„Wie viel ist zu viel?“ – Alkoholpräventionskampagne im Kanton Ap

Gesundheits- und Sozialdepartement
Gesundheitsamt
Hoferbad 2
9050 Appenzell
Telefon +41 71 788 94 52
[email protected]
www.ai.ch
Appenzell, 10. Juni 2016
Medienmitteilung
„Wie viel ist zu viel?“ – Alkoholpräventionskampagne im Kanton Appenzell Innerrhoden
Ab wie vielen Gläsern ist Alkoholkonsum problematisch? Die Auswirkungen und Risiken
sind je nach Person und Situation unterschiedlich. Die aktuelle Alkoholpräventionskampagne der Kommission für Gesundheitsförderung des Kantons Appenzell Innerrhoden
soll dazu anregen, die Frage "Wie viel ist zu viel?" für sich persönlich zu beantworten.
Ab welcher Konsummenge ein Problem entsteht, lässt sich nicht genau festlegen. Menschen
reagieren unterschiedlich. Sicher ist: Probleme entstehen nicht erst mit einer Abhängigkeit. Ein
übermässiger Konsum von Alkohol kann schwere gesundheitliche Schäden und persönliches
Leid verursachen, das Zusammensein stören und Freundschaften oder Familien zerstören,
auch ohne dass bereits eine Abhängigkeit vorliegt.
Genuss-, Rausch- oder Suchtmittel?
Alkohol ist je nachdem, wie er konsumiert wird, Genussmittel, Rauschmittel oder Suchtmittel.
Alkohol zu geniessen bedeutet, sich Zeit nehmen, bewusst riechen und schmecken, in kleinen
Mengen trinken und nicht „nebenbei“ trinken. Zu einem Genusskonsum gehört auch, Nein zu
sagen, wenn man keine Lust auf Alkoholisches hat oder wenn es die Situation erfordert. Der
Übergang vom Alkoholgenuss zum problematischen Konsum und zur Abhängigkeit ist fliessend. Gemäss international anerkannten Richtlinien liegt nach dem Konsum von mindestens
vier bis fünf Gläsern Alkohol innerhalb weniger Stunden ein Rausch vor. Das Rauschtrinken
führt zu körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen. Anzeichen sind eine verminderte
Reaktions-, Urteils- und Kontrollfähigkeit sowie Konzentrationsschwierigkeiten. Anzeichen einer
Alkoholabhängigkeit zeigen sich dann, wenn ein eine Art Zwang besteht, Alkohol zu konsumieren und wenn eine verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und
der Menge des Konsums festgestellt werden kann.
Was ist ein risikoarmer Alkoholkonsum?
Gesunde erwachsene Männer sollten gemäss Eidgenössischer Kommission für Alkoholfragen
maximal zwei bis drei Standardgetränke, gesunde erwachsene Frauen ein bis maximal zwei
Standardgetränke pro Tag zu sich nehmen. Unter einem Standardgetränk versteht man eine
Stange Bier (3 dl), ein Glas Wein (1 dl) oder ein Gläschen Schnaps (0.3 dl). An mindestens zwei
Tagen pro Woche sollte man auf Alkohol verzichten. Ein solcher Konsum gilt als risikoarm. Wer
ausnahmsweise etwas mehr Alkohol trinkt, sollte sich auf vier (Frauen) bzw. fünf (Männer)
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Standardgläser beschränken. Frauen vertragen weniger Alkohol als Männer, weil sie meist
leichter sind, ihr Körper weniger Wasser enthält und ihr Stoffwechsel den Alkohol weniger gut
verarbeiten kann. Dabei handelt es sich aber lediglich um eine allgemeine Richtlinie für einen
risikoarmen Konsum. Denn die Risiken des Alkoholkonsums sind individuell verschieden und
hängen von einer Reihe weiterer Faktoren wie Alter, Körpergrösse und -gewicht sowie physischem und psychischen Gesundheitszustand ab.
Informationen und Beratung
Mehr Informationen über Alkoholkonsum bietet die Webseite www.alcohol-facts.ch. Ein spielerisches Quiz beantwortet die häufigsten Fragen und dient als Eingangsportal zu vertieften Informationen. Die Seite informiert auch darüber, was Nahestehende einer betroffenen Person tun
können, wenn sie merken, dass etwas nicht mehr stimmt. Bewohnerinnen und Bewohner des
Kantons Appenzell I.Rh. können sich bei Bedarf kostenlos und unverbindlich an die Beratungsstelle für Suchtfragen in Appenzell, Hoferbad 2, Telefon 071 788 92 59,
[email protected] wenden.
Die aktuell im Juni durchgeführte Plakatkampagne steht im Zusammenhang mit weiteren Aktivitäten des kantonalen Massnahmeplans Alkohol 2016–2020 und dient demensprechend auch
der Vision „Wer alkoholische Getränkte trinkt, tut dies ohne sich selber und anderen Schaden
zuzufügen“. Die Kampagne wurde vom Bundesamt für Gesundheit konzipiert und den Kantonen
zur Verfügung gestellt.
Bildlegende: Verschiedene Plakate regen die Passanten an, ihren Alkoholkonsum zu hinterfragen.
Auskunftsperson
Mathias Cajochen, Gesundheits- und Sozialdepartement, Telefon 071 788 94 57
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