ZehnpunkteprogrammvonKVneufürdieWahlperiode2017-2022 KVneuistdasWahlbündnisregionalverwurzelterundberufspolitischaktiverKolleginnenund Kollegen,unabhängigvondenPartialinteressenetablierterBerufsverbände. InKVneuarbeitenengagierteHaus-undFachärztezusammen. Politik,KrankenkassenundGesundheitsökonomiesinddieAdressatenunseresgemeinsamen Protestes,hierliegtdiewahreBedrohungfürfreiberuflichniedergelasseneVertragsarztpraxen undnichtim„Klein–Klein“derStreitigkeitenunterdenVerbänden. Seit2010istKVneudasübergreifendeWahlbündnisaus: • regionalenÄrztenetzen • derÄrztegenossenschaftNiedersachsen-Bremen • demHartmannbund • derFreienÄrzteschaft • demBerufsverbandderKinder-undJugendärzteseit2015 KVneumöchtedieinderAmtsperiode2011-2016begonneneArbeitender VertreterversammlungderKVNerfolgreichfortsetzen.Dankeinerkraftvollenelfköpfigen FraktioninderKVN-VertreterversammlungundderBesetzungwichtigerPositioneninder vertragsärztlichenSelbstverwaltungkonnteKVneuvieleneueAkzenteinderKV-Politiksetzen. DurchdieaktiveMitarbeitderFraktionsmitgliederindenGremienderSelbstverwaltungder KVNwarenundsindwirseit2011beiallenwichtigenEntscheidungenundbeiderGestaltung derKV-Arbeitpersonellbeteiligt.FolgendeKolleginnenundKollegenunsererFraktionnehmen nebenDr.ElisabethRühle-Klingensteinund(demmittlerweileleiderverstorbenen) Dr.ClemensKreienborgnichtnurinderVertreterversammlung(VV)sondernauchin AusschüssenderVVwichtigeFunktionenwahr:Dr.HenningFranzalsMitgliedundDr.Tilo BrunnéealsVorsitzenderdesSicherstellungsausschusses,Dr.DetlefRischalsVertreterdes VorsitzendenderVertreterversammlungundDr.KonradGrabenschröeralsMitglieddes Hauptausschusses,Dr.JensSchweizerundDr.RalphLübbe(stv.Vorsitzender)alsMitglieder imSatzungsausschuss,Dr.GiselaSchimanskyimberatendenFachausschussPsychotherapie, Dr.MichaelAltevogtimberatendenFachausschussFachärzte. MitDr.JörgBerlingstellenwireinenVorstandderKVN. 1 DarüberhinaushabenwirdurchaktiveMitgestaltungunsererKBV-DelegiertenDr.Axel BrunngraberundDr.JörgBerling,derauchu.a.inGBA-UnterausschüssenundimKBVSatzungsausschussmitarbeitet,bundespolitischeAkzentesetzenkönnen. DabeifühltsichKVneudemMottoverpflichtet:„ausderBasisfürdieBasis“. Vonden„etablierten“BerufspolitikernausdentraditionellenBerufsverbändenwurdenwiroft alsunbequemeQuerdenkerwahrgenommen.DurchprinzipientreueHaltungeinerseitsund kompromissbereitesachorientierteGremienarbeitandererseitsistesunsgelungen,unsals festeberufspolitischeKraftzuetablieren.DiesenerfolgreichenWegmöchtenwirzumWohle derVertragsärztefortsetzen. Diefolgenden10PunktesindderKernunseresProgramms: 1. FörderungderEinheitderÄrzteschaftalsuntrennbaresGanzes. DerseitensderPolitikinitiiertenEntfremdungderBerufsgruppenwerdenwirweiterhin konsequententgegenwirkenunddiebestehendenGräbenzwischensogenanntenFach-und Hausärzteneinebnen.DeshalbwidersetzenwirunsvehementderSpaltunginjeeineKVfür Hausärzte,FachärzteundPsychotherapeuten.DadurchwürdedieMöglichkeitzurpolitischen EinflussnahmederÄrzteschaftweiterstarkgeschwächt. KVneubegrüßtdieKlageseitensderKBVgegendievomGesetzgebereingeforderte GewährleistungderParitätzwischenHaus-undFachärztenbeiEntscheidungeninderKBV-VV. WennderGesetzgebereineparitätischeInteressenwahrnehmungindenGremienderärztlichen Selbstverwaltungerzwingenmöchte,somusserdieParitätindenGremiendurchgetrennte demokratischeWahlenorganisieren.EinenachträglicheStimmengewichtungunabhängigvon dertatsächlichenpersonellenRepräsentanzderVersorgungsbereichewiejetztvonderPolitik vorgesehenunderzwungenhaltenwirfürundemokratischundverfassungswidrig. 2. ErhaltderFreiberuflichkeitundärztlichenUnabhängigkeit. SicherungderniedergelassenenTätigkeitdurchdenErhaltdesbewährtenNetzesvonHaus-und FachärztenimHinblickaufdiesogenannten“neuenLeistungserbringer“,u.a.MVZin nichtärztlicherHandodervonGesundheitskonzernen. WirwehrenunsgegendiezunehmendeKommerzialisierungderAmbulantenMedizin. 3. FreiberuflichkeitundärztlicheTätigkeitimAngestelltenverhältnisschließensichnichtaus. KVneuvertrittauchdieInteressenderangestelltenÄrztinnenundÄrzteindenPraxen. 2 4. ErhaltderfreienArztwahl,SchutzderPatientendaten,ErhaltderärztlichenSchweigepflicht, VerzichtaufzentraleDatenspeicherungundStammdatenabgleichmittelsZwangzur„OnlineAnbindung“unsererPraxis-EDV-Systeme;VerhinderungderE-Card. DergesetzlicheZwangzurVorhaltungvonTerminservicestellenunddieUmsetzungderE-Card gegendasmehrfachgeäußerteVotumderDeutschenÄrzteschaft,sindnurzweiBeispiele zahlreicherAngriffederPolitikaufdiesePrinzipien. 5. PerspektivischeWeiterentwicklungderKassenärztlichenSELBST-Verwaltungzueinervom GesundheitsministeriumundKostenträgernunabhängigenärztlichenInstitution,diesich zunehmendauchalspolitischerAkteurverstehtundnichtnurwiebisheralsbloßerUmsetzer undVerwalterstaatlicherVorgaben.IndiesemZusammenhangmussderStatusalsKörperschaft desöffentlichenRechtesdiskutiertwerden.KVneusetztsichfürdiestärkereRückverlagerung derEntscheidungsbefugnisseindieRegionenundindieZuständigkeitderjeweiligenLandes-KV ein. 6. Entwicklungeinertransparenten,leistungsbezogenenundangemessenenHonorierung,die sichaufdieDiagnostikundkurativeBehandlungderPatientenstützt.Pauschalisierte, administrativeHonorarvergütung,wiesieindenRLV´s,QZV´s,DMP´s,denHzV´setc.zum Ausdruckkommt,isteinIrrweg.DieVersorgungeinesregulärenBehandlungsfallesmuss zukünftigbundeseinheitlichundzujederZeitmitbetriebswirtschaftlichseriöskalkulierten PreisenvergütetwerdenunddarfnichtzueinemexistenzgefährdendenUnterfangenfürdie Vertragsarztpraxenwerden. 7. WirbefürwortendieSchaffungvonAbrechnungstransparenzdurcheinendirektenVertrag zwischenArztundPatientimSinneeinesSystemwechselszumPrinzipderKostenerstattung. 8. RückverlagerungdesMorbiditätsrisikosaufdieKrankenkassen. DieLastendesdemographischenWandelsundderProblematikeinerÜberalterungder GesellschaftunterliegenvolkswirtschaftlichenRegularienundsindseitensderPolitiklangfristig zulösen.EineHaftungvonÄrztenundTherapeutenfürdieBehandlungsintensitätihrer PatientenistunmoralischundmitunseremhippokratischenBerufsverständnisunvereinbar. VordiesemHintergrundlehnenwirexistenzbedrohendeWirtschaftlichkeitsprüfungenzuLasten derNiedergelassenenab,insbesondereauchdienunvorgeseheneAusweitungaufweitere FelderwieKrankschreibungen,KrankenhauseinweisungenundPflegeverordnungen. KVneufordertdieKontrollealseinereininnerärztlicheAufgabe! 3 WirforderndieAufwertungderAttraktivitätdesArztberufesundFörderungdesärztlichen NachwuchsesdurcheinekonsequenteEntbürokratisierungunsererärztlichenTätigkeitundein striktesEntgegentretengegenüberausuferndenDokumentationszwängensowieRückbesinnung aufgenuinärztlichesHandeln. 9. FortsetzungderOffenlegungallerwesentlichenpolitischenEntscheidungenderVV,des VorstandesundderAusschüssederKVNsowiederentsprechendenVerwaltungsvorgängeim Sinneeiner„gläsernenBehörde“,umderEntfremdungderKVNgegenüberihrenMitgliedern weiterEinhaltzugebieten.NureinetransparenteundvertrauensvolleZusammenarbeitkann dieLegitimationderKVNalsSelbstverwaltungsorganderVertragsärzte&Psychotherapeuten sicherstellen. 10. KVneufordertdieAbschaffungderTerminservicestellenundanderenAuswüchsender Gesetzgebung. WirsindgegenGeldflüsseausderambulantenVersorgungindieKrankenhäuser. DerGesetzgeberhatdurchdasVersorgungsstärkungsgesetz,dasAntikorruptionsgesetzunddas Krankenhausstrukturgesetz,alleerlasseninimJahr2015,seineAussagenausdem Koalitionsvertrag,dieSelbstverwaltungunddieFreiberuflichkeitstärkenzuwollen, konterkariert InWirklichkeitwerdenKompetenzenderärztlichenSelbstverwaltungbeschnitten,indemdirekt indasoperativeGeschäftderKVeneingegriffenwird(Terminservicestellen)unddie KrankenhäuserzulastenderinhabergeführtenniedergelassenenArztpraxeneinseitiggestärkt werden(FinanzierungvonambulantenKrankenhausleistungenausderbudgetierten GesamtvergütungderVertragsärzteschaft).Esbedarfeinerstreitbaren,engagiertenund geeintenberufspolitischenArbeitindennächstenJahreninunddurchdieKVen,umdie deutscheErrungenschaftärztlicherSelbstverwaltungnichtvollendszuverlieren. DieseFraktionsgemeinschaftstehtgrundsätzlichallenMandatsträgernder VertreterversammlungderKVNoffen,diesicho.g.Grundprinzipienverpflichtetfühlen. AusderFraktionsgemeinschaftentstehenkeinerleibindendeVerpflichtungen,jeder MandatsträgeristzujederZeitbeijederEntscheidungausschließlichseinempersönlichen Gewissenverpflichtet. Hannover,den6.Februar2016 4
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