigen,
deshalb sind es hier weniger Module als
auf der Ostseite», erläutert Stefan Schütz.
«Da Herr Kunz auf seinem Dach möglichst
viel Solarstrom produzieren möchte, haben wir eine überdurchschnittlich grosse
Anlage realisiert. Damit kann er, über das
Jahr gesehen, den gesamten Stromverbrauch seines Hauses selbst produzieren.»
Und nicht nur das: Prognostiziert ist eine
jährliche Stromproduktion von 17 000
kWh. Familie Kunz hingegen hat im letzten Jahr nur etwa 4300 kWh Strom verbraucht. Damit wird sie also künftig viel
mehr Strom ins Netz einspeisen, als sie
selbst verbraucht.
«Man muss aber sagen, dass eine An­
lage in dieser Grössenordnung nur sehr
selten realisiert werden kann», so Schütz.
«Im Normalfall sind die Anlagen, die wir
auf Einfamilienhäusern planen und installieren, maximal halb so gross.» Die Investitionskosten liegen dann bei 15 000 bis
20 000 Franken, und auch diese lohnen
sich für ihre Besitzer.
Verantwortung ganz bei den EKZ
Wie viel Aufwand steckt denn nun in der
Planung und im Bau einer solchen An­
lage? «Das weiss ich selbst nicht so genau», gibt Werner Kunz zu. Der Grund:
Die gesamte Planung, alle Bewilligungen
sowie Organisation und Durchführung der
Bauphase werden von den EKZ übernommen. Zudem erledigen die EKZ auch die
Beantragung der Fördergelder des Bundes
bei Swissgrid. «Für mich als Kunde war
das eine geniale Sache, dass ich die Verantwortung einfach so abgeben konnte.»
Das ging sogar so weit, dass er beim Bau
der Anlage auf dem Dach mit seiner Frau
in den Ferien war. «Ich war mir sicher,
dass hier versierte Fachleute am Werk sein
würden.» Ein Vertrauen, das Stefan Schütz
zu schätzen weiss: «Für uns ist es natürlich sehr schön, dass Herr Kunz uns dieses
Vertrauen entgegenbringt. Unser Ziel ist
es, den Kunden die Scheu vor dem Bau
­einer Solaranlage zu nehmen, indem wir
alles übernehmen und so den Erfolg des
Projekts sicherstellen.» Doch auch die EKZ
vertrauen ihren Kunden. Es müssen keine
EKZ Saft & Kraft 1|16
Politik & Wirtschaft
11
Wie werde ich zum
­Solarstromproduzenten?
Alles unter Kontrolle: Die aktuellen Werte
lassen sich von Werner Kunz bequem auf dem
Tablet nachvollziehen.
Die Sonne ist eine unerschöpfliche Energie­
quelle – und eine saubere dazu. Jahr für
Jahr schickt sie 220-mal mehr Energie auf
die Schweiz, wie hierzulande verbraucht
wird. Die grosse Herausforderung besteht
darin, dieses Potenzial besser zu nutzen.
Die EKZ haben ein Angebot entwickelt, das
allen Besitzern von Einfamilienhäusern
den Traum von der eigenen Stromproduktion ermöglicht: Von der Planung über
den Bau bis hin zum Betrieb einer Solarstromanlage bieten die EKZ alles aus
einer Hand.
Der Kunde erhält eine schlüsselfertige
­Solaranlage, mit der er sich – je nach
Anlagengrösse – zu einem wesentlichen
Teil selbst mit Strom versorgen kann.
Zum A
­ ngebot gehören selbstverständlich
auch Messeinrichtungen zur Überwachung
der Produktion und des Eigenverbrauchs.
Nicht benötigter Strom wird ins Netz der
EKZ eingespeist, zusätzlich benötigter wiederum wird aus dem Netz be­zogen.
Darüber hinaus bieten die EKZ künftig
Erweiterungen an, damit selbst produ­
zierter Strom noch besser genutzt werden
kann – etwa in einer Wärmepumpe,
einem Boiler, für ein Elektrofahrzeug oder
in ­einem Batteriespeicher.
Vorauszahlungen geleistet werden. Die gesamte Rechnung wird erst dann gestellt,
wenn die Anlage funktionsfähig ist.
25 Jahre Leistungsgarantie
Neben der Stromerzeugung haben Solar­
anlagen auf dem Dach übrigens noch ein
paar durchaus erwünschte Nebeneffekte.
«Sie schützen die Dachziegel vor Regen
und Schnee», betont Schütz. Und dieser
Witterungsschutz kann durchaus dazu beitragen, kostspielige Dachreparaturen zu reduzieren. Man geht heute davon aus, dass
solche Anlagen eine Lebensdauer von mindestens 30 Jahren haben. Eine Leistungs­
garantie auf die Module gibt es in j­edem
Fall für 25 Jahre. In dieser Zeitspanne wird
die Produktion nicht unter 80 Prozent der
maximal möglichen Leistung sinken. Werner
Kunz ist nun gespannt, wie sich der Ertrag
entwickelt. Auf einem Portal kann er alle
EKZ Saft & Kraft 1|16
aktuellen Werte zu P
­ roduktion, Verbrauch,
Einspeisung und Netzbezug jederzeit bequem via Tablet oder auf seinem Smart­
phone überwachen – in Echtzeit versteht
sich. Das nächste Projekt hat er nun auch
schon im Visier: den Ersatz der Heizungsanlage. Auch hier will er auf eine möglichst energieeffiziente L
­ösung setzen.
«Mir schwebt eine Wärmepumpe vor. Und
diese möchte ich natürlich auch möglichst
mit e­igenem Solarstrom betreiben können.» Den Grundstein dafür hat er gelegt.
Die Vorteile im Überblick:
■■ Mehr Unabhängigkeit dank Solarstrom
vom eigenen Dach
■■ Ein einziger, kompetenter Ansprech­
partner von der Planung bis hin zum
Betrieb
■■ Vermeidung lästiger Administration –
die EKZ übernehmen Baueingabe,
­Anschlussgesuch und Beantragung von
­Fördermitteln
■■ Attraktive Preise durch Zusammenarbeit
der EKZ mit qualifizierten Partnern
und Lieferanten
■■ Eine individuelle Anlage auf Basis hochwertiger standardisierter Komponenten
■■ Keine Anzahlung – die Bezahlung
wird erst fällig, wenn die Anlage läuft
■■ Alles rund um den Strom aus einer Hand
■■ Die EKZ als einer der grössten Schweizer
Energieversorger sind Vertrags­partner
und Garantiegeber.
Wie die Panels aufs Dach kamen
Bilder von den Montagearbeiten
bei Werner Kunz:
ekz.ch/saft-kraft
Mehr erfahren Sie auf unserer Website
einfachSolar.ch
12
«Wir bringen Sonne in
den Keller»
Wozu der Warmwasserboiler gut ist, sagt schon sein Name.
Doch wussten Sie, dass dieses Alltagsgerät eine wichtige
Rolle in der Netzinfrastruktur der Zukunft spielen kann?
Das EKZ Smart Grid Labor verhilft bereits installierten Boilern
zu einer Zusatzaufgabe.
TEXT: IRENE M. WRABEL
EKZ Saft & Kraft 1|16
Wissen & Technik
E
rneuerbare Energien spielen eine
immer wichtigere Rolle in der
Stromversorgung. Ihr im Rahmen
der Energiestrategie 2050 geplanter Ausbau stellt die Verteilnetze
jedoch vor grosse Herausforderungen.
Energieträger wie Wind und Sonne produzieren Strom wetterabhängig – egal wie
hoch der aktuelle Strombedarf gerade ist.
Die Folge: Das Stromnetz muss intelligenter
werden. Es soll nicht nur mit Schwankungen
im Stromverbrauch umgehen, sondern
auch die ungleichmässige Stromproduktion
abfedern können. Neue Wege der Verbrauchssteuerung und Speicherung müssen
also gefunden werden.
«Wenn bei Sonnenschein
besonders viel Strom
produziert wird, kann
der Überschuss für die
Warmwasseraufbereitung
in bereits bestehenden
Boilern genutzt werden.»
MICHAEL KOLLER, LEITER DES EKZ SMART GRID LABOR
Das ist die Aufgabe, die sich die Mitarbeitenden des EKZ Smart Grid Labors gestellt
haben. Hier werden kostensparende Massnahmen im Bereich intelligente Netze
identifiziert und entwickelt sowie ihre Umsetzung vorbereitet. Das neueste Pilotprojekt widmet sich – stark vereinfacht – der
Aufgabe, Solarenergie lokal zu nutzen und
nicht über das Stromnetz zu weit entfernten Verbrauchern oder in ferne Speicher
zu transportieren. Dazu musste zunächst
einmal ein Ort gefunden werden, der die
richtigen Voraussetzungen für die Versuchsanordnung bietet. Die Wahl fiel auf
Rickenbach-Sulz. Michael Koller, Leiter
des EKZ Smart Grid Labor in Dietikon, erläutert die Kriterien: «Wir haben hier zum
einen eine grosse Solaranlage, die Überschüsse produziert, zum anderen liegen in
unmittelbarer Nähe viele Einfamilienhäuser, die alle jeweils über einen bestehenden Warmwasserboiler verfügen.» Besagte
Michael Koller entwickelt Innovationen
für das Netz der Zukunft – wie etwa
den grössten Batteriespeicher der Schweiz,
vor dem er hier steht.
EKZ Saft & Kraft 1|16
Solaranlage ist mehr als 3000 Quadratmeter gross und steht auf den Hallendächern
des Verpackungsunternehmens Wegmüller. Das Unternehmen bekennt sich zu
ressourcenschonenden Technologien und
setzt bereits seit 2012 auf Sonnenenergie.
«Die daraus gewonnene Energie entspricht
zu nahezu 100 Prozent dem Strombedarf
unseres Unternehmens», sagt Geschäftsführer Marc Wegmüller. Dann gibt es also
gar keine Produktionsüberschüsse? «Doch,
denn die gewonnene Energie steht eben
nicht immer genau dann zur Verfügung,
wenn sie benötigt wird», erklärt Koller.
Der gerade nicht benötigte Strom müsste
also irgendwo gespeichert werden, damit
die gesamte Produktionsmenge genutzt
werden kann.
Auf die Steuerung kommt es an
13
Das EKZ Smart Grid Labor
Im Hinblick auf die zukünftigen Heraus­
forderungen im Verteilnetz haben die EKZ
das EKZ Smart Grid Labor gegründet.
Das Leuchtturmprojekt des Labors ist der
grösste Batteriespeicher der Schweiz in
Dietikon.
Netzkosten in der Energiewende im Griff
Ein wichtiges Ziel ist es, die Energiewende
mit möglichst geringen Zusatzkosten zu
erreichen. Das EKZ Smart Grid Labor sucht
Antworten auf zahlreiche Fragen, zum
­Beispiel, wie man die Photovoltaik am
besten ins Verteilnetz einbindet, ab wann
sich Speicher zur Vermeidung von Spitzen­
lasten rechnen oder wie sich die Netz­
planung anpasst, um Smart-Grid-Konzepte
zu berücksichtigen.
Gerade bei schönem Wetter entstehen
Spitzen bei der Einspeisung des Solarstroms ins Verteilnetz. Da es aber immer
mehr Solaranlagen gibt, wird die Netzsteuerung zunehmend komplexer. Hier setzt
das Pilotprojekt in Rickenbach an: Wenn
bei Sonnenschein besonders viel Strom
produziert wird, kann der daraus resultierende Überschuss für die Warmwasseraufbereitung in den bereits bestehenden Boilern genutzt werden und gelangt erst gar
nicht ins übergeordnete Verteilnetz. Diesen Vorgang nennt man dynamisches Lastmanagement. «Damit können Produktions­spitzen im Netz aufgefangen werden, was
einen wertvollen Beitrag zur Netzstabilität
leistet», erklärt der Fachmann.
Dazu mussten in Rickenbach zunächst
einmal drei Komponenten vernetzt werden: die Solaranlage, die mit neuen intelligenten Zählern und Lastschaltgeräten ausgerüsteten Haushalte sowie eine zentrale
intelligente Steuerung. Anhand von Wetterprognosen wird nun bestimmt, wann
welche Menge an Solarenergie in die Boiler geleitet werden soll, anstatt das Netz
grossflächig zu belasten. Rund vier Jahre
lang haben Experten der ETH Zürich,
des Herstellers von Energiemesssystemen
Landis+Gyr und der EKZ gemeinsam geforscht und entwickelt, um dieses Pilotprojekt zum Leben zu erwecken. Wenn es
erfolgreich verläuft, könnte die Steuerung
auch auf andere Verbraucher wie etwa
Wärmepumpen ausgeweitet werden.
von ihnen. «Die Energie, die direkt nebenan bei Wegmüller gewonnen wird, kann
auf diese Weise sinnvoll genutzt werden»,
bemerkt er. In seinem Haus wurde – wie
bei allen Pilotteilnehmern – der traditionelle durch einen intelligenten Stromzähler ersetzt. Diese sogenannten Smart Meter
zeigen den Energieverbrauch und die
Nutzungszeit an und sind in ein Kommunikationsnetz eingebunden. Die erhobenen Daten werden automatisch an die
EKZ übertragen und ermöglichen dadurch
eine intelligente Netz- und Ressourcensteuerung. Haben die Projektteilnehmer
denn auch etwas von ihrer Mitwirkung?
«Ja», beteuert Senn, «während der Projektdauer wird uns für unseren gesamten
Stromverbrauch nur der Niedertarif verrechnet.» Ein schöner Nebeneffekt für die
Rickenbacher – hinzu kommt das gute Gefühl, bei der Entstehung einer Innovation
mitzuwirken.
Dabei sein, wenn Innovation entsteht
Aus dem Labor in die Realität
Die teilnehmenden Haushalte haben dabei
keine Komforteinbussen: Wenn die Sonne
nicht scheint, wird der Boiler konventionell erwärmt. «Wir konnten rund 30 Haushalte in Rickenbach zur Teilnahme an
­diesem zukunftsweisenden Projekt gewinnen», meint Koller. Arnold Senn ist einer
Erfahren Sie mehr über das innovative
Smart Grid Labor der EKZ:
ekz.ch/smartgridlabor
Prognosen für die Solarproduktion
Neben der Erprobung von Batteriespeichern für das Verteilnetz liegt der Fokus des
Smart Grid Labor bei Systemfragen im
­Zusammenhang mit der Photovoltaik. Auf
der Basis möglichst genauer Pro­gno­sen
entwickelt es Strategien für den U
­ mgang
mit der wetterbedingten Un­be­ständigkeit von Photovoltaik.
14
Einfach zu Ihrem «Smart Home»:
mit den drei Pauschalangeboten
von EKZ Eltop auf Seite 16
Das vernetzte
Zuhause
Das Internet verbindet uns miteinander,
und die Auto­matisierung erleichtert das Leben.
Längst hat die Digitalisierung auch unser
Zuhause erreicht. Oft funktionieren die Geräte
in unserem Haushalt – etwa im Bereich
Multimedia – aber noch isoliert für sich. Sie
miteinander zu vernetzen, ist einfacher als ­
gedacht und bringt viele Vorteile.
TEXT: SARAH STUTTE
D
ie Schlagworte Internet, Smartphone und Vernetzung sind
heute allgegenwärtig. Wir sind
definitiv im Zeitalter der Digitalisierung angelangt. Und diese
Entwicklung greift auch in unserem Zuhause mehr und mehr um sich. Doch falsch
liegt, wer beim Begriff «Smart Home» (engl.
für «intelligentes Heim») an den oft beschriebenen Kühlschrank denkt, der im Online-Shop automatisch Milch nachbestellt,
sobald diese ausgetrunken ist. Diesen gibt
es vermutlich noch länger nicht zu kaufen.
In vielen anderen Fällen sind die Vernetzung technischer Geräte im Haus und die
dadurch möglichen Annehmlichkeiten aber
längst keine Zukunftsmusik mehr.
Auch Mieter profitieren von Vernetzung
Kommt dazu, dass nicht länger nur Hausbesitzer ihr Heim zu einem «Smart Home»
machen können. Auch Mieter wollen und
können von neuer Technik profitieren, die
ihnen das Leben angenehmer macht. Noch
bis vor wenigen Jahre war dafür eine aufwendige, feste Verkabelung notwendig.
Nicht selten entstanden dabei Kosten von
mehreren tausend Franken. Und oft war ein
solcher Schritt nur in Neubauten oder bei
grösseren Umbauprojekten möglich. Diese
Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Heute
kann nahezu jeder sein Zuhause ein bisschen «smarter» machen – egal ob Eigentums- oder Mietwohnung. Per App auf dem
Handy unterschiedliche Licht- und Farb-
stimmungen in die Wohnung zaubern,
beim Coiffeur eine SMS erhalten, wenn alle
Kinder zu Hause angekommen sind, oder
die Heizung im Badezimmer schon mal
von unterwegs aufdrehen, während man
noch mit dem Hund draussen im Regen
spaziert: Die Möglichkeiten und Angebote
sind vielfältig.
Wie die Digitalisierung das Bauen und
Wohnen in den kommenden Jahren beeinflussen wird, zeigt die Studie «Smart Home
2030» des Gottlieb Duttweiler Instituts. Die
Bauplanung, so die Autorinnen, werde zunehmend von der Software bestimmt und
das Haus von morgen als Netzwerk verstanden, an das verschiedene Dienste andocken. Eine Befragung unter Anbietern in
EKZ Saft & Kraft 1|16
Wissen & Technik
15
Interview mit Matthias Suter,
Leiter Gebäudeautomation EKZ Eltop
«Mit uns wird’s
für den Kunden
wirklich einfach»
© Foto: Kelvin Murray / Gettyimages
Bequem vom Tablet aus
Musik, Licht oder Strom­
verbrauch steuern –
so wird aus Ihrem Heim
ein «Smart Home».
der Deutsch- und der Westschweiz ergab,
dass sich Elektroinstallateure und Gebäudetechniker heute schon eingehender mit der
Vernetzung auseinandersetzen als Architekten und Bauingenieure. Zudem kommt die
Studie zum Schluss, dass Mieter und Hausbesitzer vor allem bei Haustechnik und
Sicherheit intelligente Lösungen nachfragen, aber auch bei Audio und Multimedia
wachsendes Interesse zeigen. Das erstaunt
wenig: Denn gerade im Multimedia-Bereich
sind die technischen Voraussetzungen in
fast jedem Haushalt gegeben. Internet­
anschluss und zahlreiche leistungsfähige
Geräte sind vorhanden. Letztere fristen
aber weitgehend ein Inseldasein, statt miteinander vernetzt zu funktionieren.
EKZ Saft & Kraft 1|16
Die Multimedia-Vernetzung ist derzeit
hoch im Kurs. Warum ist das so?
Heute finden sich praktisch in jedem Haushalt ein Tablet und mehrere Smartphones.
Damit ist die Basis gelegt, um diverse
­vernetzte G
­ eräte von einem einzigen mobilen
Gerät aus zu steuern. Wir erleben täglich,
dass Kunden sich an dieses vernetzte Zuhause
herantasten.
Diese Bedürfnisse in Sachen Vernetzung
­werden sich kaum auf den MultimediaBereich beschränken, oder?
Keineswegs. Die Bedürfnisse und auch unser
Angebot sind sehr vielfältig. Ob wetterabhängig gesteuerte Rollläden, passend
zu Ihrer Stimmung programmierte Lichteinstellungen oder umfassende Sicherheitslösungen – den Möglichkeiten sind fast keine Grenzen mehr gesetzt.
Das klingt alles nach sehr viel Aufwand und hohen Kosten.
Nicht zwingend. Wie bei der Unterhaltungselektronik gibt es heute auch für
­Beleuchtung oder andere Anwendungen sogenannte steckfertige Lösungen.
­Dabei müssen keine Kabel verlegt oder gar bauliche Massnahmen umgesetzt
werden. Die Devise lautet vielmehr: einstecken, konfigurieren, nutzen!
Das kann ich ja auch selber. Warum brauche ich denn die Fachleute
von EKZ Eltop?
Wir erleben im Kontakt mit Kunden, dass viele von ihnen den Schritt eben nicht
selber wagen. Der Respekt davor ist gross, dass alles doch nicht so einfach
sein könnte. Wir senken die Hemmschwelle, indem wir umfassend beraten und
Möglichkeiten aufzeigen. Und wir installieren und testen die Komponenten,
damit unsere Kunden alle Funktionalitäten uneingeschränkt und bedenkenlos –
ich denke da etwa an Internetsicherheit – nutzen können. Kurz: Mit uns
wird’s für den Kunden wirklich einfach.
Und wenn ich mit meinen Geräten von der Mietwohnung später einmal
in ein neues Eigenheim umziehe?
Dann kommt die ganze Vernetzung einfach mit. Wir achten bei der Beratung
und Auswahl von Lösungen immer darauf, dass diese nicht nur heute optimal
passen, sondern auch in eine umfassende Gebäudeautomation integriert
­werden können, wie sie künftig Standard sein wird.
Wissen & Technik
Individuelle Multimedia-Lösungen
EKZ Eltop ist seit Jahren als innovativer
Anbieter von «Smart Home-Lösungen» auf
dem Markt etabliert. Unter anderem realisiert sie für Privat- und G
­ eschäftskunden
auch Multimedia-Lösungen. Diese können
einfach und preis­
günstig sein und über
WLAN- oder Bluetooth-Verbindungen funktionieren. Bei Bedarf werden aber auch
komplexere Installationen umgesetzt, die
eine umfassende Vernetzung ermög­lichen.
So wird im Neubau, aber auch in Altbauten
und in Mietwohnungen für jeden Kunden
die individuell passende Lösung gefunden.
Interessant ist das Angebot von EKZ
Eltop vor allem für Mieter und Wohn­
eigentümer, die sich bisher nicht selbst an
eine Umrüstung wagten. «Das braucht zu
viel Zeit, ist zu kompliziert und funktioniert am Ende ja doch nicht einwandfrei»,
sind dabei oft die Bedenken. Zudem fehlt
es in vielen Haushalten schlicht an Wissen, was denn alles möglich ist in einem
«Smart Home». Obwohl in vielen Wohnzimmern beispielsweise ein internetfähiger Smart-TV steht, werden über diesen
nur selten Informationen online abgerufen. Eine Beratung durch EKZ Eltop kann
Hemmschwellen abbauen und inspirierend wirken. Die Umsetzung durch den
Fachmann spart Zeit und erspart Ärger.
Wenig Aufwand, viel Komfort
Mit wenig eigenem Aufwand kommt man
so zu viel Komfortgewinn. Konnte die Ste-
Pauschalangebot
von EKZ Eltop:
Profitieren Sie jetzt!
Fallen Ihnen die ersten Schritte
ins vernetzte Heim nicht
so leicht? Dann lassen Sie sich
doch einfach von den Profis
von EKZ Eltop begleiten. Hier drei
Pauschalangebote aus den
Bereichen Multimedia, Beleuchtung und Energiesparen.
Machen Sie Ihr Zuhause «smarter», und profitieren Sie von
unseren attraktiven Pauschal­
angeboten. Ihre Bestellung
erreicht uns per E-Mail an
[email protected] (bitte
Name, Adresse und Telefonnummer angeben) oder telefonisch über 058 359 27 35.
Vernetzungslösungen
von EKZ Eltop
EKZ Eltop ist mit 34 Filialen im ganzen
Kanton Zürich vertreten und der ideale
Partner für Vernetzungslösungen bei
­Ihnen zu Hause. Hier nur einige Möglichkeiten für Ihr «Smart Home»:
seinen Lieblingssender hören kann – gleichzeitig notabene. Damit aber nicht genug:
Dank einem Heimnetzwerk gelangen zusätzliche TV- und Radiosender und mit
Multimedia-Streaming die Urlaubsbilder
auf den Flachbildfernseher. Und mit der
Playstation lassen sich Online-Games mit
Menschen aus der ganzen Welt spielen.
Gut beraten auf dem Weg in die Zukunft
■■ Nutzen
Sie Telefonie, TV, Internet und
Audio/Video im ganzen Haus.
■■ Ein Media-Center ermöglicht es Ihnen,
DVDs, CDs, Radiosendungen oder
­Urlaubfotos zu speichern, zu verwalten
und abzurufen.
■■ Steuern Sie Ihr Licht oder Ihre Heizung
bequem über Ihr Tablet.
■■ Kontrollieren Sie Ihren Stromverbrauch
vom Handy aus, und schalten Sie Geräte
von überall her an und ab.
reoanlage früher nur die eigenen Tonträger
abspielen, kann sie heute drahtlos auch
Musik vom MP3-Player wiedergeben oder
solche, die aus dem Internet bezogen
wird. Die gehörten Musikstücke ­
besitzt
man dann nicht selbst, sondern mietet sie
sozusagen von Streaming-Anbietern. Mit
einem Multiraumsystem gelangt Internetradio über verschiedene Lautsprecher in
die ganze Wohnung. Via Smartphone oder
übers Tablet steuern die Kinder im Wohnzimmer und Papi in der Küche, dass jeder
Beleuchtung: Philips Hue
Starterset
Ihre Vernetzung: Wählen Sie
aus 16 Millionen Farben in
der Hue App, um das Licht Ihrer
Stimmung anzupassen. Speichern Sie Ihre Lieblings-Lichteinstellungen, und rufen
Sie sie mit einem Druck auf Ihr
Handy oder Ihr Tablet oder
mittels Sprachsteuerung ab,
wann immer Sie möchten.
Oder lassen Sie das Licht zu
Hause regelmässig angehen,
wenn Sie zum Beispiel in
den Ferien sind.
Unsere Leistung: Gerät, Lieferung, Installation und Inbetriebnahme, Instruktion.
Ihr Preis: 299 Franken
Ein Hürde haben Mieter und Hausbesitzerinnen bei der Heimvernetzung derzeit
noch zu nehmen: Es sind unterschiedliche
Systeme auf dem Markt, die grösstenteils
nicht miteinander funktionieren. Manche
Anbieter setzen auf Bluetooth-, andere auf
WLAN-Technik oder eine Stromleitung für
die Vernetzung von Geräten. Doch Besserung ist in Sicht. Immer mehr Hersteller
achten darauf, dass ihre Geräte mit anderen kompatibel sind, oder arbeiten sogar
an gemeinsamen Lösungen mit ihren Mitbewerbern. Wer Gewissheit haben will,
verlässt sich am besten auf die Fachleute
von EKZ Eltop. Sie kennen sich bestens
aus und erleichtern Kunden mit kompetenter Beratung und einer einfachen In­
stallation sowie Bedienung den Weg in
eine Zukunft, die schon begonnen hat. ■
Stromsparen: smart-me Plug
Ihre Vernetzung: Verbinden Sie
Ihr Smartphone mit Ihren
Stromverbrauchern, und erfahren Sie, wie viel Strom Ihre
Geräte verbrauchen und was Sie
das kostet. Schalten Sie Geräte
von überall her ein oder aus.
Und lassen Sie sich alarmieren,
falls ein Gerät ein- oder aus­
geschaltet wird.
Unsere Leistung: Gerät, Lieferung, Installation und Inbetriebnahme, Instruktion.
Ihr Preis: 139 Franken
Multi­media: SONOS Play 1
Ihre Vernetzung: Sie hören
Musik von über 1 000 000 vor­
eingestellten, kostenlosen
Internet-Radiosendern und von
den beliebtesten Online-Musikdiensten. Spielen Sie Musik
von Ihrem Computer oder Smartphone in alle Ihre Räume.
Gesteuert wird das Ganze einfach mittels App auf Ihrem
Handy.
Unsere Leistung: Gerät, Lieferung, Installation und
Inbetriebnahme, Instruktion.
Ihr Preis: 299 Franken
EKZ Saft & Kraft 1|16
Fotos: Copyright bei den jeweiligen Herstellern/Lieferanten
16
17
Foto: Mercedes-Benz Automobil AG
Rat & Tat
Betrieb optimiert, Energie gespart
Energieeffizient sind
nicht nur die Autos
E
inige Autobauer haben ihre Glaubwürdigkeit in Sachen Ökologie in
jüngster Zeit arg strapaziert. Für andere sind Nachhaltigkeit und Zukunfts­
fähigkeit zentrale Werte, die sie konsequent verfolgen. Mercedes etwa investiert
einen erheblichen Teil seiner Forschungsund Entwicklungsgelder in grüne Technologien wie die Elektromobilität.
Nicht nur bei seinen Produkten entwickelt
der traditionsreiche Autobauer Lösungen
für die Zukunft. Auch beim Betrieb seiner
Standorte setzt er auf Innovation und Effizienz – unterstützt von den EKZ. Die Mercedes-Benz Automobil AG mit Hauptsitz in
Schlieren hat gemeinsam mit den EKZ eruiert, wie sie in ihren Schweizer Filialen
Energie einsparen kann, ohne dabei Komfort für Mitarbeitende und Kunden einzubüssen.
cher neu eingestellt und dadurch unser
Einsparpotenzial sehr schnell umgesetzt»,
sagt Susanne Zimmermann von der Mercedes-Benz Automobil AG. Um nicht weniger als 10 Prozent konnte der Energie­verbrauch in den 25 Autohäusern und Werkstätten reduziert werden.
Wie im Privathaushalt sind auch in Unternehmen die Menschen und ihr Verhalten ein wichtiger Erfolgsfaktor fürs Energiesparen. Im Falle der Mercedes-Benz
Automobil AG wurde das Personal aktiv
in den Optimierungsprozess eingebunden
und geschult, um seinen Umgang mit
Energie im Alltag zu verbessern. Das hat
einen positiven Nebeneffekt: Die involvierten Mitarbeitenden können ihre Erfahrungen aus den Betriebsoptimierungen auch
im privaten Umfeld nutzen – und sparen
auf diese Weise nochmals Energie.
10 Prozent Energie gespart
Auch die öffentliche Hand profitiert
An insgesamt 25 Standorten haben die
Energieberater der EKZ in einem ersten
Schritt den Energieverbrauch gemessen
und analysiert. Danach wurden Massnahmen definiert, um den Verbrauch für Heizung, Lüftung und Beleuchtung zu senken. «Wir haben Betriebseinrichtungen,
Maschinen und andere Energieverbrau-
Neben der Mercedes-Benz Automobil AG
setzen zahlreiche andere Firmen und Organisationen auf die Energieberatung und
Betriebsoptimierung der EKZ. Diverse Gemeinden und der Kanton Zürich konnten
ihren Energieverbrauch in Gebäuden bereits substanziell senken – und damit Steuergelder sparen. Die Gemeinde Weisslingen
EKZ Saft & Kraft 1|16
EKZ Betriebsoptimierung
Die EKZ bieten KMU und grösseren Unternehmen eine Betriebsoptimierung im
Abonnement an. Durch Optimierungsmassnahmen wird der Energieverbrauch
über die Vertragsdauer um mindestens
zehn Prozent gesenkt. Dabei kostet eine
Massnahme maximal so viel, wie dank
ihrer Umsetzung im Laufe von zwei Jahren
wieder eingespart wird.
Mehr Informationen:
ekz.ch/betriebsoptimierung
etwa konnte bereits im ersten Jahr der Zusammenarbeit mit der EKZ Energieberatung in ihrer Schulanlage Schmitten­acher
14 Prozent Strom und 33 Prozent Wasser
einsparen. In Niederweningen ermöglichte
die EKZ Betriebsoptimierungen im Schulhaus Mammutwis über einen Zeitraum
von drei Jahren Einsparungen von 13 Prozent Strom, 11 Prozent Wärmeenergie und
62 Prozent Wasser. ■
18
Philippe Anderegg, Yvan Fässler
und Christian Böni (v.l.).
Vom Lernenden
zum Chef
Die Berufswahl ist für Jugendliche und ihre Eltern keine leichte Aufgabe.
Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen sind wichtige Auswahl­kriterien ebenso wie das Arbeitsklima oder der Verdienst. Drei Mitarbeiter von EKZ Eltop erzählen von ihren persönlichen Erfahrungen.
TEXT: IRENE M. WRABEL
FOTOS: GIORGIA MÜLLER
P
hilippe Anderegg hat seine berufliche Karriere mit einer Lehre
als Elektroinstallateur bei der EKZ
Eltop Filiale in Wädenswil begonnen. Heute ist der 34-Jährige Filialleiter in seinem ehemaligen Lehrbetrieb.
Ein Weg, den er so selbst nicht vorhergesehen hatte: «Nach der Lehre wollte ich unbedingt auch etwas anderes sehen und
wechselte als Servicemonteur zu einem
Mitbewerber.» Vier Jahre war er dort tätig,
doch dann kehrte er zurück. Der ­damalige
Filialleiter hatte ihm die Position als Auftragsleiter in Wädenswil angeboten. Anderegg zögerte nicht lang: «Die EKZ w
­ aren für
mich als Arbeitgeber so attraktiv, dass ich
nach Wädenswil zurückkehrte.» Fünf Jahre
später bekam er dann die Chance, selbst
Filialleiter zu ­werden – und griff zu. «Die
EKZ haben mich auch bei den Weiterbildungen sehr gut ­unterstützt. Das kam mir
dann natürlich zugute.»
Vielfältige Aufgaben
Die Eltop Filiale in Wädenswil beschäftigt
neben dem Filialleiter und dem Auftragsleiter Christian Böni aktuell elf Mitarbeiter,
fünf davon sind Auszubildende. Anderegg
und Böni teilen sich ein Büro. Auch Böni
ist ein langjähriger EKZ Mitarbeiter. Der
32-jährige Familienvater absolvierte seine
Lehre in der Eltop Filiale in Rüschlikon
und wechselte 2005 nach Wädenswil. Dort
wurde er 2011 vom Bauleitenden Monteur
zum Auftragsleiter befördert. Was ihm
nach wie vor gefällt, ist die Aufgabenvielfalt von der klassischen Elektroinstallation
über Telekommunikation bis hin zur komplexen Gebäudetechnik und zu «Smart
Home»: «Wir haben hier von der Projektierung über die Ausführung bis hin zum Revisionsplan und den Messungen mit allen
Phasen eines Auftrags zu tun. Und wir
sind oft im Kontakt mit den Kunden.»
­Anderegg und Böni sind ein eingespieltes
EKZ Saft & Kraft 1|16
Wissen & Technik
Team, wie beide betonen: «Wir erledigen
alle administrativen Aufgaben Hand in
Hand.» Dazu gehören auch die Einteilung
der Mitarbeitenden und die Planung der
anstehenden Projekte.
Zu den Besten zählen
Yvan Fässler hat seine Lehre bei EKZ Eltop
2014 abgeschlossen – und das mit Bravour: Bei den gesamtschweizerischen
Berufsmeisterschaften 2014, den Swiss­
Skills, belegte er den dritten Platz als Elektroinstallateur. Mit dieser Platzierung
konnte er sich für die EuroSkills 2016 im
schwedischen Göteborg qualifizieren, wo
er im Dezember die Schweiz vertreten
wird. Yvan Fässler vertraut auf seine gute
Ausbildung: «Wir haben durch die viel­
fältigen Arbeiten, an denen wir bei EKZ
Eltop bereits während der Lehre eingesetzt
werden, die Möglichkeit, Erfahrungen an
«Die EKZ waren für mich als
Arbeitgeber so attraktiv,
dass ich nach Wädenswil
zurückkehrte.»
PHILIPPE ANDEREGG,
FILIALLEITER EKZ ELTOP WÄDENSWIL
ganz unterschiedlichen Einsatzorten zu
sammeln.» Diese Erfahrungen kann er nun
bald an der Berufs-EM in Göteborg unter
Beweis stellen. Doch ohne Fleiss kein
Preis: «Es ist schon ein rechter Aufwand,
sich darauf vorzubereiten», sagt er. Rund
acht Wochen wird ihn sein Betrieb wohl
entbehren müssen, Vorbereitungszeit inklusive. Filialleiter Anderegg nimmt es
sportlich: «Wir sind natürlich stolz darauf,
wenn einer unserer Mitarbeiter den Betrieb so erfolgreich repräsentiert.» Auch
Christian Böni freut sich über den Erfolg
des Kollegen und räumt ihm international
gute Chancen ein: «Die Ausbildung, die
wir hier in der Schweiz geniessen, ist
schon sehr hochwertig. Damit kann man
auch im Ausland gut bestehen.»
Heute schon an morgen denken
Ehrgeiz wird gefördert: Yvan Fässler
will zu den besten Elektroinstallateuren
Europas gehören.
EKZ Saft & Kraft 1|16
Auch wenn der Fokus aktuell auf Göteborg
liegt – Fässler macht sich schon Gedanken
über das, was danach kommt. Dass er
di­
plomierter Elektroinstallateur werden
möchte, steht für ihn fest. Und dass ihn sein
Arbeitgeber darin unterstützt, ist ebenfalls
sicher. «Natürlich stehen wir dem positiv
19
Lehrstellen ab 2017
Die EKZ bilden Lehrlinge in den folgenden
Berufen aus:
■■ Elektroinstallateur/-in EFZ
■■ Elektroplaner/-in EFZ
■■ Kaufmann/-frau EFZ
■■ Koch/Köchin EFZ
■■ Logistiker/-in EFZ
■■ Montageelektriker/-in EFZ
■■ Netzelektriker/-in EFZ
■■ Telematiker/-in EFZ
Diesen Sommer beginnt die Bewerbungsphase für die Ausbildungen, die im
­Sommer 2017 starten. Mehr Informationen
und a­ lles zur Bewerbung gibt’s hier:
ekz.ch/lehrstellen
gegenüber», bekräftigt Anderegg. Und ergänzt augenzwinkernd: «Obwohl du dann
wieder ständig weg bist.» Beide lachen –
doch ganz unrecht hat der Filialleiter
nicht. Eine Weiterbildung kostet Zeit für
beide, Arbeitnehmer wie Arbeitgeber. Die
Schulen bieten dazu verschiedene Modelle
an. So kann man die Meisterausbildung
entweder im Blockunterricht, also in vier
Blöcken zu jeweils drei Wochen, absolvieren oder aber über eineinhalb Jahre jeden
Freitag und Samstag zur Schule gehen.
«Das ist Typsache, was einem besser
liegt», meint Anderegg, «Ich habe es freitags und samstags gemacht.» Eine Lösung,
die Yvan Fässler auch eher zusagt: «Beim
Blockunterricht habe ich Bedenken, dass
ich da nach den langen Pausen wieder
schwer in den Lernrhythmus finde.» Doch
bis zu dieser Entscheidung bleibt ihm ja
noch ein bisschen Zeit. Die Unterstützung
seines Chefs hat er in jedem Fall.
Kollegen und Freunde
Was im Gespräch mit den drei Männern
auffällt, ist der freundschaftliche Umgangs­
ton. Darauf angesprochen, erzählt Chris­
tian Böni: «Philippe und ich sitzen ja Tag
für Tag zusammen im Büro. Da lernt man
sich kennen – und freundet sich eben
auch privat an.» Doch auch das Verhältnis
zu den anderen Kollegen sei gut, die meisten arbeiten ja schon recht lang für die
EKZ Eltop. Die geringe Fluktuation trägt
sicher dazu bei, dass Freundschaften entstehen. Oder bleibt man eher so lange am
selben Ort, weil die Atmosphäre unter den
Kollegen stimmt? So genau lässt sich das
wohl nicht sagen. Wichtig ist, dass man
sich am Arbeitsplatz wohlfühlt – und das
scheint für Philippe Anderegg und sein
Team der Fall zu sein. ■
20
Rambo im
Kindergarten
Das Zürcher Hundegesetz schreibt für alle Halter einen Welpenkurs vor.
Was in einem solchen Kurs gelehrt wird und wie sich die kleinen
energiegeladenen Racker dort anstellen, konnten wir beim Besuch
einer Spielstunde sehen.
TEXT: SARAH STUTTE
FOTOS: NATHALIE GUINAND
E
in Samstagmorgen um 7.30 Uhr:
Heidy Hegetschweiler, Therese
Fuchser und Peter Grass sind
schon auf ihrem Übungsplatz in
einem Indus­triegebiet. «Der Platz
ist nur gemietet, weshalb wir immer von
neuem alles aufbauen müssen. Da heisst
es: früh aufstehen», erzählt Peter Grass.
Sie legen flugs Stofftiere aus, bauen einen
Spieltunnel auf und verschiedene Holzbretter zum Balancieren. Alle drei aus­
gebildeten Trainer blicken auf jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit Hunden
zurück. Gemeinsam leiten sie seit gut 15
Jahren Kurse, zu denen auch eine Welpenspielgruppe gehört. Zum Schluss werden
noch scharfe Kanten und diverse Löcher,
die es auf dem Platz gibt, mit Planen abge-
deckt, damit es zu keinen Verletzungen
kommen kann – dann ist alles parat für
die Welpen.
Nicht nur eine Pflichtübung
Um kurz vor 9 Uhr stehen die ersten Hundehalter mit ihren 8- bis 16-wöchigen
Jungtieren vor dem Unterstand, um sich
einzuschreiben. Der Welpenkurs ist zwar
EKZ Saft & Kraft 1|16
Familie & Freizeit
21
Obligatorische
Welpenkurse
Mithilfe verschiedener Übungen trainieren
die Welpen schon früh ihre Motorik.
Hundehalter müssen im Kanton Zürich
einige gesetzliche Anforderungen erfüllen:
Von ihnen werden ein theoretischer sowie
ein praktischer Sachkundenachweis ge­
fordert. Ihre Hunde müssen im Alter von
8 bis 16 Wochen einen Welpenkurs bestreiten, sofern sie nach dem 31. Dezember
2010 geboren wurden und der Rassetypenliste I angehören. Für den Welpenkurs
muss der Hund entwurmt und geimpft sein;
das Impfbüchlein wird kontrolliert. Hat der
Welpe viermal das Training besucht und
somit den Kurs erfolgreich absolviert, muss
das bestätigte Formular der Gemeinde
abgegeben werden.
Nähere Infos unter veta.zh.ch
gesetzlich vorgeschrieben (siehe Kasten),
doch viele Teilnehmer betonen, dass sie so
oder so mit ihren Vierbeinern das Training
absolvieren würden. «Er soll schon früh
sozialisiert werden und lernen, mit anderen Hunden Kontakt zu haben. In dem
Alter ist der Hund in der Prägungsphase»,
bemerkt der Besitzer eines schon etwas
grösseren holländischen Rauhaarschäfers.
Aus dem grau-schwarzen Energiebündel
mit den wachen Augen soll später einmal
ein Sporthund werden.
Zum Welpenkurs sind sogar Halter gekommen, deren Tiere aufgrund ihrer kleinen Grösse vom Obligatorium ausgenommen sind. So wie die Dame mit ihrem vor
Kälte zitternden Chihuahua, den sie schützend unter ihrem Mantel verbirgt. Sie ist
das erste Mal hier, nach einer Empfehlung
von Freunden. «Ich möchte keinen giftelnden, kleinen Hund. Die Übungen lohnen
sich mit Sicherheit auch für ihn», erklärt
sie ihre Motivation.
Der Chihuahua zeigt am meisten Mut
Zwischen fünf bis zwölf Welpen sind normalerweise in der Spielgruppe. Heute sind
EKZ Saft & Kraft 1|16
Peter Gross mit dem mutigen Chihuahua auf dem Arm.
es neun. Sie werden nach ihrem Alter in
zwei Gruppen aufgeteilt. Dann geht es auf
den Übungsplatz. Die Gruppe mit den kleineren Hunden tobt sich unter der Leitung
von Heidy Hegetschweiler und Peter Grass
zuerst in der «Erlebniswelt» aus. Dort geht
es darum, dass die Welpen Farben erkennen, rennen und sich spielerisch kennenlernen können. Doch zuerst einmal bilden
alle Halter mit ihren Hunden einen Kreis.
Heidy Hegetschweiler rät, mit den Tieren
kurz Körperkontakt aufzunehmen und
ihnen ein Kommando zu geben, dass sie
nun losflitzen dürfen. Dieses Kommando
soll ab jetzt immer Gültigkeit haben. Dann
werden ihnen Halsbänder und Leinen abgenommen. «Rambo», der Rottweilernachwuchs, macht seinem Namen alle Ehre
und stürmt gleich los. Als er bald darauf
zurückkommt, meint Heidy Hegetschweiler zum Besitzer: «Mach dich kurz bemerkbar, zeig dem Hund, dass du ihn gesehen hast. Unterstütze ihn auf dem Weg
zu dir!»
Auf der anderen Seite, direkt hinter
einem Holzverschlag, versucht sich die
Gruppe der grösseren Welpen am Koordinations­
parcours. Um ihre Motorik zu
trainieren, überwinden sie verschiedene
Hindernisse, laufen über den zuvor mit
den Holzbrettern improvisierten Steg,
kämpfen mit Plastikflaschen in einem Behältnis oder klettern über bunte Stäbe, die
auf einem Pneu liegen. Besonders mit den
Stäben haben die Tiere noch Schwierig­
keiten, bleiben mit einer der vier Pfoten
meistens hängen. «Das ist eine gute Übung,
damit die Hunde lernen, auch mit den
Hinterpfoten zu denken», sagt Therese
Fuchser. Nicht geheuer ist den Welpen ein
Wackelbrett – alle wollen so schnell wie
möglich wieder davon hinunterspringen.
Alle, bis auf einen: der Chihuahua. Er
nimmt es gemütlich, denn unter seinem
Federgewicht schwankt das Gestell nicht
im Geringsten.
Zu Hause wird weiter trainiert
Dann setzt der angekündigte Regen ein,
und die Gruppe mit den älteren Welpen
macht sich in Richtung Unterstand auf,
um dort Schutz zu suchen. Derweil absolvieren die Kleinen noch ihre letzte Übung
für heute: den Kopf in die Hand ihrer Besitzer legen und von ihnen eine Belohnung empfangen. Danach ist die Stunde
vorbei. Die Halter scheinen reihum zufrieden und bekräftigen nochmals den posi­
tiven Lerneffekt. «Ich finde es toll, dass ich
die Übungen auch zu Hause anwenden
kann», so die Chihuahua-Besitzerin. Sie
will auf jeden Fall wiederkommen.
Nachdem sich die Hundetrainer von
ihren Besuchern und deren Hunden ver­
abschiedet haben, ziehen sie sich kurz
zurück in ihren «Pfote-Ranch»-Bauwagen.
Zum Aufwärmen und mit der leisen Hoffnung, dass die Kaffeemaschine, die am
Morgen gestreikt hat, in der Zwischenzeit
funktioniert. Aber Fehlanzeige – sie müssen sich heute mit Tee begnügen. Kurz darauf geht es wieder hinaus in den Niesel­
regen, wo bereits die Teilnehmenden des
nächsten Kurses auf die drei warten. ■
22
Leserwettbewerb
m
i
e
und Hobby
H
Einem Handwerker einen Auftrag geben oder in einen Laden gehen
und etwas Benötigtes kaufen kann jeder. Aber selbst eine pfiffige
Lösung für ein Problem im Haushalt finden und diese umsetzen – das
ist eine andere Geschichte. «Saft & Kraft»-Leser können es. Wir zeigen
die fünf besten Einsendungen zu unserem Wettbewerb im letzten Heft.
«Vor einem Jahr, kurz vor
Weihnachten, hielt die Wand,
die meine Eltern gemacht
haben, nicht mehr – und ich durfte
die Wandteile wegnehmen.
Das hat mir Spass
gemacht!»
Tino Kuoni, Schlieren
«Die grünen Plättli im Badezimmer haben
uns seinerzeit nicht gefallen. Ich habe
sie
deshalb weiss übermalt – und die Farbe
hält seit mittlerweile drei Jahren.»
Elvira Kuoni, Schlieren
EKZ Saft & Kraft 1|16
Familie & Freizeit
23
«Nach Kauf eines Bernoulli*-Einfamilienhauses ging es ans Renovieren.
Dabei musste
der Leim des Spann­teppichs vor dem Schlei­
fen des darunterliegenden
Parketts während mühsamer Stunden mit dem Heissluftföhn und Spachtel entfernt werden.»
Bernhard Lotto, Neftenbach
*Hans Bernoulli, Schweizer Architekt, der
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Wohnbauten für einkommens­schwache
Familien erstellte.
«Ich bin seit kurzer Zeit verwitwet, nachdem ich meinen lieben Ehemann verloren habe, der immer alles
Handwerkliche, das in unserem Einfamilienhaus
nötig wurde, selbst reparieren oder installieren konnte.
Ich musste mein Zuhause, das wir sehr geliebt
haben, aufgeben und mir eine neue Bleibe suchen.
Hätte ich nicht zwei liebe Freunde, die zusammen auf
den Schiefertisch stiegen (mangels einer guten
Leiter), um in der neuen, kleinen Wohnung eine Lampe in Betrieb zu nehmen, wäre ich wohl heute noch
ohne Licht. Die Freunde stehen mir immer mit Rat
und Tat zur Seite, und dank ihnen bin ich nicht ganz
allein und aufgeschmissen, wenn Not am Mann ist.
Wahre Freunde sind Gold wert.»
«Da kein passender Tisch für ein Floss
existierte, wurde dieser passend gezimmert
inklusive allen notwendigen Zubehörs.»
Michael Bächtiger, Schwerzenbach
EKZ Saft & Kraft 1|16
© Fotos: zVg; Rynio Productions / Fotolia
Agnes Diener, Wettswil
24
Exklusiv für Kunden der EKZ:
Tickets fürs Kunstfestival Manifesta 11
zum halben Preis
Eine Insel für alle
Im Sommer bekommt der Zürichsee für 100 Tage eine neue Insel:
den «Pavillon of Reflections». Vom 11. Juni bis zum 18. September 2016
wird die Holzkonstruktion zum Treffpunkt im Rahmen der Manifesta 11.
Die EKZ unterstützen das Projekt.
TEXT: IRENE M. WRABEL
E
ine Fabrikhalle in Winterthur im
Februar 2016: Holz, so weit das
Auge reicht. Gestapelt, an die Wand
gelehnt, am Boden ausgelegt. Als
Bretter, Latten, Keile. Im vorderen
Teil der Halle schrauben und hämmern junge Frauen und Männer an einer gigantischen Holzkonstruktion. Was hier entsteht,
wird im Sommer 2016 vor dem Bellevue auf
dem Zürichsee schwimmen und Zentrum
der Manifesta 11, der Europäischen Biennale
für zeitgenössische Kunst, sein. Unter dem
Ti­tel «What People Do For Money: Some
Joint Ventures» werden Künstler mit Ver­
treterinnen und Vertretern verschiedener
Be­rufs­gruppen zusammenkommen und
neue Kunstwerke entwickeln. Die Ausstellungsorte werden überall in der Stadt ver-
«Das Freizeitvergnügen
und das Erholungs­an­gebot im <Pavillon of
Reflections> stellen
einen guten Kontrast zur
Mani­festa-Kunst dar.»
CHRISTIAN JANKOWSKI,
KURATOR DER MANIFESTA 11
teilt sein. Treffpunkt für alle wird der «Pavillon of Reflections». «Mit dem Standort auf
dem See und damit mitten in der Natur gelegen, gewinnen wir etwas Abstand zu den
Arbeitsplätzen in der Stadt, die ja Thema
der Ausstellung sind», erläutert Kurator
Christian Jankowski die Idee des Pavillons.
«Das Freizeitvergnügen und das Erholungsangebot im <Pavillon of Reflections> stellen
einen guten Kontrast zur Manifesta-Kunst
dar, die an den Zürcher Arbeitsplätzen entsteht.» Eine Insel für alle soll er also sein: In
der Badeanstalt und Bar auf Zeit treffen sich
alle, nicht nur die Kunstbegeisterten.
Spannendes Projekt für ETH-Studenten
Doch bis es so weit ist, gibt es noch viel
zu tun für die rund 30 Architekturstuden­
EKZ Saft & Kraft 1|16
25
Studenten am Werk: Der
«Pavillon of Reflections»
wurde von Studenten der
ETH Zürich unter der
Leitung des Studio
Tom Emerson entworfen,
geplant und realisiert.
© Fotos: Studio Tom Emerson
Rendering des «Pavillon of Reflections» © ETH-Studio Emerson
Leserevent
Eine Insel auf Zeit im
­Zürichsee: Der «Pavillon
of Reflections» wird
für 100 Tage Treffpunkt
für alle Zürcherinnen
und Zürcher sein – als
­Badeanstalt und Bar,
aber auch als Plattform
für Gespräche über die
Aktionen der Manifesta 11.
Tickets zum halben Preis
Als Kundin oder Kunde der EKZ können
Sie Tickets für die Manifesta 11 zum halben
Preis bestellen. Die Aktion ist gültig
bis Ende Mai, und die Anzahl Tickets ist
limitiert. Bestellen Sie
■■ 1-Tages-Tickets (24 Stunden gültig)
zu 15 a­ nstatt 30 Franken
■■ 3-Tages-Pässe (72 Stunden gültig)
zu 25 ­anstatt 50 Franken
Die erworbenen Tickets können Sie an
­allen Tagen Ihrer Wahl zwischen dem
11. Juni und 18. September 2016 einlösen
und sie sind für die gesamte Manifesta 11
­gültig. ekz.ch/tickets
EKZ Saft & Kraft 1|16
tinnen und -studenten der ETH Zürich.
Der «Pavillon of Reflections» ist ihr Werk,
von der ersten Idee bis hin zur fertigen
Plattform. Die Aufgabe lautete, mit den
Elementen LED-Screen, Zuschauerränge,
Bad und Bar einen Pavillon auf dem See
zu entwerfen.
Claartje Vuurmans, Architekturstudentin im zweiten Semester, ist begeistert von
diesem Projekt: «Für viele von uns ist es
das erste Mal, dass wir ein eigenes Projekt
von A bis Z realisieren können. Wir sammeln hier so viele wertvolle Erfahrungen.»
Das bezieht sich nicht nur auf den Entwurf und dessen Realisierung, wo unzäh­
lige Faktoren berücksichtigt werden müssen. Bereits in der Planungsphase waren
die Studierenden mit Themen wie Geneh-
migungsverfahren, etwa in Bezug auf den
Brandschutz, konfrontiert. Doch ganz alleingelassen wurden sie dabei natürlich
nicht: Ihr Professor Tom Emerson und
­seine Assistenten leiteten den Entstehungsprozess.
Sponsoren machen es möglich
Verarbeitet werden rund 300 Kubikmeter
Rohholz – ein Geschenk des Kantons Zürich. Das gesamte Projekt wird überhaupt
erst möglich durch das Engagement von
Sponsoren. Auch die EKZ sind hier als
Partner und Mitdenker aktiv beteiligt. Die
gesamte Stromversorgung, WLAN sowie
eine Photovoltaikanlage werden von deren
Spezialisten in den komplexen Bau des
Pavillons integriert.
26
Leserevent
Moderne Technik auf dem See
Wenn der «Pavillon of Reflections» am
11. Juni 2016 seine Türen für die Besucher
öffnen wird, müssen also alle Installationen stehen. Die in Winterthur vorfabrizierten Holzbauteile werden zuvor an das
Seeufer transportiert und dort zusammengesetzt. Auf Stahlpontons, die noch von
der EURO 08 stammen, wird die Konstruktion zu Wasser gelassen.
Erst dann können alle weiteren Komponenten hinzugefügt werden – Zeit für den
Einsatz des EKZ Teams. Bis zu 200 Meter
Kabel sorgen für die Stromversorgung auf
der schwimmenden Plattform. Gespeist
werden damit der Restaurant- und Barbetrieb, die Beleuchtung – selbstverständlich
auch LEDs –, die sanitären Anlagen und
ein riesiger Bildschirm. Auf diesem werden Filme gezeigt, welche die laufenden
Manifesta-Projekte dokumentieren. Und
WLAN-Sender für einen kostenlosen Zugang ins Internet werden natürlich auch
zur Verfügung stehen. Ebenso kann beim
Hinter den Kulissen
der Manifesta 11
Der «Pavillon of Reflections» ist eine multifunktionale Plattform mit
riesigem LED-Screen, Zuschauertribüne, Bad und Bar. Sie wird vom 11. Juni
bis 18. September 2016 im Zürichsee schwimmen und das Zentrum der
­Manifesta 11 sein.
Was
Besuchen Sie mit «Saft & Kraft» diese Sommerattraktion aus Holz und werfen Sie
einen exklusiven Blick hinter die Kulissen
der M
­ anifesta 11. Nach einer Besichtigung
des imposanten Bauwerks erfahren Sie während eines Podiumsgesprächs zwischen
Künstlern und Architekten, welche künst­
lerischen Ideen und handwerklichen
Herausforde­rungen hinter dem «Pavillon
of Reflections» stecken.
Wann
Mittwoch, 3. August 2016, ab 19 Uhr
Wo
«Pavillon of Reflections», beim Bellevue
in Zürich
«Wir sammeln
hier so viele wertvolle
­Erfahr­ungen.»
CLAARTJE VUURMANS,
ARCHITEKTURSTUDENTIN AN
DER ETH ZÜRICH
Verlassen des Pavillons in der EKZ FotoBox ein Erinnerungsbild gemacht werden,
das sogleich elektronisch verschickt werden kann. So können die Erlebnisse auf
dem Pavillon mit ­allen geteilt werden. ■
manifesta11.org
Kosten
15 Franken pro Person
Programm
Ankunft der Besucher – Begrüssung – individuelle Besichtigung des
«Pavillon of ­Reflections» – Podiumsgespräch zwischen Künstlern
und A
­ rchitekten – ­Apéro und Ausklang des Abends vor imposanter Kulisse.
Der Anlass findet bei jeder Witterung statt.
So melden Sie sich an
Online
ekz.ch/leserevent
Per Postkarte
Senden Sie Ihren Namen, Adresse, E-Mail* und Telefonnummer an:
Elektrizitätswerke des Kantons Zürich
Leserevent «Saft & Kraft»
8022 Zürich
Anmeldeschluss
6. Juni 2016
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Aus allen Anmeldungen werden die
Teilnehmenden ausgelost. Sie erhalten bis 13. Juni 2016 eine Anmelde­
bestätigung mit detailliertem Programm.
* Zur Ergänzung Ihrer Kundendaten und um Sie über diesen Anlass wie
auch ­zukünftig elektronisch zu informieren, bitten wir Sie bei der A
­ nmeldung
um Ihre E-Mail-Adresse.
EKZ Saft & Kraft 1|16
Blitzlichter
27
Fruchtig-frische Ideen
Die Natur steht in voller Blüte, und bald schon gibt es die herrlichsten
Früchte in all ihrer Vielfalt. Doch sie schmecken nicht nur lecker,
sie sind auch schön anzuschauen. Lassen Sie sich davon inspirieren.
Sag’s durch die Frucht
Mehr Farbe für kurze Notizen und
Nachrichten: Den 3-D-Fruchtnotizblock
gibt’s nicht nur als Wassermelone,
sondern auch als Birne, Kiwi, Zitrone,
Orange ... Für 3.90 Franken pro
Früchtchen bei kuli-shop.ch
Natürliches
Aroma
Frischer geht’s nicht:
Mit dem Zitrus-Sprayer im
2er-Set, bestehend aus
einem grossen Aufsatz für
Orangen und Zitronen
und einem kleineren Aufsatz für Limetten, kann
man den erfrischenden
Saft direkt aus der
Frucht sprühen! Gibt’s
für 20 Franken bei
sibler.com
Wohlgerüche
Feiner Duft im Schrank, Auto, WC,
Büro – wo immer man ihn braucht! Die
Duft­sachets sind mit parfümiertem
Granulat befüllt und haben auf der Rückseite einen praktischen Haftstreifen.
In verschiedenen Duftnoten für
6 Franken erhältlich bei duftbar.ch
EKZ Saft & Kraft 1|16
Süsse Kirschen
Der Greengate Cosmetic Bag Cherry
hat Platz für alles, was man für erdbeer­rote
Lippen, frühlingsfrische Wangen und
einen bezaubernden Augen­aufschlag
benötigt. Aussen Wachstuch, innen
Baumwollstoff in Vichy-Karo.
Bei zuckerwerk.ch in verschiedenen Grössen ab 22 Franken.
Fotos: Copyright bei den jeweiligen Herstellern/Lieferanten
Mit blosser Hand
Frischgepresster Saft immer und
überall – dies ermöglicht der kompakte
Shakin’ Juicer. Das Entsaften erfolgt
schnell und mühelos von Hand:
Viele Obst- und auch einige Gemüsesorten werden im Handum­­drehen zum leckeren Getränk.
keimling.ch hat’s für
45.90 Franken.
28
Kochen mit ...
Beat Schlatter
Der Kabarettist und Schauspieler konnte die längste Zeit nicht kochen und verstand
wenig von Lebensmitteln. Dann wurde er, als Laie neben einem Spitzengastronomen,
für eine Kochsendung am Radio verpflichtet – und kam so auf den Geschmack. Heute
kauft er beste Zutaten auf dem Markt ein und geht kaum mehr in Restaurants essen.
TEXT: MARK VAN HUISSELING
FOTOS: MARC WETLI
K
ochen mit Beat Schlatter beginnt mit
Einkaufen. Was an sich noch nichts
Besonderes ist. Besonders ist dagegen seine Wahl der Lebensmittelgeschäfte
und -verkäufer – er kauft fast ausschliesslich in Läden im Zürcher Niederdorf ein
oder bei Produzenten und Händlern, die
ihre Waren auf dem Markt anbieten. An
einem Dienstagmorgen etwa ist der 54-jährige Kabarettist, Schauspieler und Drehbuchautor auf dem Bürkliplatz-Markt unterwegs. Am Fischstand von Frau Römer,
die sich vor kurzem sein neustes Stück
«Polizeiruf 117» im Theater am Hechtplatz
angesehen hat, kauft er eine grosse Lachs­
tranche – «vom Biolachs, der ist nämlich
weniger fett», sagt er.
Danach benötigt er noch Saisongemüse
für das geplante Menü «Lachs», pardon
«Biolachs à la Schlatter». Am Stand eines
Gemüsebauern – Schlatter bevorzugt ProEKZ Saft & Kraft 1|16
Kochen mit ...
duzenten, bei Händlern kauft er seltener
ein, erkundigt er sich nach Meerrettich. Er
war in der Woche zuvor in Wien und habe
dort frischgeriebenen Meerrettich, dort
«Kren» genannt, gegessen. Der werde etwa
zu aufgeschnittenem frischem Schinken
gereicht und sei fein gewesen. Der Bauer
hat Meerrettich und empfiehlt Schlatter,
diesen mit ebenfalls geriebenen Randen
zu mischen, das sei eine Energiebombe –
Reiter geben das auch ihren Pferden vor
wichtigen Rennen. «Solche Tipps bekommst
du nicht in der Migros», meint Schlatter und
kauft zudem Kartoffeln, Tomaten, Zucchini
und Pak Choi.
Lehre beim Kotelettkönig
Auf dem Weg zu Schlatters Wohnung, die
sich im Niederdorf befindet, will ich wissen, wie er zum Kochen gekommen sei.
«Wie die Jungfrau zum Kind», führt er
aus. Und erzählt dann, wie fast immer,
wenn er eine Antwort gibt, eine kleine Geschichte. Und die geht so: Als er ein junger Mann war, habe er in einer Dachwohnung über dem Restaurant Zeughauskeller
beim Paradeplatz gewohnt. Das Wirtepaar
habe Mitleid gehabt mit dem schlecht ver-
«Mein Backofen ist
alt und die Angabe
ungenau, ich weiss
nicht, wie heiss es
darin ist ... Aber ich
hab es im Gefühl.»
BEAT SCHLATTER
dienenden Schauspieler und ihm deshalb
angeboten, das Mittag- und Abendessen
mit ihren Angestellten im «Zeughauskeller» einzunehmen – gratis. Somit habe es
wirklich keinen Grund gegeben, kochen
zu lernen, betont Schlatter. Irgendwie habe
sich das herumgesprochen, und ein Redaktor von Radio SRF 1 habe ihn angefragt,
ob er als kochhandwerklicher Laie neben
dem Spitzenkoch und Kotelettkönig Jacky
Donatz in einer Kochsendung auftreten
möchte. Schlatter sagte zu und lernte während der zweieinhalb Jahre, in denen die
Sendung lief, viel über Lebensmittel, ihre
Herkunft und Einkauf sowie über die Zu­
bereitung von schmackhaften Gerichten –
so kam er, im Wortsinn, auf den Geschmack.
EKZ Saft & Kraft 1|16
Zu Hause angekommen, kümmert er sich
dann als Erstes um die eben gekauften
Kartoffeln. Gewaschen und halbiert legt er
sie auf ein Backblech, auf das er zuvor ein
wenig Olivenöl extra vergine geträufelt
hat, und schiebt sie in den Ofen. Weil die
Kartoffeln länger brauchen als das restliche Gemüse respektive der Lachs, um gar
zu werden. Den Ofen habe er auf ungefähr
180 bis 200 Grad eingestellt, beantwortet
er die Frage nach der Backtemperatur ausweichend – «das Gerät ist alt und die Angabe ungenau, ich weiss wirklich nicht,
wie heiss es darin ist … Aber ich habe es
im Gefühl.»
Nach einer Viertelstunde, die Schalen
der Kartoffeln sind in der Zwischenzeit ein
wenig dunkler geworden, nimmt er das
Blech aus dem Ofen und legt die Biolachs­
tranche in die Mitte, wo er Platz für den
Fisch gelassen hat. Dann gibt er das restliche gewaschene, geschälte sowie in Stücke
geschnittene Gemüse dazu. «Das ist schon
fast alles», teilt er mit und schiebt das
Blech wieder in den Ofen. «Jetzt dauert’s
noch eine knappe Dreiviertelstunde. Und
zu tun gibt’s nichts mehr.»
29
Biolachs mit Gemüse
aus dem Ofen
Zutaten für 4 Personen
schöne Biolachstranche von zirka
600 bis 800 Gramm
■■ Kartoffeln, Zucchini, Tomaten,
Pak Choi oder anderes Freilandgemüse
vom Markt
■■ Saft einer Biozitrone
■■ Salz und Pfeffer aus der Mühle
■■ wenig Olivenöl extra vergine
■■ 50 – 100 Gramm frischer Meerrettich
und ungefähr gleich viel frische Randen
■■ 1
Würstli-Grillstand auf Kufen
In Schlatters Küche steht ein Holzkasten,
in dem sich hinter Glastüren zahlreiche
Gegenstände befinden, die er gesammelt
hat. Etwa eine zürichblaue Mütze, über deren Schirm «Seegfrörni 2012» gedruckt ist.
Ein Erinnerungsstück an das Natur­ereignis,
das nicht eingetroffen ist – Schlatter hatte,
erzählt er, fest an die Voraussage der Muotathaler Wetterschmöcker geglaubt, wonach im Winter 2012/13 der Zürichsee zufrieren werde, zum ersten Mal seit 1963.
Und sich deshalb frühzeitig mit allerhand
Artikeln versorgt, die er mit Gewinn hätte
verkaufen können, falls der See von einer
Eisdecke überzogen worden wäre – Würstli-Grills auf Kufen zum Beispiel oder eben
Mützen mit «Seegfrörni»-Logo. «Bei jemandem zu Hause essen, ist eben viel persönlicher – diese Geschichte ist mir wieder
eingefallen, weil du die Mütze gesehen
hast.»
Er nimmt das Blech aus dem Ofen: Der
Fisch und das Gemüse sehen schon saftig
und gar aus, und der Geruch verrät, dass
der «Biolachs à la Schlatter» demnächst
zum Genuss bereit ist. «Es dauert nur
noch ein paar Minuten», informiert er und
gibt ein wenig Zitronensaft darüber, bevor
er das Ganze mit Salz und Pfeffer aus der
Mühle würzt und noch einmal in den Ofen
schiebt, «mehr ist nicht nötig.» Ausser noch
rasch den Meerrettich und die Randen zu
reiben und zu vermischen – wie er es heute
Morgen auf dem Markt gelernt hat. ■
Zubereitung
■■ Backofen
auf zirka 180 bis 200 Grad
vorheizen.
■■ Gewaschene und halbierte oder – falls
es sich um grosse Exemplare handelt –
geviertelte Kartoffeln mit Schale auf ein
­zuvor mit etwas Olivenöl eingeriebenes
Blech legen, Schnittfläche nach unten,
Platz lassen in der Mitte für den Lachs,
Blech in mittlere Rille schieben.
■■ Sobald die Kartoffeln etwas Farbe bekommen haben, Biolachstranche mit der
Haut nach unten auf das Blech legen
und das gewaschene, geschälte und in
Stücke geschnittene Gemüse ebenfalls.
■■ Nach zirka 30 Minuten Blech aus dem
Ofen nehmen, Zitronensaft über den Fisch
und das Gemüse geben, alles mit
Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen.
■■ Ofen abschalten und noch einmal zirka
fünf Minuten backen.
■■ Wer’s mag, reibt in dieser Zeit den
frischen Meerrettich und frische Randen
über e­ iner feinen Gemüseraffel – beides
in einer kleinen Schale vermischen und
zum Biolachs reichen.
30
Eine «Energiefamilie»,
nicht nur auf Zeit
Zwei Monate lang waren die Hännis aus dem Zürcher Oberland die
erste «Energie­familie» des Kantons Zürich. Das Experiment hat
ihr Leben nicht nur während dieser Zeit verändert. Der effiziente
Umgang mit Energie prägt ihren Alltag auch danach.
TEXT: ROGER WELTI
FOTOS: GIORGIA MÜLLER
M
it Experimenten kennt sich
Chantal Hänni aus. Sie arbeitet als Assistentin bei der
Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt
Empa in Dübendorf. Ihr Mann Stephan beschäftigt sich als Einkaufsleiter bei e­ inem
grossen Industriekonzern beruflich mit
dem haushälterischen Umgang mit finanziellen Mitteln. Beste Voraussetzungen
also, um am Projekt «Energiefamilie» teilzunehmen, bei dem die Hännis zwei Monate lang versuchten, Energie möglichst
effizient zu nutzen (s. Box).
Ein Verdacht bestätigt sich
«Das Thema Energiesparen war für uns
nicht neu», erzählt Stephan Hänni. Er und
seine Frau hätten schon früher mit dem
Gedanken gespielt, sich den EKZ Strom­
detektiv ins Haus zu holen. Dann lasen sie
den Aufruf für das Experiment «Energie­
familie», bewarben sich und wurden ausgewählt. Jetzt galt es ernst für die Eltern
und ihre Kinder Fiorina und Andrin.
Vater Stephan hatte von jeher den Verdacht, dass die Familie wohl mehr Energie
verbrauche als nötig. «Insbesondere bei
unserer Heizung habe ich Sparpotenzial
vermutet», so Hänni. «Wir sind der Sache
aber nie auf den Grund gegangen.» Das
änderte sich schlagartig, als für die Hännis
das Leben als «Energiefamilie» begann. Als
Erstes zählte Vater Stephan sämtliche
Stromverbraucher im Haus. Vom Keller bis
unters Dach, von der Waschmaschine bis
hin zum Spot-Lämpchen kam er auf nicht
weniger als 116.
Der EKZ Energieberater Hardy Schröder
konnte Stephan Hänni jedoch beruhigen.
Eine grosse Anzahl Stromverbraucher
­alleine sei noch kein Beleg für Energieverschwendung. «Der Stromverbrauch ergibt
EKZ Saft & Kraft 1|16
Energieberatung
31
«Energiefamilie» spart
20 Prozent Strom
Lanciert wurde das Projekt «Energie­
familie» von der Standortförderung Zürioberland Wohnen. Die EKZ waren einer
der Partner des Experiments, das von Mitte ­Januar bis Mitte März dauerte. Die EKZ
Energieberatung stand Familie Hänni
während des Projekts mit Tipps und Tricks
zur Seite. Im Rahmen regelmässiger Be­
suche zeigte Stromdetektiv Hardy Schröder
der ersten «Energiefamilie» des Kantons
­Zürich das Sparpotenzial in verschiedenen
Alltagsbereichen auf. Zum Abschluss
des Projekts erhielt die vierköpfige Familie
von den EKZ einen Gutschein über 3000
Franken für den Ersatz alter Haushaltsgeräte
und Leuchten durch solche mit besonders
hoher Energieeffizienz. Übrigens: Im Vergleich zum Beginn des Projekts konnten die
Hännis ihren Stromverbrauch im Haus­halt um rund 20 Prozent senken.
Andrin, Stephan, Chantal und Florina Hänni:
Sie hatten sich auf das zweimonatige Experiment
«Energiefamilie» eingelassen und haben dabei
ihren persönlichen Weg zum effizienten Umgang
mit Energie gefunden.
ser Aussage in bester Gesellschaft. Die
meisten Verbraucher, führt Hardy Schröder
aus, seien tiefen Waschtemperaturen gegenüber skeptisch. Wissenschaftliche Tests
haben jedoch bewiesen, dass auch mit relativ kaltem ­Wasser gute Ergebnisse erzielt
würden. C
­hantal Hänni hat es versucht
und ist zumindest zu einem Kompromiss
bereit. «30 statt wie bisher 40 Grad scheint
mir ein gangbarer Weg», schmunzelt sie.
Ein Entrecôte auf Knopfdruck
sich zum grössten Teil aus der Art der angeschlossenen Geräte und daraus, wie sich
die Bewohner verhalten.» Dennoch: Die
Analyse der Verbrauchsdaten der Heizung
bestätigte den Verdacht der «Energiefamilie».
Die Heizung war über Jahre täglich mehr
Stunden gelaufen als für den gewünschten
Komfort notwendig. «Wir haben die Steuerung optimiert und die Raumtemperatur
auch noch um ein Grad gesenkt», schildert
Schröder. Die «Energiefamilie» friert deswegen keine Minute, spart aber sechs Prozent Heizenergie.
Mit Post-its das Verhalten ändern
Die Heizung ist einfacher zu steuern als
die Bewohner eines Hauses. Die «Energie­
familie» griff deshalb vorübergehend zu
kleinen farbigen Hilfsmitteln – zu Post-itZetteln. «In verschiedenen Räumen klebten die Zettel und haben uns daran erinnert, dass wir unser Verhalten ändern
sollen», erzählt Chantal Hänni. Die Devise
hiess unter anderem: Kühlschranktür
rasch schliessen, Kaffeemaschine bei Nicht­EKZ Saft & Kraft 1|16
gebrauch abschalten, Wasser beim Zähneputzen abstellen. Die Post-its verschwanden schon bald wieder. Chantal Hänni: «Es
ist verblüffend, wie viel Energie wir alleine durch anderes Verhalten sparen können. Das hat uns motiviert, uns schnell
umzugewöhnen.»
Nicht alle vorgeschlagenen Verhaltensänderungen stiessen bei der «Energiefamilie» auf gleich viel Begeisterung. Mit dem
Kaltwaschen konnte sich Chantal Hänni
nicht recht anfreunden. «Ich wusste gar
nicht, dass man mit 20 Grad überhaupt
waschen kann», sagt sie – und ist mit die-
«Strom sparen
ist einfacher,
als man denkt!»
CHANTAL HÄNNI
Kompromisslos ging die «Energiefamilie»
bei ihrer Beleuchtung zur Sache. «Als uns
Energieberater Schröder aufgezeigt hat,
wie viel Strom wir mit unseren alten Lampen verschwenden, war ich richtig genervt», erinnert sich Stephan Hänni. Das
führte die ganze Familie umgehend ins
Einrichtungshaus. Es wurden LED-Lampen und auch die eine oder andere neue
Leuchte gekauft. Sowohl der Effizienz als
auch der Ästhetik gerecht zu werden, erwies sich dabei als nicht ganz einfach.
«Die Verkäufer waren noch nicht besonders für das Thema Effizienz sensibilisiert», erinnert sich Chantal Hänni. Trotz
alledem: Heute sind bei Hännis in Küche,
Wohn- und Kinderzimmer, aber auch im
Gemüsekeller energieeffiziente Lampen im
Einsatz. Besonders stolz ist Vater Stephan
auf die Stehleuchte im Wohnzimmer. «Mit
30 statt früher 300 Watt Leistung erreichen
wir dank LED den gleichen Helligkeits­
effekt.»
Der neuen Leuchte – und anderen Geräten – hat Stephan Hänni eine Stromsparmaus vorgeschaltet. Sie minimiert den
32
Energieberatung
Die EKZ lösen
Ihre Energie­probleme.
Wundern Sie sich auch über die Höhe
­Ihres Stromverbrauchs? Zeigen Ihre Spar­
bemühungen keine Erfolge?
Bewerben Sie sich jetzt für eine persön­
liche Energieberatung bei Ihnen zu Hause,
und profitieren Sie von
■■ fachkundiger Beratung zum Thema
­Energiesparen
■■ auf Ihre individuelle Wohn­situation
­zugeschnittenen Tipps & Tricks
zum Sparen
Nachwuchs-Energie­
berater: Florina und
­Andrin haben mithilfe
der EKZ Fachleute
das Thema Energie­
sparen auch in ihre
Schulen gebracht.
Standby-Verbrauch der Familie. Die Verkabelung war mit etwas Aufwand verbunden. Jetzt braucht es aber nur noch einen
Schalterdruck am Abend, und über Nacht
wird im Wohnzimmer kein Strom verbraucht. «Ich spare mit einigen Knopf­
drücken 100 Franken im Jahr und freue
mich jetzt schon auf das gute Entrecôte,
das ich mir dafür gönne», lacht S
­tephan
Hänni.
Sparen muss nicht teuer sein
Sein Stück Fleisch hätte Stephan Hänni
gerne auf einem neuen Herd gekocht.
Aber Energieberater Schröder muss ihn
auf dem Rundgang durch die Küche enttäuschen: «Der Herd ist nicht mehr der
Jüngste, ein Ersatz lohnt sich aber aus
energetischen Gründen noch nicht.»
Neue Geräte seien zwar oft effizienter.
Ihre Produktion kostet aber auch sogenannte graue Energie. Dieser Umstand ist
in der Gesamtenergiebilanz zu berücksichtigen. Schröder: «Als Faustregel gilt
etwa bei rund sieben Jahre alten Waschmaschinen oder Tumblern, dass Reparaturkosten von mehr als 35 Prozent des Neupreises einen Ersatz des Geräts rechtfertigen.»
Den Hännis schlägt der Energieberater
darum statt einer teuren Investi­
tion in
einen Herd energieeffizientes Verhalten
­
vor, das keinen Franken kostet: Pfannengrösse auf die Herdplatte abstimmen,
Deckel drauf und Restwärme nach dem
Abstellen des Herds nutzen.
«Der Stromverbrauch
ergibt sich zum
grössten Teil aus der
Art der angeschlossenen
­Geräte und daraus,
wie sich die Bewohner
­verhalten.»
HARDY SCHRÖDER, EKZ ENERGIEBERATER
Und was bleibt?
Die zwei Monate als «Energiefamilie» haben die Hännis und ihr Verhalten geprägt –
über diese Zeit hinaus und nicht nur in
den eigenen vier Wänden. Zu Besuch bei
Freunden und Verwandten ertappen sie
sich ab und zu, wie sie selber zu Strom­
detektiven werden. «Wir weisen niemanden ungefragt auf Stromfresser hin, werden aber immer wieder nach Tipps
gefragt», erläutert Stephan Hänni. Fiorina
und Andrin haben das Thema Energieeffizienz gemeinsam mit Fachleuten der EKZ
in ihre Schulklassen gebracht. Und an
­einem öffentlichen Anlass in ihrer Wohngemeinde hat die «Energiefamilie» von
­ihren Erfahrungen erzählt.
Und ihr Fazit? «Strom sparen ist einfacher, als man denkt», bringt es Chantal
Hänni auf den Punkt. Jeder müsse dabei
seinen eigenen Weg für einen effizienten
Umgang mit Energie finden, findet sie. Die
Hännis haben diesen Weg für sich gefunden und bleiben auch nach ihrem Experiment eine «Energiefamilie».
So sind Sie dabei: Schildern Sie uns Ihre
Wohnsituation in einem Brief oder per
E-Mail (Haus oder Wohnung, Anzahl Räume,
Baujahr Haus, Anzahl der Personen usw.),
und senden Sie uns dazu Fotos der Stellen,
an denen Sie Energieverluste vermuten,
an Saft & Kraft Energieberatung
Mühlebachstrasse 52 Postfach
8032 Zürich
[email protected]
Einsendeschluss: 6. Juni 2016
Die Redaktion wählt die Gewinnerin oder
den Gewinner der Energieberatung aufgrund
der eingesandten Unterlagen aus.
Die ausgewählten Personen werden tele­
fonisch oder via E-Mail benachrichtigt.
Keine Barauszahlung. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen. Über die Auswahl wird
keine Korrespondenz geführt, und die eingehenden Unterlagen werden nicht re­
tourniert. Mitarbeitende von «Saft & Kraft»,
der Linkgroup AG und den EKZ sind von
der Teilnahme ausgeschlossen.
Gut zu wissen: Auf ekz.ch gibt es wei­tere
Informationen zur Energie­beratung.
Und in unserem Shop finden Sie ­diverse
Hilfsmittel zum Strom­sparen: shop.ekz.ch
Das «Making of» zu dieser Reportage
Schauen Sie der Fotografin dieser Repor­
tage über die Schulter
ekz.ch/saft-kraft
EKZ Saft & Kraft 1|16
Basteln
33
Vom Winde gedreht
Für ein paar bunte Farbtupfer findet sich auch auf dem kleinsten Balkon
ein Plätzchen. Mit etwas Geschick und wenig Aufwand zaubern unsere Windräder
sommerliches Flair in jeden Blumenkasten!
A
B
C
Benötigtes Material
und Werkzeug
■Holzstäbe
■dickes
buntes Papier
mit bunten Glasköpfen
■Holzperlen (etwa 1 cm Durchmesser)
■Korken
■Japanmesser
■Bohrmaschine mit dünnem Bohrer
■Stecknadeln
EKZ Saft & Kraft 1|16
Und so geht’s
Tipps & Anregungen
In die Holzstäbe mit einem dünnen Bohrer
kleine Löcher bohren. Den Korken in rund
1 cm dicke Scheiben schneiden. A Das Papier
zu einem Quadrat schneiden. B Diagonal
­falten, dann von den Ecken her zur Mitte bis
zur Markierung einschneiden. C Die Spitzen
zum Mittelpunkt legen und mit der Steck­
nadel fixieren. D An der Rückseite des Windrads eine Holzperle auffädeln – das Windrad
dreht sich dann besser. Stecknadel durch
das vorgebohrte Loch im Holzstab stecken,
an der Rückseite gut in die Korkscheibe
stecken.
Man kann Windräder in jeder Grösse basteln
und zum Beispiel in ein grosses noch ein
kleines «einbauen». Mit zwei verschiedenfarbigen Papieren erzielt man einen schönen
Effekt. Aus alten bunten Plastikheften
lassen sich wind- und wetterfeste Windräder
basteln. Natürlich kann man das Papier
auch zuvor bemalen – lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf!
© Fotos: Giorgia Müller
D
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Preisrätsel
Nehmen Sie an unserer Verlosung teil
und gewinnen Sie!
Praktisch, farbig, umweltschonend
Gewinnen Sie 3 × 3 Solarlichter LuminAID Spectra im Wert von je 108 Franken
Die nächste Gartenparty oder das nächste Open Air steht schon bald an? Die LuminAID Spectra gehört dazu.
Die Solarlampe wird erst kurz vor Gebrauch aufgeblasen und passt daher zusammengelegt in jeden
Rucksack oder die Jackentasche. Mit ihren 12 LEDs sorgt jede Lampe für bis zu 12 Stunden Licht. Dabei wählen
Sie zwischen acht verschiedenen Farben oder lassen diese abwechselnd leuchten.
Die LuminAID
Spectra gibt’s übrigens
im EKZ Online-Shop:
shop-ekz.ch
Das Lösungswort
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Das Lösungswort aus Saft & Kraft 4/2015 lautet: ENERGIEEFFIZIENZ
Die Gewinner der vier Fitness- und Spa-Sportbags EDEN von geschenk-news.ch heissen:
Willi Fassnacht, Weiningen; Urs Lang, Illnau; Markus Meerson, Weiningen; Marlies Vetter, Oberembrach
So nehmen Sie an der Verlosung teil: Geben Sie das Lösungswort mit Ihrer Adresse
auf ekz.ch/preisraetsel ein, oder rufen Sie Telefon 0901 800 050 an (Fr. 1.–/Anruf),
und hinterlassen Sie das Lösungswort, Ihren Namen und Ihre Adresse.
Einsende- und Anrufschluss: 6. Juni 2016
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Die Gewinnerin oder der Gewinner wird schrift­
lich benachrichtigt. Keine Bar­auszahlung.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Ver­
losung wird keine Korrespondenz geführt.
Mitarbeitende von «Saft & Kraft», der Linkgroup AG
und den EKZ sind von der Teilnahme aus­
geschlossen.
EKZ Saft & Kraft 1|16
Das letzte Wort
«Eine eigene Solaranlage
wäre schon
eine feine Sache ...»
EKZ Saft & Kraft 1|16
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SOme joint ventures
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Manifesta
11.6. – 18.9.2016 zürich, schweiz
www.manifesta11.org
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