Menschen unterwegs Kinder und Medien Wanzen in der Hosentasche Das Viertel gegen rechte Propaganda www.friedenskirche-bremen.de Friedenskirche Sommerhalbjahr 2016 GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:08 Uhr Seite 2 2 Es sollte für alle reichen. Eine Meinung Ein Kommentar zur Einwanderungsdebatte. Unser Land, ja Europa zeigt sich zerrissen. Es geht um die Frage, wie offen oder abweisend wir mit dem Zuzug von Fremden und Flüchtlingen umgehen wollen. Blicken wir etwas mehr als ein Jahr zurück. Da machte “Pegida” auf sich aufmerksam. Sie nennen sich “patriotische Europäer” und geben vor, sich gegen eine angebliche “Islamisierung des Abendlandes” zu wehren. ziehen. Es folgte der Bekenntnissatz der rechten Szene: Der Islam gehöre nicht zu Deutschland, Christen hätten sich abzugrenzen von solch einem “Dreck” und “Unsinn”. Woraufhin ihn die Tageszeitung "taz" einen “Pegida-Pastor” nannte. “Das Abendland” wird gewöhnlich so beschrieben, dass hier die jüdische und christliche Religion die Wertmaßstäbe stark mitbestimmt hätten. Die soll nun angeblich gegen den Islam stehen? Zeitgleich mit Pegida nahmen die Überfälle auf Flüchtlinge massiv zu. Inzwischen vergeht fast kein Tag, an dem nicht irgendwo in Deutschland an einem Wohnheim Feuer gelegt wird. Kaum ein Tag, an dem nicht Menschen in Notquartieren mit feindseligen Parolen beschimpft, bedroht, gejagt oder gar beschossen werden. Eine neue Partei erhält Zulauf, die “AfD”. Sie bestimmt mit fremdenfeindlichen Parolen zunehmend die politische Agenda. All dies strahlte im vergangenen Jahr auch nach Bremen aus, selbst in die Kirche hinein. Um jener Stimmungsmache entgegenzutreten, bildete sich ein breites Bündnis: “Bremen ist bunt. Wir leben Vielfalt!” Der Senat, der SV Werder, aber auch viele Kirchengemeinden beteiligten sich. Dagegen warb die Mehrheit der Bremer Pastorinnen und Pastoren für eine offene und demokratische Stadt. Sogleich griff Pastor Latzel aus der Martini-Gemeinde das bunte Bündnis an. Für eine Predigt suchte er einen Bibeltext herbei, der vom Krieg gegen andere Kulturen erzählt. Gott fordere uns angeblich auf, fremde Kulte “umzuhauen”, zu “verbrennen”, trennende “Schnitte” zu Die Bibel dürfe nicht als Schlagwaffe gegen fremde Kulturen missbraucht werden. “Wir distanzieren uns entschieden von Fundamentalismus jedweder Art – und von allen Versuchen, Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie, Antisemitismus oder rassistisches Gedankengut mit vorgeblich biblischem Glauben zu bemänteln". Seit letztem Sommer nun fliehen immer mehr Menschen bis nach Europa. Sie suchen Schutz vor Terror und Krieg, vor Verfolgung und Unterdrückung. Oft nur eben dem Absaufen im Mittelmeer entronnen und nur mit dem versehen, was sie zu Fuß durch halb Europa tragen konnten, kommen sie hier an. Bitten um Hilfe. Um “Asyl”. Dieses griechische Wort bezeichnet einen “Ort ohne Gewalt”. GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:08 Uhr Seite 3 Es ist eine immense menschliche und organisatorische Aufgabe, vor der wir stehen. Und es ist eine Herausforderung für unser Selbstverständnis. Wir stehen vor der Frage, in was für einem Land, in was für einem Europa wir eigentlich leben wollen. Eine Zwischenbemerkung, um Missverständnisse zu vermeiden: Wir sollten nicht ständig verallgemeinern. Auch bei den Geflüchteten handelt es sich nicht generell um “bessere” Menschen als wohl wir alle es im Durchschnitt sind. Will sagen: Niemand jedoch käme auf die Idee, pauschal die Abschiebung katholischer bayrischer Männer in Lederhosen zu verlangen, bloß weil auf der “Wies’n” erschreckend viele solcher Straftaten verübt werden. Lassen wir die Kirche also mal im Dorf. Straftaten müssen verfolgt und Frauen vor sexueller Gewalt geschützt werden, selbstverständlich unabhängig davon, welcher Herkunft jemand ist. Und natürlich gelten für Flüchtlinge die gleichen Gesetze wie für alle anderen auch. Aber das alles ist nicht wirklich entscheidend für die Frage, was nun zu tun wäre. Lassen wir uns bitte nicht andauernd ablenken. Entscheidend ist zunächst nur, dass es sich bei den Geflüchteten um Menschen in Not handelt, denen geholfen werden muss. Das sehen offenbar Millionen von Deutschen so. Erstaunlich viele kümmern sich um die Zuwanderer, heißen sie willkommen und unterstützen sie in ihrem Alltag. Es ist eine emsige Arbeit, die da geleistet wird. jene sexuelle Gewalt, die zu Silvester auf der Kölner Domplatte offenbar von einigen Migranten verübt wurde, verdient null Toleranz. Sie ist genauso schlimm, wie es die sexuellen Übergriffe sind, die beispielsweise regelmäßig während des Münchener Oktoberfests stattfinden. Währenddessen wächst bei anderen hier zu Lande zunehmend eine diffuse Angst. Da ist die Sorge, es könne sich die Welt rasant verändern. Das mag zunächst eine durchaus verständliche menschliche Reaktion sein. Denn Veränderungen sind Prozesse, deren Ausgang man anfangs schwer absehen kann. Niemand kann wissen, wohin genau uns alle der Weg führen wird. Wirklich niemand. Das Ende ist offen. Andererseits ist Angst oft kein wirklich guter Ratgeber. Die Welt verändert sich sowieso andauernd, ein Verbleiben im Gewohnten gibt es nicht. Es ist wohl das Leben selbst, das uns die Bereitschaft zur Veränderung abfordert. Stetig und immer wieder neu. Billiger bekommen wir es nicht. Eine Meinung 3 GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:08 Uhr Seite 4 Eine Meinung 4 Allzu “billig” aber scheint mir das gezielte Schüren von Ängsten für politische Zwecke. Das maßlose Aufbauschen dessen, was zu Silvester in Köln geschehen ist. Das Heraufbeschwören von Urängsten vor dem Fremden und Unbekannten. Die anmaßende Pose des vermeintlich rechtgläubigen “Abendlandes” gegen einen Islam, dessen Antlitz zur Fratze verzerrt wird. Da und dort wird aktuell tief im Schlamm des Unbewussten gerührt, um Leuten einen gehörigen Schrecken einzujagen. Mir scheint, hier wird die Sorge mancher Deutscher ausgebeutet, zu kurz zu kommen – in einem Land, in welchem die Reichen immer reicher und viele Arme immer ärmer werden. Dabei sollte der immense Wohlstand doch für alle reichen, wenn er denn nur gerechter verteilt würde. Die Kernfrage in Deutschland lautet, wie wir endlich mehr soziale Gerechtigkeit schaffen können. Stattdessen aber wird den Geflüchteten unterstellt, sie wollten “uns” etwas wegnehmen. Das ist ein uraltes Ablenkungsmanöver: Flüchtlinge werden zum Sündenbock erklärt. Längst fordern manche, die Grenzen und Flüchtlinge zurückzudrängen, notfalls mit Gewalt. Von “Abschreckung” ist vielfach die Rede, als wären wir mitten im Kalten Krieg. Fluchtwege werden abgeschnitten, Stacheldrahtzäune hochgezogen, Mauern errichtet. Militär soll eingesetzt werden gegen Menschen, die vor Militär geflohen sind. Merken wir eigentlich noch was? Wohin eine solche Logik führen kann, hat der griechische Außenminister auf eine Formel gebracht: “Wer Flüchtlinge stoppen will, muss Krieg gegen sie führen”. Und man fragt sich: Wer will so etwas ernsthaft? Obwohl: inzwischen fordern manche sogar dies! Vertreterinnen der AfD sprachen sich doch tatsächlich für den Gebrauch von Schusswaffen gegen Zuwanderer aus. Unbekannte warfen eine Handgranate auf ein schwäbisches Flüchtlingsheim. Soweit also sind wir schon. Nach gerade mal einem Jahr der Debatte. Höchste Zeit, eine angemessen menschliche Haltung einzunehmen, meint Ihr Pastor Bernd Klingbeil-Jahr (Anfang März 2016) GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:09 Uhr Seite 5 Mit den Menschen unterwegs. 5 In der Bibel wimmelt es geradezu von Einwanderern, Zuwanderern und Flüchtlingen. Es ist ein Buch, das von einer ständigen Wanderung erzählt. Von Migration. Und von einem Gott, der mit den Menschen unterwegs ist. Was sagt die Bibel über den Umgang mit Fremden und Zuwanderern? Der Befund ist eindeutig, da mögen die selbst ernannten Verteidiger des Abendlandes noch so laut schreien und schimpfen. Im dritten Buch Mose heißt es: Unterdrückt nicht die Fremden, die bei euch im Land leben, sondern behandelt sie genau wie euresgleichen. Jeder von euch soll seinen fremden Mitbürger lieben wie sich selbst. Denkt daran, dass auch ihr in Ägypten Fremde gewesen seid. Ich bin Jahweh, euer Gott! Das Grundgeschehen ist der Aufbruch der Sklavinnen und Sklaven um Mose aus der Unterdrückung in Ägypten. Die biblische Forschung belegt: diese Freiheitsbewegung ist der Kern des jüdischen (und christlichen) Glaubens. Um diese Erzählung aus dem zweiten Buch Mose herum ist nach und nach das gesamte Alte und Neue Testament entstanden. Ernst Bloch nannte dies den “Ur-Sinn der jüdischen und der christlichen Religion”. Damit fing alles an. Moses selbst war schon früh zum Flüchtling geworden. Als Jugendlicher hatte er mitansehen müssen, wie ein Sklaventreiber einen Zwangsarbeiter misshandelte. Mose verlor die Nerven und schlug den Sklaventreiber tot. Schnellstens mußte er außer Landes gehen. Er floh ins Land Midian, fand dort Arbeit und gründete eine Familie. Hier hätte seine Geschichte eigentlich zuende sein können. Aber Gott hatte andere Pläne mit Moses. Gott stellt sich im zweiten Buch Mose vor als einer, der es nicht aushält, wenn Menschen gequält, gedemütigt und entwürdigt werden. Deshalb beauftragt Gott Mose: der solle zum Pharao gehen und Freiheit fordern für das Volk. Mose soll die Menschen herausführen aus der Unterdrückung – in ein Land, wo Milch und Honig fließen, wo alle satt werden und in Würde leben können. Hier, in dieser Schlüsselerzählung der Bibel, verrät Gott seinen oder ihren genauen Namen: Jahweh. Das bedeutet: ich werde da sein. Ich werde euch begleiten auf dem langen Weg in die Freiheit. Das ist der Name und das Programm des Gottes der Bibel: Ich bleibe mit euch unterwegs. Biblischer Befund Die Bibel als Buch der Migration. GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:09 Uhr Seite 6 Biblischer Befund 6 Später, als man die Geschichten der Bibel zusammensammelte, stellte man vor diese Schlüsselerzählung noch einige Urgeschichten. Märchenhaft erzählte Sagen vom Anfang der Menschheit, lauter Geschichten von Aufbruch und Migration: das erste Buch Mose. Die Schöpfungserzählungen vom Paradies, von Adam und Eva etwa. Und die Erzählung von Abraham. Der wird beschrieben als ein “umherirrender Aramäer”, der aufbricht in unbekanntes Land, um dort einen lebenswerten Ort zu finden. (Auch der Islam kennt übrigens diesen umherwandernden “UrVater”, im Koran heißt er “Ibrahim”). Und zuletzt erzählt das erste Buch Mose von Josef, den es unfreiwillig ins Ausland nach Ägypten verschlägt. So bekommt die Geschichte vom Aufstand der Sklaven in Ägypten im zweiten Buch Mose ihren erzählerischen Vorspann, wird eingeordnet. Nachfolgend erinnern die Geschichten des Alten Testaments immer wieder daran, dass “wir alle einst ausÄgypten ausgezogen sind”. Das soll niemand vergessen. Später wurde Israel zu einem Staat. Dessen Könige aber strebten nach Macht, Reichtum und Stärke, führten Kriege und versklavten sogar ihrerseits Kriegsgefangene - alles vergessen? Gegen diesen Machtmissbrauch standen die Propheten auf: Jesaja, Amos und andere. Sie protestierten gegen die Verletzung der Menschenwürde, forderten Gerechtigkeit, warnten eindringlich vor Krieg und Gewalt. Aber es nützte nichts: im Jahr 587 vor Christi Geburt verlor Israel einen Krieg. Die Babylonier zerstörten Jerusalem und verschleppten die Bevölkerung erneut in die Sklaverei. Jesaja ging mit den Verschleppten nach Babylon. Um sie zu ermutigen: jetzt sind wir hier in der Fremde, sagte der Prophet. Und es sollte in unserem Interesse sein, dass wir hier in der Fremde heimisch werden. “Suchet der Stadt Bestes”, versöhnt Euch mit den Menschen und den Lebensbedingungen in der Fremde. Sucht, was dem Frieden dient. So ermutigte Jesaja seine Leute im Exil. “Tröstet, tröstet mein Volk”, sagte er, “Eure Gefangenschaft wird einst ein Ende haben. Dann werdet Ihr zurückkehren in Eure Heimat, die Stadt des Friedens, ein neues Jerusalem”… GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:10 Uhr Seite 7 Knapp 600 Jahre nach Jesaja wird Jesus geboren. In der Fremde, in einem armseligen Stall in Bethlehem. Und man sagt, in diesem obdachlosen Kind sei Gott selbst Mensch geworden. Kaum geboren aber, wird Jesus selbst zum Flüchtlingskind. Weil der grausame König Herodes um seine Macht fürchtet, droht politische Verfolgung. Und so machen sich Maria, Josef und das Jesuskind auf nach Ägypten, um dort Schutz zu suchen. Gott selbst also wird zum Asylanten! Gegen wen also, frage ich, gegen wen meinen eigentlich die selbsternannten Verteidiger des jüdisch-christlichen Abendlandes, Gott verteidigen zu müssen? Gegen Flüchtlinge, ausgerechnet? Auch manchen politischen Parteien sei es gesagt, zumal, wenn sie sich selbst “christlich” nennen: Der Gott der Bibel wird selbst als Flüchtling beschrieben. Als einer, der unterwegs ist mit den vielen, die auf der Suche sind nach einem Leben in Gerechtigkeit und Frieden. Und gegen wen meinen eigentlich angeblich “bibeltreue” Fundamentalisten den Gott der Bibel verteidigen zu müssen? Etwa gegen sich selbst? Wo Gott doch nach eigener Aussage unter den Fremden zu Hause ist, den Schutzbedürftigen und Ausgestoßenen? Es ist ein wandernder Gott, der uns in der Bibel vorgestellt wird - mitten zwischen umherwandernden Menschen. Migration in der Bibel allüberall. Die Bibel erzählt von einem immer neuen Aufbruch, von Flucht vor Krieg und Leid, von Vertreibung und dem Verschlepptwerden, vom Leben in der Fremde und der Sehnsucht nach Heimat, vom Trost für jene, die ihre Habe und ihr Zuhause zurücklassen mussten, um irgendwo ein Asyl zu finden, einen Ort, wo sie in Frieden leben können. Ich wünsche den Flüchtlingen, wo auch immer auf der Welt, dass sie auf ihrem Weg immer wieder Trost und Ermutigung finden – Menschen, die sie begleiten und beschützen. Die ihnen Herberge geben für ihren Leib und ihre Seele. Menschen, die sich vom Hebräerbrief im Neuen Testament leiten lassen. Dort heißt es: Vergesst nicht, Gastfreundschaft zu üben, denn auf diese Weise haben einige, ohne es zu wissen, Engel bei sich aufgenommen. Bernd Klingbeil-Jahr, Pastor Biblischer Befund 7 GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:10 Uhr Seite 8 8 Als Tandem unterwegs. Im Übergangswohnheim Klinikum Mitte wird gesägt, gebohrt und frisch gestrichen. In alten Büroräumen der Krankenhausverwaltung entstehen 45 zusätzliche Betten, Waschräume und Kochgelegenheiten für Flüchtlinge. Neben dem sicheren Dach über dem Kopf bietet die Unterkunft am Hulsberg aber vor allem spannende Begegnungen. Foto: Karsten Klama AnKommen Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer. Christian Esser und Andreas Müller vom Arbeit- und Lern-Zentrum mischen Sand, Wasser und Zement im Innenhof des Übergangswohnheims, legen letzte Hand an. Im Frühjahr hatte das Institut für Berufs- und Sozialpädagogik (IBS) gemeinsam mit den Bewohnern zwei Pavillons aufgebaut. Jetzt stehen auch die Papierkörbe an der richtigen Stelle. Eine Tischtennisplatte und Fußballtore kommen noch hinzu. “Unser Innenhof, soll sich an den warmen Tagen zum zentralen Wohlfühl-Ort verwandeln und die Gemeinschaftsräume, Bücherzimmer, Kindergartenzimmer sowie Näh- und Teestube ergänzen”, sagt Arso Gürtekin von der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Sie leitet das Übergangswohnheim auf dem Krankenhausgelände und ist “jetzt richtig angekommen im Viertel”. Auf Deutsch, Arabisch und Farsi kündigen Infozettel an einer Pinnwand Sportund Deutschkurse an. Freitags hat die Fahrradwerkstatt geöffnet. Die Bewegungsschule Casa Cultural bietet Tanzkurse an: Vom Kinderballett über Reggaetón und Latin Dance für Jugendliche bis zur Zumba-Fitness. Jeden Mittwoch können Frauen bei Qi-Gong etwas entspannen. Im Kontakt-Café tauschen sich Erwachsene aus. Es gibt eine Hausaufgabenhilfe für Schulkinder. Kurz: Das Übergangswohnheim hat sich zu einem kleinen Weltdorf im Viertel entwickelt. GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:10 Uhr Seite 9 Arso Gürtekin, Leiterin des Übergangswohnheims auf dem Krankenhausgelände Bis zu 165 Plätze für Familien und Singles sind entstanden. Hinzu kommt ein Schlafraum mit zehn Matratzen für NotSituationen. Arso Gürtekin hat diesen in den letzten Monaten mehrfach für die Geflüchteten nutzen müssen. Dann wird es eng. “Aber die ehrenamtliche Unterstützung hier im Viertel ist großartig”, sagt Gürtekin. Parallel zum Deutschunterricht gibt es eine Kinderbetreuung. So können beide Eltern an den Sprachkursen teilnehmen. ”Hier könnten wir noch Unterstützung von Erzieherinnen oder pädagogischen Fachkräften gebrauchen”, sagt Gürtekin. Dann wäre die Kinderbetreuung auch gesichert, wenn ein Helfer mal krank ist. Nach drei bis sechs Monaten ziehen die Familien aus Syrien, Afghanistan, Eritrea oder dem Iran in ihre eigene Wohnung – wenn eine passende Unterkunft gefunden ist. Dann benötigen sie allerdings weitere Unterstützung. “Wenn es Vertrauenspersonen aus der Zeit im Übergangswohnheim gäbe, könnten sich kleine Tandems bilden”, beschreibt Gürtekin die neue Aufgabe. Für die Familienbetreuung brauche man Geduld, dürfe nicht schüchtern sein und sollte die Bremer Behörden etwas kennen. Außerdem müsse man mit Rückschlägen umgehen können, wenn die Verwaltung nicht so reagiert wie gewohnt. Der Lohn: Man wird fit im Ausländer-, Wohn- und Sozialrecht. “Jeder Fall bei uns ist individuell”, sagt Arso Gürtekin und bietet den ehrenamtlichen Helfern Sprechstunden an oder vermittelt Fortbildungen. Interessenten können sich direkt bei der Koordinatorin der freiwilligen Flüchtlingshilfe in Bremen-Mitte Marijana Jurkovic melden. Ihre Email-Adresse: [email protected] Foto: Karsten Klama Karsten Klama AnKommen 9 GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:10 Uhr Seite 10 10 Die Wanze in der Hosentasche. MenschenRecht Datenklau per Smartphone und Internet. "Wir werden ausgebeutet wie Ölfelder", warnte Yvonne Hofstetter bei einem Vortrag in der Friedensgemeinde. Sie muss es wissen: sie leitet ein IT-Unternehmen und kennt die Systeme, die uns programmieren. Sorgsam sollten wir unsere Daten schützen, rät sie, um unsere Freiheit zu bewahren. Immer mehr Menschen vertrauen ihrem Smartphone, dem digitalen Kalender, Facebook oder Amazon unendlich viele persönliche Informationen an. Sämtliche Suchanfragen werden maschinell erfasst, Einkäufe im Internet oder per PaybackCard im Laden werden registriert und ausgewertet. Google ist längst keine bloße Suchmaschine mehr, sondern ein Technologiegigant, der Daten sammelt und zu Geld macht. Was jemand bei Facebook einstellt, gehört fortan dem Konzern, der es verwerten darf. Längst analysieren Banken, was dort über ihre Kunden zu finden ist: in welcher Familie und Nachbarschaft jemand lebt, welche Hobbies die Person ausübt und was so an Gerüchten über sie kursiert. Niemand überprüft die Richtigkeit der FacebookAngaben, dennoch wird danach die Kreditwürdigkeit eingeschätzt. Krankenkassen verlocken Kunden zum Tragen eines Armbands, das fortlaufend deren Körperdaten versendet. “Na und?!”, meinen viele, “macht doch nichts, ich habe nichts zu verbergen!” Mag sein. Aber, Gegenfrage: wem würden Sie freiwillig alle ihre Termine und Vorhaben mitteilen, Ihre Geldsorgen, Ihre Blutwerte und das, was Sie zutiefst beschäftigt? Wem würden Sie ungeschützt Auskunft geben über ihre persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten – wann Sie schlafen, wie oft Sie sich bewegen, welche Musik Sie hören, welche Bücher Sie lesen und welchen Ansichten Sie zuneigen? Es müsste wohl schon eine Person sein, der sie größtes Vertrauen entgegenbringen. Und die höchst verschwiegen mit diesen Informationen umgeht. Warum aber sollte ich all dies irgendwelchen Geschäftemachern anvertrauen?! Was wie Science Fiction klingt, ist längst ein riesiges Geschäft: Informationen über uns werden akribisch zusammengeführt und ausgewertet. Alles, was zu finden ist - auch das, was irgendwelche Leute über uns an Gerüchten verbreiten. Vollautomatisch erstellen Algorithmen Dossiers über den jeweiligen Menschen. Inzwischen, so berichtet Hofstetter, habe eine einzige Firma 44 Millionen Deutsche voll erfasst. Und verkaufe meistbietend an andere. GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:10 Uhr Seite 11 Gefährlich werden können “Tracking”Programme, wie sie in Smartphones und Navis zu finden sind. Ständig meldet sich das Gerät in der lokalen Zelle an, wo sich der Nutzer gerade befindet. Und so lässt sich am Ende lückenlos erfassen, wo sich ein Mensch wie lange aufgehalten hat, vor welchem Schaufenster er stehen geblieben war oder an welcher Demo er teilnahm. Vor Jahren demonstrierten in der Ukraine tausende Menschen täglich auf dem Maidan für Freiheit und Demokratie. Die Regierung jedoch spähte deren Smartphones aus – und schickte allen eine Botschaft per SMS: die Leute sollten am nächsten Tag besser zu Hause bleiben, sonst würde es unangenehm für sie… Wie real die Gefahr des Überwachungsstaates inzwischen ist, haben die Enthüllungen Edward Snowdens deutlich gemacht. Die Datenkrake hebelt Grundrechte aus: das Briefgeheimnis und das Recht auf Privatheit in den eigenen vier Wänden werden gebrochen, die Meinungsfreiheit eingeschränkt. Dabei interessierten sich Konzerne wie Google und Facebook, aber auch staatliche Spione wie die NSA nicht wirklich für die Menschen, meint Hofstetter. Sie wollten vornehmlich Zukunft beeinflussen: “Sie wollen wissen, was wir zu tun und zu kaufen gedenken – um uns darin so gut wie möglich zu lenken". Nein, arglos sollten wir wohl nicht sein. Es geht darum, Freiheit und Privatsphäre zu verteidigen. Ein erster Schritt wäre, sparsam mit Daten umzugehen: möglichst kein Smartphone, dafür aber sichere Suchmaschinen wie “Ixquick” nutzen und ein weitgehend analoges Leben pflegen. Rechtlich sollten Daten wie Gegenstände behandelt werden nach der Devise: “Meine Daten gehören mir!” Denkbar wäre auch, das Internet als ein geschütztes öffentlich-rechtliches System neu zu erfinden. Bernd Klingbeil-Jahr MenschenRecht 11 GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:10 Uhr Seite 12 12 Kinder und digitale Medien. WissensDurst Themenjahr in der Kita der Friedensgemeinde. Können Sie sich an die Fernsehidole Ihrer Kindheit erinnern? Je nach heutigem Alter haben uns die Bonanza-Brüder, Pan Tau oder Lassie verzaubert. Ich habe viel Zeit in meiner Kindheit als "Robin Hood" oder "Winnetou" mit Pfeil und Bogen auf den Obstbäumen im Garten verbracht. Ein Telefon für dringende Anrufe gab es nur beim Nachbarn drei Häuser weiter. Mittlerweile ist (fast) jeder immer erreichbar und "Nintendo" oder "Gameboy" nicht mehr gefragt - heute wünschen sich bereits die Grundschulkinder ein eigenes Smartphone oder Tablet. In regelmäßigen Abständen kehren “Heidi”, “Wickie” und “Biene Maja” zurück ins Fernsehprogramm oder ins Kino - heute werden die nötigen Accessoires für die Rollenspiele der Kinder von der Spielzeug-Industrie gleich mitgeliefert. Kinder wachsen in der heutigen Zeit, vom ersten Lebenstag an, mit den digitalen Medien auf: Sie erleben, wie sie von den Menschen in ihrem Lebensumfeld genutzt werden und welche Bedeutung diese im Alltag haben, beispielsweise für die Kommunikation mit anderen Menschen. Fast jeder Haushalt ist mit einem oder mehreren Fernsehern bestückt, aus dem direkt auf das Spielund Konsumverhalten der Kinder Einfluss genommen wird und die Kleinsten wischen über jeden Bilderrahmen in der Erwartung, es müsse ein neues Bild erscheinen. Einige Kinder müssen oftmals mit dem Handy oder PC um die Aufmerksamkeit Ihrer Eltern konkurrieren, daher bitten wir die Eltern, das Handy in der Kita auszuschalten. Die Kita als Teil der Friedensgemeinde schließt sich in der pädagogischen und inhaltlichen Bildungsarbeit mit den Mädchen und Jungen dem Themenjahr an. Allerdings wollen wir uns nicht vorrangig mit der Frage beschäftigen, was die digitalen Medien mit den Kindern machen, sondern uns darauf konzentrieren, wie die Kindern sie bewusst und kritisch nutzen (können). Wir wollen spannenden Fragen nachgehen: Mit welchen Mitteln wurden Nachrichten übermittelt, bevor es SMS und Email gab? Wie haben sich Telefone im Laufe der Jahre verändert und (wie) kann man sie selber bauen? Wie funktioniert eigentlich ein Computer?...und was entsteht, wenn die Kinder ein Hörspiel oder einen Film selbst entwickeln und gestalten? GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:10 Uhr Seite 13 Die Kinder sollen die Möglichkeit haben, Digitalkameras als ästhetisches Ausdrucksund Dokumentationsmittel zu nutzen, z.B. indem sie ihre Beobachtungen im Bild festhalten oder Fotos am PC bearbeiten. Über die Aneignung der Funktionsweisen und Möglichkeiten, die digitale Medien bieten, sollen die Kinder befähigt werden, diese konstruktiv für ihre Lernprozesse zu nutzen, ihre Fragen zu beantworten und ihren Wissensdurst zu stillen. Sie sollen ein Verständnis dafür entwickeln, dass Medien von Menschen erdacht werden, die damit konkrete Absichten verfolgen. Kinder, die darüber Bescheid wissen, wie etwas funktioniert, sind auch zu einer kritischen Auseinandersetzung mit diesen Dingen in der Lage. Da Partizipation in unserem Konzept eine wichtige Rolle spielt, werden uns bei der Auswahl der Schwerpunkte die Fragen der Kinder leiten: sie sollen mitentscheiden und -gestalten, ihr Interesse steht im Mittelpunkt der thematischen Ausgestaltung. Neben der Beschäftigung mit dem Jahresthema wird die Förderung der direkten Kommunikations- und Sprachfähigkeit der Kinder eines unserer wichtigsten Bildungsziele bleiben. Wir freuen uns sehr, wenn unseren Kindern nicht mehr genutzte Geräte (z.B. "alte" Telefone mit Tasten oder Wählscheibe, Dia-Projektor, Diktiergerät, Videokamera) zum Ausprobieren und Erkunden gespendet werden - vielleicht entsteht auf diesem Wege in der Kita ja ein kleines Medien-Museum, das wir Ihnen bei einem unserer nächsten Feste präsentieren können. Lorena Leschke-Jendrtzok, Leiterin der Kita Friedensgemeinde WissensDurst 13 GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:10 Uhr Seite 14 14 Medien, Menschenrecht und Internet. Programm Das Themenjahr wird fortgesetzt. Im Januar begann in der Friedensgemeinde das Themenjahr "Oh Gott, warum habe ich keinen Empfang?!" Die Kita und Gemeindegruppen sowie Themenabende und -gottesdienste beschäftigen sich seither damit. Bis zum Jahresende wird es weitere Veranstaltungen geben. Hier ein (noch unvollständiger) Überblick: Manche Veranstaltungen standen bei Redaktionsschluss dieses Heftes leider noch nicht endgültig fest. So plant die Kita der Friedensgemeinde einen medienpädagogischen Elternabend, der offen sein wird für alle Interessierten. Die Jugendfreizeit vom 24. bis 30. Juni auf Amrum wird sich mit Verlockungen und Gefahren des Internets beschäftigen. Außerdem soll es im September einen Themenabend geben, in welchem investigative Journalistinnen und Journalisten aus Zeitungen und Sendern ihren Recherche-Alltag vorstellen – und sich mit dem Vorwurf befassen, wir würden angeblich von einer “Lügenpresse” gegängelt. Themengottesdienste: Sonntag, 08. Mai, 11.00 Uhr - Pastor Rüdiger Kunstmann “Und am 8. Tag schuf Gott die Cloud. Wirklich?” Der Mensch als Ebenbild Gottes, Big Data und das Internet der Dinge Sobald die Termine feststehen, werden wir auf einem Handzettel und auf unserer Website darüber informieren. Außerdem wird es eine Reihe von Themengottesdiensten geben, deren Termine bereits feststehen: Sonntag, 12. Juni, 11.00 Uhr - Pastor Rüdiger Kunstmann “Werft das Netz aus…, so werdet ihr finden.” Mit Mensch und Gott verbinden in einer inter-vernetzten Welt GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:10 Uhr Seite 15 Programm 15 Sonntag, 11. September, 11.00 Uhr - Klaus Pohlmeyer, Theologe und Psychotherapeut Aufbruch vom Tod zum Leben - oder: Die befreiende Erfahrung der “Fremden Sprache” Sonntag, 25. September, 11.00 Uhr - Pastor Bernd Klingbeil-Jahr Der Vorwurf der "Lügenpresse" und die Gleichgültigkeit des Internets Sonntag, 09. Oktober, 11.00 Uhr “Ich bin dein Gott, der dich aus den Fallstricken des Netzes befreit …” Die zehn Gebote für das Internet (2. Mose 20,1-17) Sonntag, 16. Oktober, 11.00 Uhr - Klaus Pohlmeyer, Theologe und Psychotherapeut Das Sprengen von Grenzen - oder: Reicht ein Kochbuch zur Revolution? Sonntag, 23. Oktober, 11.00 Uhr - Pastor Bernd Klingbeil-Jahr Von der Kraft der Vergebung und dem Recht auf Vergessen-Werden im Internet Sonntag, 27. November, 11.00 Uhr 1. Advent, - Klaus Pohlmeyer, Theologe und Psychotherapeut Die Ankunft bei sich selbst - oder: Wo wohnt der Kaiser? GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:10 Uhr Seite 16 16 Das Viertel isst gegen rechts. NetzWerk Gemeinsam essen und nachdenken am 16.11. Mehr Geflüchtete denn je suchen hier zu Lande Schutz. Die Zahl der rechten Gewalttaten ist erheblich gestiegen, der Ausgang der letzten Wahlen in einzelnen Bundesländern besorgniserregend. Genügend Themen für die Veranstaltung “Das Viertel isst…", zu der wieder alle, die im Viertel leben und/oder arbeiten, für Mittwoch, 16. November, um 18.00 Uhr herzlich eingeladen sind. Es ist unterschiedlich, wie stark jeder einzelne von uns im Kontakt mit geflüchteten Menschen ist. Viele im Viertel engagieren sich ehrenamtlich auf bewundernswerte Weise: sie geben Deutschunterricht, übernehmen Patenschaften, bieten Sportkurse an oder gehen zur Hausaufgabenbetreuung. Andere verfolgen die Ereignisse mit großem Interesse über die Medien oder über Gespräche. Und ab und an stellen wir alle fest, dass es Barrieren im Kopf gibt – der Umgang mit anderen Kulturen ist nicht immer einfach. Hier wie dort gibt es tradierte Vorurteile und Sitten, die ungewohnt anders sind. Lebensweisen, mit denen wir uns vielleicht nur schwer anfreunden können. In der Begegnung mit dem Fremden ist es hilfreich, sich selbst zu beobachten und zu überprüfen, ob die (Vor-)Urteile eine Berechtigung haben. Zu diesem Thema haben wir einen Experten aus Berlin eingeladen: den Architekten, Menschenrechtsaktivisten und Filmemacher Van Bo Le-Mentzel. Er wurde vor vierzig Jahren auf der Flucht seiner Eltern aus Laos geboren. Als zugewanderter Deutscher beschäftigt er sich täglich mit dem, was andere ihm entgegenbringen (und was oftmals gar nicht so gemeint ist). Van Bo Le-Mentzel wirkt mit an der Aktion “DeutschPlus”, die den Dialog zwischen Kulturen fördert und am Abbau von Vorurteilen arbeitet. “Wir gestalten das Deutschland von morgen” lautet das Motto für eine plurale Republik. Mit einem “Day of Rights” soll ein jährlicher Festtag für das deutsche Grundgesetz etabliert werden. Le-Mentzel nennt dies “Weihnachten für die Menschenrechte”. GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 17 Es ist ihm ein Anliegen, mehr Wertschätzung gegenüber unterschiedlichen Identitäts- und Lebensentwürfen zu schaffen, mehr Verständnis füreinander herzustellen sowie Chancengleichheit und Teilhabe zu ermöglichen. Er setzt sich für ein gesellschaftliches Klima ein, das entschlossen Diskriminierung verurteilt. Dabei sieht Van Bo Le-Mentzel die tatsächlich gelebte Integration auf gutem Wege. Sie sei viel weiter, als es die gegenwärtige Debatte widerspiegele, meint er. Eingeladen zu diesem gemeinsamen Essen und Meinungsaustausch sind alle, die im Viertel leben und/oder arbeiten: Jüngere wie Ältere, Neu-BremerInnen ebenso wie Alteingesessene. Zu einer einfachen Suppe samt Nachtisch gibt es jede Menge Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen oder alte aufzufrischen. Auch für einen guten Zweck wird gesammelt: für die Bildungsbrücke – Initiative für Chancengleichheit im Viertel, die Kindern aus armen Familien dabei hilft, die Nebenkosten der Schule zu tragen. Zeit: Mittwoch, 16. November, diesmal schon um 18.00 Uhr Ort: Gemeindesaal der Ev. Friedenskirche (Humboldtstr. 175) Anmeldung: bitte bis 14. November mittags im Gemeindebüro, Tel. 74242, E-Mail: [email protected] Kostenbeitrag (wer’s kann): 5,- EUR Es laden herzlich ein: • Das Ortsamt und die Beiräte Mitte/Östliche Vorstadt • Das “Haus im Viertel” der Bremer Heimstiftung • Die evangelische Friedensgemeinde Wir freuen uns auf einen anregenden Vortrag und die daraus resultierenden Diskussionen. Hellena Harttung, Leiterin des Ortsamts Mitte/ Östliche Vorstadt NetzWerk 17 GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 18 Unsere Gottesdienste 18 Mai 2016 01 08 11.00 Uhr Familiengottesdienst Pastorin Ulrike Hardow 11.00 Uhr Themengottesdienst Pastor Rüdiger Kunstmann Und am 8. Tag schuf Gott die Cloud. Wirklich? Der Mensch als Ebenbild Gottes, Big Data und das Internet der Dinge. (Johannesevangelium 10, 11-18) 15 11.00 Uhr Pfingsten Gottesdienst mit Abendmahl Pastor Bernd Klingbeil-Jahr 22 11.00 Uhr Gottesdienst mit dem Kirchenchor unter der Leitung von Megumi Ishida-Hahn Pastor Bernd Klingbeil-Jahr 29 11.00 Uhr Gottesdienst Pastor Volkhard Leder Jun 2016 05 11.00 Uhr Familiengottesdienst mit dem Kinderchor unter der Leitung von Megumi Ishida-Hahn 12 11.00 Uhr Themengottesdienst Pastor Rüdiger Kunstmann “Werft das Netz aus..., so werdet ihr finden.” Mit Mensch und Gott verbinden in einer inter-vernetzten Welt. (Johannesevangelium 21, 1-14) Fr.17 anderer Tag, andere Uhrzeit 19 15.00 Uhr Familiengottesdienst Verabschiedung der künftigen Schulkinder aus der Kita Lars Ackermann, (Prädikant) Pastorin Ulrike Hardow 11.00 Uhr Gottesdienst Pastor Bernd Klingbeil-Jahr Konfirmandinnen und Konfirmanden und Jugendliche berichten aus ihrer Projektarbeit GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 19 Sommerpause 19 Während der Sommerferien finden in der Friedenskirche keine Gottesdienste statt. Die Gemeinde ist in dieser Zeit eingeladen, an den Gottesdiensten der benachbarten St. Petri-Domgemeinde teilzunehmen: Jeden Sonntag um 10.00 Uhr im Bremer Dom. Die wenigen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden sich auf Dienstreisen oder im Urlaub, damit sie anschließend wieder mit frischen Kräften für Sie da sein können. Für Trauerfeiern ist für Vertretung gesorgt (bitte die Aushänge und telefonischen Hinweise beachten!). Aug 2016 Sa. 06 09.00 Uhr Einschulungsgottesdienst für die neuen Schulkinder sowie ihre Familien und Freunde 07 11.00 Uhr Familiengottesdienst 14 11.00 Uhr Gottesdienst Pastor Bernd Klingbeil-Jahr 21 11.00 Uhr Gottesdienst Pastorin Ulrike Hardow 28 11.00 Uhr Gottesdienst Pastor Bernd Klingbeil-Jahr anderer Tag, andere Uhrzeit Pastorin Ulrike Hardow Lars Ackermann, (Prädikant) Unsere Gottesdienste vom 23. Juni - 03. August 2016 GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 20 Unsere Gottesdienste 20 Sep 2016 Fr. 04 11.00 Uhr Familiengottesdienst Pastorin Ulrike Hardow zur Begrüßung der neuen Kinder in der Kita 11 11.00 Uhr Themengottesdienst Aufbruch vom Tod zum Leben - oder: Die befreiende Erfahrung der ”Fremden Sprache” (zu Apostelgeschichte 2. 14-36) 16 18.00 Uhr Richte unsere Füße Pastor Bernd Klingbeil-Jahr auf den Weg des Friedens. Auftaktgottesdienst zum ökumenischen Stadtkirchentag, der an diesem Wochenende in ganz Bremen begangen wird 18 11.00 Uhr KEIN Gottesdienst in der Friedenskirche, stattdessen ein gemeinsamer Abschlussgottesdienst des ökumenischen Stadtkirchentages auf dem Bremer Marktplatz 25 11.00 Uhr Themengottesdienst Pastor Bernd Klingbeil-Jahr Der Vorwurf der “Lügenpresse” und die Gleichgültigkeit des Internets anderer Tag, andere Uhrzeit Klaus Pohlmeyer, Theologe und Psychotherapeut Okt 2016 02 11.00 Uhr Erntedankfest Pastorin Ulrike Hardow Familiengottesdienst mit Abendmahl 09 11.00 Uhr Themengottesdienst Pastor Rüdiger Kunstmann “Ich bin dein Gott, der dich aus den Fallstricken des Netzes befreit...” Die zehn Gebote für das Internet. (2. Mose 20, 1-17) 16 11.00 Uhr Themengottesdienst Klaus Pohlmeyer, Das Sprengen von Grenzen - oder: Theologe und Reicht ein Kochbuch zur Revolution?” Psychotherapeut (zu Apostelgeschichte 10, 9-29 und 34-35) GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 21 Okt 2016 23 11.00 Uhr Themengottesdienst Pastor Bernd Klingbeil-Jahr Von der Kraft der Vergebung und dem Recht auf Vergessen-Werden im Internet 30 11.00 Uhr Gottesdienst Pastor Bernd Klingbeil-Jahr Nov 2016 06 13 11.00 Uhr Familiengottesdienst 20 11.00 Uhr Totensonntag Pastorin Ulrike Hardow Gottesdienst mit Abendmahl zum namentlichen Gedenken der Verstorbenen 27 11.00 Uhr Erster Advent Themengottesdienst Die Ankunft bei sich selbst - oder: Wo wohnt der Kaiser? (zu Apostelgeschichte 23, 11-31) Dez 2016 Do. 01 Lars Ackermann, (Prädikant 11.00 Uhr Friedenssonntag Pastor Bernd Klingbeil-Jahr Musikalischer Gottesdienst u.v.a. “The Armed Man” (Der bewaffnete Mensch), eine Messe für den Frieden von Karl Jenkins, aufgeführt vom Kammerchor der evangelischreformierten Gemeinden Neuenkirchen und Rekum sowie vom Kirchenchor der evangelischen Friedensgemeinde, begleitet von einem Projektorchester und einem muslimischen Imam. Musikalische Leitung: Hauke Scholten und Megumi Ishida-Hahn Klaus Pohlmeyer, Theologe und Psychotherapeut AUSBLICK: 19.00 Uhr Bremer ökumenischer Pastor Bernd Klingbeil-Jahr Gottesdienst zum Welt-Aids-Tag u.v.a. gemeinsam vorbereitet von den Aids-Beratungsstellen des Gesundheitsamtes und des Rat und Tat-Zentrums, der Frauengruppe HIV, dem ökumenischen Arbeitskreis Homosexuelle und Kirche sowie Verteter/inne/n der katholischen und evangelischen Kirche. Musik: Gospel-Chor “Joy and Spirit” (Leitung: Daniel Akkermann) Unsere Gottesdienste 21 GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 22 Die Gemeinde lädt ein 22 Regelmäßige Gruppen und Treffen. für Kinder Kita (Lessingstr. 12A) Die Friedensgemeinde unterhält eine der größten Kindertageseinrichtungen in Bremen. Zusätzlich werden dort weitere Freizeitaktivitäten angeboten. Leitung: Lorena Leschke-Jendrtzok Tel. 70 68 86 Kinderchor Megumi Ishida-Hahn - mittwochs: 15.30 -16.00 Uhr, Kinderchor I (Altersgruppe 4 Jahre) Tel.: 7 4242 - donnerstags: 16.15 -16.45 Uhr, Kinderchor II (5 -6 Jahre alt, Vorschulkinder) (ab August 15.30-16.00 Uhr), - donnerstags: 17.00 -17.45 Uhr, Kinderchor III (6 - 8 Jahre alt, Schulkinder) (ab August 16.15-17.00 Uhr) Kindergruppe Samsolidam Dorothee Schaefer - donnerstags: 16.15 - 17.30 Uhr als feste Gäste im Haus: Kinderschutzzentrum Bremen (Humboldtstr. 179) Tel. 240 112 10 für Jugendliche Konfirmandennachmittag (3 Gruppen) - dienstags 15.00 - 19.00 Uhr Offener Jugendtreff Pastor Bernd Klingbeil-Jahr - dienstags 16.00 - 21.00 Uhr Dorothee Schaefer Jugendgruppe Dorothee Schaefer - dienstags 19.00 Uhr Hausaufgabenhilfe Kostenlos und kompetent - mittwochs 15.00 - 17.00 Uhr (außer in den Schulferien) als feste Gäste im Haus: Martinsclub-Jugendgruppe Bernhard Arnold Birgit Neumann Eckhard Jahn Stefanie Büsching, Tel. 53 74 750 für Erwachsene Café Pax - mittwochs und donnerstags 15.00 - 19.00 Uhr - sonntags 12.00 - 13.15 Uhr - immer zu den Bundesligaspielen des SV Werder Bremen Das Café-Team braucht Verstärkung, Interessierte können sich im Gemeindebüro melden. Arbeitslosenfrühstück jeden Donnerstag von 10.30 - 12.00 Uhr Café-Team, Tel. 7 42 42 GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 23 für Erwachsene Ü-64 - “Junge” Senior/inn/en-Gruppe Ulrike Hardow trifft sich 1x im Monat, mittwochs 19.00 Uhr Kirchenchor Megumi Ishida-Hahn donnerstags 19.30 - 21.30 Uhr Seniorennachmittag Pastorin Ulrike Hardow jeden Donnerstag um 15.00 Uhr Grundkurs Bibel für iranische Flüchtlinge, freitags 18.00 Uhr Pastorin Ulrike Hardow, Pastor Bernd Klingbeil-Jahr Besuchsdienst - wer hat Freude daran, ältere oder erkrankte Menschen im Viertel aufzusuchen? Pastorin Ulrike Hardow Ökum. Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) Volkmar, Tel. 349 87 05 Jeden 1. und 3. Freitag im Monat um 19.00 Uhr Übertragung der Werder-Spiele Café-Team Immer dann, wenn Werder in der Bundesliga spielt Redaktionsgruppe für das Gemeindeblatt Pastor Bernd Klingbeil-Jahr trifft sich auf Absprache Bildungsbrücke - Initiative für Chancengleichheit im Viertel trifft sich auf Absprache Umwelt-AG Uli Meine, Tel. 70 44 05 trifft sich auf Absprache Die Friedensgemeinde unterstützt den Bremer Treff, die kirchliche Begegnungsstätte für Menschen in materiellen, körperlichen und seelischen Notlagen. Der Bremer Treff ist zu finden am Rande des Schnoorviertels, Altenwall 29 (Ecke Tiefer). Er ist dienstags bis freitags von 17.00 - 21.00 Uhr geöffnet sowie sonnabends von 16.00 - 22.00 Uhr. als feste Gäste im Haus: Bremer Chorwerkstatt Besselstraßenchor VHS - Chorprojekte VHS - Deutschkurse Paritätisches Bildungswerk-HB - Deutschkurse Humboldt-Forum Theatergruppe Gewaltfreie Kommunikation Rosa Tanzende Chor Chorifeen Anja Völzke-Fischer, Tel. 49 197 13 Gisela Tamm, Tel. 794 02 46 Andrea Hansen, Tel. 361 3656 Anne Bock, Tel.361 8158 Fr. Leinfelder, Tel. 1 74 72 22 Pastor/inn/en-Gesprächsrunde Uwe Klüngler, Tel. 500617 Tilman Welzel, Tel. 27 44 86 Meike Paul, Tel. 3467733 Fr. Bodendieck, Tel. 2776150 23 Die Gemeinde lädt ein Regelmäßige Gruppen und Treffen. GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 24 Gut zu wissen 24 Nachrichten. Die Kraft der Solidarität. Immer wenn die Gemeinde zum Gottesdienst zusammenkommt, dann legt sie auch zusammen. Aus dem gemeinsamen Nachdenken, Beten und Feiern folgt sogleich soziales Handeln. Stets wird eine Kollekte gesammelt. Es ist eine wichtige Geste, die deutlich macht, wofür wir gemeinsam einstehen. Aber in der Summe wird daraus auch eine wirtschaftliche Kraft: immerhin kommen so jedes Jahr in der Friedensgemeinde stolze 18.000,- EUR für soziale oder Umwelt-Projekte zusammen – allein aus den Gottesdienstkollekten. Zusätzlich unterstützen wir aus Spenden, die an die Gemeinde und ihren Förderverein gehen, sowie aus Kirchensteuern weitere Projekte in beachtlicher Größenordnung. Solidarität wird spürbar als eine Kraft, die verändernd wirkt. Danke schön! Bernd Klingbeil-Jahr Jugendfreizeit auf Amrum. Zu Beginn der Sommerferien, vom 24. bis 30. Juni 2016, haben wir das "Honigparadies" auf der schönen Nordseeinsel Amrum angemietet. Es verfügt über jede Menge Freiraum und Sportgelände. Die Fahrt ist offen für alle interessierten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Neben Strand- und Freizeitaktivitäten werden wir auch wieder ein inhaltliches Programm anbieten. In Diskussionen, Übungen und Filmen werden wir uns mit Medien, Menschenrechten und dem Internet beschäftigen. Höchste Zeit, sich jetzt zu entscheiden: Anmeldeschluss: 18. Mai. Wir freuen uns auf Euch! Dorothee Schaefer, Mika von Essen, Bernd Klingbeil-Jahr Jetzt anmelden zum Konfirmandenunterricht. Viele Jugendliche entscheiden sich für den Konfirmandenunterricht. Wegen des großen Interesses ist es wichtig, sich rechtzeitig anzumelden. Dies ist ab sofort im Gemeindebüro möglich. Gewöhnlich beginnen diejenigen Jugendlichen mit dem Unterricht, die nach den Sommerferien die 7. Schulklasse besuchen werden. Der neue Kurs wird im August beginnen und auf die Konfirmation im Frühjahr 2018 vorbereiten. Wöchentlich findet eine 60-minütige Unterrichtsstunde statt. Eine Vereinbarung mit der Bildungsbehörde sieht vor, dass alle Schulen die Jugendlichen am Dienstagnachmittag für den Konfirmandenunterricht freistellen. Für den neuen Kurs ist bislang der Termin dienstags von 15.15 bis 16.15 Uhr reserviert. Sollten wieder sehr viele Anmeldungen eingehen, wird noch eine weitere Gruppe mittwochs angeboten. Das wird sich finden. Wir freuen uns über die neuen Anmeldungen, herzlich willkommen! Bernd Klingbeil-Jahr Leider - kein Kabarett. Der für Ende Mai angekündigte Kabarettabend mit Christoph Sieber muss leider ausfallen. Sieber hat unterdessen vom ZDF eine weitere Fernsehsendung angeboten bekommen, was stets eine Woche Arbeit im Studio bedeutet. So musste er mit großem Bedauern seine Auftritte bei uns und anderswo absagen. Bernd Klingbeil-Jahr GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 25 Nachrichten. FÖRDERVEREIN Friedensgemeinde Förderverein Friedensgemeinde Bremen e.V. (eingetragen im Vereinsregister Amtsgericht Bremen unter VR 6431, der Verein ist gemeinnützig) Fußballübertragungen. Seit 10 Jahren bietet das ehrenamtliche Team des Café Pax das “Rudelgucken” für Fußballspiele an. Gezeigt werden alle Bundesliga-Spiele des SV Werder, zu denen jeweils zwischen 250 und 600 Gäste das Gemeindehaus bevölkern. Sollte der SV Werder auch in der nächsten Saison noch erstklassig spielen (das stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest), werden wir das Angebot auch weiterhin aufrechterhalten. Allerdings könnte das Café-Team gut Verstärkung gebrauchen: Interessierte melden sich bitte im Gemeindebüro (Tel. 7 42 42). In der Vergangenheit wurden zusätzlich auch Spiele der großen Turniere (Europa- und Weltmeisterschaften) übertragen. Dazu hatte der Rechtevermarkter der Evangelischen Kirche jeweils pauschal vergleichsweise günstige Konditionen für das Public Screening einge räumt. Für die Fußball-EM 2016 jedoch wollte der Vermarkter deutlich höhere Profite erzielen. Damit ist der Bogen überspannt. Ein “Rudelgucken” zur EM wird es also diesmal nicht geben. Schade! Bernd Klingbeil-Jahr Hiermit erkläre ich mich bereit, den Förderverein Friedensgemeinde Bremen e.V. finanziell zu unterstützen. Vorname............................................................................... Name.................................................................................... Straße................................................................................... PLZ/Ort................................................................................ Ich zahle: 6,- Euro ❑ 12,- Euro ❑ monatlich ❑ vierteljährlich ❑ 20,- Euro ❑ halbjährlich ❑ 50,- Euro ❑ jährlich ❑ anderer Betrag Euro ........................................ Ich ermächtige den Förderverein Friedensgemeinde Bremen e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Förderverein Friedensgemeinde Bremen e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Sommerausflug in die Heide. bitte Coupon hier abtrennen IBAN* BIC* Unterschrift........................................................................... Bremen, den......................................................................... (Eine Spendenquittung erhalten Sie automatisch) *) IBAN und BIC finden Sie auf Ihrem Kontoauszug oder auf Ihrer Scheckkarte ✂ Rechtzeitig zur Heideblüte wollen wir am 25. August einen Ausflug in die Lüneburger Heide machen. Abfahrt ist um 13.30 Uhr vor dem Gemeindehaus, gegen 19.00 Uhr sind wir wieder zurück. Wir fahren nach Bispingen, trinken dort Kaffee und machen dann eine Kutschfahrt bei Undeloh. Eingeladen sind besonders die Seniorinnen und Senioren der Gemeinde. Kosten: 17,- EUR für Fahrt, Kaffeetrinken und Kutschfahrt. Anmeldung im Gemeindebüro (Tel. 7 42 42). Ulrike Hardow GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 26 Nachrichten. FÖRDERVEREIN Chöre in der Friedensgemeinde. Friedensgemeinde Förderverein Friedensgemeinde Bremen e.V. (eingetragen im Vereinsregister Amtsgericht Bremen unter VR 6431, der Verein ist gemeinnützig) Vorsitzender: Bernd Klingbeil-Jahr, Pastor Stellvertreter: Lars Ackermann, Sozialpädagoge Kassenwart: Ulrich Meine, Lehrer BIC: IBAN: Bank: Der Kinderchor der evangelischen Friedensgemeinde trifft sich nach den Sommerferien (ab 11. August) zu neuen Uhrzeiten: GENODEF1EK1 DE81 5206 0410 0006 4127 69 Evangelische Bank mittwochs: 15.30 – 16.00 Uhr Kinderchor I (4 Jahre alt) donnerstags: 15.30 – 16.00 Uhr Kinderchor II (5-6 Jahre alt/Vorschulkinder) 16.15 - 17.00 Uhr Kinderchor III (6-8 Jahre alt /Schulkinder) Besonders willkommen sind Kinder im Alter von 4 Jahren nach den Sommerferien. Kinder über 5 Jahre können gerne mitsingen, sobald es freie Plätze gibt. Informationen gibt die Kirchenmusikerin Megumi Ishida-Hahn per EMail: [email protected] (oder das Gemeindebüro) Ihre Bereitschaft, Förderer zu werden, senden Sie bitte an das Gemeindebüro der Förderverein Friedensgemeinde Colmarer Str. 12 28211 Bremen Für Ihre Unterstützung danken wir herzlich! ✂ oder an den bitte Coupon hier abtrennen Friedenskirche Bremen Humboldtstr. 175 28203 Bremen Der Kirchenchor für Erwachsene probt immer donnerstags von 19.30 bis 21:30 Uhr im Chorraum des Gemeindehauses. Alle, die gerne mitsingen wollen, sind herzlich willkommen. Besonders Tenorstimmen sind bei uns dringend gesucht. Kommen Sie einfach vorbei! Megumi Ishida-Hahn GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 27 Musik für den Frieden - 13. Nov. 2016. 27 “Wann endlich werden die Kriege aufhören?", fragte der Komponist Karl Jenkins aus Wales unter dem Eindruck des Krieges im Kosovo. Und führte im Jahr 2000 in der Royal Albert Hall erstmals seine “Messe für den Frieden” auf. “The Armed Man” (Der bewaffnete Mensch) heißt das Werk, das nun auch im Gottesdienst am Friedenssonntag, 13. November um 11.00 Uhr in der Bremer Friedenskirche zu erleben sein wird. Dafür finden sich eigens mehrere Chöre und ein kleines Orchester zusammen. Auch musikalisch durchwandert Jenkins die Zeiten: ausgehend von einem französischen Soldatenlied des 15. Jahrhunderts, kombiniert er Kirchengesänge mit Elementen aus Barock und Klassik bis hin zur Moderne, aus Jazz und Pop-Kultur. So entsteht ein großer atmosphärischer und musikalischer Bogen, an dessen Ende die Einsicht formuliert wird “Frieden ist besser als ewiger Krieg!” Mit dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien kehrte der Krieg nach Europa zurück. Wo Christen, Muslime und Juden über Jahrhunderte in Frieden miteinander gelebt hatten, geschahen plötzlich furchtbare Kriegsverbrechen. Karl Jenkins lässt sein Antikriegsstück mit dem Marschtritt stampfender Soldatenstiefel beginnen. Dem setzt der Komponist die uralte Sehnsucht nach Frieden entgegen. Gleichberechtigt lässt er den Gebetsruf des muslimischen Muezzins neben jüdischen und christlichen Hoffnungstexten erklingen. Eindrücklich fügt er den Augenzeugenbericht eines Überlebenden des Atombombenabwurfs über Hiroshima ein. Und die für alle Kriege so typische Klage einer Witwe, die nun ohne den Geliebten weiter leben muss. Bewusst wird die Friedensmesse “The Armed Man" von Karl Jenkins am 13. November um 11.00 Uhr nicht als Konzert, sondern im Gottesdienst aufgeführt. Der Eintritt ist frei. Unter der Leitung von Hauke Scholten und Megumi Ishida-Hahn musizieren der Kammerchor der evangelischreformierten Kirchengemeinden Neuenkirchen und Rekum sowie der Kirchenchor der evangelischen Friedensgemeinde, begleitet von einem Projektorchester. Megumi Ishida.Hahn, Hauke Scholten, Bernd Klingbeil-Jahr FriedensGesang “Der bewaffnete Mensch” von Karl Jenkins. GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 28 28 Bremer Flüchtlingsarbeit. WachGeküsst Am Beispiel von “The next generation”. Im Bremer Theaterensemble “The next generation” spielen Jugendliche mit deutschen Wurzeln, Jugendliche mit ausländischen Vorfahren und Flüchtlinge zusammen. Ihr erstes gemeinsames Stück “Fluchtgedanken” wurde in der Friedensgemeinde aufgeführt. Jetzt arbeitet die Gruppe am nächsten Thema: Sexismus. Monika Klama sprach mit Projektleiterin Saher Khanaqa-Kükelhahn. Worum geht es in dem neuen Stück? Das nächste Projekt ist brisant – gerade nach den Übergriffen in der Kölner Silvesternacht. Es geht um Sexismus, um Geschlechterrollen, um Vorurteile. Wie kommt ihr auf die Themen? Einer unserer Flüchtlinge gab einen wichtigen Impuls als er sagte: “Ich habe noch nie ein Mädchen geküsst”. Er ist schon 17 und hat sich noch nie getraut, obwohl er sich schon 100 mal verliebt hatte. Wenn er jetzt in der Straßenbahn sitzt, starren ihn die Leute an, als ob er einer von den Kölner Tätern sei. Das kränkt ihn. In der Theatergruppe war schnell klar: Wir wollen das Thema, wir wollen über die Vorurteile sprechen. Saher Khanaqa-Kükelhahn, Projektleiterin Es gibt eine Theatergruppe, eine Tanzgruppe und eine Musikgruppe. Wie finden die zusammen? Es wird alles von den Jugendlichen entwickelt. Wir Coaches geben nur den Rahmen vor. Die Gruppen treffen sich individuell und einmal im Monat kommen alle zusammen. Dann verbinden wir die Einzelszenen wie mit einem roten Faden. Das kann beispielsweise ein Tänzer sein, der von einer in die andere Szene tanzt. GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 29 Wer ist im Ensemble dabei? Mittlerweile sind es 54 Jugendliche aus allen gesellschaftlichen Schichten im Alter von 14 bis 25 Jahren, mit ganz unterschiedlichen Talenten. Darunter auch 17 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge. Jetzt führen wir eine Warteliste. Wie arbeitet ihr? Es geht nicht darum, ein Stück auswendig zu lernen. Es geht um die Auseinandersetzung mit dem Thema. Oberstes Prinzip ist: Die Jugendlichen verstehen sich nicht als Opfer. Sie lernen, Respekt voreinander zu haben, um Inhalte zu streiten und konzentriert an einem Thema zu arbeiten. Stückvorstellungen und Termine auf: www.nextgeneration-hb.de Wie wird “The next generation” finanziert? Die Coaches arbeiten ehrenamtlich. Räume bekommen wir gestellt. Wir haben im letzten Jahr eine großzügige Spende von der Heinz & Ilse BühnenStiftung in Bremen erhalten. Wer uns unterstützen möchte, kann uns über das Bürgerzentrum Vahr erreichen. Wie reagiert das Publikum? Da sitzen arabische Frauen mit Kopftuch neben russischen Frauen, die sich für diesen Theaterabend richtig hübsch gemacht haben. Es kommt vor, dass Eltern aus Gröpelingen neben Eltern aus Schwachhausen sitzen und sich über ihre Kinder austauschen. Genau um diesen Austausch geht es. Monika Klama WachGeküsst 29 GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 30 30 Wie alt bist Du denn? Rund 20 Millionen Rentner leben in Deutschland. Längst werden sie von der Werbebranche als die einzig wachsende Konsumentengruppe umgarnt. Aber die Vorstellungen davon, wie das später einmal wird, gehen weit auseinander: Pflegefall oder Kreuzfahrt-Passagier? In der Friedensgemeinde treffen viele Altersbilder aufeinander. Einfache Frage: Wie alt bist Du? Einfache Antwort? Na ja. Wir könnten in der Geburtsurkunde nachschauen. Seit 1857 erfasst in Deutschland das Meldewesen, wann wer wo geboren wurde. Wer nicht aus Eitelkeit oder rechtlichen Gründen sein wahres Alter verschweigt, kann einem bestimmten Jahrgang zugeordnet werden. Aber ab wann gilt man als alt? Mit 40, 50, 65 oder 80? “‚Wer grau ist, ist alt”, sagt meine jugendliche Friseurin Andrea ungerührt, schreibt der Journalist und Moderator Hajo Schumacher in seinem Buch “Restlaufzeit”. Aber taugt das als Definition? In der Bremer Friedensgemeinde mischen sich viele Altersgruppen. Und die Alten können dabei ziemlich laut werden. Zum Beispiel auf dem letzten Sommerfest: Da rockte die “Bremer Rentner-Band” NeverTooLate den Gemeindesaal. Die 13 Musikerinnen und Musiker spielen die Songs ihrer Jugend: Handgemachter Rock, Blues und Soul bei zehn bis zwölf Auftritten pro Jahr. In Bürgerhäusern, Gemeindesälen oder Schützenhallen begeistern sie bis zu 200 Zuschauer. Alles ehrenamtlich. Die Gagen werden gespendet. Dazwischen Wohnmobilreisen, Enkel betreuen und Krankheiten auskurieren. Ihr Rentenbescheid gilt den Musikern längst nicht mehr als Marke für das Altsein. Während die Begriffe Kindheit, Jugend und Erwachsener noch recht klar durch Schulpflicht, Volljährigkeit oder das Wahlrecht voneinander abgegrenzt sind, wird die Vorstellung vom Alter oder Altsein zunehmend schwammig. Nur eines ist sicher: Die Alten werden immer mehr. 2060 werden neun Millionen 80Jährige und Ältere in Deutschland leben – etwa doppelt so viele wie heute. Ab wann jemand als alt gilt oder sich alt fühlt. sagt die Bevölkerungsvorausberechnung allerdings nicht. Foto: Karsten Klama RuheStand Unser Bild vom Alter. GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 31 Gesundheitszustand, körperliche und geistige Aktivität, aber auch finanzielle Ressourcen bestimmen die Einstellung zum individuellen Alter immer mehr. Schlagzeuger Klaus Hoyer hat “den Wechsel aus dem Beruf positiv erlebt. Wenn man älter wird, gibt es natürlich ein paar Risse im Fundament, aber für mich geht es ausdauernd weiter”. Dass das Altsein mit dem Erreichen eines bestimmten Lebensjahres verbunden sei, daran glaubt in Deutschland nur noch jeder Dritte. Gerade die jungen Alten, die eben in Rente gehen, gelten, so eine Studie der Robert-Bosch-Stiftung, als besonders optimistisch: Siebzig Prozent von ihnen bietet der Ruhestand “vor allem neue Lebenschancen”. Mit dem Blick auf neue Chancen beschäftigt sich auch die Ü-64-Gruppe der Friedensgemeinde. Seit Anfang 2015 treffen sich dort die ”jungen Alten” in lockerer Runde jeden 2. Mittwoch im Monat. Sie planen Ausflüge, gehen gemeinsam zu Konzerten oder ins Theater, machen Musik, oder...? Nach Ruhestand klingt das nicht. Karsten Klama Der Fotojournalist Karsten Klama begleitete für seine Abschlussarbeit an der Hochschule Hannover gemeinsam mit dem Autor Albrecht Lampe die “Bremer Rentnerband NeverTooLate”. Ergebnis ist das Buch “Ruhestand – Die wollen nur spielen”.Es kann bestellt werden über: www.karstenklama.de Die Band “NeverTooLate” spielt am: - 08. Oktober in der Stadthalle Verden - 11. November im Bürgerzentrum Vahr. Weitere Infos zur Ü-64-Gruppe: auf der Webseite der Friedensgemende, www.friedenskirche-bremen.de RuheStand Foto: Karsten Klama 31 GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 32 32 Ich bin dann mal da... StadtTeilen Dorothee Schaefer stellt sich vor. Seit März verstärke ich das Team der Hauptamtlichen in der Friedensgemeinde als Sozialpädagogische Fachkraft. In einer Kirchengemeinde zu wirken, ist für mich der Weg zurück zu meinen Wurzeln, da ich in Süddeutschland in einer PastorenFamilie aufwuchs und seit meiner Kindheit in die Gemeinde- und Jugendarbeit eingebunden war. Die ersten Wochen in der Friedensgemeinde waren gleichermaßen spannend wie intensiv: So viele neue Gesichter, Namen und Abläufe. Erste Pläne, wie es mit der Kinder- und Jugendarbeit weiter gehen kann, wurden gemacht: So will die Kindergruppe “Samsolidam” gerne ausprobieren, ob Impro-Theater etwas ist, womit sie sich länger beschäftigen wollen. Die Jugendgruppe hatte die Idee, ein Projekt mit und für Flüchtlinge zu entwickeln. Das ehrenamtliche CaféPax-Team hat in mir eine neue Ansprechpartnerin, die sich um Organisatorisches kümmert – aber auch ein Ohr für die Teamer hat. Mit dem Abitur in der Tasche zog es mich zum Studieren nach Bremen. In dieser Zeit habe ich zwei Jungs bekommen, die heute 22 und 25 Jahre alt sind. Mit dem Psychologie-Diplom in der Tasche, arbeitete ich in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe, d. h. ich beriet Familien bei Erziehungsschwierigkeiten und begleitete Kinder und Jugendliche eng in ihrer Entwicklung. Später kam, neben Familienberatung, Projektarbeit hinzu: Vorträge zu den unterschiedlichsten Erziehungsthemen für Eltern, Workshops zu Gewaltfreier Kommunikation an Grundschulen, sowie Gruppenarbeit mit Kindern aus Trennungs- und Scheidungsfamilien. So wünsche ich mir die Arbeit in unserer Gemeinde: Zu schauen, welche Bedürfnisse und Ideen bestehen, diese mit eigenen Impulsen zu verknüpfen, so dass gemeinsam Kreatives entsteht, das Spaß macht, berührt und zum Nachdenken und Mitmachen anregt. Dorothee Schaefer Friedenskirche GBlatt-Som-2016.qxd 11.04.2016 14:11 Uhr Seite 36 Adressaufkleber (der direkte Weg zu unserer Webseite) Ihre Ansprechpartner: Gemeindebüro Claudia Hüniken, Gemeindesekretärin, Tel. 74242 Sprechzeiten: mo./di./do. 10.00 -12.00 Uhr, do. 16.00 -19.00 Uhr Kirchenvorstand Kontakt: Erwin Haushahn, Gert Hysky Pastorin Ulrike Hardow, Tel. 47 39 70 email: [email protected] Sprechstunde: donnerstags, 17.00-18.30 im Gemeindehaus Pastor Bernd Klingbeil-Jahr, Tel. 70 01 08 email: [email protected] Jugendarbeit Dorothee Schaefer, Sozialpädagogin, Tel. 7 84 01 email: [email protected] Kita Lorena Leschke-Jendrtzok, Sarah Erlewein email: [email protected] Lessingstr. 12 A, 28203 Bremen, Tel. 70 68 86 Kirchenmusik Megumi Ishida-Hahn, Tel.: über Gemeindebüro email: [email protected] Raumvermietung Erwin Haushahn, Tel. 0160-50 455 13 Team Haustechnik Oliver Frey, Küster/Hausmeister, Tel. 0172-513 61 62 email: [email protected] Susanne Stichweh, Frauke Seidel, Reinigungsfachkräfte Mika von Essen, Mitarbeiter im Freiwilligen soz. Jahr (FsJ) Café Pax Mi. und Do. 15.00 - 19.00 Uhr, So. 12.00 - 13.15 Uhr und immer, wenn der SV Werder in der Bundesliga spielt Evangelische Friedensgemeinde offen evangelisch • Kirche im Viertel Humboldtstr. 175 • 28203 Bremen • Tel. 0421/ 7 42 42 www.friedenskirche-bremen.de • email: [email protected] IBAN: DE64 5206 0410 0006 4103 59 • Evangelische Bank • BIC: GENODEF1EK1
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