20160607 ZOL Seite 3 Gemeinderat schliesst

ZO/AvU
Dienstag, 7. Juni 2016
Bezirk Hinwil l 3
Letzte Chance für jungen Gewalttäter
REGION Schon als 16-Jähriger war ein Hinwiler an
Messerattacken am Zürcher Silvesterzauber beteiligt. Später
hat der Teenager eine Frau grundlos niedergeschlagen
und eine Zeugin zum Schweigen gezwungen. Mit einer
Arbeitserziehung erhält er seine wohl allerletzte Chance.
Es war in der Nacht auf den
7. Juli 2013, als eine Stunde nach
Mitternacht im Zürcher Seefeld
das Verbrechen passierte. Ein
19-Jähriger aus Hinwil ging
ohne jeglichen Grund auf eine
30-jährige Fussgängerin los und
versetzte ihr einen wuchtigen
Faustschlag ins Gesicht. Die
überraschte Frau stürzte zu Boden und zog sich erhebliche Verletzungen zu. Der Angreifer und
seine damalige Freundin rannten danach vor einigen Passanten davon und versteckten sich
in einem Hinterhof. Bereits dort
setzte der Täter seine Partnerin
massiv unter Druck und warnte
sie davor, etwas über ihn bei der
Polizei zu erzählen.
Die Freundin wurde kurz darauf von der Polizei erwischt. Im
Gegensatz zum Täter, der flüchten konnte und für längere Zeit
unbehelligt blieb.
Freundin geschlagen
Der Beschuldigte brachte es in
der Folge fertig, seine Partnerin
über ein Jahr lang so zu bearbeiten, dass sie ihn bei polizeilichen
Einvernahmen und bei der
Staatsanwaltschaft deckte und
in Schutz nahm. Noch schlimmer: Die Zeugin bezeichnete
wahrheitswidrig einen unschuldigen Kollegen als ihren dama­
ligen Begleiter.
Als die junge Frau im Januar
2015 ihrem Freund mitteilte,
dass sie der Polizei die Wahrheit
sagen werde, rastete er aus. Er
schlug sie ins Gesicht und drohte
ihr, sie umzubringen. Diesmal
riss sich die Frau trotz der Repressalien zusammen und suchte wenige Tage später zusammen
mit ihrem Vater die Polizei auf.
Dort erzählte sie alles und be­
lastete damit ihren Freund.
Auch am Bellevue zugestochen
Der danach von der Polizei zur
Rede gestellte Schläger legte ein
Geständnis ab. Dabei kam heraus, dass er schon als 16-jähriger
Schüler in die Schlagzeilen ge­
raten war. So hatten er und sein
damals ebenfalls in Hinwil
wohnhafter 18-jähriger Kollege
am Silvesterzauber 2011 in Zürich völlig grundlos mehrere
Personen auf offener Strasse attackiert und mit Messerstichen
zum Teil erheblich verletzt.
Schon damals hatte der junge
Oberländer grosses Glück, da ihn
das Jugendgericht Hinwil als
noch nicht erwachsenen Schüler
nur zu einer Massnahme verurteilte. Im Gegensatz zum
­damals 18-jährigen Haupttäter,
der nicht nur wegen versuchter
schwerer Körperverletzung sowie weiterer Delikte eine hohe
Freiheitsstrafe von fünf Jahren,
sondern auch als psychisch Gestörter in der Form einer stationären Massnahme die «kleine
Verwahrung» kassierte (wir
­berichteten darüber).
Als Blaufahrer unterwegs
Der jüngere Hinwiler Täter
musste sich nun letzte Woche
wegen des Angriffs auf die
Passantin sowie der Nötigung
­
seiner Freundin am Bezirksgericht Z
­ ürich verantworten. Hinzu ­kamen eine Blaufahrt sowie
die Hinderung einer Amtshandlung. So war der Beschuldigte
mit seinem Personenwagen mit
1,26 Promille Alkohol im Blut
durch Hinwil gefahren und in
eine Polizeikontrolle geraten –
worauf er sich gegen die Polizei
zur Wehr setzte und sie ihn erst
nach einem heftigen Gerangel in
Handschellen legen konnten.
Arbeitserziehung statt Haft
Vor Gericht gab der Mann alle
Vorwürfe zu. Seine Attacke auf
die Fussgängerin rechtfertigte
er mit einer aggressiv machenden Droge, die ihm ein Unbekannter heimlich in sein Trinkglas geschüttet habe.
Während die Staatsanwältin
eine unbedingte Freiheitsstrafe
von 30 Monaten verlangte, setzte sich der Verteidiger für eine
14-monatige Freiheitsstrafe ein.
Allerdings waren sich beide Seiten einig, dem Angeklagten in
der Form einer Arbeitserziehung
eine allerletzte Chance zu geben.
Gemeinderat schliesst Fusion aus
FISCHENTHAL Die Gibswiler
Martin Weisskopf Engler und
Sacha Derungs sind mässig
zufrieden mit den Antworten
des Gemeinderats auf ihre
Anfragen zur Fusions- und
zur Schulthematik.
Neben der Jahresrechnung 2015
bildeten die Anfragen der Gibswiler Martin Weisskopf Engler
und Sacha Derungs das zweite
Traktandum an der Gemeindeversammlung Fischenthal vom
vergangenen Freitag (wir berichteten).
Weisskopf Englers wichtigster
Punkt war die Frage, wieso eine
Fusion mit Nachbargemeinden
im Rahmen des Strategieprozesses nicht geprüft worden sei. «Die
Auswertung des Prozesses ergänzt durch die Rechnungsabschlüsse der letzten zwei Jahre
zeigt auf, dass die Gemeinde mit
einem Steuerfuss von mittelfristig 124 Prozent unter den heute
geltenden Umständen ihre Aufgaben erbringen kann», ant­
wortete Finanzvorstand Herbert
Müller (SVP). Eine Fusion sei aus
finanzieller Sicht nicht notwen-
dig. «Daher verfolgen wir diese
Variante nicht weiter», sagte
Müller. Für Weisskopf Engler nur
schwer verständlich. «Eine Fusion wird somit erst in Erwägung
gezogen, wenn es der Gemeinde
finanziell schlecht geht. Ob dann
eine Nachbargemeinde noch an
einer Fusion interessiert wäre, ist
zu bezweifeln.» Die Antworten
des Gemeinderats sind für ihn ernüchternd. «Meine Erwartungen
wurden nicht erfüllt. Dem Gemeinderat fehlen die Visionen. Es
wird weitergemacht wie bisher.»
Besonders bedaure er, dass die
Gemeinde die Vorteile einer
­Fusion nicht klar aufzeige. «Fischenthal hat seit Jahren die
höchsten Steuersätze im Kanton
und könnte nur dank einer
­Fusion zu tieferen gelangen.»
Auch Sacha Derungs zeigte
sich mässig zufrieden mit den
Antworten des Gemeinderats.
Er wollte wissen, wieso zur
­Informationsveranstaltung zur
Schule Fischenthal am 17. Mai
nur Eltern der Ortsteile Fischenthal und Steg eingeladen
wurden und nicht alle Einwohner, da die ungewöhnlichen Vor-
gänge um die Schulpflege von
allgemeinem Interesse seien.
«Das Thema war die neue Klassenbildung der Primarschule
der in Fischenthal beschulten
Schüler und nicht die Vorgänge
um die Schule», antwortete der
Gemeinderat. Die Gibswiler
Schüler seien davon nicht betroffen. «Wenn man eine offizielle Veranstaltung verschiebt,
weil mehr Informationen folgen,
ist das doch für alle gedacht»,
nahm Derungs Stellung am
Ende der Gemeindeversammlung. Sibylle Egloff
Die EVP Gossau hat zu den
­Gemeindeversammlungen vom
13. und 20. Juni die Ja-Parole in
allen Geschäften beschlossen:
Jahresrechnungen von politischer Gemeinde und Schule,
­Ersatz Asylunterkünfte Rössliwiese sowie Baukreditantrag
Doppelkindergarten Chapf. zo
Frauenpodium
sagt fünfmal Ja
GOSSAU Das Frauenpodium
sagt Ja zu allen fünf Geschäf-­
ten der Gemeindeversammlung
Gossau. Die Rechnungen der beiden Güter seien nicht umstritten, heisst es in einer Mitteilung.
Ob die Aufhebung des Parallelisierungesentscheids im Kindergarten überhaupt abgelehnt werden kann, ist eine der Fragen des
Frauenpodiums zur Gemeindeversammlung. So oder so hat es
auch dort die Ja-Parole gefasst
und betont, dass es ihm wichtig
sei, nun Klassenassistenzen zur
Entlastung der Kindergärtnerinnen zu prüfen. zo
Gemeindeversammlung
Alle Geschäfte unter
zueriost.ch/meinegemeinde
GOSSAU Die CVP Gossau hat
für die fünf Traktanden der Gemeindeversammlung die Ja-Parole gefasst, wie sie mitteilt. Zudem habe sie ihren Vorstand neu
konstituiert. So wurde für den
zurückgetretenen Vizepräsidenten Niklaus Hengartner neu alt
Kantonsrat Patrick Hächler als
Vize ernannt. Im Amt bestätigt
wurden Bea Schwarz, Patrick
Umbach, Hanspeter Hofstetter,
Nicole Bachmann, Franz Münst
und Bruno Wüst. zo
EVP sagt Ja zu
den Geschäften
RÜTI Rosette Stucki ist an der
letzten
Generalversammlung
des Rütner Kirchenchors von
ihrem Amt im Vorstand zurückgetreten. Dieses übernimmt nun
Edith Rüegg-Rathgeb, wie der
Kirchenchor in einer Mitteilung
schreibt. Ebenfalls hat Silvia
Burger den Vorstand nach langjähriger Tätigkeit verlassen. Neu
gewählt wurde an ihrer Stelle
Rolf Hotz.
In seiner Mitteilung schreibt
der Chor, er suche neue Mit­
glieder. Die Proben finden
jeweils am Donnerstagabend
­
im Kirchgemeindehaus Felsberg von 20 bis 21.45 Uhr statt.
Weitere Auskünfte gibt Edith
Rüegg-Rathgeb unter Telefon
055 240 37 61 oder e.rueegg@
hispeed.ch. zo
Längere Freiheitsstrafe droht
Das Gericht kam wegen der
­Körperverletzung und weiterer
Delikte zu einer unbedingten
Freiheitsstrafe von 22 Monaten,
schob aber den Strafvollzug zugunsten der Massnahme für junge Erwachsene auf. Der Beschuldigte wurde zudem verpflichtet,
der geschlagenen Fussgängerin
eine Genugtuung von 3000
Franken zu entrichten – zudem
eine Prozessentschädigung von
9000 Franken. Auch die Richter
sahen die Arbeitserziehung als
eine letzte Gelegenheit für eine
Umkehr an. Ansonsten drohe
dem Rückfalltäter eine längere
Freiheitsstrafe, machte der Vorsitzende klar.
Attila Szenogrady
CVP befürwortet
alle Geschäfte
Neue Präsidentin
im Kirchenchor
Tanklöschfahrzeug vors Volk
WALD Die Gemeindeversammlung Wald entscheidet heute über
die Jahresrechnung. Zudem
kommt die Ersatzbeschaffung des
Tanklöschfahrzeugs der Feuerwehr vors Volk – der Kredit beträgt 531 000 Franken. Schliesslich sollen eine portugiesische
­Familie sowie eine Frau aus
Deutschland eingebürgert werden. Die Gemeindeversammlung
beginnt um 20 Uhr im «Schwert»Saal Wald. zo
Vor allem, da der Hinwiler die
Therapie bereits im letzten November in Angriff genommen
hat.
Besondere Ehre: Toni Zweifel wurde von «seiner» Regierungsrätin Silvia Steiner zur Wahl beglückwünscht.
David Kündig
Regierungsrätin verschenkt Notfall-Set
WETZIKON Die CVP Wetzikon
hat am Sonntagnachmittag den
Amtsantritt des Parlamentspräsidenten Toni Zweifel im Pfarreizentrum Heilig Geist gefeiert.
Sie tat dies mit einem besonderen Gast: CVP-Regierungsrätin
Silvia Steiner gab sich die Ehre.
Sie wünschte Toni Zweifel alles
Gute in seinem Amtsjahr – und
beschenkte ihn mit einem Notfall-Set. Neben Verbandsmaterial und Pflastern habe das Set
auch weitere Utensilien, darunter Handschellen, beinhaltet,
so der Wetziker-CVP-Präsident
Peter Lanciano. Die humoristische Botschaft: Zweifel soll für
alle Eventualitäten gewappnet
sein.
Auch der Wetziker CVP-Stadtrat Remo Vogel machte seine
Aufwartung. Der Zufall wollte
es, dass auch er sich für ein Notfall-Set als Geschenk entschlossen hat. «Offenbar rechnen Steiner und Vogel mit Turbulenzen
in Toni Zweifels Amtsjahr», sagt
Lanciano mit einem Augenzwinkern.
Es sei etwas Besonderes, denn
es kommt ja nicht jedes Jahr vor,
dass ein CVP-Vertreter im Kanton Zürich ein Parlament präsidiere, so Lanciano. Deshalb habe
Steiner die Feier auch besucht
und so ihre Wertschätzung zum
Ausdruck gebracht. Umrahmt
wurde die Feier vom Auftritt des
Cäcilienchors. mvl
CVP sagt
dreimal Ja
BUBIKON Die Bubiker CVP hat
die Ja-Parole zu den drei Traktanden der Gemeindeversammlung vom 8. Juni gefasst. Nach
ausführlicher Diskussion empfehle die Partei sowohl die Jahresrechnungen des politischen
und des Schulguts als auch die
Bauabrechnung zur Wasserleitung Oberer und Unterer Rennweg zur Annahme, teilt sie mit. zo