An die Elternbeiräte Montag, 6. Juni 2016 Protokoll der 2. GEB-K Vollversammlung vom 26.04.2016 von 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr in der Kita Vauban, Rahel-Varnhagen Str. 23, 79100 Freiburg Teilnehmer: vom GEB-K: Thilo Pfaff Sabine Werner Claudia Schmidt Julian Gattermann Maike Mohnke Johanna Hellhake Patric Girmann Stadt Freiburg: Frau Bürgermeisterin Stuchlik Frau Haardt Herrn Kamenzin Vertreter der KiTas: Elternbeiräte aus verschiedener KiTas der Stadt/Land Freiburg (siehe Anwesenheitsliste) Begrüßung Der Vorstandsvorsitzende Thilo Pfaff begrüßt die anwesenden Eltern sowie Frau Bürgermeisterin Stuchlik (Dezernat II), Frau Haardt (Amtsleitung) und Herrn Kamenzin (Amtsleitung) des Amtes für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Freiburg. Vorstellung der anwesenden Vorstandsmitglieder des GEB-K, welcher sich in diesem Jahr vollständig neu formiert hat. Der Auftrag des GEB-K besteht in der Vernetzung der Stadt, der freien Träger und des Gemeinderats mit der Basis: den Eltern und Kindern. Vertreter des GEB-K sind beratend im Kinder- und Jugendhilfeausschuss. Frau Bürgermeisterin Stuchlik über aktuelle Themen der Stadtverwaltung: Frau Stuchlik erkundigt sich, wie gut die 2015 eingeführte Förderung der Haushaltshilfen in den Kitas angekommen ist. Haushaltshilfen können zusätzlich zu Küchenhilfen eingestellt werden. Es können auch einzelne Personen zu bestimmten Stellenprozenten beide Funktionen ausüben. Informationen über Hauswirtschaftskräfte gibt es bei Herrn Sdun, (AKI). Kitaausbau: es ist eine Freiburger Besonderheit, dass nur 10 Prozent der Kitas in städtischer Hand sind. Es gibt aber einen intensiven Austausch der Stadt mit allen Trägern, um den Bedarf zu koordinieren. Dazu gehört auch die Einbeziehung der Bebauungspläne. Aktuell betrifft das vor allem die westlichen Randgebiete der Stadt. Im Bau befindet sich momentan eine neue Kita am Eschholzpark. Flüchtlinge: aktuell gibt es ca. 3500 in Freiburg längerfristig angesiedelte Flüchtlinge, davon ca. 8% Kinder unter sechs Jahren. 80 Kinder sind bereits in Einrichtungen untergebracht. Es wird bis Ende 2016 mit bis zu 340 unterzubringenden Kindern gerechnet. Diese verteilen sich auf 10 000 bestehende Kitaplätze. Insgesamt gibt es viele engagierte Projekte (z. B. Vorbereitungsklassen an Grundschulen). Grundsätzlich werden die Flüchtlingskinder durch eine beim Land beantragte Überbelegung der Gruppen integriert. Der Rechtsanspruch auf Betreuung geht hier vor. Eltern, welche sich für Flüchtlingsfamilien ihrer Kitas engagieren möchten, können sich an die Sozialarbeiter der Unterkünfte wenden. Der durch Flüchtlinge entstandene Mehrbedarf trifft in mehreren Einrichtungen auf eine bereits sehr angespannte Personal- und Raumsituation. Die Personalsituation: Hier entsteht eine lebhafte Diskussion. Entgegen dem Bericht von Frau Stuchlik und Frau Haardt, wonach die städtischen Einrichtungen eine recht gute Personalsituation hätten, berichten mehrere Elternvertreter städtischer Einrichtungen von chronischen Personalproblemen: hohe Fluktuation, unbesetzte Stellen, Ausfall von Erziehern durch Krankheit oder Schwangerschaft. Dies verzögere in einzelnen Kitas den bereits angekündigten Ausbau der Öffnungszeiten und führe in manchen Einrichtungen zur Teilschließung an Krisentagen, an denen der Krankheitsstand der Erzieher nicht mehr kompensiert werden könne. Drei anwesende Elternbeiräte berichten von solchen Vorkommnissen. Frau Stuchlik zeigt sich betroffen von diesen Berichten und verspricht, sich der Angelegenheit anzunehmen. Dies führt zum Thema der Personalpolitik: Tarife, Ausbildung, Anwerbung und Einstellungsmodalitäten für Erzieher. Mehrere Elternbeiräte kritisieren scharf, dass die Stadt auf dem -2- umkämpften Markt der Fachkräfte nicht adäquat reagiere. Langwierige Einstellungsverfahren und häufig befristete Stellen führten zu einem Wettbewerbsnachteil für städtische Einrichtungen. Auch die Praxis integrierte Ausbildung (PIA) werde nicht in ihrem vollen Potenzial genutzt. Dieser neu geschaffene Ausbildungsgang, welcher von Beginn an finanziell honoriert wird, solle vor allem Umschüler, ältere Personen, Männer und Migranten ansprechen. Frau Haardt hält dagegen, dass die Schaffung des Ausbildungsgangs bereits ein großer Erfolg sei und der erste Jahrgang nun ausgebildet. Hier verspreche man sich eine deutliche Entlastung des lokalen Fachkräftemangels. Bezüglich der Tarife und Verträge für Erzieher sei man an die allgemeinen Modalitäten der Stadt gebunden. Es gebe jedoch das Projekt, das Amt für Kinder Jugend und Familie aus der Gesamtverwaltung der Stadt auszulagern, um das Personalmanagement zu flexibilisieren. Bezüglich der Anerkennung ausländischer Diplome sei man an das Landesjugendamt gebunden. Hier gebe es auch den Fachkräftekatalog für fachfremdes Personal. Bei Problemen bezüglich der Personalsituation in Einrichtungen freier Träger kann man sich an die Aufsichtsbehörde KVJS wenden. Ansprechpartner für die freien Träger beim AKI ist Herr Kamenzin. Zum Thema der Gebührenerhöhung für Kindergartenbeiträge berichtet Frau Stuchlik, dass zum 01.09.2016 eine Erhöhung um ca. 6 % geplant sei. Im Herbst 2017 dann eine weitere Erhöhung um weitere 6 %. Dies betreffe zunächst die städtischen Kitas, werde aber von den freien Trägern voraussichtlich ähnlich gehandhabt. Es gebe eine Vereinbarung der Träger (Städtetag, Kommunalverbände, Kirchen), dass 20% der Kosten von den Eltern getragen werden sollte. Dieser Betrag liege aber aktuell bei 15,6%- auch in Folge der gestiegenen Gehälter der Erzieher. Ein Viertel der Beiträge werde komplett vom AKI übernommen. Diese Förderung von Familien mit geringem Einkommen solle weiter bestehen bleiben. Die Ankündigung der Beitragserhöhung stößt bei den anwesenden Eltern auf Widerstand. Dabei bezieht sich die Unzufriedenheit mehr auf die mangelhafte Qualität der Kinderbetreuung in Folge des Personalmangels - weniger auf die Kostensteigerung an sich. Zum Schluss wird noch darauf hingewiesen, dass eine Betreuung von Kindern in den Räumen einer Kita nur von angestellten Fachkräften möglich ist. Von einer Notbetreuung durch Eltern (auch wenn diese eine pädagogische Ausbildung haben) wird aus Gründen der Haftung dringend abgeraten. -3- Ernährung in Kindertagesstätten Claudia Schmidt führt in das Schwerpunktthema des GEB-K ein. Der GEB-K setzt sich für eine qualitative Verbesserung der Kita-Essen ein. Die Ernährung in Kitas hängt aktuell im Wesentlichen von den einzelnen Leitungen ab und ist von außen sehr wenig reguliert. Verbindlich sind nur Hygienevorschriften. Bezüglich der Auswahl und Zubereitung der Nahrungsmittel gibt es lediglich Empfehlungen. In wenigen Kitas wird vor Ort gekocht, einige kooperieren mit Restaurants, andere beauftragen Caterer. In einigen kochen die Eltern selbst. Im Zuge des Ausbaus der Ganztagsbetreuung im Kleinkind- und Vorschulalter verschiebt sich die Verantwortung von den Eltern hin zu den Einrichtungen. Frau Stuchlik hat zu diesem Thema bereits eine Arbeitsgruppe gegründet: „besser-Esser“. Der GEB-K wird dort mitarbeiten. Voraussichtlich Anfang Juli wird der GEB-K einen Vortrag zum Thema Ernährung von Kindern zwischen 2-6 Jahren organisieren. Die Einladung wird per mail erfolgen. Thilo Pfaff bedankt sich im Namen des GEB-K bei den Gästen und den Elternbeiräten für die rege Teilnahme und Diskussion. Mit freundlichen Grüßen Ihr Vorstand des GEB-K -4-
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