Pforzheimer Stadtseite Nummer 157 Seite 9 Nach einem drückend schwülen Hochsommertag: Nächtliche Unwetter-Katastrophe durch Tornado Pforzheims südliche Stadtteile gestern abend verwüstet — Viele Verletzte und vermutlich auch Todesopfer Verheerende Schäden im Stadtgarten und am Reuchlinhaus — Auch Bundeswehr half in der Nacht Ein Orkan-Gewitter von kaum einer in Mitteleuropa je erlebten Heftigkeit tobte gestern abend kurz vor 22 Uhr über Pforzheim und der Umgebung. Die drückende Schwüle des Mittwochs entlud sich in einem Inferno von Blitz und Donner, Hagelschlag und einem Wirbelsturm, der vor allem in der Südstadt, im Itodgebiet und auf dem Buckenberg großen Schaden anrichtete. Zahlreiche Verletzte waren zu beklagen. In der Friedenstraße riß der Orkan eine Frau vom Balkon des zweiten Stockwerks und warf sie auf die Straße. Bei Redaktionsschluß um Mitternacht war noch nicht bekannt ob es auch Tote gegeben hat; ein Fall wurde angeblich von der Südstadthöhe gemeldet. Massenweise gestürzte Bäume, abgedeckte Dächer, zerschlagene Scheiben und demolierte Autos kennzeichneten den Weg des nächtlichen Tornados. In der Buckenberg-Sportkantine waren Menschen unter dem eingestürzten Dach eingeschlossen. Das Reuchlinhaus wurde schwer verwüstet; die Bestände der Stadtbücherei konnten nur mit Mühe gesichert werden. Oberbürgermeister Dr. Weigelt suchte in den Stunden vor Mitternacht die am schwersten betroffenen Stadtteile auf. Bundeswehr-Sanitätsfahrzeuge halfen bei der Bergung der Verletzten mit. PZ vom 11.07.1968 Donnerstag, 11. Juli 1963 Feuerwehr und Polizei hatten Großein- vom Buckenberg herabbrachten. Die Hilfe- \ Die beiden hochgelegenen Nachbarorte satz. Noch um Mitternacht gellte das Mar- leistungen wurden dadurch ganz. ;oeson- j N e u b ä r e n t a ] u n d W u r m b e r g b „_ tinshorn durch Pforzheims Straßen. Erregt ders erschwert, daß verschiedene Straßen , k a r n e n d i ' „„ Wucht rip"nHrg standen die Menschen vor den Häusern. durch die umgestürzten Bäume überhaupt spüren. Auch dort wurden zahlreiche HäuViele, vor allem jüngere Männer, griffen nicht befahren werden konnten. ser abgedeckt und viele Menschen von den tatkräftig zu, um die Fahrbahnen von den St. Georgensteige war blockiert herabstürzenden Ziegeln verletzt. Die gestürzten Bäumen zu befreien. Die Straße Wurmberg—Wiernsheim wurde Schwarzwaldstraße w a r weithin von zum Im dürftigen Schein von Stearinkerzen durch ungefähr 60 urngestürzte Tannen Teil riesigen Parkbäumen blockiert, die und im Scheinwerferlicht der vielen Autos blockiert. dort in den Gärten und an der Anlage der machten sich die Bewohner gleich daran, J - ^ t l e r s b a c a wurde vor allem das Eäisonstaffel vorn Orkan gefällt worden wenigstens die gröbsten Hindernisse aus ' W M zu 7ii räumen. räumen. Der Verkehr selbst i Industriegebiet von dem Orkan-Gewitter P m Weg waren. Die Straßenbeleuchtung war a u s - H dem gefallen. Ziegelscherben von den leergefeg- konnte auf der St. Georgensteige n u r bis heimgesucht. Dächer und Fertigbauteile wurden abgerissen und zahlreiche Bäume ten Dächern und Scherben von zertrüm- zur Abzweigung der Tiefenbronner Straße geknickt. Die Straßen von Ittersbach nach ein umgemerten Fenstern waren dicht über Straßen geführt werden, weil dann HtilUIIIl wv^rucil, weil u anu ^ m wiuö^. i . . . ., , ~ — - - — * *.~^.n und Gehwege verstreut. Auch vor dem Po- stürzter dicker Nußbaum die Weiterfahrt I Weiler und Langensteinbach waren unpaslizeirevier II waren Bäume auf die abge- blockierte. Die Folge davon war, daß zu-sierbar. In O t t e n h a u s e n sollen am Ortseingang mehrere Häuser umgerissen stellten Autos gestürzt. Ein Schaufenster nächst der ganze Verkehr über die Geselldes Pfannkuch-Geschäftes an der Ecke straße geleitet werden mußte. Auch die worden und mehrere Menschen umgekomJ a h n - und Dillsteiner Straße w a r völlig Tiergartenstraße w a r von umgestürzten men sein. Näheres war gestern vor Mitterzertrümmert. Bäumen blockiert. Die Wucht des Sturmes nacht nicht mehr zu erfahren. LINKS HERUM, obwohl seit gestern morgen verboten, fuhren noch viele Autofahrer von der Bahnhofstraße in die Kiehnlestraße. Wer sich dagegen ordnungsgemäß verhielt und zur Hauptpost oder Kiehnlestraße wollte, der mußte über den.Bahnhofplatz in die Lindenstraße bis zur Hildastraße fahren und konnte erst hier durch die^ Erbprinzenstraße zurück wenden, um sein Ziel zu erreichen. Gestern begann man zwischen der Luisenstraße und Bahnhofstraße mit der Neutrassierung der Heinrich-StephanStraße, doch wird es auch nach dem Ausbau des .Bahnhofplatzes kein Rechts- oder Linksabbiegen mehr auf der Bahnhofstraße geben. Unser Bild zeigt in der Mitte die Der Obermeister der Glaserinnung, Theodurch eine Abschrankung abgesteckte zukünftige Verkehrsinsel. Unkenntlich gemacht dor Hoheisen, bittet seine Kollegen dringend, ab sofort ihre Arbeit auf die B e - haben wir die Kennzeichen der Fahrzeuge, die entgegen, der Beschilderung doch noch nach links von der Bahnhofstraße abbogen, um den Umweg-Kilometer zu sparen, der hebung der Katastrophe abzustellen und dem Verkehr jetzt kurzerhand zugemutet wird. andere Arbeiten vorläufig zurückzustellen. auf der Höhe war so stark, daß ein BauReuchlinhaus schrecklich verwüstet kran umgeworfen wurde. Ein Bewohner Viele der alten Bäume des Pforzheimer der Gesellstraße, der einen Fensterladen Stadtgartens lagen gestürzt — ein Bild des schließen wollte, wurde von der Wucht Grauens, das noch durch die Verwüstungen des Sturmes fast aus dem Fenster gerisam Reuchlinhaus unterstrichen wurde. Dort sen. Die Waldsiedlung auf dem Buckenwaren die meisten der großen Glaswände; ]-,erg j s t w e i t g e h e n d ihres Schmuckes b e zertrümmert. Die Stadtbücherei w a r vom 1 r a u b t . Die Tannen wurden teilweise wie Wirbelsturm durcheinander geworfen und j Streichhölzer abgeknickt und stürzten mit deutig ist. daß die getroffene Lösung nicht schwer beschädigt. Man wird heute noch donnerndem Krachen auf und zwischen die Seit gestern auf der Bahnhofstraße: gut ist." provisorisch den Empfang für Mr. Ray-schönen Siedlungshäuser. Ganz sicher, hat man die Verkehrsführung mond Lascoe in den unteren Räumen des über den demnächst ausgebauten BahnReuchlinhauses durchführen können, doch Unter den Trümmern begraben hofplatz nicht ohne Überlegung geplant. müssen sowohl d e r Deutsch-Französische In der Sportkantine a u ' dem BuckenManches an diesen Plänen ist zweifellos Gesellschaftsabend am Freitag als auch der berg drückte d e r Tornado das Dach ein. perfekt. Hoffentlich nicht überperfektioSommerball d e r Reuchlin-Gesellschaft am Die dort weilenden Menschen waren für niert, wie es nach Meinung der AutofahSamstag ausfallen, weil die Verwüstungen längere Zeit eingeschlossen und konnten -ser rer den Anschein hat. zu groß sind. nur mit Mühe befreit werden. Die B u n d e s - ! _, .,, ,, T I M J , rt ,..., , , , ,• i. v TT Beide Fahrer schwer verletzt weh • r beteiligte sich noch vor Mitternacht [ Umweg zur Hauptpost über die Hildastraße fuhrt zu berechtigtem Ärger Autos übereinander gewirbelt am Abtransport der Verletzten vom Buk- j K r ä f ^ i g u n d a n h a l t e n d w u r d e g e s t e r n b e i d e n A u t o f a h r e n l geschimpft. Selbst F ü r 7000 M a r k S c h a d e n In der B l e i c h s t r a ß e sah es kurz kenberg. Am Sperberweg soll ein Bewohnach 22 Uhr aus, als ob Bornben nieder- ner unter den Trümmern eines eingestürz- j Fußgänger schüttelten mißbilligend den Kopf. Ursache dieser unmißverständliAuf der Karlsruher Landstraße stießen nach chen Meinungsäußerungen war, daß seit gestern vormittag das Abbiegen gegangen wären. Dutzende von Autos lagen ten Hauses getötet worden sein. Er war um am Dienstag an der Autobahnausfahrt übereinandergetürml in den Vorgärten, Mitternacht noch nicht geborgen, so daß links oder rechts von der Bahnhofstraße in die Kiehnlestraße nicht mehr möglich Pforzheim-West 2 Personenwagen zusamist. Der am häufigsten zu hörende Kommentar unter den Autofahrern: „Totaler waren von umgestürzten Bäumen zertrüm- erst heute Klarheit über diesen Fall herrmen, weil einer der Fahrer die Vorfahrt mert oder am Straßenrand ineinanderge- schen wird. In der Friedenstraße riß der j Blödsinn." Gewissermaßen groteske Züge erhielt die Situation dadurch, daß nicht mißachtete. Bei dem Unfall wurden die wenige Fahrer direkt unter dem Auge der Polizei entgegen der Beschilderung schoben. Die Oberleitung der O-Busse hing Sturm eine Frau vom Balkon des zweiten dennoch kurz entschlossen von der Bahnhofstraße aus ihren Weg in die Kiehnle- beiden Autofahrer so schwer verletzt, daß über dem Boden, Dächer waren völlig a b - Stockes herab. Sie stürzte auf die Straße straße suehten. Die anderen mußten über Bahnhofplatz und Lindenstraße bis zur sie ins Krankenhaus Siloah gebracht wergedeckt. Nur an wenigen Wohnungen sind und wurde schwer verletzt. den mußten. Zudem gab es einen Schaden Hildastraße fahren, um in Richtung Hauptpost wenden zu können. Fensterscheiben, Balkongeländer oder Rolin Höhe von 7000 Mark. Unübersehbare Schäden iäden ganz geblieben. Eine Umfrage unter den Autofahrern Zahl von Ampeln bestückt sein wird, a l Fahrer flüchtete nach dem Unfall Das ganze Ausmaß der Schäden konnte erbrachte ganz deutlich zu der veränderten lerhand Zeit kosten, bis ich die unnötige Buckenberg schwer heimgesucht in der vergangenen Nacht nur geahnt wer- Situation auf dem oberen Ende der Bahn- Umwegstrecke auf dieser stark frequenPolizei sucht Zeugen . Auf dem Buckenberg — soviel ließ sich den. Erst der heutige Tag wird einen ersten hofstraße zwei Kernpunkte. Die Mehrzahl tierten Strecke zurückgelegt haben werde." gestern Nacht auch bei der Dunkelheit, Überblies geben. Daß dem kurzen Orkan von ihnen akzeptierte die gestrige RegeAm vergangenen Dienstag gegen 17.45 in die dieser Stadtteil naen dem Sturm aber Werte von vielen Millionen zum Opfer lung als notwendige Zwischenlösung für „Links um" erst an der Hildastraße Uhr wurde auf der Metzgerstraße ein a b getaucht war, feststellen, weil überall die gefallen sind und.daß„_es viele.. Monate die Neutrassierung der Heinrich-StephanDie . Situation auf—der. ..Bahnhofstraße gestellter Personenwagen -von einem ""unelektrischen Zuleitungen gerissen waren — dauern wird, bis alle Schäden wieder eini- Straße zwischen der Luisen- und Kiehnle- war gestern zeitweilig mehr als fatal. bekannten Fahrzeug angefahren, wobei ein gibt es wohl kein Haus-, dessen Dach nicht ge.rmaßen, beseitigt sind, steht fest. straße im Rahmen des Ausbaus des Bahn- Gemäß d e r bekannten Macht d e r G e - Schaden von 120 Mark entstand. Der schulabgedeck • t worden ist. Umgeknickte BäuEin Glück war es*, sicher,, daß in den Stun- hofplatzes. Dem Tiefbauamt wurde in die- wohnheit ordnete sich mancher Autofah- dige Fahrer flüchtete. Unfallflucht beging me ah den Straßen und Gärten, zusam- den nach dem Sturm kein Regen fiel, sonst sem Zusammenhang meistens sogar b e - rer, die Bahnhofstraße aufwärts fahrend, auch d e r Fahrer eines Pkw. in der Nacht mengeschobene Autos, die am Straßenrand wäre der Schaden gerade in den vielen a b - scheinigt, die notwendigen Ausbauarbei- rechtzeitig nach links ein, um in die Kiehn- zum Dienstag, der auf dem Heuweg abgestellt waren, abgerissene Fensterläden gedeckten Häusern noch größer geworden. ten flott und ohne vermeidbare Behinde- lestraße abzubiegen. Meist dauerte es e t - von d e r Fahrbahn abkam und einen Garund Dachverkleidungen bildeten die rung des Verkehrs abgewickelt zu haben. was länger, bis e r begriff, was sich hier tenzaun rammte. Der angerichtete Schaden schauerliche Kulisse für die ersten Hilfe- Aufräunrung begann unverzüglich Das spricht zweifellos für . eine bemer- inzwischen getan hatte. Es wurde also beträgt 50 Mark. Beide Fahrer werden aufleistungen, die unverzüglich begonnen haDie Stadtverwaltung h a t noch in der kenswerte Objektivität der unmittelbar fleißig rangiert, gehupt und geschimpft. gefordert, sich bei d e r Polizei zu melden. ben. Feuerwehr und Polizei standen zu- vergangenen Nacht damit begonnen, mit Betroffenen. Andere Fahrer wiederum entschlossen sich Ferner sucht die Polizei zu beiden U n nächst vor einer fast unlösbaren Aufgabe. kurzfristig zusammengestellten Aufräuzu einem kleinen Verke'hrsvergehen und fällen Zeugen. mungstrupps besonders die Durchgangs- Als endgültige Lösung schlecht bogen entgegen der Beschilderung d e n Zahlreiche Verletzte geborgen straßen von den umgestürzten Bäumen zu - „Als endgültige Lösung ist diese Rege- noch nach links ein. Wer weiter Richtung Einzahlung auf der Sparkasse lung ein Blödsinn", lautete aber anderer- Bahnhofplatz fuhr — sehnlich auf eine Bevor noch die ersten Krankenwagen räumen. seits der überwiegende Kommentar. Und Möglichkeit hoffend, alarmiert werden konnten, stauten sich bald den LinksFür Eigenanteil der man hörte: „Nicht wegen der paar hundert schwenker zurück in Richtung Post m a schon die Privatwagen, m i t denen die Auch im Nachbargebiet Schülerfahrkosten Die Straße nach H u c h e n f e 1 d war ge- Meter mehr, die ich fahren muß, halte ich chen zu können — oder aber wer gleich zahlreichen Verletzten ins Stadt. KrankenMit Beginn des neuen Schuljahrs soll haus gebracht wurden, an der Auffahrt. Stern nach dem Orkan-Gewitter durch um- diese Verkehrsführung über die Bahnhof- über den SchloBberg anfahrend diese RouBesonders eifrig halfen die französischen gerissene Tannen schon bei der Hoheneck straße und den Bahnhofplatz in Richtung te wählen wollte, erlebte die nächste Über- aus verwaltungstechnischen Gründen die Soldaten, die mit Jeeps u n d Sanitäts- gesperrt. An einer Stelle fielen zwei Tan- Osten für verfehlt. Aber es wird auch raschung. Ein Abbiegen nach links in Rich- Erhebung der Eigenanteile an den Beförwagen in schneller Folge zusammen mit nen so, daß ein Autofahrer dazwischen ge- später über den ausgebauten Bahnhof- tung Hauptpost über den Bahnhofplatz derungskosten für auswärtige Schüler verden Wagen des- Roten Kreuzes Verletzte fangen war und nicht weiterfahren konnte. platz, der zudem mit einer entsprechenden war nämlich auch an der Einmündung des einfacht werden. Der monatliche Anteil Schloßbergs nicht möglich. Entgegen einer von acht Mark soll von den Schülern fortamtlichen Bekanntmachung hatte man hier an bei d e r Städtischen Sparkasse Pforzoffenbar vergessen, eine entsprechende heim auf das Girokonto 848301 eingezahlt Beschilderung neu anzubringen. Weiter werden. Einzahlungsformulare geben die ging also die Fahrt über die Lindenstraße Sekretariate der Schulen aus. Gegen die bis hin zur Hildastraße, wo sich dann end- Vorlage der Einzahlungsbelege werden von Wer dennoch vom den Schulen dann die entsprechenden B e lich wenden ließ. Freude über das Wiedersehen mit dem einstigen amerikanischen Resident Officer Raymond Lascoe Schloßberg über den Bahnhofplatz nach rechtigungsabschnitte abgestempelt. Nähegeleitete Amerikahaus erfahren, dessen links abbog, der sorgte für Stauungen, u m re Auskünfte erteilen die Sekretariate in Wenn heute die Stadt Pforzheim einen Gast aus den Vereinigten Staaten mit beBuchbestände nach seiner Auflösung in nicht schlicht von Verkehrsgefährdung zu den Schulen sowie das Schul- und Sportsonderer Herzlichkeit begrüßt, so kommt die Freude über den Besuch des ehemaiigen Resident Officer Raymond Lascoe aus ehrlichem Herzen. Als der US-Major i einer besonderen Deutsch-amerikanischen sprechen. referat der Stadtverwaltung im Osterfeldim September 1947 das amerikanische Militärgouvernement in der zerstörten Stadt • Bibliothek der Öffentlichkeit zur VerfüRathaus. übernahm. war sein erstes Anliegen, damals in einer Pressekonferenz geäußert • gung standen und heute von der Stadtbü- Geteilte Meinungen „Dächer über Pforzheim". Fünf Jahre später, als er die Goldstadt verließ, durfte j cherei übernommen sind, sondern auch „Die Situation ist augenblicklich wenig Landesobmann der Posaunenarbeit er feststellen, daß sein Wunsch zum großen Teil in Erfüllung gegangen war. Wenn (der Pforzheimer Frauen verein und andere schön", erklärte ADAC-Vorsitzender WalPfarrer g e w,ä h 11 Raymond Lascoe heute mit den Stadtvätern eine Rundfahrt durch seinen einsti- j Organisationen demokratischer Prägung. ter Gengenbach gestern morgen auf A n -P f o r z h e i m e r Der Seelsorger der Pforzbeimer Melangen Wirkungskreis unternimmt, wird er mit noch größerer Freude sehen können, j Sein Söhnchen. Erstling nach neunzehn- frage. „Schließlich wußte man aber, daß Hans-Martin <4no der j M Periode -E>ÜI.;«>J1A des At%aWiederaufbaus wiariovaiifhüiieein «j>inweiterer wpitprpr Abschnitt Ah«r.hnitt gefolgt crefolfirt ist, der des I jähriger Ehe, ist heute schon dreizehnsich beim Ausbau des Bahnhofplatzes chthongemeinde, Pfarrer daß Jahre alt. Als Baby hat es noch mit Bozzo Schwierigkeiten ergeben würden." Zudem S c h ä f e r , wurde zum neuen Leiter der modernen Wachstums in fast allen Randgebieten Pforzheims. gespielt, einem Boxerhund aus Dietlingen, ist Vorsitzender Gengenbac:i überzeugt, badischen Posaunenarbeit gewählt. Als Die Stadt Pforzheim gibt, wie schon ge- Heimat in Evanston im Staate Illinois ein der zuvor den Resident Officer auf die daß sich die Verkehrslage auch im Hin-Landesobmann obliegt es ihm, in Zusammeldet, ihrem Besucher heute vormittag Freund Pforzheims geblieben ist, aus dem Wildschweinjagd in Pforzheims Wäldern blick auf das Linksabbiegen schon bald menarbeit mit Landesposaunenwart Emil der Geschichte heraus Dank zu Abstand einen Empfang im Reuchlinhaus, bevor begleitet hatte und dann mit nach Illinois bessern wird. „Wenn man später in Höhe Stober der in den letzten Jahren recht nach dem Essen im Hotel Rof die Rund- ssgen für sein Wirken. ausgewandert war. des Schloßbergs nach links abbiegen kann, rührigen Posaunenarbßit weitere Impulse fahrt angetreten -wird. Es wird GelegenMögen Pforzheims Bürger damals vor Heute können Pforzheims Stadtväter i h - ist das Problem gelöst." Ein wenig anders zu geben; sie stellt eine wertvolle B e heit sein, Raymond Lascoe, d e r in seiner der Währungsreform in dem neuen Resi- ren Gast auch an das Wildschweingehege beurteilt, dagegen ADAC-Geschäftsführer reicherung des gemeindlichen Lebens dar. dent Officer zunächst nicht mehr als e i -am Hagenschießrand führen; die Borsten- Dieter Bürkle die Situation: ..Man h a t da Pfarrer Schäfer ist musikalisch sehr g e nen Offizier der Besatzungsmacht gesehen viecher machen .letzt keine Sorgen mehr ganz gewiß alles andere als eine glückliche gabt und auch schon bei Orgelkonzerten haben, von dem man nicht wußte, wie er wie in der schlimmen Nachkriegszeit, als Lösung gefunden." Auch im Hinblick auf hervorgetreten. Oberkirchenrat Kühlewein mit den Schwierigkeiten einer in Trüm- der Resident Officer sie abschießen half. die zukünftigen Verhältnisse nach Beendi- als Referent für Kirchenmusik in der Lanmer Hegenden Stadt und den Sorgen ihrer Am Davosweg wird Raymond Lascoe bei deskirche wird am kommenden Sonntag g u n g d e s A u s b a u s m e i n t e r . daß diese ReBürger fertig werden könnte •— als er im semem P orzheimer Besuch wohl auch g e i u n g keineswegs den Verkehr über den den Pforzheimer Geistlichen im Rahmen Juni 1952 nach Ulm ging, um dort das einen Blick auf die Tennisplätze werfen, eines erweiterten Gottesdienstes in sein Amerikahaus zu übernehmen, w a r er in wo er sich seinerzeit kapitale Wasserbla- Bahnhofplatz entlasten wird. ..Ich bin neues Amt einführen. weiten Kreisen der Einwohnerschaft als sen geholt hat. Auch beim Kegeln zeigte zwar kein Straßenbau-Experte, aber einein aufrechter Helfer in vielen Nöten ge-1 e r e i n s t guten Sportgeist, schätzt. Man erinnere sich n u r an die Der Erinnerungen sind viele, die heute Marshallplan-Gelder, die er für das Gas- im geselligen Kreis um den Besucher an- j werk, für die Nordstadtbrücke, für die klingen werden. Wenige Städte nur wird| Wohnungen an der Theaterstraße, für die es geben, die ihren einstigen BesatzerRöntgenabteilung des Städtischen Kran- Chef ehrlich als einen Freund feiern könVerein der Freunde und Förderer der Kunst- und Werkschule Pforzheim kenhauses oder für das Haus der Jugend nen. Pforzheim genießt diesen Vorzug und, Z u m flott machte. Gerade dem letztgenannten darf sich deshalb über das Wiedersehen zweihundertjährigen Jubiläum der Förderer sind die Förderung, Beratung Projekt schenkte der Freund der Jugend —-• * • "---' T - - * ' \ Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie und Unterstützung der Staatlichen Kunstfv. seine besondere Mithilfe. Als die franzö- mit Raymond Lascoe freuen. und dem neunzigjährigen Bestehen der und Werkschule Pforzheim sowie ihrer siche Garnison nach, Pforzheim verlegt {Staatlichen Kunst- und Werkschule im Studenten. Er soll die Verbindung zur I n wurde und man die Beschlagnahme von vergangenen Jahr gründete sich der Ver- dustrie lebendig halten und einem größeWohnungen befürchten mußte, schaltete ein der Freunde und Förderer für diese ren Kreis Einblick geben in die Arbeit Langjähriger Mitarbeiter geehrt Raymond Lascoe sich vermittelnd ein. Im Lehranstalt. Bei einer Mitgliederversamm- der Schule. Unter der bereits stattlichen F ü n f z i g J a h r e t r e u e D i e n s t e Landkreis Pforzheim versuchte er loyal lung konstituierte sich der Verein unlängst Zahl von Mitgliedern befinden sich auch ebenso wie in der Stadt sein gewiß nicht Eine Ehrenurkunde des Ministerpräsi- endgültig und wurde inzwischen auch beim ehemalige Absolventen der Schule, die leichtes Besatzungsamt auszuüben und die|denten sowie die Ehrengabe des Landes Ämtsgericht Pforzheim in das Vereinsre- dem Verein spontan beigetreten sind. Anliegen der Be\ ölkerung Verständnis- Baden-Württemberg wurden als Anerken- gister eingetragen. Der Vorstand des VerFür die Mitglieder sind Publikationen voll zu unterstützen. nung und als Ausdruck des Dankes für eins setzt sich wie folgt zusammen: E r - und Veranstaltungen geplant, die laufend Vor sechzehn Jahren ist Ramond Lascoe treue Dienste Abteilungsleiter Karl W a g - ster Vorsitzender, Direktor Hans Ochs, über die Kunst- und Werkschule berichDr. Gert ten. Eine erste Schrift, die die Vorträge nach Amerika zurückgekehrt und kurz t n e r bei der Pf orzheimer Silberwaren- stellvertretender Vorsitzender EIN FREUND PFORZHEIMS ist Mr. Ray- darauf als Oberst aus der US-Army in dasl und Besteckfabrik Lutz & Weiss überge- Fuhrmann, Schatzmeister Direktor Klaus enthält, die anläßlich der Jübiläumsveranmond Lascoe, der ehemalige US-Resident Zivilleben entlassen worden. Oft gingen ben. Die Glückwünsche der Stadtverwal- Schwegler, Schriftführer Dozent Dr. Ernst staltung im vorigen J a h r a n d e r KunstOfficer von 1947 bis 1952, geblieben. Nach noch Briefe über den großen Teich an tung übermittelte dem Jubilar, der bereits Schmidt, Beisitzer Professor Karl Scholl- und Werkschule gehalten wurden, konnte den Mitgliedern bereits überreicht w e r sechzehn Jahren stattet er heute seiner ehe- seine Pforzheimer Freunde. Besondere seit fünfzig J a h r e n bei der Firma tätig mayer und Professor Fritz Vahle. Zweck des Vereins der Freunde und den. {::) maligen Wirkungsstätte einen Besuch ab. I Förderung hatte nicht nur das von ihm ist, Oberbürgermeister Dr. Willi Weigelt. • * Gestaunt, gehupt, geschimpft: Kiehnlestraße wurde abgeriegelt v>Dächer über Pforzheim" war sein erstes Anliegen Man will vielseitigen Kontakt halten t>fot5hcimet3citimg ^Unabhängige Zeitung für Stadt und Land Kedakt u. Vertag: Pforzh., Poststr. S; Tel. Sammel-Nr. 32001; Fernscar.78375J. Bezugspr.: DM 4.31 + 0,90 Zustellgeb. + 0,29 Umsatzst. Postbez.: DM 6.20 incl. Vertr.-Geb, u. 0,32 umsatzst. Erscheint an jedem Tag der Woche, außer sonn- u. feiertags. süddeutsche Alleemeine, Pforzheimer Rundschau,-Neueste Nachrichten, -Generalanzeiger, Beobachte • r D r s p r u n f i j a h r 1791 Jahrgang 1968 / Nummer 158 Moskau verspricht endgültigen Truppenabzug P 5597 A Anzeigenpreis laut Preisliste 17. — Bankkonten: Städtische Sparkasse Pforzheim ~ Deutsche Bank, Filiale Pfonäielm; Volksbanlc Pforzheim; Postscheck-Konto Karlsruhe Nn 1TO1S. Bei Störung durch höhere Gewalt besteht kein Ersateanspruclv Freitag, 12. Juli PZ vom 12.07.1968 Heute Rundfunk • fernsehen Einzelpreis 30 Pfennig 1 HiZK -,»1. • 1 Rücktransport beginnt morgen — Anti-sowjetische Flugblätter als Grund der Verzögerung PEAG/MOSKAü. Die sowjetischen Truppen, die an den Stabsmanövern des Warschauer-Paktes in der CSSR teilgenommen haben, sollen nun doch endgültig das Land verlassen. In einer überraschenden Rnndfunkerklärung teilte der Prager Regierungssprecher Dr. Kouril gestern mit, daß die Einheiten am 13. Juli mit dem definitiven Rücktransport beginnen würden. Eine entsprechende Zusage habe die Regierung vom Oberkommando der Paktstreitkräfte erhalten. ' Noch' am Mittwochabend hatten der Präger KP-Führung nahestehende Kreise berichtet,, daß ein großer Teil der sowjetischen Einheiten im Lande bleiben und angeblich sogar verstärkt werden solle. Sowjetmarschall Iwan Jakubowski, der Oberbefehlshaber der Pakt-Streitkräfte, habe es abgelehnt, seine Truppen aus der CSSR abzuziehen. Dagegen hatte der Sprecher der Stabsmanöver, der tschechoslowakische Generalmajor Dr. Josef Cepicky, eine Woche vorher mitgeteilt, mit dem Abzug der ausländischen Manövertruppen werde „in zwei bis drei Tagen" begonnen. Die offensichtliche Verzögerung des Abzuges führte der Pressesprecher des CSSRVerteidigungsministeriums, Oberstleutnant Frantisek Kudrna, gestern auf das Auftauchen antisowjetischer Flugblätter in der Tschechoslowakei zurück. In einem Interview der slowakischen Zeitung „Lud" sagte er, die Truppen hätten abrücken wollen, „aber die innenpolitische Entwicklung in diesem Land — ich meine die Flugblätter — haben den Abzug verzögert, der kompliziert geworden ist". Kudrna bestätigte, daß' rund 35 Prozent der sowjetischen Einheiten das Land bereits verlassen hätten. Der tschechoslowakische Verteidigungsminister Dzur kündigte gestern abend gegenüber der Nachrichtenagentur Ceteka ein gemeinsames Kommunique des Oberkommandos der Warschaupakt-Streitkräf.te für heute an. „Die Frage des Abzugs (der Manövertruppen) wird dann nur noch eine Frage, kurzer Zeit sein", sagt Dzur. . Der: Abzug der Nachrichtentruppen könne etwas' länger dauern, weil noch viele technische Anlagen abgebaut werden müßten. Nachdrücklich wies Dzur Gerüchte zurück, wonach neue Streitkräfte in das Land gekommen seien. Mit der Veröffentlichung von etlichen Resolutionen, Berichten und Kommentaren ging die Prager Presse gestern ausführlich auf das Thema ein. Die Gewerkschaftszeitung „Prace" führte dabei „unbestätigte Meldungen" über den weiteren Verbleib größerer Einheiten und die angeblich bevorstehende Ankunft „weiterer tausende Mann" an. Angesichts dessen forderte sie die Verbündeten auf, ihre Beteiligung an der Befreiung des Landes vor 23 Jahren zu ergänzen, indem sie seine Souveränität und absolufe Autorität bei der Erledigung eigener Angelegenheiten „voll und ganz respektieren". Unterdessen ging die sowjetische Pressekampagne gegen die Liberalisierung in der CSSR. schärfer als bisher weiter. Das KPdSU-Zentralorgan „Prawda" bezeichnete gestern die progressiven Tschechoslowaken als Konterrevolutionäre, die zu ähnlichen Taktiken griffen, wie sie 1956 bei dem von der Sowjetarmee niedergeschlagenen ungarischen Aufstand angewandt worden seien. Den „2000 Worte" überschriebe- Athen beschneidet Rechte des Königs Verfassungsentwurf schaltet alle politischen Gegner aus ATHEN. Der griechische Ministerpräsident Georg Papadopoulos hat gestern der Oef f entlichkeit de nEntwurf einer' neuen Verfassung vorgelegt. Die griechische Bevölkerung soll darüber am 29. September in einer Volksabstimmung entscheiden. Als „Träger der Revolution vom April 1967" begründete die Regierung damit konkret ihren Willen zur Wiedereinführung einer Regieparlamentarisch-demokratischen Tungsform. Wann allerdings die neue Verfassung in Kraft treten wird und wann auf ihrer Grundlage die ersten Parlamentswahlen stattfinden, wurde nicht gesagt. Als roter Faden zieht sich durch den Entwurf der Ausschluß von Gegnern der bestehenden Staats, und Gesellschaftsordnung von allen Funktionen in Politik und Staat. Die Rechte des Königs sollen im Vergleich zur bisher geltenden Verfassung von 1952 beschnitten werden. Außerdem sieht der Entwurf drei neue Institutionen vor, den'„Rat der Nation", das Verfassungsgericht und dein ..Nationalen Erziehungsrat". Bei der Entlassung der Regierung oder vorzeitiger Parlamentsauflösung muß der König künftig den „Rat der Nation" hören. Dagegen wurde die Stellung des MinisterPräsidenten gegenüber dem Monarchen Briten wenden sich Europa stärker zu Einsatzbereitschaft in Übersee wird jedoch aufrecht erhalten LONDON. Großbritannien wird mit dem bis 1971 geplanten Abzug seiner Truppen aus Südost-Asien und dem persischen Golf seine Verteidigungsarastrengungen zunehmend;auf Europa und den Mittelmeerraum konzentrieren, trotzdem aber eine Einsatzbereitschaft für Übersee aufrechterhalten. Das gestern veröffentlichte neue Verteidigungsweißbuch der britischen Regierung stellt fest, daß die britischen NATO-Verpflichtungen „uns wahrscheinlich nicht daran hindern werden, Truppen nach Übersee zu entsenden, sofern die Bedingungen in Westeuropa dies ndcht unerwünscht- erscheinen lassen." Wie bereits das letzte Verteidigungsweißbuch; im Februar hebt auch das neue Dokument die Notwendigkeit hervor, daß Großbritannien seinen vollen Anteil an der Verteidigung Europas leisten müsse. Die britische Luftstreitmacht könne sich mit jeder anderen in Europa messen, die britische Marine sei die stärkste in Europa und ihre Polaris-U-Boote stellten das einzig europäische Element in der nuklearen Abschreckungsmacht der NATO dar. Großbritannien messe den Bemühungen der NATO um eine Entspannung größte Bedeutung bei, heißt es in dem Weißbuch. Die NATO müsse aber militärisch genügend stark bleiben, um das Vertrauen zu tragen, auf das Fortschritte zur Entspannung gestütjt sein müßten. Die im Januar bekanntgegebene Verkürzung des britischen Verteidigungsetats um ein Drittel innerhalb der nächsten fünf Jahre bedeutet, daß die britischen Streitkräfte — zur Zeit rund 408 000 Mann — bis 1973 um etwa über 75 000 Offiziere und Mannschaften reduziert werden. Wie Verteidigungsminister Healey vor der Presse ausdrücklich betonte, sind über diese bereits genannte Zahl hinaus entgegen anderslautenden Berichten keine neuen Kürzungen geplant. Für Europa, sagte der Minister, bedeute der britische Rückzug aus dem Fernen Osten und die Konzentrierung auf das NATO-Gebiet. eine „wesentliche Stärkung der politischen Solidarität", die auch der Entwicklung einer „europäischen Identität" innerhalb des Bündnisses zugute kommen werde. Militärisch sei besonders die Verstärkung der Mittelmeerverbände wichtig. und dem Parlament verstärkt. Ein Art konstruktives Mißtrauensvotum soll dauerhafte Regierungen sichern. Außer dem Ministerpräsidenten und höchstens zwei Stellvertretern darf kein Minister Abgeordneter sein. Für das passive Wahlrecht wurden in dem Entwurf eine Reihe strenger Voraussetzungen eingeführt, die den Exilpolitiker Andreas Papandreou für dauernd, den größten Teil der bisherigen Politiker jedenfalls für die ersten Parlamentswahlen von der Kandidatur ausschließen. Die Grundrechte, vor allem die Pressefreiheit enthalten im Vergleich zur alten Verfassung Einschränkungen. Zu lange in Deutschland BRÜSSEL. Belgische Soldaten sollen künftig nicht mehr jahrelang ohne Unterbrechung in Deutschland stationiert bleiben. Der neue belgische Verteidigungsminister Segers erklärte auf Anfrage eines Brüsseler Parlamentsabgeordneten, es gehe nicht an, daß die Soldaten auf diese Weise zu Fremden in ihrem eigenen Lande würden. Ein „System des raschen Personalwechsels" sei deshalb angebracht. Der Verteidigungsminister betonte in seiner gestern in Brüssel bekannt gewordenen Stellungnahme, 20 000 Kinder belgischer. Soldaten seien in Deutschland geboren und lebten ständig dort. 1200 Unteroffiziere seien mit deutschen Frauen verheiratet. Es sei ein Fehler, belgische Soldaten 20 Jahre ununterbrochen in Deutschland Dienst tun zu lasesn. Die hauptsächlich in Westfalen stationierten belgischen Truppen haben eine Stärke von rund 30 000 Mann. Etwa ein Drittel davon soll nach und nach abgezogen werden. 46 Grad Hitze in Mexiko MEXIKO-STADT. Der mexikanische Bundesstaat Niederkalifornien wird seit einigen Tagen von einer ungewöhnlichen Hitzewelle heimgesucht. In der Stadt Mexicali stieg das Thermometer am Mittwoch bis 46 Grad an. Wie in Mexiko-Stadt bekannt wurde, sind an den Folgen der Hitze bis gestern morgen etwa 40 Menschen gestorben. Die meisten davon waren Kinder, die in der trockenen Luft und der Sonnenglut zu viel Körperflüssigkeit verloren hatten. Besteht Bonn auf Vorbehaltsklausel ? Brüsseler Kommission empfiehlt sie der Regierung BONN. In Bonn wird damit gerechnet, daß die Bundesregierung bei der Unterzeichnung des Atomsperrvertrages oder aber bei dessen Ratifizierung durch den Bundestag eine Vörbehaltserklärung abgeben wird, die sicherstellen soll, daß die Kontrollbefugnisse der Europäischen Atomgemeinschaft durch den Vertrag ebensowenig berührt werden wie die Nuklear- USA-Militärs billigen Sperrvertrag Baldige Ratifizierung durch den Senat empfohlen WASHINGTON. Die amerikanische Militärführung hat sich gestern voll und ganz hinter' den Atomsperrvertrag gestellt, der der amerikanischen Senat jetzt zur Ratifizierung vorliegt. Vor dem außenpolitischen Senatsausschuß erklärten der stellvertretende Verteidigungsminister Paul Nitze und Generalstabschef Earle Wheeler, daß der Vertrag den Sicherheitsbedürfnissen der USA. entspreche und daß er den militärischen Interessen des Landes'nicht zuwiderlaufe. Nitze und Wheeler rieten deshalb zur baldigen Ratifizierung des Vertragswertes. Nitze hob bei der zweistündigen Beratung noch einmal hervor, daß die Bestimmungen des Atomsperrvertrages die bestehenden atomaren Verteidigungsvorkehrungeri innerhalb des .Atlantikpaktes nicht beeinträchtigt würden und daß auch die gemeinsame atomare Planungsarbeit mit den nen Appell des Schriftstellers Ludvik Vaculik, der gleich nach seiner Veröffentlichung von der Prager KP-Führung und Regierung abgelehnt worden war, sah das Blatt „als einen Beweis für die Aktivierung rechtsgerichteter und direkt konterrevolutionärer Kräfte in der Tschechoslowakei" an, die „augenscheinlich auch Verbindung zur imperialistischen Reaktion haben". Wörtlich schrieb die „Prawda": „Jeder Tag bringt neue Fakten, die bestätigen, daß sich diese Kräfte keineswegs um die Korrigierung dieser oder jener Fehler und um die weitere Entwicklung der Tschechoslowakei auf dem Weg des .Sozialismus sorgen, sondern einen Kurs zur Beseitigung der bestehenden Ordnung, zur Wiedereinführung der kapitalistischen Zustände eingeschlagen haben." Die Taktik sei „noch raffinierter und hinterlistiger" als die der „konterrevolutionären Elemente" in Ungarn vor zwölf Jahren. Verbündeten nach Inkrafttreten des Sperrvertrages unverändert weitergehen könnte. Wheeler hob hervor, daß die Gesichtspunkte der Militärführung während der VertragsVerhandlungen immer berücksichtigt worden seien. Erneut verlangten zwei Senatoren von der USA-Regierung klare Zusicherungen darüber, daß der Bundesrepublik im Zusammenhang mit dem Atomsperrvertrag keine zusätzlichen Atomgarantien gegeben würden. Noch klarer, als USA-Außenminister Dean Rusk es am Vortag getan hatte, hob Nitze hervor, daß die USA-Regierung keine zusätzlichen Sicherheitsverpfiichtungen gegenüber der Bundesrepublik eingehen wolle. Zugleich äußerte Nitze die Hoffnung, daß die Bundesrepublik noch in diesem Herbst den Atomsperrvertrag unterzeichnen werde. garantie der USA. Eine solche Vorbehaltserklärung wird schon deshalb für zweckmäßig gehalten, weil die Brüsseler EWG-Kommission sie im Interesse der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom) für notwendig hält. Die Kommission hat diese Empfehlung gestern der Bundesregierung und den Reübergierungen der drei Beneluxländer mittelt. Italien war ein solches1 Verfahren schon vorher von der EWG angeraten worden. Wie gestern bekannt wurde, wollen die fünf Außenminister der Gemeinschaft — Frankreich beteiligt sich an dieser Aussprache nicht — am 30. Juli in Brüssel über den Atomsperrvertrag beraten und dabei auch klarlegen, in welcher Form und mit welchen Kautelen ihre Regieruneen beitreten sollen. Hierbei dürfte auch die amerikanische Interpretation des Sperrvertraj*es eine Rolle spielen, die Außenminister Rusk am Mittwoch vor dem Außenpolitischen Ausschuß des Senats gegeben hatte. Unter Bezugnahme auf diese Interpretation erklärte am Donnerstag für die CDU/CSU-Fraktion der Abgeordnete von Eckardt. es werde besonders wichtig sein, daß ein neuer föderierter europäischer Staat die Nachfolge im nuklearen Status eines seiner früheren Mitglieder antreten könne. Als Merkmal eines europäischen Staates müsse dabei definiert werden, daß eine gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik diese Bedingung -erfülle. Verheerende Folgen hatte am Mittwochabend ein Tornado in Pforzheim und der näheren Umgebung. Zwei Menschen wurden unter einstürzenden Mauern begraben, hunderte verletzt. Nach ersten Schätzungen rechnet man mit einem Schaden von über 100 Millionen Mark. Unesr Bild zeigt zertrümmerte Personenwagen im Pforzheimer Stadtteil Rod. Über 100 Millionen DM Schaden Sturmkatastrophe forderte zwei Menschenleben PFORZHEIM. Der. größten Sturmkatestrophe in Südwestdeutschland seit Menschengedenken sind am Abend des 10. Juli zwei Menschen zum Opfer gefallen. Mehr als 300 wurden verletzt, davon 80 schwer. Nach ersten Schätzungen beträgt der Sachschaden weit über hundert Millionen Mark. Der Schwerpunkt der Katastrophe lag im Pforzheimer Raum. Viele Bewohner, vor allem der Goldstadt Pforzheim sowie der Gemeinden Ottenhausen, Neubärental, Ittersbach und Birkenfeld wurden obdachlos. Die -beidea- Töten sind ein59jähriger Mann und seine 57 Jahre alte Frau. Der Sturm raß das oberste Stockwerk ihres Hauses in Ottenhausen weg. Das baden-württembergische Staatsministerium teilte mit, daß die erforderlichen Hilfsmaßnahmen überall ein- geleitet seien.. Insbesondere sind Polizei, darunter Teile der Bereitschaftspolizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz und ziviler Bevölkerungsschutz im Einsatz. Ministerpräsident Dr. Hans Filbinger läßt sich über das Ausmaß der Schäden und die Hilfsmaßnahmen ständig unterrichten. Am kommenden Dienstag wird sich voraussichtlich auch, der Ministerrat n>it den Unwetterschäden befassen, * Landtagspräsident Camill Würz hat gestern aom Schluß der Plenarsitzung das Mitgefühl des Parlaments für dte Bettoffenen der Unwetterkatastrophe im Raum PforzhÄm bekundet. Er bat die Landesregierung, rasch Hilfsmaßnahmen einzuleiten. (Ausführlicher. Bericht im Innern dieser Ausgabe). Notstand in Pforzheim K. E. Vor noch gar nicht allzu langer Zeit wurde in zahlreichen Städten unseres Landes gegen die Notstandsgesetze demonstriert. Hauptträger dieser Aktionen waren vor allem die radikalen Elemente des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes. Die lautstarken Proteste der jugendlichen Eiferer, denen der Inhalt der Gesetze teilweise nur sehr oberflächlich bekannt war, blieben jedoch ohne Erfolg und auf die Verabschiedung durch das Parlament hatten sie schon überhaupt keinen Einfluß. Ein frei gewähltes Parlament beugt sich nun einmal nicht dem Druck der Straße. Das hätten sich die Studenten an den fünf Fingern abzählen müssen. Wie wichtig es ist, daß der Staat gegen plötzlich auftretende Notstandsfälle — die sich nicht nur im Zusammenhang mit eventuellen kriegerischen Auseinandersetzungen ergeben können' — gewappnet sein muß, dürfte die Wirbelsturm-Katastrophe, durch die vor allem die Stadt Pforzheim schwer in Mitleidenschaft gezögen wurde, jetzt wieder erneut gezeigt haben. Natürlich sind derartige Natur-Katastrophen wie im vorliegenden Falle höchst selten; aber schließlich heißt das nicht, daß eine verantwortungsvolle Staatsführung sie bei ihren Planungen nicht mit ins Kalkül ziehen müßte. Was sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag im Durchzugsgebiet des Tornados abgespielt hat, kann sich schon morgen, wenn auch vielleicht in anderer Gestalt als Brand- oder Flutkatastrophe, in jeder anderen Stadt ereignen. Für diese Fälle gilt es Vorsorge zu treffen und zwar rechtzeitig, damit im entscheidenden Augenblick wirkungsvolle Hilfe geleistet werden kann. Mit Protestmärschen, Plakaten, Flugblättern und Sitzstreiks ist hier herzlich wenig anzufangen. Aber noch etwas anderes muß bei dieser Gelegenheit mit aller Deutlichkeit ausgesprochen werden. Während die durch die Katastrophe Betroffenen, die in vielen Fällen praktisch nur ihr nacktes Leben in Sicherheit bringen konnten, gestern aus den Trümmern ihrer Häuser und Wohnungen noch zu bergen versuchten, was an Kleidern, Möbeln oder Hausrat noch zu gebrauchen war, rasten Düsenjäger der Luftwaffe mit ohrenbetäubendem Lärm über die Stadt. Angesichts des über diese Stadt hereingebrochenen Unglücks, angesichts der unübersehbaren Trümmer- und Schutthaufen, angesichts der nach Hunderten zählenden abgedeckten Dächer, geknickter Betonmasten und entwurzelter Bäume, angesichts eines Bildes, wie es nach einem Artilleriebeschuß kaum grauenhafter sein kann, muß es geradezu als eine Provokation bezeichnet werden, wenn die Düsenjäger über die Stadt rasen und bei den Einwohnern die Erinnerung an die Stukas des vergangenen Krieges gerade in solchen Si- tuationen besonders nachhaltig wecken. Der verantwortliche Kommandeur hätte weit besser daran getan, wenn er seine Piloten für zwei oder drei Tage mit Hacke und Schaufel in diese Stadt geschickt haben würde. Aber offensichtlich hatte er dafür nicht das erforderliche Fingerspitzengefühl. Möglich aber auch, daß er sich zu einer solchen Maßnahme nicht veranlaßt sah, nachdem dem Oberbürgermeister der Stadt, der um den Einsatz von Bundeswehreinheiten gebeten hatte, der Bescheid erteilt wor-. den war, dieser Bitte könne.nur dann entsprochen werden, wenn die örtlichen Stellen wie Polizei, Feuerwehr und Technische Nothilfe, nicht ausreichen sollten. Es ist geradezu beschämend, daß sich die Bundeswehr hinter derartigen Bestimmungen verschanzt, zumal das Stadtoberhaupt schließlich keine Hilfe angefordert haben würde, wenn sie nicht dringend benötigt worden wäre. Man nehme es uns nicht übel: Sich im Falle akuter Not hinter verstaubten Paragraphen zu verschanzen, ist gelinde gesagt, eine Mordsschweinerei. Der Kommandeur der in Pforzheim stationierten französischen Soldaten hielt es dagegen für.selbstverständlich, bereits unmittelbar nach der Katastrophe seine Soldaten sofort aus den Betten zu holen und,mit allem zur Verfügung stehenden Gerät zur Hilfeleistung einzusetzen. Bliebe schließlich noch ein letztes Wort Es soll hier nicht bestritten werden, daß die Polizei getan hat, was sie zu tun imstande war.und daß sie überall dort helfend eingriff, wo sie gebraucht wurde. Dennoch wäre es zu begrüßen gewesen, wenn sie dafür Sorge getragen hätte,; die Stadt nach außen abzuriegeln'und nur diejenigen Fahrzeuge passieren zu lassen, die für die Versorgung der Bevölkerung benötigt wurden. Aber vermutlich reichten die ihr für eine derartige Maßnahme erforderlichen Kräfte ganz einfach nicht aus. Die auswärtigen Besucher aber, die stets jederzeit herzlich in Pforzheim willkommen sind, sollten schon von sich aus soviel Verständnis und Rücksichtnahme aufbringen, daß sie in diesen Tagen nicht nach Pforzheim kommen. Denn sie blockieren mit ihren Autos den Verkehr in der Stadtan einem derartig katastrophalen Ausmaß, daß Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen oft ganz einfach nicht rechtzeitig zu ihren Einsatzorten gelangen können, ein Umstand, der umso beklagenswerter ist, als in vielen Fällen das Leben eines Menschen nur von Sekunden und Minuten abhängt. Was die Stadt in diesen schweren Tagen auf gar keinen Fall gebrauchen kann, sind Neugierige, die aus reiner Sensationslust aus allen Himmelsrichtungen herbeiströmen. Das einzige, was die Stadt, jetzt braucht, ist tätige. Hilfe,.sonst nichts! Dafür sollte man draußen im Lande Verständnis haben. Pforzheimer Stadtseite Bürgerschaft ist zur Mithilfe aufgerufen: Pforzheims schlimmste Nacht seit dem Krieg Dreihundert "Verletzte, hundert Obdachlose und weit mehr als hundert Millionen Mark Schaden Nummer 158 / Seite 15 PZ vom 12.07.1968 Freitag, 12. Juli 1968 Tote zu beklagen. In Pforzheim selbst wurden weit mehr als Es war Pforzheims schlimmste Nacht seit dem Kriege. Bezweihundert Verletzte in der Schreckensnacht ärztlich vertroffenheit und Schrecken kennzeichneten gestern die Gesichter der Bürger, die sich bei Tagesgrauen dem vollen Ausmaß sorgt. Die Verwüstungen durch das Unwetter, das wie eine der Schäden konfrontiert sahen. Für hundert Obdachlose galt Riesenfaust zugeschlagen hatte, wurden von Bürgermeister es, 'bis gestern abend noch Unterbringungsmöglichkeiten zu Dr. Klein gestern abend auf weit über hundert Millionen finden. Dreihundert Menschen oder mehr wurden bei der Mark Schaden geschätzt. Spontan kam schon Hiife aus der Sturmkatastrophe verletzt, die am Mittwoch abend, um 21.37 Pforzheimer Bürgerschaft wie von auswärts. Innenminister Uhr, für ein paar wenige Minuten Pforzheim und die NachKrause weilte gestern am späten Nachmittag in Pforzheim und sagte auch Landeshilfe zu. Die Stadt hat ein Spendenbargemeinden zwischen Ittersbach und Neubärental heim' gesucht hatte. Achtzig von den Verletzten liegen mit schwekonto eröffnet, auf das schon namhafte Einzahlungen erfolgt sind.. ren Wunden in den Krankenhäusern. Ottenhausen hat zwei Die Katastrophenleitung, die gestern im wirkliche Hiife bringen, ihre Ziele errei- \ Hauptportal, den der Wirbelsturm samt Technischen Rathaus pausenlos die Hilfs- chen. seinem Postenhaus über eine weite Strecke maßnahmen koordinierte, .hat an alle Dach- Unter dem Schock des Geschehens ( durch die Luft wirbelte. decker und Zimmerleute im Räume Pforz- Die Pforzheimer standen am Donnerstag | „Über Paragraphen hinwegsetzen" H T g Ä " » Ä Ä v^ fe«? ^ *^_?* ^^ebten^ Hun- Alle Dienststellen des Pforzheimer RatRathaus in . Pforzheim einzufinden. Von [ t d e r t e ™ A u t ° s . s t a n d e " . zertrümmert un- hauses hat. Oberbürgermeister Dr. Weigelt gestern vormittag angewiesen, sämtliche Maßnahmen unbürokratisch und unkompliziert durchzuführer.: „Jedem Hilfeersuren = „it„r«n TTmWr«= H« h»™* »rtisrt hinterließ, ist der Stadtgarten ein ail m w chen ist großzügig zu begegnen, wobei im aus dem weiteren Umkreis bereit erklärt Inmitten entwurzelter Bäu- Zweifelsfall auch einmal über Paragraphen me und hätten, Stromversorgungstrupps in das Trümmerfeld. zersplitterter Bänke steht Bis- hinweggesprungen werden muß." Dies gelte Katastrophengebiet zu senden. Jedoch i mareks Standbild unversehrt. „Der Krieg besonders hinsichtlich der Betreuung der dürfte erst bis Freitag abend mit einer hat. hier nicht so schlimm gehaust, wie reibungslosen Stromversorgung zu rechnen dieser Sturm", sagen die Menschen, die Obdachlosen und bei der Sozialunterstütsein. Gebeten wurde seitens des Hochbau- über Baumstämme, Äste und Trümmer zung. Dr. Weigelt hob auch dankbar das Anerbieten des Stuttgarter Oberbürgeramtes, daß die Arbeitskräfte der Firmen, die.beim Katastropheneinsatz helfen, sich von Dächern klettern, die von den umlie- I meisters Dr. Klett hervor, der Stadt Pforz£ — » ^ ^ - t e r n vormttag auch am Samstag und am Sonntag zur genden Häusern herübergefegt wurden. l v a r ""-• ^"""•] wurden vom Stuttgarterö Rathaus BrandVerfügung stellen möchten. Es ist dringend Immer wieder ist zu hören: erforderlich, daß möglichst viele Helfer Pforzheims schlimmste Nacht seit aem. ^re^tor Hertel, der Leiter der Berufs?die offenen Dächer und zerstörten Woh- 23. Februar 1945. feuerwehr der Landeshauptstadt, sowie nungen soweit absichern, daß sie wieder Bitte mithelfen im Stadtgarten! ! Verwaltungsdirektor Maier, der dort das bezogen werden können. Vom Rathaus werden Pforzheims Bür- j Amt für zivilen Bevölkerungsschutz leitet, Verkehrschaos durch Neugierige ger gebeten, heute und am Wochenende bei) nach Pforzheim geschickt; sie besprachen sich hier im Technischen Rathaus mit der der Räumung des Stadtgartens mitzuhelFür einen Autofahrer war es seit geDas anfallende Holz der gestürzten Katastrophenleitung. stern vormittag bis in die späten Nacht- fen. Bäume können die Helfer für eigenen Be- Gebäudeschäden werden ersetzt stunden hinein kaum möglich einen dienst- darf Im neu eröffneten Wildlichen Auftrag schnell und reibungslos park mitnehmen. Alle durch den Tornado entstandenen der Tiefenbronner Straße übriauszuführen, wenn das Ziel südlich der gens, an wo ebenfalls der Tornado gehaust Sturmschäden sind durch die GebäudeverLinie Gymnasiumstraße, Metzger- und hat, wurde ein Flamingo von einem fal- sicherung gedeckt, betonte OberbürgerZerrennerstraße lag. Eingekeilt zwischen lenden Baum getötet und ein Pony erheb- meister Dr. Weigelt. Präsident Schnarrendie Wagen unzähliger Neugieriger — es lich verletzt. berger von der Badischen Gebäudeverwaren darunter sicher auch andere .— Von beispielhaften Einsatz sicherungsanstalt hat sich damit einverrollte • n die Wagen mit den so notwendistanden erklärt, daß bei der Schadensgen Ziegeln oder Dachpappe beladen lang- Es gab wohl niemanden, der nicht den regelung nach Treu und Glauben vorgegansam von Ampel zu Ampel. An den Brenn- vorbildlichen Einsatz der Soldaten des gen wird. Die geschädigten Hausbesitzer punkten regelte die Polizei den Verkehr. französischen Husaren-Regiments aus der brauchen also nicht abzuwarten, bis der Sie sorgte zwar dafür, daß auch die Links- Buckenberg-Kaserne miterlebte und dafür amtliche Schätzer kommt, sondern können abbieger eine Chance bekamen, ihr Ziel nicht Worte der uneingeschränkten Aner- sofort mit der Selbsthilfe beginnen. Binnen zu erreichen, aber gegen diese Überfülle kennung Tand. Noch am Donnerstag wa- einer Woche sollen alle Sturmschäden im war auch sie fast machtlos. Wer es mitren die Husaren mit ihren Offizieren im Technischen Rathaus angemeldet sein. Auf den Unwettergeschädigten in den nächsten Einsatz und griffen zu, wo sie helfen konn- die amtliche Bekanntmachung in dieser Tagen gut meint, läßt seinen Wagen da- ten. Dabei war die Kaserne ebenfalls von Sache im heutigen Anzeigenteil wird hinheim und besucht seine betroffenen Ver- den Auswirkungen des Tornados stark gewiesen. Bei Autos, die vom Sturm bewandten und Bekannten zu Fuß. Umso betroffen worden. Ein besonderes Mißge- schädigt wurden, ist dann mit einer Schaschneller können dann die Fahrzeuge, die schick widerfuhr gar dem Wachposten am densdeckung zu rechnen, wenn sie teilkasHÄUSER, BÄUME UND AUTOS, auf unserem- Bild vom Katastrophengebiet Altkoversienert sind; in diesem Fall ist sofort Haidach vereint, wurden zum Spielball des Sturmes. Allein in diesem Gebiet wurden die Versicherung zu benachrichtigen. Bei 150 neue Wohnungen zerstört, 1000 waren es in Pforzheim insgesamt. Über 100 MenHausratschäden kommt es darauf an, ob die schen wurden obdachlos und verloren Hab und Gut. Es blieb ihnen nichts als das Bedingungen auch die Abdeckung von Leben. Mehr als 200 Verletzte wurden allein in Pforzheim gezählt, 66 waren es in Stürmschäden enthalten. Ottenhausen, wo.auch ein Ehepaar unter den Trümmern seines Hauses den Tod fand. Fassungslos irrten die betroffenen Bewohner der zerstörten Häuser durch die Nacht. Einsatz wurde organisiert Innenminister Krause gestern an den Brennpunkten der Katastrophe N ur zwei Minuten hatte es gedauert, sie zu Armen zu machen. Im Technischen Rathaus fand gestern Gegen 17 Uhr gestern nachmittag traf Innenminister Walter Krause bei der Einum.8.30 Uhr die erste Einsatzbe- Klein und Thiele in der Leitung des per- Dachdeckergewerbe kann nicht auf einsatzleitung im Pforzheimer Technischen Rathaus ein. Wie in Neubärental, das der morgen sprechung aller Bürgermeister, Referen- manenten Einsatzstabes ab, dessen erste mal alle Schäden in Angriff nehmen; desMinister kurz vorher besichtigt hatte, versicherte er, daß die ^Landesregierung alles ten, Amts- und Abteilungsleiter der Stadt- Aufgabe es gestern war, für die restliche halb ist'die Abdeckung mit Planen besofiunternehmen werde, um zu helfen. Oberbürgermeister Dr. Willi Weigelt wies vor verwaltung der Stadtwerke unter dem Freimachung „der :; von., gestürzten Bämen, ders vordringlich. Das Glasergewerbe bitallem auf ,da^ ^ n ^ u j e k tder A^tf^|dajqh,-Bfe,wvoh,ner hin, die erst vor wenigen Ta- Vorsitz.von und Oberbürgermeister Dr. Weigelt j Leitungen und Bauteilen gesperrten Straßen tet die Geschädigten, die Fensterflügel gen ihre neuen Vt'ohriüngen bezogen und nun ihre gesamte Habe verloren haben. statt. Der Leiter des Staatlichen Gesund- zu sorgen. Man ging dabei nach dem Grad selbst in die Werkstätten zu bringen. Es gelte hier, rasch und unbürokratisch zu helfen. Bürgermeister Dr. Albert Klein heitsamts, Vertreter des Roten Kreuzes und der ' Wichtigkeit der Vefkehrsverbindun- Abholen durch die Handwerker zum Scheigab dem Minister einen Kürzen'' Überbifck der in die Wege geleiteten Hilfsmaß- anderer caritativer Stellen, des Zivilen Be- gen: Zunächst waren die Straßen zwischen beneinsetzen ist bei der vollen Inanspruchnahmen. völkerungsschutzes, des Technischen Hilfs- den einzelnen betroffenen Ortsteilen zu nahme aller Fachkräfte nicht möglich. Glas Das Stadtoberhaupt bat Minister KrauIm Anschluß an die Aussprache begab werks, der Öffentliche Schätzer der Staat- räumen, dann die Querverbindungen. Um ist genug vorhanden, stellt der Obermeise, einen Appell an die umliegenden Hand- sich der Innenminister in Begleitung von lichen Gebäudeversicherung, die Leiter der sieben Uhr gestern früh konnte die Wild- ster der Glaser-Innung Pforzheim fest. werkskammern zu richten, die vor allem Dr. Weigelt zu den Schwerpunkten der Staatlichen Forstämter, der Landespolizei bader Straße wieder befahrbar gemacht Für jene Mitbürger, die nicht die MöglichGlaser und Dachdecker bereitstellen soll- Schäden irn Pforzheimer Gebiet und fuhr und der Feuerwehr nahmen an dieser Be-j werden; mehr als vierzig entwurzelte und keit haben, ihre zerstörten Fensterflügel ten. Oberbürgermeister Dr. Weigelt sprach anschließend in das schwer heimgesuchte sprechung teil, in der Rangfolge und Or- abgeknickte Bäume mußte die Feuerwehr zu einem Glaser zu bringen, will man ganisation der ersten Maßnahmen imKa • - dort zersägen. Die Siedlung am Hanf acker- eine besondere Aktion starten. Dafür soldie Hoffnung aus, daß sich die Regierung Ottenhausen. bereitfinden möge, vor allem den betrof- Auch Ministerpräsident Dr. Hans Fil- tastrophengebiet festgelegt wurden. weg war längere Zeit vom Verkehr völlig len von der Stadt kleine Lastwagen einfenen Familien sofortige Hilfe zukommen binger ließ sich laufend über das Ausmaß abgeriegelt. Auf der Waldstrecke zwischen gesetzt werden, die die Fensterflügel abzu lassen. Kupferhammer und Dillstein sah es nicht holen. Sie müssen allerdings mit der der Schäden und die Hilfsmaßnahmen un- Erst die Straßen frei minder aus; auch hier konnte kompletten Anschrift des Eigentümers Lobend sprachen sich sowohl der Mini- terrichten. Am kommenden Dienstag wird Wie eine Stunde später das Stadtober- bis zumverheerend Morgen eine Fahrbahn frei ge- versehen sein. ster als auch der Oberbürgermeister über sich in Stuttgart -der Ministerrat mit den haupt in einer Pressekonferenz bekannt- sägt werden. Noch aber waren im Lauf des die Hilfsbereitschaft der verschiedenen Or- Pforzheimer. Unwetterschäden befassen, evd gab, wechseln sich die Bürgermeister Dr. Tages zahlreiche Wöhnstraßen und Neben- „Selbsthilfe großgeschrieben" ganisationen, vor allem aber der freiwilverbindungen blockiert, vor allem im Rodligen Helfer und zahlreicher Firmen aus, gebiet, auf der Rotplatte, auf der SüdstadtOberbürgermeister Dr. Weigelt appeldie gestern teilweise Arbeitskommandos höhe und am Buckenberg. Einsatztrupps lierte in seiner Pressekonferenz an die über hunderte von Kilometern nach Pforzder Stadt, der Forstämter, der Feuerwehr Bürgerschaft, Vernunft walten zu lassen. heim beordert haben, um vor allem die und der Baufirmen waren den ganzen Tag In den Schadensgebieten könne nicht überStromversorgung wieder in Ordnung zu über rastlos mit Motorsägen, Waldsägen, all zugleich sofort geholfen werden; die im bringen. Rathaus gebildeten Einsatztrupps könnten Räumungsgeräten und Lastwagen tätig. zunächst nur .schwerpunktweise vorgehen. ..Selbsthilfe Wird groß geschrieben", sagte Einsatztrupps wurden gebildet Blutspender werden gesucht das Stadtoberhaupt und bat alle EinwohA u f r u f an d i e P f o r z h e i m e r Wie Oberbürgermeister Dr. V/eigelt wei- ner, die von dem Unwetter nicht betroffen Durch die große Zahl von. Verletzten ter berichtete, gilt die nächste Maßnahme wurden, den geschädigten Mitbürgern zu die bei dem Wirbelsturm am Mittwochdem Versorgungsbereich. In Gebieten mit helfen. Studenten haben sich bereits in abend verletzt wurden und in den KranFreileitungen, vor allem auf der Rot- größerer Zahl zur Verfügung gestellt, um kenhäusern der Stadt versorgt werden platte, ist stellenweise der Strom ausgefal- bei Aufräumungsarbeiten mitzuwirken. Im mußten, sind die Vorräte der Blutbank len. Die Obus-Fahrdrähte in der Bleich- Laufe des gestrigen Vormittags wurde das straße und der ganzen Waldstrecke nach Regierungspräsidium um Einsatz von -techim Städtischen Krankenhaus stark geDillstein sind gerissen und liegen zwischen nischen Einheiten der Bereitschaftspolizei schrumpft. Dr. Becht, Leiter der Blutden gestürzten Bäumen. Der Stadtverkehr sowie um Entsendung von Bundeswehrbank, richtet daher an die Bevölkerung auf den Obuslinien wurde auf der freige- Einheiten mit entsprechender Ausrüstung, die Bitte, sich zur freiwilligen Blutmachten Fahrspur gestern morgen mit den vor allem zur notwendigen Gebäudesichespende zu melden. Wichtig ist, daß sich fv. neuen Omnibussen aufgenommen, die zum rung gebeten. die Spender jedoch erst für die komErsatz der Kleinbahn angeschafft wurden mende Woche melden sollen, da durch und zum Glück schon eingetroffen sind. den überraschenden Anfall von VerNächste Aufgabe der Einsatzleitung ist die BILDER DES SCHRECKENS: Links unletzten bei der Unwetterkatastrophe die Bildung von Instandsetzungstrupps. Vor ten das ebenfalls in Mitleidenschaft geräumlichen Verhältnisse im Krankenallem handwerkliche Kräfte aus der Bau- zogene Reuchlinhaus, wo mehrere große haus zur Zeit noch völlig unzureichend wirtschaft werden dazu dem Hochbauamt Fenster zu Bruch gingen, in der Mitte den für eine Blutspendeaktion sind. Anmelunterstellt. Die wichtigsten Baustoffe wie schwer beschädigten Stadtpa'rk, wo zahldungen zur freiwilligen Blutspende kön-. INNENMINISTER WALTER KRAUSE eilte gestern nachmittag ins Katastrophen- Ziegel, Glas, Abdeckfolien und Schutzpla- reiche Bäume geknickt wurden und.rechts nen telefonisch unter der Rufnummer gebiet. Im Technischen Rathaus in Pforzheim wurde ihm an einer Stadtkarte die Spur nen-werden aus: auswärtigen. Lagern be- eines der am. schwersten betroffenen Ge3 40 21 erfolgen. -sei" reits angefahren, um die Bestände in den biete m der Waldsiedlung auf dem Bukdes Tornados demonstriert. Unser Bild zeigt Innenminister Krause (links) mit BürPforzheimer Fachfirmen zu ergänzen. Das kenberg. germeister Dr. Klein. • '• Landesregierung sagt Hilfe zu Freitag, 12. Juli 1963 Offene Dächer „Dächer über Pforzheim war sein erstes Anliegen" — unter dieser Ueberschrift ioar in der gestrigen Zeitung der Empfang für Raymond Lascoe angekündigt, den früheren amerikanischen Resident Officer in Pforzheim, der seit sechzehn Jahren in der Nähe von Chicago ivohnt und jetzt seiner ehemaligen Wirkungsstätte in der Besatzungszeit einen elftägigen Besuch abstattet. Wie aktuell dieses Zitat aus der ersten Pressekonferenz des Pforzheimer Militärgouverneurs im Jahre 1947, als die Stadt noch in den von englischen Fliegerbomben geschlagenen T.rüvimern lag, plötzlich sein sollte, hätte niemand noch am Vorabend des. geplanten Wiedersehens gedacht. Raymond Lascoe traf am Mittwoch kurz vor der Tornado-Katastrophe, in Pforzheim ein und erlebte in der Bleichstraße, wo an seinem Auto Frontscheibe und Rückfenster zertrümmert wurden, das Schreckensgewit-. ter mit, das in .den südlichen Stadtgebieten hunderte von Dächern aufriß und abdeckte. „Dächer über Pforzheim" — erneut gilt jetzt diese Losung. Monate wird es dauern,. bis die bislang noch unübersehbaren Schäden behoben sein iverden. . Oberbürgermeister Dr. Willi Weigelt hat alle repräsentativen Veranstaltungen der Stadt, die für gestern,-heute und am Wochenende geplant waren,, abgesagt. Auch den im Reuchlinhaus vorbereiteten Empfang für Raymond Lascoe, der selbstredend Verständnis dafür hat, daß Pforzheim jetzt keine Zeit und keinen Sinn fürs Feiern aufbringen kann. Der für heute geplante Deutsch-Französische Gesellschaftsabend. fällt aus, ebenso das Stiftungsfest der Reuchlin-Gesellschaft, das am Samstagabend einen Höhepunkt der Sommersaison bringen sollte. Das Reuch.Zinh.aus, von der Sturmkatastrophe schwer betroffen, wäre ohnedies keine zu Freude und Geselligkeit anregende Stätte. Abgesagt wurden auch private Veranstaltungen wie die Eröffnungsfeier zur neuen Mexiko-Ausstellung der " Commerzbank und Lufthansa. Das Richtfest für den Wiederaufbau der Marktplatz-Ecke Westliche 1 und 3 wurde verschoben. An allen öffentlichen Neubaustellen wurden die Arbeiten eingestellt — alle Hände werden jetzt gebraucht, um Straßen frei zu machen, um aufgerissene Häuser abzudecken und vor Regen zu schützen, um angeschlagene Schornsteine und Häusergiebel vor dem Einsturz zu sichern. Ohne fremde Hilfe, so zeigte sich gestern bei einem ersten Veberblick der Schäden, wird Pforzheim mit den Folgen der Naturkatastrophe nicht fertig werden. Die offenen Dächer rufen zur Mithilfe aller Bürger der Stadi und zur Unterstützung auch von außerhalb. fv. Stadtbücherei wieder geöffnet Wichtig für alle Geschädigten R u f n u m m e r n im R a t h a u s Lautsprecherwagen und Anschläge unterrichieten seit gestern vormittag in den vom Tornado am Vorabend heimgesuchten Stadtgebieten Pforzheims über die Rufnummern der Katastrophen-Leitung Im Technischen Rathaus. Alle Geschädigten können sich telefonisch melden und beraten lassen über diese1 Durchwahl-Nummern: Auskunf tsstelle: 300 23 16 300 23 15 Einsatzleitung : 300 23 14 300 2311 300 24 50 Straßenräumung : 300 24 51 300 24 88 Häuser-Instandsetzung : 300 2490 300 29 20 Stromnetz : 300 22 30 300 27 98 Obdachlose : 300 25 46 300 2473 Gebäudeversicherungsschäden 300 24 70 Einlagerung verderblicher300 23 94 Lebensmittel: 300 24 24 Sozialamt : IN DER BLEICHSTRASSE WÜTETE DER TORNADO besonders heftig. Was die Nacht vielfach noch verbarg, stand gestern morgen den Anwohnern erschreckend deutlich vor Augen; schwere Personenwagen wurden wie Spielzeug übereinander- geschoben, zertrümmert und umgeworfen. Die Leitungen für die Obusse schleiften auf der Straße und behinderten zusammen mit zahlreichen umgeknickten Bäumen die Rettungsarbeiten erheblich. Noch gestern nachmittag war die Bleichstraße gesperrt. Bürgerschaft muß die Not gemeinschaftlich tragen Spendenkonto mit dem Kennwort „Naturkatastrophe Pforzheim" — Hilfe von vielen Seiten Schon einmal war es die Not, die Pforzheims Bürgerschaft zusammenschweißte zur gegenseitigen Hilfe. Mag die Katastrophe vom Mittwoch abend auch nicht das Ausmaß der Zerstörung von 1945 haben — es war Pforzheims schlimmste Nacht seit dem Kriege. Mehr als hundert Menschen sind obdachlos, in tausend Wohnungen regnete es gestern abend durch offene Dächer hinein. Rund dreihundert Bürger sind bei dem Tornado verletzt worden. Pforzheims Oberbürgermeister Dr. Willi Weigelt hat zusammen mit zahlreichen Organisationen, Kammern, Verbänden und Vereinen, die von dem Unglück nicht betroffenen Pforzheimer aufgefordert; durch Geldspenden den geschädigten Mitbürgern zu helfen. Unter dem Kennwort „Naturkatastrophe Pforzheim" können Spenden auf das Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 100100 oder auf das Girokonto der Städtischen Sparkasse Pforzheim Nr. 848 700 eingezahlt werden. Und das S c h m u c k m u s e u m Die Stadtbücherei im Reuchlinhaus ist Auf Helfer, die kräftig zupacken können, ab heute Freitag zu den üblichen Ausleihezeiten wieder geöffnet; desgleichen auch und auf die notwendigen Mittel, die Obdie Nordstadt-Bücherei. Die Buckenberg-] dachlosen zu versorger), kommt es jetzt Bücherei, die schwere Sturmschäden auf- j in erster Linie an. Noch fehlen Geräte, zuweisen hat, bleibt bis auf weiteres ge- noch fehlen manche Hilfsmittel. Hundertschlossen. Der stark vom Sturm beschä- fünfzig Familien allein auf Alt-Haidach dige Lesesaal der Stadtbücherei im haben größten Schaden an Wohnung und Reuchlinhaus bleibt auch geschlossen. Das Hausrat erlitten. Tausend Haushaltungen Sclmückmuseüm ist «b'ftlESktf'-gff'äeW'taffl" sittä insgesamt betiöffen: „Jetzt kommt es cherT Besuchszeiten wieder geöffnet; die darauf an, daß die bürgerschaftliche Geübrigen Ausstellungen im' Reuehlihhaus" meinschaft zum Tragen kommt", erklärte gestern Oberbürgermeister Dr. Weigelt. sind vorläufig nicht zugänglich. ' Bei der Ältestenrat-Sitzung des Gemeinderats konnte er bereits die ersten Spenden aus der Pforzheimer Bürgerschaft entgegennehmen. Die Löbliche Singergesellschaft, die zunächst eine eigene Spendenaktion für die über die Vaterstadt her- eingebrochene Not einleiten wollte, hat sich., an dem. gemeinsamen Aufruf aus dem Rathaus beteiligt, den wir heute auf Seite drei veröffentlichen, und' sofort 5 000 Mark übergeben. Von der Metallschlauchfabrik vorm. Hch. Witzenmann wurde dem Stadtoberhaupt eine Spende von 20 000 Mark übergeben. Schnelle Hilfe für die Obdachlosen Bereits am Donnerstag mittag wurden von verschiedenen Organisationen Spendenaktionen für die vom Sturmschaden betroffenen Pforzheimer eingeleitet. Das Diakonische Werk der Evangelischen Landeskirche Baden hat als erste Hilfe 20 000 Mark zur Verfügung gestellt. Für die etwa 300 obdachlosen Familien sollen Dekken, Kinderkleidung und Mobiliar be- schafft werden. Unter dem Stichwort „Katastrophenhilt'e Pforzheim" bittet die Innere Mission auf das Sonderkonto Postscheckamt Karlsruhe 777 91 um Geldspenden. Sachspenden können beim Evangelischen Gemeindedienst Pforzheim abgegeben werden, der sie an die Schwerbetroffenen weiterleitet. Freimaurer übergaben Spende Das Freimaurerische Hilfswerk in Deutschland hat für die Opfer der durch die Wirbelsturm-Katastrophe in Pforzheim schwer getroffenen Bürger einen Betrag in Höhe von 3 000 Mark zur Verfügung gestellt. Der Betrag — es war übrigens die erste direkte Geldspende — wurde dem Oberbürgermeister gestern mittag durch einen Beauftragten der Pforzheimer Loge „Reuchlin" im Rathaus überreicht. Die „Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten" hat angeboten, in den verwüsteten Gebieten internationale Jugendarbeitslager einzurichten. Auch Calw erläßt Spendenaufruf Der Calwer Land rat Günter Pfeiffer forderte in' einem Aufruf zu einer großangelegten Spende für die Katastrophengeschädigten auf. Die Kreissparkasse Calw stellte bereits 10 000 Mark zur Verfügung. Im Pforzheimer Rathaus kam gestern nachmittag — neben vielen anderen Teilnahrne'bekundungen —• auch folgendes Telegramm an die Stadtverwaltung an: ..Für die Orkangeschädigten spenden die Mitarbeiter und die Fußtefix-Firma Dr. Ing. Rolf Hein, Tübingen 270,35-Mark. — Dr. Hein und Mitarbeiter". Die Hilfsbereitschaft vieler Menschen in ganz Deutschland wurde gestern abend durch einen Fernsehbericht in der Tagesfv. schau angesprochen. Wetteramt sagt:|J|s war ein Mdii^rIl^rnado44 „Elefantenrüssel" senkte sich zu Boden und setzte zerstörerisches Werk in-Gang Wie auf einem Hauptverbandsplatz Es fehlte an Baum und Betten — Hilfe aus der Nachbarschaft Das Städtische Krankenhaus bot am späten Mittwochabend nach dem Wirbelsturm das Bild eines Hauptverbandsplatzes nach stärkster Kampftätigkeit. Pausenlos wur den vom Roten Kreuz, von französischen Militärsankas des Husarenregiments vom Buckenberg, von der Polizei und von der Feuerwehr Verletzte antransportiert. Es herrschte bis in die Nacht um 3 Uhr Hochbetrieb. Nicht weniger als zwanzig Är»te, zum Teil Internisten und Kinderkliniker, versorgten Verletzte oder operierten. Insgesamt 35 Personen verblieben zur stationären Behandlung im Krankenhaus. Nicht viel anders war die Situation in dieser Nacht in den Krankenhäusern Siloah und St. Trudpert. Die Ärzte, Schwestern und Helfer zeig- lich versorgt; sechs mußten stationär auften sich der völlig überraschenden Lage genommen werden. Auch das Krankenhaus in jeder Weise gewachsen, obwohl es bei St. Trudpert übernahm einige Fälle. dem ungewöhnlichen Ansturm von 75 PaWie Oberregierungsmedizinalrat Dr. Ludtienten im Städtischen Krankenhaus zunächst einmal an allem fehlte. Der Opera- wig vom Staatlichen Gesundheitsamt Pforztionssaal der Frauenklinik mußte ebenso heim betonte, hat das Deutsche Rote Kreuz sofort nach dem Unwetter in seiner Kreisbenützt werden, da die Chirurgie völlig ausgelastet war. Es fehlte an Betten und stelle in der Kronprinzenstraße einen VerRaum, so daß die Patienten in den Gängen bandsplatz eröffnet. Etwa ein Dutzend Verabgestellt werden mußten. Wer nicht un- letzte wurden dort noch in der Nacht ärztbedingt einer stationären Behandlung be- lich versorgt, die Rotkreuzhelfer der männdurfte, wurde ärztlich versorgt und dann lichen und weiblichen Bereitschaft wurden mit städtischen Omnibussen wieder in seine alarmiert und kamen zum Einsatz. Im Rotkreuz-Mädchenheim wurden ab 22.30 Uhr Wohnung transportiert. Notbetten zur Verfügung Wie gestern beim Städtischen Kranken- bereits zwanzig Der Rotkreuz-Krankentransport haus zu erfahren war, verstarb hier die gestellt. bis nach 2.00 Uhr nachts im Dauerschwerverletzte 58 Jahre alte Frieda Nittel war aus Ottenhausen. Unter den Verletzungen einsatz mit allen verfügbaren Fahrzeugen. Das Krankenhaus Bretten hat sich bedominierten Stichwunden durch Glassplitter, Blutungen Augen- und Schädelver- reit erklärt, Verletzte aus Pforzheim aufletzungen.: Hochbetrieb herrschte schließ- zunehmen. Das Kreiskrankenhaus Neuenlich auch in der Blutbank des Kranken- bürg war mit der Betreuung der Opfer hauses, deren Bestände aber für die drin- des Tornados aus dem Calwer Kreisgegenste Versorgung ausreichte. Zudem ka- biet beschäftigt. Die genaue Zahl der Vermen später Hilfsangebote von den Blut- letzten ließ sich bis gestern abend noch nicht feststellen. Zahlreiche Leichtverletzte banken aus Karlsruhe und Stuttgart. Wie der Oberbürgermeister gestern früh wurden um die Krankenhäuser nicht weimitteilte, rechnet man mit 200 Verletzten ter zu belasten, noch in der Nacht in die Praxisräume von freien Ärzten gebracht allein in der St^dt. Im Siloah wurden noch in der-Nacht etwa fünfzig Verletzte ärzt- und dort versorgt. Die Meinungen wie der Wirbelsturm in der Fachsprache genannt werde, der am gewöhnlich selten ist. Auslösender MoMittwochabend die fürchterlichen Verwüstungen in Pforzheim und seiner Um- ment dürfte nach Ansicht d2i- Freiburger gebung hinterließ, gingen bei Betroffenen und Beobachtern auch gestern noch Metereologen der Zusammenprall von recht feuchter und sehr warmer Luft mit weit auseinander. merklich kühlerer Meeresluft gewesen sein. Wir fragten das Wetteramt Stuttgart, von melsrichtung der Wirbelsturm auf ihr Die Wetterwarte vom 21 Uhr-Termin zeigdem wir hörten, daß es sich allen Sympto- Haus getroffen war. Die Ziegel fehlten auf te am Mittwochabend ostwärts des Rheins men nach um einen, wenn auch „kleineren" allen Seiten und. die Fenster waren eben- eine scharfe Luftmassengrenze und zwiTornado gehandelt hat, der in wenigen Mi- falls seitlich, vor und hinten am Haus zer- schen Straßburg und Stuttgart ein kleinenuten aus der Gegend von Ittersbach-Ot- stört. Druck und Sog hatten blühende res lokales Tief mit mittlerer Windgetenhausen über Birkenfeld herkommend Anwesen in Sekundenschnelle in eine Ru- schwindigkeit an. Etwa 40 Minuten später den Südteil .Pforzheims in eine Trümmer- ine verwandelt und Gärten, Wälder und bildete sich unvorhersehbar in einer gewislandschaft verwandelte und sein zerstöre- Felder verwüstet. sen Höhe über Pforzheim eine Windhose risches Werk in Neubärental vollendete. Kein Trost für die. vielen Schwerbetrof- aus, die sich gleich einem „ElefantenrüsVon dort lief er sich, etwas nach Süden fenen, aber ein Glück für die jeweilige sel" zu Boden senkte und auf engstem abbiegend offenbar im Hagenschieß tot. Nachbarschaft ist es, daß Tornados im all- Raum eine Wirbelwirkung wie von einem Wie kommt es nun zu solchen zerstöreri- gemeinen ihren Durchmesser beibehalten überdimensionalen Rotor auslöste. Die und sich nicht willkürlich vergrößern. So Freiburger Metereologen nahmen an, daß schen Wettererscheinungen? Die extrem hohe Luftfeuchtigkeit, die war in Stuttgart nicht von der Wucht des in einem Raum von nur etwa 600 Meter die Ursache der bleiernen Schwüle am Wirbelsturms zu spüren und selbst auf dem Breite orkanartige Winde mit ständig Mittwoch war — beim Wetteramt Stutt- Flughafen Echterdingen wurde um diese wechselnden Richtungen Spitzengeschwingart wurden maximal mehr als 17,2 mm Zeit nur eine kurze Böe mit Maximalstär- digkeiten von 120 bis 150 km/h erreichten Luftfeuchtigkeit gegenüber 14-15 mm bei ke 7 registriert, was aber da fast bei jedem und so das Zerstörungswerk der Natur in normalen Gewittern gemessen — ist eine Gewitter der Fall ist. Ein ähnlicher Wir- Gang setzten. der Voraussetzungen für die Bildung von belsturm, allerdings unter Hinterlassung Wirbelstürmen, vor allem, wenn dann geringerer Schäden, wurde am 6. Mai dienoch eine feucht-labile Schichtung der At- 1 ses Jahres in der Gegend von Crailsheim mosphäre dazukommt. Dadurch wird die i registriert. DAS IST ALLES, was vom Sportheim des Vertikalbewegung der Luft besonders verEin Pforzheim er, der das Gewitter be- FSV Buckenberg übrigblieb. Zahlreiche stärkt und es entstehen durch viele Zu- obachtete. konnte den Tornado mit bloßem Vereinsmitglieder, die sich am Mittwochfälligkeiten dann größere oder kleinere Auge erkennen. Er sah, wie im Schein abend hier versammelt hatten, wurden Wirbelstürme in der Größenordnung von greller Blitze ganz plötzlich von West nach von dem Sutrm überrascht und vorüberdrei bis 600 Metern Durchmesser. gehend eingeschlossen. Drei Männer wurOst unter der sonst schwarzen WolkenDieses in sich abgeschlossene rotieren-1 wand mit ungeheurer Schnelligkeit weiße den zwischen herabstürzenden Balken de System, in dessen Innern Rotationsge- I Wolkenfetzen die einem „eigenartigen Na- eingeklemmt und konnten erst mit Hilfe französischer Soldaten befreit werden schwindigkeiten bis zu 300 km in der Stun- turgesetz zu gehorchen schienen" (dem ro'.unten links). — Auf dem Rod deckte der de gemessen wurden, ist von tödlicher tierenden System des Tornados) dahintrieTornaäo reihenweise Dächer ab und beWucht. Alles, was sich einem Tornado in ben und die Luft mit dem seltsamen schädigte mehrere Gebäude schwer (Mitden Weg stellt, wird mitgerissen. Gefähr- Zischen erfüllten, das in der ganzen Stadt te). — Im Brötzinger Tal wurde vor allem lieh ist in diesem Zusammenhang nicht!zu hören war und jene bösen Erinnerundie Firma Baral ein Raub des Wirbelnur der gewaltige Druck, der mit. Leichtig- gen an den Feuersturm am 23. Februar sturmes. Sowohl das Verwaltungsgebäude keit Dächer abdeckt, sondern auch der un- 1945 wachgerufen haben. geheure Sog, der typisch für . diese Art . Das Wetteramt Freiburg deutete das als auch die Werkshallen wurden völlig vernichtet. Etwa 70 abgestellte PersonenWirbelstürme ist. So kam es, daß viele Be- außergewöhnliche Wetterereignis als eine wagen haben teilweise nur noch Schrotttroffene beim besten Willen nicht in-der ,,Großtrombe" oder eine „Windhose", die Lage waren zu sagen, vor. welcher Hirn- im mitteleuropäischen Landinnern außer- wert. "%% i PZ vom 12.07.1968 Pforzheimer Stadtseite Seite 16 / Nummer 158 I > vry A.stry.-.z&r* • Verluste in Ittersbach gehen in die Millionen Schwer wurde nur das Industriegebiet betroffen — Schäden auch auf dem Sonnenberg PZ vom 12.07.1968 ?w^ Nummer iss / Seite n Pforzheimer Stadtseite Freitag, 12. Juli 1968 Zentrum des Schadens, den der Wirbelsturm am Mittwoch im Raum Pforzheim telegrafisches Hilfsangebot traf im . Laufe anrichtete, war für den Landkreis Pforzheim der Ort Ittersbach. „Wir können von des Tages aus Merklingen ein, wo eine ' Glück im Unglück sprechen", erklärte Oberregierungsrat Dr. Rudolf Denk gestern internationale Vereinigung die Mitarbeit ser in einem Gespräch als offizieller Vertreter des-Landrats, der sich zur Zeit in von Jugendgruppen zusicherte. WM einer Kur befindet. „Glück insofern, als in Ittersbach lediglich das neue InduKostenlose Versorgung für Kinder striegebiet und nicht der Ort selbst betroffen wurden". Dennoch gab es vier VerB e r e i t s ab h e u t e letzte und für zwei Millionen Mark reinen Gebäudeschaden. Einen bemerkenswerAuf Initiative der Liga der freien Wohlten Schaden in Höhe von 70 000 Mark gab es schließlich noch in der Gemeinde fahrtsverbände wird ab heute eine HilfsBiichenbronn auf dem Sonnenberg. aktion für die Kinder sturmgeschädigter Von der Polizei alarmiert und besonders zwei Personen schwer verletzt. Eltern in Pforzheim gestartet. Kinder im über die Schäden in Ittersbach unterrichErheblicher Schaden wurde auch in Alter von drei bis zwölf Jahren werden tet fuhr Oberregierungsrat Dr. Denk der Gemeinde. Büchenbronn. auf dem Son- kostenlos im Stadtranderholungsheim am noch in den späten Abendstunden nach nenberg angerichtet. Wie Oberregierungs- Kutscherweg betreut und verpflegt. Die Ittersbach,. um sich an Ort und Stelle zu rat Dr, Rudolf Denk auf einer Besichti- Anfahrt der Kinder erfolgt mit einem Ominformieren. Bereits bei Weiler war die gungsfahrt am Donnerstag . vormittag mit nibus um 8 Uhr ab Breslauer Straße. Der Straße jedoch völlig blockiert und man Regierungspräsident Dr. Werner Munzin- Bus hält dann ferner an folgenden Punkmußte warten bis die Feuerwehr Weiler ger. und dem Polizeipräsidenten Heinz Ge- ten der Stadt: Havelweg/Tiergartenstraße, geräumt hatte. Die schweren Verwüstun- ricke feststellte. Dächer und Fenster wur- Kailhardt-Brücke/Calwer Straße, Bleichgen in Ittersbach beschränkten sich auf den hier an 1.50 Gebäuden demoliert. Den straße und Rödstraße. Um 18 Uhr werden das Industriegebiet. Am schwersten. war Schaden schätzt man auf 70.000 Mark. Wie die Kinder jeden Tag wieder zurückgedie Elektrofabrik Cordes betroffen wor- bereits von der Gebäudeversicherung zu- bracht. den. Der Sturm hatte das Dach abgeho- gesagt wurde, sollen die Kosten dieser ben, das dann in die Werkhalle hin- Schäden ersetzt werden. Bei alien ersten Sonder-Kredite der Sparkasse einstürzte. Während, das Gebäude total grob geschätzten Summen handelt es „Aktion W i r b e l s t u r m " Um den vom Wirbelsturm Betroffenen EIN BILD. DES GRAUENS bot. Ottenhausen gestern morgen. Am Ortsausgang in beschädigt wurde, gab es unter den Arbei- sich rein um. Gebäudeschäden, bei denen Richtung Weiler wurden sechs Häuser völlig zerstört. 50 weitere wurden mehr oder tern nur zwei Leichtverletzte. Schwere die Zerstörungen an Fahrzeugen, Leitun- rasche Hilfe zu geben, hat die Städtische Schäden entstanden auch bei der Elektro- gen und in den Wäldern nicht berücksich- Sparkasse Pforzheim eine Sonder-Kreditweniger schwer in Mitleidenschaft gezogen. fabrik Desco, glimpflicher kam das Un- tigt sind. Erstmals eingesetzt zu Aufräu- aktion geschaffen. Sie kreditiert ab sofort ternehmen Autoradio-Becker davon. Nen- mungsarbeiten wurde gestern vom Land- alle ihr vorgelegten Schadensrechnungen nenswerte Schäden gab es zudem an zwei ratsamt Pforzheim auch ein Zug des noch zu 5,5 Prozent, bei voller Auszahlung, weiteren Gebäuden, während im Ort selbst in Aufstellung befindlichen Katastrophenlediglich Dächer abgedeckt oder Scheiben zugs, der sich auf Anhieb bewährte. Ein ehrte besondere Sicherstellung und ohne Nebenkosten. eingedrückt wurden. Total zerstört wurden aber auch zwei Wochenendhäuser an der Straße Ittersbach — Weiler, die der Sturm aus der Verankerung- hob und hochschleuderte. In einem der Häuser wurden Zwei Todesopfer in Ottenhausen Omnibusse statt Kleinbahn Vom einstürzenden Haus begraben — Unterer Ortsteil verwüstet Schwer getroffen von dem Tornado wurde auch der kleine Ort Ottenhausen im Landkreis Calw, in dem das Unwetter zwei Todesopfer, sechs Schwerverletzte und fünfzig Leichtverletzte forderte. Zudem wurden sechs Häuser total zerstört und weitere fünfzig mehr oder minder schwer beschädigt. Bis auf die Grundmauern verwüstet gen geborgen werden konnte. Nicht gleich wurde bei dem Wirbelsturm das erste war ihr Transport ins Krankenhaus wegen Haus am Ortseingang. Dabei fand der 58- der völlig blockierten Straßen möglich. jährige Emil Nittel noch im Schlafzimmer Noch im Laufe des Abends verstarb die den Tod, als sein Haus zusammenstürzte. 57jährige Frau dann im Krankenhaus • in Seine Frau Frieda wurde unter den Trüm- Pforzheim. mern begraben, aus denen sie später von Einen Anblick des Grauens bot der Nachbarn mit schweren inneren Verletzun- kleine Ort Ottenhausen nachdem der Tornado abgezogen war. Einstürzende Häuser, schreiende Menschen und totale Finsternis durch den Stromausfall bildeten die Szenerie. Besonders schwer heimgeIN DIESEM HAXJS fanden zwei Menschen den Tod. Das Ehepaar Nittel wurde von sucht wurde der untere Ortsteil. Fahrzeuge dem Tornado im Schlaf überrascht und von einer einstürzenden Mauer erdrückt. waren von dem Sturm umgestürzt oder bis Zerstörungen in Neubärental und im Gemeindewald bei Wiernsheim zu zweihundert Meter, weit durch die Luft geschleudert worden. Zu Hunderten waren Knappe zwei Minuten Wirbelsturm hatten genügt, um von den rund 120 Häusern von dem Orkan Bäume gefällt und Leiin Neubärental 90 teilweise schwer zu beschädigen. Als gestern bei Tageslicht tungen niedergerissen worden. Zahlreiche . Bilanz gezogen wurde, stand fest: eine schwere Verletzung, fünf leichte, 30 Ge- Ortsbewohner wurden obdachlos, weitere bäude schwer, drei total beschädigt. Der Gesamtschaden wird vorsichtig auf zwei später bei den Aufräumungsarbeiten, verMillionen Mark geschätzt. Hart getroffen hat es auch den Gemeindewald Wierns- letzt. heim zwischen Wurmberg und Wiernsheim. Der Sturm riß eine 150 Meter breite Noch im Laufe der Nacht trafen in dem Schneise und richtete einen Schaden von ebenfals rund zwei Millionen Mark an. schwerst betroffenen Ort der Calwer LandDie Straße zwischen Wurmberg und Wiernsheim war stellenweise bis zu fünf Meter durch geknickte Baumstämme blockiert. Die Feuerwehr arbeitete den ganzen rat Pfeiffer und Oberregierungsrat Dr. Denk vom Landratsamt Pforzheim ein. Donnerstag über und machte die Strecke bis zum Abend wieder frei. Dem Calwer Landrat bot der OberregieHart und pausenlos gearbeitet wurde ge- Vaihingen und Maulbronn. In der Stadt rungsrat><soiort»Hilfe an. Doch durch den stern auch in Bären tal. Unterstützt von Vaihingen war ein Telefonkabel überflutet Einsatz von Fallschirmjägern der Bunden- Freiwilligen-Feuerwehren1-Wurmberg, worden: bei Maulbronn hatte ein Blitz ein- deswehr, Pionieren und anderen HilfsMühlacker und eineivi Zug der Berufs- geschlagen. Die Störungen waren größten- trupps konnte auf diese Unterstützung feuerwehr Stuttgart, sov/ie dem Techni- teils gestern nachmittag wieder behoben. verzichtet werden. Trotz der flotten Aufschen Hilfswerk gingen die Bewohner des Erhebliche. Schäden durch Hagelschlag räumungsarbeiten bot Ottenhausen auch kleinen Ortes unmittelbar nach der Ka- wurden gestern im Kreis Vaihingen nicht gestern noch einen gespenstischen Antastrophe daran, den Schutt aufzuräumen bekannt. ser s p blick, und wieder Ordnung zu machen. Ununterbrochen rollten Lastkraftwagen mit Dachziegeln aus Mühlacker, Ludwigsburg und Weinsberg heran, um die Löcher in den Dächern "zu flicken. Der Kreisverband Vaihingen des Roten Kreuzes schenkte Tee und Eintopf zur Stärkung an die ArbeitsNachbarschaftshilfe bewährte sich — Landeshilfe zugesagt DIE FABRIKBALLE DER KUNSTSTOFF-FABRIK CORDES in Ittersbach stürzte wie kdmmandos. aus. Ein in der Turnhalle ein Kartenhaus in sich zusammen. In der benachbarten Firma Desco blieb die elek- Wurmberg eingerichtetes Notquartier des Das Naturschutzgebiet Essigberg und das angrenzende Alte Loh mit zwölf Hektar Wald wurde restlos durch den Orkan am Mittwoch vernichtet. Per Sportplatz trische Zeituhr um 21.27 Uhr stehen. Weite Waldstücke um den Ort wurden geknickt. DRK wurde kaum benutzt. Spontane NachAltes Loh mit dem Vereinsheim der Turngemeinde Dietlingen ist ebenfalls total Der Schaden im Ort wird anf drei Millionen Mark geschätzt. . barschaftshilfe machte es überflüssig. zerstört. In Richtung Birkenfeld hat der Sturm große Spuren hinterlassen, zahlreiUnter der. Leitung des Vaihinger Landche Obstbäume wurden vernichtet, so das gesamte Kirschbaumgebiet im Gewann rats Fuchslocher und KreisfeuerwehrkomErlach und Hegenach. An der Gräfenhausener Haltestelle der Kleinbahn wurden mandanten Eitel, sowie dem Wurmberger sämtliche Bäume entwurzelt; der letzte Zug der Kleinbahn erreichte wie durch ein Bürgermeister Seeger leisteten die HilfsWunder noch um 21.45 Uhr Dietlingen. trupps wertvolle Arbeit. So kam es, daß es auch keinerlei Versorgungsschwierigkeiten] Die Nachbarschaftshilfe des Roten Kreu-! hölzer geknickt worden sind, ist noch gab, außer beim elektrischen Strom. Not- zes hat sich bei der Orkankatastrophe gut nicht zu übersehen. Besonders die GlasStromaggregate mußten gestern noch aus- bewährt. Dem schwer heimgesuchten Ort dächer zahlreicher Gewächshauser und die he'fen. Die Energie-Versorgung Schwa-1 Neubäerntal im Kreis Vaihingen wurde Scheunendächer wurden zerstört, vor allem durch in dieser Gegend hühnerben hofft, noch heute oder morgen die von den Rot-Kreuz-Bereitschaften der eigroße Hagelkörner. Den größten im Kreise Karlsruhe und Leonberg sofort Stromversorgung wiederherzustellen. Hilfe angeboten.. Die Kinder der Gemeinde Albtal entstandenen Schaden verzeichnete die Gemeinde Burbach, wo im GemeinInnenminister Krause, Regierungspräsi-1 w u r a e n nach dem nahegelegenen Wuimdent Römer von Nord-Württemberg, sowie: b e r g evakuiert. Am Nachmittag forderte dewald 1 500 Festmeter Stammholz restlos die drei Abgeordneten des Wahlkreises! Pforzheim beim Roten Kreuz 150 Betten vernichtet wurden. Leonberg,'Vaihingen hatten sich unter an-j a n _ S ie sind vornehmllich für HilfspersoDie von dem Unwetter betroffenen Ged.eren gestern an der Katastrophenstelle i n a ^ bestimmt, biete können mit Landeshilfe bei der Beeingefunden. Sie sagten ihre Unterstüt-1 r_)je Kleinbahn Pforzheim-Ittersbach seitigung der Schäden rechnen. Das Landzung zu. Die Kreissparkasse Vaihingen hat: fcann Wegen größerer Schäden als Folge Wirtschaftsministerium teilte auf Anfrage als Sofortmaßnahme 20 000 Mark für d i e ; d e r Katastrophe bis auf weiteres nicht mit, daß nach den bisherigen Verfahren Opfer des Tornados bereitgestellt. ! mehr fahren. Auch im Albtal zwischen auch für die in der vergangenen Nacht Die Telefonversorgung im Kreis Vaihin- i Karlsruhe und Herrenalb sowie zwischen heimgesuchten Ortschaften Zuschüsse und gen war gestern wegen des Unwetters zum i Spielberg und Pfaffenrot richtete das Un-zinsverbüligte Darlehen gewährt werden. Teil empfindlich gestört. Außer im Ge- wetter erhebliche Schäden an. Die Zahl Vom Innenministerium xvar zu erfahren, biet der Gemeinde Wurmberg/Neubären- der teilweise 150 Jahre alter. Eichen und daß dort . noch kein Überblick über die tal gab es Ausfälle an Bereich der Städte Buchen, die von dem Sturm wie Streich- Schäden vorliegt. Wegen der O r k a n s c h ä d e n Wegen der Orkanschäden im Bereich zwischen Pforzheim und Ittersbach kann die Kleinbahn bis auf weiteres nicht fahren. Der Verkehr wird jedoch durch Einsatz von Omnibussen aufrecht erhalten, die zu den üblichen Zeiten fahren und jeweils die Kleinbahn-Haltestellen anfahren, teilen die Verkehrsbetriebe mit. Nur dreißig Häuser blieben heil Verwüstungen landauf - landab INNENMINISTER .WALTER KRAUSE besuchte ouf seiner Rundfahrt durch das Katastrophengebiet zunächst Neubärenial. Unser Bild zeigt den Minister (.Zweiter von links), mit seinem Referenten, einem leitenden Polizisten und Bürgermeister Seeger. UJE'SCHV/'ERßTE^''SCHAp^N,;i^,^V:BÄRENTA!. entstanden an zwei Häusern, die IHRE GERETTETE HABE bringt diese Bäuerin aus Ottenhausen war der schwergeprüfte Ort eine;einzige Baustelle (Mitte).. — am Ortseingang cux Rich&ig: W.i0t0^r^iU&en (links und rechts). Ein Bungalow in Sicherheit. Ihr Haus wurde völlig zerstört. Bei Nachbarn 16 Verletzte gab es bis gestern-nachmittag in Ottenhausen. Im wvrde^vöüig zerstört. Seine'Möbel1 fand, der Besitzer 300 Meter entfernt wieder. Einwurde sie aufgenommen (Bild, links). —-In Neubärental'Wirkten „Bären" hatte das Rote Kreuz eine Erst'e-Hilfe-Staiion'eingerichWohnwagen und Auto wurden 30 Meter durch-die Lu.fi geschleudert. Der Schaden Feuerwehr, Hilfswerk und Rotes Kreuz mit zahlreichen frei- tet. In beiden Orten wurden die Helfer mit Tee und warmem • verteilten- (rechts). willigen Helfern und Arbeitern gut zusammen. Am Nachmittag Essen versorgt, • dasRot-Kreuz-Schwestern vurde allein an den Gebäuden auf vier Millionen Mark, geschätzt. r--.n<?r 158 '' Seite 3 PFORZ.H.E.IMER ZEITUNG. ;"' ' ,rf ^ ; Helft den Uafoshofikek-QestiiMftekli Die Stadt Pforzheim ist von einer schweren Naturkatastrophe heimgesucht worden. Vielen unserer Mitbürger wurde dadurch schwerer Schaden zugefügt, den sie ohne fremde Hilfe nicht beheben können. Die öffentliche Hand wird die eingeleiteten Hilfsmaßnahmen zwar tatkräftig fortsetzen. Bei dem Ausmaß der Katastrophe sollten jedoch neben den Verbänden und Organisationen auch die Bürger, die von dem Unglück nicht betroffen wurden, den geschädigten Bürgern helfen. PZ vom 12.07.1968 Freitag, 12. Juli 1963 Die zur Linderung der Not zugedachten Geldspenden bitten wir auf die hierfür besonders eingerichteten Konten unter dem Kennwort: Naturkatastrophe Pforzheim. 1. Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 100100 oder 2. Girokonto Stadt. Sparkasse Pforzheim Nr. 348 700 zu überweisen. Dr. Weigelf, Oberbürgermeister Her Stadt Pforzheii Caritasverband e.V. Pforzheim Deutsches Rotes Kreuz, Orfsverein Pforzheim Ev. Gemeindedienst der Inneren Mission Pforzheim Industrie- und Handelskammer Pforzheim Handwerkskammer, Außensteife Pforzheim Deutsche Angestelltengewerkschaft Deutscher Gewerkschaftsbund Hsäü wurde von ihm in der. Höhenlage verVöllig „kopflos" präsentiert sich, nachdem der Wirbelsturm auf dem Rod. besonders schont. Ganze Dachwohnungen wurden abschlimm: gewütet hat, der'dortige Wasserturm. Viele Villen und Gärten in diesem gedeckt und Autos unter umgestürzten Bäumen begraben. Viertel -wurden schwer beschädigt, teilweise so,-daß sie nicht ohne weiteres wieder hergestellt werden können. Nicht nur die Ziegeldächer (wie auf unserem Bild) wurden Viele Geschädigte haben bis jetzt noch schwer in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch Flachdächer konnten der Wucht des nicht ihr gesamtes Mobiliar wiedergefunden, das über Hunderte von Metern durch Tornados nicht Stand halten. die Luft gewirbelt wurde. Schlimmer als ein Shirokko „Das schlimmste war der Sturm", berichtete uns gestern mittag ein älterer' Mann. „Ich habe vor Jahren einen entsetzlichen Shirokkra erlebt, aber er war nichts Schrecken wie in einer Bombennacht — Zwei Tote und 300 Verletzte gegen diesen Orkan." Das dauerte höchzehn Miniuten. Dann folgte eine lähTausende von abgedeckten Dächern, umgestürzte Bäume, zerstörte Autos und mit stens Stille. Um 22.37 Uhr blieben in der Trümmern übersäte Straßen hat in Pforzheim und mehreren Ortschaften der mende Landkreise Vaihingen und Calw ein Wirbelsturm — ein „kleinerTornado" wie die Stadt die elektrischen Uhren stehen. Meteorologen sagten, hinterlassen, der am späten Mittwochabend mit Urgewalt Bismarck blieb stehen über das Gebiet gerast war. Auch zwei Menschenleben sind in- Ottenhausen zu Während der Orkan in der Innenstadt beklagen. Rund 300 Verletzte wurden aHein in drei Pforzheimer Krankenhäusern behandelt. Der Sachschaden geht in die Millionen. Am schwersten betroffen sind keinerlei- Spuren hinterließ, ist der Stadtneben Pforzheim die Ortschaften Ottenhausen, Neu Bärental, Ittersbach und Bir- garten ein Trümmerfeld. Inmitten entkenfeld. Erhebliche Schäden richtete das Unwetter auch im Albtal zwischen Karlsruhe und Herrenalb sowie zwischen Spielberg und Pfaffenrot an. Sturmfaust packte Pforzheim Löbl. Singergesellschaft e.V. Pforzheim Reuchlin-Gesellschafr Pforzheim e.V. Verkehrsverein Pforzheim Heimkehrerverband Pforzheim Soziales Hilfswerk Lions-Club Rotary-Club Schlaraffia Reuchlin-Loge wurzelter Bäume und zersplitterter Bänke steht Bismarcks Standbild, vor Jahren vom Bahnhofsplatz hierher gestellt, unversehrt. Ein alter Pforzheimer angesichts dieser Standfestigkeit: „Es war eben doch der „Eiserne Kanzler!" „Wie bei einem Tornado" Zwei Amerikaner, die wir nachts auf dem Buckenberg beim Abtransport von Verletzten trafen: „Es war wie bei einem Tornado!" Sie bestätigten damit auch die fachmännische Beurteilung • der Naturkatastrophe durch die Meteorologen aus Stuttgart und Freiburg, die gestern ebenfalls von einem „kleinen Tornado" sprachen. „Bald bei der Oma" Auf Alt-Haidach bald nach dem Mor~ gengrauen des gestrigen Donnerstags entdeckte einer unserer Mitarbeiter inmitten der übernächtigten Helfer, die nach dieser Nacht des Grauens gerade gewahr worden Viele Menschen hatten sich schon schla- j Aus der Fülle der Aussprüche, die unsere fen gelegt, als der Sturm nach einem Mitarbeiter in der Nacht zum Donnerstag drückend heißen Tag um etwa 21.37 Uhr und im Laufe des gestrigen Tages hörten, „wie ein Zickzackblitz" in Pforzheim vom bringen wir nachstehend nur einige, die Brptzingertal.bis zum Buckenberg zog und jeweils - die besondere Situation beleuchsein kilometerlanges Vernichtungswerk be- ten. gann. „Es war wie eine Bombennacht. Wir So äußerte sich einer der Betroffenen. | dachten alle, jetzt geht für uns die Welt unter", sagte 13 Stunden nach der Katastrophe ein Mann, der mit seiner fünfköpfigen Familie in einer Neubauwohnung Beileid aus Niedersachsen dem Buckenberg schon schlafen geDer niedersächsische Ministerpräsi- auf gangen war. Er wurde wie von einem dent, Dr. Georg Diederichs, hat sofort Blitzschlag aus dem Bett geworfen und nach Bekanntwerden der Unwetterka- zerschnitt sich durch zertrümmerte Scheitastrophe dem baden-württembergi- ben den Arm. und Kindergeheul schen Ministerpräsidenten, Dr. Hans drangen durch Schreie Nacht. Viele glaubten Fübinger, telegrafisch sein Beileid aus- angsterfüllt, dasdieHaus stürze ein. Möbel gesprochen. Er schreibt:. und Fernsehapparate flogen wie Geister„Die Nachricht von der schweren Un- gegenstände durch die Fenster. wetterkatastrophe im Pforzheimer Ge- Nichts als hinlegen SSSrs biet hat in ganz Niedersachsen tiefe Ein 62jähriger Rentner, der sich um 22 Erschütterung ausgelöst. • Ich spreche Ihnen zugleich im Namen der Landes- Uhr, als der Wirbelsturm losging, sich in regierung und; der Bevölkerung unseres der.Nähe des Stadions auf dem Bücken- i Landes meine herzliche Anteilnahme berg aufhielt, erklärte: „Für mich gab es aus. Unsere Gedanken und Hoffnun- nichts mehr als hinlegen und denken, daß gen richten sich auf die Rettung der alles vorbeigeht". Er habe das erste Mal W\Ä i 'luv w heimgesuchten Menschen und Verletz- wieder in seinem Leben gebetet. Hohe Verten, der wir von ganzem. Herzen wei- ladekräne wurden in seiner Nähe dem Erdboden gleichgemacht. Je mehr der Or- Tannenstümpfe, die alle in fast der gleichen Höhe abgeknickt morden -waren,, bilden teren Erfolg wünschen". kan sich dem Buckenberg näherte, umso den schauerlichen Vordergrund für die Schule auf dem Buckenberg, die ebenfalls ' ' '. ". intensiver wurde er. Kein Dachgiebel schwer in Mitleidenschaft gezogen loorden ist. *tf?: : : Mit dieser reifen Leistung erdeckelte sieb HeirHeinzReichelt, singender Postmann, drei Kinder, zum zweiten Mal den Höchstgewinn bei den Beckelsport-Fernsehwettkämpfen: 3000 Mark. (Und Herr Reichelt will weitermachen.) Kommentar des Siegers: „Ich bin schon gespannt auf meine nächsten Beckelsnort-Gegner. Was ich mit dein Geld mache, verrate ich noch nicht. Vielleicht gewinne ich jaulte 15 .' Runden, 49000 Mark. Und dann — na j a . . . " ~ Hilferuf an die Landesregierung Abgeordnete appellieren, Die CDU-Landtagsabgeordneten . Fritz Wurster (Pforzheim) und Dr. Traugott Bender (Karlsruhe). haben am Donnerstag in einem Schreiben an die Landesregierung appelliert?-aHe-Möglichkeiten der Hilfe für die durch die Sturmkatastrophe im Raum Pforzheim Betroffenen auszuschöpfen. Es komme darauf an, rasch und durchgreifend zu helfen, heißt es in dem Brief. . Der im Krankenhaus liegende Pforzheimer SPD-Landtagsabgeordnete Fritz Bauer und SPD-Kreisvorsitzender Karl-Heinz Kühnemund haben gestern ein Telegramm an Innenminister Walter Krause gesandt, in dem es heißt: „Der Kreisverband der Sozialdemokratischen Partei bittet Sie, alle möglichen Mittel bereitzustellen, die den durch die Katastrophe geschädigten Bürgern unserer, Stadt Hilfe bringen können". „Club" bittet um Hilfe Am S a m s t a g G r o ß e i n s a t z Der furchtbare Orkan, der in der Nacht zum Donnerstag über Pforzheim tobte, hat auch im Brötzinger Tal seine Zerstörungen hinterlassen. Ein Bild der Verwüstung bot der Platz des 1. FC Pforzheim, wobei der Platz II noch stärker in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nach einer Besichtigung durch den 1. Vorsitzenden Rudolf Keinacher, Schatzmeister Gerd Weber und Stadtsyndikus Otto Rauch wurden die ersten Hilfemaßnahmen in die Wege geleitet. Hierzu gehört auch der Aufruf des 1. Vorsitzenden Rudolf Reinacher an die Mitgliedschaft des 1. FC Pforzheim, am morgigen Samstag in einem großen Katastropheneinsatz mitzuhelfen. Es können sich nicht genug freiwillige Helfer melden, denn die.Spuren des Orkans haben großen Schaden hinterlassen, der nur durch tatkräftige Mithilfe schneller zu beheben sein wird. 00 Mark am laufenden Eand. macht sie alle fertig Singender Postmann aus Hagen schafft 6,2 Sekunden im Maxwell-Deckelsport waren, daß die bis dahin geleistete Arbeit nur ein ganz winziger Anfang für ein wochen- und monatelanges Wiederaufbauwerk war, zwei kleine Kinder. Ein etwa fünfjähriges Mädchen tröstete sein vielleicht dreijähriges Brüderchen, während es sorgfältig den Glassplittern, Ziegelsteinen und Drähten auswich: „Jetzt sind wir bald bei der Oma!", sprachs und lehnte kategorisch jede Hilfe oder gar Mitnahme mit dem Auto energisch ab. Jeder hat eine Chance im Werbefernsehen. Mit Maxwell, Jeder, der uns bis zum 5 . 8 . einen richtig ausgefüllten Kupon oder Beteiligungsschein zuschickt, hat die Chance Deckeisportier zn werden, ins Werbefernsehen zu kommen, 3000 Mark xn gewinnen, bei der nächsten Runde wieder da beliuseiMSo.Tvie unser singender PostmamHeinzReicnelt, Bild links, die Deckel dreht, könnten Sie's auch.) Schneiden Sie den Kupon aus — oder holen Sie sich bei Ihrem Kaufmann einen Beteiligungsschein. Und »war auf jeden Fall! Denn selbst, wenn Sie nicht Deckelsportler werden wollen, an der Verlosung von 200 tragbaren Grundig-Fernsehcrn können Sie auch so teilnehmen. Viel Glück! Was passiert, wenn Sie uns Ihren Kupon geschickt haben T • Training: Sie bekommen 12 unserer Maxwell-TurnierglaMr (nicht käuflich) and dazu eine Stoppuhr zur Zeitnahme, damit Sie schon ein bißchen üben können. MAXWELL • 3000 Mark für den Rnndensieger. In jeder Fernsehrunde * B kämpfen drei Deckelsportler gegeneinander. Wer seine 12 Gläser in der kürzesten Zeit aufgeschraubt hat, ist Rnndensieger und bekommt sofort 3000 Mark in bar, jeder Verlierer 500 Mark. (auf Postkarte kleben, mit 20 Pfennig frankieren, Der Kundeasieger darf in der nächsten Runde weiterkämpfen und Absender nicht rergessen!) kann wieder 31)00 Mark gewinnen. Und so fort. An Maxwell, 22 Elmshom, Postfach 2000 15 Runden über alle Fernsehsender. Also auf, Deckelsportler, • Ich will Deckelsportler werden und außerdem an der Verlosung schicken Sie uns den Kupon, die Fernsehkameras stehen schon von 200 Fernsehern teilnehmen. bereit. Q An der Verlosung der Gnmdig-Fernseher will ich in jedem Fall Einsendeschluß: 5. August 1968 teilnehmen, ob ich im Deckelsport aktiv werden will, muß ich (Datum des Poststempels) noch überlegen. Teilnahmebedingungen: Teilnehmen kann jeder außer den Mitar(nur Kupons mit der richtigen Antwort beitern der Firma und deren Angehörigen. Die Auslosung der kommen zur Verlosung) Deckelsportler und die Verlosung der Fernseher Grundig P1201 Was ist vorn auf dem Maxwell-Etikett abgebildet (siehe Pleil) — erfolgt unter notarieller Anfacht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. EIN LÖFFEL? O EINE TASSE? • EBNE KANNE? Q Teifouhmescheine (gleichzeitig als Los für Fernseher Grundig (Richtige Antwort bitte ankreuzen) P1201 gältig) jetzt beim Kaufmann. Oder: Kleben Sie den folgenden Abschnitt auf eine Postkarte. Anschrift Ihres Kaufmanns. Reiner, löcHcrM* Kaff«» — anrvgand*fael«b«nd,sllmulier«nd, aufmuntarnd, e r quickend, mobilisierend, In Oana bringend.erheiternd, anspornend (und gut). KUPON Preisfrage (bitte dcaeUdtkacteeSKD) Pforzheimer 'Stadtseite Samstag, 13. Julj 1968 Pforzheims OB: Heute muß das Geld endlich rollen Am Freitag lief die finanzielle Hilfe an — Ein unbürokratisches Programm Neben den zahlreichen Schäden, die den Verkehr und die Versorgung- der Stadt gefährdeten und umgehendst beseitigt werden mußten und noch werden, steht im Vordergrund die Not der unmittelbar von den Auswirkungen des Wirbelsturms Betroffenen. Hier aber sind es primär wiederum jene Familien, die durch den Tornado am Mittwochabend obdachlos wurden. Um hier zu helfen, hat die Stadt sich mit den freien Wohlfahrtsverbänden zusammengeschlossen und sofort ein großes Hilfsprogramm aufgestellt, das überaus unbürokratisch gehandhabt wird. Bürgermeister Gerhard Thiele berichtete gestern im Technischen Kathaus über die verschiedenen Maßnahmen im Sozialbereich. PZ vom 13.07.1968 Seite 10 / Nummer 159 Mindestens bei zwei Dritteln aller zerstörten Wohnungen sei auch das Mobiliar demoliert worden. Zudem belaufe sich allein der Schaden am Reuchlinhaus und den betroffenen Schulen ohne die Zerstörungen in den öffentlichen Grünanlagen auf sechs Millionen Mark. Im Hinblick auf die r Die Unterbringung der etwa hundert' an Bedürftige, um die ärgste Not zu linPersonen, die durch den Orkan in Pforz- dern. Auch ist die Stadt in der Lage, Maheim obdachlos geworden waren, bildete terial wie Wolldocken oder Babywäsche ' ein nicht so großes Problem, wie man ur- auszugeben. Ferner stiftete das Stuttgarter sprünglich angenommen hatte. Meistens Möbelhaus Firnhaber zahlreiche gebrauchte stellten Verwandte, Bekannte oder Nach- Möbel, die man vornehmlich unter den barn Platz für eine provisorische Unter- Bewohnern auf dem Buckenberg verteilte. kunft zur Verfügung. Bestehen bleibt aldie uns halfen, die schweren Schäden, lerdings nach wie vor, wie Bürgermeister Warmes Essen für Beschädigte Dr. Klein zu diesem Problem erklärte, die Zu dem sozialen Hilfsprogramm gehört die durch den WirbelsHirm entstanden dringende Frage, für die etwa tausend zer- auch nach wie vor die Essenausgabe aus sind, nach kurzer Zeit soweit zu bestörten Wohnungen möglichst schnell Er- einer Feldküche des Roten Kreuzes im satz zu schaffen oder sie zu reparieren. Immenhof auf dem Buckenberg. Ferner heben, daß die Produktion wieder Unter den Obdachlosen befinden sich vor werden nach wie vor im Städtischen Krananlaufen konnte. allem zahlreiche Familien aus dem Neu-kenhaus warmes Essen und Vesper an Geschädigte ausgegeben. Eigene Initiative entbaugebiet Alt-Haidach, die erst vor wenigen Tagen ihre neuen Wohnungen bezogen wickelte im Kahmen der allgemeinen Hilfshatten. Sie stehen jetzt vielfach vor demaktionen die Firma Timex auf dem Buk- Wir danken der Technischen Nothilfe, nichts, denn auch ihr — oft sogar auf Kre- kenberg, die bisher ebenfalls betroffene dem Zivilschutzkorps, der Freiwilligen dit angeschafftes Mobiliar — wurde restlos Anwohner aus xihrer Kantine mit Essen versorgte und di'es auch heute am Samstag Feuerwehr und ganz besonders allen I zerstört. I beibehält. Die Pforzheimer Firmen haben urtseren Mitarbeitern, die feilweise ihren Mitarbeitern, die unmittelbar von Hilfsmaßnahmen koordiniert der Sturmkatastrophe betroffen sind, Sonschon in der Nacht, kurze Zeit nach Wie Bürgermeister Thiele, der Sozialde- derurlaub gewährt. Nach Angaben der der Katastrophe, sich zum Einsatz zur zernent der Stadt Pforzheim, berichtete, Industrie- und Handelskammer wird die wurden inzwischen alle Hilfsmaßnahmen Erteilung jedoch unterschiedlich geregelt. Verfügung stellten. In selbstloser Weise zwischen der Stadt und den freien Wohl- Sie hänge auch davon ab, wie sehr die hat unsere gesamte Belegschaft wieNUR KNAPP DEM TOD ENTRONNEN ist die Familie des Lehrers Rolf Constantin fahrtsverbänden koordiniert und man beschloß, um eine gezielte Hufe leisten zu B e s c h ä f t i g t e n ^ ^ Aufräumen^in J h r e n (links) in der Sturmnacht. Ihm wurde als erstem Bürger Pforzheims eine Barhilfe in der einmal zusammengeholfen. gebraucht werden. Für die GeHöhe von 1000 Mark überreicht. Auf dem Balkon eines Alt-Haidach-Hauses ließ sich können, alle Spenden in den bewußten Betrieben schädigten unter ihren 3000 Beschäftigten der Ministerpräsident eingehend über die Schäden in diesem Gebiet unterrichten. „großen Topf" zu werfen. Darüberhinaus ihren beiden Pforzheimer Werken hat Neben Rolf Constantin, der sich bei Dr. Filbinger für die Hilfe bedankt, sind Bürger- helfen die einzelnen Organisationen jedoch in selbst noch mit eigenen Beiträgen. Der Bür- die Standard Elektrik Lorenz einen bemeister Thiele und Oberbürgermeister Dr. Weigelt zu sehen. germeister betonte, daß der Oberbürger- zahlten Sonderurlaub von zwei Tagen festgelegt. Außerdem zahlt die Firma insgemeister ausdrücklich angeordnet habe, daß die Hilfe schnell, unbürokratisch und nicht samt 20 000 Mark für Werksangehörige. nach irgendwelchen gesetzlichen Bestim- Die Firmenleitung verfügte zudem, daß — Direktion — mungen zu erfolgen habe. Als erste Hilfe Vorschüsse unbürokratisch vergeben werwurde gestern an Hausratsgeschädigte, die den. Weitere Hilfsmaßnahmen seien vorgeihr Obdach verloren haben, pro Familie sehen, sobald ein Überblick über das AusEs sind bereits über 200 000 Mark — Hilfsaktion des Fernsehens ein Betrag von 1 000 Mark ausgezahlt, spä- maß der Schäden besteht. Die Summe der Spenden zur Linderung der Not unter der Bevölkerung Pforzheims ter sollen je nach der Schwere der Schä- Auch Oberbürgermeister Dr. Weigelt nahm ersten finanziellen Hilfsmaßnahmen geund den Familienverhältnissen weite- an diesem Gespräch mit seinem Sozialdeden durch die Schäden des katastrophalen Unwetters war nach Auskunft der Katastrophen-Einsatz!eitung im Technischen Rathaus bis gestern abend auf etwa gut re finanzielle Unterstützungen gezahlt wer- zernenten und Pressevertretern im Tech- stern, erklärte der Pforzheimer Oberbürger200 000 Mark angewachsen. Pausenlos trafen während des ganzen Tages aus Pforz- den. Der erste Hilfsbetrag wurde gleich nischen Rathaus unmittelbar nach einer meister: „Heute muß das Geld endlich rolheim, wie auch aus dem ganzen Bundesgebiet, Nachrichten über Spenden ein, die in den betroffenen Gebieten an Ort und Informationsfahrt durch die zerstörten len, damit den Leuten geholfen wird". man in Pforzheim dringend benötigt und dankbar begrüßt. Auch die kleinsten Stelle ausgezahlt. Hausratshilfe erhalten Stadtteile teil. Dabei berichtete er unter Zahlungen der Versicherungen Beträge helfen und können auf folgende Konten überwiesen werden: Postscheck- zunächst etwa 700 Familien in Pforzheim. anderem, daß gerade das Gebiet bei der Wie Bürgermeister Thiele abschließend konto Karlsruhe Nr. 100100 oder Girokonto Stadt. Sparkasse Pforzheim Nr. 848 WO. Neben der Zusage' der Landesregierung Schelling-, Humboldtstraße und am Häl- nach einem Telefongespräch mit der Allischwer von den Schäden betroffen anz-Versicherung in Stuttgart berichtete, Bei einer Besprechung zur Lage äußerten Für Neubärental: Nr. 80 600 Kreissparkasse auf Soforthilfe stehen, wie gesagt, zahl- denweg Man könne annehmen, daß der Scha- hat sich die Versicherung bereit erklärt. die Verantwortlichen der Stadt sich erfreut Wiernsheim, ; Kennwort „Katastrophenhilfe reiche Spenden zur Verfügung. Zudem zah- sei. den die zunächst genannte Summe von an ihre Kunden, die eine Sturmversichelen die Fürsorgerinnen in den einzelnen über die bemerkenswerte Spenüenfreudig- Neubärental '. rung haben, die Kosten voll zu erstatten, keit. Waren auf den Konten bis zum Don- Landkreis Calw: Birkenfelder Bank Nr. Bezirken ohne Quittung sofort 50 Mark über einer Million Mark weit überschreite. Selbst in Grenzfällen will man sich kulant nerstag abend über 50 000 Mark eingezahlt 5 000, Kennwort: „Unwetterkatastrophe erweisen. Die staatliche Gebäudebrandworden, so stieg im Laufe des gestrigen | Birkenfeld / Ottenhausen" — KreissparVersicherung wird für die WiederherstelTages diese Summe erfreulich schnell an. t kasse Neuenbürg Nr. 603 900, Kennwort: lung der Häuser aufkommen. Sie verlangt Es stifteten, um nur einige wenige für [ „Unwetterkatastrophe Birkenfeld/Ottendabei vom Hauseigentümer, wie es hieß, alle zu nennen, das Diakoniewerk Würt- 1 hausen. — Volksbank Neuenbürg, Nr. Die Stadt Pforzheim, an der Pforte zum nördlichen Schwarzwald gelegen, lediglieh eine Eigenbeteiligung von 50 Mark freut sich immer über die zahlreichen auswärtigen Besucher, die an den temberg 100 000 Mark, der Erzbischof von J 84 500, Kennwort: „Unwetterkatastrophe Autofahrer können dagegen nur dann mit Wochenenden hier verweilen und insbesondere das Schmuckmuseum besichvollem Ersatz für ihre Fahrzeuge rechFreiburg 20 000 Mark und die Evangelische Birkenfei d /Ottenhausen" tigen. nen, wenn sie voll- oder teilkaskoversichert Kirchengememde 50 000 Mark. Der Süd- Sonderkonten ohne räumliche Festle-! -ser sind. Nachdem unsere Stadt am Abend des 10. Juli 1968 von einer schweren Undeutsche Rundfunk stellte-.£ür:-:Pforaheäm gupg: Stadt. Girokasse Stuttgart 111111, j wetterkatastrophe heinigesucht worden ist, sind hier Verhältnisse eingetreaus Mitteln der Südfunklotterie 20 000 Kennwort: „Ziegelspende Pforzheim", ein-' gerichtet vorn Süddeutschen Rundfunk.! ten, die in ihrem Ausmaß von Außenstehenden nicht zu erkennen sind. Mark zur Verfügung. Die schweren Unwetterschäden zwingen dazu, die in Gang befindlichen AufEine Hilfsaktion startete auch die Abendräumungs- und' Instandsetzungsarbeiten der Arbeitsgruppen und freiwilligen Erlös für die Katastrophenhilfe \ schau des Fernsehens Baden-Württemberg Studenten im Einsatz Helfern der verschiedensten Institutionen und Organisationen auch über das für die Geschädigten der Unwetter-KataBei zwei K o n z e r t e n Sie h a l f e n k r ä f t i g mit Wochenende fortzuführen. Auch der Transport und die Zufuhr des dringend strophe in Pforzheim und Umgebung, Die Der angekündigte Bach-Kantatenabend Die Studenten der Höheren Wirtschaftsbenötigten Baumaterials muß aufrecht erhalten bleiben und darf keine UnHörer wurden aufgerufen, sich an einer am Sonntag um 20 Uhr in der Pforzheimer fachschule Pforzheim unterbrachen am terbrechung erfahren. „Ziegelspende" zu beteiligen, für die die Stadtkirche findet im Zeichen der jüngsten Donnerstag morgen ihre Vorlesungen und Um eine Beeinträchtigung und Behinderung dieser Maßnahmen zu vermeiStädtische Girokasse Stuttgart das Sonder- Naturkatastrophe statt. Der Spendenerlös meldeten sich geschlossen bei der Stadt den, richte ich an die Besucher der Goldstadt die herzliche Bitte, ihren konto 111111 eingerichtet hat. Diese Hilfs- des Abends kommt der Hilfsaktion der Inzum Arbeitseinsatz in den KatastrophenBesuch solange zu verschieben bzw. zurückzustellen, bis wieder normale aktion kündigte gestern Oberbürgermei- neren Mission für geschädigte Pforzheimer gebieten. Erst am späten Abend beendeten Verhältnisse eingetreten sind und unsere Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten ster Dr. Weigelt mit herzlichen Dankes- Familien zugute. die jungen Leute ihre Hilfsaktion, die von wieder zum Besuch einlädt. worten im Regionalprogramm um 18.40 Auch die Künstlergilde Buslat teilt mit, einer Arbeitsgruppe von 70 Studenten auch Dr. W e i g e l t Uhr an. daß der Erlös des Serenadenkonzerts heute gestern fortgsetzt wurde. Die Vorlesungen Oberbürgermeister Die Pforzheimer Gruppe des Landes- um 20 Uhr im Bauschiotter Schloßhof dem am letzten Tag des Semesters fielen aus. der Stadt Pforzheim vereins Badische Heimat sowie die Spendenkonto der Katastrophenhilfe in Auch Studenten der Kunst- und WerkDeutsch-französische Gesellschaft Pforz- Pforzheim zugeführt wird. schuie Pforzheim sowie viele Schüler von heim unterstützen, wie uns mitgeteilt wird, Gymnasien und anderen Schulen standen nachdrücklich den Spendenaufruf des gestern als fleißige Helfer -im KatastroOberbürgermeisters und der in der gestriphen-Einsatz. (::) gen Veröffentlichung genannten Verbände. Sie bitten ihre Mitglieder, nach KräfNaturfreunde wollen helfen ten zu helfen und Spenden auf die Konten mit dem Kennwort „Naturkatastrophe Zum A r b e i t s e i n s a t z Pforzheim" einzubezahlen. Der Vorstand der „Naturfreunde" Pforz* heim ruft alle seine Mitglieder zum freiwilligen Abeitseinsatz für heute und morHier nochmals die Kontennummern für gen im Katastrophengebiet der Stadt auf. Geldspenden, die zur Linderung der Not Man möchte damit seinen Gemeinsinn under Katastrophen-Geschädigten in Pforzter Beweis stellen und den Geschädigten heim verwendet werden: Postscheckkonto helfen. Die Wanderung fällt wegen des Karlsruhe Nr. 100 100 oder Städtische SparArbeitseinsatzes aus. Anmeldungen von kasse Pforzheim Giro Nr. 848 700. Freiwilligen sind unter den Rufnummern Weitere Sonderkonten für Spenden an die 27110 und 3002450 (Tiefbauamt) möglich. Landkreis Vaihingen: Kreissparkasse Vaihingen Nr. 80 600 ohne Kennwort. — Allen sei gedankt Koümar&JourdanAG Aus allen Landesteilen Spenden J r An die Besucher der Stadt Pforzheim J Grausiges Vernichtungswerk quer durch den Hagenschieß Hilfsmaßnahmen sind dringlich Tiefflüge ab sofort eingestellt Einsturzgefahr droht Bei einem Besuch des Standortältesten der Bundeswehr aus dem Wehrbereichskommando Karlsruhe, Oberstleutnant Fleischer, gestern bei Bürgermeister Dr. Klein, dem KatastrophenEinsatzleiter in Pforzheim, wurde erreicht, daß bis zum kommenden Mittwoch über Pforzheim keinerlei Tiefflüge von Düsenmaschiner mehr ausgeführt werden. Auf Bitte von Bürgermeister Dr. Klein erklärte sich der Offizier bereit, sofortige Schritte zur Unterbindung zu unternehmen, da in der augenblicklichen Situation in Pforzheim die Tiefflüge nicht nur eine allgemeine Belästigung darstellen, sondern auch eine Einsturzgefahr für die zahlreichen beschädigten Gebäude bilden. Nach einem Tolefonanruf gab der Kommandierende General der Luftwaffengruppe-Süd an alle DüsenjägerStaffeln den strikten Befehl, bis zum kommenden Mittwoch Tiefflüge über Pforzheim zu unterlassen. Eine entsprechende Regelung erreichte der General für ebenfalls den Einsatz amerikanischer und kanadischer Maschinen. AN EIN SCHLACHTFELD wie. in den Ardennen im ersten Welt- die rasende Natur in weniger als drei Minuten vollbracht hat. krieg erinnert dieses grausige Büd vom Staatswald Hagenschieß. Lange wird es dauern, bis die schrecklichen Wunden in unseren Nahe der Nike-Station wurde der schöne Hochwald von der Wäldern wieder geheilt werden können. Im Staatswald und Gewalt des Tornados umgerissen — ein Vernichtungswerk, das Stadtwald um Pforzheim wird die Aufforstung Millionen kosten. Zwei w e i t e r e A n t r ä g e Wie uns der Pforzheimer FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Wolf gang Vogt mitteilt, hat er gemeinsam mit anderen Parlamentariern einen Dringlichkeitsantrag eingebracht. Der Landtag, so heißt es darin, wolle die Landesregierung ersuchen, für die am Abend des 10. Juli durch einen orkanartigen Sturm außergewöhnlich stark betroffene Stadt Pforzheim und die ebenso schwer geschädigten Gemeinden in den Kreisen Calw, Pforzheim und Vaihingen die erforderlichen Hilfsmaßnahmen unverzüglich einzuleiten. Die Dringlichkeit folge aus der Hilflosigkeit der Obdachlosgewordenen und der Notwendigkeit, die zerstörten und beschädigten Gewerbebetriebe wieder in Gang zu setzen. Der Pforzheimer NPD-Landtagsabgeordnete Helmut Epperleir hat an den Präsidenten des Landtags ebenfalls ein Schreiben gerichtet und darin unverzüglich Schritte des Parlaments gefordert, um Hilfe bei der Beseitigung materieller Schäden in Pforzheim und Umgebung einzuleiten. Der NPD-Abgeordnete bittet gleichzeitig mitzuteilen, daß der Kreisverband Pforzheim der NPD die Spenden- und Hilfeaufrufe der Stadt- und Gemeindeverwaltungen sowie der caritativen und gesellschaftlichen Verbände \'olürihaltlich unterstützt. SPD-Kreisverband Pforzheim l i r IT'lll 6 1 « I Irl HHNH I IVIAllbllll Aufruf zur Hilfe! Freunde und Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei werden dringend gebeten, sich am Sonntag, den 14. Juli 1968, 9 Uhr, am Rathaus, östliche, zur technischen Hilfe einzufinden. Kühnemund Kreisvorsitzender Nummer 159 / Seite a Die Instandsetzung in Angriff genom men: Tausend Helfer im Einsatz Weitere stehen noch bereit Funktrupps sollen koordinieren — Stromversorgung noch problematisch PZ vom 13.07.1968 Pforzheimer Stadtseite Samstag, 13.. Juli 1968 Zur Situation in den zum Teil schwer zerstörten Stadtteilen von Pforzheim, 48 Stunden nachdem die Goldstadt von dem Tornado heimgesucht worden war, gab Erster Bürgermeister Dr. Albert Klein als Leiter des Katastropheneinsatzes gestern abend im Zusammenhang mit einer Einsatzbesprechung einen umfassenden Bericht. Wie er erklärte, ist man in den vom Unwetter stark betroffenen Gebieten der Stadt inzwischen mit der Straßenräumung und den ersten Aufräumungsarbeiten wie Reparaturen, planmäßig und zügig vorangekommen. Bis gestern abend befanden sich in Pforzheim tausend Helfer im Einsatz, die heute noch im Laufe des Tages durch Bundeswehrsoldaten und vermutlich auch durch eine amerikanische Einheit verstärkt werden. Bis zum Abend war es auch zu einem Teil gelungen, die Stromversorgung in den betroffenen Stadtteilen wieder in Betrieb zu nehmen. Im Laufe des Nachmittags, beim Besuch von Ministerpräsident Filbinger, waren ferner die ersten 30 000 Mark als Soforthilfe an besonders stark geschädigte Familien gezahlt worden. In großer Zahl trafen bei der Kata- Hercyniastraße v/ieder an das Stromnetz stropher.-Einsatzleitung gestern Hilfsange- angeschlossen werden. Ohne Stromverbote und Spenden ein. Nochmals richteten sorgung bis zum Samstag oder Sonntag die Verantwortlichen in der Kommando- bleiben Teile der Schwarzwald- und Friezentrale im Technischen Rathaus . an der denstraße, der Kopernikus- und VogelÖstlichen den dringenden Appell an die sangallee. Besonders schwierig ist auch die Öffentlichkeit, nicht durch Neugierde die Situation auf dem Buckenberg. Das neue Aufräuiriungsarbeiten zu behindern, wie es Stromnetz baut man nur provisorisch auf, in den letzten 48 Stunden im zunehmen- so daß sich zeitweilige Abschaltungen oder den Maße der Fall war. Recht zufrieden Defekte nicht vermeiden lassen. Ab heute und-für'die kommenden Tage optimistisch stehen alle Leitungen, soweit sie nicht, am berichtete Bürgermeister Dr. Klein am Boden liegen, wieder unter Strom. Man Abend über den Fortgang der Aufräu- warnt die Bevölkerung vor dem Berühmung, in den zum Teil schwer beschädig- ren der Drähte. Schließlich teilten . die ten Stadtteilen Pforzheims. Sein, besonde- Stadtwerke mit, daß für die nicht vom rer Dank galt dabei vor allem den Ein-Orkan geschädigten Stadtteile in der heiten der Bundeswehr, die gestern kurz- Stromversorgung keinerlei Problem auftauchen wird, obwohl im Brötzinger Tal fristig auf Anforderung eintrafen, mehrere Hochspannungsleitungen vom Bundeswehr schickt Funktrupps Im Laufe des gestrigen Tages waren in Tornado gefällt wurden. Pforzheim 300 Fallschirmjäger aus Calw Noch 36 Verletzte und 100 Soldaten aus Karlsruhe in Pforz- Auch Bürgermeister Thiele berichtete heim eingetroffen. Bei den Soldaten han- gestern abend noch einmal kurz über die delt es sich um junge Rekruten, die aber Maßnahmen in seinem Dezernat. Danach vielfach eine Ausbildung als Dachdecker, befinden sich zur Zeit im Städtischen Maurer, Glaser oder Zimmerer hinter sich Krankenhaus noch 36 Verletzte, davon haben und so für Instandsetzungsarbei- zwei Kinder. Für drei der Patienten beten besonders wichtig sind. Arn heutigen steht Lebensgefahr. Insgesamt hat man Samstag kommen aus Ellwangen noch acht zehn Schwerverletzte in Behandlung. Zu Funktrupps der Bundeswehr, die mit ih-den. Forstschäden der Stadt berichtete der ren Geräten für eine bessere Verständi- Bürgermeister, daß in den Stadtwaldungung und Koordinierung zwischen den ein- j gen insgesamt 10 000 Festmeter Sturmholz zelnen Einsatzgruppen sorgen werden. Fer- . anfielen, von denen 50 Prozent Laubholz, sind. Verwüstet wurde eine Fläche von ner erwartet man heute 50 Soldaten aus 45 Hektar. Die Aufforstung wird etwa eiPhilippsburg, bei denen es sich um die so ser dringend erforderlichen handwerklich ge- ne halbe Million Mark erfordern. schulten Helfer handelt. Über die amerikanische Botschaft in Bonn hat man zuHilfe durch Kammermusik dem, nachdem zwei Offiziere des ameri- Das Südwestdeutsche Kammerorchester kanischen Hauptquartiers in Heidelberg Pforzheim teilte uns gestern mit, daß das Pforzheim besuchten, die Bereitstellung j Ensemble am kommenden Samstag oder von 20 Kippfahrzeugen, sechs Hubladern,: Sonntag in der Pforzheimer Stadtkirche VOM TORNADO ABGEDECKT und auf verheerende Weise auf zur Lavieystraße. Alle Straßenzüge hier sind — ivie auf dem, 20 Motorsägen. 100 Handsägen und 2501 ein Wohltätigkeitskonzer • t geben wird. „durchgeblasen" warten viele Häuser in Pforzheim auf rascheRod, auf der Südstadthöhe und. auf dem Buckenberg — gesäumt Bauschaufeln samt Mannschaften erbeten.! Alle Einnahmen und freiwilligen Spenden Instandsetzung. Unser Luftbild zeigt einen schwerbetroffenen von schwer ramponierten Häusern, die auf Dachdecker, Glaser Erste Hilfsgelder gezahlt sind für die Geschädigten der Sturmkata- Stadtteil mit der Bleichstraße quer durch das Bild, rechts vorn und andere Helfer warten. , Beim Besuch von Ministerpräsident Fil- strophe bestimmt. die Nagold und die Kallhardtstraße, links die Bichlerstraße hin-? Luftbild Alfred Brugger. Stuttgart — freigeg. 2/26 819 binger gestern nachmittag wurden auch di• e ersten finanziellen Hilfen in Höhe, vont je 1 000 Mark an Schwerstbetroffene aus-! in Stuttgart und' kündigte eine gestern 66 Sofortaktion gezahlt. Insgesamt verteilte man so 30 000 i an. wobei es darum, gehe, daß rasch und unbürokratisch geholfen Mark. Die Auszählung wird heute und am i. werde. Wie der Innenminister mitteilte, Sonntag fortgesetzt, um die größte Not! Ministerpräsident Dr. Filbinger besuchte ,gesio««v*das Katastrophengebiet und sagte Hilfe zu hat er dem Staatsministerium: bereits eine möglichst schnell zu lindern. Erfreut zeig- j entsprechende Kabinettsvorlage zugeleite man sich auch bei der Emsatzleitüng Gestern nachmittag besuchte auch Ministerpräsident Dr. Hans Filbinger das Kata- all denen.zukommen, die aus eigener Kraft tet. Danach sollen Familien, die schwere im Technischen Rathaus über die zahlreiche • n Hilfsangebote, aus dem Land. Ver- strophengebiet in Pforzheim und Ottenhausen. Dem Pforzheimer Oberbürgermei- ihr verlorenes Inventar nicht ersetzen Hausratschäden zu verzeichnen haben, Beträge bis zu 1 000 Mark bekommen. Kraueine und Verbände bieten ihre Unterstüt- ster Dr. Willi Weigelt, der den Landesvater an der Autobahnausfahrt Pforzheim- können. Im Anschluß an die kurze Pressekonfe- se rechnet damit, daß für diese Hilfsakzung durch Arbeitskräfte an, Karlsruhe Ost in Empfang nahm, versicherte Dr. Filbinger, daß die Schritte für eine sofortige schickte einen Turmwagen für die Monta- Hilfe des Landes bereits in die Wege geleitet worden seien. Heute vormittag wird renz, an der auch Funk ur.d Fernsehen tion rund eine halbe Million Mark bereitge von Oberleitungen für die O-Busse, die Regierung über die geeigneten Schritte beraten. Über die Höhe der Beträge, teilnahmen, fuhr Dr. Filbinger mit sei-gestellt werden muß. Er erinnerte dardie das Land den schwer betroffenen Familien zukommen lassen will, äußerte sich ner Begeleitung nach Birkenfeld weiter, an, daß das Innenministerium im Jahre Sindelfingen- stellte zwei Kippwagen zur der Ministerpräsident noch nicht. wo er vor dem Rathaus von Landrat 1956 Richtlinien für die Gewährung von Verfügung und Stuttgart wird heute zehn bei Unwetterschäden für unKranwagen nach Pforzheim senden. In Der Fahrzeugkonvoi mit dem Wagen Einrichtung, Kleidung und des Hausrats Pfeiffer und Bürgermeister Groß begrüßt Beihilfen wurde. Unverzüglich wurde die Fahrt terstützungsbedürftige Personen erlassen Bruchsal steht eine Bundeswehreinheit Dr. Filbingers, der sich in Begleitung sei- geblieben. nach Ottenhausen fortgesetzt, wo sich Dr. hat. mit 250 Mann der ersten Luftlande-Divi- ner Frau Ingeborg befand, des Oberbür- Geschädigte nicht aHeine lassen Filbinger vom Ausmaß der Schäden un- Drittel des Schadens wird ersetzt sion auf Abruf zum Einsatz bereit und germeisters Dr. Weigelt sowie zahlreicher auch Freiwillige aus der Bevölkerung Journalisten, setzte sich unter polizeili- Nach einer Fahrt durch die Calwer Stra- terrichten ließ und die völlig zerstörten Nach diesen Richtlinien wird eine Beibieten ihre Hilfe an. chem Geleitschutz von der Autobahn durch ße und das Rodviertel sagte Dr. Filbinger Häuser, unter denen auch die beiden To- hilfe bis zu einem Drittel des Schadens die verstopften Straßen in Richtung Alt- im Brötzinger Tal, daß man die betrof- ter, der Katastrophe begraben wurden, für Der Strom fehlt noch solche Familien gewährt, deren Einin Bewegung. Der Ministerprä- fenen Familien nicht alleine lassen dürfe. besichtigte. Noch nicht bewältigt werden konnten Haidach kommen höchstens das Dreifache des Fürsident zeigte sich bestürzt, als er die Ver- Er habe bereits mit dem Finanz- und Regierung will rasch helfen die Probleme in der Stromversorgung in wüstungen sorgerichtsatzes Dazu kommt Tornados mit eigenen Au- dem Innenminister gesprochen und hoffe, Nach den Feststellungen der Einsatz- noch der Betrag ausmacht. den einzelnen Gebieten. Bisher hat mangen sah. Indes für die Miete. Bei einer mehrere hunderttausend Mark zur Verfüeinem der am schwersten in in den von den Sturmschäden betroffenen Mitleidenschaft .gezogenen Wohnblocks; gung stellen zu können. Die endgültige leitungen sind im Katastrophengebiet die Familie mit einem Kind beträgt der dreiStadtteilen vornehmlich die Hauptleitunvon 1 000 bis 1200 fache Fürsorgegerichtsatz rund 900 Mark. er sich eine zerstörte Wohnung zei- Entscheidung über den Umfang der Hilfs- Wohnungseinrichtungen gen provisorisch neu verlegt.. Noch nicht ließ vollständig oder teilweise ver- Krause betonte, daß diese Richtlinien ein und sich die Familie Constantin vor- maßnahmen des Landes soll heute vormit- Familien konnte man dagegen die Einzelanschlüs- gen nichtet worden. Hier müsse die Lan- kompliziertes Feststellungsverfahren ertag in Stuttgart fallen. stellen, die in der Sturmnacht nur knapp se zu den Häusern installieren. Wie von desregierung mit Sofortmaßnahmen ein- forderten. Deshalb solle zunächst eine SoTatkräftig zugepackt den Stadtwerken auf der Einsatzbespre- dem Tod entgangen ist. greifen, sagte auch Innenminister Krause fortaktion gestartet werden. chung erklärt wurde, können diese HausAls erster empfing der Lehrer Rolf Con- Anerkennend äußerte sich der Ministeranschlüsse jedoch mit einem speziellen stantin, der in der ebenfalls schwer mit- präsident über die reibungslos angelaufeGummikabel von jedem Elektromonteur genommenen Buckenberg-Schule unterrich- nen Räumungs- und Reparaturarbeiten. montiert werden. Die erförderlichen tet, aus der Hand Dr. Filbingers 1000 Die Pforzheimer Bevölkerung und OberGummikabel stellen auch jedem die Stadt- Mark zur Linderung der ersten Not. Dem bürgermeister Dr. Weigelt hätten tatwerke zur Verfügung. Noch in. den späten Lehrer, der erst vor wenigen - Tagen den kräftig eingegriffen und einen Weg aus Abendstunden sollte gestern abend die Neubau bezogen hatte, war kein Stück der dem Chaos gefunden. Hilfe solle jetzt In dringenden Fällen kommen die Handwerker in Uniform „Pforzheim hat den Weg aus dem Chaos gefunden Spezialisten auf Telefon-Abruf Sirlt IBAÜCEB1ET. ALT-HAIDAC-H besichtigte Miuisterprä- (links) )r. HKHS Fill'rger gestern die u-ngehiuren Schäden, die Wim W nado • angerichtet hatte. Unser Büd zeigt Dr. Filbinger [ Hochhä trau Ingeoorg Verlausen cnes In vorbildlicher Organisation arbeiten seit gestern Einheiten der Bundeswehr in den Katastrophengebieten innerhalb der Stadt. Gestern rückten, wie an anderer Stelle erwähnt, 300 Fallschirmjäger aus Calw an, von denen hundert zu einer Spezialabteilung, ausschließlich aus geschulten Handwerkern bestehend, zusammengefaßt wurden. Diese Soldaten werden auf Abruf zur. Unterstützung solcher Geschädigter bereitstehen, die nicht in Selbsthilfe aus Alters- und Gesundheitsgründen die Schäden an ihrem Eigentum beseitigen können. Bürgermeister Dr. Klein erklärte zu die- Weise zur Selbsthilfe und r.achbarschaftliser speziellen Hilfskolonne, daß sie nur in chen Unterstützung greifen. Leider, so bewirklich dringenden Fällen zur Unterstüt- tonte er allerdings auch, habe es Fälle zung gerufen werden sollte. Führer dieser gegeben, in denen beispielsweise GeEinheit ist Hauptmann Ohnesorge, der un- schäftsleute — pochend auf ihre Steuerter der Rufnummer 40626 zu erreichen gelder — auf sofortige Behebung ihrer ist. Bereits ab heute morgen können die Schäden durch Einsatztrupps der Stadt Soldaten über diese Rufnummer angefor- bestehen wollten. Wie in der augenblickdert weden. lichen Situation ein. derartiges Verhalten Für die Katastrophen-Instandsetzung bei zu beurteilen ist, braucht nicht formuliert Hochbauarbeiten hat man inzwischen in zu werden. Leider ereigneten sich auch den verschiedenen Gebieten sogenannte Fälle, in denen Geschädigte sich höchst Stützpunkte gebildet, in denen jeweils Ein- ungebührlich gegenüber den Mitgliedern satzleiter zur Auskunft und Unterstützung der Einsatztrupps benahmen. Diese Perzur Verfügung stehen. Nachstehend die sonen vergessen ganz offensichtlich, daß es sich überwiegend um Freiwillige hansieben Stützpunkte: • Tiergartenstraße nach Osten bis Alt-delt, die für ihren selbstlosen Einsatz keiHaidach. Stützpunkt: Bücherei Bucken- nerlei finanziellen Lohn erhalten, sondern aus ideellen Gründen handeln. Bedauerberg Tel: 2554. • Gebiet zwischen Tiergartenstraße und lich — aber glücklicherweise nur Einser Tiefenbronner Straße. Stützpunkt: Büche- zelfälle, rei Buckenberg — Tel: 2554. • Gebiet zwischen Wurm und TiefenSonderkollekte für Pforzheim bronner Straße. Stützpunkt: Ecke Keplerstraße'Schellingstraße, Haus Gronau. In allen evangelischen Kirchen Tel. 32 330. Zur Hilfe für die in der Stadt Pforz9 Gebiet zwischen Schwarzwaldstraße heim Geschädigten hat der Evangeliund Nagold. Stützpunkt: Büro Mosetter, sche Oberkirchenrat Karlsruhe für den Obere Rodstraße, Tel: 34 901. morgigen Sonntag, 14. Juli, eine Son• Gebiet zwischen Enz und Schwarz- derkollekte angeordnet. In dem Aufruf waldstraße. .Stützpunkt: Schwarzwaldstra- heißt es: „Wir sind als Glieder der Geße 49, Tel.: 2828. meinde Jesu berufen, den schwer Ge• Gebiet Brötzingen — Arlinger. Stütz- troffenen beizustehen und ihnen unpunkt: Firma Stetzier, Sandweg 2, Tel.: sere tatkräftige Hilfe zu geben. Wir bit40 665. ten, solche Hilfe in der Kollekte zu ge• Dillweißenstein. Stützpunkt: Nagold- währen und sie zu einem sichtbaren freibad Tel: 2265. Zeichen dessen zu machen, daß es für Oberbürgermeister Dr. Lobend äußerte sich Bürgermeister Dr. . uns gilt: Einer trage des anderen Last. n schwersten zerstörten Klein gestern über die allgemeine Disziplin der Pforzheimer, die in vorbildlicher
© Copyright 2024 ExpyDoc