gefördert durch: Congregación Luterana La Epifanía Boletín bimensual - Gemeindeblatt Redacción: Markus Böttcher 24 Calle 15-65, Zona 13, 01013 Guatemala Ciudad, Guatemala C.A. Ihr guter Stern in Guatemala No 32 Gemeindeblatt Evangelisch-Lutherische Epiphanias-Gemeinde deutscher Sprache Sozialarbeit Auf ein Wort Die große Schwester wurde 50 Juni | Juli 2016/1 S. 3 Bücherfund des Monats Alte Amerikaner preiswert abzugeben S. 7 Kinder Milagro Zurück in El Incienso 1 + 2 S. 8 S. 14-16 Die Auferstehung des Maifestes S. 18 Editorial Unser Maifest war schon berühmt, als es ab, beim nächsten Mal davon zu erzählen. noch nicht einmal gefeiert war. Das lag an Was werden wir erzählen? Dass es nicht nur Lars. Und an Bolivien. ein Alphorn gab, sondern zwei, mit den daWie im letzten Editorial angekündigt, fuhr zugehörigen Spielern? Dass der Grundschuldie Pfarrersfamilie Anfang April 2016 nach chor Frühlingslieder sang und wir danach alle Cochabamba zur alljährlich stattfindenden zusammen mit Bändern in der Hand um den Regionalpfarrkonferenz. Deren Thema war Baum tanzten? Dass die Bowle nach einer die „sich verändernde Sozialgestalt der deuthalben Stunde alle war aber die Würstchen, schen Kirchengemeinden in Lateinamerika“. deren Gewinn direkt in unsere SozialprojekDoch schon te fließt, bis am ersten zum Schluss Tag wandte reichten? Ein sich die Aufpaar Fotos merksamvon unserem keit von der schönen Fest Beschreifinden Sie bung des auf S. 18. Wir Problems hoffen, Sie (weniger sind nächstes deutsche Jahr (wieder) Expats) weg Nach Lateinamerika Entsandte in Cochabamba Foto: Stützer dabei. zu MöglichApropos Sozikeiten seiner Überwindung mit sogenannten alarbeit: Alle zwei Jahre berichten wir in die„best-practice“-Beispielen. sem Juni/Juli-Gemeindebrief etwas ausführEtwas zögerlich berichteten wir in unserer licher vom Fortgang unserer Projekte. Das Kleingruppe von den Überlegungen, das soll auch diesmal wieder so sein: Alles über bei uns in Guatemala früher sehr beliebte unsere (zweiteilige) Rückkehr nach El IncienMaifest wieder aufleben zu lassen. Mit Maiso - mit Flöten und Praktikumsplätzen - finbowle, Maibaum und Würstchen. In unserer den Sie auf den Seiten 14-16. Gruppe war auch Lars Pferdehirt, unser nicht Außerdem konnten wir einen Tag vor dem zu beneidender Kollege aus Venezuela. Vieldiesjährigen Muttertag mit Thilda Zorn den leicht ist es auf die chronische MangelernähAbschluss des letztjährigen Jahresprojektes, rung in seinem Land zurückzuführen, dass er eines Kindergartens in Santa Cruz La Laguna die drei Worte wie eine Beschwörungsforam Atitlansee feiern. Einen Bericht mit Bilmel in der Zusammenfassung der Gruppendern finden Sie auf den Seiten 8 und 9. ergebnisse nannte („Maibowle, Maibaum Angesichts der Feier und der Projekte freuen und Würstchen“). Nicht lange dauerte es, bis wir uns sowohl über die ehrenamtliche Mitsie auf der Konferenz zu geflügelten Worten arbeit so Vieler in unserer Kirchengemeinde wurden. Jetzt wollten alle wissen, was es mit als auch über die nicht nachlassende Spendiesem Maifest auf sich hatte. Wir berichtedenfreudigkeit in Deutschland und Guatematen wahrheitsgetreu, was wir damals wussla. Vielen Dank dafür! ten und uns erhofften. Alle wünschten uns Katrin Neuhaus viel Glück und nahmen uns das Versprechen 2 Goldene Konfirmation Kindergeschichtentag Goldene Konfirmation im Gottesdienst mit Abendmahl am 2. Sonntag nach Trinitatis, 5. Juni, um 10 Uhr. Alle, die 1965-67 Konfirmation hatten, sind herzlich dazu eingeladen. Bitte melden Sie sich bei Pfarrer Markus Böttcher, [email protected]. T 42676773. Wir freuten uns über die Teilnahme am Sonnabend, 21. Mai. Thema war: Die Kirche feiert Geburtstag. Nächster Kindergeschichtentag am 10. September von 10 bis 14 Uhr. Thema: David, der Held (S. 4). Gregorianische Musik, Workshop mit Dr. Jorge Pellecer, Sonnabend, 11. Juni um 10 Uhr im Historischen Museum, 9a calle/10a Avenida, Zone 1. Eine Einladung unserer Schwesterkirche Cristo Rey. Impressum: Mitteilungsblatt der Evangelisch-Lutherischen Epiphanias-Gemeinde Guatemala Redaktion: Katrin Neuhaus (Gestaltung) und Markus Böttcher (verantwortlich). Tel. 23338687, [email protected] Redaktionsschluss: 20. des Vormonats Erscheint zweimonatlich, Auflage: 400 Dezember-Januar: 600 Exemplare. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Anzeigen: Katrin Neuhaus, [email protected] www.kirche-guatemala.org facebook.com/Ev.Lutherische.Gemeinde 19 Pfingstsonntag, 15. Mai 2016 - Fotos Katrin Neuhaus Die Auferstehung des Maifests Wir feierten einmal wieder ein Maifest nach etwa 20 Jahren. Am Pfingstsonntag, 15. Mai 2016. Es war heiß. Es kamen viele Leute. Der Gottesdienst war dreisprachig. Maibowle, Bier und Würstchen waren billig zu haben. Zwei Alphörner schmetterten, was das Zeug hielt. Der Kinderchor der Deutschen Schule sang Volkslieder. Beim Tanz um den Maibaum stolperten wir über bunte Bänder. Am Ende sangen alle: Am Brunnen vor dem Tore und Ein Mann, der sich Kolumbus nannt. Wir machen nächstes Jahr wieder eins, das steht fest. Im Uhrzeigersinn von oben rechts.: Alphörner: Mario Gigandet und Werner Rüesch, Kuchenstand, Coro de Primaria, Botschafter Matthias Sonn mit Frau Rhian und Eva Rodas, große Kaffeetafel, Coro de Primaria Auf ein Wort - von Markus Böttcher Die große Schwester wurde 50 Irgendwann in diesem Jahr fiel mir die zeitliche Nähe zweier runder Geburtstage ein: Mein eigener 50. Geburtstag im nächsten Jahr und derselbe der Cristo-Rey-Kirche in diesem, beide im Mai. Sie könnte meine größere Schwester sein. Groß ist sie auf jeden Fall, zu groß für unsere kleine Gemeinde. Das war sie ja schon, als sie gebaut wurde, 1966, damals wütete im Osten des Landes schon der Bürgerkrieg und die Zone 9 gehörte noch zu den vornehmsten der Stadt. Die Cristo-Rey-Gemeinde bestand nach dem Krieg aus drei Sprachgruppen. Neben der spanischsprachigen die englischsprachige, die bald einging, und die Deutschen, die als vergleichsweise kleines Grüppchen fast 20 Jahre aushielten, bevor sie sich als Epiphanias-Gemeinde In der Bauphase, 1965 neu gründeten. Der 50. Geburtstag hätte also eine gemeinsame Feier sein können, war es aber nicht. Wir waren am 22. Mai, am Sonntag Trinitatis, Gäste, natürlich gern gesehene, denn die Zwistigkeiten der 70er Jahre sind Geschichte. Es war ein langer Gottesdienst, und sehr an der Vergangenheit orientiert. Pastor David Rodriguez feierte nach derselben Liturgie von vor 50 Jahren, mit denselben (alten) Liedern. Neu war, dass sie im Gottesdienst feierlich die alten Abendmahlsgeräte gegen neue eintauschten. Abendmahl gab’s aber nicht. Schön war die Ausstellung im hinteren Teil der Kirche. Da stand ein altes tragbares Harmonium, vermutlich von der Missouri-Mission. Fotos von der Einweihung und Dokumente etwa über den Kauf des Grundstücks. Bei den Unterschriften einige deutsche Namen, Knebusch zum Beispiel. Und auch der Architekt war ja ein Deutscher: Max Holzheu. Sein Foto: Archiv Cristo Rey/KN Enkel Stefan sitzt heute bei mir im Religionsunterricht. Ja, es ist unsere gemeinsame Geschichte, die da gefeiert wurde. Die Älteren unserer Gemeinde erzählen, wie verloren sich die kleine deutsche Gemeinde im riesigen Kirchenschiff manchmal gefühlt hat. Wie gut, dass wir in diesem Jahr unsere eigene „richtige“ Kirche in angemessener Größe eingeweiht haben. Eigenartig, dass es erst 30 Jahre nach der Trennung von Cristo Rey geschah. Aber das Haus in Zone 10, das wir vor zwei Jahren 3 sowieso unsere Kirche. Aber auch die bauliche Grundidee, das Zelt – das Gewölbe aus Spannbeton sieht aus wie ein Zeltdach -, passt zu uns: Unsere Gemeinde besteht immer auch aus Leuten, die nur für kurze Zeit in Guatemala sind, bis sie dann, wie auch wir, die Pfarrerfamilie, irgendwann ihre Zelte abbrechen. Der Taufspruch meiner Frau aus Psalm 119 lautet: Ich bin ein Gast auf Erden… Natürlich, das sind wir alle. Und daran erinnert uns das riesige Kirchenzelt Cristo Rey. Wir brauchen immer einen Ort, der für uns Heimat ist. Eine Zeit lang ist es hier. Dann wieder woanders. Einen schönen Sommer – auch wenn man hier dazu Winter sagt – wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Markus Böttcher verließen, war ja auch Heimat für uns geworden, wenn es auch keine Kirche war. Aber die Cristo-Rey-Kirche wird – wenigstens für manche – immer auch unsere Kirche sein: Wer nur Weihnachten in die Kirche geht, und solche Leute gibt es, für die ist sie Modell der Cristo-Rey-Kirche Foto: KN Kinder, Kinder: Sonne & Regen Vorschau Kindergeschichtentag am Samstag, 10. September 10-14 Uhr, im neuen Gemeindehaus 24 calle 15-65 Thema: David, der Held Beitrag: 25 Q. Mittagessen und Getränke inklusive. Anmeldung: [email protected], bis 9. September, 16 Uhr Weitere Termine: 12. November 2016. Der Juli-Termin entfällt. 4 17 Zurück in El Incienso - 2 Carlos, der Troubadour Seit Anfang des Jahres stellt unsere Gemeinde einen Musiklehrer in unserer Schule El Incienso. Am Telefon sagt mir Mildred, der Unterricht funktioniere gut, die Kinder seien sehr froh. Ich will es mir mit eigenen Ohren anhören und ein paar Fotos machen. – Ich betrete die Schule. Gerade ist Carlos Mota, unser Musiklehrer, der auch Mitglied eines in Guatemala bekannten Vokalensembles ist, te von „Wenn du glücklich bist dann klatsche in die Hand!“. Den Kindern macht das Spaß. Er bewegt sich beim Singen hin und her, die singende Traube folgt ihm hin und her. Ein fröhlicher Anblick. Jeden Donnerstag ist Carlos in der Schule. Er gibt Musikunterricht in allen acht Klassen, vom Kindergarten bis zur sechsten, Flöte und Gesang. Oben steht ein Schrank mit 70 neuen Flöten. Drei Gitarren kommen noch dazu. Flöte ist leicht zu lernen und schult das Gehör. Mit ihr kann man auch etwas Musiktheorie vermitteln. Aber auch der Gesang wird geschult. Das ist hier eine besondere Herausforderung, denn die Kinder lernen zu Hause nicht singen. Und in vielen Foto: Böttcher Schulen, leider auch in der Deutschen, ist das Singen eher ein Sprechschreien. Bald wird in El Incienso lieblicher Gesang durch die Straßen rauschen, dank unserer Spender in Deutschland! – Markus Böttcher Monatsspruch Juni Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, er ist für mich zum Retter geworden. Exodus 15,2 Zeit für Jubel und Dank Eine der bekanntesten Geschichten aus dem Alten Testament hat ihr glückliches Ende ge- Bitte melden Sie sich bei Pfarrer Markus Böttcher, [email protected]. T 42676773. Dank – Gott wird als Retter erfahren. Gegen alle Wahrscheinlichkeit, sie sind dem ägyptischen Heer entkommen. Dass jetzt noch 40 Jahre beschwerlicher Weg durch die Wüste folgen – egal, jetzt ist es geschafft, jetzt scheint das Schlimmste überstanden, das Ziel erreicht: Freiheit. Gott sei Dank. Es dauert aber gar nicht lange, da hat Mose alle Hände voll zu tun, das Volk bei der Stange zu halten. Alles andere scheint wichtiger, näher, nur nicht der rettende Gott. Immer wieder muss daran erinFleischtöpfe (bzw. -haken) Guatemalas auf dem Markt La Villa, Zona 14 Foto KN nert werden: Meine Stärke und mein nommen: die Flucht aus der Knechtschaft in Lied ist der Herr, er ist für mich zum Retter Ägypten, der Zug durchs Rote Meer. Wenn geworden. das kein Grund für einen Jubelgesang ist. Bis heute sind die „Fleischtöpfe Ägyptens“ Dank- und Bittgebete, Psalmen ziehen sich Sehnsuchtsorte, das „Goldene Kalb“ hat seine wie ein roter Faden durch das Alte TestaFaszination nicht verloren, und die Gesetzesment. Sie gehören zum Gottesverständnis tafeln zerbrechen. Es gibt so viele Lob- und dazu. Es gehören aber auch Niederlagen, Dankgebete in der Bibel. Daran lass ich mich Verzweiflung und Durststrecken zum Leben immer wieder gern erinnern, wenn mir selbst des auserwählten Volkes. Dass Gott in einer die Worte fehlen, mir die Kehle zugeschnürt ganz besonderen Beziehung zu ihnen steht, ist. ist nicht immer gegenwärtig. Gott ist für mich zum Retter geworden. Aber jetzt ist erst einmal Zeit für Jubel und Carmen Jäger 16 5 Carlos Mota und seine Schüler die Capilla del Valle de la Asunción, bei den Kleinen im Kindergarten. Er steht da wie ein Troubadour, mit einer kleinen Gitarre, einer Art Ukulele, umringt von einer Traube Kinder, alles singt. Das Lied ist die spanische Varian- Sind Sie zwischen 1965 und 1967 konfirmiert worden? am 2. Sonntag nach Trinitatis, 5. Juni, um 10 Uhr, feiern wir Goldene Konfirmation Monatsspruch Juli Der Herr gab zur Antwort: Ich will meine ganze Schönheit vor dir vorüberziehen lassen und den Namen des Herrn vor dir ausrufen. Ich gewähre Gnade, wem ich will, und ich schenke Erbarmen, wem ich will. Exodus 33,19 verärgert auf diese Anmaßung. Die Bibel erzählt ein wunderschönes Bild: Gott erklärt Mose, dass es einen Platz bei ihm gibt. Wenn Gott nun an diesem Felsspalt vorübergeht, wird er seine Hand über Mose halten, bis er vorbeigegangen ist. Dann erst darf er hinter Gott hersehen. Denn das Angesicht Gottes kann kein lebender Mensch sehen. Ich kenne das, und Sie vielleicht auch, erst hinterher habe ich bemerkt, dass Gott bei mir war, unsichtbar. Unfassbar – unbegreiflich, nicht einklagbar oder Foto: KN b e r e c h e n b a r, eben Gnade und Erbarmen ohne meinen Einfluss. Das irritiert oft. Habe ich nicht irgendwie Anspruch auf Gottes Schutz, zähle ich nicht zu seinen Kindern, kann ich nicht erwarten, dass er mir hilft? Gott ist nicht zu fassen, nicht einmal ganz zu erfassen, nur zu glauben. Carmen Jäger Gott ist immer bei mir Gott ist nicht zu fassen. Mose muss das erleben. Er wünscht sich so sehr, Gott sehen, berühren zu dürfen, wenigstens den Zipfel seines Gewandes, aber nein, Gott entzieht sich Freiheit. Gott sei Dank. solchem menschlichen Begehren. Er nennt allerdings seinen Namen. Gottes Name ist Programm: Ich gewähre Gnade, wem ich will, und ich schenke Erbarmen, wem ich will. Mose hält sein Ansinnen für eine berechtigte Forderung. Er hat schließlich eine besondere Beziehung zu Gott, hat die Gebote ausgehändigt bekommen, den Auftrag, das Volk trotz aller Widrigkeiten ins Gelobte Land zu führen. Mose hat sein Leben in den Dienst Gottes gestellt. Jetzt will er die Früchte seiner Arbeit ernten. Gott antwortet nicht 6 mitglied, und evt. eine Tischlerei, geführt von Hubert Schoba, einem Österreicher. Wir sind weiterhin auf der Suche nach geeigneten Praktikums-Orten. Das ganze Projekt ist noch in den Kinderschuhen. Wir hoffen, dass es in diesem Jahr und darüber hinaus anwachsen kann. Denn im Oktober ist die nächste Graduation in der Schule Copal Pom. Wenn Sie eine Firma kennen, wo ein solches (kostenloses) Praktikum mit den Absolventen unFoto: Neuhaus serer Grundschule möglich wäre, bitte helfen Sie uns! Markus Böttcher erweitert sein. Sie wird mehr kennen von der Welt und wohl auch von ihren eigenen Fähigkeiten. Die Leiterin der Casa Cervantes, Yvette Aldana, freut sich auf Olga. Ich hoffe, dass ihre Mutter sie irgendwann als Tortillabäckerin leichten Herzens entbehren kann, damit sie ihren eigenen beruflichen Weg geht. Wir haben weitere Orte gefunden oder im Auge, wo die Kinder von El Incienso etwas lernen können: Die Chocolateria Zürich von unserem Aus der Chocolaterie Zürich. Kassenwart Rolf Meier, eine Firma, die Solaranlagen baut, von Claus Schieber, ebenfalls Gemeinderats- Spenden in Deutschland auf das Konto der Ev.-Lutherischen Epiphanias-Gemeinde Guatemala Ev. Kreditgenossenschaft IBAN: DE 73 5206 0410 0000 4144 33, BIC: GENODEF1EK1. Spenden in Guatemala per Überweisung/Einzahlung auf das Konto der G&T Continental Nr. 805009327-7 oder per Scheck im Gemeindebüro. 15 Zurück in El Incienso - 1 Orte zum Weiterlernen fünfzehn und hat im Oktober die GrundschuNach einigen Jahren der Abwesenheit sind le erfolgreich abgeschlossen. Ihre Lehrerinwir in diesem Jahr mit unserer Arbeit wieder nen sagen, sie ist ein aufgewecktes, lernwilim Armenviertel El Incienso. Im letzten Oktoliges Mädchen. Jetzt hilft sie ihrer Mutter ber feierten wir gemeinsam mit der Schule täglich beim Herstellen Copal Pom den ersten der Tortillas – Aurelia Abschluss der Grundist Tortillabäckerin. Gott schule. Wir hatten ja sei Dank geht sie in eine mit großer finanzieller weiterführende Schule Anstrengung und mit und macht ihr básico – besonderer Hilfe der so heißt das hier. Aber Spender in Deutschland nur samstags. Vermut2012 die Schule baulich machen fast alle hier lich enorm erweitert, in Guatemala ihr básico die Anzahl der Untersamstags. Das ist leider richtsräume verdoppelt so. Für die Woche beund eine überdachte kommt sie Aufgaben. dritte Etage geschaffen. Wir wollen Olga für die So konnte die Schule, Zeit, in der sie auf die die vorher nur bis zur Schule geht, die Mögzweiten Klasse ging (ab lichkeit geben, mehr kenVorkindergarten) nun nenzulernen als die Schusukzessive bis zur sechsle und das Tortillabacken. ten weiterarbeiten. Eine Deshalb haben wir ihr eiLehrerin vom Erzienen Praktikumsplatz behungsministerium kam sorgt in einem Kulturzendazu, die jetzt die sechstrum, Casa Cervantes. te Klasse unterrichtet. Dort wird sie fünfmal die Und in diesem Jahr Woche vormittags hinbauten wir noch einen gehen und verschiedene fünften Klassenraum im Arbeiten kennenlernen: Gebäude der ehemaligen Gesundheitsstation. Praktikumsort Casa Cervantes in Zone 1 Foto: KN In Restaurant, Küche, Buchverkauf, Galerie. Nach der Graduation im Außerdem bekommt sie ein Stipendium. Es letzten Jahr entstand die Frage: was wird nun ist nicht hoch, aber es ist mehr, als sie für das aus den Kindern nach der Grundschule? In Tortillabacken bekommen würde. Bedingung den ärmeren Familien Guatemalas ist es leifür das Stipendium ist, dass sie erfolgreich der üblich, dass die Kinder nach der Grundihre Schule weitermacht und das Praktikum. schule arbeiten – obwohl sie noch Kinder Für Olga wird es danach sicher mehr berufsind. liche Möglichkeiten geben als für andere Zum Beispiel Olga, die wir zusammen mit ihKinder eines Armenviertels. Ihr Horizont rer siebenköpfigen Familie bereits vor zwei wird durch ihr Praktikum im Kulturzentrum Jahren hier vorgestellt hatten. Sie ist jetzt 14 Neues (und altes) aus dem Buchladen - von Katrin Neuhaus Alle „alten“ Amerikaner abzugeben Die Regale unseres Buchladens füllen sich. Fast jede Woche kommen neue Kisten und warten auf den Einsatz des BüchersortierTeams, das meistens aus Sabine Rojahn, Ilonka Tabush, Heidi Seibert und Katrin Neuhaus besteht. Manchmal haben wir schwere Entscheidungen zu fällen, denn ausgepreist und einsortiert wird nur, was eine Chance hat, verkauft zu werden. Die gute Nachricht: Überraschend viele gerade erst frisch in Deutschland erschienene Bestseller sind mit dabei! Auch deutschsprachige jüngere Klassiker, die vor kurzem erst verfilmt wurden, wie Marlen Haushofers „Die Wand“, sind in mehreren Ausgaben vorhanden, außerdem einige Harry-Potter-Bände in deutsch und englisch. Bei unserer letzten Sortier-Aktion fiel uns auf, dass wir überdurchschnittlich viele ins Deutsche übersetzte US-amerikanische Schriftsteller haben. Da sind einige wunderbare Romane dabei, wie von Pearl S. Buck und Erzählungen von Edgar Allen Poe. Einige Romane haben wir allerdings mehr- fach und in verschiedenen Übersetzungen vorrätig. Daher nahmen wir die jeweils älteren Übersetzungen und steckten sie in eine Karton und schrieben „Alte Amerikaner - 5Q“ rauf. Diese Aktion gilt im Juni und Juli 2016. Greifen Sie zu! Und erzählen Sie bitte Ihren Freunden und Verwandten von unserem Buchladen. 7 Ein neuer Kindergarten am Atitlánsee - von Markus Böttcher Kinder Milagro singt Maltiosch der aus Santa Cruz sind ihn gewöhnt. Wir setzen uns in einen Kreis, Kinder mit Flöten in der Hand auf kleinen Stühlchen. Dort sitzt auch eine junge Frau, Mariabel, die zusammen mit Thilda die Kinder betreuen wird. Und das erste Kinderkartenkind, Evelyn, rückt unruhig hin und her. Drei junge Leute, zwei Männer, eine Frau, mit Gitarren in der Hand betreten den Raum. Sie sind Lehrer an der Waldorfschule, die junge Frau ist aus Kanada. Und Pedro ist natürlich da, Thildas rechte Hand beim Bau dieses Hauses. Die Flötenkinder spielen eine Melodie von Edward Grieg. Dann erzählt Thilda aus ihrer eigenen Kindergartenzeit, wie sie von Zuhause durch den Gartenzaun in ihren Kindergarten eingebrochen ist. Dann aus den letzten Jahren der fast 25 jährigen Geschichte des „Wunderhauses“, die Zusammenarbeit mit unserer Gemeinde. Es ist es ihre Geschichte, das merkt jeder. Casa Milagro und Thildas Leben lassen sich nicht trennen. Wie um das zu verdeutlichen, macht sie etwas Eigenartiges: Sie holt aus einer länglichen Schachtel ihre Kommunionskerze heraus und zündet sie an. Sie hat, erzählt sie, die Kerze um die halbe Welt mitgenommen und an bedeutenden Orten versucht anzuzünden, was ihr nicht immer gelang. Jeder darf sie kurz halten, dann wird sie in eine Vase gestellt. Die Kinder wirken berührt – obwohl sie sicher nicht alles verstehen. Thilda Zorn ist nicht streng katholisch. Das Entzünden der Kommunionskerze zeigt vielmehr, dass sie viel von sich selbst in die Arbeit mit den Frauen und Kindern einbringt. Kommunion, Gemeinschaft bedeutet ihr viel, am liebsten irgendwie gestaltet – mit Essen, Flötenmusik und Gebasteltem. Dann singt einer der Lehrer, Diego, ein selbstgeschriebenes Lied in der Sprache der nördlichen Seehälfte, kakchiquel: Maltiosch, Ankunft am 9. Mai kurz vor zwei an der Bootsanlegestelle Santa Cruz. Die männlichen Jugendlichen, die den Reisenden auf den Steg helfen wollen, riechen nach Alkohol, schwanken mehr als das Boot und fallen fast hinunter. Es ist Féria, Dorffest. Wir fahren mit dem Tuctuc den Berg hinauf, aber nicht nach rechts, zum Dorfplatz mit Volksmusik, sondern nach links zur Casa Milagro. Da steht schon Thilda, festlich gekleidet und mit Blumen im Haar. Drei Mädchen in ihren Huipiles fegen noch schnell die Straße zum Nachbargrundstück, wo das Kindergartenhaus stehen soll. Trinkt erstmal einen Punsch, sagt die Gründerin der Casa Milagro. Am Eingang ist ein blumengeschmücktes Kreuz angebracht; das machen sie an allen Häusern, wenn Feria ist. Es war schwer, die Leute zu bekommen, sagt Thilda. Die meisten sind auf dem Dorfplatz. Und doch sitzen im Hof etwa zwanzig Kinder und Erwachsene: Großmütter, Mütter und Kinder, die regelmäßig hierher kommen, andere Leute aus dem Dorf. Ich verteile Kärtchen und Stifte. Bitte schreibt einen Bitte an Gott darauf, für die Einweihung. Die Großmütter können nicht schreiben, sie überlegen sich die Bitte so; die Kinder schreiben schon; einige gehen auf die Waldorfschule nach San Marcos. Im Geiste dieser Schule wird auch der Kindergarten arbeiten. Wir machen einen Einzug. Im Gänsemarsch die fünfzig Schritte zum Nachbargrundstück. Thilda Zorn voran, dahinter und davor die Kinder, dann die Mütter. Da: das Kindergartenhaus! Zuerst sieht man Holz und Wände aus Adobe – so nennen sie hier die harte Erde, die zum Bauen genommen wird. Die luftgetrockneten Erdsteine füllen ein Gerippe aus stahlbewährten Betonsäulen, erdbebensicher. Wir gehen rein und sehen nach draußen durch die großen Fenster auf den Atitlánsee – ein erhebender Anblick; die Kin- 8 Geburtstage Unsere herzlichen Glück- und Segenswünsche gelten in diesen Monaten: Juni Juli 01 Lair Espinosa Eder 04 Jan Resenhoeft 06 Gerhard Peter Saurbier 06 Inge Martha Schleehauf 08 Juan Maldonado 09 Walter Klaus Obrock 12 Ulf Stemmler 13 Mathilda Böttcher 15 Claus Schieber 18 Silke Kapteina 18 Verena Rasch 19 Nikita Melanie Rehe 21 Anna Sofía Obrock Zaid 22 Silvio Aguilar Skarwan 22 Monika Wandel 23 Rudolf Jacobs 24 Alejandro Christ 27 Antonie Rose 28 Marion Wehncke 28 Sabine Maldonado 29 Frank Ciupka 30 Heino Rose 02 Rosmarie Reichenbach 07 Ulrike -Maria Saurbier 09 Karl Herrmannsdörfer 11 Dörte Obrock 11 Mathias Rehe 14 Elke Gándara 17 Karl Heinz Vogel 17 Annika Maldonado 19 Oliver Reichenbach 23 Saskia Bunge 28 Jan Herbert Seibert 31 Roger Brenner Geschichten aus dem Erzählcafé II Die neun Leben der Eva Evers nacherzählt von Katrin Neuhaus Erhältlich zu den Öffnungszeiten des Buchladens und nach dem Gottesdienst (Spende Q 20). 13 Der Kindergarten mit der besten Aussicht der Welt. Fotos: Neuhaus Unser Team Markus Böttcher, Pfarrer 16. Avenida 25-49, Colonia Elgin II, Zone 13 Tel. 23338687 [email protected] Cel. 42676773 Hartmut Schostak, Gemeindepräsident Tel. 5392 1640, [email protected] Frank Ciupka Tel. 30354074, [email protected] Ilonka Tabush Tel. 2366 7200, [email protected] Claus Schieber, Schriftführer Tel. 5206 5119, [email protected] Elke Gándara Tel. 2369 5141, [email protected] Viviana Fuentes Barzola, Sekretärin Büro: 24 calle 15-65, Zone 13 Montag, Mittwoch, Freitag 9-13 Uhr Tel./Fax 2331 4452 Hartmut Schostak, Kirchenmusik Tel. 5392 1640, [email protected] Rolf Meier, Kassenwart Tel. 2376 6401, [email protected] Katrin Neuhaus, Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising Tel. 4201 6146 Wir begrüßen Frank Ciupka, den der Gemeinderat nach dem Tod von Peter Wegener berufen hat, in unserem Team! [email protected] [email protected] Wenn Sie die Arbeit unserer Gemeinde unterstützen wollen: Spenden in Deutschland auf das Konto der Ev.-Lutherischen Epiphanias-Gemeinde Guatemala bei der Ev. Kreditgenossenschaft IBAN: DE 73 5206 0410 0000 4144 33, BIC: GENODEF1EK1. In Guatemala freuen wir uns über Spenden per Scheck (Name der Gemeinde) an unser Gemeindebüro zu den oben genannten Öffnungszeiten oder per Überweisung auf das Konto der G&T Continental Nr. 805009327-7. 12 Im Uhrzeigersinn von oben rechts: Thilda mit Kommunionskerze, im Kindergarten, Witwen des Programms Casa Milagro schauen zu, Blick von außen in den Kindergarten, Mädchen mit selbstgebastelter Blume maltiosch, ajaw. Irgendwie kennen es alle, jedenfalls wird der Refrain lauthals mitgesungen. Maltiosch heißt Danke. Und das, in Spanisch und kakchiquel, sagen heute alle: Thilda bedankt sich für die Zusammenarbeit im letzten Jahr mit unserer Epiphanias-Gemeinde, die Frauen der Casa Milagro – nur einige sprechen Spanisch – bedanken sich für die Unterstützung aus Deutschland und ich danke im Stillen Gott dafür, dass er uns hier, an diesem schönen Ort mit den freundlichen Menschen zusammengebracht hat. Markus Böttcher 9 Gottesdienste Juni 5. Juni, 2. Sonntag nach Trinitatis, 10 Uhr Gottesdienst mit Goldener Konfirmation und Abendmahl, Pfr. Markus Böttcher 12. Juni, 3. Sonntag nach Trinitatis, 10 Uhr Gottesdienst mit Pfr. Markus Böttcher. Anschließend um 11.30 Uhr Vortrag von Frank Schulte-Coerne zum Thema: Sicherheit in Guatemala 19. Juni, 4. Sonntag nach Trinitatis, 10 Uhr Gottesdienst mit Prädikant Hartmut Schostak. (Pfr. Markus Böttcher in El Salvador) 26. Juni, 5. Sonntag nach Trinitatis, 10 Uhr Gottesdienst mit Pfr. Markus Böttcher Juli 3. Juli, 6. Sonntag nach Trinitatis, 10 Uhr Gottesdienst mit Prädikant Rolf Meier (Pfr. Markus Böttcher an diesem und den folgenden Sonntagen bis 14. August in Deutschland) 10. Juli, 7. Sonntag nach Trinitatis, 10 Uhr Gottesdienst mit Prädikantin Christiane Hölzemann Bibelgespräch und Prädikantentreffen Veranstaltungen im Pfarrhaus Montag, 19 Uhr Chor im Pfarrhaus Pause bis 17. August, dann jeden Mittwoch, 20.15 Uhr. Literaturkreis im Pfarrhaus Dienstag, 14. Juni, dann erst wieder 23. August, 20 Uhr. Sozialkomitee im Pfarrhaus 14. Juni, dann erst wieder 23. August, jeweils 10 Uhr. Erzählcafé im Gemeindehaus 24 calle 15-65 nach Vereinbarung. 17. Juli, 8. Sonntag nach Trinitatis, 10 Uhr Gottesdienst mit Prädikant Hartmut Schostak Gemeinderatssitzung 24. Juli, 9. Sonntag nach Trinitatis, 10 Uhr Gottesdienst mit Prädikant Rolf Meier Montag, 6. Juni und 4. Juli, jeweils 19 Uhr. im Gemeindehaus 24 calle 15-65 Vorschau: 31. Juli, 10. Sonntag nach Trinitatis, Israelsonntag, 10 Uhr Gottesdienst mit Prädikantin Christiane Hölzemann Kindergeschichtentag Hinweis: Pfarrer Markus Böttcher wird vom 27. Juni bis 15. August in Deutschland sein, wo er u.a. Spendergemeinden besucht, an Weiterbildungen und an der Auslandspfarrkonferenz in Bad Boll teilnimmt. am Sonnabend, 10. September von 10 bis 14 Uhr. Thema: David. Siehe Anzeige Seite 4. im Gemeindehaus 24 calle 15-65 Konfirmandentreffen Ein Alphorn kommt selten allein: Wie bei unserem Maifest am 15. Mai 2016 (s. S. 18) Foto: KN im Gemeindehaus, 24 calle 15-65 am Sonnabend, 20. August, 14-17 Uhr. Thema: Gebote Gottes
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