Sehr geehrte Frau Poiger Ruloff Die AVETH bedankt sich für die

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Florian Thöle
AVETH Präsident
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ETH Zürich
Katharina Poiger Ruloff
Präsidialstab / Gruppe Strategie & Hochschulentwicklung
HG E 34.1
Rämistrasse 101
8092 Zürich
Zürich, 15. Januar 2016
Stellungnahme: Vernehmlassung Strategie & Entwicklungsplan 2017 – 2020
Sehr geehrte Frau Poiger Ruloff
Die AVETH bedankt sich für die Möglichkeit, zum Strategie und Entwicklungsplan 2017 – 2020 der ETH
Zürich Stellung zu nehmen. Hiermit fassen wir die Ergebnisse unserer internen Diskussionen zusammen.
3.1.2 Gewinnung und Betreuung der Studierenden
Die AVETH begrüsst es, dass zukünftig versucht wird, mehr Studienanfängerinnen zu rekrutieren. Weiter ist die
Erhöhung des Lehrkörpers auf insgesamt 1000 Personen im Jahr 2020 eine wichtige Massnahme hinsichtlich der
stetig steigenden Studierendenzahlen. Dabei ist jedoch anzumerken, dass für den Lehrbetrieb nicht nur
Professor/innen und unbefristete wissenschaftliche Mitarbeitende, sondern ergänzend das gesamte
wissenschaftliche Personal eine wichtige Rolle einnimmt. Es wäre wünschenswert, die Aufgabenverteilung der
einzelnen Anstellungsgruppen in der Lehre festzulegen und klar zu kommunizieren.
3.1.5 Doktorat
Die AVETH unterstützt die Ziele, mehrsprachige Personen auf Stufe Doktorat zu fördern und das Angebot
didaktischer Weiterbildungskurse auszubauen. Hinsichtlich des Sprachangebots wäre es für Doktorierende sehr
nützlich, in möglichst kurzer Zeit (z.B. Block- bzw. Intensivkurse) die deutsche Sprache zu erlernen. Nur so
können Doktorierende innerhalb kurzer Zeit auch in der Bachelor-Stufe in der Lehre eingesetzt werden. Gerade
aufgrund des hohen Anteils an ausländischen Doktorierenden ist es in einigen Departementen zwingend
erforderlich, dass diese auch deutschsprachige Vorlesungen betreuen. Mit dem derzeitigen Sprachlehrangebot
ist dies nur bedingt möglich, hier wäre ein Ausbau sehr wünschenswert.
Die Förderung der didaktischen Fähigkeiten ist auf Stufe Doktorat für die Mitarbeit in der Lehre von wichtiger
Bedeutung. Diese Mitarbeit wird von den Doktorierenden als wichtiger Teil des Doktorats angesehen. Um eine
transparente und gerechte Aufteilung der Lehraufgaben während des Doktorats zu gewährleisten, sollte der
Umfang von Aufgaben ausserhalb des Doktorats zugrunde liegenden Forschungsprojekts in Abhängigkeit der
Finanzierung auf Stufe Departement geregelt werden.
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5. Pflege und Entwicklung von Ressourcen
Laut SEP wird ein Budget von ca. 2 Mia. CHF im Jahr 2020 für die Qualitätssteigerung bzw. deren Erhalt
benötigt. Hinsichtlich der derzeitig geplanten bundesweiten Einsparung und der unklaren Zukunft der EUFörderprogramme (Horizon2020) finden wir dieses Budget nicht realistisch. Auch die Einwerbung von
Drittmitteln aus der Industrie ist aufgrund der ökonomischen Rahmensituation unsicherer geworden und
kann tiefer ausfallen als eingeplant. Daher sollte aus unserer Sicht klargestellt werden, wie dieses Budget
zustande kommen soll und welche Massnahmen ergriffen werden, falls die entsprechenden Mittel niedriger
ausfallen.
5.1.2. Wissenschaftliche Mitarbeitende und wissenschaftlicher Nachwuchs
Aus unserer Sicht führt die „up-or-out policy“ zu unklaren Zukunftsperspektiven für Oberassistierenden. Die
maximale Anstellungsdauer mit maximal 6 Jahren ist relativ lang für eine befristete Anstellung in dieser
Position. Weiter ist das derzeitige durchschnittliche Alter von Oberassistierenden mit ~38 Jahren sehr hoch,
weshalb aus unserer Sicht weitere Massnahmen für diese Anstellungsgruppe sehr wichtig sind. Die aktuelle
Personalstruktur bietet nur für einen sehr kleinen Anteil der Oberassistierenden eine berufliche Perspektive,
da es deutlich weniger Positionen für unbefristete wissenschaftliche Mitarbeitende als es Oberassistierende
gibt. Daher ist es von grosser Wichtigkeit, dass die Situation von Oberassistierenden betrachtet wird und
das weitere Massnahmen für diese Anstellungsgruppe ergriffen werden – etwa durch geeignete
Förderinstrumente
für
eine
akademische
als
auch
eine
industrielle
Karriere.
Weiter ist der Karriereweg von unbefristet wissenschaftlichen Mitarbeitenden bei dieser „up-or-out policy“
unklar.
Mit freundlichen Grüssen
Florian Thöle, Thomas Gersdorf und Isabella Schalko
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