LOKALSPORT WESTFALEN-BLATT Nr. 126 Donnerstag, 2. Juni 2016 Der neue Boom ist hausgemacht SC Halle: Biermann tritt zurück Tischtennis individuell und intensiv: Wie Steinhagens Jugend auf Erfolgskurs steuert Von Gunnar F e i c h t S t e i n h a g e n (WB). Das Profi-Zeitalter mit Deutschen Meistertiteln und EuropacupSiegen ist seit mehr als 20 Jahren passé. Der TischtennisBoom, den die Spvg. Steinhagen jetzt erlebt, trägt hingegen zu 100 Prozent das Prädikat »hausgemacht«. Jüngster Erfolg: Platz drei der B-Schülermannschaft bei den Westdeutschen Meisterschaften. Auch der Aufstieg des JungenTeams in die NRW-Liga, die höchste Spielklasse dieser Altersklasse, passt ins Bild. Jugendleiterin Christina Betsch und Nachwuchstrainer Marcus Balke verfolgen ein klares Ziel: In den ErwachsenenMannschaften sollen die verschiedenen Generationen verschmelzen und das Niveau (sprich: die Liga-Zugehörigkeit) Schritt für Schritt anheben. »Ohne finanzielle ›Anstrengungen‹ wie in vielen anderen Vereinen«, betonen beide. Als Zwischenbilanz halten sie fest: »Da momentan schon einige 13bis 16-Jährige fester Bestandteil der ersten Damen- und der ersten Herrenmannschaft sind, erscheint das absolut realistisch.« Bei der WTTV-Endrunde in Düsseldorf unterlagen die Steinhagener B-Schüler nur dem Nachwuchs des Deutschen Rekordmeisters Borussia Düsseldorf, der unter Profi-Bedingungen trainiert. Im Spiel um Platz drei besiegten Christian Hildebrandt, Linus und Mattis Nienaber den LTV Lippstadt mit 6:2 und gewannen Bronze. Mit Borussia Düsseldorf haben zu Steinhagener Bundesliga-Zeiten auch Tischtennis-Legenden wie Wilfried Lieck, Engelbert Hüging, Carl Prean und Peter Karlsson im Spvg.-Dress die Klingen gekreuzt. Jetzt sind es Talente aus den eigenen Reihen. Sie müssen sportliche Leidenschaft und Ehrgeiz mit dem ganz normalen Schulalltag vereinbaren. Wie das funktioniert, erläutert Jugendtrainer Marcus Balke, der den kompletten Übungsbetrieb organisiert: »In Zeiten von Ganztagsschulen und durchgeplanten Tagesabläufen schon bei Kindern ist das Training inzwischen fast völlig individualisiert.« Überspitzt gesagt: Die Jungen und Mädchen erscheinen zum Training oder verlassen es, wenn es in ihren Zeitplan passt. Bei einem Trainingsangebot von dreimal zwei Stunden pro Woche ist dies die Basis für den erstaunlichen Erfolg – weil zwei wichtige Faktoren Der Aufstieg der Jungen-Mannschaft in die höchste Spielklasse krönt die bisherige Bilanz der Steinhagener Nachwuchsarbeit – von links: Amon Elias Loheide, Christian Hildebrandt, Mattis Nienaber und Sistimmen: »Die Eigenmotivation, sprich die Freude am Tischtennis soll die Kinder zum Training bringen, nicht der Druck von außen durch Eltern oder Trainer«, betont Marcus Balke. Das sei zwar unter absoluten Leistungsgesichtspunkten nicht optimal, aber der Realität konsequent angepasst. »Hauptsäule des Trainings ist das so genannten Balleimer-Training«, erläutert Balke weiter. Mit dieser Variante, bei der immer wieder neue Bälle eingespielt wer- den, lasse sich eine wesentlich höhere Intensität und Effizienz erzielen. Ballgefühl und die offensiven Spieltechniken sind Trainingsschwerpunkte: Bei den Anfängern geht es um das Erlernen, später um ständige Korrektur und Erhalt von Reaktionsfähigkeit und Präzision an der Platte. Wobei das allgemein steigende Niveau dabei hilft, bei Spielen untereinander das Erlernte auszubauen. Spaß und Erfolgserlebnisse zahlen sich auch in der Breite aus: 25 mon Wöhr. Christian und Mattis waren am vergangenen Donnerstag auch am Erfolg der B-Schüler beteiligt, die bei den »Westdeutschen« Platz drei belegt haben. Kinder und Jugendliche sind bei der Tischtennisabteilung angemeldet, 18 bis 20 nutzen im Schnitt jede Trainingseinheit. Das wirkt sich auf das Spielniveau aus: Mit fünf Nachwuchsteams war die Spvg. während der abgelaufenen Saison in Ligen auf Bezirksebene am Ball – kein Verein im Bezirk OWL hatte auf dieser Ebene mehr Jugendmannschaften gemeldet. Woher rekrutiert die Sportvereinigung ihren Nachwuchs? In Zeiten sinkender Geburtenzahlen und im Wettbewerb mit Fußball, Handball & Co. eine wichtige Frage. »Natürlich läuft viel über Mundpropaganda. Aber wir haben auch sehr gute Erfahrungen mit der Grundschul-AG gemacht, die Marcus Balke anbietet«, berichtet Christina Betsch. Hier funktioniert das Zusammenspiel mit dem zunehmenden Ganztags-Schulbetrieb vorbildlich. Die TT-Abteilung ist also gut aufgestellt, damit das Leistungshoch anhält und kein Strohfeuer bleibt. Es müssen ja in der neuen Ära nicht gleich Deutsche Meistertitel sein... ten 2015 holte der Steinhagener Nachwuchs zehn von 15 möglichen Gold-Medaillen und gewann die Vereinswertung, obwohl die Seniorenwettbewerbe fast unbesetzt blieben. Bei der jüngsten Bezirksrangliste gewannen Simon Wöhr (Jungen) und Linus Nienaber (B-Schüler) zwei von vier Turnieren der männlichen Jugend (wobei ein weiterer Top-Favorit aus den Spvg.-Reihen verhindert war). Haller Zeitung, Versmolder Anzeiger, Zeitung für Steinhagen, Zeitung für Werther Beim großen ESV-Turnier erfolgreich: Nele Betsch (links) und Liv Eversmann. Erster der Bezirksrangliste und Teil des starken B-Schülerteams: Linus Nienaber. Viertelfinale. Im Doppel-Wettbewerb ist Luisa Meyer auf der Heide mit ihrer Partnerin Santa Strombach (Rot-Weiß Berlin) topgesetzt. Das Duo siegte zum Auftakt 6:2/7:5 gegen die norddeutsche Kombination Lys/Wirges. Indira Schmerling ist ebenfalls bei den nationalen Titelkämpfen dabei. Im U13-Wettbewerb musste sich die Haller Spielerin zum Auftakt ihrer Gegnerin Sarah Müller (TuS Neuenkirchen) 2:6/2:6 geschlagen geben. Dafür nahm Schmerling im Doppel an der Seite von Nicole Rivkin die Auftakthürde (6:3/3:6/10:6). Basketball zum Schnuppern Senden im entscheidenden Überkreuzspiel mit 15:11. Zum Aufgebot der Spielgemeinschaft gehören – hintere Reihe von links: Trainer Marius Kruse, Philipp Walkenhorst, Luca Helling, Aloyz Wrobel, Luca Nebelung, Jonas Hopmann, Carlo Mereu, Trainer Rainer Borgstedt; vordere Reihe: Alex Bieder, Nick Wiedey, Ben Wentrup, Fabian Ebers, David Borgstedt, André Bieder und Paul Bunzel. Foto: Lennard Przibytzin TEDDY TOYS KARSTADT WESTFALEN-BLATT Halle (star). Bei Turnieren und Partien der Regionalliga-Mannschaft des TC Blau-Weiß Halle trifft Luisa Meyer auf der Heide zumeist auf deutliche ältere Gegnerinnen. Das ist bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften (bis Samstag in Ludwigshafen) anders. Das heimische Tennis-Talent geht im U14-Wettbewerb als Titelverteidigerin an den Start und ist an Position zwei gesetzt. Nach dem 6:2/7:5-Auftaktsieg gegen Luzia Obermeier (TC Erding) hat »Lulu« auch gestern gewonnen und steht nach dem 6:1/6:1 gegen Stella Wiesemann (USV Jena) im Als einzige männliche C-Jugend aus dem Altkreis haben sich die Nachwuchs Handballer der JSG Werther/Borgholzhausen für die Oberliga-Vorrunde der Saison 2016/17 qualifiziert. Nach Platz drei in der Aufstiegsrunde auf Kreisebene (8:4 Punkte) bewiesen sie im Turnier auf Bezirksebene Nervenstärke. Nach einer 12:15-Niederlage gegen HCE Bad Oeynhausen bezwangen sie JSG Möllbergen/Barkhausen 9:8 und Ausrichter ASV Teile unserer heutigen Ausgabe (ohne Postauflage) enthalten Prospekte der Firmen Wir bitten um Beachtung. Fragen zu Ihrer Prospektverteilung beantworten wir Ihnen gerne unter der Telefonnummer 05 21/58 53 44. Tennis-DM: »Lulu« souverän C-Jugend der JSG spielt in der Oberliga Beilagenhinweis l l Spvg. dominiert Vereinswertung auf Kreisebene Gewachsene Quantität und Qualität bescheren der Spvg. eindrucksvolle Erfolgsbilanzen – auch bei den jungen Erwachsenen, die in letzter Zeit aus dem eigenen Nachwuchs hervorgingen. Jüngstes Beispiel ist das traditionsreiche Bielefelder ESV-Turnier mit fünf ersten Plätzen, sieben zweiten und fünf dritten Rängen, also zwölf Endspielteilnahmen in 22 belegten Wettbewerben. Bei den Kreismeisterschaf- Halle (mab). Frank Biermann ist nicht mehr Trainer beim A-Liga-Absteiger SC Halle. In beiderseitigem Einvernehmen einigten sich der Coach und der künftige Fußball-B-Ligist darauf, getrennte Wege zu gehen. Der Nachfolger steht noch nicht fest. Vor rund einem halben Jahr hatte Biermann Peter Mannek mit dem Ziel Klassenerhalt abgelöst. Doch die Haller müssen nach nur einer Saison wieder den Gang in die B-Liga antreten. Dass er Rücktrittsgedanken hegte, hatte er nach dem dramatischen 3:3 gegen TuS Brake angedeutet – und zog jetzt die Konsequenz: »Ich kann den Abstieg immer noch nicht verdauen. Die vergangenen Monate haben mich viel Kraft gekostet, auch weil es einige schwierige Charaktere in der Mannschaft gab. Ich kann mir nicht vorstellen, in der kommenden Saison noch mal so viel zu investieren. Ich glaube, dass ein neuer Trainer für frischen Wind und neue Impulse sorgen könnte.« Der ist allerdings noch nicht gefunden. Man wolle sich Zeit lassen, erklärt Halles Sportlicher Leiter Dirk Heidemann: »Es ist schade, dass uns Frank verlassen wird. Aber so ist das halt im Fußball. Wir werden uns jetzt zeitnah zusammensetzen und in Ruhe über einen neuen Trainer sowie mögliche Neuzugänge sprechen.« n Westfalenliga-Absteiger VfB Fichte Bielefeld hat einen alten Bekannten zum neuen Trainer gekürt. Der künftige Klassenkonkurrent von Spvg. Steinhagen und SC Peckeloh wird in der Landesliga von Julian Hesse gecoacht. Der 27jährige spielte 2011/12 als Innenverteidiger beim VfB Fichte, wechselte dann zum FC Stukenbrock, wo er zuletzt Spielertrainer war. Borgholzhausen (WB). Der TV Jahn Borgholzhausen bietet als einziger Verein im Altkreis Halle eine Basketball-Abteilung und will den Jugend- und Damenbereich weiter ausbauen. Sebastian Staeck, früher bereits Trainer von JugendOberligateams, ist nach seiner Rückkehr nach OWL voll motiviert: »Gerade in dem Verein, bei dem für mich vor circa 30 Jahren die Basketball-Begeisterung be- gann, ist der Reiz da, mit dieser Begeisterung auch andere zu ›infizieren‹.« Im Juni gibt es jeden Freitag (17.30 bis 19 Uhr) für männliche und weibliche Einsteiger ein offenes Training in der Dreifachsporthalle an der Osningstraße zum Reinschnuppern. Weitere Infos und EMail-Kontakte zu den Trainern finden Interessierte im Internet: ____________________________ tvjahn1919.de/basketball.html @ Herausgeber: Carl–Wilhelm Busse † Redaktionsleitung: André Best Ulrich Windolph Chefs vom Dienst: Andreas Kolesch (Nachrichten) Carsten Jonas (Verlagstechnik) Verantwortliche Redakteure: Lokalausgaben: Thomas Hochstätter; Produktion: Thomas Lunk; Chefreporter: Christian Althoff; Wirtschaft: Bernhard Hertlein; Sport: Friedrich-Wilhelm Kröger, Oliver Kreth (Stv.); Aus aller Welt/Motor: Wolfgang Schäffer; Schönes Wochenende: Ingo Steinsdörfer; Reise: Thomas Albertsen (Panorama-Verlag) Lokalredaktionen Altkreis Halle: Leitung: Stefan Küppers; Klaus-Peter Schillig (Stv.); Steinhagen: Annemarie Bluhm-Weinhold; Werther: Marco Kerber; Lokalsport: Gunnar Feicht Verlagsleitung und für Anzeigen verantwortlich: Gabriele Förster Geschäftsführung: Frank Best Harald Busse Verlag: Westfalen-Blatt Vereinigte Zeitungsverlage GmbH Pressehaus, Sudbrackstraße 14-18, 33611 Bielefeld Postfach 10 31 71, 33531 Bielefeld Telefax: 05 21 / 58 53 70 Telefon: 05 21 / 58 50 E-Mail: [email protected] Druck: Westfalen-Druck GmbH Zur Zeit gilt für die Gesamtauflage die Anzeigenpreisliste Nr. 27 vom 1. Januar 2016 Abonnementskündigungen: Bei Boten- oder Postzustellung können nur Abbestellungen zum Quartalsende berücksichtigt werden, wenn diese schriftlich möglichst per Einschreiben bis zum 1. des Vormonats abgeschickt sind. Zusteller nehmen Abbestellungen nicht entgegen. Bezugspreise monatlich 28,00 Euro per Boten einschl. Zustell-Lohn mit steuerfreiem Nachtzuschlag, bei Postzustellung 30,20 Euro, Studenten-Abonnement 17,00 Euro. Beim Abonnements- und Einzelverkaufspreis inkl. 7% MwSt. Bei Abonnement-Unterbrechung erfolgt eine Rückvergütung des Bezugspreises ab dem siebten Tag der Unterbrechung. Bei Nichterscheinen der Zeitung im Falle höherer Gewalt oder bei Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Haftung. Erscheinen werktags. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit vorheriger Einwilligung des Verlages. 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