pressemappe 05/07/2016 thema Droht ein neuer Kalter Krieg? Seit der Ukraine-Krise und der Krim-Annexion verschlechtert sich das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen stetig. Anlässlich des anstehenden NATO-Gipfels in Warschau geht THEMA der Frage nach, was diese Spannungen für Europa bedeuten und ob uns bald ein neuer Kalter Krieg ins Haus steht. „Wir sind in die Zeiten eines neuen Kalten Krieges abgerutscht.“ Dieser Satz des russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew auf der Münchener Sicherheitskonferenz ging um die Welt. Das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland ist seit der KrimAnnexion und der Ukraine-Krise zunehmend schlecht. Dass aber ein führender russischer Politiker so drastisch auf die historische Ost-West-Konfrontation verweist, die als längst überwunden galt, lässt aufhorchen. Stehen sich Ost und West tatsächlich wieder unversöhnlich gegenüber? Droht wirklich ein neuer Kalter Krieg? Und welche Folgen hätte das für Europa? Anlässlich des anstehenden NATO-Gipfeltreffens in Warschau analysiert ARTE diese geopolitischen Fragen und sucht nach Antworten. Die erste Dokumentation nähert sich dem Thema über die neuen Brennpunkte widerstreitender Interessen in Ost und West. Die zweite Dokumentation taucht ein in das Innenleben einer Region, die schon traditionell zerrissen ist und in welcher der neue Konflikt zu einer starken Polarisierung der Gesellschaft führt: den Balkan. Die anschließende Dokumentation erzählt die Geschichte des NSA-Spions Jeffrey Carney, der sich 1983 entschloss der Stasi Geheimnisse der NSA zu verraten und so zu einem der absoluten Top-Agenten der DDR wurde. inhalt 20.15 Uhr aufrüstung, abschreckung, Angst wie gefährlich ist der neue ost-west konflikt? 03 21.10 Uhr stippvisite balkan - europas vergessener patient 04 22.05 Uhr ein stasi-maulwurf bei der nsa 05 22.50 Uhr aktion leder: die Stasi und das deutsche fussballduell um die wm ´74 06 Sobald das Ansichtsmaterial zur Verfügung steht, werden die Dokumentationen in voller Länge auf presse.arte.tv zur Ansicht bereit gestellt! Thema: droht ein neuer kalter krieg? Pressemappe 3 20.15 aufrüstung, abschreckung, Angst - wie gefährlich ist der neue ost-west konflikt? Dokumentation von katrin materna und christian trippe mdr/arte deutschland 2016, 52 min., ErstAusstrahlung Ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Kalten Krieges ergibt sich ein düsteres Bild hinsichtlich der Beziehungen zwischen Ost und West. Russland und die NATO steigern ihre Militärausgaben. Auch die Bundesrepublik Deutschland erhöht 2016 zum ersten Mal seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ihren Verteidigungsetat. Aufrüstung und Abschreckung Konzepte aus der Zeit des Kalten Krieges sind zurück. Wie gefährlich ist diese Eskalation in den Beziehungen zwischen Ost und West? Die Dokumentation sucht nach Antworten: in Russland und der Ukraine, in Polen und im Baltikum. Reporter reisen zu den Brennpunkten des Konflikts. Polen und die baltischen Republiken fordern vor dem NATO-Gipfel in Warschau die dauerhafte Stationierung von Kampftruppen und sind bereit, dafür die NATO-RusslandGrundakte aufzukündigen. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg versichert ihnen Beistand: „Wer einen unserer Partner angreift, greift uns alle an, wir sind gerüstet.“ Moskau hingegen zeigt mit dem Finger auf die NATO und den Westen, sieht dort die Ursache für die neue Eiszeit. Im estnischen Narva wird deutlich, wie die Balten, die direkt an der Grenze zu Russland leben, diese Spannungen empfinden. Die Angst vor Russland hat starken Einfluss auf den Umgang mit der zahlenmäßig starken russischsprachigen Minderheit in Estland und Lettland. Ortswechsel. Moskau. Militärparade zum „Tag des Sieges“, mit dem Russland das Ende des Zweiten Weltkriegs feiert. Hier das umgekehrte Bild. Russen berichten, welche Ängste sie im Hinblick auf die NATO und den Westen haben. Wie gefährlich die geopolitische Situation in Europa ist, zeigt sich im ostukrainischen Soledar. Eine Beobachtermission aus russischen und ukrainischen Offizieren beobachtet hier gemeinsam - mit Unterstützung der OSZE - den fragilen Waffenstillstand. Hochrangige Politiker, Militärs und Experten aus Ost und West beziehen in der Dokumentation Stellung und geben ihre Einschätzung zu der Frage ab, wie explosiv der neue Ost-West-Konflikt ist, der als Propagandakrieg längst in den digitalen Medien tobt. Thema: droht ein neuer kalter krieg? Pressemappe 21.10 stippvisite balkan europas vergessener patient dokumentation von danko handrick mdr/Arte deutschland 2016, 52 min., ErstAusstrahlung Es war einmal ein Land auf dem Balkan - Jugoslawien. Durch seine teils blutige Teilung in den 90er Jahren sind die neu entstandenen Staaten zum Spielball der Weltpolitik geworden. Sowohl der Westen als auch Russland, aber auch islamische Staaten versuchen seit Jahren, ihren Einfluss auf den Balkan auszubauen und zu stärken. Im Lichte der aktuellen Ereignisse wachsender Spannungen zwischen Ost und West und vom radikalen Islamismus ausgehender Terrorgefahren - rückt der Balkan immer mehr in den Fokus. Reporter Danko Handrick reist durch die Länder des ehemaligen Jugoslawiens und zeigt, wie der Einfluss der großen Weltmächte im Alltag der Menschen ankommt. Er geht der Frage nach, warum in Serbien Putin beliebter ist als Angela Merkel, oder auch, warum der Konflikt zwischen den unterschiedlichen Ethnien in BosnienHerzegowina noch immer nicht gelöst ist - stattdessen nimmt er auch in der jungen Generation weiter zu. Die drei kleinsten Staaten der Region - Montenegro, Kosovo und Mazedonien - sind gleichzeitig die größten Sorgenkinder. So spaltet die geplante Aufnahme von Montenegro in die NATO die Gesellschaft, denn die guten Beziehungen zu Russland werden hier traditionell gepflegt. Im Kosovo drängt sich die Frage auf, warum der Einfluss des radikalen Islamismus so stark ist, dass er den gemäßigten Islam der Region immer mehr verdrängt. Explosiv ist die Lage in Mazedonien. Dort gibt es immer wieder gewalttätige Demonstrationen gegen die Regierung. Die Dokumentation ist eine Reise durch eine oft vergessene Region im Fadenkreuz massiver geopolitischer Interessen. 4 Thema: droht ein neuer kalter krieg? Pressemappe 5 22.05 ein stasi-maulwurf bei der nsa Dokumentation von jürgen ast mdr/arte, Astfilm productions deutschland 2016, 52 min., ErstAusstrahlung Berlin, Frühjahr 1991: Der ehemalige Agent Jeffrey Carney wird von einem Spezialkommando des amerikanischen Geheimdienstes NSA gekidnappt - auf offener Straße, am helllichten Tag, mitten in Berlin. Jeffrey M. Carney alias Kid alias Jens Karney. Ein Mann mit vielen Gesichtern. Ein Verräter, der selbst verraten wird. Einer der erfolgreichsten Agenten des Kalten Krieges. Edward Snowden ist nicht der Erste, der seinem Auftraggeber in den Rücken fällt. Und er ist auch nicht der Erste, den der Geheimdienst dafür bestraft: Denn für Verräter gibt es kein Pardon, und auch Jeffrey Carney konnte nicht mit Milde rechnen, als er 1991 in Berlin von seinen ehemaligen Kollegen entführt wurde. Sieben Jahre zuvor: Carney ist blutjunge 19 Jahre alt und als NSA-Spion in West-Berlin stationiert, als er sich im April 1983 entschließt, dem Staatssicherheitsdienst der DDR Geheimnisse der NSA zu verraten. Carney wird in kürzester Zeit zu einem der absoluten Top-Agenten der DDR. Der Schaden, den er den USA damit zugefügt hat, soll sich auf etwa 15 Milliarden US-Dollar belaufen. Die Rekonstruktion dieser Spionage-Geschichte gibt erstaunliche Einblicke in den Agenten-Alltag und präsentiert Szenen, wie sie sonst nur in Hollywoodfilmen zu sehen sind. Die geheime Karriere des Jeffrey Carney zeigt aber auch, dass Verräter nicht mit Gnade rechnen können, welche Motive auch immer ihr Handeln bestimmt haben. Und dass es für die „Rächer“ der NSA offenbar kaum Grenzen gibt: Auch auf bundesdeutschem Boden kann der amerikanische Geheimdienst offen agieren, ohne dass jemand groß daran Anstoß nimmt. Thema: droht ein neuer kalter krieg? Pressemappe 6 22.50 aktion leder: die Stasi und das deutsche fussballduell um die wm´74 Dokumentation von annette heinrich und christian hestermann zdf/arte, spiegel tv deutschland 2014, 52 min. 22. Juni 1974: Bei der Fußball-Weltmeisterschaft kommt es im Hamburger Volksparkstadion zum einzigen deutschdeutschen Länderspiel der Geschichte. Es war ein Spiel, das zu einem 90-minütigen Klassenkampf stilisiert wurde. Vor allem für die Stasi war die Teilnahme der DDR-Kicker eine Herausforderung. Die Dokumentation schildert, wie die Stasi versuchte, den Sieg der DDR-Mannschaft über den Klassenfeind zu planen. Jürgen Sparwasser und die 78. Minute: Jeder kennt den Schützen des Siegestors für die DDR-Mannschaft im einzigen deutsch-deutschen Länderspiel der Geschichte. 40 Jahre später rekonstruiert die Dokumentation AKTION LEDER anhand von Interviews mit Zeitzeugen, Experten und historischen Dokumenten, wie das Ministerium für Staatssicherheit alles zu unternehmen versuchte, damit das WM-Spiel zwischen den beiden deutschen Staaten in jeder Hinsicht kein Fiasko für den Arbeiter- und Bauernstaat wurde. Im Zentrum stehen die Ereignisse im Vorfeld des Spiels. Denn das Vorspiel zu dem 90-minütigen Klassenkampf auf dem Rasen ist weitgehend unbekannt. Die Vorbereitungen trieben mitunter bizarre Blüten - vor allem auf der Seite des Arbeiter- und Bauernstaates. Ost-Berlin plante mit deutscher Gründlichkeit den Sieg über den Klassenfeind und versuchte gleichzeitig zu verhindern, dass die eigenen Jungs im Westen bleiben. Stasi-Chef Mielke rief dafür die „Aktion Leder“ ins Leben. Spitzel observierten DDR-Nationalspieler auf ihre „politische Zuverlässigkeit“, selbst ihre Post und ihre Familien wurden kontrolliert. Gleichzeitig wurde der Sieg über den Klassenfeind per Dekret verordnet. Man erwarte die Schaffung einer echten Kampfgemeinschaft, welche diesen Leistungsauftrag als Klassenauftrag betrachtet und ihm alles bedingungslos unterordnet. Für die weit verbreitete Stimmung in der westdeutschen Mannschaft mag Paul Breitners Statement stehen: „Es gab keine Ostzone. So gesehen war für meine Generation die DDR immer das absolute Ausland gewesen. Und deshalb war dieses für mich und für viele andere ein ganz normales Länderspiel.“ Pressekontakt: Manuel Schönung / [email protected] / T +33 388 14 20 09 Mehr Infos unter www.PRESSE.ARTE.TV / FOtos unter www.PRESSE.ARTE.TV oder per Mail an [email protected] BILDer: Titelseite, seite 3: © MDR; Seite 4: © Markus Zergiebel; Seite 5: © MDR/Astfilm; Seite 6: © imago-sportfoto/Magic Folgen Sie uns auf Twitter @ArtEpresse
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