Für Erich, Florian, Felix, Ulli und Kay,
die mir die nötige Rückendeckung geben
Ursula Vehling-Kaiser
Krebs –
was kann ich tun?
Moderne Krebstherapien
Ziele, Wirkungen, Nebenwirkungen
Ratgeber für Patienten und Angehörige
2., erweiterte und überarbeitete Auflage
W. Zuckschwerdt Verlag
München
Wir sitzen alle in einem Boot,
auf einem stürmischen Meer,
und wir schulden einander unbedingte Loyalität
G. K. Chesterton
Bildnachweis
Titelbild: Rosemarie Forster
Bilder Seite 159 und 163: Smiths Medical
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© 2011 by W. Zuck­schwerdt Ver­lag ­GmbH, Industriestraße 1, D-82110 Germering/München.
Print­ed in Ger­ma­ny
ISBN 978-3-86371-035-4
Vorwort
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
wahrscheinlich sind Sie selbst oder einer Ihrer Angehörigen, Freunde
oder Bekannten von einer bösartigen Bluterkrankung oder von einer
Krebserkrankung betroffen. Verzweiflung, Angst und Überforderung
stehen nicht nur am Anfang der Diagnose im Vordergrund, sondern
werden Sie wahrscheinlich über eine lange Zeit begleiten. Dabei spielt
nicht nur die Angst vor der bösartigen Erkrankung und ihren Folgen,
sondern vor allem auch die Angst vor den notwendigen Therapien eine
große Rolle.
Viele dieser Ängste beruhen auf mangelnden oder Fehlinformationen
und können durch gute Aufklärung häufig abgebaut werden. Gemäß
unserer Philosophie, „nur ein aufgeklärter Patient ist ein guter Patient“,
dient dieses Buch dazu, Sie verständlich über Therapiemöglichkeiten
bösartiger Erkrankungen und die zu erwartenden, oft vermeidbaren
oder wenigstens gut behandelbaren Nebenwirkungen aufzuklären.
Daneben befasst sich der vorliegende Ratgeber aber auch mit sozialen
Fragen, supportiven Therapiemöglichkeiten und der Palliativmedizin.
Im Anhang finden Sie zum besseren Verständnis ein kleines Wörterbuch und eine Präparateliste zum Nachschlagen der Substanznamen.
Auf den inneren Umschlagseiten stehen die häufigsten Tumorerkrankungen und die häufigsten Nebenwirkungen mit den jeweils dazugehörenden Fachbegriffen.
Anregungen Ihrerseits, die bei der nächsten Auflage des Ratgebers
berücksichtigt werden können, bitte an die E-Mail-Adresse der Praxis
[email protected] mit dem Stichwort Patientenratgeber senden.
Ich hoffe sehr, dass Ihnen der vorliegende Ratgeber etwas über Ihre
schwerwiegende Erkrankung hinweghilft.
Mit den besten Wünschen
Ursula Vehling-Kaiser
V
VI
Krebs – was kann ich tun?
Ein herzliches Dankeschön
Besonders bedanken möchte ich mich bei Frau Dr. med. S. Gabius, die
das Kapitel „Alternativmedizin“ gemeinsam mit mir verfasst hat. Bedanken möchte ich mich vor allem bei Frau Seeland, Frau Plattner und
meinem Sohn Felix, die sich die Zeit nahmen, mein Buch zu lesen und
Verbesserungsvorschläge aus ihrer Sicht einzubringen. Meiner Sekretärin Frau Ernst danke ich für ihre Geduld und ihren Einsatz. Zuletzt
möchte ich mich ganz herzlich bei Frau Dr. Anne Glöggler vom Zuckschwerdt Verlag für die vertrauensvolle und effektive Zusammenarbeit
bedanken. Ihre zahlreichen Anregungen haben entscheidend zum Gelingen des Büchleins beigetragen.
Frau Seeland (links),
Frau Plattner (rechts)
Felix

Inhalt
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V
Ein herzliches Dankeschön . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VI
1
Was ist Krebs? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Bösartige Erkrankungen aus dem Gebiet der Onkologie . 1
Bösartige Erkrankungen aus dem Gebiet der
Hämatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2
Welche Krebsstadien gibt es? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3
Welche Therapieziele gibt es? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
4
Wo sind Krebstherapien möglich? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
5
Welche Krebstherapien gibt es? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Operation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Strahlentherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
–– Spezielle nuklearmedizinische Methode: SIRT . . . . . . . . 12
Chemotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Antikörpertherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Therapie mit Angiogenesehemmern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Antihormonelle Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Wachstumsfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Tumorzerstörung durch Hitze: Radiofrequenz-Ablation . . 18
Hyperthermie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Impfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Alternativmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
–– Heilungsanspruch? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
–– Phytotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
–– Nahrungsergänzungsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
–– „Krebs-Diäten“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
–– Bioresonanztherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
–– Homöopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
–– Enzympräparate und Organotherapie
(z. B. Thymusextrakt, Wobenzym, Factor AF2) . . . . . . . . . 27
–– Eigenbluttherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
VII
VIII
Krebs – was kann ich tun?
–– Eigenblutbehandlung mit „patienteneigenen“
Botenstoffen („Zytokine“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
–– Sauerstoffmehrschritt-Therapie (z. B. nach Manfred
von Ardenne) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
–– Ganzkörperhyperthermie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
–– Mistelextrakte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
–– Zehn Indizien für Quacksalberei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
6
Mit welchen Nebenwirkungen von Krebstherapien
muss ich rechnen und wie kann ich sie vermeiden . . . . . . . . 31
Strahlentherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Chemotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Allgemeine Nebenwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
–– Nebenwirkungen auf weiße Blutzellen . . . . . . . . . . . . . . . 33
–– Nebenwirkungen auf rote Blutzellen . . . . . . . . . . . . . . . . 35
–– Nebenwirkungen auf Blutplättchen . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
–– Erbrechen und Übelkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
–– Haarausfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
–– Diarrhö . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
–– Geschmacksstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
–– Mucositis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
–– Verfärbung des Urins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
–– Schädigung der Erbsubstanz durch Chemotherapie . . . . 39
–– Impfungen gegen Infektionskrankheiten . . . . . . . . . . . . . 40
Spezielle Nebenwirkungen von Zytostatika . . . . . . . . . . . . 40
–– Abirateronacetat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
–– Azacitidin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
–– Bendamustin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
–– Bleomycin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
–– Bortezomib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
–– Cabazitaxel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
–– Capecitabin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
–– Carboplatin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
–– Chlorambucil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
–– Cisplatin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
–– Cladribin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
–– Cladribin (2-CdA) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
–– Cyclophosphamid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
–– Cytarabin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
Inhalt
–– Docetaxel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
–– Doxorubicin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
–– Epirubicin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
–– Estramustin-17 β-dihydrogenphosphat . . . . . . . . . . . . . . . 65
–– Etoposid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
–– Fludarabin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
–– Fluorouracil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
–– Gemcitabin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
–– Hydroxycarbamid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
–– Idarubicin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
–– Ifosfamid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
–– Irinotecan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
–– Liposomales Doxorubicin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
–– Lomustin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
–– Melphalan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
–– Mercaptopurin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
–– Methotrexat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
–– Miltefosin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
–– Mitomycin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
–– Mitoxantron . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
–– Nimustinhydrochlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
–– Oxaliplatin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
–– Paclitaxel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
–– Pemetrexed . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
–– Procarbazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
–– Raltitrexed . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
–– Tegafur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
–– Temozolomid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
–– Topotecan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
–– Trabectedin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
–– Treosulfan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96
–– Trofosfamid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
–– Vinblastin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
–– Vincristin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
–– Vinflunin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
–– Vinorelbin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
Antikörpertherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
–– Alemtuzumab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
IX
X
Krebs – was kann ich tun?
–– Catumaxomab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
–– Cetuximab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
–– Dasatinib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
–– Erlotinib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
–– Everolimus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
–– Gefitinib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
–– Imatinib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
–– Ipilimumab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
–– Lapatinib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
–– Nilotinib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
–– Ofatumumab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
–– Panitumumab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
–– Rituximab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
–– Sorafenib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
–– Sunitinib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
–– Temsirolimus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
–– Trastuzumab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
Angiogenesehemmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
–– Bevacizumab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
–– Lenalidomid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130
–– Thalidomid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
Antihormonelle Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
–– Anastrozol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
–– Exemestan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134
–– Fulvestrant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
–– Goserelinacetat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
–– Letrozol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138
–– Leuprorelin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
–– Octreotid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142
–– Tamoxifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
Interferone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145
–– Interferon alpha 2a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145
7
Bisphosphonate und Denosumab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
Bisphosphonate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
–– Pamidronsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
–– Zoledronsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
–– Ibandronsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
Denosumab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
Inhalt
8
Was ist eine Knochenmarktransplantation/Stammzelltransplantation? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
Autologe Transplantation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
Allogene Transplantation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
9
Wie können Krebstherapien kontrolliert werden? . . . . . . . 152
Methoden zum Staging . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152
Therapieerfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154
10
Soll ich an Studien teilnehmen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155
11
Was ist ein Port und wie gehe ich damit um? . . . . . . . . . . . . 158
12
Was kann ich gegen Schmerzen tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161
13
Was ist ein Fatigue-Syndrom? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166
14
Was kann ich für meine Ernährung tun? . . . . . . . . . . . . . . . 167
Ernährung bei Mucositis (= Schleimhautentzündung) . . . . 169
Ernährung bei Diarrhö . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169
Ernährung bei Obstipation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170
Geschmacksstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171
Mundtrockenheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171
Zusätzliche Möglichkeiten der Kalorienzufuhr . . . . . . . . . 172
15
Soll ich Sport treiben? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174
16
Wie spreche ich mit meinem Arzt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
17
Wie soll ich mit meiner Krankheit umgehen? . . . . . . . . . . . 178
18
Wie gehe ich mit meinen Angehörigen und
Freunden um? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180
19
Was kann ich gegen lange Wartezeiten tun? . . . . . . . . . . . . . 182
20
Was ist eine Selbsthilfegruppe? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184
21
Was ist eine Palliativstation? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186
22
Was ist eine SAPV? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189
23
Was ist ein Hospiz? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190
24
Was ist eine Patientenverfügung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192
25
Woran muss ich noch denken? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194
XI
XII
Krebs – was kann ich tun?
Fahrtkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194
Zuzahlungsbefreiung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194
Hilfsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195
Rehabilitation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196
Krankengeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196
Haushaltshilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196
Schwerbeschädigtenantrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197
Rentenantrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198
Pflegestufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198
Schule für Kranke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198
Anhang
26
Überblick: Onkologische Erkrankungen und deren
übliche Therapiemöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200
27
Präparateliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202
28
Das kleine Wörterbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210
29
Weitere Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215
Was ist Krebs?
1 Was ist Krebs?
Der Begriff Krebs umfasst eine Vielzahl bösartiger Erkrankungen. Wir
müssen zwei große Gruppen unterscheiden:
Bösartige Erkrankungen aus dem Gebiet der Onkologie
Onkologie bedeutet Lehre der bösartigen (= malignen) Geschwülste,
der Gebilde also, die man im engeren Sinne als Krebs bezeichnet. Der
Fachbegriff für eine Geschwulst ist Tumor. Hierunter fallen zum Beispiel Brustkrebs, Darmkrebs, Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs,
aber auch Knochenkrebs, Prostatakrebs und Hirntumoren.
Die Zellen eines bösartigen Tumors zeichnen sich durch einige typische
Eigenschaften aus, die sie von gesunden Körperzellen unterscheiden:
99 Tumorzellen können nicht mehr aufhören zu wachsen, sie können
nicht mehr sterben.
99 Tumorzellen sehen anders aus als normale Zellen. Ihre Funktion
dient nicht mehr dem Körper, sondern nur noch ihrem eigenen
Überleben.
99 Tumorzellen breiten sich nicht nur an ihrem Entstehungsort in
die weitere Umgebung aus, sondern können sich über Blut- und
Lymphbahnen im ganzen Körper verteilen. Besonders gerne bleiben sie an Stellen wie Leber, Lunge, Lymphknoten oder Knochen
hängen, wachsen dort weiter und bilden neue Tumoren. Da diese
Tumoren genauso aufgebaut sind wie ihr Muttertumor, nennt man
sie auch Tochtergeschwülste oder Metastasen.
Tumorzellen produzieren Stoffe, durch die sie die Blutgefäße an sich
locken, um genug Sauerstoff und Nährstoffe zum Wachsen zu erhalten.
Wir sehen also, dass Tumorzellen ausgeklügelte Gesellen sind. Für ihre
Vernichtung benötigen wir demnach ebenso ausgeklügelte Methoden.
1
2
Krebs – was kann ich tun?
Bösartige Erkrankungen aus dem Gebiet der
Hämatologie
Hämatologie bedeutet Lehre der gutartigen und bösartigen Bluterkrankungen, wobei wir uns in diesem Buch ausschließlich mit den bösartigen beschäftigen wollen.
Zu den bösartigen Bluterkrankungen gehören z. B. der Lymphdrüsenkrebs und der Blutkrebs, auch Leukämie genannt.
Der Blutkrebs kann in zwei verschiedenen Formen auftreten.
99 Die eine Form verläuft rasch und führt unbehandelt schnell zum
Tod. Diese Form nennt man akute Leukämie. Hier ist immer eine
sofortige intensive Therapie, in der Regel an einer Universitätsklinik oder in einer hämatologischen Schwerpunktklinik, erforderlich.
99 Die chronischen Leukämien verlaufen dagegen langsam und können oft sogar mit Tabletten behandelt werden.
Bei den Lymphdrüsenkrebsen gibt es ebenfalls schnell verlaufende
Formen, die hochmalignen Lymphome, sowie die langsam verlaufenden Formen, die niedrigmalignen Lymphome. Eine besondere Form
sind die Hodgkin-Lymphome (= Morbus Hodgkin), die fast immer geheilt werden können.
Welche Krebsstadien gibt es?
2 Welche Krebsstadien gibt es?
Jede Krebserkrankung lässt sich noch genauer beschreiben; man kann
angeben, in welchem Stadium sich die Erkrankung befindet. Dies beinhaltet, wie groß der Tumor ist und ob er sich bereits ausgebreitet hat.
Um eine einheitliche Einteilung zu gewährleisten, hat man sich auf ein
bestimmtes Einteilungsschema, auch Klassifikation genannt, geeinigt.
Wir werden uns im Folgenden damit näher beschäftigen. So können Sie
Ihre eigene Krebserkrankung besser verstehen und einordnen.
Das Einteilungsschema heißt TNM-Klassifikation, dabei bedeutet:
T = Tumor
N = Lymphknoten
M = Metastasen
Hinter den Buchstaben T, N und M stehen Zahlen. Wenn keine Zahl,
sondern ein X folgt, heißt das, dass hierzu keine Informationen vorliegen.
Die Tumorgröße wird durch Zahlen von 0 bis 4 beschrieben. Je größer
die Zahl ist, desto größer ist der Tumor.
T0 bedeutet: T4 bedeutet: kein Tumor
großer Tumor
Ob Lymphknoten befallen sind, beschreiben die Zahlen von 0 bis 3
nach dem Buchstaben N. Je höher die Zahl ist, desto mehr Lymphknoten sind befallen.
N0 bedeutet: N3 bedeutet: kein Lymphknoten ist von Tumorzellen befallen
viele Lymphknoten sind von Tumorzellen befallen
Der Buchstabe M und die dazugehörende Zahl beschreiben, ob es Metastasen gibt.
3
4
Krebs – was kann ich tun?
M0 bedeutet: keine Metastasen sind in anderen Organen
vorhanden
M1 bedeutet: Metastasen sind vorhanden
Vor den Buchstaben T, N und M steht häufig ein kleines p, c, u oder
ein y.
p bedeutet, dass der Tumor bereits operiert und in der Pathologie
untersucht wurde; c bedeutet, dass die Einteilung auf klinischen Untersuchungsergebnissen beruht (z. B. Sonographie oder Computertomographie). Ein kleines u weist auf eine vorangegangene Ultraschalluntersuchung hin, ein y auf eine vor der Operation durchgeführte
neoadjuvante Therapie (siehe Kapitel 3).
Damit ist die wesentliche Grundlage der TNM-Klassifikation schon erklärt. Aber es gibt noch andere Buchstaben, die Sie in Ihrem histologischen Befund finden werden:
G: Wie schnell teilt sich ein Tumor?
G1: langsame Teilungszeit
G2: mittelschnelle Teilungszeit
G3: rasche Teilungszeit
R: Wie weit konnte der Tumor aus dem gesunden Gewebe entfernt
werden?
R0: Entfernung im Gesunden, keine Tumorzellen mehr
vorhanden
R1: noch Tumorzellen vorhanden
R2: noch größere Tumorreste zurückgeblieben
V: Sind Blutgefäße vom Tumor befallen?
V0: keine Blutgefäße befallen
V1: Blutgefäße befallen
L: Sind Lymphgefäße vom Tumor befallen?
L0: keine Lymphgefäße befallen
L1: Lymphgefäße befallen
Für Brustkrebspatientinnen ist es zusätzlich noch wichtig zu wissen,
dass es auf Tumorzellen kleine Rezeptoren (= Antennen) gibt, die entscheidend für das weitere Therapievorgehen sind.
Welche Krebsstadien gibt es?
Insgesamt kommt es zurzeit auf drei Rezeptoren an.
Zwei Hormonrezeptoren, die Östrogenrezeptoren und Progesteronrezeptoren, abgekürzt mit Ö und P. Falls die Östrogenrezeptoren und
Progesteronrezeptoren positiv sind, kann die Patientin mit einer antihormonellen Therapie behandelt werden. Man spricht dann von einem
positiven Hormonstatus.
Der dritte Rezeptor trägt den Namen HER2/neu-Rezeptor. Falls
dieser Rezeptor deutlich positiv ist, kann eine Patientin eine Anti­
körpertherapie mit Trastuzumab (Herceptin®) oder Lapatinib
(Tyverb®) erhalten.
Suchtest
HER2/neu-Status
Antikörpertherapie
HER2/neu 0
negativ
keine Antikörpertherapie sinnvoll
HER2/neu +
negativ
keine Antikörpertherapie sinnvoll
HER2/neu ++
fraglich positiv
genetischer Test = FISH-Test erforderlich; falls positiv, dann Antikörpertherapie sinnvoll
HER2/neu +++
positiv
Antikörpertherapie sinnvoll
5
6
Krebs – was kann ich tun?
3 Welche Therapieziele gibt es?
Die Therapieziele sollten am Anfang jedes therapeutischen Vorgehens
stehen.
Es ist zum Beispiel wichtig zu wissen, ob eine Krebserkrankung vorliegt, die heilbar ist oder ob es sich um ein bereits fortgeschrittenes
Krebsleiden handelt, welches zwar nicht mehr geheilt, aber dennoch
behandelt werden kann.
Die Therapieziele sind, wie folgt, definiert:
99 Adjuvante Therapien: Der Patient ist nach der Operation sowohl klinisch als auch diagnostisch tumorfrei. Allerdings liegt ein
deutlich erhöhtes Risiko vor, dass bereits sehr kleine, noch nicht
nachweisbare Metastasen oder Tumorzellen (= Mikrometastasen)
vorhanden sind. Diese können im Laufe der Zeit zu klinisch manifesten Metastasen heranwachsen. Ziel eines jeden adjuvanten Therapieverfahrens (Chemotherapie, Strahlentherapie, Antikörpertherapie) ist es, diese Mikrometastasen frühzeitig zu vernichten.
99 Neoadjuvante Therapien: Diese Therapien werden vor einer geplanten Operation (= OP) durchgeführt. Sie dienen nicht nur der Vernichtung von Mikrometastasen, sondern können, unter Umständen,
auch den Tumor und somit den operativen Eingriff verkleinern. Zusätzlich kann nach der Operation am histologischen Präparat nachgewiesen werden, ob die Zytostatika bzw. die Strahlentherapie zum
Zelluntergang geführt haben (= Nekroserate).
99 Kurative Therapien: Durch diese Therapieverfahren soll eine Heilung des Tumorleidens herbeigeführt werden.
99 Palliative Therapien: Sie werden eingesetzt, wenn ein nicht mehr
heilbares Tumorleiden vorliegt. Ziel der palliativen Therapie ist
eine Lebensverlängerung und vor allem eine Erhaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität. Abzugrenzen vom Begriff der pal-
Welche Therapieziele gibt es?
liativen Therapie ist die Palliativmedizin, die nicht mehr die Lebensverlängerung, sondern einzig und allein die Verbesserung der
Lebensqualität und die Stabilisierung des Patienten zum Ziel hat.
Dem Patienten stehen hierzu alle medizinischen Möglichkeiten bis
hin zur Intensivstation zur Verfügung.
99 Supportive Therapien: Unter supportiven Therapiemaßnahmen versteht man tumorunspezifische Therapien wie z. B. Schmerztherapie,
antiemetische Therapie, Ernährungstherapie, psychotherapeutische
Verfahren, Mal- und Kunsttherapie sowie Atemtherapie. Diese Therapieverfahren dienen ausschließlich dazu, die Lebensqualität zu
verbessern und haben auf das eigentliche Tumorwachstum keinen
Einfluss. Insbesondere die antiemetische Therapie dient dazu, Therapienebenwirkungen zu vermeiden.
99 Alternative Therapiemaßnahmen: Alternative Therapien sind die
Therapien, die nicht unter die schulmedizinisch anerkannten Behandlungsverfahren fallen und deren Effekte nicht im Rahmen
anerkannter Studien ausreichend nachgewiesen werden konnten.
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Krebs – was kann ich tun?
4 Wo sind Krebstherapien möglich?
Krebstherapien sollten grundsätzlich von einem in der Behandlung
von Tumorpatienten erfahrenen Facharzt (= Onkologe) geleitet werden. Krebstherapien können entweder ambulant oder stationär durchgeführt werden. Die ambulante Versorgung von Krebspatienten in
onkologischen Praxen bietet einige große Vorteile, insbesondere im
Hinblick auf die Lebensqualität.
99 Die ärztliche Betreuung bleibt gleich. Ein Arztwechsel wird vermieden und damit ein Informationsverlust über den Patienten
(Arzt kennt seinen Patienten).
99 Die pflegerische Betreuung bleibt gleich.
99 Der Patient kann wieder nach Hause gehen. Das Gefühl, im Krankenhaus von zu Hause abgeschnitten zu sein, entfällt.
99 24-Stunden-Telefonservice der behandelnden Onkologen sichert
eine kontinuierliche Betreuung.
In einigen Fällen kann eine stationäre Behandlung nicht vermieden
werden. Dazu gehören:
99 hochdosierte, gefährliche Chemotherapien, die eine kontinuierliche
Anwesenheit von Arzt und onkologisch geschultem Personal erforderlich machen
99 schwierige familiäre Situation
99 gefährliche Therapiekomplikationen wie Lungenentzündung oder
starke Durchfälle
Ideal ist eine gute Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen stationärer und ambulanter Versorgung.
Einige onkologische Praxen versuchen dieses Ziel mithilfe von Belegbetten (= ambulant tätiger Onkologe versorgt seine Patienten auch
stationär) verstärkt umzusetzen, d. h. die Patientenbetreuung und alle
Informationen bleiben in einer Hand.
Wo sind Krebstherapien möglich?
Die erforderlichen Blutkontrollen und die körperlichen Kontrolluntersuchungen in der Zeit zwischen den Chemotherapien (= Chemotherapieintervall) sollten nach Möglichkeit beim betreuenden Hausarzt
erfolgen, um den Patienten längere Anfahrtswege zu ersparen. Voraussetzung hierfür ist eine ständige enge Zusammenarbeit und ein intensiver Informationsaustausch zwischen Haus- und Facharzt. Dies bietet
dem Krebspatienten optimale Voraussetzungen für eine gute onkologische Betreuung.
Viele Patienten möchten während der Chemotherapie in Urlaub fahren, ohne aber auf die erforderliche Therapie und die Kontrollen verzichten zu müssen. Dies ist innerhalb Deutschlands ohne Probleme
möglich. Der behandelnde Arzt sucht Ihnen, liebe Patientin und lieber
Patient, einen erfahrenen Onkologen am oder in der Nähe Ihres Urlaubsortes, nimmt mit diesem telefonischen Kontakt auf und vermittelt
Ihnen eine sogenannte Urlaubs-Chemotherapie. Sie müssen nur daran
denken, einen Überweisungsschein mitzunehmen. In einigen Fällen ist
auch die Weiterführung der Therapie im Ausland möglich. Diese sollte
aber vorher unbedingt mit der jeweiligen Krankenkasse abgesprochen
werden.
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Krebs – was kann ich tun?
5 Welche Krebstherapien gibt es?
Operation
Die Operation einer Krebsgeschwulst zählt zu den ältesten Therapie­
möglichkeiten bei Krebserkrankungen. Ziel einer OP muss es sein, den
Tumor vollständig im Gesunden zu entfernen.
Ein Tumor, der bereits in mehreren Organen Metastasen (= Tochtergeschwülste) gesetzt hat, kann durch eine alleinige Operation nicht mehr
geheilt werden.
Hämatologische Erkrankungen, z. B. der Lymphdrüsenkrebs, können
niemals nur operiert werden. Häufig ist aber eine operative Entfernung eines Lymphknotens erforderlich, um die genaue Diagnose zu
ermitteln. Im Anschluss daran muss oft eine Chemotherapie, gegebenenfalls zusätzlich eine Antikörpertherapie oder eine Strahlentherapie
erfolgen.
Es gibt durchaus Krebserkrankungen, die zunächst nur operiert werden und bei denen es dennoch nach einigen Monaten oder Jahren zum
Auftreten von Metastasen kommt. Aber auch dann ist eine Heilung
durch eine Operation oft noch möglich. Ein typisches Beispiel ist der
Darmkrebs. Nach der Erstoperation können bei einem Patienten im
Laufe der Erkrankung z. B. zwei oder drei Lebermetastasen auftreten.
Diese Lebermetastasen können dann unter Umständen wiederum operativ entfernt werden und der Patient kann geheilt werden.
Welche Krebstherapien gibt es?
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie (= Bestrahlung) bildet eine wichtige Säule in der
Behandlung bösartiger Erkrankungen.
Sie kann sowohl in adjuvanter Absicht eingesetzt werden, z. B. nach der
operativen Entfernung eines Brustkrebses, um ein lokales Auftreten
des Krebses zu verhindern, als auch in kurativer Absicht, um den Patienten zu heilen, z. B. bei Lymphdrüsenkrebsen.
Sie kann vor allem auch in palliativer Absicht eingesetzt werden, um
den Tumor zu verkleinern, die Folgen des Tumorleidens zu verringern
und um das Leben zu verlängern. Hierunter fallen insbesondere die
Bestrahlungen bei Hirnmetastasen, Hirntumoren, Knochenmetastasen
oder auch Lungentumoren.
Die Durchführung der Strahlentherapie wird sorgfältig geplant, die
Strahlendosis von Physikern genau ausgerechnet. Die weitläufig bestehende Angst vor Verbrennungen oder anderen Strahlenschäden ist bis
auf wenige Ausnahmen unbegründet. Durch moderne Strahlungs- und
Planungsverfahren ist es möglich, die Strahlendosis direkt auf den Tumor wirken zu lassen und die Dosis in den übrigen Bereichen, z. B. der
Haut oder den Organen in der Umgebung, möglichst klein zu halten.
Durch die gezielte Bestrahlung werden die Tumorzellen auf vielfältige Weise an einer weiteren Zellteilung und damit an ihrem Wachstum
gehindert.
Ganz wichtig ist es, den gesamten Ablauf der Strahlentherapie, der in
der Regel zwischen vier und sechs Wochen liegt, nicht zu unterbrechen.
Eine Pause gibt den Tumorzellen nämlich die Möglichkeit, sich rasch zu
erholen und alle vorangegangenen Bestrahlungen wären dann umsonst
gewesen.
Für die Behandlung einiger Tumoren, z. B. Lungenkrebs, Enddarmkrebs, Tumoren im Hals-Nasen-Ohrenbereich, ist eine kombinierte
Strahlen- und Chemotherapie sinnvoll. Die Chemotherapie wirkt hier
als „Sensitizer“, d. h. sie erhöht die Empfindlichkeit der Tumorzellen
für die Bestrahlung. Die Chemotherapie sollte daher immer vor der
Bestrahlung verabreicht werden.
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